34. KW 2012

——-Originalmeldung——-
Datum: 25.08.2012 00:06:23
Betreff: Wochenrueckblick 34. KW

DER  WOCHENRÜCKBLICK

Herausgegeben von der

Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.

Eine informative Lektüre wünscht Ihnen

Irina Bitter

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Ikea will DDR-Geschichte in Studie aufarbeiten

Berlin. Der Möbelriese Ikea geht bei der Erforschung seiner DDR-Geschichte einen Schritt auf die Opferverbände zu. Man werde einen neuen Vorschlag der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) zu einem künftigen Forschungsprojekt sehr wohlwollend prüfen, sagte eine Firmensprecherin. Eine per Post verschickte Absage an die UOKG bezeichnete sie als Panne. Über diese Absage hatte sich die UOKG Medienberichten zufolge bitter beschwert. Die Opferverbände hatten Ikea vorgeschlagen, gemeinsam die Zwangsarbeit in DDR-Haft zu erforschen. Darauf hatte das Unternehmen nur mit einer Standardabsage geantwortet.

markenpost.de

otz.de

epd.de

rp-online.de

Presseerklärungen

www.uokg.de

Der schwedische Möbelkonzern Ikea gerät abermals in die Kritik

fr-online.de

welt.de

mz-web.de

de.nachrichten

Gedenken an Peter Fechters öffentlichen Tod

Er war eines der berühmtesten Opfer der Berliner Mauer: Der 18-jährige Peter Fechter wurde 1962 von Grenzsoldaten erschossen. Heute hat der Berliner Senat ihm gedacht.

Mit einer Andacht und einer Diskussion über den Wert der Freiheit hat der Berliner Senat am Freitag des Maueropfers Peter Fechter gedacht. Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) würdigte den 18-jährigen Maurer als ein Symbol dafür, was junge Leute wollen – ihre Freiheit. Darauf habe das diktatorische DDR-System in unvorstellbar grausamer Weise reagiert, sagte Wowereit bei einer Debatte mit Schülern aus Berlin und Helsinki anlässlich des 50. Todestages von Fechter.

stern.de

Kritik an Thüringens Absage zur Grenzforschung

Erfurt/Berlin. Es war der große Aufreger kurz vor dem Jahrestag des Mauerbaus: Ausgerechnet Thüringen beteiligt sich nicht an einem Forschungsprojekt der FU Berlin, das die genaue Zahl der Toten an der innerdeutschen Grenze ermitteln soll. Dabei umschließt den Freistaat der von allen Ländern mit Abstand größte Abschnitt der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

insuedthueringen.de

Korrekturen in der Leistikowstraße

Ausstellung im ehemaligen KGB-Gefängnis soll überarbeitet werden – allerdings nicht grundlegend

Die umstrittene Ausstellung im einstigen KGB-Gefängnis in der Leistikowstraße wird überarbeitet. Das teilte Staatssekretär Martin Gorholt (SPD) bei einer Podiumsdiskussion am Freitagabend mit. „Es geht aber nicht um eine grundlegende Überarbeitung“, sagte Gorholt. „Diese lehnen wir als Kuratorium ab und halten sie nicht für nötig.“

maerkischeallgemeine.de

Regierungspräsidium Gießen berät und entschädigt Opfer der DDR-Diktatur

Gießen. Politische Häftlinge der früheren DDR können auch noch mehr als 21 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung für erlittenes Unrecht rehabilitiert werden und mögliche Ausgleichsleistungen beantragen, teilt das Regierungspräsidium (RP) in Gießen mit. Die Behörde entschädigt diese Personen nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz (StrRehaG). Auch die Aufhebung gerichtlicher Entscheidungen über Freiheitsentziehungen sei immer noch möglich, teilt die Behörde mit. In mehr als 400 Fällen sprach das RP bereits eine einkommensunabhängige Kapitalentschädigung in Höhe von 306,78 Euro je Monat der unzulässigen Freiheitsentziehung zu.

giessener-zeitung.de

200.000 politische Häftlinge in der DDR: Die Gesundheitspolitik ignoriert die Leiden der Stasi-Opfer

“Die juristische Aufarbeitung des SED-Staats ist ebenso weitgehend gescheitert wie die medizinische. Bis heute fordern die Versorgungsämter von ehemals Verfolgten und Opfern die Beweisführung eines Kausalzusammenhangs zwischen Haft und Trauma, zwischen Schädigung und Berufsunfähigkeit. Das ist in den seltensten Fällen möglich. Eine angemessene Restitution – wie im Einigungsvertrag beschrieben – wird damit unmöglich,” kritisiert Dr. Wolfgang Welsch in seinem Beitrag zur Fachzeitschrift “Psychoanalyse”.

psychologie-aktuell.com

gesetze-im-internet.de

SED-Untergang als geschichtliches Lehrstück

ALTES LAGER – Sie haben geschleimt und gewettert, mit vielen Worten um den heißen Brei geredet, sich gegenseitig beschimpft, verflucht und am Ende sogar geweint – am Ende hat nichts geholfen. Nach 43-jähriger Alleinherrschaft versinkt die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) mit Schimpf und Schande wenige Monate nach der politischen Wende von 1989 im Boden. Zurück bleibt die Enttäuschung auf der Seite derjenigen, die bis zum Schluss an die Zukunft des Gesellschaftsmodells Sozialismus glaubten.

maerkischeallgemeine.de

Turbulente Buchvorstellung in der jW-Ladengalerie – es ging um angebliche Folter in der DDR

Blamage? Entgleisung? Rüpelei? Gleich, welche Vokabel man für den Auftritt von Mitgliedern der »Vereinigung der Opfer des Stalinismus« (VOS) am Donnerstag abend in der jW-Ladengalerie auch wählt – sie haben deutlich gemacht, daß sie als ernstzunehmende Gesprächspartner endgültig ausfallen. Die Vorstellung des Buches »Drachentöter« von Herbert Kierstein hätte ihnen die Chance geboten, ihren Vorwurf zu untermauern, das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) habe Häftlinge gefoltert.

jungewelt.de

Keine Ahnung von Geschichte

Für eine Studie sollten Schüler der 9. und 10. Klasse den NS-Staat, die BRD vor und nach der Wiedervereinigung und die DDR bewerten. Rund 40 Prozent der Schüler sehen kaum Unterschiede zwischen Nationalsozialismus, DDR sowie Bundesrepublik vor und nach der Wiedervereinigung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Forschungsverbunds SED-Staat an der Freien Universität Berlin. Befragt wurden Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
wissen.dradio.de

Wanderausstellung mit dem Titel „Germany after 1945“ für ein internationales Publikum…

Das Projekt ist, soweit ich sehen kann, bislang einmalig. Die Amadeu-Antonio-Stiftung aus Berlin startet eine internationale Wanderausstellung in englischer Sprache, in der die Geschichte von Antisemitismus und Rassismus in beiden deutschen Staaten nach der militärischen Niederlage des Nationalsozialismus beschrieben wird. Die Ausstellung geht auch den Fragen nach, wie sich Bundesrepublik und DDR den Verbrechen des Nationalsozialismus stellten, wie Staat und Zivilgesellschaft gegenwärtig auf rechte Gewalt reagieren und wie der Alltag der von Nazis bedrohten Menschen heute aussieht.

hagalil.com

Wie die Freie Erde zum Nordkurier wurde

Es ist eine unheimlich dynamische Zeit – die wenigen Wochen zwischen Herbst 1989 und April 1990. Für die „Freie Erde“ bringen diese Wochen aber den entscheidenden Umbruch: Von einem durch die SED gelenkten Blatt hin zu einer unabhängigen Tageszeitung.

nordkurier.de

Bei der Umwandlung der DDR-Agrarbetriebe lief in Brandenburg besonders viel nicht rechtens Folgen hatte dies kaum. Schon gar nicht für die alten Eliten, die davon profitierten. Das schadete den alten Genossenschaftsmitgliedern und schadet dem Rechtsstaatsempfinden. Professor Walter Bayer legte dar, dass rund elf Prozent der Umwandlungen der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) in Brandenburg „mit derart schweren Mängeln behaftet waren, dass sie als unwirksam zu qualifizieren sind“. Das heißt: Mehr als jeder zehnte LPG-Nachfolgebetrieb dürfte gar nicht mehr existieren, es sei denn, es wäre entscheidend nachgebessert worden.

pnn.de

pnn.de

Treuhand in Thüringen: “Die Ignoranz hat sehr wehgetan”

Mit dem Potsdamer Physiker und Bürgerrechtler Gerd Gebhardt sprach Hanno Müller über die vergeblichen Versuche, nach der Wende das Volkseigentum unter den rund 16 Millionen DDR-Bürgern gerecht zu verteilen.  Dr. Gebhardt, Ihre Mitstreiter und Sie wollten 1989/90 das Volkseigentum an die DDR-Bürger verteilen, wie oft denken Sie noch an diese Zeit?

thueringer-allgemeine.de

Treuhand in Thüringen: “Fast alle Mitarbeiter kamen unter”

Erfurt. Es war eine Herkulesaufgabe: In kürzester Zeit sollte die “Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums”, kurz Treuhand, nach der Wende aus über 8.000 DDR-Betrieben wettbewerbsfähige Unternehmen machen. Doch aus dem erhofften Aufbruch in die wirtschaftlich und sozial sichere Marktwirtschaft wurde ein gigantisches Abwicklungsprogramm, dem viele ostdeutsche Arbeitsplätze zum Opfer fielen. Was ist dran am Ruf der Treuhand als “Totengräber der DDR-Wirtschaft”? Unsere Serie erzählt die Geschichten und Skandale aus Thüringer Sicht.

thueringer-allgemeine.de

Ein Streit über den Umgang mit dem DDR-Erbe in der Thüringer Koalition

Erfurt. Die CDU hat vor dem Jahrestag des Mauerbaus am 13. August der SPD “Geschichtsvergessenheit” vorgeworfen. Von den Linken sei nichts anderes zu erwarten, die Sozialdemokraten sollten sich jedoch eindeutig positionieren, forderte Generalsekretär Mario Voigt am Samstag in Erfurt.

thueringer-allgemeine.de

Das umstrittene Geschäft mit der Erinnerung

Odorex-Deo, Tüff-Rasierwasser und Eierbecher in Hühnerform: DDR-Produkte verkaufen sich zu Erich Honeckers 100. Geburtstag immer noch sehr gut. Opferverbände kritisieren derweil eine Romantisierung der Diktatur.

faz.net

Stasi-Kumpel-Treffen: Verharmloste Untaten

Den 23. August hat das Europa-Parlament zum „Tag des Gedenkens für die Opfer aller totalitären und autoritären Diktaturen in Europa des 20. Jahrhunderts“ erklärt. Ausgerechnet diesen Tag wählten sich ergraute Stasi-Offiziere aus, um Donnerstagabend zu behaupten, dass in den Gedenkstätten, die an das DDR-Unrecht erinnern, gelogen würde.

bz-berlin.de

Fraktionschef Görke

Rathenow.  Linkspolitiker Christian Görke steigt weiter die Karriereleiter in seiner Partei empor. Zuletzt war der gebürtige Rathenower als Parlamentarischer Geschäftsführer der Linke-Fraktion im brandenburgischen Landtag im Einsatz.

moz.de

Versöhnung Polen – Russland: „Die Gespräche waren nicht leicht“

Es könn­te ein Mei­len­stein in der Ge­schich­te von zwei Nach­bar­län­dern sein: Die or­tho­do­xe Kir­che Russ­lands und die ka­tho­li­sche Kir­che Po­lens haben am Frei­tag eine Ge­mein­sa­me Er­klä­rung un­ter­zeich­net. Warum „ent­deckt“ Po­lens ka­tho­li­sche Kir­che ge­ra­de jetzt das Thema Ver­söh­nung mit Russ­land? Das frag­te Radio Va­ti­kan den pol­ni­schen Po­li­tik­wis­sen­schaft­ler und Pu­bli­zis­ten An­drzej Gra­je­w­ski, Autor meh­re­rer Bü­cher über die neue­re Ge­schich­te Po­lens, Russ­lands und Deutsch­lands.

muenchner-kirchenradio.de

RUSSLAND/USA. USA veröffentlichen Dokumente zum Katyn-Massaker

Washington – Auf Druck der polnischen Lobby in den USA wird das Land am 10. September ihre Unterlagen über das Massaker von Katyn im Internet veröffentlichen, berichteten polnische Medien am Freitag. Polnische Historiker interessiert vor allem die Frage, was die Regierung in Washington wann wusste. Vermutlich schrieb US-Präsident Franklin D. Roosevelt das Verbrechen ganz bewusst den Deutschen zu, um Stalin nicht zu reizen.

derstandard.at

TSCHECHIEN. Fingierte Grenzen als Flüchtlingsfalle

Die Aktion “Grenzstein” in der ehemaligen Tschechoslowakei

Der Geheimdienst der ehemaligen Tschechoslowakei soll zwischen 1948 und 1951 falsche Grenzstreifen gesetzt haben. Flüchtlinge, die sich vermeintlich im Westen glaubten, wurden von kommunistischen Agenten aufgegriffen, die sich als Amerikaner ausgaben und die Flüchtlingen nach Dissidenten und Oppositionellen ausfragten.

dradio.de

WEIßRUSSLAND. Weißrusslands KGB lässt zwei Beschuldigte frei

Der weißrussische Geheimdienst KGB hat am Freitag den Fotografen Anton Surjapin und den Immobilienhändler Sergej Bascharimow, denen eine Beteiligung am unberechtigten Eindringen schwedischer Bürger mit einem Kleinflugzeug in den weißrussischen Luftraum vorgeworfen wird, entlassen.

ria.ru

AUS  DEN VERBÄNDEN

PRESSEERKLÄRUNG 16. August 2012

Zum 50. Todestag Peter Fechters am 17. August 2012

UOKG bittet Bundeskanzlerin um Unterstützung bei der Benennung einer Straße nach Peter

Fechter.

Mit einem Schreiben hat sich der Bundesvorsitzende des Dachverbands der SED-Opfer, Rainer

Wagner, an die Bundeskanzlerin gewandt.

Wagner bittet die Bundeskanzlerin darin, das Anliegen der SED-Opfer, eine Straße nach Peter Fechter

zu benennen, der am 17. August 1962 nach Schüssen an der Berliner Mauer qualvoll verblutet ist.

So heißt es in dem Schreiben, es wäre äußerst wünschenswert, dass die Kanzlerin, nachdem schon der Kulturstaatsminister Neumann seine Unterstützung bekundet hat, sich „mit der moralischen Autorität ihres Amtes der Initiative anschließen“ könnte.

Denn Peter Fechter stehe, so Wagner weiter in dem Schreiben, „aufgrund seines qualvollen öffentlichen Sterbens exemplarisch für alle Opfer von Mauer und innerdeutscher Grenze“

Zu dem Anliegen der Straßenbenennung äußerte sich Rainer Wagner zuvor schon wie folgt:

„Diese beabsichtige Straßenumbenennung wäre ein starkes Signal. Jedoch kann sie nur der Anfang

sein. Denn während zahlreiche Straßen in Deutschland nach verantwortlichen früheren SED-Größen

benannt sind, bilden Straßenbenennungen nach SED-Opfern immer noch eine sehr bedauerliche

Ausnahme“

Ansprechpartner: UOKG-Geschäftsstelle, 030 / 55 77 93 51

UOKG

Vorsitzender: Rainer Wagner

Ehrenvorsitzende:

Gerhard Finn, Horst Schüler

Stellv. Vorsitzende:

Roland Lange

Ernst – O. Schönemann

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IGFM-Mahnwache

Eine aktive Öffentlichkeit ist der größte Feind der Diktatoren

Sehr geehrte Damen und Herren,

die erneute Verurteilung des iranischen Pastors Youcef Nadarkhani steht bevor – am 8. September 2012 soll es ein erneutes Gerichtsverfahren gegen ihn geben. In diesem Verfahren könnte die Todesstrafe aufgehoben werden – oder aber auch bestätigt. Somit ist es wichtig den Druck noch einmal zu erhöhen. Die IGFM wird somit dem Iranischen Botschafter mehrere 10.000 Unterschriften zur sofortigen und bedingungslosen Freilassung von Nadarkhani übergeben – seien Sie dabei!

Wo: Iranische Botschaft, Podbielskiallee 67, 14195 Berlin
Wann: Freitag, den 31. August 2012
Uhrzeit: 10.00 bis 12.00 Uhr
Wetterbedingte Änderungen sind möglich
In der Podbielskiallee, direkt vor der iranischen Botschaft in Berlin, machen am Freitag, den 31. August 2012, IGFM-Mitglieder und -Unterstützer auf die andauernden Menschenrechtsverletzungen im Iran, und insbesondere auf die drohende Hinrichtung des Konvertitenpastors Youcef Nadarkhani, aufmerksam und zeigen ihre Solidarität mit dem Pastor. Im Rahmen dieser Mahnwache sollen auch von der IGFM gesammelte Unterschriften für die sofortige und bedingungslose Freilassung von Pastor Nadarkhani an den iranischen Botschafter übergeben werden.

Pastor Youcef Nadarkhani befindet sich seit dem 12. Oktober 2009 im Iran im Gefängnis.  Am 22. September 2010 wurde er wegen “Abfalls vom islamischen Glauben” und “Verbreitung nichtislamischer Lehre” zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Oberste Gericht bestätigte das Urteil im Juli 2011. Offensichtlich aufgrund des starken politischen Drucks wurde es bisher noch nicht vollstreckt.  Am 8. September 2012 soll das Verfahren gegen Youcef Nadarkhani wieder neu eröffnet werden – somit muss dringend der internationale Druck auf die iranischen Behörden erhöht werden. Youcef Nadarkhani muss sofort und bedingungslos freigelassen werden – seine Verurteilung und Inhaftierung widerspricht allen internationalen Abkommen. Helfen Sie ihm!
Wissen ist Macht – Eine aktive Öffentlichkeit ist der größte Feind der Diktatoren. Deshalb verteilt die IGFM von 10 bis 12 Uhr Flugblätter, Infomaterial und sammelt Unterschriften gegen die drohende Verurteilung des Pastors im anstehenden Verfahren.

Kommen Sie vorbei, informieren Sie sich, helfen Sie mit – unterschreiben Sie die Petitionen (auch online) und verteilen Sie Flyer. Jeder Beitrag hilft!
Die IGFM freut sich über Ihre Fragen und steht gerne für Gespräche zur Verfügung.

Wichtig: Die IGFM bittet, das Mitbringen von Emblemen jedweder Organisationen zu unterlassen. Transparente und Plakate mit Texten für die Freilassung von politischen Gefangenen sowie für die Achtung der Menschenrechte können jedoch gerne mitgebracht werden!

Daniel Holler

- Kampagnen / Referat Religionsfreiheit -

- Campaigns / Freedom of Religion -

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AUFRUF ZUR MITWIRKUNG AN EINEM DOKUMENTARFILM ÜBER DEN VOLKSAUFSTAND AM 17. JUNI 1953 IN LEIPZIG

Liebe ehemalige Montagsdemonstranten – und all jene, die sich der Aufarbeitung von

DDR-Geschichte verpflichtet fühlen, für den o.g. Dokumentarfilm zum 60. Jahrestag des

Volksaufstandes wird die Regisseurin Freya Klier am

Samstag, dem 1. September 2012 ab 9.00 Uhr im Hof der „Runden Ecke“

jenen Moment des 17.Juni 1953 nachdrehen, bei dem aus den Fenstern Polizei und

Staatssicherheit mit scharfer Munition auf die vielen Demonstranten im Hof schossen.

Dabei wurden ein Mann getötet und etliche schwer verletzt – so auch ein 10-jähriger

Junge, der neugierig in der 1. Reihe stand.

Für diesen Dreh werden dringend Mitwirkende gesucht!

Im Hof standen damals Fabrikarbeiter und Angestellte, Schüler und Lehrlinge, Bauarbeiter

und Zimmerleute, Sekretärinnen und viele andere, die sich dem Aufstand einfach

angeschlossen hatten. Und vor ihnen, in den Fenstern, standen die Sicherheitskräfte mit

durchgeladenen Waffen. Für beide Seiten suchen wir Mitwirkende.

Sprechen Sie auch Ihren Freundeskreis, Kirchgemeinden und Sportvereine an, Gesucht

werden sowohl jugendliche als auch erwachsene Männer, aber auch Frauen haben

damals demonstriert. Seit vielen Jahren steht Berlin im Mittelpunkt, wenn es um den 17.Juni 53 geht. Das soll sich diesmal ändern, denn in der ganzen DDR gingen die Menschen auf die Straße – sehr

viele damals auch in Leipzig. Dieser Film wird einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der SED-Diktatur leisten und braucht dringend Unterstützung.

Eine möglichst baldige Rückmeldung unter den nachfolgend angegeben Kontaktdaten hier in der „Runden Ecke“ ist aus terminlichem Grund sehr wichtig. Inzwischen werden vor allem noch männliche Mitwirkende gesucht.

Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“

(Telefon: 0341/9612443 Email: mail@runde-ecke-leipzig.de)

Die Mitarbeiter des Museums in der „Runden Ecke“ geben bei Bedarf nähere Auskünfte

und sammeln alle Interessierten und geben diese an Freya Klier weiter.

Tobias Hollitzer – Gedenkstättenleiter;  Freya Klier – Dokumentarfilmerin

ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN

Das Buch “Die Treue und die Redlichkeit” führt in jene Jahre, als sich die SED-Oberen vom alten Potsdam verabschiedeten. Es ist eine Zeitreise in ein fernes nahes Land. Und eine Wiederentdeckung. In einem Potsdamer Kleinverlag wurde ein Buch neu verlegt, das in den realen Sozialismus in der Mitte der 60er Jahre führt. Aus einer für damalige Zeiten ganz ungewöhnlichen Sicht: Der Autor ist ein Westmann. Enno Stephan, geboren 1927, in Potsdam aufgewachsen, nun Chef des Deutschlandfunks in Köln, erhält 1967 die Möglichkeit zu einem Kurzbesuch in seiner einstigen Heimatstadt. Dabei besucht er Stätten seiner Jugend und startet ausgedehnte Streifzüge in Preußens Historie.

maerkischeallgemeine.de

Einblicke in das Innere eines gnadenlos führerbezogenen Herrschaftsapparates.

Jörg Baberowski sieht in Stalins psychopathischem Wesen den Ursprung des Stalinismus. In seinem neuen Buch Verbrannte Erde zeichnet der Berliner Historiker Stalins Herrschaft nach und revidiert eigene Thesen. Er gewährt Einblick in einen gnadenlosen Herrschaftsapparat.

e-politik.de

Es war einmal ein Generalsekretär

Pünktlich zum 100. Geburtstag von Erich Honecker erscheint ein Buch mit Witzen über den früheren SED-Spitzenmann. Doch viele Opfer empört bis heute, wie unter Honecker die Demokratie mit Füßen getreten wurde.

sz-online.de

Träumte Honecker von Doppeldiktatur mit Lafontaine?

Der Historiker Martin Sabrow ist einem der letzten Geheimnisse der DDR auf der Spur: Plante Honecker eine Konföderation der deutschen Teilstaaten in gemeinsamer Führerschaft mit Lafontaine?

welt.de

focus.de

zeit.de

mdr.de

Während die DDR-Bürger mühsam ihre Trabis am Laufen hielten, ging Erich Honecker im luxuriösen Klassenfeind-SUV auf die Pirsch und ließ sich das Wild vor die Flinte treiben.

focus.de

Umstrittene Ehrung

Spremberg. Eine offizielle Ehrung hat es zum 100. Geburtstag Erwin Strittmatters in Spremberg nicht gegeben. Die Stadt lehnte diese mit Verweis auf die dunklen Flecken in seiner Biografie ab. Der Strittmatter-Verein plant am Wochenende dennoch eine Feier.

moz.de

Im Westen trafen den Grenzer die tödlichen Schüsse

Hans-Dieter Wesa gilt bei den DDR-Grenzern als vorbildlicher Polizist. Im August 1962 entschließt er sich zur Flucht. Er ist bereits im Westen, als ihn die Kugeln eines Kameraden töten.

welt.de

Buch

Klaus Behnke u. Jürgen Wolf (Hrsg.)

DIE STASI AUF DEM SCHULHOF

Der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch das Ministerium für Staatssicherheit

Mit einem Vorwort von Joachim Gauck

2. verbesserte und ergänzte Auflage, 304 Seiten, Broschur

Rund sechs Prozent der 173 000 inoffiziellen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit waren im Jahr 1989 unter 18 Jahre alt. Sie wurden zur Bespitzelung ihrer Mitschüler und Freunde und zur Überwachung von deren Freizeitaktivitäten eingesetzt.

Das Buch enthält traurige Beispiele vom weiteren Schicksal ehemals junger Menschen, deren Leben durch die Anwerbung als IM von der Staatssicherheit ruiniert wurde. Frankfurter Allgemeine Zeitung Die Autoren dieses Bandes weisen auf den unerhörten Missbrauch der Kinder und Jugendlichen hin, dessen sich das DDR-System schuldig machte. Süddeutsche Zeitung Die Beiträge zeigen erst das ganze Ausmaß dieses Jugendmissbrauchs. Die dokumentierten Fälle bilden nur die Spitze eines Eisberges. Doch ihre Geschichte ist kein Thema von gestern. Die Zeit

In die zweite, erweiterte und verbesserte Auflage mit dem Original-Vorwort von Joachim Gauck wurden zusätzlich literarische Texte von Jürgen Fuchs und Herta Müller aufgenommen.

Buch

„In der Wahrheit leben“. Texte von und über Ludwig Mehlhorn

Herausgegeben von Stephan Bickhardt, 264 Seiten, Taschenbuch. Schriftenreihe des Sächsischen Landes­beauftragten für die Stasi-Unterlagen“. Evangelische Verlagsanstalt Leipzig.

Das Buch wurde nunmehr in unterschiedlichsten Zeitungen besprochen und hat eine breite Presseresonanz gefunden:

„[…] Der Herausgeber hat einige Beiträge der Untergrundzeitung, manchmal leicht gekürzt, in diesem Büchlein veröffentlicht, die besonders typisch für Ludwig Mehlhorns Gedankenwelt sind. Da geht es um Polen, die Vergangenheit, aber auch um die damalige Gegenwart. Und wenn er von den Vorurteilen auf beiden Seiten schreibt, dann scheinen sie mir zu einem Teil immer noch nicht überwunden zu sein, weil „der Weg zum Miteinander von Polen und Deutschen ein Lernprozess ist, der zu einem guten Teil noch vor uns liegt“. (S.51)…

Abgedruckt sind hier einige seiner Initiativen: Dazu gehört der Brief des damals knapp 35-Jährigen an die beiden Bischöfe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Martin Kruse (Berlin-West) und Gottfried Forck (Region Ost). Anlass für ihn war deren Briefwechsel zum 13. August 1961 (dem 25. Jahrestag des Mauerbaus). Knapp 12 Druckseiten umfasst das äußerst kritische Schreiben Ludwig Mehlhorns, das sehr persönlich gehalten ist. Wer es heute liest und die DDR-Zeit bewusst erlebt hat, wird an vieles wieder von der Zeit nach dem Mauerbau bis 1989 erinnert. Zu Beginn sagt der Verfasser: „Ich nehme meine eigenen Erfahrungen als Beispiel und schreibe die folgenden Zeilen nicht, um endlich einmal lange angestauten Frust loszuwerden, sondern weil diese Erfahrungen alles andere als untypisch sind – zumindest für Menschen, die sich noch nicht in ihrer kleinen beschaulichen Welt eingerichtet haben“. (S. 107). Die Beispiele, die Ludwig Mehlhorn in diesem Brief aus eigenem Erleben anführt „mögen sich etwas weitschweifig lesen“ (S. 110), so schreibt er. Das haben vielleicht die beiden Bischöfe damals gedacht. Ich finde es gut, dass der Herausgeber diesen Brief hier in voller Länge wiedergibt. Es müsste in Lehrbüchern der Oberstufe stehen, weil ein mutiger Mann das ausdrückt, was viele so gedacht haben. Gleichzeitig zeigt er aber auch, dass der evangelische Christ Ludwig Mehlhorn Vertrauen darein setzt, dass die Kirchenoberen seine ernsthaften Gedanken zur Kenntnis nehmen.” In: ( “Altmarkkurier” (Üelzen / Stendal / Salzwedel) vom 04. August 2012. )

Sowie

Rezension von Axel Reitel

Axel Reitel (*1961); 1982 Freikauf/Ausbürgerung; seit 1982 Hamburg, dann Westberlin; 1983 literarisches Debüt; 1985-1990 Studium (Kunstgeschichte/Philosophie); seit 1990 freischaffender Autor (u. a. Jugendstrafvollzug der DDR; Theorie vererbter Schuld); seit 2003 freier Mitarbeiter der ARD. Lebt in Berlin.

Buch

Domenico Losurdo

Stalin: Geschichte und Kritik einer schwarzen Legende

PapyRossa Verlag

Vom Vorbild zum Verderber. Vorabdruck. »Stalin. Geschichte und Kritik einer schwarzen Legende«. Die Wende in der Bewertung des sowjetischen Staats- und Parteichefs.

Der an der Universität Urbino lehrende Philosoph Domenico Losurdo hat eine Stalin-Monographie vorgelegt, die zuerst 2008 im Verlag Carocci in Rom herausgekommen ist. Das Buch hat in Italien einiges Aufsehen erregt und eine breite geschichtsbezogene Debatte in Gang gesetzt. Der Kölner PapyRossa Verlag legt nun eine deutsche Übersetzung des Werks vor, die dieser Tage unter dem Titel »Stalin. Geschichte und Kritik einer schwarzen Legende« im Buchhandel erscheint.

jungewelt.de

Buch

Bernd Roth
Brigitte Werner (Herausgeber), Michael Goschütz (Herausgeber)

Berichte eines STASI-Täters oder Das Leben ist nur ein Gefühl

Ich bin ein STASI-Täter. Hier ist mein Lebensbericht. Schon mit sechzehn Jahren berichtete ich als inoffizieller Mitarbeiter – Spitzel – an das „Ministerium für Staatsicherheit“. Nach einem Studium wurde ich Mitarbeiter des Mielke-Ministeriums und arbeitete dort 16 Jahre.

Buch

Jan Schönfelder, Rainer Erices

Todessache Rudi Arnstadt: Zwischen Aufklärung und Propaganda

1962 kam es an der innerdeutschen Grenze zu einem Schusswechsel. Die DDR nutzte den Tod eines Hauptmanns für eine beispiellose Propagandaschlacht. Ein neues Buch zeigt die wahren Hintergründe. Schuld ist wohl der Hafer. Denn Halme dieser schnell wachsenden Nutzpflanze verdecken vor einem halben Jahrhundert die Markierungssteine 330 und 331 an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen. Deshalb stirbt im Hochsommer 1962 ein Mensch, und fast genau 36 Jahre später wahrscheinlich ein weiterer Mann. So weit dieses deutsche Rätsel überhaupt aufzuklären ist, gelingt das einem neuen Buch der beiden Journalisten Jan Schönfelder und Rainer Erices über die “Todessache Rudi Arnstadt”.

welt.de

n-tv.de

welt.de

mdr.de

Buch
Reinhard Buthmann
Konfliktfall “Kosmos”. Die politische Geschichte einer Jugendarbeitsgruppe in der DDR

Böhlau Verlag, 978-3-412-20742-7, Preis: € 39.90

Die Jugendarbeitsgruppe KOSMOS (JAGK) mit ihrer DDR-weiten Organisation störte durch ihre Erfolge die Deutungshoheit der SED in Raumfahrtinstitutionen, Sternwarten und Schulen. Von der weltweiten Faszination der Raumfahrt angesteckt, gingen ihre Mitglieder vielfältige ausländische Kontakte ein. Sie schmuggelten, konspirierten, schrieben und propagierten aus Technikbegeisterung, sie trotzten der Zensur. Die JAGK wurde ein Fall für den Staats­sicherheitsdienst. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) schritt ein, überwachte und zersetzte schließlich die Gruppe.
In langjähriger Forschung wurde für diesen Band die Geschichte der JAGK zusammengetragen. Er führt zu den Hintergründen der Macht­ausübung der SED, des MfS und der militärischen Auf­klärung im Kalten Krieg.

boehlau-verlag.com

Buch

Grit Poppe

Abgehauen

Cecilie Dressler Verlag 2012, 9,95 € , ISBN 978-3791516332, ab 14 Jahren. Mit Nachwort, Glossar zu DDR-Begriffen und kurzer Chronik 1989/90

Soeben erschienen ist “Abgehauen”, der Nachfolgeroman von “Weggesperrt” (der die Jugendwerkhof-Problematik thematisiert). Es ist die Geschichte einer Flucht. 1989 in der DDR, Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Die rebellische Gonzo soll hier, wie schon ihre Freundin Anja, Heldin von “Weggesperrt”, zu einer “sozialistischen Persönlichkeit” umerzogen werden. Hilflos ist sie den Methoden der Erzieher ausgeliefert und zerbricht fast an dieser Erfahrung. Als sie in ihren alten Jugendwerkhof zurückgebracht werden soll, gelingt ihr die Flucht. Sie will endlich frei sein! In einer Kleingartenanlage trifft sie René, der in den Westen abhauen will. Gemeinsam schaffen sie es über die grüne Grenze bis in die Prager Botschaft. Die Geschichte basiert auf Zeitzeugen-Interviews sowie historischen Tatsachen.

www.grit-poppe.de

Buch

Regine Igel

Terrorismus-Lügen. Wie die Stasi im Untergrund agierte

Herbig 2012, 336 Seiten, 22,90 Euro (Von Armin Görtz)

In ihrem heute erscheinenden Buch „Terrorismus-Lügen“ weist Regine Igel nach, dass die Staatssicherheit nicht nur der RAF unter die Arme griff. Die SED-Propaganda pries die Mauer als antifaschistischen Schutzwall – doch als 1981 tatsächlich ein Rechtsterrorist auf den Boden des Sozialismus vordrang, hieß das Regime ihn willkommen. Udo Albrecht hatte als Gründer eines „Freikorps Adolf Hitler“ die Palästinenser im Nahost-Konflikt unterstützt. Nun war er aus der bundesdeutschen U-Haft entsprungen, und der Eiserne Vorhang öffnete sich für ihn wie von Zauberhand. Die Stasi heuerte den Neuzugang als Agenten an, kleidete ihn im Ostberliner Centrum-Warenhaus für 813,60 Mark neu ein und schickte ihn wieder in den Nahen Osten, wo sich seine Spur verlor.

Buch

Detlef W. Stein, William Totok (Hg.)
Die Kirche in Osteuropa im Kommunismus
Edition Südosteuropaforschungen, Band III Hardcover, 14 x 21 cm, 462 Seiten, 49,90 €

ISBN: 978-3-940452-49-8
Dieser Band basiert auf zeithistorischen Beiträgen, die in der Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik (HJS) in den letzten Jahren veröffentlicht wurden.
Die Zeitschrift wurde zwischen 2000 bis 2009 vom Arbeitskreis für Geschichte und Kultur in Ostmittel- und Sudosteuropa und dem Osteuropa-Zentrum Berlin herausgegeben.
Es wurden in erster Linie Aufsätze und Studien berücksichtigt, die sich mit dem Thema Kirche im Kommunismus beschäftigten. Zwei neue Beiträge setzen sich mit dem Thema des antikommunistischen Widerstandes in Osteuropa und in der DDR auseinander. Kirchenpolitische Ereignisse im schwierigen gesellschaftspolitischen Umfeld in den ehemaligen kommunistischen Staaten stehen dabei im Mittelpunkt.
Buch

Tytus Jaskułowski
Nachrichten aus einem Land das doch existierte. Lageberichte aus den DDR-Bezirken zwischen Februar und Oktober 1990
Die Edition ist eine einzigartige Darstellung mit Quellentexten zur DDR-Geschichte.

Band 1, Gebunden, 14 x 21 cm, 312 Seiten, 34,90 €   ISBN 978-3-940452-11-5
Die in dieser Edition veröffentlichten Dokumente “Einschätzungen zur Lage in den Bezirken”, die die letzte DDR-Regierung regelmäßig aus den Bezirken des Landes spiegeln den Alltag der Bürger wieder, die mit vielen wirtschaftlichen und sozialen Problemen leben und kämpfen mussten.
„Nachrichten aus einem Land, das niemals existierte“ – so lautet der Titel eines der interessantesten Bücher über den Verlauf der letzten Monate und Tage der Deutschen Demokratischen Republik.

OSTEUROPAZENTRUM BERLIN – VERLAG
- Brücken nach Osteuropa -

Geschichtsfest HISTORIALE
Wir möchten Sie gern jetzt schon darauf hinweisen, daß während der HISTORIALE, Berlin, 24.08.-26.08.2012 (www.historiale.de) in der Altstadt Berlins unsere Bücherstube im Lessing-Haus, Nikolaikirchplatz 7 (gegenüber dem Roten Rathaus) zwischen 11.00-20.00 Uhr geöffnet sein wird.

Buch

Mord an der Mauer: Der Fall Peter Fechter

Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff

Anlässlich des 50. Todestags Peter Fechters präsentieren die WELT am SONNTAG und die BERLINER MORGENPOST ab sofort eine umfassende Dokumentation mit neuen Erkenntnissen zum Tod des wahrscheinlich bekanntesten Maueropfers.

Erscheint im Quadriga Verlag Berlin in Kooperation mit der WELT am SONNTAG und der BERLINER MORGENPOST. Das Buch ist ab sofort für 19,99 Euro über welt.de/shop oder telefonisch unter 0800/182 72 63 (gebührenfrei) bestellbar.

DIVERSES

Chagall, Putin und USA sind Thema

Dorsten. Es war das letzte Mal, dass Franz-Josef Stevens, der ehemalige VHS-Direktor, ein Halbjahresprogramm für den Trägerverein Altes Rathaus erstellt hat. Gestern wurde es der Presse vorgestellt. Schon im Frühjahr hatte er, wie bereits letzte Woche berichtet, dem Vorstand seinen Rückzug als Impresario nach dem jetzt vorliegenden Halbjahresprogramm angekündigt. Wehmut beim letzten Mal? Stevens, inzwischen 73 Jahre alt, antwortet altersweise: „Ich bin seit 45 Jahren in Sachen Weiterbildung unterwegs und kann das nicht noch weitere 45 Jahre machen.“

derwesten.de

Die 9. Chemnitzer Begehungen machen das Forum zu einer Galerie auf Zeit

Chemnitz. Das Chemnitzer Kunstfestival Begehungen, das an diesem Wochenende stattfindet, nimmt sich seit zehn Jahren solcher dahin siechender Objekte an, lässt sie für vier Tage zu neuem Leben erwachen und tut alles dafür, dass dies nicht wie Sterbehilfe aussieht. Nach dem grandiosen Erfolg im vergangenen Jahr, als das Gefängnis auf dem Kaßberg tausende Besucherinnen und Besucher anzog, hat sich die engagierte Gruppe der Begehungsorganisatoren das Forum vorgenommen – ehemals für tausende Gäste gebaut als Veranstaltungszentrum der SED-Bezirksleitung und des Rates des Bezirkes, etwas versteckt hinter dem Gebäudekomplex am Marx-Denkmal.

freiepresse.de

Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin Historikerin und plane zu dem Thema „Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR“ an der Freien Universität Berlin bei Professor Wolfgang Wippermann zu promovieren.

Als Historikerin muss ich meine Forschung auf schriftliche Quellen aus dem untersuchten Zeitraum stützen. Diese Quellen können zum Beispiel sein Briefe, Tagebücher, Akten, Urteile, Bescheinigungen u. a.

Viele dieser personenbezogenen Papiere und Dokumente lagern in Archiven, bei Ämtern oder befinden sich in Privatbesitz. Zu recht sind sie aus Datenschutzgründen, wenn sie von öffentlichen Stellen aufbewahrt werden, erst nach einer Speerfrist von 30 Jahren nach dem Tod der jeweiligen Personen bzw. 110 Jahre nach deren Geburt frei zugänglich. Für die Forschung stellt dies ein Hindernis dar. Um innerhalb der Speerfrist personenbezogene Unterlagen für die Forschung einsehen und nutzen zu können, bin ich auf die schriftliche Zustimmung der Betroffenen angewiesen.

Deshalb bitte ich alle, die in der DDR in irgendeiner Form mit politisch motiviertem Kindesentzug konfrontiert waren und bereit sind, mir ihre Unterlagen zu Forschungszwecken zugänglich zu machen, sich bei mir zu melden. Das können sein:

– Eltern, denen die Kinder entzogen wurden / werden sollten,

– Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden / werden sollten,

– Menschen, die Kinder angenommen haben,

– Menschen, die in Ämtern, Einrichtungen etc. der DDR (Jugendhilfe, Stasi etc.) gearbeitet haben.

Mit Ihrer schriftlichen Zustimmung könnte ich zu Ihren biographischen Fallbeispielen in den einschlägigen Archiven recherchieren und zu dem Thema forschen. Auf Wunsch werde ich Ihren Namen in meiner Doktorarbeit anonymisieren.

Inhaltlich interessiere ich mich vor allem für folgende biographische Fallbeispiel:

– Wenn Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde / werden sollte.

– Wenn Kinder in Heime eingewiesen oder zu Pflegefamilien vermittelt wurden / werden sollten.

– Wenn Kinder (zwangs-)adoptiert wurden / werden sollten.

– Wenn werdende Mütter zur Abtreibung überredet oder gezwungen wurden / werden sollten.

Besondere Bedeutung bekommen diese Fällen, wenn sie im Zusammenhang standen mit:

– Haftzeiten der Eltern.

– der Ausreise, der Abschiebung oder dem Freikauf der Eltern.

– der Einstufung der Eltern als sogenannte Asoziale.

– der Minderjährigkeit der Eltern.

– der Psychiatrisierung der Eltern.

Dabei kann eine Ehe-Scheidung, eine Krankheit, ein Arbeitsstellenwechsel etc. als Anlass genutzt worden sein, um einen Prozesse einzuleiten, der für unangepasste DDR-Bürger mit dem Entzug ihrer Kinder endete. Auf diese Zusammenhänge möchte ich meinen Forschungsschwerpunkt legen und fragen, in welchen Situationen und wie Kinder gegen ihre Eltern instrumentalisiert wurden, um

den Eltern zu drohen, sie zu bestrafen, sie zu erpressen oder sie zu isolieren. Fälle in denen ein drohender Kindesentzug abgewehrt werden konnte, sind ebenso aussagekräftig, wie Fälle, in denen die staatliche Macht in der Kindeswegnahme gipfelte.

Ich weiß, dass Kindesentzug ein hoch sensibler Bereich ist und emotional noch zusätzlich erschwert wird, wenn der Kindesentzug politisch motiviert war. Ich denke aber, dass dieses Thema bearbeitet werden sollte, um aus der Geschichte zu lernen und damit die Hintergründe der biografischen Brüche der Betroffenen sichtbar und erklärbar werden. Die Betroffenen und ihre Familien sind Menschen, die Opfer eine menschenverachtenden, staatlich gewollten Praxis wurden. Und sie sind Zeitzeugen, die helfen können, dieses Unrecht aufzudecken und sichtbar zu machen. Mir ist

bewusst, dass es ein großer Vertrauensvorschuss Ihrerseits ist, mir Ihre Dokumente zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank!

Wenn Sie keine schriftlichen Nachweise haben, aber bereit wären, mir mündlich in Form von Interviews Ihre Erlebnisse zu berichten, die im Zusammenhang mit „Politisch motiviertem Kindesentzug in der DDR“ standen, wäre ich Ihnen ebenfalls sehr dankbar. Diese Interviews würden anhand eines standardisierten Fragekatalogs verlaufen und ich würde sie mitschneiden – nur Ton, kein Bild. Ergänzend würde ich dennoch gerne in den Archiven zu Ihnen recherchieren, ob sich nicht doch noch der eine oder andere Hinweis oder Nachweis finden lässt.

Zu meiner Person:

Ich bin Jahrgang 1972 und habe bis 1993 in Dresden gelebt. Ich war kein Mitglied der FDJ und hatte keine Jugendweihe. Ich habe das Abitur und mein Studium nach der Wende auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Das Thema interessiert mich, da ich im Sommer 2011 im Nachlass meiner Mutter Unterlagen gefunden habe, die belegen, dass mein leiblicher Vater mehrfach politischer Häftling in der DDR war. Diese Information war mir neu und wirft ein anders Licht auf die Zeitgleichheit meiner Adoption durch meinen Stiefvater und der Ausreise meines leiblichen Vaters

aus der DDR. Möglicherweise wurde er mit den während seiner Haftzeiten entstandenen Unterhaltsschulden erpresst und ich letztlich als „Lösegeld“ gegen ihn instrumentalisiert. Meine leiblichen Eltern sind verstorben und ich versuche über Archivbestände Klarheit zu erlangen. Meine privaten Rechercheaufträge in den Archiven laufen noch und ich möchte darüber hinaus das Thema „Politisch motivierter Kindesentzug“ anhand meines und vergleichender Fälle wissenschaftlich

untersuchen und öffentlich machen.

So können Sie Kontakt zu mir aufnehmen:

Email:annettkowalski@gmx.de

Mobil:0151 – 45 37 65 41 (Ich rufe auch gerne zurück.)

Post: Annett Kowalski

Postfach 36 03 47

10973 Berlin

Herzlichen Dank und mit den besten Grüßen,

Annett Kowalski

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN

Leipzig, 25. und 26. August 2012,  13.00 – 16.00

das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet am Samstag und Sonntag, den 25. und 26. August 2012, jeweils von 13.00 – 16.00 Uhr Führungen durch die unterirdische Bunkeranlage – das Museum im Stasi-Bunker bei Machern – an.

An beiden Tagen können Schüler und Schülerinnen mit einem Ferienpass gegen Abgabe des Abschnittes den Bunker kostenlos besichtigen. Für Besucher ohne Ferienpass beträgt der Preis 3,00 Euro, (ermäßigt 2,00 Euro).

Nähere Information:   runde-ecke-leipzig.de

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Dresden, Di. 28. August 2012, 18.00

Ausstellungseröffnung

Wanderausstellung “Die Friedliche Revolution in Leipzig”

In Leipzig ist Geschichte geschrieben worden. Am 9. Oktober 1989 demonstrierten mehr als 70 000 Menschen auf dem Leipziger Ring für Freiheit und Demokratie. Dabei überwanden Sie Ihre Angst und stellten sich mit den Rufen „Wir sind das Volk!“ und „Keine Gewalt!“ der SED-Diktatur entgegen. Dieser Tag war der Wendepunkt auf dem Weg zu einer wirklich Friedlichen Revolution, bei der entscheidende Impulse für Demokratie und Freiheit ausgingen. Die Friedliche Revolution wurde in vielen Städten wie Berlin, Dresden oder Plauen von mutigen Bürgern getragen, die mit ihren

Demonstrationen Freiheit und Demokratie forderten. Die Entscheidung fiel jedoch in Leipzig und fand ihre konsequente Fortsetzung im Fall der Mauer am 9. November 1989 in Berlin sowie in der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Mit originalen Flugblättern, Demofotos, Plakaten und Dokumenten stellt die Wanderausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“ die oppositionellen und bürgerschaftlichen Aktionen vom Herbst 1988 bis zur Wiedervereinigung im Oktober 1990 in

den Mittelpunkt. Eine Vielzahl von Dokumenten aus staatlichen Archiven, belegen die letztlich vergeblichen Versuche, die SED-Diktatur zu erhalten. Die Friedliche Revolution ist die erste gelungene und gewaltfreie Revolution in der deutschen Geschichte. Die Erinnerung daran bleibt eine gesamtdeutsche Aufgabe und bildet zugleich einen wesentlichen Baustein des im Werden begriffenen europäischen Geschichtsbewusstseins. Eingebettet sind die Ereignisse in Leipzig deshalb in den Kontext eines friedlichen Umbruchs in Ost-Mitteleuropa und sie stehen exemplarisch für die Entwicklungen in ganz Deutschland.

Zu sehen ist die Schau vom 29.08. bis 27.09.2012 im Sächsischen Landtag.

Bände sind im Buchhandel oder unter www.runde-ecke-leipzig.de erhältlich.

Grußworte der 1. Vize-Präsidentin des Sächsischen Landtags Andrea Dombois und die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Sabine von Schorlemer

Andrea Dombois, erste Vizepräsidentin des Sächsischen Landtags, und Sabine von Schorlemer, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, eröffnen die Wanderausstellung am Dienstag, dem 28. August 2012 um 18 Uhr im Sächsischen

Landtag (Bürgerfoyer) mit Grußworten. Anschließend führt Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden

Ecke“ in die Ausstellung ein und lädt zu einem Rundgang durch die Schau ein. Antonia Hausmann (Posaune) und Wencke Wollny (Tenorsaxophon) werden die Vernissage musikalisch umrahmen.

Eintritt ist frei.

Ort: Sächsischer Landtag

Bernhard-von-Lindenau-Platz 1

01067 Dresden

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Leipzig, Mi. 29. August 2012, 17.00

Führung durch die Stasi-Hinterlassenschaften

In den Hinterlassenschaften der Staatssicherheit lagert das Herrschaftswissen aus 40 Jahren SED-Diktatur. Die Außenstelle Leipzig hat einen Bestand von ca. 8.600 laufenden Metern Archivgut. Darin enthalten sind die Unterlagen der Diensteinheiten, spezielle Informationsträger wie Fotos, Tonträger, Rollfilme und Mikrofishes und etwa 2,8 Millionen Karteikarten, durch welche ein Zugriff auf die Unterlagen überhaupt erst möglich wird.

Um Arbeitsweise, Mittel und Methoden der Stasi geht es am 29. August bei einer Führung in der Außenstelle Leipzig der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Der Eintritt ist frei.

Ort: Außenstelle Leipzig der Bundesbehörde für die

Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR
Dittrichring 24
04109 Leipzig

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Wiesbaden, Mi. 29. August 2012, 19.00

Karierte Wolken: Glauben, Kirche und Widerstand in der DDR.

Der Pfarrer Matthias Storck im Gespräch

Zwischen Widerstand und Anpassung – Dies sind die Alternativen, denen sich die Menschen in Diktaturen gegenüber sehen, zu jeder Zeit und in vielen Ländern. Matthias Storck ist ein Mensch, der dies selbst erfahren hat: Als Pfarrerssohn und Theologiestudent in der DDR, als Häftling in der Isolation und Ungewissheit, als Opfer von Bespitzelung und Verrat selbst im engsten persönlichen Umfeld. Wie übersteht ein Gefangener wochenlange Isolation und totale Rechtlosigkeit? Wie bewahrt er seinen Glauben und kann noch vertrauen angesichts der bitteren Erkenntnisse aus den eigenen Stasi-Akten? Matthias Storck hat darüber nicht nur in seinen Büchern „Karierte Wolken. Lebensbeschreibungen eines Freigekauften“ und „Wege durch das Niemandsland“ berichtet. Er spricht darüber auch offen und vermittelt so bedrückende und beeindruckende Einsichten aus seinem Leben mit der Diktaturerfahrung.

Die Hessische Landeszentrale für politische Bildung und die Bergkirchengemeinde Wiesbaden laden Sie ein zu einem spannenden Abend und Gespräch. Der Eintritt ist frei.

Anmeldung: Wir bitten um Anmeldung bis 24. August 2012 mit dem beiliegenden Rückantwortformular. Eine kurzfristige Teilnahme ist selbstverständlich ebenso möglich.

Ort: Bergkirche Wiesbaden

Lehrstraße 6

Wiesbaden

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Potsdam, Do.  30. August 2012, 20:00

Jadup und Boel

Jadup und Boel (DDR 1981/1988) in der Regie von Rainer Simon (Regie 1965) – Kamera Roland Dressel (Kamera 1965), Dramaturgie Erika Richter (Dramaturgie 1960). Moderation: Claus Löser (Dramaturgie 1995)

Beim Einsturz eines alten Hauses findet sich ein Buch, das Jadup als junger Bursche einst Boel geschenkt hatte. Heute ist Jadup Bürgermeister und fürchtet, dass alte Geschichten wieder hochkochen. Damals war er mit Boel befreundet, brachte ihr Lesen und Schreiben bei. Doch in einer Krise hat er sie später im Stich gelassen. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit verändert Jadup.  Von der Biermann-Affäre zur Wiedervereinigung (1976 bis 1990): Im November 1976 wurde Wolf Biermann aus der DDR ausgebürgert. In der Folge verließen viele Künstler die DDR. Andere zogen sich in die “Innere Emigration” zurück. Jadup und Boel war der letzte Spielfilm der DEFA, der nach seiner Endfertigung verboten wurde.  Für Regisseur Rainer Simon bedeutete dieser Zensureingriff die endgültige Abkehr von brisanten Gegenwartsstoffen. Jadup, respektabler Bürgermeister in einem altmärkischen Städtchen, wird durch den Fund eines Notizbuches mit seinen jugendlichen Sehnsüchten konfrontiert.

Ort: Filmmuseum Potsdam

Breite Straße 1A / Marstall am Lustgarten

14467 Potsdam

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Chemnitz, So. 2. September 2012, 13.50

Podiumsgespräch: Jugendknast im Wasserschloss
In Kooperation mit der Chemnitzer Außenstelle des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen beteiligt sich auch der Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen auf vielfältige Weise an dem Behördentag. So bieten wir ganztägig Beratungen zur Rehabilitierung von SED-Unrecht an. Utz Rachowski steht als Ansprechpartner zur Verfügung.
Um 13.50 Uhr findet ein Podiumsgespräch mit Zeitzeugen und Lutz Rathenow, dem Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, zum Thema “Jugendknast im Wasserschloss” statt. Moderiert wird das Gespräch von Dr. Clemens Heitmann (BStU)
Nach der Podiumsdiskussion wird Lutz Rathenow am Infostand des Landesbeauftragten für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.

Ort: Wasserschloß Chemnitz-Klaffenbach
Wasserschlossweg 6
09123 Chemnitz

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Berlin, Di. 04. September 2012, 18.00

Podiumsdiskussion. Veranstaltungsreihe 2x Deutschland:

“Als Deutsche unter Deutschen”. Der Staatsbesuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik 1987

Vor 25 Jahre besuchte erstmals in der Geschichte beider deutscher Staaten ein Staatsoberhaupt der DDR die Bundesrepublik. Am 7. September 1989 wurde Erich Honecker mit allen militärischen und protokollarischen Ehren in Bonn empfangen. Im Mittelpunkt des fünftägigen „Arbeitstreffens“ standen die Verbesserung der innerdeutschen Beziehungen, insbesondere beim Reise- und Besuchsverkehr, Familienzusammenführungen, Wirtschaftskontakte und der Umweltschutz. Das deutsch-deutsche Gipfeltreffen markierte für den Staats- und Parteichef der DDR einen Höhepunkt seiner politischen Anerkennungsbemühungen. Bundeskanzler Helmut Kohl dagegen betonte nachdrücklich die Offenheit der deutschen Frage.

Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

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Berlin, Di. 04. September 2012, 19:00

Ingo von Münch, Verfassungs- und Völkerrechtler aus Hamburg

“Frau, komm!” Die Massenvergewaltigungen deutscher Frauen und Mädchen 1944/45

Weder Kinder noch Greisinnen blieben verschont. Verlässlichen Schätzungen zufolge wurden rund zwei Millionen Frauen und Mädchen Opfer jener Vergewaltigungen durch die Rote Armee. Das ungeheure Ausmaß dieser Verbrechen und der durch sie verursachten menschlichen Leiden hat jahrzehntelang keine angemessene öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Erst in neuerer Zeit werden diese Ereignisse häufiger erwähnt, allerdings fast immer nur als Teil einer Schilderung von Flucht, Vertreibung und Zwangsarbeit. Demgegenüber befasst sich das vorliegende Buch ausschließlich mit den Vergewaltigungen und hier unter anderem mit den Fragen, wie und warum es zu diesen Exzessen gekommen ist.

Ort: Förderverein
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin

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Cottbus, Di. 04. September 2012, 19:00

Wolf Biermann

singt am 4. September 2012, 19:00 Uhr in einem Benefizkonzert seine Lieder zugunsten der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Als einziger Sohn eines von den Nazis 1943 in Auschwitz ermordeten Kommunisten und Juden genoss Wolf Biermann einige Jahre den Status eines Unantastbaren, der seine Schallplatten und Textbücher im Westen veröffentlichen konnte, während jene, die seine Lieder und Texte in der DDR nur verbreiteten, ins Gefängnis gesteckt wurden. Auch in Cottbus saßen Häftlinge wegen der Lieder von Biermann ein.Erstmals tritt nun der mit allen großen deutschen Literaturpreisen ausgezeichnete Sänger, Poet und Ehrenbürger Berlins mit einem Benefizkonzert in einem Gefängnis auf, um jenen seine Referenz zu erweisen, die hier als politische Häftlinge einst gequält worden waren und heute als Miteigentümer ihres alten Gefängnisses eine Gedenk-, Begegnungs- und Bildungsstätte errichten wollen.

Die Gedenkstätte wird ab dem 4. September, 15:00 Uhr teileröffnet. Bis zur endgültigen Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Herbst 2013 werden die sanierten Räume der Gedenkstätte sowie eine kleine vorläufige Ausstellung stundenweise täglich zu besichtigen sein.

Die Einnahmen aus dem Benefizkonzert sollen für die  Sanierung des Torhauses genutzt werden.

Die Karten für das Benefizkonzert kosten 20,00 €, 15 € ermäßigt für Senioren, Schüler, Studenten und Arbeitslose.

Kartenbestellung: Menschenrechtszentrum Cottbus e.V., Tel: (0355) 290133-0, Fax: (0355) 290133-33, Bautzener Str. 140, 03050 Cottbus, Email: info@menschenrechtszentrum-cottbus.de

Achtung: neue Telefon- und Faxnummer!!!

Tel: (0355) 290133-0, Durchwahl – 12

Fax: (0355) 290133-33

Ort: Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus

Bautzener Str. 140

03050 Cottbus (Nähe Hauptbahnhof, Parkplätze vorhanden)

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Potsdam, Mi. 5. September 2012, 19.30

Film und Zeitzeugengespräch „Mit dem Gesicht zur Wand“

Erzählt wird der Leidensweg von Melanie Kollatzsch, die 1947 im Alter von 19 Jahren durch sowjetische Besatzungsbehörden verhaftet wurde. Ein Sowjetisches Militärtribunal verurteilte sie zu 25 Jahren Zwangsarbeit wegen angeblicher Spionage für den englischen Geheimdienst, die später

von einem DDR-Gericht in 15 Jahre Zuchthaus umgewandelt wurden. In insgesamt elf Haftanstalten der SBZ/DDR musste sie die Haft bis zum letzten Tag verbringen. 1992 wurde Melanie Kollatzsch von der russischen Militärstaatsanwaltschaft rehabilitiert.

Melanie K. wurde von dem Filmteam „blende39“ zu fünf Stationen ihrer Haft begleitet: Halle, Sachsenhausen, Potsdam, Waldheim und Halberstadt. Das eindrucksvolle Portrait ist nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern setzt sich auch mit dem heutigen Umgang mit den ehemaligen politischen Häftlingen auseinander.

Programm

Begrüßung: Dr. Marianne Subklew (LAkD)

Zeitzeugengespräch mit Melanie Kollatzsch

Moderation: Dr. Sascha Möbius (Gedenkstätte Marienborn)

Eine Veranstaltung der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung

der Folgen der kommunistischen Diktatur in Kooperation mit der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und dem Forum zur Aufklärung und Erneuerung e. V. und dem Thalia Filmtheater.

Ort: LAkD

Hegelallee 3

14467 Potsdam

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Jamlitz, So, 8. September 2012, 9.00 – 17.00

23. Gedenkveranstaltung an das Sowjetische Speziallager Nr. 6 Jamlitz 1945 bis 1947
Die Initiativgruppe Internierungslager Jamlitz e.V. lädt herzlich zur diesjährigen Feier des Gedenkens an die Toten des Sowjetischen Speziallagers Nr. 6 Jamlitz ein. Zum 23. Male erinnern wir an die Leiden und den Tod der in Jamlitz inhaftierten Frauen, Männer und Jugendlichen. Auch wollen wir der Häftlinge und Toten des ehemaligen KZ-Außenlagers Lieberose gedenken.
Die Gedenkrede an den Gräbern des Waldfriedhofs wird in diesem Jahr die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Frau Ulrike Poppe, halten.
11.00 Uhr Gedenkgottesdienst mit Herrn Pfarrer Jörg Machel, Gemeindepfarrer in Berlin-Kreuzberg
14.00 Uhr Gedenken an den Massengräbern auf dem Waldfriedhof in Jamlitz
- Kranzniederlegungen
- Begrüßung der Teilnehmer – Günther Kossatz mit Enkeltochter Michaela Kossatz-Reinke
- Erinnern an die Toten
- Gedenkansprache durch Frau Ulrike Poppe, Beauftragte des Landes Brandenburg zur
Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur
- Grußworte weiterer Persönlichkeiten
- Schlußdank
Unsere Feierstunde wird durch die Liedertafel Lübben und den Bläserchor Lieberose künstlerisch
begleitet.
16.00 – 17.00 Gemeindehaus Jamlitz
- Buchvorstellung „Dokumentationsstätte Sowjetisches Speziallager Nr. 6“, Begleitband
durch Andreas Weigelt
herausgegeben von der Evangelischen Kirchengemeinde Lieberose und Land.
- Ursula Fischer – Gedanken zu dem Buch „Ich wollte nicht sterben“ Erinnerungen an das
Sowjetische Speziallager Nr. 6 Jamlitz
- Dr. Peter Cüppers – Das Speziallager Jamlitz bei Wikipedia, Vortrag
Am Gemeindehaus in Jamlitz, Schulstraße (Weg ist ausgeschildert), wird es von 9.00 bis 17.00 Uhr einen Büchertisch und eine gastronomische Versorgung mit Imbiß sowie Cafe und Kuchen geben.
Wir würden uns freuen, Sie zu unserer Gedenkveranstaltung am 8. September begrüßen zu können, wünschen Ihnen eine gute Fahrt nach Jamlitz sowie persönlich alles erdenklich Gute, vor allem aber beste Gesundheit.
Von den Bahnhöfen Lübben und Cottbus stellen wir Ihnen einen Abholdienst zur Verfügung. Dazu erbitten wir Ihre telefonische Mitteilung unter der Rufnummer 033671-2682 (auch Anrufbeantworter).
Günther Kossatz
Vorsitzender
Initiativgruppe Internierungslager Jamlitz e.V.

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Berlin, Mo. 10. September 2012, 14.00 – 18.30

Diskussionsveranstaltung: 60 Jahre Luxemburger Abkommen

Am 10. September 1952 unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und der israelische Außenminister Moshe Scharett das Luxemburger Abkommen. Die Bundesrepublik verpflichtete sich mit dem Abkommen, den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus Wiedergutmachung zu leisten. Die Bundesrepublik sicherte Israel für die Eingliederung von einer halben Million jüdischer Flüchtlinge, „displaced persons“ sowie für Vermögensverluste von Juden in den von Nazi-Deutschland besetzten Gebieten eine globale Entschädigung in Höhe von drei Milliarden D-Mark zu.
Das Luxemburger Abkommen vor 60 Jahren bietet Anlass, im Jahr 2012 an wichtige Wegmarken des deutsch-israelischen Dialoges zu erinnern und diese näher zu beleuchten. In diesem Rahmen realisiert die Deutsche Gesellschaft e. V. am 10. September 2012 eine Diskussionsveranstaltung in Berlin, um einen Beitrag zum deutsch-israelischen Verständigungsprozess zu leisten.

Folgende Themenkomplexe stehen im Vordergrund der Veranstaltung:
•    Der Weg zum Luxemburger Abkommen

•    Die öffentliche Wahrnehmung und politische Bewertung in der Bundesrepublik und DDR

•    Die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR mit Israel

•    Die Aus- und Nachwirkungen des Luxemburger Abkommens – Bewertung und Perspektiven
Die Veranstaltung bietet interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Zeitzeugen, Experten sowie Vertretern aus Politik, Kultur, Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen die Möglichkeit, in einen gemeinsamen Dialog zu treten.
Zu den Diskutanten zählen u.a. Prof. Dr. Constantin Goschler, Ruhr-Universität Bochum, Ministerialdirektor Dr. Clemens von Goetze, Auswärtiges Amt, Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschland, Professor Dr. Peter Brandt, FernUniversität in Hagen, sowie Dr. h.c. Lothar de Maizière, Ministerpräsident a. D.                         Der Eintritt ist frei.
Anmeldung:

Dr. Heike Tuchscheerer

Politik & Gesellschaft

Tel.: 030-88412-254

E-Mail: heike.tuchscheerer@deutsche-gesellschaft-ev.de

Ort: Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund
Hiroshimastraße 12

10785 Berlin

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Geisa, 13./14. September 2012

Lernort Point Alpha: Der Kalte Krieg im Unterricht

Der bereits 1946 von dem amerikanischen Journalisten Herbert Swope geprägte Begriff „Kalter Krieg“ für die Auseinandersetzung zwischen den Supermächten USA und UdSSR erlangte als griffige Formulierung für den Kampf um die Vorherrschaft einer Weltordnung schnell Berühmtheit. Die Felder dieses Kalten Krieges sind bis heute unüberschaubar. Stellvertreterkriege, Wettrüsten und die Rolle der Geheimdienste spiegeln nur einzelne Aspekte des Ost-West-Konflikts wieder.

Point Alpha als historischer Ort erinnert nicht nur an die Zeit der deutschen Teilung, sondern ist auch ein Ort des Kalten Krieges, der Systemkonfrontation zwischen westlicher Welt und Ostblock.

Aus diesem Grund greifen wir in unserem Seminarangebot aus der Reihe „Lernort Point Alpha“ das Thema „Kalter Krieg“ auf und möchten gemeinsam mit Wissenschaftlern, Lehrerinnen und Lehrern, Zeitzeugen sowie Multiplikatoren der historisch-politischen Bildungsarbeit darüber diskutieren und Erfahrungen austauschen, wie das Thema Kalter Krieg – an den Beispielen „Agentenfilme aus Ost und West“ und den Bildungsangeboten von Point Alpha – in den Unterricht integriert und umgesetzt werden kann.

Teilnahmegebühr und Fahrtkosten: Tagungsgebühr inkl. Vollverpflegung: 80,- € (DZ), 100,- € (EZ), 60,- € (ohne Übernachtung)

Anmeldung: Nähere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie bei der Point Alpha Akademie per E-Mail unter akademie@pointalpha.com oder telefonisch unter 036967 – 5935901.  Information

Ort: Point Alpha Akademie Geisa

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Berlin, bis 16. September 2012

Ausstellung: Die Meldung. Schüler, Punks und Pioniere in der DDR.

Fotografien von Volker Döring

Die Autorin Nele Güntheroth, einst selbst Lehrerin für Mathe und Physik in Ost-Berlin, hat dafür die Erinnerungen von Lehrern zusammengetragen. Ihre Erkenntnisse ergänzen in der Ausstellung die historischen Bilder der Fotografen Volker Döring, der zwischen 1984 und 1989 mit seiner Kamera an den Schulen des Prenzlauer Bergs unterwegs war.

Ort: Museum Pankow – Standort Prenzlauer Allee
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Ausstellungshalle
Prenzlauer Allee 227/228

10405 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00 Uhr, Eintritt frei. 

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Berlin, Mi. 19. September 2012 11.00 – 17.00

Weiterbildung:

Kinderheime und Jugendwerkhöfe in der DDR
Tausende Kinder und Jugendliche wurden in der DDR als „schwer erziehbar“ in geschlossene Kinderheime und Jugendwerkhöfe eingewiesen und dort unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. Viele von Ihnen leiden noch heute unter psychischen Problemen und warten vergeblich auf Rehabilitierung und Wiedergutmachung. Das Seminar will einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand geben und richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Beratungsstellen, Opferverbänden und Ämtern, die mit der Betreuung und Unterstützung von ehemaligen DDR-Heimkindern betraut sind. Herr Jens Planer-Friedrich, Bürgerberater beim Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen  wird das Seminar leiten und steht für Fragen sehr gern zur Verfügung.  Frau Anke Dreier, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsprojekt “Erziehungsvorstellungen in der Heimerziehung der DDR”, gibt einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand. Herr Jens Planer-Friedrich informiert zu  den Möglichkeiten und Grenzen der Rehabilitierung nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz (StrRehag) und Herr Dr. Stefan  Trobisch-Lütge, Leiter der Beratungsstelle „Gegenwind“ für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur, informiert zu den Besonderheiten  der psychosozialen Beratung  ehemaliger Heimkinder.

Eine Anmeldung ist erforderlich bis zum 11. September 2012  buero@stiftung-aufarbeitung.de. Für das Seminar fallen Teilnehmergebühren in Höhe von 25 € an, die im Vorfeld zu überweisen sind.

Die genauen Kontodaten und eine Anmeldebestätigung erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung.

Eine Teilnahmebescheinigung mit Quittung  übergeben wir Ihnen  am Seminartag. Reisekosten können nicht übernommen werden.

Wir freuen uns auf eine interessante Weiterbildung und darauf, Sie in der Bundesstiftung Aufarbeitung begrüßen zu können. Sie können diese Information gerne an interessierte Kolleginnen und Kollegen  weiterleiten.

Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Kronenstraße 5

10117 Berlin

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Gera, Sa. 22. September 2012, 19.00-24.00

Lesung von Baldur Haase (Jena) aus dem noch unveröffentlichten Buchmanuskript „Aktenzeichen Stasi – gelöst“ (Arbeitstitel).

Ort: Gedenk- und Begegnungsstätte im Torhaus Gera

Amthordurchgang 9
07545 Gera

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Potsdam, Ausstellung „Alltag und Diktatur in der DDR“
Seit 1. Februar 2011 gibt es in der ständigen Ausstellung ein neues Kapitel zur DDR-Geschichte. Es zeigt aus alltagsgeschichtlicher Perspektive, auf welche Weise und mit welchen Methoden die SED-Diktatur die Lebenswelt der DDR-Bürger beeinflusste und wie diese darauf reagierten. Sechs Themenbereiche stellen Lebenswelten und Erfahrungen junger Menschen in der DDR exemplarisch vor und erzählen Alltagsgeschichte mit regionalem Bezug:
Das Beispiel der Bildung von Neubauernwirtschaften auf dem Rittergut Kränzlin bei Neuruppin und das Schicksal einer enteigneten Familie zeigen, wie die Bodenreform als Instrument des Gesellschaftswandels 1945 das Agrarland Brandenburg in seiner ökonomischen und sozialen Struktur von Grund auf veränderte. An der Ausgrenzung und Verfolgung der Jungen Gemeinde 1953 in Guben wird deutlich, wie rigoros die SED in den 1950er-Jahren ihren „Klassenkampf“ auf ideologischem Gebiet führte und wie sie versuchte, über die FDJ auf Jugendliche Einfluss zu nehmen.

Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam

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Berlin, Di. 25. September 2012, 18.00

Grenzüberschreitungen. Die Schriftverwirklichungsgesellschaft DDR und ihre literarischen Handlungsmöglichkeiten

Podiumsdiskussion

Die DDR bezeichnete sich selbst gern als „Leseland“ und sah sich offiziell in der Nachfolge der großen Dichter und Denker. Dennoch war die Angst vor dem geschriebenen Wort groß. Neben der Staatssicherheit und der „Schere im Kopf“ sorgte die staatliche Zensur dafür, dass nur erschien, was in den Herrschaftskanon passte. Wie aber konnte man trotz dieser Hindernisse literarisch unangepasst tätig sein? Welche Rolle spielten dabei westdeutsche Medien? Anlässlich der Übergabe des Archivs von Lutz Rathenow an die Bundesstiftung Aufarbeitung wird über das Verhältnis von Literatur und Macht sowie über die Handlungsspielräume des Einzelnen im Literaturbetrieb der DDR diskutiert werden.

Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

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Erfurt, Mi. 26. September 2012, 19.00

„Die Rückkehr des Freiheitssinns“ Hayek-Gesprächskreis mit Vera Lengsfeld

„Wir treffen uns ab 19.00 Uhr im „Due Angeli“ am Domplatz 31, um gegen 19.30 Uhr in der Tradition Friedrich August von Hayeks einen Vortrag mit Vera Lengsfeld über das Thema: „Die Rückkehr des Freiheitssinns“ zu hören und zu diskutieren. Vera Lengsfeld ist Mitglied der Hayek-Gesellschaft und lebt als freie Autorin in Berlin. Es besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Abendessen a la carte im Restaurant ‚Due Angeli‘.“ ef-magazin.de

Ort: „Due Angeli“

am Domplatz 31

99084 Erfurt

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Gießen, Fr. 28. September 2012, 13.30 – 17.00

Zwischen Mauerbau und Montagsdemos – DDR-Bild(er) im Unterricht

Wie soll ich mir Staat und Gesellschaft in der DDR vorstellen? – Dies ist eine berechtigte Frage junger Menschen heute, die keine eigene Erinnerung an diese Zeit mehr haben. Gleichzeitig wird ihnen die deutsche Nachkriegsgeschichte aber in Bildern und Ereignissen vermittelt, die nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit zeigen können.

Die Geschichtsdidaktik war dabei Vorreiter eines verstärkten Interesses am Quellengehalt von Fotos und Bildern. Dieses schlug sich in einem „visual turn“ der historischen Forschung seit Ende der 1990er Jahre nieder. Allerdings stehen Lehrkräfte und Mittler der politischen Bildung, die solche Ansätze didaktisch aufgreifen wollen, vor besonderen Herausforderungen.

Welche Visualisierungen prägten und prägen das öffentliche Bild von der DDR? Welche Ereignisse und Perspektiven sind prominent und welche bleiben „unterbelichtet“? Welche Veränderungen sind zu verzeichnen? In diesem Seminar wollen wir zum einen ein Resümee ziehen, wie Bilder unsere Wahrnehmung und Vermittlung der DDR-Geschichte prägen. Zum anderen sollen fachdidaktische Herausforderungen und Chancen des reflektierten und kreativen Umgangs mit (DDR-)Bildern im Unterricht präsentiert und diskutiert werden. Dabei sind die Teilnehmer eingeladen, ihre unterrichtspraktischen Erfahrungen einzubringen. Abgerundet wird dies durch die Vorstellung konkreter medialer Angebote. Teilnahmegebühr und Fahrtkosten: Für diese Veranstaltung wird eine Teilnahmegebühr in Höhe von 10 EUR erhoben.

Ort: Kerkrade-Zimmer
Kongresshalle Gießen
Berliner Platz 2
35390 Gießen

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Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2012, soll 19:30 Uhr im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie die Uraufführung des „Jürgen-Fuchs-Zyklus“ von H.Johannes Wallmann stattfinden. Wir  möchten Sie einladen, ein besonders interessantes Konzert durch Ihre Subskription zu ermöglichen und zu besuchen. Subskription heißt: Sie ermöglichen das Zustandekommen einer Aufführung, indem Sie sich vorab verbindlich eine Eintrittskarte reservieren (schon zu Mozarts Zeiten wurde dies so praktiziert). Zumal es keine öffentliche Förderung für das Projekt gab, laden wir Sie ein, bis zum 31. Mai Ihre Karten für dieses außergewöhnliche Konzert zu bestellen; eine Karte ist zum Preis von 30.- € (Schüler/Studenten/Arbeitslose: 10.- €) erhältlich.

Sofern am 31. Mai genügend Subskriptionen vorliegen, kann das Konzert am 3. Oktober 2012 stattfinden. Wenn nicht, bleiben Ihre Karten für die Uraufführung an einem anderen Termin gültig oder Ihre Einzahlung wird auf Wunsch zurücküberwiesen. Wie schon bei Wallmanns Reiner-Kunze-Zyklus, der in Kooperation mit Deutschlandfunk und der Robert-Havemann-Gesellschaft 2009 am gleichen Ort mit großem Erfolg uraufgeführt wurde, setzen wir erneut auf Ihre Unterstützung und das Subskriptionsprinzip.

Bitte überweisen Sie Ihren Subskriptionsbeitrag bis zum 31. Mai 2012 auf folgendes Konto:

INTEGRAL-ART Wallmann GbR

Kto-Nr.: 423 670 909

BLZ: 860 100 90 (Postbank Leipzig)

Verw.zweck: Fuchs-Zyklus / Ihr Vor- und Familienname / bestellte Kartenanzahl (voll/erm.)

Nach der Überweisung richten Sie bitte eine kurze Mail an: info@integral-art.de, damit Ihnen Ihre Überweisung bestätigt sowie weitere Informationen zugesandt werden können.

Ort: Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie

Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin

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Berlin, Sa. 06. Oktober 2012, Beginn 11.00 Uhr

UOKG-Kongress „Politische Schauprozesse als Mittel kommunistischer Herrschaftstechnik“

Die Veranstaltung wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der

SED-Diktatur.

2012 jährt sich der Slánský-Prozess, in dessen Verlauf in der Tschechoslowakei elf Todesurteile

wegen „Bildung eines staatsfeindlichen Verschwörungszentrums“ gefällt wurden, zum 60. Mal.

Dies nimmt die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) zum Anlass,

um der Thematik der politischen Schauprozesse, die in besonders drastischer Weise die Diktaturen

innewohnende Menschenverachtung aufzeigt, eine Veranstaltung zu widmen.

Der schwerpunktmäßig die DDR-Zeit behandelnde Kongress möchte im Sinne der politischen

Aufklärung gegen eine undifferenzierte und nostalgische Sichtweise auf totalitäre Strukturen wirken

und somit den Wert demokratischer Systeme markant herausstellen.

11.00 Uhr

Eröffnung des Kongresses durch Rainer Wagner (UOKG-Bundesvorsitzender)

11.15 Uhr

„Abschreckung und Propaganda- Todesurteile in DDR-Schauprozessen der Fünfzigerjahre“

Dr. Roger Engelmann, Historiker, BStU Berlin

ca. 11.50-12.00 Uhr Diskussionsmöglichkeit

12.00-12.30 Uhr

„Der RIAS-Schauprozess 1955: Aufarbeitung in Sachlichkeit, ohne Hass und Rache“

Richard Baier, letzter Überlebender des RIAS-Schauprozesses

ca. 12.30-12.45 Uhr Diskussionsmöglichkeit

12.45-13.30 Pause für Imbiss und Kaffee

13.30-14.15 Uhr

„Der Güstrower Schauprozess 1950“

Dr. Peter Moeller, wurde als Oberschüler im Güstrower Schauprozess verurteilt

14.15-14.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit

14.30-15.15 Uhr

„Zur Einflussnahme der SED-Organe auf die Justiz am Beispiel Manfred Smolka“

Rechtsanwalt Roland J. Lange

15.15-15.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit

15.30-16.15 Uhr

„Ein Besuch bei Josefa Slánská, der Witwe des hingerichteten Rudolf Slánský“

Doris Liebermann, Autorin und Journalistin

16.15-16.30 Uhr Abschlussdiskussion und Resümee

Musikalische Umrahmung der Veranstaltung durch Dr. Karl-Heinz Bomberg, Arzt und

Liedermacher, mit Ausschnitten aus seinem Programm „Du hast mir ein kleines Licht gebracht“

Tagungsgebühr: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro

Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer

Besucherzentrum, Bernauer Str. 119

13355 Berlin

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Geisa, 11./12. Oktober 2012

Jugend in Diktaturen

„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“ lautet ein Bonmot, das Napoleon zu geschrieben wird. In diesem Sinn haben sowohl die Nationalsozialisten als auch die Kommunisten Bildung und Erziehung zur Sicherung ihrer Herrschaft genutzt und instrumentalisiert. Mit der Veranstaltungsreihe „Jugend in Diktaturen“ lädt die Point Alpha Akademie dazu ein, sich vergleichend mit Folgen von autoritären und totalitären Systemen für das Leben Jugendlicher auseinanderzusetzen.

Neben den Analysen spezifischer Herrschaftsmechanismen und systemstützender Jugendorganisationen werden auch weniger angepasste oder oppositionelle Jugendkulturen vorgestellt und untersucht. Dabei sollen vor allem die Wechselwirkung zwischen Staatsdoktrin, Propaganda und den Alltagerfahrungen Jugendlicher thematisiert werden.

Mit Wissenschaftlern, Experten und Multiplikatoren der historisch-politischen Bildungsarbeit wird außerdem der Frage nachgegangen, wie dieses Thema angemessen in schulischen und außerschulischen Bildungsplänen umgesetzt werden kann und welche Rückschlüsse sich für die Schülerinnen und Schüler für die Gegenwart ergeben.

Die Auftaktveranstaltung der Seminarreihe fokussiert das Leben von Jugendlichen in den beiden deutschen Diktaturen. In vergleichender Perspektive sollen die Auswirkungen der Zeit von 1933-1945 bzw. 1945-1989 auf junge Menschen untersucht und diskutiert werden.

Teilnahmegebühr und Fahrtkosten

Tagungsgebühr inkl. Vollverpflegung: 80,- € (DZ), 100,- € (EZ), 60,- € (ohne Übernachtung)

Anmeldung: Nähere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie bei der Point Alpha Akademie per E-Mail unter akademie@pointalpha.com oder telefonisch unter 036967 – 5935901.

Ort: Point Alpha Akademie Geisa

Ausstellungen

Magdeburg , bis zum 27. September 2012

Ausstellung

Gesichter der Friedlichen Revolution

Ort: BStU Außenstelle Magdeburg

Georg-Kaiser-Straße 7

39116 Magdeburg

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Berlin, 8. August bis 31. März 2012

Freigekauft – Wege aus der DDR-Haft

Die Aktionen zählen zu den geheimsten Kapiteln der deutsch-deutschen Geschichte: Von 1963 bis 1989 kaufte die Bundesregierung über 33.000 politische Häftlinge aus Gefängnissen der DDR frei – Menschen, die meist wegen Fluchtversuchen, Fluchthilfe oder Widerstandshandlungen vom SED-Regime verfolgt und inhaftiert worden waren. Im Gegen-zug erhielt die DDR Warenlieferungen im Wert von über drei Milliarden DM. In der Sonderausstellung stehen die Biografien von sechs Betroffenen im Vordergrund. Es werden nicht nur die unmenschlichen Haftbedingungen und der Freikauf thematisiert, sondern auch die Ankunftsbedingungen im Westen und der Aufbruch in ein neues Leben. Ein wichtiger Teil der Ausstellung ist außerdem den politischen Akteuren gewidmet, wie Ludwig A. Rehlinger und den beiden Anwälten Wolfgang Vogel auf DDR-Seite und Jürgen Stange auf westdeutscher Seite. Erstmals werden Ausschnitte aus ihrer Korrespondenz als Tondokument eingesprochen zu hören sein.
Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 18:00 Uhr Der Eintritt ist frei.

Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

Marienfelder Allee 66

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Berlin, Ausstellung

Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo

Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt. Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand, galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei.

Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin

Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:

Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft

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