DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.
Eine informative Lektüre wünscht Ihnen
Irina Bitter
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Zukunft der Stasi-Behörde bleibt offen
BERLIN. Die zwischen Union und FDP im Koalitionsvertrag vereinbarte Perspektiv-Kommission, die Vorschläge zur Zukunft der Stasi-Unterlagen-Behörde unterbreiten sollte, wird es in dieser Legislaturperiode voraussichtlich nicht mehr geben. Das verlautet aus Koalitionskreisen. Ursache dafür ist der Widerstand in den Reihen von CDU und CSU.
Stasi-Unterlagenbehörde Früherer MfS-Mitarbeiter wechselt ins Kulturstaatsministerium
Eine Altlast weniger: Seit er die Stasi-Unterlagenbehörde leitet, versucht der frühere DDR-Bürgerrechtler Roland Jahn, die dort angestellten ehemaligen MfS-Mitarbeiter loszuwerden. Der erste wechselt nun – ausgerechnet ins Kulturstaatsministerium.
Sportpolitik – DOSB: DOSB-Beratergremium für Stasi-Fragen: Geiger neu dabei
Berlin. Hansjörg Geiger ist neuer Vorsitzender des Unabhängigen Gremiums zur Klärung von Stasi-Fragen im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Wie der Verband bekanntgab, tritt der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) und des Bundesnachrichtendienstes (BND) die Nachfolge von Joachim Gauck an. Dieser hatte dem ehrenamtlichen Gremium seit 2007 vorgesessen, schied mit seinem Amtsantritt als Bundespräsident aber aus.
Jugendwerkhof Torgau
In der DDR baute Eberhard Mannschatz den Jugendwerkhof Torgau auf. Dort wurden Menschen gedrillt und gefoltert. Für sein Lebenswerk will er Anerkennung. Es habe ihn nach der Wende erstaunt, „dass die Jugendhilfe als Top-Thema der Kritik gleich nach der Stasi, den Schüssen an der Mauer und angeblichen Rechtsbeugungen auftauchte“. Damit sollten Gefühle geweckt werden. Die Zustände in Torgau würden „so greulich dargestellt“, dass der Begriff zum „Synonym für angeblichen Unrechtscharakter des Umgangs mit jungen Menschen in der DDR geworden ist“.
NDR Beitrag zur Heimkinder-Tagung in Schwerin
Erinnerung als Gebot
Das 11. Gebot: Du sollst dich erinnern.“ Nach dieser Prämisse – sie darf fast als ihr Lebensmotto bezeichnet werden – handelt die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Freya Klier, Autorin, Regisseurin, Mitbegründerin von Bürgerbüro, einem Verein zur Aufarbeitung von Schäden, die die SED in der ehemaligen DDR angerichtet hat. Vor allem aber ist Freya Klier eine streitbare, mutige Person, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Politpraktiken der SED-Ditkatur nicht dem Vergessen anheimfallen zu lassen. Einen Tag lang hielt sich Freya Klier am Ignaz-Kögler-Gymnasium in Landsberg auf, sprach am Vormittag mit mehreren Klassen der Schule und referierte am Abend in der Aula des IKG zum Thema „Diktatur und Demokratie“.
Gedenkstelen erinnern an Opfer von Gefangenenlager
Neubrandenburg (dpa/mv) – An die Opfer des stalinistischen Speziallagers Nr. 9 und des vorherigen NS-Kriegsgefangenenlagers in Fünfeichen bei Neubrandenburg erinnert künftig ein Lehrpfad mit besonderen Stelen. „Zwei der insgesamt sechs Stelen sind bereits aufgestellt“, sagte die Leiterin des Stadtarchivs Neubrandenburg, Eleonore Wolf. Die Stadt wolle an authentischen Orten an die spezifische Geschichte der betroffenen Menschen erinnern. Das übergreifende Motto dabei heiße „Spurensuche – Orte der Gewalt“. Am kommenden Sonntag erinnert die Arbeitsgemeinschaft Fünfeichen traditionell an die Opfer von Fünfeichen.
Ehemalige Mitläufer des SED-Systems behindern die Aufarbeitung der DDR-Geschichte
BRANDENBURG. Bezogen auf die Aufarbeitung der DDR-Geschichte erscheint die Stadt als ein Hort von „Misshelligkeiten“, „gegenseitigen Unterstellungen“ und „persönlichen Animositäten“. Hans-Georg Kohnke, seit 1991 Museumsdirektor in Brandenburg, befeuert diesen Eindruck.
Rot-Rot lehnt Oppositionsanträge ab
POTSDAM. Die Opposition im Landtag ist mit dem Vorstoß gescheitert, leitende Landesbedienstete auf Stasi-Mitarbeit überprüfen zu lassen. Der Landtag hat gestern mit rot-roter Mehrheit zwei Anträge von CDU und Grünen abgelehnt, die auf eine weitergehende Stasi-Überprüfung abzielten. Gemäß des Stasi-Unterlagengesetzes, für das der Bundestag den zu überprüfenden Personenkreis im Vorjahr erweitert hatte, sollen laut Opposition leitende Angestellte in Ministerien, Landesbehörden und -betrieben einem Stasi-Check unterzogen werden. Betroffen wären davon auch Abteilungs- und Referatsleiter.
Trägt der Protestantismus eine Mitschuld am Atheismus im Osten?
Die DDR-Bürgerrechtlerin und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Göring-Eckhardt, weist den Vorwurf zurück
Zeugen attackieren Verfassungsschutz und Polizei
Die ersten Zeugen im NSU-Untersuchungsausschuss haben Thüringer Behörden und Entwicklungen in der DDR für das Entstehen der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle verantwortlich gemacht. Die Vorsitzende der Amadeo Antonio Stiftung, Anetta Kahane, attackierte am Montag vor allem den ehemaligen Landesverfassungsschutzchef Helmut Roewer. “Der Verfassungsschutz hat in verheerender Weise versagt und die Situation verkannt”, sagte sie.
Stalinismus: In der Gewalt des Gulag
Neuhardenberg. Zwanzig Millionen Sowjetbürger litten in Stalins Lagern. Eine Ausstellung in Neuhardenberg dokumentiert nun Schicksale: Zeugnisse der Fron und des Hungers, ja der Entpersönlichung der Lagerinsassen hin zu bloßen Arbeitssklaven.
Was sogar der Stasi zu brisant fürs Archiv war
Mehr als 13.000 Akten des SED-Geheimdienstes wanderten bis 1989 in die Sonderablage “GH”. Jetzt geben Experten der Jahn-Behörde erstmals einen Überblick, was genau dort verwahrt wurde. Interessant ist auch die Aufgliederung der GH-Bestände nach Inhalten. 44 Prozent der hier abgelegten Akten betreffen potenziell explosive Themen wie Spionage oder Geheimnisverrat – oder dem, was die Stasi dafür hielt. Schon der zweitgrößte Teil mit fast zehn Prozent aber sind die Gewalt- und Sexualverbrechen, an denen MfS-Mitarbeiter beteiligt waren, meistens als Täter oder Tatverdächtige. Acht Prozent der Vorgänge behandeln Suizide von MfS- oder Staatsfunktionären, jeweils sieben Prozent Eigentumsdelikte und Verbrechen im Amt.
Der lange Arm der Stasi
Ende der 1980er Jahre gab es in Freiburg mindestens elf Inoffizielle Mitarbeiter oder Kontaktpersonen der DDR-Staatssicherheit. Dies geht aus einem unlängst veröffentlichten Handbuch des Politologen und Soziologen Helmut Müller-Enbergs von der Stasi-Unterlagenbehörde in Berlin hervor. Laut einer Studie des Forschungsprojekts “Geschichte der HV A” – die HV A war der Auslandsnachrichtendienst der DDR – gab es Ende der 1980er Jahre in Freiburg mindestens 11 Inoffizielle Mitarbeiter (IM) oder Kontaktpersonen (das sind Menschen, von denen die Stasi ohne deren Wissen Informationen abschöpfte) der Stasi. Diese lieferten Informationen aus den Bereichen Wissenschaft, Technik, Politik und Verwaltung. Aber auch in der Kunstszene gab es Spitzel.
Der Mensch hinter den Akten
PERLEBERG. 86 Archivare waren der Einladung nach Perleberg zum 15. Brandenburgischen Archivtag im „Deutschen Kaiser“ gefolgt. Wenn man bedenkt, dass unterhalb der Ebene der Kreisarchive die Ein-Personen-Archive dominieren, ist die Resonanz beachtlich. Auch das Thema der Fachtagung „Der Mensch hinter den Akten – biographische und personengeschichtliche Quellen in Archiven“ war sicher angetan, für zwei Tage in die Rolandstadt zu kommen.
Erfurter Bischöfin: Mitgefühl auch für Stasi-Spitzel entwickeln
Hamburg. Die Kirche muss Mitgefühl auch mit Stasi-Spitzeln entwickeln. Dafür hat sich die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann ausgesprochen. Auch ein Täter sei nach christlichem Verständnis “mehr als die Summe seiner Taten”, sagte sie der ZEIT-Beilage “Christ & Welt”. Es falle nicht leicht, diesen Gedanken angesichts von schwerem Unrecht durchzuhalten. Doch seien Christen hier gefordert. Wenig berücksichtigt sei bisher auch die Beobachtung, “dass manche Täter, etwa viele inoffizielle Mitarbeiter, erst einmal zu Opfern gemacht worden sind und dann erpresst wurden”.
Schrieb die Stasi bei Wallraffs “Ganz unten” mit?
Günter Wallraff steht seit Langem im Verdacht, für die Stasi gearbeitet zu haben. Er hat es stets bestritten, doch verborgene Akten lassen nun nicht nur ihn in zweifelhaftem Licht erscheinen.
Neue Gedenkstelen erinnern an Opfer
Neubrandenburg. Nach Kriegsende 1945 wurden in Ostdeutschland Tausende verhaftet, viele unschuldig. Sie kamen in sowjetische Speziallager, wie nach Fünfeichen bei Neubrandenburg, wo vorher Kriegsgefangene eingesperrt waren. Zum Gedenken entsteht dort ein Pfad mit Stelen.
„Zwei der insgesamt sechs Stelen sind bereits aufgestellt“, sagte die Leiterin des Stadtarchivs Neubrandenburg, Eleonore Wolf.
Lesung: Das Requiem von Anna Achmatowa
POTSDAM / SANSSOUCI – Das Requiem von Anna Achmatowa kam am Sonntagnachmittag in der Friedenskirche als Nachklang zur stark beachteten Ausstellungseröffnung im ehemaligen KGB-Gefängnis in der Leistikowstraße zur Aufführung. Olga Danilowa las die russischen Originaltexte, Franziska Buchner trug jeweils die deutsche Nachdichtung von Ludolf Müller vor. Matthias Jacob begleitete die Lesung mit passenden Werken von Sergej Rachmaninow, Oliver Messiaen und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Fischers Stasi-Opfer packt aus
PERLEBERG/LEISNIG – In die Auseinandersetzung um Perlebergs Bürgermeister Fred Fischer und seine Mitarbeit für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) ist wieder Bewegung geraten. Auf der jüngsten Stadtverordnetenversammlung hatte es noch so ausgesehen, als seien der parteilose Bürgermeister und die ihn unterstützende Fraktion der Linken argumentativ klar im Vorteil gewesen. Die Vorwürfe Fischers, seine politischen Gegner hätten Beschlussvorlagen schlampig vorbereitet, ließen die Opposition von SPD, CDU und FDP düpiert dastehen. Mit der zweiseitigen Erklärung, die das Stadtoberhaupt verlas, schien auch der Vorwurf, andere Menschen als Inoffizieller Mitarbeiter bespitzelt zu haben, wie vom Tisch gewischt.
Was es hieß, in der DDR schwul zu sein
Sie waren nicht mehr kriminalisiert aber dennoch nur geduldet. Ringo Rösener stellt in seinem Dokumentarfilm “Unter Männern – Schwul in der DDR” sechs Schicksale aus dem SED-Staat vor.
Stasi-Tragödien der untergegangenen DDR
Kürzlich starb Knud Wollenberger. Damit endet eine der letzten großen Stasi-Tragödien der untergegangenen DDR: Die Geschichte des Mannes, der seine Frau Vera Lengsfeld verriet. Der Fall Wollenberger bewegte 1992 Ost und West. Er illustrierte die Warnung von Jürgen Fuchs, die Akten des Ministeriums für Staatssicherheit enthielten ein »Auschwitz der Seelen«.
Stasi-Check im Amtsausschuss West-Rügen
Samtens. Die Mitglieder des Amtsausschusses West-Rügen werden auf eine mögliche Tätigkeit für die Staatssicherheit oder das Amt für Nationale Sicherheit überprüft. Einen entsprechenden Beschluss hat das Gremium während der Sitzung am Dienstagabend gefasst – mehrheitlich. Elf der Abgeordneten sprachen sich für eine Überprüfung aus und drei dagegen. Unter ihnen Thomas Gens, Bürgermeister von Hiddensee, gegen den 2011 der Vorwurf des Spitzeldienstes für den Staatssicherheitsdienst laut wurde. Sind Akten vorhanden, werden sie von einer Ehrenkommission gesichtet und bewertet. Mehr dazu lesen Sie in der Donnerstagsausgabe Ihrer OSTSEE-ZEITUNG (Rügener Zeitung).
Beschluss nach Antrag aus Bevölkerung
Schenkendöbern. Einen Beschluss zur Überprüfung der Gemeindevertreter auf Stasi-Mitarbeit haben die Abgeordneten auf ihrer jüngsten Sitzung gefasst. Damit wird einem Antrag aus der Bevölkerung entsprochen, heißt es. “Ich persönlich gehe davon aus, dass wir keine bösen Überraschungen erleben werden”, sagt Bürgermeister Peter Jeschke. Mit Ergebnissen aus der Überprüfung rechnet er allerdings nicht mehr in diesem Jahr.
Stasi-Forscher Matthias Braun hat aktuelle Literatur nach Spitzel-Figuren durchsucht
BERLIN. Die Gefahr, in Klischees zu verfallen, ist groß. Der Stasi-Mann als Inkarnation des Bösen, einer mit Glatze, speckigem Körper und Mundgeruch, ein Kinderschänder. Matthias Braun war ehrlich überrascht davon, wie Buchpreisträgerin Julia Franck in ihrem aktuellen Roman „Rücken an Rücken“ einen Spitzel beschreibt. Der Literaturhistoriker forscht seit 1992 an der Stasi-Unterlagenbehörde (BStU) in Berlin – vornehmlich zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) im Kulturbereich – er hat schon lange aufgehört, die gelesenen Akten zu zählen. Und betrachtet das ganz nüchtern: „Ein Buch kann nicht abdecken, wie das MfS arbeitete.“
Gruben-Geschichten wie in der Lausitz
Rheinische Autorin Ingrid Bachér liest in Spremberg aus “Die Grube”
Spremberg. Die Vernichtung von Lebensraum durch den Braunkohlentagebau Garzweiler beschreibt das Buch “Die Grube”. Die 81-jährige Autorin Ingrid Bachér präsentierte ihr Werk jetzt in Spremberg. Die Zuhörer erkannten dabei zahlreiche Parallelen zur Lausitz.
Coburg. Radeltour Franken Radeln auf den Spuren der deutschen Teilung: Diese Etappe führt entlang der früheren Grenze von Coburg nach Bad Neustadt. Wer hier fährt, erfährt Geschichte – in Museen, aber auch draußen, in der Landschaft. Dort trafen wir einen Unterfranken, der drei DDR-Grenztürme gekauft hat.
Das sächsische Stollberg tut sich mit seinem Gefängnis-Erbe schwer
Stollberg hat ein Problem, ein steingewordenes. Es thront über der Stadt: “Schloss Hoheneck”. Was idyllisch anmutet, hat eine düstere Geschichte: Hoheneck war zu DDR-Zeiten ein Gefängnis, bis zu 1600 Frauen waren dort eingesperrt, darunter viele politische Opfer. Was mit dem Gemäuer anstellen?
Neue Töne und neue Tafeln in Gedenkstätte Seelower Höhen
Seelow. Für rund 80 000 Euro hat die Gedenkstätte Seelower Höhen neue Erklärungstafeln an den Außenanlagen sowie 50 elektronische Führer, sogenannte Audio-Guides, bekommen. Am Sonnabend wurden sie vorgestellt. Bis zum 40. Jahrestag der Gedenkstätte am 15. Dezember soll die 450 000 Euro teure Umgestaltung abgeschlossen sein.
Fachtagung Zwischen Fürsorge und Repression. Heimerziehung in der DDR
Schwerin. Über 100 Fachkräfte aus den Bereichen Politik, Wissenschaft, Justiz, Verwaltung und aus dem medizinisch-therapeutischen Bereich sowie Vertreter des Interessenverbandes “Heimerziehung in der DDR MV“ und Zeitzeugen nahmen vom 20. bis 21. April 2012 an einer von der Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Stasi-Unterlagen und den HELIOS Kliniken Schwerin organisierten Fachtagung in Schwerin teil.
Das waren die Helfer der Staatssicherheit im Westen
Das DDR-Regime versuchte schon früh, die Bundesrepublik mithilfe ihres Geheimdienstes zu schwächen und zu behindern. Viele Verbindungen liegen jedoch noch im Dunkeln
Einen ersten Höhepunkt erreichte diese Taktik nach dem Verbot des westdeutschen SED-Ablegers KPD 1956. Mit viel Geld stützte Ost-Berlin etwa die Studentenzeitschrift “Konkret”. Deren zeitweilige Chefredakteurin Ulrike Meinhof hatte schon bei ihrem ersten Engagement bei der “Deutschen Friedensunion” indirekt im Sold der SED gestanden.
Stasi-Check geht ins dritte Jahr
Finowfurt. Ende April haben die Schorfheider Gemeindevertreter beschlossen, sich auf eine Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit in der ehemaligen DDR hin überprüfen zu lassen – im Jahr 2010. Abgeschlossen ist der Stasi-Check noch immer nicht. “Langsam wird es grotesk”, ereiferte sich René Devrient, SPD-Fraktionschef im Schorfheideparlament am Donnerstagabend in der Gemeindevertretersitzung.
Wenn die Sonne Ecken hat
Geisa - “Die Sonne hat vier Ecken” heißt ein Gedicht des Greizer Lyrikers Günter Ullmann (1946 bis 2009). Mit diesem Titel überschrieb Udo Scheer auch seine Biografie über den Thüringer Poeten, der aufgrund seiner klaren Worte Schwierigkeiten mit dem DDR-Regime bekam. Andreas Schirneck hat einige Gedichte Ullmanns vertont und brachte diese am Donnerstag zu Gitarre und Mundharmonika zu Gehör.
Geometrie des Terrors
In der Gedenkstätte Sachsenhausen sind die neugestalteten Freiflächen übergeben worden
ORANIENBURG – Der symbolische Spatenstich liegt ein Jahr und drei Monate zurück. Für 2,97 Millionen Euro, die der Bund überwies, wurde in dieser Zeit die Freifläche in der Gedenkstätte Sachsenhausen (Oberhavel) neugestaltet. Am Freitag hat sie Bundeskulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) der Öffentlichkeit übergeben.
Seit 13 Jahren in China vefolgt
Anhänger der in China verbotenen Meditationsbewegung Falun Gong haben am Mittwoch um 18 Uhr vor der chinesischen Botschaft in Wien mit einer Lichterkette des 13. Jahrestages des Zhongnanhai-Appells gedacht und sich für die Freilassung von zu Unrecht inhaftierten Gesinnungsgenossen eingesetzt.
Am 25. April 1999 hatten in Pekings Regierungsviertel Zhongnanhai 10.000 Falun-Gong-Praktizierende von ihrem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch gemacht, eine Petition einzureichen. Die Kundgebung wurde vom damaligen Staats- und KP-Chef Jiang Zemin als Bedrohung für die Staatssicherheit aufgefasst. Von Falun Gong wird der Vorfall als “Zhongnanhai-Falle” bezeichnet, um einen Anlass für den Beginn der Verfolgung zu inszenieren.
Präsidentin des Seimas der Republik Litauen besucht Gedenkstätte Berliner Mauer
Während ihres dreitägigen Berlin-Besuchs besichtigte die Präsidentin des litauischen Parlaments (Seimas), I.E. Irena Degutienė, heute die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße.
In Begleitung des Botschafters der Republik Litauen, S.E. Herrn Mindaugas Butkus, sowie zweier Abgeordneter wurde sie vom Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Dr. Axel Klausmeier, begrüßt. Dr. Klausmeier erläuterte der Delegation die Entstehung und Struktur der Berliner Mauer. Bei einem Rundgang zu den zentralen Orten der Gedenkstätte, darunter das Fenster des Gedenkens sowie die Kapelle der Versöhnung, schilderte er die Schicksale einiger Maueropfer und das heutige Gedenken. Am Fenster des Gedenkens legte die Delegation weiße Rosen für die Opfer nieder
AUS DEN VERBÄNDEN
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde,
seit kurzem ist unser Verein SED-Opferhilfe e.V. Mitglied der UOKG.
Ziel unseres Vereins ist es, Opfern der SED u.a. durch die Gewährung von Rechtsschutz die Möglichkeit zu eröffnen, die Partei DIE LINKE als politischer und juristischer Nachfolger der SED auf Wiedergutmachung zu verklagen.
Eventuelle Kläger, für die wir die Kosten des Rechtsstreites übernehmen, müssen nachfolgende Bedingungen erfüllen:
1.)
Es muß Hinweise oder Belege dafür geben, dass Verantwortliche aus SED-Institutionen oder einzelne SED-Funktionsträger gezielt und direkt auf Anklagen, Anzeigen und/oder Verfahren Einfluss genommen haben.
2.)
Wenn solche Anhaltspunkte vorliegen, kann gezielt auf weitere Belege hingeforscht werden, um dann eine Klageerhebung zu prüfen.
Wichtig ist zu wissen, dass die Verjährungsfristen erst ab dem Tag beginnen, an dem ein Geschädigter von der Mitverantwortung von SED-Funktionären erfahren hat.
Wir möchten Sie sehr herzlich bitten, unsere Information an Ihre Mitglieder und alle in Frage kommenden Mitbürger zu verbreiten.
Wenn Sie oder interessierte/geschädigte Bürger Nachfragen oder Hinweise haben, informieren Sie uns bitte per EMail:
info@dieter-dombrowski.de
oder
dr.molik@strandhotel-heringsdorf.de
Telefonische Nachfragen/Hinweise bitte an: 03385-546310 (Herr Guido Quadfasel).
Herzlichen Dank und beste Grüße
Dr. Werner Molik, Vorsitzender
Dieter Dombrowski, Stellv. Vorsitzender
REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der DDR wurden auf Grundlage des Familiengesetzbuches zahlreiche
Kinder ohne Einwilligung der Eltern oder gegen deren Willen zur Adoption
freigegeben oder in Heime eingewiesen. Oftmals wurden soziale Gründe
(auf der Grundlage des § 249 DDR-Strafgesetzbuch) vorgeschoben, so dass
der politische Charakter der Adoptionen und Heimeinweisungen nicht
sichtbar wurde.
Es besteht daher Aufklärungsbedarf über den Umfang der auf diesem Weg
erfolgten Adoptionen und Heimeinweisungen und die Bereitstellung von
Unterstützung dieser hiervon betroffenen Personen.
Aus diesem Grund haben die Abgeordneten Dr. Saskia Ludwig und Danny
Eichelbaum (CDU) eine Kleine Anfrage zur “Adoption und Heimeinweisungen
von Kindern ohne Einwilligung oder gegen den Willen der Eltern” an die
Brandenburgische Landesregierung gestellt. Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Florian Gasser
Referent
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg
Am Havelblick 8
14473 Potsdam
Tel.: 0331 / 966 14 52
Fax: 0331 / 966 14 07
http://www.cdu-fraktion-brandenburg.de/
florian.gasser@cdu-fraktion.brandenburg.de
Schwerin. Ab Juli soll auch in Mecklenburg-Vorpommern eine Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder der DDR eingerichtet werden. Die Einrichtung werde aus einem Fonds finanziert, in den alle ostdeutschen Bundesländer einzahlen, sagte die Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marita Pagels-Heineking, am Samstag auf einer Fachtagung in Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern wird sich an dem Fonds mit 2,4 Millionen Euro beteiligen.
ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN
Broschüre
Strafvollzugsanstalt Rummelsburg 1951 – 1990 – Berlin-Rummelsburg: Ein preußisches Arbeitshaus im Wandel der Zeit, 1877-heute“, Übersicht über alle zeitlichen Epochen
Heike Hoffmeister, 60 S.
Buch
Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
Ernst-O. Schönemann, Edition DDR GESCHICHTE – Zeitzeugen, 374 S., 34 Abb.
Plötzlich stehen Lastkraftwagen vor der Tür. Sie waren nicht bestellt. Uniformierte wecken die Familie kurz vor Tagesanbruch mit Sturmklingeln. In vier Stunden sollen die privaten Sachen gepackt sein. Was bis dahin nicht eingeladen war, durfte nicht mitgenommen werden.
Die Geschichte der Familie von Otto Schönemann klingt, als würde sie in Ostpreußen spielen – wie vor 60 Jahren, als die Menschen in Trecks vor der nahenden Front fliehen mussten. Aber sie spielt 1961, nahe der Elbe in der ältesten Stadt der Prignitzregion — in einem kleinen über 1000 Jahre alten Ort an der innerdeutschen Grenze. Es trifft eine Handwerkerfamilie mit 99jähriger Tradition.
Der Sohn des Handwerkers ist der Autor dieser wahren Geschichte. Als 20jähriger trifft ihn und die 60jährigen Eltern die Aktion der DDR-Führung ,,Festigung”. Im Parteideutsch der SED waren Auszusiedelnde ,,Ungeziefer“, deren Traumatisierung erst nach dem Untergang der DDR aufbricht. Er beschreibt seine persönlichen Erlebnisse aus der Perspektive eines Opfers der kommunistischen Diktatur. Der Autor setzt Tausenden Zwangsausgesiedelten in seinem Buch ein literarisches Denkmal, reflektiert die politischen Bedingungen in der DDR, die Repressalien und Beschränkungen, aber auch den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe der Menschen untereinander. Enttäuscht resümiert er die völlig unzureichende Aufarbeitung der SED-Diktatur, den ungeahnt milden juristischen Umgang mit den Tätern seit 1990 sowie die saturierten Renten für das SED- und Stasi-Führungspersonal. Die Politik verweigert den Zwangsausgesiedeten bis heute die Herstellung ihrer Würde. Sie erhielten bisher nicht einen Cent Entschädigung.
Buch
In den Mühlen der Ebene. Unzeitgemäße Erinnerungen
Dietmar Keller: 254 S., Karl Dietz Verlag, Berlin 2012
Mit diesem Buch hat Dietmar Keller einen beeindruckenden Bericht vorgelegt, der nicht nur wirklich interessante Facetten eines Funktionärslebens in der DDR aufzeigt, der nicht nur den seltenen Typus eines intelligenten Funktionärs spiegelt, sondern der sich zudem seiner früheren Verantwortung nach 1989 stellte, der dafür wiederum zwischen die Fronten geriet und der letztlich, nach vielen Höhen und Tiefen, offenkundig doch ganz bei sich blieb.
Buch
Ein Spaziergang war es nicht. Kindheiten zwischen Ost und West
Anna Schädlich, Susanne Schädlich
Als Künstler, Schriftsteller und Dissidenten zusammen mit ihren Familien in den 70er- und 80er-Jahren die DDR verlassen mussten, blieb vieles zurück: vertraute Gesichter, vertraute Orte, ganze Familiengeschichten. Zum ersten Mal ergreifen hier die Kinder von damals das Wort und sprechen über den »Systemwechsel der Seele«. Es sind Erinnerungen von Glück oder Unglück, von Befreiung oder Unsicherheit, von geschärfter Sensibilität oder Verweigerung – vor allem aber erzählen die jungen Frauen und Männer jetzt ihre Geschichte.
Buch
Schloss Wiepersdorf. Das Künstlerheim unter dem Einfluss der Kulturpolitik in der DDR
Friedrike Frach, Christoph Links Verlag
Wie lebten DDR-Künstler im Schloss Wiepersdorf? Wie bestimmten die Kulturpolitik und ihre Funktionäre über die „Arbeits- und Erholungsstätte für Kultur- und andere Geistesschaffende“? Wie sehr war das Künstlerheim ins Dorf integriert? Diesen und weiteren Fragen ist Friedrike Frach nachgegangen.
Erinnerungen an Familie und DDR
Marion Brasch las in der Fläming-Bibliothek
RÄDIGKE. „Ab jetzt ist Ruhe“ lautet denn auch mottoträchtig der Titel ihres Romans, in dem Marion Brasch die Geschichte und Tragik dieser außergewöhnlichen Familie niedergeschrieben hat. Sie tut es ohne Pathos und trotz aller Tragik unterhaltsam. Am vergangenen Samstag las die Autorin daraus in der Fläming-Bibliothek in Rädigke.
Mein Leben so tot
Eningen. Als sie das Buch fertig geschrieben hatte, konnte sie erstmals über all das, was ihr widerfahren ist, weinen und trauern, erzählte Eva-Maria Poster bei der Lesung aus ihrem Erstling “Mein Leben so tot”.
Es ist mucksmäuschenstill, als Eva-Maria Poster die letzten Zeilen gelesen und das Buch zugeklappt hat. Die Geschichte, zumeist in knappen Sätzen verfasst, geht unter die Haut, löst tiefe Betroffenheit aus. Sie klingt authentisch und sie ist es auch: Das was Eva-Maria Poster aufgeschrieben hat, ist ihr tatsächlich widerfahren.
Axel Springer – ein deutsches Feindbild
Das große Axel-Springer-Haus stand direkt an der Berliner Mauer – so hatte die DDR-Spitze den ärgsten Feind direkt vis-à-vis. Am 2. Mai 1912 wurde der Medienmogul geboren. Kein deutscher Zeitungsverleger war so erfolgreich und gleichzeitig so umstritten. “artour” berichtet über seine Rezeption in der DDR und in der Nachwendezeit. Auskunft geben dazu der damals einzige DDR-Korrespondent des Verlags, Peter Brinkmann, der Autor Tilman Jens sowie der Historiker Stefan Wolle.
DIVERSES
Peinlicher Fehler bei arte
Bis vor Kurzem konnten Journalisten noch die DDR als Redaktionssitz eintragen. Nach Hinweis von Quotenmeter.de wurde dies korrigiert. Im Presseportal des deutsch-französischen Senders konnten Journalisten bei deren Akkreditierung bis vor kurzen noch die „Deutsche Dem. Republik“ – also DDR – als Redaktionssitz auswählen. Erst eine Auswahlzeile tiefer ist auch „Deutschland“ als Land zu finden (siehe auch Foto). Nachdem das Medienmagazin Quotenmeter.de bei arte in Straßburg nachfragte, korrigierten die Franzosen den Patzer in der Programmierung mittlerweile.
Wie Menschen ohne Privilegien die DDR erlebten
“Thüringer-Allgemeine”-Leserin Hedda Schacher erinnert daran, wie Menschen ohne Privilegien die DDR erlebten und was sie auszustehen hatten. Es hat mich gefreut, dass verschiedene Leser sich “an der Mauer im Kopf” von Herrn Semmler gestoßen haben. Auch ich möchte mich noch dazu äußern: Von der Sache her finde ich es erschreckend, dass man einem Menschen wie Frau Margot Honecker so viel Aufmerksamkeit in den Medien schenkt – nach nunmehr über 20 Jahren. Und sicherlich ließ sie sich die Interviews auch noch gut bezahlen – bediente sich damit unserer Steuergelder.
Die zwei Gesichter der Treuhand
Heiße Diskussion über ein Buch von Dirk Laabs
BERLIN – Selbst bei dieser aufgeheizten Stimmung verkneift sich Thilo Sarrazin nicht seine Lust zur Polemik. Seit knapp zwei Stunden hat er nun mit dem Autor Dirk Laabs über dessen Buch „Der deutsche Goldrausch. Die wahre Geschichte der Treuhand“ diskutiert. Immer wieder kreist das Gespräch um Fragen wie „Wurden die Ostdeutschen durch die Treuhand bestohlen?“.
Auf ewig konserviert
Die Lenin-Statue in Schwerin gilt als Letzte in Ostdeutschland. Dabei steht eine viel größere in Riesa. Dass sie vergessen wurde und für die deutschen Behörden unantastbar ist, verantwortet die Stadt.
Buch
Revolution muss sein. Karl Radek – Die Biografie.
Wolf-Dietrich Gutjahr, Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2012. 932 Seiten, 79,90 Euro.
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Burg Lenzen, Sa. 28. April 2012, 18.00 Uhr
Lesung
Ernst-O. Schönemann: Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
Moderation: Detlef W. Stein (Zeithistoriker, Verleger)
Plötzlich stehen Lastkraftwagen vor der Tür. Sie waren nicht bestellt. Uniformierte wecken die Familie kurz vor Tagesanbruch mit Sturmklingeln. In vier Stunden sollen die privaten Sachen gepackt sein. Was bis dahin nicht eingeladen war, durfte nicht mitgenommen werden.
Die Geschichte der Familie von Otto Schönemann klingt, als würde sie in Ostpreußen spielen – wie vor 60 Jahren, als die Menschen in Trecks vor der nahenden Front fliehen mussten. Aber sie spielt 1961, nahe der Elbe in der ältesten Stadt der Prignitzregion — in einem kleinen über 1000 Jahre alten Ort an der innerdeutschen Grenze. Es trifft eine Handwerkerfamilie mit 99jähriger Tradition.
Der Sohn des Handwerkers ist der Autor dieser wahren Geschichte. Als 20jähriger trifft ihn und die 60jährigen Eltern die Aktion der DDR-Führung ,,Festigung”. Im Parteideutsch der SED waren Auszusiedelnde ,,Ungeziefer“, deren Traumatisierung erst nach dem Untergang der DDR aufbricht. Er beschreibt seine persönlichen Erlebnisse aus der Perspektive eines Opfers der kommunistischen Diktatur. Der Autor setzt Tausenden Zwangsausgesiedelten in seinem Buch ein literarisches Denkmal, reflektiert die politischen Bedingungen in der DDR, die Repressalien und Beschränkungen, aber auch den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe der Menschen untereinander. Enttäuscht resümiert er die völlig unzureichende Aufarbeitung der SED-Diktatur, den ungeahnt milden juristischen Umgang mit den Tätern seit 1990 sowie die saturierten Renten für das SED- und Stasi-Führungspersonal. Die Politik verweigert den Zwangsausgesiedeten bis heute die Herstellung ihrer Würde. Sie erhielten bisher nicht einen Cent Entschädigung.
ORT: Burg Lenzen
Burgstraße 3
19309 Lenzen
Berlin, Di. 15. Mai 2012, 19.30 Uhr
Lesung
Ernst-O. Schönemann: Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
Ort: Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek
Bizetstraße 41
13088 Berlin (Nähe Antonplatz; Weißensee)
Pössneck, 2. Juni – 3. Juni 2012
Ernst-O. Schönemann: Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
Ort: Mitteldeutsche Buchmesse
Messegelände (siehe auch: www.mitteldeutsche-buchmesse.de)
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Frankfurt, bis 29. April 2012
Ausstellung: „Kaderschmiede” Sport
Kinder- und Jugendsportschulen im Fokus der Staatssicherheit
Die Ausstellung “Kaderschmiede Sport” zeichnet den Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) auf die Kinder- und Jugendsportschulen (KJS) in der DDR nach. Sie zeigt die geheime Einflussnahme des MfS auf den Schulunterricht, das Training und die gesundheitliche Betreuung an diesen Sportschulen. Beachtung findet auch das Verabreichen “unterstützender Mittel” (Doping). Nicht zuletzt wird die Tätigkeit Inoffizieller Mitarbeiter (IM) dargestellt, die gezielt Informationen an die Staatssicherheit lieferten. Oft kamen sie aus den Reihen der Schüler, Erzieher, Lehrer, Trainer und Ärzte. maerkischeallgemeine.de
Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten: Mo. bis So.: 09.00 – 17.00 Uhr
Ort: BStU, Außenstelle Frankfurt (Oder)
Fürstenwalder Poststraße 87
15234 Frankfurt
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Neuhardenberg, So. 29. April 2012, 12.00 Uhr
Ausstelungseröffnung : Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929–1956
Großer Saal
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Volkhard Knigge, Dr. Irina Scherbakowa
Kuratoren: Rikola-Gunnar Lüttgenau, Nikita Ochotin, Dr. Bodo Ritscher
Politische Straflager und Zwangsarbeit hat es im Sowjetsystem durchgängig gegeben. Der Gulag im eigentlichen Sinne entstand Ende der 1920er Jahre und wurde schrittweise in den 1950er Jahren aufgelöst. Gulag ist die russische Abkürzung für die 1930 gebildete Glawnoe Uprawlenije Lagerei (Hauptverwaltung der Lager).
Die Exponate dieser einzigartigen, von Hans Dieter Schaal gestalteten Ausstellung entstammen zum Großteil der bedrückend eindrucksvollen Sammlung von »Memorial« Moskau, einer 1988 gegründeten internationalen Menschenrechtsorganisation, deren erster Vorsitzender der Atomphysiker und Dissident Andrej Sacharow war. »Memorial« stellt für die Neuhardenberger Ausstellung bisher nicht öffentlich gezeigte, signifikante und äußerst eindrückliche Realien und Dokumente zur Verfügung.
Neben einem breiten Spektrum von Zeitzeugenberichten, Fotografien, Filmen und im Gulag entstandenen Kunstwerken finden sich dort Sachzeugen, die ab Ende der 1980er Jahre an den Standorten ehemaliger Lager geborgen wurden. Ergänzt wird dieser Bestand durch Leihgaben aus dem Staatsarchiv der Russischen Föderation und der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.
Zur Ausstellung erscheint im Wallstein Verlag ein umfangreicher Begleitband (ISBN: 978-3-8353-1050-6), erhältlich im Shop der Stiftung Schloss Neuhardenberg sowie im Buchhandel ab April 2012. Tel. +49 (0)33476 600 750
Fax +49 (0)33476 600 800
Ort: Schloss Neuhardenberg
Schinkelplatz
15320 Neuhardenberg
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Tutzing. Konferenz 30.04.2012 – 03.05.2012
Freiräume in der Unfreiheit: Jugendopposition in der DDR
Veranstalter Akademie für politische Bildung Tutzing
Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Jugendliche stehen in einer unfreien Gesellschaft vor ganz besonderen Herausforderungen. Das Aufbegehren gegen die Erwachsenen, aber auch gegen das staatliche System – an sich völlig normal – kann hier schnell schwerwiegende Konsequenzen haben. Die Tagung widmet sich dem Themenbereich »Jugendopposition in der DDR«.
Anmeldungen bitte schriftlich bis 16. April 2012 an das Tagungssekretariat in Tutzing.
Akademie für politische Bildung Tutzing
Buchensee 1
82327 Tutzing
Tel.: 08158 – 256-50
Fax.: 08158 – 256-51
r.heinz@apb-tutzing.de
www.apb-tutzing.de
Ort: Akademie für politische Bildung
Buchensee 1
82327 Tutzing
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HEIMAT WEH Ausstellungstriologie über Vertreibungen
Berlin – «Heimatweh» – unter diesem Titel soll eine Ausstellung in Berlin an das Schicksal von Millionen Vertriebenen in Europa erinnern. Die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen fasst damit ihre drei Ausstellungen aus den vergangenen Jahren zusammen.
B e g l e i t v e r a n s t a l t u n g e n zur Ausstellungstriologie. Bei allen Veranstaltungen ist ein Grußwort von Erika Steinbach, MdB vorgesehen.
Berlin, Mi. 02. Mai 2012, 11.00 Uhr
Mauerkinder – Fotografien vonThomas Hoepker
Vernissage • Neupräsentation der Fotoausstellung wegen großer Publikumsnachfrage •
Wandelgang der Kapelle der Versöhnung (bis zum 30.06.2012) Di – So, 10.00 – 17.00 Uhr
Ort: Kapelle der Versöhnung
Bernauer Straße 4
10115 Berlin
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Berlin, 31. Mai bis zum 2. Juni 2012
Tagung: 1987: Der Ostblock vor dem Zusammenbruch
Vor 25 Jahren leitete die Kommunistische Partei der Sowjetunion die Politik der Perestroika ein, die für das gesamte Europa entscheidende Auswirkungen haben sollte. Die vom Generalsekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow, durchgesetzten Maßnahmen zielten auf eine Reform der Wirtschaft, aber auch der Gesellschaft der Supermacht. Folgenreicher als die innenpolitischen Maßnahmen waren jedoch die Veränderungen in der sowjetischen Außenpolitik. Abrüstung und Aufhebung der „Breschnew-Doktrin“ hatten weitgreifende und zudem nicht intendierte Folgen, an deren Ende die Auflösung des Ostblocks und damit auch die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten stand. Auf der Tagung soll die Reaktion auf die Perestroika in verschiedenen Ländern Osteuropas sowie in Westeuropa und den USA dargestellt werden. Experten aus dem In- und Ausland erörtern die Ereignisse des Jahres 1987 und diskutieren die Motive und Folgen.
Die Tagung wird von der Stiftung Berliner Mauer in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung (Graz-Wien-Klagenfurt), dem Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst sowie dem Institut für Zeitgeschichte (München-Berlin) durchgeführt und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.
Weitere Details zu den Panels und Referenten der Tagung entnehmen Sie bitte dem beigefügten Programm.
Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird um eine verbindliche Anmeldung gebeten. Der Eintritt ist frei.
Anmeldungen richten Sie bitte an:
Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst
Vinzenz Stampf
Zwieseler Straße 4
E: kontakt@museum-karlshorst.de
T: +49(0)30 – 501508-55
Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer,
Bernauer Straße 119
13355 Berlin
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Chemnitz, Sa. 5. Mai 2012
Museumsnacht
Auf der nächtlichen Entdeckertour von 18 bis 1 Uhr können die Chemnitzer insgesamt 28 Museen unterschiedlichsten Couleur ansteuern. „Das besondere Angebot” steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zur jüngeren Geschichte des vorderen Kaßbergs: Von Stasiwillkür zu entfesselter Kultur”. Im Gebäude der ehemaligen Haftanstalt der Stasi organisiert der Verein Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis Führungen durch die Zellentrakte, Gespräche mit ehemaligen Gefangenen und Historikern. Im Haus Arthur sowie im Schmidt-Rottluff-Gymnasium (Haus 2), in denen die Stasi ebenfalls residierte, gibt es spannende Ausstellungen sowie Lesungen und Konzert. Dr. Clemens Heitmann, Chef des Vereins Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V. erinnerte bei der Vorstellung des Programms zur Museumsnacht daran, dass das Gefängnis die zentrale Freikaufstelle der DDR war. 33.000 Gefangene wurden von dem Gefängnis aus in die Bundesrepublik entlassen. Im Gegenzug flossen Waren im Wert 3,5 Milliarden DM in die DDR.
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Berlin, Mo. 7. Mai 2012, 17:00 Uhr
Abendforum “Wir müssen konkret werden.” Verständigung zwischen Deutschen und Polen im Sinne von Ludwig Mehlhorn
für unseren vor einem Jahr verstorbenen Studienleiter Ludwig Mehlhorn war die Verständigung zwischen Polen und Deutschen immer ein wichtiges politisches und persönliches Anliegen. Auch als die Grenzen zwischen der DDR und dem östlichen Nachbarland geschlossen waren, pflegte der Bürgerrechtler wider die Eingriffe der Staatssicherheit Freundschaften zu Dissidenten in Polen. Sein Engagement verband praktische Hilfe mit der intellektuellen Auseinandersetzung mit der Diktatur – vor allem aber mit der polnischen Kultur.
Wir möchten Sie herzlich zu unserem Abend über das polnisch-deutsche Verhältnis einladen – zu Rückblick und Bestandsaufnahme und zu einer Würdigung der gerade erschienenen Texte Ludwig Mehlhorns. Leider lag uns bei Drucklegung des Programms ein anderer Preis für das Buch vor als der endgültige von 13,80 €.
Das detaillierte Programm finden Sie im Anhang oder im Internet unter programm
Anmelden können Sie sich mit dem Anmeldebogen im Anhang oder über das Internet unter folgendem Link: anmelden
Ort: Französischer Dom
Am Gendarmenmarkt 5
10117 Berlin
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Berlin, Do. 10. Mai 2012, 18:30 – 20:30 Uhr
Das hört nie auf – Traumata in den nächsten Generationen
Die Journalistin Margit Miosga diskutiert über seelische Verletzungen, die sich in die nächsten Generationen übertragen, mit der Therapeutin Ingrid Meyer-Legrand, mit einem Enkel von Vertriebenen Dr. Joachim Süss und der Buchautorin Sabine Bode, die mehrere Bücher dazu geschrieben hat.
Ort: Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3
10117 Berlin
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Berlin, Do. 10. Mai 2012, 19.00 Uhr
Filmaufführung „Feindberührung“ (2010) und Gespräch mit der Regisseurin Heike Bachelier
Die Gedenkstätte Berliner Mauer präsentiert den preisgekrönten Dokumentarfilm „Feindberührung“ von Heike Bachelier (93 Min., ZDF kleines Fernsehspiel). Die DDR Mitte der 1970er Jahre: der Film erzählt von der folgenschweren Begegnung zwischen Peter Wulkau und Hartmut Rosinger, die sich in Magdeburg kennenlernen. Rosinger wird vom Ministerium für Staatssicherheit angeworben, um den systemkritischen Wulkau zu überwachen. Als „IM Hans Kramer“ bespitzelt er seinen Freund, bis dieser wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird. 30 Jahre später stellt sich Rosinger seinem Verrat und sucht Kontakt zu seinem früheren Freund. Im Mittelpunkt von „Feindberührung“ steht die Auseinandersetzung zwischen Täter und Opfer. Dabei werden Fragen nach Freundschaft und Verrat, Hoffnung und Enttäuschung, Schuld und Vergebung aufgeworfen. Es gelingt Heike Bachelier, eine exemplarische Geschichte aus der SED-Diktatur sehr eindrücklich darzustellen.
Der Film wurde 2011 als bester TV-Dokumentarfilm mit dem PRIX EUROPA ausgezeichnet. Präsentiert wurde er u. a. auf dem Festival Max Ophüls Preis (Saarbrücken 2011), dem „FILMZ – Festival des deutschen Kinos“ (Mainz 2010), den Hofer Filmtagen (2010) sowie dem International Film Festival in Sao Paulo (Brasilien 2010).
Moderation: Dr. des. Katrin Passens (Gedenkstätte Berliner Mauer)
Eintritt frei, barrierefrei zugänglich
Ort: Besucherzentrum Gedenkstätte Berliner Mauer
Bernauer Straße 119
13355 Berlin
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Zehdenick , Do. 10. Mai 2012, 19.30 Uhr
Filmvorführung
Fernsehfilm & Doku über das Trauma Hoheneck…
Über 20 Jahre nach ihrer Zeit im ostdeutschen Zuchthaus Hoheneck erkennt Carola Weber den Arzt wieder, der sie damals gefoltert hat. Aber Professor Limberg ist mittlerweile angesehener Neurologe und weist die Anschuldigung empört zurück. Weil sie ihre Vorwürfe nicht beweisen kann und Limberg sogar mit einem Gutachten kontert, das ihr paranoide Wahnvorstellungen attestiert, zweifelt schließlich auch Ehemann Jochen an Carolas Zurechnungsfähigkeit, zumal sie ihm nie von Hoheneck erzählt hat. Es klingt nach einem typischen Hitchcock-Stoff, doch der Film erzählt die bittere Wahrheit. Zumindest könnte sie sich jederzeit genau so zutragen: Schockartig erkennt eine Frau in der Stimme eines Mannes jenen Arzt, der vor gut zwanzig Jahren maßgeblich an den “Sonderbehandlungen” beteiligt war, mit denen politische Gefangene im ostdeutschen Zuchthaus Hoheneck gefoltert worden sind. www.klosterscheune-zehdenick.de
Im Anschluss an die Vorführung der Filme – Gespräch mit der Autorin Kristin Derfler und der Zeitzeugin Tatjana Sterneberg.
Ort: Klosterscheune Zehdenick
Am Kloster
16792 Zehdenick
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Berlin, Di. 15. Mai 2012, 20.00 Uhr
Buchpräsentation mit Zeitzeugengespräch
Stasi-Kinder — Aufwachsen im Überwachungsstaat
Ruth Hoffmann
Observation, Kontrolle, totale Überwachung – das waren die prägenden Erfahrungen vieler DDR-Bürger, vor allem wenn sie sich gegen die Diktatur der SED auflehnten. Weitgehend unbekannt ist, in welchem Maße Misstrauen, Angst und Kontrolle auch die Familien der Stasi-Mitarbeiter beherrschten. Was wussten oder ahnten deren Kinder von der Tätigkeit ihres Vaters oder ihrer Mutter? Welche Auswirkungen hatte der paranoide Sicherheitswahn von Stasi-Minister Erich Mielke auf ihren Alltag?
PROGRAMM
Begrüßung:
Ernest Wichner, Leiter Literaturhaus Berlin
Dr. Hubertus Knabe, Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Christian Seeger, Programmleiter Propyläen Verlag
Auszüge aus „Stasikinder – Mein Vater war beim MfS“
Film von Thomas Grimm und Ruth Hoffmann
Diskussion:
Edina Gade, geb. Stiller, Tochter des Stasi-Mitarbeiters Werner Stiller
Ruth Hoffmann, Autorin und Journalistin (u.a. Die Zeit, Stern, SZ Magazin)
Thomas Raufeisen, Sohn des Stasi-Agenten Armin Raufeisen
Moderation: Helmuth Frauendorfer, Stellv. Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Um vorherige Anmeldung wird gebeten unter Tel. 030 / 986082413 oder a.kockisch@stiftung-hsh.de. Der Eintritt ist frei.
Ort: Literaturhaus
Fasanenstr. 23
10719 Berlin
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Berlin, Di. 15. Mai 2012, 18.00 – 20.00
Entspannung und Abrüstung im Kalten Krieg – Der KSZE-Prozess und seine Auswirkungen auf die innenpolitischen Situationen in Ost und West
2012 jähren sich zentrale Wegmarken der innerdeutschen Beziehungen: 1972 – die Unterzeichnung des Grundlagenvertrags, der Staatsbesuch Erich Honeckers in Bonn, die 750-Jahr-Feier in Berlin, die Rede Ronald Reagans an der Mauer, die Verabschiedung des SED-SPD-Papiers vor 25 Jahren. Die Deutsche Gesellschaft e. V. veranstaltet aus diesem Anlass im Jahr 2012 eine achteilige Veranstaltungsreihe „2 x Deutschland. Innerdeutsche Beziehung 1972-1990“.
Genauere Informationen entnehmen Sie bitte dem Programm deutsche-gesellschaft-ev.de
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Berlin, Di. 15. Mai 2012, 19:00 Uhr
Maricel Felicó
Boris Luis Santa Coloma
Die Situation der Jugend im heutigen Kuba
Eine der letzten kommunistischen Diktaturen der Welt herrscht auf der größten Karibikinsel Kuba. Seit der Kubanischen Revolution 1959 regiert dort das Castro- Regime. Viele bürgerliche und politische Rechte, insbesondere die auf freie Meinungsäußerung, Presse-, Vereinigungs-, Versammlungs- und Bewegungsfreiheit, werden massiv beschnitten. Wie es speziell der Jugend unter diesen Bedingungen heute geht, soll erörtert werden. Das Gespräch mit den Zeitzeugen und die kurze Dokumentation “Cafunga” (8 min.) der Regisseurin Patricia Santa Coloma werden dazu u. a. Aspekte des mangelhaften Kulturangebots beleuchten.
Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin
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Reinbek. Ausstellung bis 28. Mai 2012
Michael Gartenschläger – Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland
Erinnerungen an einen DDR-Kritiker. Michael Gartenschläger hat in den 1970er Jahren in Stormarn gelebt. Das Reinbeker Krankenhaus würdigt den Kämpfer gegen das Unrecht mit einer Ausstellung.
8:00 – 20:00 Uhr – täglich Ausstellungseroeffnung Kontakt: www.kh-reinbek.de
Ort: Krankenhaus Reinbek, St. Adolf-Stift
Hamburger Str. 41
21465 Reinbek
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Mühlhausen, bis Ende Mai
Wanderausstellung „DDR – Mythos und Wirklichkeit“
Die Stadtbibliothek ist erst die zweite Station der Wanderausstellung „DDR – Mythos und Wirklichkeit“. Nach der Eröffnung und Vorstellung im Grenzmuseum Schifflersgrund vor einigen Wochen, ist die Ausstellung nun bis Ende Mai in Mühlhausen zu sehen.
Ort: Stadtbibliothek
St. Jakobi 1
99974 Mühlhausen/Thüringen
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Potsdam, Ausstellung „Alltag und Diktatur in der DDR“
Seit 1. Februar 2011 gibt es in der ständigen Ausstellung ein neues Kapitel zur DDR-Geschichte. Es zeigt aus alltagsgeschichtlicher Perspektive, auf welche Weise und mit welchen Methoden die SED-Diktatur die Lebenswelt der DDR-Bürger beeinflusste und wie diese darauf reagierten. Sechs Themenbereiche stellen Lebenswelten und Erfahrungen junger Menschen in der DDR exemplarisch vor und erzählen Alltagsgeschichte mit regionalem Bezug:
Das Beispiel der Bildung von Neubauernwirtschaften auf dem Rittergut Kränzlin bei Neuruppin und das Schicksal einer enteigneten Familie zeigen, wie die Bodenreform als Instrument des Gesellschaftswandels 1945 das Agrarland Brandenburg in seiner ökonomischen und sozialen Struktur von Grund auf veränderte. An der Ausgrenzung und Verfolgung der Jungen Gemeinde 1953 in Guben wird deutlich, wie rigoros die SED in den 1950er-Jahren ihren „Klassenkampf“ auf ideologischem Gebiet führte und wie sie versuchte, über die FDJ auf Jugendliche Einfluss zu nehmen.
Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft