DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.
Irina Bitter
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Kulturstaatsminister Bernd Neumann bei Treffen mit SED-Opferverbänden im Bundeskanzleramt: Verharmlosung und Verklärung entgegenwirken
Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat am (heutigen) Dienstag Vertreter der Opfer- und Betroffenenverbände sowie Bürgerinitiativen aus dem Bereich SED-Unrecht zu einem Gespräch im Bundeskanzleramt getroffen. Solche Treffen finden regelmäßig statt mit dem Ziel, sich über die Aufarbeitung der SED-Diktatur auszutauschen.
Leserbrief von Vera Lengsfeld
Zum Artikel von Sebastian Rast über »Linke und rechte DDR-Nostalgie« hat uns Vera Lengsfeld einen kritischen Leserbrief geschrieben. Diese Kritik möchten wir unseren Lesern selbstverständlich nicht vorenthalten: Heruntergelassene Hose? Ich hatte ein Kleid an! Das Wort von der heruntergelassenen Hose scheinen die Narzisse Autoren ja zu lieben, wenn es gleich zwei mal auf der Startseite vorkommt (was übrigens gar nicht der Fall ist, Anmerk. d. Red.). Abgesehen davon frage ich mich, auf welcher Veranstaltung Ihr Autor war. Weder wurde mir eine Banane überreicht, noch war von undichten Plattenbaudächern die Rede, noch von der maroden Wirtschaft der DDR. Was eine ironische Replik ist, sollte ihr Autor ruhig mal lernen.
Geschichte hinter Cottbuser Gittern wird lebendig
Cottbus. Es sind diese Betten, die wohl die stärksten Erinnerungen bei den ehemaligen Häftlingen hervorrufen. Vierstöckig, bedrohlich und eng stehen sie in den Zellen des ehemaligen Hafthauses 1 in Cottbus. Seit Dienstag können sie in der Gedenkstätte Zuchthaus besichtigt werden.
Ein paar Etagen über dem Kartoffelkeller sind die ehemaligen Zellen zu besichtigen. Mit einer den jeweiligen Jahrzehnten angepassten Möblierung, mit vierstöckigen Etagenbetten, winzigen Waschbecken und je einer Toilette für 28 Häftlinge.
Im Bunker ist die Zeit stehen geblieben
Im Wald bei Frauenwald schlummert unter dem Boden ein riesiges Gebäude. Auf 3600 Quadratmetern erstreckt sich hier der ehemalige Führungsbunker der Stasi für den Bezirk Suhl. Heute ist er ein Museum. Schilder mit der Aufschrift “Großwasseranlage des Bezirks Suhl” und “Trinkwasserschutzgebiet” hängen an dem großen Tor, das etwas abseits der Hotelanlage “Rennsteighöhe” mitten im Wald steht. Auf dem aufgeschütteten Hügel steht eine flache Halle. Doch in das wirklich interessante Bauwerk, den Bunker mit dem Tarnnamen “Trachtenfest”, geht es durch eine Tür am Fuße des kleinen Walls. Wasseranlagen, Speicher, Pumpen und Rohre gibt es zwar hier unter der Erde – zur Wasserversorgung der Bevölkerung dienten sie aber nicht.
Unterwegs, um Antworten zu geben. Stasi-Ausstellung in Schönewalde
Schönewalde. Am 11. September berät Behörde zur Akteneinsicht. Die Hemmschwelle, einen Antrag auf Einsicht in die Stasi-Akte zu stellen, ist oft hoch, doch die Fragen quälen: Hat mich jemand bespitzelt? Warum und vor allem wer? Am 11. September sind Mitarbeiter der Außenstelle für Stasi-Unterlagen in Schönewalde und bieten persönliche Beratungen zur Antragstellung an.
Auch aus der Region Elbe-Elster kommen immer neue Anträge in die zuständige Außenstelle nach Frankfurt/Oder. Die Flut nimmt 21 Jahre nach Inkrafttreten des Stasi-Unterlagengesetzes nicht ab. Doch die Behörde wartet nicht nur, bis Bürger kommen, sondern macht sich selbst auf den Weg.
Stasi-Professor weiter auf Gehaltsliste der Uni Jena
Jena. Der enttarnte Stasi-Professor der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Thomas R., steht weiter auf der Gehaltsliste der Hochschule. Er einigte sich mit der Uni, dass sein Arbeitsverhältnis erst am 31. Juli 2013 endet. Einen entsprechenden Vergleichsbeschluss erließ das Arbeitsgericht Jena im August. Bei der turnusmäßigen Stasi-Überprüfung in der Nachwendezeit hatte sich kein Hinweis auf eine inoffizielle Mitarbeiterschaft ergeben. R. arbeitete auf einer außerplanmäßigen Professur im Angestelltenverhältnis. Im Januar war bekannt geworden, dass er zu DDR-Zeiten in der Auslandsspionage tätig war. Die Stasi-Unterlagen-Behörde hatte Hinweise darauf in rekonstruierten Akten gefunden, die in der Wendezeit geschreddert worden waren. Demnach nahm er die Identität eines West-Berliners an, um nach Skandinavien zu reisen.
Wer war “Robert Koch” aus Lübbenau?
Lübbenau. Das Netz der Stasi-Spinne zog sich durch die Lübbenauer Neustadt: Insgesamt 113 konspirative Wohnungen sind für die Stadt nachgewiesen. Die Aufarbeitung weiterer Akten aus der Dienststelle Calau wird noch dauern. Die Frage nach Robert Koch ist dank Lexika und Internet schnell zu beantworten: Mediziner, Mikrobiologe, Nobelpreisträger, zudem Namenspatron vieler Straßen in deutschen Städten. So auch in Lübbenau. Wer aber war “Robert Koch” aus Lübbenau?
“Robert Koch” war eine Frau, geschieden und – das geht aus der Musterakte hervor – damit erpressbar. Die Stasi habe das gezielt genutzt; vermerkt ist es in der Akte, die über jeden Schritt der Anwerbung zwischen Januar und Juni 1982 Auskunft gibt. “Robert Koch” war bis 1989 aktiv, wurde dann wegen “Unehrlichkeit und Unzuverlässigkeit archiviert”.
Mein bester Freund hat mich bespitzelt
„Bis zu meinem 17. Lebensjahr habe ich nie Fragen gestellt. Doch dann lernte ich eine Frau kennen, die mir die Augen öffnete.“
Es ist ein warmer Sommerabend am 22. August 1989. Am Bahnhof in Halle/Saale besteigt eine junge Familie den Zug gen Westen. Tränen fließen. „Meine Mutter dachte, sie würde mich nie wiedersehen“, erinnert sich Jens Streifling an seine Reise ins Ungewisse. Streifling, seine Frau und Sohn Konstantin (sechs Monate) haben drei Wochen zuvor die Ausreise aus der DDR genehmigt bekommen.
Wie die Staatssicherheit in Schacksdorf und anderswo den Klassenfeind suchte
Massen. Kein Fahrzeug blieb unbemerkt, das sich in Schacksdorf dem sowjetischen Flugplatz näherte. Vor allem westdeutsche Pkw waren sofort im Visier. Darum kümmerte sich insbesondere “Klaus” – jahrelang informeller Mitarbeiter der Staatssicherheit.
Geschichte vor der Haustür
Glienicke. Bei den Zeitzeugen kamen die Schüler in Zeitverzug. Als sie sich die Anekdoten und Erinnerungen der Glienicker zum Bau und zum Fall der Berliner Mauer anhörten, vergaßen die Gymnasiasten fast, dass sie nur drei Tage hatten für ihr Projekt „Grenzreporter“.
Kartografieren, fotografieren, interviewen – im Juni hatten sich die Schüler des Neuen Gymnasiums auf Spurensuche begeben. Wie lebte es sich hinter der Mauer? Was geschah im November ‘89? Wo trafen sich die Mitglieder des Konziliaren Gesprächskreises? Von welchem Wohnzimmer aus wurde der Aagaard-Fluchttunnel gegraben? Mit Neugier und Elan machten sich die Gymnasiasten an die Arbeit. Nicht nur in Glienicke/Nordbahn, sondern auch in Groß- und Klein-Glienicke, in Stolpe, in Falkensee und in Dallgow-Döberitz wurden Brandenburger Schüler zu jungen Historikern.
Deutsch-deutsche Geschichte. “Oh wie groß ist dieser Verrat!”
Vor 25 Jahren besuchte der SED-Generalsekretär Erich Honecker die Bundesrepublik und sprach mit Kanzler und Wirtschaftsbossen. In Ost-Berlin sahen es seine Gegner mit Grauen – und schwärzten ihn in Moskau an. Dort aber erkannte Michail Gorbatschow die Zeichen der Zeit: Der künftige Partner würde Helmut Kohl sein.
Zum Schaden der Zeitgeschichte. Erinnerungen an Erich Honecker
Der ehemalige Stasi-Mitarbeiter Lothar Herzog sah Erich Honecker stark geprägt von der Haftzeit im Zuchthaus der Nationalsozialisten – darüber und über das Privatleben des früheren Staats- und Parteichefs der DDR schrieb er jüngst. Diese Erinnerungen lassen den Schriftsteller Rolf Schneider feststellen, dass geschichtliches Gedächtnis recht kurz geworden zu sein scheint.
“Eisler glaubte zeit seines Lebens an die sozialistische Sache”
Musikwissenschaftler wünscht sich zum 50. Todestag künstlerische Neubewertung
Kaum ein anderer Komponist habe so polarisierend auf seine Zuhörer gewirkt, wie Hanns Eisler, sagt Oliver Dahin. Aber auch wenn dieser politisch und politisiert gewesen sei, plädiert der Musikwissenschaftler dafür, dessen musikalisches Werk “zurückzugewinnen”.
Meisterwerke des fremden Blicks
Der in Lüdenscheid geborene und in Dortmund lebende Fotograf Dirk Vogel setzte mit seinem Projekt „Gesichter der Friedlichen Revolution“ gerade vielen vergessenen Oppositionsführern dieser geschichtsträchtigen Zeit ein Denkmal. Gefördert wurde es von der „Robert Havelmann Gesellschaft – Archiv der DDR-Opposition“, die auch das entsprechende Buch, das 2011 erschienen ist, herausgegeben hat.
Eve und Frank Rub stellen in Jena aus
Jena Westberlin und zurück heißt die Ausstellung von Frank und Eve Rub, die heute in der Imaginata eröffnet wird. Es wirkt irgendwie alles rund: Die bisher größte Ausstellung für Frank und Eve Rub in dem Jahr, in dem beide ihren 60. Geburtstag feiern. Noch dazu in der Stadt, in der beide geboren wurden und Ende der 1970-er mit ihren ersten Ausstellungen ins Visier der Staatssicherheit gerieten. Der Stadt, die sie sich 1985 gezwungen sahen, zu verlassen, und in die sie nach der Wende zurückkehrten.
Der Traum von Freiheit
Vom Matrosenleben träumten Cornelius (Fehling) und Andreas (Diehl), als sie 1982 im Rostocker Hafen ankamen. Mit Archivbildern und der Kulisse des Hamburger Hafens rekonstruierte Toke C. Hebbeln das, was den DDR-Bürgern das Tor zur Welt war.
Wie lange es dauerte, bis die Euphorie der beiden Freunde dort in Verzweiflung umschlug, die durch kalte Ausleuchtung sichtbar gemacht wird, erfährt das Publikum nicht. Doch vom Ausmaß ihrer Verzweiflung erhält es nach dem Zeitsprung um drei Jahre einen sehr genauen Eindruck: “Conny” und “Andy” sind immer noch an Land. Und bereit, ihren Vorarbeiter (Zehrfeld) an die Stasi auszuliefern, um dann vielleicht endlich in See stechen zu dürfen. Doch im letzten Moment vernichtet Conny das heimlich angefertigte Tonband, auf dem ihm der vertrauensselige Kollege seine Fluchtpläne offenbarte.
Ehemaliger SED-Chef Hans-Joachim Böhme ist tot
Halle. Seinen letzten großen Auftritt hat er an einem düsteren Novemberabend des Jahres 1989 auf dem halleschen Marktplatz. In der Stunde der Not tritt Hans-Joachim Böhme auf die Rathaustreppen und spricht zu tausenden Hallensern, die gekommen sind, um zu hören, wie es denn nun weitergehen soll mit der DDR. Doch Böhme hatte keine Antworten mitgebracht. Der Mann, den alle “Achim” oder “der Erste” nennen, stammelt, verheddert sich in Sätzen, würgt an Formulierungen und wenn er Besserung gelobt, klingt es, als habe er nichts begriffen. Die Menschen buhen, spucken sogar. Der Mächtige auf den Stufen wirkt ohnmächtig.
Fragwürdige Ost-West-Kategorien
Berlin. Nach dem Aufstand der Ost-Linken ließ die Reaktion des Westens nicht lange auf sich warten. Man soll das alles tiefer hängen, sagte zwar das saarländische Vorstandsmitglied Heinz Bierbaum. Und: Die Linke sei nur gesamtdeutsch lebensfähig. Der Kumpan Oskar Lafontaines stellte aber auch klar, dass etwa der Vorwurf, im Geschäftsführenden Parteivorstand säßen zu wenig Ost-Genossen, nicht zutreffe. Schließlich komme der Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn aus Sachsen-Anhalt. Und dass die Vorsitzende Katja Kipping allein aufgrund ihres Alters keine SED-Vergangenheit habe, könne man ihr ja ernsthaft nicht zum Vorwurf machen. Hier trifft Bierbaum in der Tat einen wunden Punkt.
CHINA. Chinesische Strippenzieher
In China kämpfen die Clans um die Macht. Ein Verkehrsunfall mit einem Ferrari dürfte dafür sorgen, dass Staats- und Parteichef Hu Jintao nach seinem Abgang nicht mehr viel zu sagen hat. Die Gruppe um Ex-Präsident Jiang Zemin dagegen gewinnt an Einfluss. Daran konnte auch ein Mordprozess nichts ändern.
Man hatte ihn schon einmal für tot erklärt, aber die Nachricht erwies sich als Ente. Jiang Zemin lebt. Er ist 86 Jahre alt und schwerfälliger als früher. Doch sein Verstand sagt ihm offenbar immer noch ganz genau, was zu tun ist, um den eigenen Machthunger auch im hohen Alter stillen zu können. Jiang hat vor vielen Jahren mal die Volksrepublik regiert, als Chef der Partei und Präsident des Landes.
REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
Sämtliche Leistungen aus dem Fonds „Heimerziehung West“ oder dem Fonds „Heimerziehung Ost“ sind in Anwendung des § 11a Abs. 5 Nr. 1 SGB II privilegiert und daher nicht als Einkommen zu berücksichtigen:
Zum 1. Januar 2012 ist der Fonds „Heimerziehung West“ und zum 1. Juli 2012 der Fonds „Heimerziehung in der DDR“ unter finanzieller Beteiligung des Bundes, der jeweiligen Bundesländer sowie der evangelischen und katholischen Kirche errichtet worden. Beide Fonds haben den Zweck, bis heute andauernde Folgeschäden aus der Heimunterbringung auszugleichen bzw. abzumildern. Diese Hilfestellung richtet sich an Personen, die während ihrer Kinderzeit in einem Kinderheim in Westdeutschland (1949 bis 1975) oder in der ehemaligen DDR (1949 bis 1990) untergebracht waren und dort Leid oder Unrecht erlitten haben. Betroffene können Leistungen aus dem Fondsteil „Rentenersatzleistungen“ zum Ausgleich nicht gezahlter Sozialversicherungsbeiträge bei Zwangsarbeit und/oder dem Fondsteil „Folgeschäden aus der Heimerziehung“ zur Aufarbeitung negativer Erlebnisse aus der Zeit der Heimerziehung erhalten.
ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN
DVD-COLLECTION Zeitzeugen im Gespräch
Ernst Bittcher
Heroischer Kampf um den Reichstag? Ein sowjetischer Mythos verblasst
85 Minuten, Produktion: Detlef W. Stein, Schnitt: Margarita Stein Mitarbeit: Olga Strauss
Der Flakhelfer Ernst Bittcher (Jg. 1928) wurde in den letzten Tagen des II. Weltkrieges im Zentrum von Berlin eingesetzt und erlebte u.a. die Eroberung des Reichstages mit.
Die Grundlage dieses Films ist ein mehrstündiges Interview, das unser Team im November 2009 in Berlin mit Herrn Bittcher geführt hat.
Die seit 1945 von der kommunistischen Historiographie vertretene Version, nach der tausende sowjetische Soldaten bei einer letzten großen blutigen Schlacht gegen die Deutsche Wehrmacht fielen, werden durch neueste wissenschaftliche Arbeiten, aber auch durch die Aussagen von Herrn Bittcher widerlegt. Der „Große Vaterländische Krieg“ ist für die Sowjetunion mit dem Hissen der roten Fahne über dem Reichstag in Wahrheit unspektakulär zu Ende gegangen.
Der Film wird mit persönlichen Dokumenten sowie Fotos von Herrn Bittcher ergänzt. Diese Dokumentation ist eine einzigartige Schilderung des wahrscheinlich letzten deutschen Augenzeugen zu den Kämpfen um den Berliner Reichstag.
Buch
Ernst-O. Schönemann
Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
Broschur, 14 x 21 cm, 374 Seiten, 19,90 € ISBN: 978-3-942437-02-8
Plötzlich stehen Lastkraftwagen vor der Tür. Sie waren nicht bestellt. Uniformierte wecken die Familie kurz vor Tagesanbruch mit Sturmklingeln. In vier Stunden sollen die privaten Sachen gepackt sein. Was bis dahin nicht eingeladen ist, darf nicht mitgenommen werden.
Die Geschichte der Familie Otto Schönemanns, einer Handwerkerfamilie, klingt, als spielte sie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in vormalig deutschem Gebiet. Tatsächlich spielt sie 1961 in der DDR, nahe der Elbe in einem kleinen Ort an der innerdeutschen Grenze.
Der Sohn des Handwerkers ist der Autor dieser autobiographischen Geschichte. Als 20jähriger trifft ihn und seine 60jährigen Eltern die Aktion der DDR-Führung ,,Festigung”. Dabei sollten Personen von fragwürdiger politischer Einstellung von der Grenze entfernt werden, um dadurch zu deren „Festigung“ beizutragen. Im Parteideutsch der SED waren die Auszusiedelnden ,,Ungeziefer“, und wurden dementsprechend behandelt. Ihre Traumatisierung gelangte erst nach dem Untergang der DDR an die Öffentlichkeit. Der Autor beschreibt seine persönlichen Erlebnisse aus der Perspektive eines Opfers der kommunistischen Diktatur.
Der Autor setzt Tausenden Zwangsausgesiedelten in seinem Buch ein literarisches Denkmal, reflektiert die politischen Bedingungen in der DDR, die Repressalien und Beschränkungen, dem gegenüber aber auch den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe der Menschen. Enttäuscht resümiert er die völlig unzureichende Aufarbeitung der SED-Diktatur, den ungeahnt milden juristischen Umgang mit den Tätern nach 1990 sowie die saturierten Renten für das SED- und Stasi-Führungspersonal.
Die heutige verantwortlichen Politiker verweigern den Zwangsaus-gesiedelten bis heute die Herstellung ihrer Würde. Sie erhielten bisher nicht einen Cent Entschädigung!
Buch
Werner Adermann
Fussballplatz, Kriegsschauplatz, Pritschenplatz Lebenserinnerungen aus zwei Diktaturen
Broschur, 14 x 21 cm, 19,90 € ISBN 978-3-942437-06-6
Aus dem Vorwort
Ich habe nie Tagebuch geschrieben. Und als ich einmal im Leben den Gedanken hatte, festzuhalten, was ich im Lager erlitt, wurde es mir durch Gewaltanwendung verboten. Später fehlten mir Zeit und Kraft. Sehr viel später, als ich die Klippen meines Lebensweges in der Tat überwunden hatte – allerdings erst, nachdem die Weltpolitik völlig unerwartet 1989/90 ihren Anteil dazu beigetragen hatte – wurde ich dann von mehreren Seiten gedrängt, mich als Zeitzeuge nicht zu versagen. Meine Aufzeichnungen sind weder ein Tagebuch, noch ein Tatsachenbericht, schon gar kein Roman oder eine Fiktion, sondern ein unter zwei deutschen Diktaturen erlebtes und erlittenes Schicksal, in Episoden festgehalten.
Werner Adermann, geboren 1922 in Berlin absolvierte eine Ausbildung als Landvermessungstechniker und war ein begeisterter Sportler in der Fußballamateurliga in Berlin bis 1941. Als politischer Sympathisant der SPD und so genannter ,,antisowjetischer Spion” wurde er 1946 zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt (§ 58 der StGB der UdSSR) und zunächst in das sowjetische ,,Speziallager Sachsenhausen” gebracht. Er verstarb nach schwerer Krankheit im Februar 2012 in Berlin.
Buch
Roland Wiedmann
Die Diensteinheiten des MfS 1950-1989. Eine organisatorische Übersicht
ersch. im MfS-Handbuch „Anatomie der Staatssicherheit“, hrsg. vom Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen
Demokratischen Republik, Berlin 2012, ISBN 978-3-942130-28-8
„Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) bildete einen Grundpfeiler der SED-Diktatur.
Die Entwicklung des SED-Staates schlug sich in den Aufgaben und Strukturen des Staats- sicherheitsdienstes nieder“, so leitet Autor Roland Wiedmann sein neues Nachschlagewerk zum Ministerium für Staatssicherheit ein. Der jetzt erschienene Band der MfS-Handbuchreihe „Die Diensteinheiten des MfS 1950-1989“ zeichnet die Organisation des Ministeriums und seine bürokratische Entfaltung über die gesamte Existenz der DDR hinweg nach. Das über 500 Seiten starke Kompendium gibt eine Übersicht über rund 200 Diensteinheiten des MfS, von den Hauptverwaltungen über die Hauptabteilungen und Abteilungen bis hin zu zentralen Arbeitsgruppen und Sekretariaten. In Form lexikalischer Einträge stellt es detailliert u. a. die Strukturen, Aufgaben, dienstlichen Bestimmungen, Personalbestände und Entwick- lungen der einzelnen Diensteinheiten vor. Organigramme sowie eine beigefügte CD ergänzen die Recherche- und Nachschlagemöglichkeiten des Lexikons, das über www.bstu.de erworben werden kann.
Buch
Dirk Brauns
Im Inneren des Landes
Dirk Brauns’ Roman über einen tief verletzten NVA-Soldaten, der seinen Peiniger von einst zur Rede stellt. Der 1968 in Ost-Berlin geborene Autor erteilt Täter und Opfer abwechselnd das Wort. Ihre Rollenprosa trifft unkommentiert auf den Leser. Doch wer ist hier Opfer, wer Täter? Das literarische Debüt leuchtet zwei Lebenswege aus, die 1988, unter den Bedingungen der DDR, kollidierten. Eigentlich haben beide beruflich die Wende gut verkraftet. Nur privat steht nicht alles zum Besten.
Buch
Klaus Behnke u. Jürgen Wolf (Hrsg.)
DIE STASI AUF DEM SCHULHOF
Der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch das Ministerium für Staatssicherheit
Mit einem Vorwort von Joachim Gauck
2. verbesserte und ergänzte Auflage, 304 Seiten, Broschur
Rund sechs Prozent der 173 000 inoffiziellen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit waren im Jahr 1989 unter 18 Jahre alt. Sie wurden zur Bespitzelung ihrer Mitschüler und Freunde und zur Überwachung von deren Freizeitaktivitäten eingesetzt.
Das Buch enthält traurige Beispiele vom weiteren Schicksal ehemals junger Menschen, deren Leben durch die Anwerbung als IM von der Staatssicherheit ruiniert wurde. Frankfurter Allgemeine Zeitung Die Autoren dieses Bandes weisen auf den unerhörten Missbrauch der Kinder und Jugendlichen hin, dessen sich das DDR-System schuldig machte. Süddeutsche Zeitung Die Beiträge zeigen erst das ganze Ausmaß dieses Jugendmissbrauchs. Die dokumentierten Fälle bilden nur die Spitze eines Eisberges. Doch ihre Geschichte ist kein Thema von gestern. Die Zeit
In die zweite, erweiterte und verbesserte Auflage mit dem Original-Vorwort von Joachim Gauck wurden zusätzlich literarische Texte von Jürgen Fuchs und Herta Müller aufgenommen.
Buch
„In der Wahrheit leben“. Texte von und über Ludwig Mehlhorn
Herausgegeben von Stephan Bickhardt, 264 Seiten, Taschenbuch. Schriftenreihe des Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen“. Evangelische Verlagsanstalt Leipzig.
Das Buch wurde nunmehr in unterschiedlichsten Zeitungen besprochen und hat eine breite Presseresonanz gefunden:
„[…] Der Herausgeber hat einige Beiträge der Untergrundzeitung, manchmal leicht gekürzt, in diesem Büchlein veröffentlicht, die besonders typisch für Ludwig Mehlhorns Gedankenwelt sind. Da geht es um Polen, die Vergangenheit, aber auch um die damalige Gegenwart. Und wenn er von den Vorurteilen auf beiden Seiten schreibt, dann scheinen sie mir zu einem Teil immer noch nicht überwunden zu sein, weil „der Weg zum Miteinander von Polen und Deutschen ein Lernprozess ist, der zu einem guten Teil noch vor uns liegt“. (S.51)…
Abgedruckt sind hier einige seiner Initiativen: Dazu gehört der Brief des damals knapp 35-Jährigen an die beiden Bischöfe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Martin Kruse (Berlin-West) und Gottfried Forck (Region Ost). Anlass für ihn war deren Briefwechsel zum 13. August 1961 (dem 25. Jahrestag des Mauerbaus). Knapp 12 Druckseiten umfasst das äußerst kritische Schreiben Ludwig Mehlhorns, das sehr persönlich gehalten ist. Wer es heute liest und die DDR-Zeit bewusst erlebt hat, wird an vieles wieder von der Zeit nach dem Mauerbau bis 1989 erinnert. Zu Beginn sagt der Verfasser: „Ich nehme meine eigenen Erfahrungen als Beispiel und schreibe die folgenden Zeilen nicht, um endlich einmal lange angestauten Frust loszuwerden, sondern weil diese Erfahrungen alles andere als untypisch sind – zumindest für Menschen, die sich noch nicht in ihrer kleinen beschaulichen Welt eingerichtet haben“. (S. 107). Die Beispiele, die Ludwig Mehlhorn in diesem Brief aus eigenem Erleben anführt „mögen sich etwas weitschweifig lesen“ (S. 110), so schreibt er. Das haben vielleicht die beiden Bischöfe damals gedacht. Ich finde es gut, dass der Herausgeber diesen Brief hier in voller Länge wiedergibt. Es müsste in Lehrbüchern der Oberstufe stehen, weil ein mutiger Mann das ausdrückt, was viele so gedacht haben. Gleichzeitig zeigt er aber auch, dass der evangelische Christ Ludwig Mehlhorn Vertrauen darein setzt, dass die Kirchenoberen seine ernsthaften Gedanken zur Kenntnis nehmen.” In: ( “Altmarkkurier” (Üelzen / Stendal / Salzwedel) vom 04. August 2012. )
Sowie
Axel Reitel (*1961); 1982 Freikauf/Ausbürgerung; seit 1982 Hamburg, dann Westberlin; 1983 literarisches Debüt; 1985-1990 Studium (Kunstgeschichte/Philosophie); seit 1990 freischaffender Autor (u. a. Jugendstrafvollzug der DDR; Theorie vererbter Schuld); seit 2003 freier Mitarbeiter der ARD. Lebt in Berlin.
Buch
Domenico Losurdo
Stalin: Geschichte und Kritik einer schwarzen Legende
PapyRossa Verlag
Vom Vorbild zum Verderber. Vorabdruck. »Stalin. Geschichte und Kritik einer schwarzen Legende«. Die Wende in der Bewertung des sowjetischen Staats- und Parteichefs.
Der an der Universität Urbino lehrende Philosoph Domenico Losurdo hat eine Stalin-Monographie vorgelegt, die zuerst 2008 im Verlag Carocci in Rom herausgekommen ist. Das Buch hat in Italien einiges Aufsehen erregt und eine breite geschichtsbezogene Debatte in Gang gesetzt. Der Kölner PapyRossa Verlag legt nun eine deutsche Übersetzung des Werks vor, die dieser Tage unter dem Titel »Stalin. Geschichte und Kritik einer schwarzen Legende« im Buchhandel erscheint.
Buch
Bernd Roth
Brigitte Werner (Herausgeber), Michael Goschütz (Herausgeber)
Berichte eines STASI-Täters oder Das Leben ist nur ein Gefühl
Ich bin ein STASI-Täter. Hier ist mein Lebensbericht. Schon mit sechzehn Jahren berichtete ich als inoffizieller Mitarbeiter – Spitzel – an das „Ministerium für Staatsicherheit“. Nach einem Studium wurde ich Mitarbeiter des Mielke-Ministeriums und arbeitete dort 16 Jahre.
Buch
Jan Schönfelder, Rainer Erices
Todessache Rudi Arnstadt: Zwischen Aufklärung und Propaganda
1962 kam es an der innerdeutschen Grenze zu einem Schusswechsel. Die DDR nutzte den Tod eines Hauptmanns für eine beispiellose Propagandaschlacht. Ein neues Buch zeigt die wahren Hintergründe. Schuld ist wohl der Hafer. Denn Halme dieser schnell wachsenden Nutzpflanze verdecken vor einem halben Jahrhundert die Markierungssteine 330 und 331 an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen. Deshalb stirbt im Hochsommer 1962 ein Mensch, und fast genau 36 Jahre später wahrscheinlich ein weiterer Mann. So weit dieses deutsche Rätsel überhaupt aufzuklären ist, gelingt das einem neuen Buch der beiden Journalisten Jan Schönfelder und Rainer Erices über die “Todessache Rudi Arnstadt”.
Buch
Reinhard Buthmann
Konfliktfall “Kosmos”. Die politische Geschichte einer Jugendarbeitsgruppe in der DDR
Böhlau Verlag, 978-3-412-20742-7, Preis: € 39.90
Die Jugendarbeitsgruppe KOSMOS (JAGK) mit ihrer DDR-weiten Organisation störte durch ihre Erfolge die Deutungshoheit der SED in Raumfahrtinstitutionen, Sternwarten und Schulen. Von der weltweiten Faszination der Raumfahrt angesteckt, gingen ihre Mitglieder vielfältige ausländische Kontakte ein. Sie schmuggelten, konspirierten, schrieben und propagierten aus Technikbegeisterung, sie trotzten der Zensur. Die JAGK wurde ein Fall für den Staatssicherheitsdienst. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) schritt ein, überwachte und zersetzte schließlich die Gruppe.
In langjähriger Forschung wurde für diesen Band die Geschichte der JAGK zusammengetragen. Er führt zu den Hintergründen der Machtausübung der SED, des MfS und der militärischen Aufklärung im Kalten Krieg.
Buch
Grit Poppe
Abgehauen
Cecilie Dressler Verlag 2012, 9,95 € , ISBN 978-3791516332, ab 14 Jahren. Mit Nachwort, Glossar zu DDR-Begriffen und kurzer Chronik 1989/90
Soeben erschienen ist “Abgehauen”, der Nachfolgeroman von “Weggesperrt” (der die Jugendwerkhof-Problematik thematisiert). Es ist die Geschichte einer Flucht. 1989 in der DDR, Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Die rebellische Gonzo soll hier, wie schon ihre Freundin Anja, Heldin von “Weggesperrt”, zu einer “sozialistischen Persönlichkeit” umerzogen werden. Hilflos ist sie den Methoden der Erzieher ausgeliefert und zerbricht fast an dieser Erfahrung. Als sie in ihren alten Jugendwerkhof zurückgebracht werden soll, gelingt ihr die Flucht. Sie will endlich frei sein! In einer Kleingartenanlage trifft sie René, der in den Westen abhauen will. Gemeinsam schaffen sie es über die grüne Grenze bis in die Prager Botschaft. Die Geschichte basiert auf Zeitzeugen-Interviews sowie historischen Tatsachen.
Buch
Regine Igel
Terrorismus-Lügen. Wie die Stasi im Untergrund agierte
Herbig 2012, 336 Seiten, 22,90 Euro (Von Armin Görtz)
In ihrem heute erscheinenden Buch „Terrorismus-Lügen“ weist Regine Igel nach, dass die Staatssicherheit nicht nur der RAF unter die Arme griff. Die SED-Propaganda pries die Mauer als antifaschistischen Schutzwall – doch als 1981 tatsächlich ein Rechtsterrorist auf den Boden des Sozialismus vordrang, hieß das Regime ihn willkommen. Udo Albrecht hatte als Gründer eines „Freikorps Adolf Hitler“ die Palästinenser im Nahost-Konflikt unterstützt. Nun war er aus der bundesdeutschen U-Haft entsprungen, und der Eiserne Vorhang öffnete sich für ihn wie von Zauberhand. Die Stasi heuerte den Neuzugang als Agenten an, kleidete ihn im Ostberliner Centrum-Warenhaus für 813,60 Mark neu ein und schickte ihn wieder in den Nahen Osten, wo sich seine Spur verlor.
Buch
Detlef W. Stein, William Totok (Hg.)
Die Kirche in Osteuropa im Kommunismus
Edition Südosteuropaforschungen, Band III Hardcover, 14 x 21 cm, 462 Seiten, 49,90 €
ISBN: 978-3-940452-49-8
Dieser Band basiert auf zeithistorischen Beiträgen, die in der Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik (HJS) in den letzten Jahren veröffentlicht wurden.
Die Zeitschrift wurde zwischen 2000 bis 2009 vom Arbeitskreis für Geschichte und Kultur in Ostmittel- und Sudosteuropa und dem Osteuropa-Zentrum Berlin herausgegeben.
Es wurden in erster Linie Aufsätze und Studien berücksichtigt, die sich mit dem Thema Kirche im Kommunismus beschäftigten. Zwei neue Beiträge setzen sich mit dem Thema des antikommunistischen Widerstandes in Osteuropa und in der DDR auseinander. Kirchenpolitische Ereignisse im schwierigen gesellschaftspolitischen Umfeld in den ehemaligen kommunistischen Staaten stehen dabei im Mittelpunkt.
Buch
Tytus Jaskułowski
Nachrichten aus einem Land das doch existierte. Lageberichte aus den DDR-Bezirken zwischen Februar und Oktober 1990
Die Edition ist eine einzigartige Darstellung mit Quellentexten zur DDR-Geschichte.
Band 1, Gebunden, 14 x 21 cm, 312 Seiten, 34,90 € ISBN 978-3-940452-11-5
Die in dieser Edition veröffentlichten Dokumente “Einschätzungen zur Lage in den Bezirken”, die die letzte DDR-Regierung regelmäßig aus den Bezirken des Landes spiegeln den Alltag der Bürger wieder, die mit vielen wirtschaftlichen und sozialen Problemen leben und kämpfen mussten.
„Nachrichten aus einem Land, das niemals existierte“ – so lautet der Titel eines der interessantesten Bücher über den Verlauf der letzten Monate und Tage der Deutschen Demokratischen Republik
OSTEUROPAZENTRUM BERLIN – VERLAG
- Brücken nach Osteuropa -
Geschichtsfest HISTORIALE
Wir möchten Sie gern jetzt schon darauf hinweisen, daß während der HISTORIALE, Berlin, 24.08.-26.08.2012 (www.historiale.de) in der Altstadt Berlins unsere Bücherstube im Lessing-Haus, Nikolaikirchplatz 7 (gegenüber dem Roten Rathaus) zwischen 11.00-20.00 Uhr geöffnet sein wird.
Buch
Mord an der Mauer: Der Fall Peter Fechter
Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff
Anlässlich des 50. Todestags Peter Fechters präsentieren die WELT am SONNTAG und die BERLINER MORGENPOST ab sofort eine umfassende Dokumentation mit neuen Erkenntnissen zum Tod des wahrscheinlich bekanntesten Maueropfers.
Erscheint im Quadriga Verlag Berlin in Kooperation mit der WELT am SONNTAG und der BERLINER MORGENPOST. Das Buch ist ab sofort für 19,99 Euro über welt.de/shop oder telefonisch unter 0800/182 72 63 (gebührenfrei) bestellbar.
DIVERSES
Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin Historikerin und plane zu dem Thema „Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR“ an der Freien Universität Berlin bei Professor Wolfgang Wippermann zu promovieren.
Als Historikerin muss ich meine Forschung auf schriftliche Quellen aus dem untersuchten Zeitraum stützen. Diese Quellen können zum Beispiel sein Briefe, Tagebücher, Akten, Urteile, Bescheinigungen u. a.
Viele dieser personenbezogenen Papiere und Dokumente lagern in Archiven, bei Ämtern oder befinden sich in Privatbesitz. Zu recht sind sie aus Datenschutzgründen, wenn sie von öffentlichen Stellen aufbewahrt werden, erst nach einer Speerfrist von 30 Jahren nach dem Tod der jeweiligen Personen bzw. 110 Jahre nach deren Geburt frei zugänglich. Für die Forschung stellt dies ein Hindernis dar. Um innerhalb der Speerfrist personenbezogene Unterlagen für die Forschung einsehen und nutzen zu können, bin ich auf die schriftliche Zustimmung der Betroffenen angewiesen.
Deshalb bitte ich alle, die in der DDR in irgendeiner Form mit politisch motiviertem Kindesentzug konfrontiert waren und bereit sind, mir ihre Unterlagen zu Forschungszwecken zugänglich zu machen, sich bei mir zu melden. Das können sein:
– Eltern, denen die Kinder entzogen wurden / werden sollten,
– Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden / werden sollten,
– Menschen, die Kinder angenommen haben,
– Menschen, die in Ämtern, Einrichtungen etc. der DDR (Jugendhilfe, Stasi etc.) gearbeitet haben.
Mit Ihrer schriftlichen Zustimmung könnte ich zu Ihren biographischen Fallbeispielen in den einschlägigen Archiven recherchieren und zu dem Thema forschen. Auf Wunsch werde ich Ihren Namen in meiner Doktorarbeit anonymisieren.
Inhaltlich interessiere ich mich vor allem für folgende biographische Fallbeispiel:
– Wenn Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde / werden sollte.
– Wenn Kinder in Heime eingewiesen oder zu Pflegefamilien vermittelt wurden / werden sollten.
– Wenn Kinder (zwangs-)adoptiert wurden / werden sollten.
– Wenn werdende Mütter zur Abtreibung überredet oder gezwungen wurden / werden sollten.
Besondere Bedeutung bekommen diese Fällen, wenn sie im Zusammenhang standen mit:
– Haftzeiten der Eltern.
– der Ausreise, der Abschiebung oder dem Freikauf der Eltern.
– der Einstufung der Eltern als sogenannte Asoziale.
– der Minderjährigkeit der Eltern.
– der Psychiatrisierung der Eltern.
Dabei kann eine Ehe-Scheidung, eine Krankheit, ein Arbeitsstellenwechsel etc. als Anlass genutzt worden sein, um einen Prozesse einzuleiten, der für unangepasste DDR-Bürger mit dem Entzug ihrer Kinder endete. Auf diese Zusammenhänge möchte ich meinen Forschungsschwerpunkt legen und fragen, in welchen Situationen und wie Kinder gegen ihre Eltern instrumentalisiert wurden, um
den Eltern zu drohen, sie zu bestrafen, sie zu erpressen oder sie zu isolieren. Fälle in denen ein drohender Kindesentzug abgewehrt werden konnte, sind ebenso aussagekräftig, wie Fälle, in denen die staatliche Macht in der Kindeswegnahme gipfelte.
Ich weiß, dass Kindesentzug ein hoch sensibler Bereich ist und emotional noch zusätzlich erschwert wird, wenn der Kindesentzug politisch motiviert war. Ich denke aber, dass dieses Thema bearbeitet werden sollte, um aus der Geschichte zu lernen und damit die Hintergründe der biografischen Brüche der Betroffenen sichtbar und erklärbar werden. Die Betroffenen und ihre Familien sind Menschen, die Opfer eine menschenverachtenden, staatlich gewollten Praxis wurden. Und sie sind Zeitzeugen, die helfen können, dieses Unrecht aufzudecken und sichtbar zu machen. Mir ist
bewusst, dass es ein großer Vertrauensvorschuss Ihrerseits ist, mir Ihre Dokumente zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank!
Wenn Sie keine schriftlichen Nachweise haben, aber bereit wären, mir mündlich in Form von Interviews Ihre Erlebnisse zu berichten, die im Zusammenhang mit „Politisch motiviertem Kindesentzug in der DDR“ standen, wäre ich Ihnen ebenfalls sehr dankbar. Diese Interviews würden anhand eines standardisierten Fragekatalogs verlaufen und ich würde sie mitschneiden – nur Ton, kein Bild. Ergänzend würde ich dennoch gerne in den Archiven zu Ihnen recherchieren, ob sich nicht doch noch der eine oder andere Hinweis oder Nachweis finden lässt.
Zu meiner Person:
Ich bin Jahrgang 1972 und habe bis 1993 in Dresden gelebt. Ich war kein Mitglied der FDJ und hatte keine Jugendweihe. Ich habe das Abitur und mein Studium nach der Wende auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Das Thema interessiert mich, da ich im Sommer 2011 im Nachlass meiner Mutter Unterlagen gefunden habe, die belegen, dass mein leiblicher Vater mehrfach politischer Häftling in der DDR war. Diese Information war mir neu und wirft ein anders Licht auf die Zeitgleichheit meiner Adoption durch meinen Stiefvater und der Ausreise meines leiblichen Vaters
aus der DDR. Möglicherweise wurde er mit den während seiner Haftzeiten entstandenen Unterhaltsschulden erpresst und ich letztlich als „Lösegeld“ gegen ihn instrumentalisiert. Meine leiblichen Eltern sind verstorben und ich versuche über Archivbestände Klarheit zu erlangen. Meine privaten Rechercheaufträge in den Archiven laufen noch und ich möchte darüber hinaus das Thema „Politisch motivierter Kindesentzug“ anhand meines und vergleichender Fälle wissenschaftlich
untersuchen und öffentlich machen.
So können Sie Kontakt zu mir aufnehmen:
Email:annettkowalski@gmx.de
Mobil:0151 – 45 37 65 41 (Ich rufe auch gerne zurück.)
Post: Annett Kowalski
Postfach 36 03 47
10973 Berlin
Herzlichen Dank und mit den besten Grüßen,
Annett Kowalski
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Berlin, Mo. 10. September 2012, 14.00 – 18.30
Diskussionsveranstaltung: 60 Jahre Luxemburger Abkommen
Am 10. September 1952 unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und der israelische Außenminister Moshe Scharett das Luxemburger Abkommen. Die Bundesrepublik verpflichtete sich mit dem Abkommen, den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus Wiedergutmachung zu leisten. Die Bundesrepublik sicherte Israel für die Eingliederung von einer halben Million jüdischer Flüchtlinge, „displaced persons“ sowie für Vermögensverluste von Juden in den von Nazi-Deutschland besetzten Gebieten eine globale Entschädigung in Höhe von drei Milliarden D-Mark zu.
Das Luxemburger Abkommen vor 60 Jahren bietet Anlass, im Jahr 2012 an wichtige Wegmarken des deutsch-israelischen Dialoges zu erinnern und diese näher zu beleuchten. In diesem Rahmen realisiert die Deutsche Gesellschaft e. V. am 10. September 2012 eine Diskussionsveranstaltung in Berlin, um einen Beitrag zum deutsch-israelischen Verständigungsprozess zu leisten.
Folgende Themenkomplexe stehen im Vordergrund der Veranstaltung:
• Der Weg zum Luxemburger Abkommen
• Die öffentliche Wahrnehmung und politische Bewertung in der Bundesrepublik und DDR
• Die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR mit Israel
• Die Aus- und Nachwirkungen des Luxemburger Abkommens – Bewertung und Perspektiven
Die Veranstaltung bietet interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Zeitzeugen, Experten sowie Vertretern aus Politik, Kultur, Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen die Möglichkeit, in einen gemeinsamen Dialog zu treten.
Zu den Diskutanten zählen u.a. Prof. Dr. Constantin Goschler, Ruhr-Universität Bochum, Ministerialdirektor Dr. Clemens von Goetze, Auswärtiges Amt, Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschland, Professor Dr. Peter Brandt, FernUniversität in Hagen, sowie Dr. h.c. Lothar de Maizière, Ministerpräsident a. D. Der Eintritt ist frei.
Anmeldung:
Dr. Heike Tuchscheerer
Politik & Gesellschaft
Tel.: 030-88412-254
E-Mail: heike.tuchscheerer@deutsche-gesellschaft-ev.de
Ort: Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund
Hiroshimastraße 12
10785 Berlin
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Berlin, Mo. 10. September 2012, 16.00
Präsentation der Ausstellung „Jugendopposition in der DDR“ durch Bundesministerin Dr. Kristina Schröder am Montag, dem 10. September, um 16 Uhr im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Am Beispiel von 18 jungen Oppositionellen wird gezeigt, dass sich gegen die SED-Diktatur von der Nachkriegszeit bis zur Revolution 1989 stets Widerspruch artikuliert hat und dass es vielfach junge Menschen waren, die auf der Suche nach Orientierung und Wahrhaftigkeit gegen die Grenzen rebellierten, die die Diktatur setzte. Die Ausstellung richtet den Fokus auf einige jugendliche Akteure aus der Vielfalt von Opposition und Widerstand. Nähere Informationen finden Sie hier: www.havemann-gesellschaft.de
Am 10. September werden sieben der Protagonisten der Ausstellung – Frank Ebert, Siegmar Faust, Ralf Hirsch, Doris Liebermann, Detlef Pump, Gabriele Stötzer und Bettina Wegner – ebenso anwesend sein wie die Kuratoren Stefanie Wahl und Tom Sello.
Um die Vorbereitungen zu erleichtern, bitten wir Sie, sich bis zum 6. September verbindlich bei uns anzumelden.
Nutzen Sie bitte den öffentlichen Nahverkehr, da es kaum Parkplätze gibt (Fahrverbindung: S- und U-Bhf. Brandenburger Tor, U-Bhf. Stadtmitte, Bus 100, 200, TXL).
Die Veranstaltung wird pünktlich beginnen. Aufgrund der Kontrollen am Eingang sollten Sie spätestens um 15.45 Uhr vor Ort sein und einen Lichtbildausweis vorlegen können. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Ort: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Glinkastraße 24
10117 Berlin
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Halle, Di. 11. September 2012, 17.00
Die Stasi-Unterlagen-Behörde Halle lädt für den 11. September zur Führung in die Blücherstraße 2 ein. Immer am zweiten Dienstag des Monats findet um 17.00 Uhr ein geführter Rundgang durch die Archivhalle und die Karteiräume statt.
Besucher können die Hinterlassenschaft des MfS im ehemaligen Bezirk Halle in Form von Akten und originalen Karteien besichtigen. Mitarbeiter erklären den Besuchern die Arbeit mit diesen Unterlagen. Auf diese Weise ergibt sich ein Einblick in einen Teil der Arbeit der Stasi-Unterlagen-Behörde. Ein Besuch der Dauerausstellung im Informations- und Dokumentationszentrum hilft, ergänzende Einblicke in Aufbau und Arbeitsmethoden der Stasi zu erlangen. Momentan ist in diesem Bereich bis Ende Dezember 2012 eine neue Ausstellung zu sehen. Diese wurde von Mitarbeitern der Außenstelle Gera des BStU erarbeitet. Sie trägt den Titel “Fluchtschicksale” und beleuchtet an einzelnen Beispielen, wie viel Menschen wagten, die sich entschlossen hatten, das Land DDR auf ungewöhnlichen Wegen zu verlassen.
Bei Vorlage des Personalausweises können Anträge auf Akteneinsicht direkt vor Ort gestellt werden.
Um eine Telefonische Voranmeldung unter 03 45 – 61 41 27 11 wird gebeten. Der Eintritt ist frei.
Ort: Die Stasi-Unterlagen-Behörde Halle
Blücherstraße 2 (gegenüber Volksbank Arena – früher Eissporthalle)
Halle
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Potsdam, Di. 11. September 2012, 20.00
Buchpremiere: “Abgehauen” von Grit Poppe
Grit Poppe stellt ihren neuen Roman „Abgehauen“ vor – eine Lesung mit Gespräch, Büffet und musikalischer Begleitung. Als Zeitzeuge zu Gast ist Jens Hase und moderiert wird das Gespräch von Hendrik Röder.
1989 in der DDR, Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Gonzo sitzt zur Strafe für ihr widerständiges Verhalten und weil sie ihre Freundin Anja schützen wollte, im Dunkelarrest. Vollkommen hilflos ist sie den sadistischen Methoden der Erzieher ausgeliefert und zerbricht fast an dieser Erfahrung. Nach ihrer Entlassung aus Torgau soll sie in ihren alten Jugendwerkhof zurück gebracht werden, doch ihr gelingt die Flucht. Sie will endlich frei sein! Aber wo soll sie hin? Das Heimkind Gonzo hat keine Familie und war stets auf sich allein gestellt. Da trifft sie auf René, der in den Westen abhauen will. Ist das die Lösung? Gemeinsam fliehen sie über die grüne Grenze und schlagen sich bis zur Prager Botschaft durch.„Grit Poppe ist eine Geschichte gelungen, die unter die Haut geht und gelesen werden sollte, von Jugendlichen und Erwachsenen, in dieser Zeit des Vergessens und Verdrängens.“ DIE ZEIT
Eintritt: 4 Euro (Kinder) und 6 Euro (Erwachsene)
Karten gibt’s telefonisch unter 0331 / 280 41 03.
Ort: Brandenburgisches Literaturbüro
Große Weinmeisterstraße 46/47
Potsdam
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Schwerin , Mi. 11. September 2012, 18.00
„Ich wollte frei sein.“ Die Mauer, die Stasi, die Revolution
Lesung: Vera Lengsfeld, Autorin
Podiumsdiskussion mit der Autorin Vera Lengsfeld, Dr. med. Jochen-Friedrich Buhrmann, Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Marita Pagels-Heineking, Landesbeauftragte für Stasiunterlagen
Moderation: Sabine Klemm, Geschäftsführerin der Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle für Selbsthilfegruppen Schwerin KISS e.V. Der Eintritt ist frei.
Ort: Schleswig-Holstein-Haus
Puschkinstr. 12
19055 Schwerin
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Berlin, Mi. 12. September 2012, 19.00
Buchpräsentation mit dem Autor ERNST SCHÖNEMANN (Berlin)
Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
Plötzlich stehen Lastkraftwagen vor der Tür. Sie waren nicht bestellt. Uniformierte wecken die Familie kurz vor Tagesanbruch mit Sturmklingeln. In vier Stunden sollen die privaten Sachen gepackt sein. Was bis dahin nicht eingeladen ist, darf nicht mitgenommen werden.
Die Geschichte der Familie Otto Schönemanns, einer Handwerkerfamilie, klingt, als spielte sie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in vormalig deutschem Gebiet. Tatsächlich spielt sie 1961 in der DDR, nahe der Elbe in einem kleinen Ort an der innerdeutschen Grenze. EINTRITT FREI!
Ort: LESSING-HAUS
Nikolaikirchplatz 7
10178 Berlin (gegenüber vom Roten Rathaus im Nilokaiviertel)
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Potsdam, Do. 13. September 2012, 20.00
im Rahmen der Filmreihe „Zeitschnitt
Filmveranstaltung „Kurzfilme der Hochschule für Film und Fernsehen 1955 bis 1980“
Die Filmreihe „Zeitschnitt“ spiegelt die politische und gesellschaftliche Entwicklung in der DDR zwischen 1950 und 1983 wider. Wie keine andere Kunstform vermag der Film die Komplexität von Geschichte sinnlich nachvollziehbar zu machen. Die „Zeitschnitt“ Filmreihe stellt mehrere abendfüllende Programme zusammen, die sowohl in Potsdam als auch in Prenzlau, Wittenberge, Rathenow und Beeskow gezeigt werden. Alle Filme werden von dem Filmhistoriker Dr. Claus Löser eingeleitet. Eintritt: 6 Euro/erm. 5 Euro
Ort: Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1A
14467 Potsdam
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Dresden, Do. 13. September 2012, 20.00
Premiere neuen Kinofilms
„Wir wollten aufs Meer“. Der Film erzählt von einer geplanten, aber verratenen Flucht aus der DDR.
Eine hochkarätige Stasigeschichte, in der Hoppe den skrupellosen Stasi-Oberst Seler spielt. Die Handlung spielt 1982 im Rostocker Hafen – tatsächlich gedreht wurde im Hamburger Hafen, im Niemandsland an der tschechischen Grenze nahe Hof, im Filmstudio Babelsberg, im Ex-Frauengefängnis in Berlin-Charlottenburg. In Dresden wurde die Außenansicht der Haftanstalt gefilmt – die Zellen wurden im Studio nachgebaut.
Für Hoppe, seit mehr als 50 Jahren im Filmgeschäft, übrigens nicht das erste Mal, dass er in die Rolle des Bösewichts schlüpft. In den DEFA-Indianerfilmen wollte er als Schurke James Bashan regelmäßig Häuptling Gojko Mitic an die Rothaut. Selbst im Märchen-Klassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ war er als König nicht gerade ein Sympathieträger. International berühmt wurde er aber als teuflische Hermann-Göring-Adaption in „Mephisto“ nach einem Roman von Klaus Mann.
Ort: Dresdner Programmkino Ost youtube.com
Schandauer Straße
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Geisa, 13./14. September 2012
Lernort Point Alpha: Der Kalte Krieg im Unterricht
Der bereits 1946 von dem amerikanischen Journalisten Herbert Swope geprägte Begriff „Kalter Krieg“ für die Auseinandersetzung zwischen den Supermächten USA und UdSSR erlangte als griffige Formulierung für den Kampf um die Vorherrschaft einer Weltordnung schnell Berühmtheit. Die Felder dieses Kalten Krieges sind bis heute unüberschaubar. Stellvertreterkriege, Wettrüsten und die Rolle der Geheimdienste spiegeln nur einzelne Aspekte des Ost-West-Konflikts wieder.
Point Alpha als historischer Ort erinnert nicht nur an die Zeit der deutschen Teilung, sondern ist auch ein Ort des Kalten Krieges, der Systemkonfrontation zwischen westlicher Welt und Ostblock.
Aus diesem Grund greifen wir in unserem Seminarangebot aus der Reihe „Lernort Point Alpha“ das Thema „Kalter Krieg“ auf und möchten gemeinsam mit Wissenschaftlern, Lehrerinnen und Lehrern, Zeitzeugen sowie Multiplikatoren der historisch-politischen Bildungsarbeit darüber diskutieren und Erfahrungen austauschen, wie das Thema Kalter Krieg – an den Beispielen „Agentenfilme aus Ost und West“ und den Bildungsangeboten von Point Alpha – in den Unterricht integriert und umgesetzt werden kann.
Teilnahmegebühr und Fahrtkosten: Tagungsgebühr inkl. Vollverpflegung: 80,- € (DZ), 100,- € (EZ), 60,- € (ohne Übernachtung)
Anmeldung: Nähere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie bei der Point Alpha Akademie per E-Mail unter akademie@pointalpha.com oder telefonisch unter 036967 – 5935901. Information
Ort: Point Alpha Akademie Geisa
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Erfurt, 14. und 15. September 2012
Tagung mit Zeitzeugen zum kirchlichen Leben im Sperrgebiet
Erinnerung an Stasi-Aktion „Ungeziefer“
Eine wissenschaftliche Tagung im Heilbad Heiligenstadt am 14. und 15. September setzt sich mit der Situation von Kirchengemeinden in den Grenzgebieten der DDR auseinander. Unter dem Titel „Vom Arendsee zur Werra: Kirchliches Leben im Sperrgebiet“ werden sich Historiker, Zeitzeugen und Betroffene in Vorträgen und Diskussionsrunden mit den Geschehnissen und Erfahrungen aus den Sperrgebieten zwischen 1952 und 1989 auseinandersetzen.
Anmeldungen zur Tagung werden bis zum 5. September an Dr. Margit Scholz erbeten (margit.scholz@ekmd.de). Der Tagungsbeitrag beträgt 16 Euro (8 Euro ermäßigt). Bei Rückfragen: Prof. Axel Noack, Tel. 0345-5523056. http://www.religionsreport.de/?p=2421
Ort: Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Heiligenstadt
Friedensplatz, neben der Martinskirche
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Berlin, bis 16. September 2012
Ausstellung: Die Meldung. Schüler, Punks und Pioniere in der DDR.
Fotografien von Volker Döring
Die Autorin Nele Güntheroth, einst selbst Lehrerin für Mathe und Physik in Ost-Berlin, hat dafür die Erinnerungen von Lehrern zusammengetragen. Ihre Erkenntnisse ergänzen in der Ausstellung die historischen Bilder der Fotografen Volker Döring, der zwischen 1984 und 1989 mit seiner Kamera an den Schulen des Prenzlauer Bergs unterwegs war.
Ort: Museum Pankow – Standort Prenzlauer Allee
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Ausstellungshalle
Prenzlauer Allee 227/228
10405 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00 Uhr, Eintritt frei.
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Wendgräben, vom 17. – 19. September 2012
Politische Verfolgung in der DDR
Die Gründe für politische Verfolgung in der DDR waren vielfältig. Menschen, die sich dem Regime nicht ergeben wollten, wurden bespitzelt, verfolgt, verhaftet oder psychisch gequält. Die Aufarbeitung der Biographien politisch Verfolgter reicht bis in die heutige Zeit.
Inhalte
- das Ministerium für Staatssicherheit – Schild und Schwert der Partei
- Methoden der Staatssicherheit
- Politische Urteile in der DDR
- Gefängnisse und Haftalltag in der DDR
- Bruch von Biographien durch politische Verfolgung
- Die Bürgerrechtsbewegung der DDR und die Deutsche Einheit
- Juristische Aufarbeitung in der Gegenwart
- Die deutsch-deutsche Geschichte aus der Sicht heutiger Schüler
Methoden und weitere Hinweise, Exkursion nach Halle
Vorträge, Diskussion, Zeitzeugengespräche
Die einzelnen Themen, den Programmablauf und die Zeiten im Detail sowie das Anmeldeformular können Sie dem nachfolgenden Link entnehmen.
http://www.kas.de/wendgraeben/de/events/51606/
Über Ihre Teilnahme würden wir uns freuen. Bitte geben Sie das Programm auch an Freunde oder Bekannte weiter. Tel.: 039245-952 353, Fax: 039245-952 366
E-mail: alexandra.mehnert@kas.de, www.kas.de/wendgraeben
Ort: Bildungszentrum Schloss Wendgräben
Wendgräbener Chaussee 1
39279 Wendgräben
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Magdeburg, Di. 18. September 2012, 19.30
Der dunkle Ort – 25 Schicksale aus dem DDR-Frauengefängnis Hoheneck
Lesung Dirk v. Nayhaus / Maggie Riepl;
In Kooperation mit der Landezentrale für politische Bildung. Eintritt frei
Ort: Zentralbibliothek
Lesecafé Eselsohr
Magdeburg
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Berlin, Mi. 19. September 2012 11.00 – 17.00
Weiterbildung:
Kinderheime und Jugendwerkhöfe in der DDR
Tausende Kinder und Jugendliche wurden in der DDR als „schwer erziehbar“ in geschlossene Kinderheime und Jugendwerkhöfe eingewiesen und dort unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. Viele von Ihnen leiden noch heute unter psychischen Problemen und warten vergeblich auf Rehabilitierung und Wiedergutmachung. Das Seminar will einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand geben und richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Beratungsstellen, Opferverbänden und Ämtern, die mit der Betreuung und Unterstützung von ehemaligen DDR-Heimkindern betraut sind. Herr Jens Planer-Friedrich, Bürgerberater beim Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen wird das Seminar leiten und steht für Fragen sehr gern zur Verfügung. Frau Anke Dreier, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsprojekt “Erziehungsvorstellungen in der Heimerziehung der DDR”, gibt einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand. Herr Jens Planer-Friedrich informiert zu den Möglichkeiten und Grenzen der Rehabilitierung nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz (StrRehag) und Herr Dr. Stefan Trobisch-Lütge, Leiter der Beratungsstelle „Gegenwind“ für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur, informiert zu den Besonderheiten der psychosozialen Beratung ehemaliger Heimkinder.
Eine Anmeldung ist erforderlich bis zum 11. September 2012 buero@stiftung-aufarbeitung.de. Für das Seminar fallen Teilnehmergebühren in Höhe von 25 € an, die im Vorfeld zu überweisen sind.
Die genauen Kontodaten und eine Anmeldebestätigung erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung.
Eine Teilnahmebescheinigung mit Quittung übergeben wir Ihnen am Seminartag. Reisekosten können nicht übernommen werden.
Wir freuen uns auf eine interessante Weiterbildung und darauf, Sie in der Bundesstiftung Aufarbeitung begrüßen zu können. Sie können diese Information gerne an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterleiten.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Berlin, Fr. 21. September 2012, 20.00
Gebauter Sozialismus? Architektur in der DDR
Zum Erscheinen der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift „Horch und Guck“ mit dem Schwerpunkt DDR-Architektur werden einzelne Beiträge vorgestellt, Filmbeispiele gezeigt und zur Diskussion gestellt.
Moderation: Peter Grimm (Redakteur von Horch und Guck). Referent: Dr. Claus Löser (Filmhistoriker und Fachjournalist). www.brotfabrik-berlin.de „Horch und Guck“
Ort: Brotfabrik Berlin
Caligariplatz 1
13086 Berlin
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Gedenkveranstaltung vom 22. bis 23. September 2012
Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945 –1950 e.V. gedenkt in diesem Jahr am 22. und 23. September ihrer Toten
Programm
Freitag, 21.09.2012:
Anreise der Gäste zum Stadthotel Oranienburg, die von weit her kommen sowie der Helfer zur Vorbereitung,
Fahrt zum Schmachtenhagener Forst: praktische Pflegearbeiten
18.00 Uhr gemeinsames Abendessen.
Samstag, 22.09.2012:
ab 08.30 Uhr Frühstück
10.00 Uhr Anreise der weiteren Mitglieder und Begleiter,
Besichtigung des umgestalteten ehem. KZ-Sonderlagers / Zone II des sowj. Speziallagers
13.00 Uhr gemeinsamer Mittagsimbiss im Stadthotel,
14.30 – 16.00 Uhr Mittagsruhe oder Zeit für Erinnerungsarbeit
16:00 – 16.30 Uhr Kaffeepause,
16.30 – 18.30 Uhr Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema
„Rehabilitierung Deutscher durch die Russische Föderation – Geschichte, Stand und Perspektiven“ mit den Herren
- Dr. Klaus-Dieter Müller (Leiter der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Dresden)
- Dr. des. Enrico Heitzer (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
- Joachim Krüger (MdA und Vorsitzender unserer AG),
ab 19.00 Uhr gemeinsames Abendessen im Stadthotel,
ab 20.30 Uhr Das Buch von Werner Adermann: „Fußballplatz – Kriegsschauplatz – Pritschenplatz“ (Lebenserinnerungen aus zwei Diktaturen), vorgestellt von Herrn Joachim Krüger und Herrn Detlef W. Stein (Verlagsleiter des OstEuropaZentrum Berlin-Verlag),
Sonntag, 23.09.2012:
bis 08.45 Uhr Frühstück,
09.00 Uhr Fahrgemeinschaften zu den Massengräbern im Schmachtenhagener Forst;
dort – und anschließend am Gräberfeld an der Düne – Totengedenken,
11:00 Uhr gemeinsames Erinnern der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (GMS) und unserer Arbeitsgemeinschaft an den Massengräbern am Hochkreuz und Gedenkstein (Kommandantenhof),
Gastrednerin: Frau Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst (Ministerin für Wissenschaft, Forschung u. Kultur des Landes Brandenburg),
Gottesdienst: Herr Pfr. Andreas Rüß (Henstedt-Ulzburg),
ca. 12:15 Uhr Gedenken am Stein an der Mauer zwischen Zone I und Zone II,
danach Imbissangebot der GMS im Lagerdreieck,
danach Ende der Veranstaltung, bei Bedarf Transfer zum Stadthotel Oranienbg.
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Gera, Sa. 22. September 2012, 19.00-24.00
Lesung von Baldur Haase (Jena) aus dem noch unveröffentlichten Buchmanuskript „Aktenzeichen Stasi – gelöst“ (Arbeitstitel).
Ort: Gedenk- und Begegnungsstätte im Torhaus Gera
Amthordurchgang 9
07545 Gera
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Potsdam, Ausstellung „Alltag und Diktatur in der DDR“
Seit 1. Februar 2011 gibt es in der ständigen Ausstellung ein neues Kapitel zur DDR-Geschichte. Es zeigt aus alltagsgeschichtlicher Perspektive, auf welche Weise und mit welchen Methoden die SED-Diktatur die Lebenswelt der DDR-Bürger beeinflusste und wie diese darauf reagierten. Sechs Themenbereiche stellen Lebenswelten und Erfahrungen junger Menschen in der DDR exemplarisch vor und erzählen Alltagsgeschichte mit regionalem Bezug:
Das Beispiel der Bildung von Neubauernwirtschaften auf dem Rittergut Kränzlin bei Neuruppin und das Schicksal einer enteigneten Familie zeigen, wie die Bodenreform als Instrument des Gesellschaftswandels 1945 das Agrarland Brandenburg in seiner ökonomischen und sozialen Struktur von Grund auf veränderte. An der Ausgrenzung und Verfolgung der Jungen Gemeinde 1953 in Guben wird deutlich, wie rigoros die SED in den 1950er-Jahren ihren „Klassenkampf“ auf ideologischem Gebiet führte und wie sie versuchte, über die FDJ auf Jugendliche Einfluss zu nehmen.
Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
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Berlin, Di. 25. September 2012, 18.00
Grenzüberschreitungen. Die Schriftverwirklichungsgesellschaft DDR und ihre literarischen Handlungsmöglichkeiten
Podiumsdiskussion
Die DDR bezeichnete sich selbst gern als „Leseland“ und sah sich offiziell in der Nachfolge der großen Dichter und Denker. Dennoch war die Angst vor dem geschriebenen Wort groß. Neben der Staatssicherheit und der „Schere im Kopf“ sorgte die staatliche Zensur dafür, dass nur erschien, was in den Herrschaftskanon passte. Wie aber konnte man trotz dieser Hindernisse literarisch unangepasst tätig sein? Welche Rolle spielten dabei westdeutsche Medien? Anlässlich der Übergabe des Archivs von Lutz Rathenow an die Bundesstiftung Aufarbeitung wird über das Verhältnis von Literatur und Macht sowie über die Handlungsspielräume des Einzelnen im Literaturbetrieb der DDR diskutiert werden.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Erfurt, Mi. 26. September 2012, 19.00
„Die Rückkehr des Freiheitssinns“ Hayek-Gesprächskreis mit Vera Lengsfeld
„Wir treffen uns ab 19.00 Uhr im „Due Angeli“ am Domplatz 31, um gegen 19.30 Uhr in der Tradition Friedrich August von Hayeks einen Vortrag mit Vera Lengsfeld über das Thema: „Die Rückkehr des Freiheitssinns“ zu hören und zu diskutieren. Vera Lengsfeld ist Mitglied der Hayek-Gesellschaft und lebt als freie Autorin in Berlin. Es besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Abendessen a la carte im Restaurant ‚Due Angeli‘.“ ef-magazin.de
Ort: „Due Angeli“
am Domplatz 31
99084 Erfurt
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Gießen, Fr. 28. September 2012, 13.30 – 17.00
Zwischen Mauerbau und Montagsdemos – DDR-Bild(er) im Unterricht
Wie soll ich mir Staat und Gesellschaft in der DDR vorstellen? – Dies ist eine berechtigte Frage junger Menschen heute, die keine eigene Erinnerung an diese Zeit mehr haben. Gleichzeitig wird ihnen die deutsche Nachkriegsgeschichte aber in Bildern und Ereignissen vermittelt, die nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit zeigen können.
Die Geschichtsdidaktik war dabei Vorreiter eines verstärkten Interesses am Quellengehalt von Fotos und Bildern. Dieses schlug sich in einem „visual turn“ der historischen Forschung seit Ende der 1990er Jahre nieder. Allerdings stehen Lehrkräfte und Mittler der politischen Bildung, die solche Ansätze didaktisch aufgreifen wollen, vor besonderen Herausforderungen.
Welche Visualisierungen prägten und prägen das öffentliche Bild von der DDR? Welche Ereignisse und Perspektiven sind prominent und welche bleiben „unterbelichtet“? Welche Veränderungen sind zu verzeichnen? In diesem Seminar wollen wir zum einen ein Resümee ziehen, wie Bilder unsere Wahrnehmung und Vermittlung der DDR-Geschichte prägen. Zum anderen sollen fachdidaktische Herausforderungen und Chancen des reflektierten und kreativen Umgangs mit (DDR-)Bildern im Unterricht präsentiert und diskutiert werden. Dabei sind die Teilnehmer eingeladen, ihre unterrichtspraktischen Erfahrungen einzubringen. Abgerundet wird dies durch die Vorstellung konkreter medialer Angebote. Teilnahmegebühr und Fahrtkosten: Für diese Veranstaltung wird eine Teilnahmegebühr in Höhe von 10 EUR erhoben.
Ort: Kerkrade-Zimmer
Kongresshalle Gießen
Berliner Platz 2
35390 Gießen
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Filme
rbb, Di. 2. Oktober 2012,
20.15 Uhr “Es ist nicht vorbei“ , Fernsehfilm von Franziska Meletzky mit Anja …
22.45 Uhr „Die Frauen von Hoheneck“, Film von Dietmar Klein und Kristin Derfler …
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Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2012, soll 19:30 Uhr im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie die Uraufführung des „Jürgen-Fuchs-Zyklus“ von H.Johannes Wallmann stattfinden. Wir möchten Sie einladen, ein besonders interessantes Konzert durch Ihre Subskription zu ermöglichen und zu besuchen. Subskription heißt: Sie ermöglichen das Zustandekommen einer Aufführung, indem Sie sich vorab verbindlich eine Eintrittskarte reservieren (schon zu Mozarts Zeiten wurde dies so praktiziert). Zumal es keine öffentliche Förderung für das Projekt gab, laden wir Sie ein, bis zum 31. Mai Ihre Karten für dieses außergewöhnliche Konzert zu bestellen; eine Karte ist zum Preis von 30.- € (Schüler/Studenten/Arbeitslose: 10.- €) erhältlich.
Sofern am 31. Mai genügend Subskriptionen vorliegen, kann das Konzert am 3. Oktober 2012 stattfinden. Wenn nicht, bleiben Ihre Karten für die Uraufführung an einem anderen Termin gültig oder Ihre Einzahlung wird auf Wunsch zurücküberwiesen. Wie schon bei Wallmanns Reiner-Kunze-Zyklus, der in Kooperation mit Deutschlandfunk und der Robert-Havemann-Gesellschaft 2009 am gleichen Ort mit großem Erfolg uraufgeführt wurde, setzen wir erneut auf Ihre Unterstützung und das Subskriptionsprinzip.
Bitte überweisen Sie Ihren Subskriptionsbeitrag bis zum 31. Mai 2012 auf folgendes Konto:
INTEGRAL-ART Wallmann GbR
Kto-Nr.: 423 670 909
BLZ: 860 100 90 (Postbank Leipzig)
Verw.zweck: Fuchs-Zyklus / Ihr Vor- und Familienname / bestellte Kartenanzahl (voll/erm.)
Nach der Überweisung richten Sie bitte eine kurze Mail an: info@integral-art.de, damit Ihnen Ihre Überweisung bestätigt sowie weitere Informationen zugesandt werden können.
Ort: Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie
Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin
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Berlin, Sa. 06. Oktober 2012, Beginn 11.00 Uhr
UOKG-Kongress „Politische Schauprozesse als Mittel kommunistischer Herrschaftstechnik“
Die Veranstaltung wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der
SED-Diktatur.
2012 jährt sich der Slánský-Prozess, in dessen Verlauf in der Tschechoslowakei elf Todesurteile
wegen „Bildung eines staatsfeindlichen Verschwörungszentrums“ gefällt wurden, zum 60. Mal.
Dies nimmt die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) zum Anlass,
um der Thematik der politischen Schauprozesse, die in besonders drastischer Weise die Diktaturen
innewohnende Menschenverachtung aufzeigt, eine Veranstaltung zu widmen.
Der schwerpunktmäßig die DDR-Zeit behandelnde Kongress möchte im Sinne der politischen
Aufklärung gegen eine undifferenzierte und nostalgische Sichtweise auf totalitäre Strukturen wirken
und somit den Wert demokratischer Systeme markant herausstellen.
11.00 Uhr
Eröffnung des Kongresses durch Rainer Wagner (UOKG-Bundesvorsitzender)
11.15 Uhr
„Abschreckung und Propaganda- Todesurteile in DDR-Schauprozessen der Fünfzigerjahre“
Dr. Roger Engelmann, Historiker, BStU Berlin
ca. 11.50-12.00 Uhr Diskussionsmöglichkeit
12.00-12.30 Uhr
„Der RIAS-Schauprozess 1955: Aufarbeitung in Sachlichkeit, ohne Hass und Rache“
Richard Baier, letzter Überlebender des RIAS-Schauprozesses
ca. 12.30-12.45 Uhr Diskussionsmöglichkeit
12.45-13.30 Pause für Imbiss und Kaffee
13.30-14.15 Uhr
„Der Güstrower Schauprozess 1950“
Dr. Peter Moeller, wurde als Oberschüler im Güstrower Schauprozess verurteilt
14.15-14.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit
14.30-15.15 Uhr
„Zur Einflussnahme der SED-Organe auf die Justiz am Beispiel Manfred Smolka“
Rechtsanwalt Roland J. Lange
15.15-15.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit
15.30-16.15 Uhr
„Ein Besuch bei Josefa Slánská, der Witwe des hingerichteten Rudolf Slánský“
Doris Liebermann, Autorin und Journalistin
16.15-16.30 Uhr Abschlussdiskussion und Resümee
Musikalische Umrahmung der Veranstaltung durch Dr. Karl-Heinz Bomberg, Arzt und
Liedermacher, mit Ausschnitten aus seinem Programm „Du hast mir ein kleines Licht gebracht“
Tagungsgebühr: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro
Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer
Besucherzentrum, Bernauer Str. 119
13355 Berlin
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Geisa, 11./12. Oktober 2012
Jugend in Diktaturen
„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“ lautet ein Bonmot, das Napoleon zu geschrieben wird. In diesem Sinn haben sowohl die Nationalsozialisten als auch die Kommunisten Bildung und Erziehung zur Sicherung ihrer Herrschaft genutzt und instrumentalisiert. Mit der Veranstaltungsreihe „Jugend in Diktaturen“ lädt die Point Alpha Akademie dazu ein, sich vergleichend mit Folgen von autoritären und totalitären Systemen für das Leben Jugendlicher auseinanderzusetzen.
Neben den Analysen spezifischer Herrschaftsmechanismen und systemstützender Jugendorganisationen werden auch weniger angepasste oder oppositionelle Jugendkulturen vorgestellt und untersucht. Dabei sollen vor allem die Wechselwirkung zwischen Staatsdoktrin, Propaganda und den Alltagerfahrungen Jugendlicher thematisiert werden.
Mit Wissenschaftlern, Experten und Multiplikatoren der historisch-politischen Bildungsarbeit wird außerdem der Frage nachgegangen, wie dieses Thema angemessen in schulischen und außerschulischen Bildungsplänen umgesetzt werden kann und welche Rückschlüsse sich für die Schülerinnen und Schüler für die Gegenwart ergeben.
Die Auftaktveranstaltung der Seminarreihe fokussiert das Leben von Jugendlichen in den beiden deutschen Diktaturen. In vergleichender Perspektive sollen die Auswirkungen der Zeit von 1933-1945 bzw. 1945-1989 auf junge Menschen untersucht und diskutiert werden.
Teilnahmegebühr und Fahrtkosten
Tagungsgebühr inkl. Vollverpflegung: 80,- € (DZ), 100,- € (EZ), 60,- € (ohne Übernachtung)
Anmeldung: Nähere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie bei der Point Alpha Akademie per E-Mail unter akademie@pointalpha.com oder telefonisch unter 036967 – 5935901.
Ort: Point Alpha Akademie Geisa
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Berlin, Do. 18. Oktober 2012, 19.00
Der dunkle Ort, 25 Schicksale aus dem DDR-Frauengefängnis Hoheneck
Dirk von Nayhauß und Maggie Riepl haben 25 Frauen porträtiert,
die in Hoheneck inhaftiert waren. Eine davon ist Helga Müller. Sie berichtet darüber und liest aus dem Buch.
Ort: Ev. Samariter-Kirche
10247 Berlin
Die Heinrich Böll Stiftung (Berlin) hat zum Buch „Der dunkle Ort“
eine bemerkenswerte Ausstellung geschaffen. Diese kann dort gegen Transportgebühr angefordert werden. (5 Kisten)
Ansprechpartner: Michael Stognienko, Tel.: 030 / 285 34-241,
E-Mail: stognienko@boell.de
Nach Mitteilung der Heinrich Böll Stiftung Berlin wird die
Wanderausstellung in der Zeit
vom 27.10. – 01.12.2012 in der BStU-Außenstelle Rostock gezeigt.
“Das Frauengefängnis Hohneneck”
- 25 Porträts ehemaliger politischer Häftlinge von Dirk von Nayhaus und Maggie Riepl
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Berlin, 2. November – 4. November 2012
“OSTWESTOST” UNSER 1. LITERATURWEEKEND IN DER CITY
mit Gästen aus Österreich, Bulgarien, Russland, Polen und aus vielen Teilen Deutschlands.
Ort: Europäisches Informationszentrum Berlin
Voßstr. 22
10117 Berlin (Nähe Potsdamer Platz)
Ausstellungen
Magdeburg , bis zum 27. September 2012
Ausstellung
Gesichter der Friedlichen Revolution
Ort: BStU Außenstelle Magdeburg
Georg-Kaiser-Straße 7
39116 Magdeburg
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Berlin, 8. August bis 31. März 2013
Freigekauft – Wege aus der DDR-Haft
Die Aktionen zählen zu den geheimsten Kapiteln der deutsch-deutschen Geschichte: Von 1963 bis 1989 kaufte die Bundesregierung über 33.000 politische Häftlinge aus Gefängnissen der DDR frei – Menschen, die meist wegen Fluchtversuchen, Fluchthilfe oder Widerstandshandlungen vom SED-Regime verfolgt und inhaftiert worden waren. Im Gegen-zug erhielt die DDR Warenlieferungen im Wert von über drei Milliarden DM. In der Sonderausstellung stehen die Biografien von sechs Betroffenen im Vordergrund. Es werden nicht nur die unmenschlichen Haftbedingungen und der Freikauf thematisiert, sondern auch die Ankunftsbedingungen im Westen und der Aufbruch in ein neues Leben. Ein wichtiger Teil der Ausstellung ist außerdem den politischen Akteuren gewidmet, wie Ludwig A. Rehlinger und den beiden Anwälten Wolfgang Vogel auf DDR-Seite und Jürgen Stange auf westdeutscher Seite. Erstmals werden Ausschnitte aus ihrer Korrespondenz als Tondokument eingesprochen zu hören sein.
Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 18:00 Uhr Der Eintritt ist frei.
Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66
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Berlin, Ausstellung
Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo
Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt. Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand, galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei.
Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin
Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft