DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.
Eine informative Lektüre wünscht Ihnen
Irina Bitter
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Unduldsam und scharf im Denken
Halle/Saale. Ulrich Schacht ist ein Mann klarer Worte, am 1. Dezember 1992 notiert Ulrich Schacht: “Berlin. Reichstag: Zeuge im Rahmen der Anhörungen der Enquetekommission über die Geschichte und Folgen der SED-Diktatur. Fricke moderiert. Bin bei der persönlichen Vorstellung schneidend, aber ruhig und genau.” Ulrich Schacht, geboren am 9. März 1951 im Frauengefängnis Hoheneck in Sachsen, ist ein herzhafter Antikommunist. Dafür hat er auch jeden Grund.
Politisch- historisches Theater
Der Untergang des Kommunismus als politische Bewegung ist eines der großen Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts. Aber nicht einmal unsere, die deutsche Spielart dieses Vorgangs, das Ende der SED, hat bisher eine künstlerische Widerspiegelung erfahren. Dabei hat der Zusammenbruch der Staatspartei, der den des Staates nach sich zog, inklusive Mauerfall, in dem das Debakel seinen explosiven Höhepunkt fand, alle Züge einer dramatischen Begebenheit. Doch seinen Niederschlag hat der säkulare Konkurs in der Bundesrepublik vor allem in einer fast unübersehbar gewordenen Zahl von Dokumentationen, Dissertationen und Projekten gefunden, die nun die Bibliotheken füllen.
“Mit den Ohren sehen”
Bautzen. Gedenkstätte Bautzen veranschaulicht ab morgigem Mittwoch Haftalltag mit Hörstücken
Mit Hörstücken soll Besuchern der Gedenkstätte Bautzen künftig ein Eindruck davon vermittelt werden, was Isolation und Überwachung in der ehemaligen Stasi-Sonderhaftanstalt bedeuteten. “Hörgang Bautzen II” ist zum Eröffnungsabend des Projekts am Mittwoch, 6. Juni, um 19 Uhr erstmals zu erleben.
Folgen der Zwangsaussiedlung aus DDR-Grenzgebiet bleiben
Mit dem Historiker Rainer Potratz sprach Hanno Müller über das Ausmaß und die Aufarbeitung der Umsiedlungen aus dem DDR-Grenzgebiet. Tausende Menschen wurden vor 60 Jahren aus dem DDR-Grenzgebiet ausgesiedelt - wer waren diese Menschen?
thueringer-allgemeine.de Teil 2
Sonneberger gedachten der Familie Rüger
Sonneberg. Mit einer Kranzniederlegung gedachten am Mittwoch in Sonneberg Opfer, Angehörige und Kommunalpolitiker der Aktion “Ungeziefer”, bei der auch in Sonneberg missliebige Personen mit ihren Familien vertrieben und ins Innere der DDR umgesiedelt wurden.
Diktaturbeauftragte erntet Lob und Anerkennung
Regierung und Parlament loben die Arbeit der vor gut zwei Jahren eingesetzten brandenburgischen Diktaturbeauftragten. Ulrike Poppe und ihre Mitarbeiter leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit, sagten Sprecher der Fraktionen am Donnerstag im Landtag. Bildungsministerin Martina Münch (SPD) hob die Bildungsarbeit Poppes mit Kindern und Jugendlichen hervor.
Stasi-Unterlagenbehörde in Gera weiter unbesetzt
Gera. Die Außenstelle der Geraer Stasi-Unterlagenbehörde ist weiter unbesetzt. Wie Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Akten, gestern in Gera sagte, sei die Sache zwar entschieden, aber durch einen Rechtsstreit aufgehalten. Ein unterlegener Bewerber klagt gegen die Entscheidung, das Verfahren ist noch nicht entschieden. Das sei bedauerlich, denn dadurch ist die Geraer Außenstelle “gehandicapt”.
Ikea-Möbel sollen in DDR-Gefängnissen produziert worden sein
Dem schwedischen Möbelhändler wird vorgeworfen, in DDR-Gefängnissen produziert zu haben. Die Konzernverantwortlichen sind schockiert und wollen Aufklärung
Politisches Theater 10. November 89
Die großen Bühnen meiden politisch-historische Stoffe. Die Berliner Off-Truppe Theater 89 macht es ihnen vor, mit dem Stück “Das Ende der SED”. Ein Appell zum Auftakt der Autorentheatertage im Deutschen Theater.
Nicht jeder IM hat Schuld auf sich geladen
Interview mit Ulrike Poppe, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur. Seit 2010 ist sie Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur: Ulrike Poppe. Am heutigen Donnerstag stellt sie in der Plenarsitzung des Brandenburger Landtags ihren Bericht zur Diskussion.
Hauptausschuss kippt Beschluss zur Stasi-Überprüfung
Schenkendöbern. Durch drei Stimmenthaltungen ist die Richtlinie zum Verfahren der Überprüfung der Abgeordneten auf Stasi-Mitarbeit zunächst gekippt worden. Für die Vorlage stimmten drei der sechs anwesenden Mitglieder.
Zigan: Wer Wähler belügt, muss gehen
Prignitz. Im Hintergrund verfolgte der frühere Bürgermeister Dietmar Zigan die monatelange Auseinandersetzung um den Perleberger Amtsinhaber Fred Fischer und dessen Stasi-Vergangenheit. Jetzt geht er an die Öffentlichkeit. “Prignitzer”-Redaktionsleiter Hanno Taufenbach sprach mit ihm exklusiv über die politische Situation in der Stadt und ihre möglichen Folgen.
Ausgestaltung des entstehenden Haftmuseums
Erfurt. Staudinger war einer von gut einem Dutzend Zeitzeugen, die sich am Dienstagabend zum nunmehr dritten Mal im Haus Dacheröden mit Opfervertretern und Verantwortlichen der Gedenkstätte Andreasstraße zu Gesprächen trafen. Diese sollen vor allem den Zeitzeugen die Möglichkeit geben, mit ihren Erinnerungen und Erfahrungen auf die konkrete Ausgestaltung des entstehenden Haftmuseums Einfluss zu nehmen.
Schiedsrichter für heikle Fälle
Potsdam. Auf den ersten Blick ändert sich für Jes Albert Möller nicht viel. Der 50-jährige Jurist aus Falkensee (Havelland) wechselt im Verfassungsgericht, dem er seit dreieinhalb Jahren als normaler Richter angehört, lediglich den Platz. Er rückt auf den Präsidentenstuhl auf, auf dem viele Jahre Rüdiger Postier saß, der jetzt in den Ruhestand ging.
Schwerin. Die Verleihung des Gillhoff-Preises für plattdeutsche Literatur an einen ehemaligen Stasi-Zuträger schlägt Wellen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Auszeichnung soll in diesem Jahr an den Plattdeutsch-Autor Jürgen Rogge vergeben werden.
Die stellvertretende Landtagspräsidentin Silke Gajek erklärte am Dienstag in Schwerin: „Ich werde nicht an der Vergabe des Gillhoff-Preises am 9. Juni 2012 in Glaisin teilnehmen.
Stasi-Mann verzichtet auf Gillhoff-Preis
Der frühere Stasi-Mann Jürgen Rogge verzichtet auf den Johannes-Gillhoff-Preis 2012 für niederdeutsche Literatur. Das teilte der Vorstand der Gillhoff-Gesellschaft am Donnerstag mit, wie der Ludwigsluster Bürgermeister Reinhard Mach bestätigte.
Alles wissend, stets aufgeregt und intolerant
West-Linke haben das letzte Erbe der DDR zerstört: die Linkspartei. Alles wissend, stets aufgeregt und intolerant betreiben sie Weltverbesserung als Kampfsport. Eine Phänomenologie.
Mielkes Hobby. Einfluss der Stasi auf DDR-Fußball am Beispiel des Fußballclubs BFC Dynamo
Berlin. Der Berliner Fußballclub BFC Dynamo war das größte Hobby von Stasi-Chef Erich Mielke – und wie so vieles in der DDR wurde auch der Fußball politisch instrumentalisiert. Die Stasiunterlagen-Behörde beleuchtet nun die Geschichte des Vereins in einer Ausstellung und zeigt damit während der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine den etwas anderen Blick auf den Fußball.
Kriminologin Prof. Britta Bannenberg zur Aufarbeitung des DDR-Unrechts
Giessen. Es waren häufig enge Freunde und selbst Ehepartner, die ihre Liebsten bespitzelten. Bis in die intimsten Bereiche drangen die sogenannten IMs, die Inoffiziellen Mitarbeiter, des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR vor. Zu Hochzeiten waren rund 200 000 von ihnen im Geheimen für den Staat tätig. Zu denen zur Zeit des Mauerfalls 1989 noch weitere rund 80 000 hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums kamen. Ein heute kaum noch vorstellbarer riesiger Behördenapparat, nur dazu da, Mitbürger auszuspionieren, nach der Verhaftung über Wochen einzusperren und zu vernehmen, mit Psycho-Methoden zu foltern und nicht selten sogar zu morden.
Unterbringung von sensiblen Akten Datenschutz kritisiert Thüringer Polizei
In dem neuen, noch nicht veröffentlichten Thüringer Datenschutzbericht wird auch die Lagerung von Stasi-Überprüfungsakten bei der Polizei kritisiert. Wie MDR THÜRINGEN vorab erfuhr, wird der Polizei vorgeworfen, unsachgemäß mit den Unterlagen umgegangen zu sein. Der vollständige Datenschutzbericht wird am Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Kälte der DDR
Ein Leben, ein einziger Satz: „Nun bin ich frei und doch gefangen“, sagt Ute Bonstedt, eine hübsche, sehr kranke Frau, um auszudrücken, was die DDR mit ihr gemacht hat. Ute Bonstedt ist 46 Jahre alt, sie ist frei von den Grenzen und Zwängen der DDR und doch fürs Leben geschädigt – von fast acht Monaten der Haft in Hoheneck.
Heime in der DDR. Die vergessenen Kinder
Berlin. Im Heim war Nicole Groppler Nummer 165. Eingesperrt wegen der „Gefahr sozialer Verwahrlosung“. Einmal ist sie sieben Tage und sieben Nächte hintereinander im „Bunker“ eingesperrt. So nennen die Mädchen und Jungen im Spezialkinderheim „Maxim Gorki“ im sächsischen Weißwasser die Arrestzelle. Ihre Mutter kämpfte um ihre Freiheit. Heute kämpft Nicole um Anerkennung.
Kirchen in der DDR stärker an Heimerziehung beteiligt als bisher bekannt
Berlin. Die Kirchen waren in der DDR stärker an der Heimerziehung beteiligt als bislang bekannt. Laut einer Expertise für das Bundesinnenministerium betrieben sie bis zu einem Viertel der Jugendhilfeeinrichtungen. Der Berliner Sozialethiker Karsten Laudien rief als einer der beiden Autoren am Dienstag Diakonie und Caritas zu einer offensiven Aufarbeitung auf.
epd.de/landesdienst
Sport frei in Neubrandenburg – auch wenn das Thema heikel ist
Neubrandenburg. Im September 1977 durchlebt der Sportclub Neubrandenburg einen handfesten Skandal. Im Essenssaal hat jemand das Transparent mit der Losung “Roter Oktober – Wende in der Geschichte der Menschheit” in ein staatsfeindliches Banner verwandelt und den Buchstaben “W” entfernt.
Im Sinne des sauberen Sports
Wer hätte das gedacht? Statt Medaillenglanz wird jetzt auch Zivilcourage in einer Diktatur und der Einsatz für die humanen Werte des Sports von der Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) gewürdigt. Gemeinsam mit Gretel Bergmann, Hans Lenk, Henner Misersky und Tochter Antje Misersky-Harvey wird Wolfgang Lötzsch an diesem Freitag bei der Benefiz-Gala „Goldene Sportpyramide“ in Berlin in die „Hall of Fame“ des deutschen Sports aufgenommen. Die Jury würdigte in diesem Jahr anders als früher nicht nur die sportlichen Leistungen.
Grüne wollen Gesetz zur Stasi-Überprüfung neu regeln
Paukenschlag im Landtag: Die Grünen wollen die Stasi-Überprüfung von Abgeordneten neu regeln und den Begriff der Parlamentsunwürdigkeit streichen. So soll die Aufarbeitung weiter möglich sein, doch Mandatsträger sollen nicht mehr als “parlamentsunwürdig” eingestuft werden können, sagte Astrid Rothe-Beinlich am Freitag. Die überraschende Ankündigung stieß auf scharfen Protest bei CDU, SPD und FDP. Die Grünen hätten sich damit “das Recht abgesprochen, für die Bürgerrechtsbewegung das Wort zu ergreifen”, sagte CDU-Fraktionschef Mike Mohring.
Rund 200 Menschen auf Gefängnisfriedhof beerdigt
Cottbus. Auf dem früheren Gefängnisfriedhof in der Bautzener Straße in Cottbus sind rund 200 Menschen bestattet worden. Auf diese Zahl haben sich jetzt Historiker und Forscher geeinigt.
„…ist als psychisch auffällig einzuschätzen”
Magdeburg/Altmark. Seit 1994 erforscht Dr. Ulrich Mielke die Zusammenarbeit von Menschen aus dem Gesundheitswesen im Bezirk Magdeburg mit dem Ministerium für Staatssicherheit. Jüngst ist Band 17 erschienen, er komplettiert den Blick auf die Altmark.
78 Tage Gauck
Der Bundespräsident ist noch in der Anfangsphase seines Amtes. Doch schon jetzt zeichnet sich deutlich ab: Er bleibt sich treu und pflegt das offene Wort – Fettnäpfchen inklusive. Wladimir Putin ist es, den Gauck am vergangenen Freitagnachmittag empfängt. Die Unterschiede zwischen Putin und Gauck könnten kaum größer sein, hier der Geheimdienstmann, dort der Stasi-Aufklärer. Hier der Brutalo, dort der Feingeist. Hier der lupenreine Autokrat, dort der Freiheitsprediger. Kühl bis frostig muss das Gespräch zwischen den beiden Männern verlaufen sein.
Noch immer ticken brisante Akten im Bundesarchiv
Ein Drittel der bürokratischen Hinterlassenschaft der Bundesrepublik ist nicht zugänglich. Die Prüfung der “Verschlusssachen” kommt nur langsam voran. Ein Überblick zum 60. des Bundesarchivs.
Matthias Platzeck über Wein und Politik “Ich war bei uns die rote Socke”
Er sei “mal begeisterter Sozialist” gewesen, sagt Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck im Interview mit n-tv.de. Und er spricht über preußische Disziplin, das “putzige Gefühl” nach seinem ersten Gang über die Glienicker Brücke und woran er auf seiner Hochzeit erkannte, welcher Gast aus dem Osten und welcher aus dem Westen kam.
Öffnung der Stasiakten – Entscheidung gegen das Schweigen. Einblicke gibt es seit 20 Jahren
Cottbus. Mit Filmvorführungen, Lesungen und Vorträgen ist am Wochenende in Cottbus an die Öffnung der Stasiakten vor 20 Jahren erinnert worden. Zum Auftakt war am Freitagabend in der Oberkirche der Film “Gesicht zur Wand” von Stefan Weinert zu sehen.
Mielkes Revier. Ein Quartier sucht seine Zukunft
Berlin. Es war ein Ort der Macht, der Angst, der Geheimniskrämerei, der Gemeinheit. Heute ist es tagsüber ein Ort der Leere und nachts der völligen Leere: Mielkes Revier, das Karree der DDR-Staatssicherheit an der Frankfurter Allee. Stückchenweise wird es verscherbelt, erst jetzt beginnen ernsthafte Überlegungen, was damit geschehen soll.
Tageszeitung «Neues Deutschland» leidet unter Führungsstreit bei Linken
Berlin. Der Chefredakteur des einstigen SED-Zentralorgans „Neues Deutschland“, Jürgen Reents, hat eingeräumt, dass der erbittert geführte Führungsstreit in der Linkspartei auch seine Zeitung in eine schwierige Lage bringt. „Die aktuelle Situation macht uns Probleme“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe)
Die Linke. Da hilft kein Gysi
Die Linkspartei als gesamtdeutsche Alternative ist am Ende. Und die Einheit ist nicht an den Ostdeutschen gescheitert
West-Linke haben das letzte Erbe der DDR zerstört: die Linkspartei.
Alles wissend, stets aufgeregt und intolerant betreiben sie Weltverbesserung als Kampfsport. Eine Phänomenologie.. Ist es Oskar Lafontaine oder seine politische Marionette Bernd Riexinger? Sind es die Terroristinnen aus den protestantischen Pfarrershaushalten oder die jungen Erregten der “Occupy”-Bewegung? Der typische West-Linke pflegt, im Gegensatz zum im realen, ostdeutschen Sozialismus aufgewachsenen Aktivisten, sein Jakobinertum. Die Linkspartei, Nachfolgeorganisation der SED, hat er damit an den Rand des Abgrunds geführt.
Opferverbände empört. Streit um das Linken-Fest am 17. Juni
Berlin. Die Linke hat den 17. Juni für die Sause angesetzt – den Tag, an dem ihre Vorgängerpartei SED 1953 mithilfe der Sowjets aufs eigene Volk losging. Ärger für die neuen Linken-Chefs Katja Kipping und Bernd Riexinger: Ausgerechnet am 17. Juni will die Partei ihr „Fest der Linken“ feiern. Opferverbände und andere Parteien sind empört.
Tag der Freiheit am 17. Juni: Ein Feiertag von unten
Wenn Menschen darüber nachdenken, was Freiheit ist, wäre eine Menge erreicht Was steckt hinter dem „Tag der Freiheit“ am 17. Juni?
In Deutschland hat der 17. Juni durch die Aufstände in der DDR im Jahr 1953 natürlich eine besondere Bedeutung. Lange Zeit wurde der 17. Juni deswegen als Tag der Deutschen Einheit gefeiert, bis dieser – von oben verordnet – auf den 3. Oktober gelegt wurde. Der Aspekt der „Einheit“ scheint erfüllt, die Frage der Freiheit ist aber immer noch virulent.
“Das wäre der Super-GAU”
Casekow. Dreiste Diebe, fehlende Fördergelder und eine inakzeptable Infrastruktur stellen die landwirtschaftlichen Betriebe in der Uckermark vor große Probleme. Mancher fühlt sich vom Land im Stich gelassen.
Öffnung der Stasiakten – Entscheidung gegen das Schweigen
Cottbus. Mit Filmvorführungen, Lesungen und Vorträgen ist am Wochenende in Cottbus an die Öffnung der Stasiakten vor 20 Jahren erinnert worden. Zum Auftakt war am Freitagabend in der Oberkirche der Film “Gesicht zur Wand” von Stefan Weinert zu sehen.
Hunderte Drohneneinsätze zur Überwachung in Deutschland
Einem Bericht zufolge haben deutsche Behörden in den vergangenen zwei Jahren mehr als 500 Drohnen-Einsätze beantragt, die meisten davon wurden demnach auch durchgeführt. Die Drohnen wurden etwa zur gezielten Personensuche eingesetzt, hieß es.
Mitgründer eines online-Netzwerks wird ohne offizielle Begründung festgehalten
Kuba. Nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ist der schwedische Staatsbürger Alexis Ferrer am Dienstagabend (5.) in Las Tunas verhaftet worden. Er ist Mitgründer des Online-Netzwerks Cubanada.com, in dem Beiträge kubanischer Blogger ins Englische übersetzt werden. Gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter besuchte der in Stockholm ansässige Ferrer den prominenten Programmierer und Bürgerrechtler Eliécer Ávila Cicilia in Puerto Padre in der Provinz Las Tunas, um an einer Dokumentation für Cubanada.com über das Leben junger Kubaner zu arbeiten.
Russlands Opposition rüstet zum Kampf gegen Verhärtung der Kundgebungsregeln
Moskau. Kundgebungen und Protestdemos nach der Präsidentenwahl in Russland
Das von der Staatsduma angenommene Gesetz über die Verhärtung der Regeln für Massenaktionen beseitigt nach Ansicht einiger Oppositionspolitiker alle Möglichkeiten für öffentliche Aktionen. Einige Aktivisten überlegen indessen, wie Kundgebungen im neuen Rahmen zu organisieren sind, während andere das Gesetz vor Gericht anfechten wollen, schreibt die Moskauer Tageszeitung „RBC Daily“ am Mittwoch.
Sehr viele Ex-Spitzel in Bulgariens Kulturszene
Sofia. In der bulgarischen Kulturszene waren auch nach der Wende sehr viele einstige Mitarbeiter der kommunistischen Staatssicherheit (DS) tätig. Dabei handelt es sich um Theater- und Museumsdirektoren sowie die früheren Leiter von Kulturzentren in Wien, Prag und Skopje. Das zeigt eine Liste früherer DS-Agenten im Kulturbereich, die ein für die DS-Geheimakten zuständiger staatlicher Ausschuss am Dienstag im Internet veröffentlichte.
Tiananmen-Massaker in China
Washington/Peking – Vor mehr als zwei Jahrzehnten ließ Chinas Führung das Militär brutal auf dem Platz des Himmlischen Friedens gegen das eigene Volk vorgehen. Hunderte Teilnehmer der Demokratiebewegung kamen im Juni 1989 ums Leben, Tausende Demonstranten sitzen seitdem in Haft. Zum 23. Jahrestag des Massakers vom Tiananmen-Platz hat die US-Regierung China aufgefordert, die noch inhaftierten Menschen endlich freizulassen.
REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
Landesregierung stimmt Fonds für DDR-Heimkinder zu
Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich mit rund 2,4 Millionen Euro an dem Fonds für ehemalige DDR-Heimkinder. Das Kabinett stimmte am Dienstag in Schwerin der Errichtung des Fonds zu, aus dem Hilfsleistungen für frühere Heiminsassen, die vom SED-Regime systematisch drangsaliert wurden, bezahlt werden sollen. Der Bund und die ostdeutschen Länder hatten sich darauf verständigt, 40 Millionen Euro bereitzustellen.
ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN
DDR-Geschichte. Kein Blick zurück
Es gäbe viel zu bereden, aber Großmutter schweigt: Das Gespräch über die DDR fällt bei uns zu Hause aus. Bei meinen Großeltern in Sachsen sind die Essensgänge meist strenger arrangiert als das Protokoll eines Staatsempfangs. Schert jemand aus, führt das zu Gezeter. Und so üppig wir essen, so spärlich reden wir. Übers Wetter, die Nachbarn, Familienfeiern. Es ist fast so, als würden politische Themen bei den Mahlzeiten mitverschluckt.
Wie Roland Jahn in Polen Persona non grata wurde
Der heutige Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen wurde auch nach seiner Abschiebung aus der DDR 1983 von Geheimdiensten verfolgt. Bald kam Roland Jahn auch in Polen auf die Schwarze Liste.
Das Urteil ist unmissverständlich: “Seine Tätigkeit führte zum Landesverrat. Er pflegt Kontakte zu Menschen aus dem politischen Untergrund in Polen. Im Mai 1983 wurde er aus der DDR ausgebürgert”, schreibt Oberstleutnant Edward Lepalczyk vom Passbüro des Innenministeriums in Warschau.
Wie die Stasi 20 Jahre lang einen Freiburger bespitzelte
Sie haben sein Leben auf 400 Seiten festgehalten: Der geflohene DDR-Grenzsoldat Peter M. wurde mehr als 20 Jahre lang in Freiburg von der Stasi bespitzelt. In der BZ erzählt er seine Geschichte.
Ein Karren voller Stasi-Akten
Cottbus. Opfer des DDR-Geheimdienstes erinnern sich an die Begegnung mit den Notizen der Spitzel
Für die weitere Auseinandersetzung mit der Hinterlassenschaft der DDR-Staatssicherheit haben sich am Samstag Stasi-Opfer in der Oberkirche ausgesprochen. Dies trage dazu bei, Lebenswege und Geschichte zu verstehen, Gegenwart und Zukunft zu gestalten.
Buch
Franziska Kuschel
Aus einem Land vor ihrer Zeit
Eine Aufsatzsammlung von 25 jungen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. Sie alle wurden zwischen 1975 und ’85 geboren. Die Mauer fiel in ihrer Kindheit.
Junge DDR-Forscher gewähren in ihrem neuen Buch “Aus einem Land vor ihrer Zeit” Einblick in ihre aktuellen Arbeiten. Und beschreiben, was jene Generation bewegt, die zur Wendezeit 1989/90 noch im Kindesalter war und wie sie auf die DDR blickt.
Buch
Marco Carini
Die Achse der Abtrünnigen: Über den Bruch mit der Linken
Rotbuch Verlag, 286 S.
Der Kommunismus hat im Laufe von hundert Jahren Millionen Opfer gefordert. Unter kommunistischen Regimen sind mehr Menschen inhaftiert, gefoltert und ermordet worden, als unter jeder anderen Regierungsform. Gläubige Anhänger halten die Diktatur des Proletariats trotzdem für eine menschliche und am Ende paradiesische Lebensform.
dradio.de
Buch
André Kubiczek
Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn
Piper Verlag 2012, 480 S.
Sein Vater war ein strammer DDR-Genosse, seine Mutter eine laotische Schönheit. Ihre ebenso romantische wie tragische Liebesgeschichte schildert André Kubiczek in seinem neuen Buch.
Schon wieder eine autobiografische Familiengeschichte aus der verflossenen DDR. Hatten wir nicht erst zuletzt Eugen Ruges “In Zeiten des abnehmenden Lichts” und Marion Braschs “Ab jetzt ist Ruhe”? Nun also kommt André Kubiczek mit seiner Lebensrückschau unter dem klangvollen Titel “Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn”. Das hört sich nicht nur exotisch an, das ist es auch.
Buch
Christoph Dieckmann
Freiheit, die ich meine - unbeherrschte Geschichten
Rückbesinnungen des Autors auf die eigene Kindheit im elterlichen Pfarrhaus, auf Urlaubsreisen in der umgrenzten DDR mit Wartburg, Feengrotten, Inselsberg und Kickelhahn, dem Brocken und der Barbarossahöhle, später am Meer, welches sich nicht daran störte, Ostsee zu heißen.
Buch:
Karlheinz Breinig
Im Kofferraum in den Westen
Heute sitzt Karlheinz Breinig, graue Haare, graues Hemd, mit goldener Uhr am Handgelenk, im siebten Stock seiner Hemminger Wohnung und sagt: „Wenn ich mich an diesen Tag erinnere, bekomme ich noch immer eine Gänsehaut.“
Die Familie geht die Operation Republikflucht reichlich naiv an. Einem befreundeten Mittelsmann überreichen sie Passfotos und ein Feuerzeug im Lederetui als Erkennungszeichen. Zwischen zehn Uhr und elf Uhr soll ein Herr mit einer Mercedes-Limousine die Familie in Halle abholen. Dann gibt er Breinig sein Feuerzeug zurück und fährt zum Autobahnrastplatz Hermsdorfer Kreuz. Dort wartet eine Dame mit feuerrotem Haar und gültigen Papieren in einem weißen Opel Admiral auf die Flüchtlinge. Sie soll die vier Breinigs nach Westberlin bringen. Kostenpunkt: 60 000 D-Mark. Natürlich kommt alles anders.
Buch
Dirk von Nayhauß und Maggie Riepl
Der dunkle Ort – 25 Schicksale aus dem DDR-Frauengefängnis Hoheneck
Tausende Frauen waren von 1950 bis 1989 als “Politische” in Hoheneck inhaftiert. Viele Familien sind dadurch und danach zerbrochen. So wie bei Anita Goßler. Die heute 78-Jährige wird im Mai 1953 zu fünf Jahren verurteilt, weil ihr Freund eine alte Pistole hat. Im Januar 1983 wird Monika Schneider in Prag verhaftet. Die Ostberlinerin hat sich dort mit ihrem Freund aus dem Westen getroffen, der sie zur Flucht überreden will. Ihr Arbeitskollege, ein Stasispitzel, hat die Pläne verraten. Hoheneck – das berüchtigte Frauenzuchthaus der DDR. In der mächtigen Burg sind politische Gefangene zusammen mit Kriminellen inhaftiert. Es ist kalt, die Zellen sind überfüllt, die sanitären Verhältnisse katastrophal.
Buch
Ruth Hoffmann
Stasi-Kinder. Aufwachsen im Überwachungsstaat, 320 Seiten
Die „Stasi-Kinder“ erzählen ganz unterschiedliche Geschichten aus ihrer Vergangenheit. Da ist Neubert, dessen Vater eine Cordhose in den Müll geworfen habe, weil sie aus dem Westen war. Da ist die Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld (59), deren Eltern zu ihr standen, als die DDR-Obrigkeit sie als Kriminelle abstempeln wollte. Und da sind die Geschwister Thomas, Lutz und Sabine, deren Vater Rolf Tröbner aus seiner Arbeit wie alle anderen Stasi-Leute ein Geheimnis machte. „Er war Angestellter im Ministerium des Inneren. Aus die Maus“, sagt Thomas Tröbner.
Buch
Heike Bachelier
Ein ganz normaler Feind. Das Leben des Peter Wulkau in den Akten der Stasi.
Droemer Verlag, München 2012. 416 Seiten.
Auf die Frage des IM „Karen“, ob seine Berichte bei der Staatssicherheit zuverlässig unter Verschluss seien, antwortete ihm Major Schulze im März 1984 beschwichtigend, „dass die Schränke des MfS dicht sind, solange wir das wollen“. Es würde ausschließlich an ihm liegen, ob diese Schränke dicht blieben. Welch ein Irrtum! An IM „Karen“ hat es jedenfalls nicht gelegen, dass die Schränke der Stasi schließlich doch gegen deren Willen geöffnet wurden und das Wirken ihrer offiziellen und inoffiziellen Mitarbeiter offenbarten.
DIVERSES
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin Historikerin und plane zu dem Thema „Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR“ an der Freien Universität Berlin bei Professor Wolfgang Wippermann zu promovieren.
Als Historikerin muss ich meine Forschung auf schriftliche Quellen aus dem untersuchten Zeitraum stützen. Diese Quellen können zum Beispiel sein Briefe, Tagebücher, Akten, Urteile, Bescheinigungen u. a.
Viele dieser personenbezogenen Papiere und Dokumente lagern in Archiven, bei Ämtern oder befinden sich in Privatbesitz. Zu recht sind sie aus Datenschutzgründen, wenn sie von öffentlichen Stellen aufbewahrt werden, erst nach einer Speerfrist von 30 Jahren nach dem Tod der jeweiligen Personen bzw. 110 Jahre nach deren Geburt frei zugänglich. Für die Forschung stellt dies ein Hindernis dar. Um innerhalb der Speerfrist personenbezogene Unterlagen für die Forschung einsehen und nutzen zu können, bin ich auf die schriftliche Zustimmung der Betroffenen angewiesen.
Deshalb bitte ich alle, die in der DDR in irgendeiner Form mit politisch motiviertem Kindesentzug konfrontiert waren und bereit sind, mir ihre Unterlagen zu Forschungszwecken zugänglich zu machen, sich bei mir zu melden. Das können sein:
– Eltern, denen die Kinder entzogen wurden / werden sollten,
– Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden / werden sollten,
– Menschen, die Kinder angenommen haben,
– Menschen, die in Ämtern, Einrichtungen etc. der DDR (Jugendhilfe, Stasi etc.) gearbeitet haben.
Mit Ihrer schriftlichen Zustimmung könnte ich zu Ihren biographischen Fallbeispielen in den einschlägigen Archiven recherchieren und zu dem Thema forschen. Auf Wunsch werde ich Ihren Namen in meiner Doktorarbeit anonymisieren.
Inhaltlich interessiere ich mich vor allem für folgende biographische Fallbeispiel:
– Wenn Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde / werden sollte.
– Wenn Kinder in Heime eingewiesen oder zu Pflegefamilien vermittelt wurden / werden sollten.
– Wenn Kinder (zwangs-)adoptiert wurden / werden sollten.
– Wenn werdende Mütter zur Abtreibung überredet oder gezwungen wurden / werden sollten.
Besondere Bedeutung bekommen diese Fällen, wenn sie im Zusammenhang standen mit:
– Haftzeiten der Eltern.
– der Ausreise, der Abschiebung oder dem Freikauf der Eltern.
– der Einstufung der Eltern als sogenannte Asoziale.
– der Minderjährigkeit der Eltern.
– der Psychiatrisierung der Eltern.
Dabei kann eine Ehe-Scheidung, eine Krankheit, ein Arbeitsstellenwechsel etc. als Anlass genutzt worden sein, um einen Prozesse einzuleiten, der für unangepasste DDR-Bürger mit dem Entzug ihrer Kinder endete. Auf diese Zusammenhänge möchte ich meinen Forschungsschwerpunkt legen und fragen, in welchen Situationen und wie Kinder gegen ihre Eltern instrumentalisiert wurden, um
den Eltern zu drohen, sie zu bestrafen, sie zu erpressen oder sie zu isolieren. Fälle in denen ein drohender Kindesentzug abgewehrt werden konnte, sind ebenso aussagekräftig, wie Fälle, in denen die staatliche Macht in der Kindeswegnahme gipfelte.
Ich weiß, dass Kindesentzug ein hoch sensibler Bereich ist und emotional noch zusätzlich erschwert wird, wenn der Kindesentzug politisch motiviert war. Ich denke aber, dass dieses Thema bearbeitet werden sollte, um aus der Geschichte zu lernen und damit die Hintergründe der biografischen Brüche der Betroffenen sichtbar und erklärbar werden. Die Betroffenen und ihre Familien sind Menschen, die Opfer eine menschenverachtenden, staatlich gewollten Praxis wurden. Und sie sind Zeitzeugen, die helfen können, dieses Unrecht aufzudecken und sichtbar zu machen. Mir ist
bewusst, dass es ein großer Vertrauensvorschuss Ihrerseits ist, mir Ihre Dokumente zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank!
Wenn Sie keine schriftlichen Nachweise haben, aber bereit wären, mir mündlich in Form von Interviews Ihre Erlebnisse zu berichten, die im Zusammenhang mit „Politisch motiviertem Kindesentzug in der DDR“ standen, wäre ich Ihnen ebenfalls sehr dankbar. Diese Interviews würden anhand eines standardisierten Fragekatalogs verlaufen und ich würde sie mitschneiden – nur Ton, kein Bild. Ergänzend würde ich dennoch gerne in den Archiven zu Ihnen recherchieren, ob sich nicht doch noch der eine oder andere Hinweis oder Nachweis finden lässt.
Zu meiner Person:
Ich bin Jahrgang 1972 und habe bis 1993 in Dresden gelebt. Ich war kein Mitglied der FDJ und hatte keine Jugendweihe. Ich habe das Abitur und mein Studium nach der Wende auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Das Thema interessiert mich, da ich im Sommer 2011 im Nachlass meiner Mutter Unterlagen gefunden habe, die belegen, dass mein leiblicher Vater mehrfach politischer Häftling in der DDR war. Diese Information war mir neu und wirft ein anders Licht auf die Zeitgleichheit meiner Adoption durch meinen Stiefvater und der Ausreise meines leiblichen Vaters
aus der DDR. Möglicherweise wurde er mit den während seiner Haftzeiten entstandenen Unterhaltsschulden erpresst und ich letztlich als „Lösegeld“ gegen ihn instrumentalisiert. Meine leiblichen Eltern sind verstorben und ich versuche über Archivbestände Klarheit zu erlangen. Meine privaten Rechercheaufträge in den Archiven laufen noch und ich möchte darüber hinaus das Thema „Politisch motivierter Kindesentzug“ anhand meines und vergleichender Fälle wissenschaftlich
untersuchen und öffentlich machen.
So können Sie Kontakt zu mir aufnehmen:
Email:annettkowalski@gmx.de
Mobil:0151 – 45 37 65 41 (Ich rufe auch gerne zurück.)
Post: Annett Kowalski
Postfach 36 03 47
10973 Berlin
Herzlichen Dank und mit den besten Grüßen,
Annett Kowalski
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Einst war das Planetarium im Thälmann-Park ein Renommier-Objekt der DDR-Führung.
Seitdem sind 25 Jahre ins Land gegangen, doch unter dem Sternenhimmel blieb die Zeit stehen.
Bei seiner Eröffnung im Oktober 1987 war das Haus noch der Stolz der DDR-Führung. Die SED-Parteispitze nebst Erich Honecker ließ es sich nicht nehmen, persönlich das neue Kulturangebot für den gerade frisch aus dem Boden eines ehemaligen Gaswerks gestampften Ernst-Thälmann-Park zu eröffnen.
Stasi-Drama “12″ wird heftig kritsiert
Im ARD-Film “12 heißt: Ich liebe dich” entsteht aus einer Verhörsituation in einem Gefängnis der Stasi die große Liebe. Einige Zuschauer mögen das romantisch finden, Opferverbände kritisieren das Drama. Die Sendung vermittele damit einem Millionenpublikum ein völlig untypisches Bild der Stasi- Untersuchungshaft.
Tee mit Gulag-Opfern
LICHTENSTEIN/ST. PETERSBURG. »Es ist merkwürdig, wenn alle um mich herum deutsch sprechen«, meint Pia Baisch lächelnd bei ihrem Kurzbesuch in der Heimat. Im Dienst der Aktion Sühnezeichen arbeitet sie nun für ein Jahr in Russland. Sie ist eine von rund 180 freiwilligen jungen Leuten, die ihren Friedensdienst mit dieser Organisation in Ländern leisten, die von der deutschen Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg betroffen waren.
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Ausstellung
Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo
Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt. Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand, galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei.
Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin
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Berlin, 7. Juni bis 25. November 2012
Fokus DDR- aus den Sammlungen des Deutschen Historischen Museums
Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums
Mehr als 20 Jahre nach der Wiedervereinigung sind viele der zahlreichen Facetten der DDR kaum noch bekannt. Dies wird nicht zuletzt auch im Sprachgebrauch deutlich. Während z. B. die Begriffe „SED“ oder „FDJ“ noch einem Großteil der deutschen Bevölkerung geläufig sind, müssen die Bedeutung von „EKO“, „WBS 70“ oder „ABV“ oft schon erläutert werden.
“Fokus DDR” bildet eine ideale Erweiterung der Ständigen Ausstellung im Erdgeschoss des Zeughauses, die einen fundierten Überblick über die Geschichte der DDR zwischen 1949 und 1990 bietet und mit der selben Eintrittskarte besucht werden kann.
Ort: Deutsches Historisches Museum
Ausstellungshalle
Unter den Linden
10117 Berlin
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Suhl (Aschenbach) 09. Juni 2012, 13.00 – 19.00
Tag der offenen Tür bei Stasi-Unterlagenbehörde Suhl
Das Stellen von Rehabilitierungsanträgen ist bis 2019 möglich. Zu Beratungsgesprächen ist keine Voranmeldung erforderlich und es besteht die Möglichkeit, telefonische Anfragen unter 0176 70513462 an Frau Weinrich oder Casper zu richten.
Ort: BStU-Außenstelle Suhl
Weidbergstraße 34
98527 Suhl
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Berlin, Sa. 9. Juni 2012, 10.00 – 20.00
Bürgertag: “Wissen wie es war” – 20 Jahre Einsicht in die Stasi-Akten
die Gedenkstätte Lindenstraße lädt Sie gemeinsam mit dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur .
Ort: Gedenkstätte Lindenstraße,
Lindenstraße 54/55
14467 Potsdam
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Potsdam, Sa. 9. Jini 2012, 20.00
Do. 14. Juni 2012, 20.00
Theateraufführung
„Hafthaus“ von Ralf-Günther Krolkiewicz
Aufführung des theater 89 am authentischen Ort im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen“ laden die Gedenkstätte Lindenstraße, das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Kooperation mit theater 89 herzlich ein.
Ralf-Günther Krolkiewicz (1955 – 2008), ehemaliger Schauspieler und Intendant des Potsdamer Hans-Otto-Theaters, wurde 1984 wegen kritisch-satirischer Texte verhaftet, im Potsdamer Stasi-Untersuchungsgefängnis inhaftiert und zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Unter dem Titel „Hafthaus“ schrieb Ralf-Günther Krolkiewicz 20 Jahre später nieder, was ihm während der Stasi-Untersuchungshaft widerfuhr, ergänzt durch persönliche Briefe. Entstanden ist ein berührendes Dokument vom Übergriff des Politischen ins Private aus der Spätphase der DDR. Das Berliner theater 89 erarbeitete von „Hafthaus“ eine Bühnenfassung, die im April 2010 in Berlin uraufgeführt wurde.
Die Theateraufführung findet unter offenem Himmel im Hof der Gedenkstätte statt. Eintritt: 10 EUR
Ort: Innenhof der Gedenkstätte Lindenstraße 54/55
Lindenstraße 54/55
14467 Potsdam
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Berlin, Mo. 11. Juni 2012, 19.30
RUSSLAND – zwischen Stalinismus-Erbe und europäischer Integration
Referenten: EBERHARD BEHRENS (Autor von “Russland mit meinen Augen”)
DR. RICHARD BUCHNER (Zeithistoriker, Berlin)
Moderation: DETLEF W. STEIN (Verlagsleiter)
Ort: Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek
Bizetstraße 41
13088 Berlin (Nähe Antonplatz; Weißensee)
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Berlin
SCHIFFSTOUR: WASSER- UND GRENZGESCHICHTEN IM GETEILTEN BERLIN
Sonntag, 10. Juni | 22. Juli | 19. August | 14. Oktober | 11. November
11.00 Uhr
Strecke: Rundtour vom Treptower Hafen bis zum Humboldthafen / Moabit
Treffpunkt: Anlegestelle Treptower Hafen, Puschkinallee 15, 12435 Berlin
Dauer: 3,5 Stunden
Anmeldung: www.sternundkreis.de | T: 030 5463600
Preis: 22 Euro pro Person
SONDERFÜHRUNG TUNNELFLUCHTEN
Sonntag, 10. Juni | 8. Juli | 12. August | 9. September
15.00 Uhr
Treffpunkt: Besucherzentrum Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin
Dauer: 2 Stunden
mit Zeitzeugen anschließend Vorführung des Dokumentarfilms “Heldentod” (ca. 50 Min.)
ohne Anmeldung
Preis: 5 Euro pro Person (SchülerInnen frei)
SONDERFÜHRUNG MAUERSPUREN
Sonntag, 17. Juni | 15. Juli | 19. August | 16. September | 21. Oktober
15:00 Uhr
Dauer: 2 Stunden mit Begehung des seit 1952 verschlossenen Fußgängertunnels unter dem Gelände des Nordbahnhofs
ohne Anmeldung
Strecke: 5 km, Ausrüstung: festes Schuhwerk und eine Taschenlampe
Preis: 5 Euro pro Person (SchülerInnen frei)
Ort: Besucherzentrum Gedenkstätte Berliner Mauer
Bernauer Straße 119
13355 Berlin
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Berlin, Di. 12. Juni 2012, 18:00
Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in Wissenschaft und Erinnerungskultur
Podiumsdiskussion
Am 17. Juni 2013 jährt sich der Volksaufstand in der DDR zum sechzigsten Mal. Für die Bundesstiftung Aufarbeitung ist dies der Anlass, um bereits im Vorjahr zur Bilanz der Forschung zu diesem Ereignis einzuladen. Zugleich soll vermessen werden, wie der 17. Juni 1953 in der gesamtdeutschen Erinnerungskultur verortet ist. Der Historiker Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Projektleiter in der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und Autor mehrerer Publikationen zum 17. Juni, wird für die Bundesstiftung diese Zwischenbilanz in einem Vortrag ziehen und zur Diskussion stellen.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Berlin, Di. 12. Juni 2012, 19.00
Tsewang Norbu, Vorstandsmitglied der Tibet Initiative Deutschland und Vertreter des Vereins
der Tibeter in Deutschland stellt vor:
Die Tibet Initiative Deutschland
Am 10. März 2012 wurde anlässlich des 53. Jahrestages des Tibetischen Volksaufstands eine mehrere
Meter lange „Chronologie der Gewalt“ vor dem Bundeskanzleramt in Berlin entrollt. Sie gab unter anderem Auskunft, dass in Tibet in den letzten 12 Monaten mindestens 50 Menschen durch die chinesischen Sicherheitskräfte getötet und mehr als 420 Menschen verhaftet wurden. Aus Protest
gegen die chinesische Unterdrückungspolitik haben sich seit März 2011 mindestens 29 Tibeter selbst verbrannt. In der Veranstaltung gehen wir einerseits der Frage nach, wer und was hinter dem bundesweit seit 1989 agierenden Verein steht. Andererseits soll die aktuelle Lage in Tibet mit
den sich derzeitig vollziehenden tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft durch den Referenten erörtert werden.
Ort: Förderverein
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin
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Berlin, Di. 12. Juni 2012, 19.00
“Knastmauke” – Das Schicksal von politischen Häftlingen der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung
Buchvorstellung und Diskussion mit der Autorin Dr. Sybille Plogstedt
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur statt.
Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer Besucherzentrum
Bernauer Straße 119
13355 Berlin
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Senftenberg, Di. 12. Juni 2012, 14.00 – 20.00
Bürgerberatung, Ausstellungseröffnung und Vortrag
Ausstellungseröffnung und Vortrag der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Außenstelle Frankfurt/Oder, die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und die CDU – Senftenberg laden in Kooperation mit dem Bürgerkomitee 15. Januar e. V., der Opferhilfe Land Brandenburg e. V. und der Caritas Regionalstelle Senftenberg.
Ort: ASB Begegnungsstätte Lausitzer Seenland
Kormoranstraße 1
01968 Senftenberg
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HEIMAT WEH Ausstellungstriologie über Vertreibungen
Berlin – «Heimatweh» – unter diesem Titel soll eine Ausstellung in Berlin an das Schicksal von Millionen Vertriebenen in Europa erinnern. Die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen fasst damit ihre drei Ausstellungen aus den vergangenen Jahren zusammen.
B e g l e i t v e r a n s t a l t u n g e n zur Ausstellungstriologie. Bei allen Veranstaltungen ist ein Grußwort von Erika Steinbach, MdB vorgesehen.
Berlin, Di. 12. Juni 2012, 18:30 – 20:30
Unbewältigte Vergangenheit
Aktuelle Verarbeitung von Flucht und Vertreibung in Literatur und Film
Über die Versuche von Bewältigung, Aufarbeitung und die Motivation der Literaten, Filmemacher und Wissenschaftler wird der bekannte Literaturkritiker Prof. Dr. Hellmuth Karasek mit Prof. Dr. Barbara Stambolis, Cand. phil. Alina Laura Tiews und Michael Majerski (Arkona-Film – Produzent) nach einem Grusswort von Prof. Dr. Hans Walter Hutter, Prasident der Stiftung Haus der Geschichte, diskutieren.
Ort: Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3
10117 Berlin
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Berlin, Do. 14. Juni 2012, 20.15
Buchvorstellung: Hinter den Kulissen. Inoffizielle Schweriner Theatergeschichten
Die gemeinsame Veranstaltung der Landesbeauftragen für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Im Mittelpunkt des Buches steht mit dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin einer der renommiertesten Spielorte der DDR. Die Journalistin Christiane Baumann wendet sich einer bislang unbeachteten Facette des Schweriner Theaterlebens zu: dem Einfluss des DDR-Staatssicherheitsdienstes auf das Schauspielensemble und seine Arbeit. Beschrieben wird das unbekannte Agieren „hinter den Kulissen“, es werden Zusammenhänge, Hintergründe und (biografische) Bruchstellen kenntlich gemacht, politische Einflussnahme, persönlicher Verrat, aber auch künstlerischer Eigensinn und Widerspruch markiert. So erhält man am Beispiel des Schweriner Ensembles spannende Einblicke in die Theaterwelt der DDR. In einem Podiumsgespräch analysieren die Theaterexperten und Zeitzeugen Dr. Matthias Braun, Bärbel Röhl, Sylvia Krupicka und Ernst-Jürgen Wahlberg die Einflussnahme von SED und MfS auf die Theater- und Kunstszene der DDR. Nähere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link:
http://www.stiftung-aufarbeitung.de/uploads/2012-pdf/2012-06-14_flyer.pdf
Ort: Studiobühne des Maxim-Gorki Theaters
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Eintrittskarten zum Preis von 3 € sind ab sofort an der Theaterkasse sowie am Veranstaltungstag an der Abendkasse erhältlich.
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Geisa, 15. Juni – 16. Juni 2012
Seminar Point Alpha Akademie
Kultur und Medien zwischen Ost und West
Kultur in der DDR hatte die Aufgabe, zur Förderung des Sozialismus beizutragen.
Dementsprechend war im offiziellen Sprachgebrauch von sozialistischer (National-) Kultur die Rede und jegliche Abweichung von den staatlichen Vorgaben rief sogleich das Ministerium für Staatssicherheit auf den Plan. Daher bot nur eine – dafür umso vielfältigere – Subkulturszene in der DDR die Möglichkeit, Protest zu äußern und sich „Räume der Freiheit“ zu erkämpfen.
Im Rahmen dieses zweitägigen Seminars der Point Alpha Akademie und der Friedrich-Naumann- Stiftung für die Freiheit werden – ausgehend von der Beschäftigung mit der Kulturpolitik der DDR - auch Kontakte zwischen ost- und westdeutscher (Sub-) Kulturszene sowie die wechselseitige Darstellung des jeweils anderen Deutschlands in den Medien beider Staaten thematisiert. Gleichzeitig wird auf die internationale Situation geblickt und der Frage nach der Bedeutung von Musik und Radio im Kalten Krieg nachgegangen.
Die Point Alpha Akademie und die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit konnten für die Veranstaltung namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen, u. a. Dr. Matthias Braun von der Bundesbehörde für Stasiunterlagen, Professor Donsbach –
Kommunikationswissenschaftler und Dresden sowie Professor Matthias Tischer,
Musikwissenschaftler aus Neubrandenburg. In einem Salongespräch werden Joachim Jauer, ehem. Leiter des ZDF-Büros in der DDR und Irina Liebmann, Schriftstellerin, ihre journalistischen Perspektiven aus Ost und West auf die DDR darstellen.
Die Veranstaltung wird vom hessischen Institut für Qualitätsentwicklung und in Thüringen vom Thillm als Lehrerfortbildung anerkannt. Einige Seminarplätze sind noch frei. Weitere Informationen zu Programm, Preisen und Anmeldung gibt es per E-Mail akademie@pointalpha.com und telefonisch unter 036967- 5935901 bzw. unter www.pointalpha.com/2012
Ort: Point Alpha Akademie
Schloßplatz 4
36419 Geisa
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Berlin, Di. 19. Juni 2012, 17.30
Ausstellungseröffnung, Lesung und Filmvorführung
„Schwarze Pfingsten“ – Die Deportationen in die rumänische Baragan-Steppe
Es geschah 1951 in Rumänien: Mehr als 40.000 Menschen, darunter Alte, Kleinkinder und komplette Familien, wurden am orthodoxen Pfingstfest aus ihrer Heimat, dem Banat, verschleppt. Nach dem Bruch zwischen den kommunistischen Diktatoren Tito und Stalin sollte die rumänische Grenze zu Jugoslawien gesäubert werden. Die verschleppten Deutschen, Serben, Ungarn, Bulgaren und Rumänen galten als politisch unzuverlässig. Sie wurden in der sogenannten Baragan-Ebene auf offenem Feld ausgesetzt. Unter freiem Himmel und bei glühendem Sonnenschein mussten sie sich im Erdreich neue Behausungen nbauen. Ihr Zwangsaufenthalt dauerte fünf Jahre.
Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und das Rumänische Kulturinstitut in Berlin erinnern mit einer Ausstellung und einer Veranstaltung an ein kaum bekanntes Kapitel europäischer Nachkriegsgeschichte. Die Initiatorin der Ausstellung, Ana Blandiana, stellt dabei ihr neues Buch mit politischen Essays vor.
PROGRAMM
Begrüßung
Dr. Hubertus Knabe, Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Dr. Alexandrina Panaite, Stellv. Leiterin Rumänisches Kulturinstitut Berlin
Einführung in die Ausstellung
Romulus Rusan, Memorial Sighet
Ana Blandiana, Memorial Sighet
Buchvorstellung
Georg Paul Hefty, FAZ, Leiter der Redaktion „Zeitgeschehen“
Lesung und Diskussion
Ana Blandiana, Schriftstellerin, Memorial Sighet
Hans Bergel, Schriftsteller, selbst Baragan-Deportierter
Romulus Rusan, Memorial Sighet
Moderation: Helmuth Frauendorfer, stellv. Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Empfang
Filmvorführung
„Pfingsten 1951 – Deportation in den Baragan“
Film von Tiberiu Stoichici
Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstr. 66
13055 Berlin
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Berlin, Do. 19. Juni 2012, 18.00
Buchpräsentation
Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren
Wie liest sich große Geschichte im Leben eines Einzelnen? Was erinnert ein Arbeiter aus Lichtenberg vom vergangenen Jahrhundert? Als Zeitzeuge, Idealist und politischer Akteur schildert Erwin Jöris (geb. 1912) sein Jahrhundert zwischen Weltrevolution, Illegalität, Krieg, Utopie und Enttäuschung. Ein Leben immer mitten in den politischen Brennpunkten: in den Straßenschlachten der untergehenden Weimarer Republik, im Widerstand gegen Hitler, als Konzentrationslager- Häftling, in der sowjetischen Aufbau-Euphorie und dem Großem Terror Stalins, ausgeliefert von der Lubjanka an die Gestapo, als Wehrmachtssoldat vor Moskau und in russischer Kriegsgefangenschaft, im Ruinen-Berlin mit früher DDR-Hoffnung und einem NKWD-Urteil: 25 Jahre Gulag im ewigen Eis.
Der Schweizer Historiker Dr. Andreas Petersen, Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Betreiber der Geschichtsagentur zeit&zeugen, hat das Leben des hundertjährigen Erwin Jöris in die Zeit eingebettet, die Interviews in den Archiven von Berlin, Moskau bis Swerdlowsk nachrecherchiert, Weggefährten befragt und diesen Lebensstoff mit der neueren Forschungsliteratur gegengelesen. Entstanden ist ein Jahrhundertdiktat, in dem sich das Schicksal von Erwin Jöris im Schicksal seines Jahrhunderts spiegelt.
Begrüßung: Dr. Robert Grünbaum, Stv. Geschäftsführer der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Einführung: Ernest Wichner, Leiter des Literaturhauses Berlin
Buchvorstellung: Andreas Petersen liest aus: »Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren«
Andreas Petersen im Gespräch mit Erwin Jöris (Filmausschnitte, 2002) und Ernest Wichner
Soweit es gesundheitlich möglich ist, wird Erwin Jöris anwesend sein.
Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Salzgitter-Bad, Mi. 20. Juni 2012, 19.00
Vortrag: Alltag im SED-Unrechtsregime
Die Bürgerrechtlerin Freya Klier wird auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung einen Vortrag über den Alltag in der DDR halten.
Seit über zwanzig Jahren berichtet die Autorin und Regisseurin vor allem jungen Leuten vom Leben in dem Unrechtsstaat. Sie erklärt, was es bedeutet, eingesperrt zu sein und seine Meinung nicht frei äußern zu können. Sie lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf einzelne Opfer und erinnert an kaum bekannte Facetten der Geschichte der Diktaturen.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Nähere Auskünfte gibt es bei der Konrad-Adenauer-Stiftung,
0511 / 40080980.
Ort: Hotel Ratskeller
Marktplatz 10
38259 Salzgitter-Bad
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Berlin, Do. 21. Juni 2012, 17:30
Podunavske Švabe – Die Donauschwaben
Vergangenheitsbewältigung in Serbien
Den Verbrechen an deutschen Zivilisten im Tito-Jugoslawien zwischen 1944 und 1948 widmet sich
dieser mutige serbische Film. Im Anschluss diskutiert Bosiljka Schedlich, von der Stiftung UBERBRÜCKEN mit dem Regisseur Marko Cvejic und Michael Heimann von der Donauschwäbischen Kulturstiftung.
Ort: Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3
10117 Berlin
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Halle Saale, bis 27. Juni 2012
Ausstellung
Von Liebe und Zorn. Jung Sein in der Diktatur.
Der Kurator der Ausstellung, Uwe Kulisch vom Verein Freiheit e. V. Erfurt. Die interaktive Ausstellung wird noch in der Außenstelle Halle zu sehen sein. Fünf Hörstationen mit Tondokumenten sowie begleitendes Text- und Bildmaterial unterstützen das Eintauchen in die Geschichte. Der Eintritt ist frei.
Ort: BStU, Außenstelle Halle (Saale)
Blücherstraße 2
06122 Halle
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Berlin, Di. 31. Juli 2012, 19.00
Die West-Geheimdienste und die Flüchtlinge aus der DDR. Flüchtlinge und Spione im “goldenen Zeitalter” der westlichen Spionage (1945-1965)
Vortrag und Expertengespräch
Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66/80
12277 Berlin
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Potsdam, vom 29. Juli bis 2. August 2012
Sommerworkshop für Jugendliche zum Thema „Leben mit der Mauer“
Eine Woche lang werden sich Jugendliche mit der Geschichte der deutschen Teilung und den Folgen des Mauerbaus auseinandersetzen, Gedenkstätten besuchen, zu historischen Orten fahren, Zeitzeugengespräche führen und miteinander arbeiten.
Vor 51 Jahren, am 13. August 1961, wurde die Berliner Mauer errichtet. Auf Befehl des SED-Generalsekretärs und Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, besetzten entgegen seiner eigenen Ankündigung (Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!) bewaffnete Angehörige der Polizei der DDR und der Kampfgruppen aus Ostberliner Betrieben die Straßen zwischen Ost- und West-Berlin. Währenddessen verlegten Pioniere Stacheldraht und Bauarbeiter vermauerten nach Westen liegende Fenster und Türen an den Grenzstraßen Ost-Berlins. Einige Wochen später errichteten sie eine Mauer. Bis zum 9. Oktober 1989 entwickelte sich diese zu einem monströsen, betonierten Grenzsystem und verhinderte die Ausreise von DDR-Bürger_innen aus dem Osten in den Westen. Die Grenze prägte das Leben der meisten Menschen in der DDR, auch wenn sie vielen nicht sichtbar war – sie begann bereits fünf Kilometer vorher mit einem Sperrgebiet.
Anmeldefrist bis zum 15. Juni 2012
E-Mail: silvana.hilliger@lakd.brandenburg.de
www.aufarbeitung.brandenburg.de
Ort: Landesjugendring Brandenburg e.V.
Breite Straße 7a
14467 Potsdam
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Berlin, bis 16. September 2012
Ausstellung: Die Meldung. Schüler, Punks und Pioniere in der DDR.
Fotografien von Volker Döring
Die Autorin Nele Güntheroth, einst selbst Lehrerin für Mathe und Physik in Ost-Berlin, hat dafür die Erinnerungen von Lehrern zusammengetragen. Ihre Erkenntnisse ergänzen in der Ausstellung die historischen Bilder der Fotografen Volker Döring, der zwischen 1984 und 1989 mit seiner Kamera an den Schulen des Prenzlauer Bergs unterwegs war.
Ort: Museum Pankow – Standort Prenzlauer Allee
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Ausstellungshalle
Prenzlauer Allee 227/228
10405 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00 Uhr, Eintritt frei.
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Potsdam, Ausstellung „Alltag und Diktatur in der DDR“
Seit 1. Februar 2011 gibt es in der ständigen Ausstellung ein neues Kapitel zur DDR-Geschichte. Es zeigt aus alltagsgeschichtlicher Perspektive, auf welche Weise und mit welchen Methoden die SED-Diktatur die Lebenswelt der DDR-Bürger beeinflusste und wie diese darauf reagierten. Sechs Themenbereiche stellen Lebenswelten und Erfahrungen junger Menschen in der DDR exemplarisch vor und erzählen Alltagsgeschichte mit regionalem Bezug:
Das Beispiel der Bildung von Neubauernwirtschaften auf dem Rittergut Kränzlin bei Neuruppin und das Schicksal einer enteigneten Familie zeigen, wie die Bodenreform als Instrument des Gesellschaftswandels 1945 das Agrarland Brandenburg in seiner ökonomischen und sozialen Struktur von Grund auf veränderte. An der Ausgrenzung und Verfolgung der Jungen Gemeinde 1953 in Guben wird deutlich, wie rigoros die SED in den 1950er-Jahren ihren „Klassenkampf“ auf ideologischem Gebiet führte und wie sie versuchte, über die FDJ auf Jugendliche Einfluss zu nehmen.
Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
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Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2012, soll 19:30 Uhr im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie die Uraufführung des „Jürgen-Fuchs-Zyklus“ von H.Johannes Wallmann stattfinden. Wir möchten Sie einladen, ein besonders interessantes Konzert durch Ihre Subskription zu ermöglichen und zu besuchen. Subskription heißt: Sie ermöglichen das Zustandekommen einer Aufführung, indem Sie sich vorab verbindlich eine Eintrittskarte reservieren (schon zu Mozarts Zeiten wurde dies so praktiziert). Zumal es keine öffentliche Förderung für das Projekt gab, laden wir Sie ein, bis zum 31. Mai Ihre Karten für dieses außergewöhnliche Konzert zu bestellen; eine Karte ist zum Preis von 30.- € (Schüler/Studenten/Arbeitslose: 10.- €) erhältlich.
Sofern am 31. Mai genügend Subskriptionen vorliegen, kann das Konzert am 3. Oktober 2012 stattfinden. Wenn nicht, bleiben Ihre Karten für die Uraufführung an einem anderen Termin gültig oder Ihre Einzahlung wird auf Wunsch zurücküberwiesen. Wie schon bei Wallmanns Reiner-Kunze-Zyklus, der in Kooperation mit Deutschlandfunk und der Robert-Havemann-Gesellschaft 2009 am gleichen Ort mit großem Erfolg uraufgeführt wurde, setzen wir erneut auf Ihre Unterstützung und das Subskriptionsprinzip.
Bitte überweisen Sie Ihren Subskriptionsbeitrag bis zum 31. Mai 2012 auf folgendes Konto:
INTEGRAL-ART Wallmann GbR
Kto-Nr.: 423 670 909
BLZ: 860 100 90 (Postbank Leipzig)
Verw.zweck: Fuchs-Zyklus / Ihr Vor- und Familienname / bestellte Kartenanzahl (voll/erm.)
Nach der Überweisung richten Sie bitte eine kurze Mail an: info@integral-art.de, damit Ihnen Ihre Überweisung bestätigt sowie weitere Informationen zugesandt werden können.
Berlin, Mi. 3. Oktober 2012
Uraufführung: Jürgen-Fuchs-Zyklus. DIE GELBE LANDSCHAFT
Musik im Raum für Sopran, Bariton, Saxophon-Quartett und Percussion
zu Gedichten und Texten von Jürgen Fuchs
In dieser Musik im Raum vertont der Komponist H. Johannes Wallmann Gedichte und Texte von Jürgen Fuchs. Fuchs war ein besonders mutiger Lyriker, Schriftsteller und DDR-Systemkritiker, der
1976 im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen inhaftiert und später in die Bundesrepublik ausgebürgert wurde. 1999 starb er – ähnlich wie Rudolf Bahro und Gerulf Pannach – an einem seltenen Blutkrebs.
Zwar wird Jürgen Fuchs weithin als DDR-Oppositioneller wahrgenommen, aber sein künstlerisches Werk geriet dabei fast gänzlich ins Hintertreffen. Dieser Zyklus setzt daher den Akzent auf das künstlerische Werk von Jürgen Fuchs. Denn zunächst war es seine hochsensible Lyrik, mit der Jürgen Fuchs bei den DDR-Funktionären aneckte und so immer mehr veranlasst wurde, systemkritische oppositionelle Positionen zu beziehen.
Die Gedichte und Texte von Jürgen Fuchs werden in diesem Zyklus gesungen, gesprochen, geraunt, geflüstert – begleitet von Percussionsinstrumenten und vier Saxophonen.
Ort: Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie
Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin
Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft