31. KW 2012

——-Originalmeldung——-
Datum: 03.08.2012 20:48:23
Betreff: Wochenrueckblick 31. KW

DER  WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der

Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.  Eine informative Lektüre wünscht Ihnen

Irina Bitter

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Ernennung von neuer Stasi-Beauftragten verschoben

Sachsen-Anhalt . Der Amtsantritt der neuen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt verzögert sich weiter auf unbestimmte Zeit. Nach Zeitungsangaben wurde die für Anfang des Monats geplante Ernennung der Merseburger Pfarrerin, Birgit Neumann-Becker, wegen der Klage eines unterlegenen Bewerbers verschoben.

mdr.de

BStU – das Stasi-Archiv für die Bürger

111 Regal-Kilometer Akten sind einsehbar. Mutige Menschen besetzten im Herbst 1989 in der damaligen DDR die Dienststellen des Ministeriums für Staatssicherheit, sorgten dafür, dass nicht alle der dort gelagerten Unterlagen vernichtet wurden. So blieben trotz massiver Aktenvernichtungen rund 111 Regal-Kilometer Schriftgut erhalten. Erstmals in der Welt werden seitdem Akten einer Geheimpolizei der von ihr überwachten Bevölkerung zugänglich gemacht.

welt.de

Studie über Grenztote

Mit hessischer Unterstützung wollen Forscher endlich die genaue Zahl der Toten an der einstigen innerdeutschen Grenze feststellen. Ziel des vom Bund, Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt finanzierten Projektes sei es, mehr als 20 Jahre nach dem Mauerfall die Biografien aller Opfer des DDR-Grenzregimes zu dokumentieren, sagte Kulturstaatsminister Naumann (CDU) am Freitag in Berlin.

Bisher ist lediglich die Zahl von 136 Opfern an der Berliner Mauer wissenschaftlich gesichert.

hr-online.de

Schwedischer Pastor gibt Amt nach Enttarnung als Stasi-Spitzel auf

Nach seiner Enttarnung als Stasi-Spitzel hat ein schwedischer Pastor sein Amt aufgegeben. “Ich verzichte auf mein Pfarramt”, sagte Aleksander Radler am Mittwoch der Zeitung “Dagen”.

welt.de

Weg mit armseligem DDR-Krempel

Burg/Spreewald. Günther Resag aus Cottbus schreibt zum Lenin-Denkmal vor dem DDR-Museum in Burg: Die Großgemeinde Burg/Spreewald sollte sich schämen, dem Denkmal eines politischen Schwerverbrechers und Schreibtischmörders unzähliger Menschen – nur noch übertroffen von Stalin und Hitler – auf ihrem Territorium Unterschlupf zu bieten. Erwartet man gar schon Delegationen unverbesserlicher Alt- und Neukommunisten am Jahrestag der Oktoberrevolution zu Kranzniederlegungen?

lr-online.de

Stärker belastet als angenommen

Ronneburg. Was wusste die Stasi von der Umweltzerstörung durch den Uranbergbau? Einiges, wie der Kirchliche Umweltkreis jetzt in einer Studie berichtet. Manchmal spielte sich das MfS sogar zum Naturschützer auf aus wirtschaftlichem Kalkül. Die Strahlenbelastung im Ronneburg der Wismut-Ära war höher als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “Geheime Verschlusssache Wismut”, die der Kirchliche Umweltkreis am Montagabend in Ronneburg vorgestellt hat.

schmoelln.otz.de

youtube

Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren

Der Untertitel, “Ein Jahrhundertdiktat”, ist nicht übertrieben. Andreas Petersen hat mit seinem Buch über den hundertjährigen Ex-Kommunisten Erwin Jöris ein monumentales Werk vorgelegt, das an einem Einzelschicksal die ganze Kompliziertheit und Brisanz der Geschichte der kommunistischen Bewegung beleuchtet.

freiewelt.net

Wustermarks Vizebürgermeister wechselt in Kreisverwaltung

Der Sommer 2011 war etwa der Zeitpunkt, als bekannt wurde, dass Holger Schreiber in jungen Jahren Kontakte zur Staatssicherheit gehabt, dazu aber im Bürgermeister-Wahlkampf 2010 geschwiegen hatte. „Das Vertrauensverhältnis wurde unüberbrückbar zerstört“, sagte Guttschau, „da fragt man sich natürlich, ob eine Zusammenarbeit noch möglich ist.“ Die Stasi-Akte des Bürgermeisters sei aber nicht der einzige Grund für seinen Weggang. „Da sind mehrere Dinge parallel gelaufen.“ Unstimmigkeiten zwischen beiden gab es unter anderem bei der Diskussion um den Bau des Gaskraftwerks.

maerkischeallgemeine.de

Braune Kopie

Sie soll die Nachfolgerin der DVU sein: Die neue Minipartei “Die Rechte” propagiert die deutsche Identität und will keine Ausländer dulden. Ihr Gründer ist der mehrfach vorbestrafte Holocaust-Leugner und Neonazi Christian Worch. Dabei stellen die neuen Rechtsextremisten ganz bewusst auch eine Assoziation zu der Partei Die Linke her. Ausgerechnet die ehemalige SED ist strategisches Vorbild für “Die Rechte”, die sich als Gegengewicht zu Gysi, Lafontaine und Wagenknecht auf der anderen Seite des Parteienspektrums sieht. Sogar das Logo entspricht dem der Linkspartei – nur dass der rote Pfeil bei der neuen Partei eben nach rechts zeigt.

sueddeutsche.de

Der letzte Staatstrainer der DDR

Der sportliche Berater der Krefeld Pinguine, Rüdiger Noack, hat bei einem Dutzend Eishockey-Weltmeisterschaften und bei den Olympischen Spielen in Grenoble für die DDR gespielt. 1989 und 1990 arbeitete er als Trainer der Auswahl Deutschland-Ost.

rp-online.de

Der Wendehals

Kurz vor der Wende, 1989, hatte das Ministerium für Staatssicherheit 189.000 inoffizielle und 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter. Als die DDR zusammenbrach, standen viele von ihnen vor dem Trümmerhaufen ihrer Karriere. Das sogenannte “Schild und Schwert” der Staatspartei SED wurde nicht mehr gebraucht. Die meisten bauten sich im wiedervereinten Deutschland neue Existenzen auf, wurden etwa Busfahrer oder gründeten kleine Security-Firmen für Personen und Objektschutz. Andere kamen im öffentlichen Dienst der Bundesrepublik unter – als Polizisten oder sogar als Mitarbeiter der Stasiunterlagen-Behörde.

welt.de

Die letzten Spuren der DDR

Potsdam wehrt sich gegen den Geist der neuen Bürgerlichkeit, der die letzten architektonischen Spuren der DDR aus dem Stadtbild tilgen will. In seinem Totalanspruch erinnert er fatal an die Baupolitik des Sozialismus.

Ist einer ein Kommunist, nur weil er nicht jedes Gebäude, welches zur Zeit der DDR errichtet wurde, sofort niederreißen, abbrennen, total vernichten will? Ist einer ein alter Stasi-Depp, ein hoffnungsloser DDR-Nostalgiker, wenn er darauf besteht, dass von dem, was die DDR gebaut hat, bitte etwas stehenbleiben soll – nicht unbedingt, weil es so schön wäre.

faz.net

Ganoven plündern DDR-Museum

Die Diebe waren scharf auf die roten Relikte des „Arbeiter- und Bauernstaates“ – ein völlig neues Beute-Schema! Museums-Chef Uwe Unger (57) selbst hatte den Angriff auf sein „Volkseigentum“ bemerkt: „Der Schlüssel passte plötzlich nicht mehr, die Nebentür war von innen mit einem Besen verrammelt. Die Ganoven hatten das Schloss ausgetauscht. Möglicherweise waren sie mehrmals da.“ Geöffnet ist nämlich nur dienstags (16 bis 18 Uhr).

bild.de

Kuba

Witwe erhebt Vorwürfe gegen KubaZweifel an Payás Unfall

Der Kubanische Dissident Oswaldo Payá stirbt vor einer Woche bei einem Verkehrsunfall. Die Regierung behauptet, der Fahrer des Wagens sei schuld, doch Payás Witwe bezweifelt das. Eine Objektive Beurteilung ist nicht möglich – die Überlebenden des Unfalls werden abgeschottet.

Die Frau des kubanischen Regierungsgegners Oswaldo Payá hat die amtliche Darstellung zum Tod ihres Mannes zurückgewiesen. Ofelia Acevedo sagte, sie habe keine Gelegenheit erhalten, mit den beiden ausländischen Überlebenden des tödlichen Verkehrsunfalls zu sprechen.

n-tv.de

Russland

In Russland regiert die Repression

Im Prozess gegen die russische Punkband “Pussy Riot” geht es um sehr viel mehr als um die jungen Aktivistinnen. Der Fall reiht sich ein in eine ganze Kette von Ereignissen – und Putin darf sich in seinem autoritären Führungsstil ermutigt fühlen.

sueddeutsche.de

Vietnam

Protest gegen Internetzensur in Vietnam

Am Montag hat sich im Süden Vietnams die Mutter einer inhaftierten Bloggerin vor dem Sitz des lokalen Volkskomitees selbst angezündet. Sie sei auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, berichten übereinstimmend verschiedene Nachrichtenagenturen und Exilmedien unter Berufung auf Familienangehörige und Freunde der inhaftierten Ta Phong Tan. Demnach war die 64-jährige Dang Thi Kim Lieng verzweifelt über den Prozess gegen ihre 43-jährige Tochter, der am 7. August beginnen soll. Die frühere Polizistin Tan sitzt seit September 2011 im Gefängnis. Zuvor war sie mehrfach von der Staatssicherheit drangsaliert worden. Jetzt wird sie mit zwei weiteren regimekritischen Bloggern angeklagt.

taz.de

Weißrussland

Teddygate in Weißrussland: Lukaschenko feuert Generäle

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat Wort gehalten und zwei Generäle entlassen, die in den „Teddybären-Skandal“ verwickelt waren, schreibt die Zeitung „Nowyje Iswestija“ am Donnerstag. Bei den Geschassten handelt es sich um den Vorsitzenden des Grenzschutzkomitees, Igor Ratschkowski, und den Befehlshaber der Luftstreit- und Luftabwehrkräfte, Dmitri Pachmelkin. Verteidigungsminister Juri Schadobin und sein Stellvertreter Pjotr Tichonowski wurden verwarnt, genauso wie der Staatssekretär des Sicherheitsrats, Leonid Malzew, und der Chef des Komitees für Staatssicherheit (KGB), Wadim Saizew.

de.ria.ru

REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG

Angesparte Grundrente nach dem Opferentschädigungsgesetz ist grundsätzlich kein verwertbares Vermögen

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat entschieden, dass der Einsatz einer angesparten monatlichen Beschädigtengrundrente als Vermögen zur Deckung eines sozialhilferechtlichen Bedarfs (hier: Eingliederungshilfe für die Heimerziehung) grundsätzlich eine Härte bedeutet und daher regelmäßig nicht verlangt werden kann.

Die beteiligten Körperschaften streiten über die Erstattung von Kosten für die Unterbringung der 1983 geborenen Hilfeempfängerin in einer Jugendhilfeeinrichtung in der Zeit vom 1. August 1997 bis 31. März 2001. Die klagende Stadt Bielefeld hat als Trägerin der Jugendhilfe die Kosten von über

85 000 € vorläufig übernommen.

sozialticker.com

ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN

Buch

Grit Poppe

Abgehauen

Cecilie Dressler Verlag 2012, 9,95 € , ISBN 978-3791516332, ab 14 Jahren. Mit Nachwort, Glossar zu DDR-Begriffen und kurzer Chronik 1989/90

Soeben erschienen ist “Abgehauen”, der Nachfolgeroman von “Weggesperrt” (der die Jugendwerkhof-Problematik thematisiert). Es ist die Geschichte einer Flucht. 1989 in der DDR, Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Die rebellische Gonzo soll hier, wie schon ihre Freundin Anja, Heldin von “Weggesperrt”, zu einer “sozialistischen Persönlichkeit” umerzogen werden. Hilflos ist sie den Methoden der Erzieher ausgeliefert und zerbricht fast an dieser Erfahrung. Als sie in ihren alten Jugendwerkhof zurückgebracht werden soll, gelingt ihr die Flucht. Sie will endlich frei sein! In einer Kleingartenanlage trifft sie René, der in den Westen abhauen will. Gemeinsam schaffen sie es über die grüne Grenze bis in die Prager Botschaft. Die Geschichte basiert auf Zeitzeugen-Interviews sowie historischen Tatsachen.

www.grit-poppe.de

Buch

Regine Igel

Terrorismus-Lügen. Wie die Stasi im Untergrund agierte

Herbig 2012, 336 Seiten, 22,90 Euro (Von Armin Görtz)

In ihrem heute erscheinenden Buch „Terrorismus-Lügen“ weist Regine Igel nach, dass die Staatssicherheit nicht nur der RAF unter die Arme griff. Die SED-Propaganda pries die Mauer als antifaschistischen Schutzwall – doch als 1981 tatsächlich ein Rechtsterrorist auf den Boden des Sozialismus vordrang, hieß das Regime ihn willkommen. Udo Albrecht hatte als Gründer eines „Freikorps Adolf Hitler“ die Palästinenser im Nahost-Konflikt unterstützt. Nun war er aus der bundesdeutschen U-Haft entsprungen, und der Eiserne Vorhang öffnete sich für ihn wie von Zauberhand. Die Stasi heuerte den Neuzugang als Agenten an, kleidete ihn im Ostberliner Centrum-Warenhaus für 813,60 Mark neu ein und schickte ihn wieder in den Nahen Osten, wo sich seine Spur verlor.

maerkischeallgemeine.de

Buch

Detlef W. Stein, William Totok (Hg.)
Die Kirche in Osteuropa im Kommunismus
Edition Südosteuropaforschungen, Band III Hardcover, 14 x 21 cm, 462 Seiten, 49,90 €

ISBN: 978-3-940452-49-8
Dieser Band basiert auf zeithistorischen Beiträgen, die in der Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik (HJS) in den letzten Jahren veröffentlicht wurden.
Die Zeitschrift wurde zwischen 2000 bis 2009 vom Arbeitskreis für Geschichte und Kultur in Ostmittel- und Sudosteuropa und dem Osteuropa-Zentrum Berlin herausgegeben.
Es wurden in erster Linie Aufsätze und Studien berücksichtigt, die sich mit dem Thema Kirche im Kommunismus beschäftigten. Zwei neue Beiträge setzen sich mit dem Thema des antikommunistischen Widerstandes in Osteuropa und in der DDR auseinander. Kirchenpolitische Ereignisse im schwierigen gesellschaftspolitischen Umfeld in den ehemaligen kommunistischen Staaten stehen dabei im Mittelpunkt.
Buch

Tytus Jaskułowski
Nachrichten aus einem Land das doch existierte. Lageberichte aus den DDR-Bezirken zwischen Februar und Oktober 1990
Die Edition ist eine einzigartige Darstellung mit Quellentexten zur DDR-Geschichte.

Band 1, Gebunden, 14 x 21 cm, 312 Seiten, 34,90 €   ISBN 978-3-940452-11-5
Die in dieser Edition veröffentlichten Dokumente “Einschätzungen zur Lage in den Bezirken”, die die letzte DDR-Regierung regelmäßig aus den Bezirken des Landes spiegeln den Alltag der Bürger wieder, die mit vielen wirtschaftlichen und sozialen Problemen leben und kämpfen mussten.
„Nachrichten aus einem Land, das niemals existierte“ – so lautet der Titel eines der interessantesten Bücher über den Verlauf der letzten Monate und Tage der Deutschen Demokratischen Republik.

OSTEUROPAZENTRUM BERLIN – VERLAG
- Brücken nach Osteuropa -

Geschichtsfest HISTORIALE
Wir möchten Sie gern jetzt schon darauf hinweisen, daß während der HISTORIALE, Berlin, 24.08.-26.08.2012 (www.historiale.de) in der Altstadt Berlins unsere Bücherstube im Lessing-Haus, Nikolaikirchplatz 7 (gegenüber dem Roten Rathaus) zwischen 11.00-20.00 Uhr geöffnet sein wird.

Ina Rakis Jugendbuch versetzt Teenager unserer Tage in die DDR

Kann sich noch jemand an die Zurück in die Zukunft-Filme erinnern? Dumme Frage, ich weiß: Bei einem Fernsehprogramm, in dem selbst aktuelle Talkshows wie Wiederholungen von Wiederholungen aussehen, kann das natürlich jeder. Und sicher wird mir auch der eine oder die andere zustimmen, wenn ich behaupte: Wie diese Filme den Übergang von einer Zeit in die nächste und wieder zurück in Szene setzten, das war schon große Klasse.

tlz.de

Dokumentation über die Widerstandsgruppe „Die Rote Kapelle“ im DDR-Geschichtsmuseum

Perleberg. Auf große Zuschauerresonanz stieß am Donnerstagabend im DDR-Geschichtsmuseum die Vorführung des Films „Die Rote Kapelle“ aus dem Jahre 2004 in Anwesenheit des Filmemachers und Malers Stefan Roloff (Jahrgang 1953). Roloff, der in New York lebt und arbeitet, interviewte zwischen 1998 und 2002 zwei Dutzend Zeitzeugen oder Nachkommen der Widerstandsbewegung Rote Kapelle, zu der auch sein Vater Helmut Roloff gehörte, und machte daraus einen Film. 2005 wurde der Streifen nach Aufführungen in New York von den US Women Critics als bester ausländischer Film nominiert.

maerkischeallgemeine.de

Stasi-Skater am Alexanderplatz – DDR-Rollbrettfahrer erinnert sich

Berlin. Er war einer der Stars der DDR-Rollbrett-Szene. Unter den Augen der Staatsmacht und vieler Schaulustiger kurvten Skateboarder wie Mirko Mielke in den 80er-Jahren über den Berliner Alexanderplatz. Der Kinofilm “This Ain’t California”, der am heutigen Donnerstag in Berlin, bundesweit am 16. August startet, erzählt die Geschichte der Rollbrettfahrer. Mirko Mielke – heute 44-jähriger Familienvater – erinnert sich an das Gefühl von damals.

lr-online.de

fnp.de

welt.de

Der enttäuschte Parteisoldat

Cottbus. Zeitgleich mit Annette Leos Biografie über Erwin Strittmatter erscheinen dessen Tagebücher der Jahre 1954 bis 1973 in Auszügen. Die Chronik mit dem Titel “Nachrichten aus meinem Leben” zeigt, wie Strittmatter zunehmend auf Distanz zur SED ging.

lr-online.de

dradio.de

Die Stasi unterstützte rote und braune Terroristen

Ein neues Buch belegt, dass dem SED-Geheimdienst jedes Mittel recht war im Kampf gegen die Bundesrepublik. Der Linksterrorismus im Westen hätte ohne diese Hilfe wohl nicht so lange durchgehalten.

welt.de

Als Adenauer sein Gespür verlor

Mit “Stunden der Entscheidung” ist dem deutsch-französischen Kulturkanal Arte ein sehr sehenswertes Dokudrama über den Gründungskanzler der Bundesrepublik gelungen. Als das ZDF vor einigen Jahren den “größten Deutschen” küren wollte und seine Zuschauer aufrief, über “Unsere Besten” abzustimmen, war das Ergebnis durchaus überraschend: Konrad Adenauer, der Gründungskanzler der Bundesrepublik, gewann mit deutlichem Vorsprung vor dem Reformator Martin Luther und dem Philosophen Karl Marx, der den dritten Rang belegte.

welt.de

Stasi schnüffelte Loriot hinterher

Als Vicco von Bülow († 87) alias Loriot in den 80er-Jahren seinen Geburtsort Brandenburg an der Havel besuchte, zog er die Aufmerksamkeit der DDR-Funktionäre auf sich. Die Stasi bespitzelte damals den beliebten Humoristen, berichtet der „Berliner Kurier“.

Im Jahr 1985 reiste Loriot nach Brandenburg an der Havel, wo er 1923 zur Welt gekommen war. Die damalige Leiterin des Dommuseums, Gerda Arndt, hatte eine Ausstellung mit Loriot-Werken organisiert und ihn zur Eröffnung eingeladen. Altbischof Albrecht Schönherr hatte dafür eigenhändig mehr als 60 Karikaturen und Zeichnungen von Loriot über die Grenze geschmuggelt.

bild.de

welt.de

Das ungeliebte Welterbe

Nikolaus Bernau vermisst Tempelhof und Tegel in der Welterbe-Debatte.

Die Flughäfen Tempelhof und Tegel, aber auch die Avus hätten ohne Weiteres vom Senat auf die Vorschlagsliste zum Welterbe gehoben werden können: Flughäfen und Autobahnen sind die wohl in jeder Hinsicht größten Verkehrsbau-Innovationen des 20. Jahrhunderts. Bahnhöfe, Tunnel, Straßen – die gab es vorher. Flughäfen und Autobahnen aber sind genuin modern – und eng mit Berlin verbunden.

berliner-zeitung.de

Buch

Mord an der Mauer: Der Fall Peter Fechter

Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff

Anlässlich des 50. Todestags Peter Fechters präsentieren die WELT am SONNTAG und die BERLINER MORGENPOST ab sofort eine umfassende Dokumentation mit neuen Erkenntnissen zum Tod des wahrscheinlich bekanntesten Maueropfers.

Erscheint im Quadriga Verlag Berlin in Kooperation mit der WELT am SONNTAG und der BERLINER MORGENPOST. Das Buch ist ab sofort für 19,99 Euro über welt.de/shop oder telefonisch unter 0800/182 72 63 (gebührenfrei) bestellbar.

focus.de

DIVERSES

Film

Wir wollten aufs Meer

der am 13. September in die Kinos kommt, erzählt die Geschichte von Cornelis (Alexander Fehling) und Andreas (August Diehl), die 1982 als junge Männer im Rostocker Hafen schuften – sie träumen davon, es über den Umweg als Hafenarbeiter als Matrosen zur volkseigenen Deutschen Seerederei (DSR) zu schaffen. Das klappt nicht – bis die Staatssicherheit den beiden Hilfe anbietet, wenn sie ihren Brigadier Matze (Ronald Zehrfeld) bespitzeln und Beweise für dessen Fluchtpläne liefern. Sie sagen zu, aber Cornelis bekommt Gewissensbisse und macht einen Rückzieher. Andreas knickt ein, verrät den Brigadier, während Cornelis sogar dem sanft-diabolischen Stasi-Oberst Seler (Rolf Hoppe) gegenüber standhaft bleibt…

svz.de

Vertreibung aus dem Mieterparadies

Im feinen Pankow, dort, wo in den frühen Jahren der DDR die SED-Granden lebten, halten Rentner seit Wochen eine sanierungsbedürftige Villa besetzt, ihren „Freizeittreff“. Die Villa kostet 60 000 Euro Unterhalt im Jahr und sie soll verkauft werden – der Bezirk muss sparen. In dieser Gegend wäre sicher ein guter Preis zu erzielen. Doch die Alten wollen unbedingt zusammenbleiben. Sie haben Geschmack gefunden am Wohngemeinschaftsleben und ihrer seit der Besetzung erlangten Prominenz. Bekannte Politiker der Linkspartei kommen zu Besuch, bringen Lebensmittel, und versuchen, sich nützlich zu machen.

faz.net

Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin Historikerin und plane zu dem Thema „Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR“ an der Freien Universität Berlin bei Professor Wolfgang Wippermann zu promovieren.

Als Historikerin muss ich meine Forschung auf schriftliche Quellen aus dem untersuchten Zeitraum stützen. Diese Quellen können zum Beispiel sein Briefe, Tagebücher, Akten, Urteile, Bescheinigungen u. a.

Viele dieser personenbezogenen Papiere und Dokumente lagern in Archiven, bei Ämtern oder befinden sich in Privatbesitz. Zu recht sind sie aus Datenschutzgründen, wenn sie von öffentlichen Stellen aufbewahrt werden, erst nach einer Speerfrist von 30 Jahren nach dem Tod der jeweiligen Personen bzw. 110 Jahre nach deren Geburt frei zugänglich. Für die Forschung stellt dies ein Hindernis dar. Um innerhalb der Speerfrist personenbezogene Unterlagen für die Forschung einsehen und nutzen zu können, bin ich auf die schriftliche Zustimmung der Betroffenen angewiesen.

Deshalb bitte ich alle, die in der DDR in irgendeiner Form mit politisch motiviertem Kindesentzug konfrontiert waren und bereit sind, mir ihre Unterlagen zu Forschungszwecken zugänglich zu machen, sich bei mir zu melden. Das können sein:

– Eltern, denen die Kinder entzogen wurden / werden sollten,

– Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden / werden sollten,

– Menschen, die Kinder angenommen haben,

– Menschen, die in Ämtern, Einrichtungen etc. der DDR (Jugendhilfe, Stasi etc.) gearbeitet haben.

Mit Ihrer schriftlichen Zustimmung könnte ich zu Ihren biographischen Fallbeispielen in den einschlägigen Archiven recherchieren und zu dem Thema forschen. Auf Wunsch werde ich Ihren Namen in meiner Doktorarbeit anonymisieren.

Inhaltlich interessiere ich mich vor allem für folgende biographische Fallbeispiel:

– Wenn Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde / werden sollte.

– Wenn Kinder in Heime eingewiesen oder zu Pflegefamilien vermittelt wurden / werden sollten.

– Wenn Kinder (zwangs-)adoptiert wurden / werden sollten.

– Wenn werdende Mütter zur Abtreibung überredet oder gezwungen wurden / werden sollten.

Besondere Bedeutung bekommen diese Fällen, wenn sie im Zusammenhang standen mit:

– Haftzeiten der Eltern.

– der Ausreise, der Abschiebung oder dem Freikauf der Eltern.

– der Einstufung der Eltern als sogenannte Asoziale.

– der Minderjährigkeit der Eltern.

– der Psychiatrisierung der Eltern.

Dabei kann eine Ehe-Scheidung, eine Krankheit, ein Arbeitsstellenwechsel etc. als Anlass genutzt worden sein, um einen Prozesse einzuleiten, der für unangepasste DDR-Bürger mit dem Entzug ihrer Kinder endete. Auf diese Zusammenhänge möchte ich meinen Forschungsschwerpunkt legen und fragen, in welchen Situationen und wie Kinder gegen ihre Eltern instrumentalisiert wurden, um

den Eltern zu drohen, sie zu bestrafen, sie zu erpressen oder sie zu isolieren. Fälle in denen ein drohender Kindesentzug abgewehrt werden konnte, sind ebenso aussagekräftig, wie Fälle, in denen die staatliche Macht in der Kindeswegnahme gipfelte.

Ich weiß, dass Kindesentzug ein hoch sensibler Bereich ist und emotional noch zusätzlich erschwert wird, wenn der Kindesentzug politisch motiviert war. Ich denke aber, dass dieses Thema bearbeitet werden sollte, um aus der Geschichte zu lernen und damit die Hintergründe der biografischen Brüche der Betroffenen sichtbar und erklärbar werden. Die Betroffenen und ihre Familien sind Menschen, die Opfer eine menschenverachtenden, staatlich gewollten Praxis wurden. Und sie sind Zeitzeugen, die helfen können, dieses Unrecht aufzudecken und sichtbar zu machen. Mir ist

bewusst, dass es ein großer Vertrauensvorschuss Ihrerseits ist, mir Ihre Dokumente zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank!

Wenn Sie keine schriftlichen Nachweise haben, aber bereit wären, mir mündlich in Form von Interviews Ihre Erlebnisse zu berichten, die im Zusammenhang mit „Politisch motiviertem Kindesentzug in der DDR“ standen, wäre ich Ihnen ebenfalls sehr dankbar. Diese Interviews würden anhand eines standardisierten Fragekatalogs verlaufen und ich würde sie mitschneiden – nur Ton, kein Bild. Ergänzend würde ich dennoch gerne in den Archiven zu Ihnen recherchieren, ob sich nicht doch noch der eine oder andere Hinweis oder Nachweis finden lässt.

Zu meiner Person:

Ich bin Jahrgang 1972 und habe bis 1993 in Dresden gelebt. Ich war kein Mitglied der FDJ und hatte keine Jugendweihe. Ich habe das Abitur und mein Studium nach der Wende auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Das Thema interessiert mich, da ich im Sommer 2011 im Nachlass meiner Mutter Unterlagen gefunden habe, die belegen, dass mein leiblicher Vater mehrfach politischer Häftling in der DDR war. Diese Information war mir neu und wirft ein anders Licht auf die Zeitgleichheit meiner Adoption durch meinen Stiefvater und der Ausreise meines leiblichen Vaters

aus der DDR. Möglicherweise wurde er mit den während seiner Haftzeiten entstandenen Unterhaltsschulden erpresst und ich letztlich als „Lösegeld“ gegen ihn instrumentalisiert. Meine leiblichen Eltern sind verstorben und ich versuche über Archivbestände Klarheit zu erlangen. Meine privaten Rechercheaufträge in den Archiven laufen noch und ich möchte darüber hinaus das Thema „Politisch motivierter Kindesentzug“ anhand meines und vergleichender Fälle wissenschaftlich

untersuchen und öffentlich machen.

So können Sie Kontakt zu mir aufnehmen:

Email:annettkowalski@gmx.de

Mobil:0151 – 45 37 65 41 (Ich rufe auch gerne zurück.)

Post: Annett Kowalski

Postfach 36 03 47

10973 Berlin

Herzlichen Dank und mit den besten Grüßen,

Annett Kowalski

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN

Perleberg, bis zum  13. Aug. 2012

Sonderausstellung

Mauer – Gitter –Stacheldraht

Ausstellung der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft

Die politische Verfolgung in der SBZ/ DDR von 1945 bis 1989 wird in der Ausstellung durch verschiedene Lebensläufe von Opfern dargestellt. Frauen und Männer, von denen diese Ausstellung berichtet, gehören zu denen, die unsere Demokratie unter Einsatz ihres Lebens mit erkämpft haben und dennoch oft genug zu den Vergessenen unserer jüngeren Geschichte zählen.

Ort: DDR-Geschichtsmuseum im Dokumentationszentrum Perleberg

Feldstraße 98 (gegenüber der Feuerwehr)
19348 Perleberg

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Leipzig, Ausstellung bis zum 9. September 2012

«Exit. Reise ohne Rückkehr» ist der Titel einer neuen Ausstellung in der Leipziger Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde. Die Ausstellung berichtet über das Schicksal der Thüringer Pfarrersfamilie Weidner. Durch ihr Engagement in einer Umweltgruppe gerieten Pfarrer Reinhard Weidner und seine Ehefrau Sibylle ins Visier der Stasi. Als ihnen der Landesbischof die kirchliche Unterstützung entzog, lautete für die Weidners die Frage: Ausreise oder Haft? Im Mai 1989 ging die Familie in die Bundesrepublik.  Eintritt frei!

Ort: BStU

Dittrichring 24

04109 Leipzig

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Magdeburg , 1. Juli 2012 – 27. September 2012

Ausstellung

Gesichter der Friedlichen Revolution

Ort: BStU Außenstelle Magdeburg

Georg-Kaiser-Straße 7

39116 Magdeburg

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Berlin, Sa. 4. August 2012, 18.00

Ausstellungseröffnung

„Die Blaue Reihe“ betitelte die Malerin Gudrun Boíar ihre 20-teilige Portraitreihe, die sie selbst als Verneigung vor den Frauen der Friedlichen Revolution begreift. In großformatigen Gemälden werden Frauen portraitiert, die im Herbst 1989 mutig für Freiheit und Demokratie einstanden, die dafür auf die Straßen gingen und andere dazu ermutigten, dies ebenfalls zu tun. Marianne Birthler, eine der portraitierten Frauen, ist Schirmherrin der Ausstellung. Ihre beeindruckenden Gemälde präsentiert Gudrun Boíar nun in Kooperation mit der Bundesstiftung Aufarbeitung in der Zionskirche.

Nach einer Begrüßung durch Dr. Sabine Roß, Bundesstiftung Aufarbeitung, führt die ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Marianne Birthler in das Thema ein, gefolgt von einer künstlerischen Einführung durch Christoph Tannert vom Künstlerhaus Bethanien Berlin. Musikalisch wird die Vernissage begleitet durch Pascal von Wroblewsky.
Die Gemäldeausstellung „Die Blaue Reihe“ ist bis zum 15. September 2012 in der Zionskirche zu sehen.            Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ort:  Zionskirche

Zionskirchstraße 32

1019 Berlin

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Film

MDR-Fernsehen, 6. August 2012 22.05 Uhr, 7. August 2012, 10.00

Vom Staatsfeind zum Behördenchef

In der Sendung kommt in einem Filmbeitrag auch die “Gegenseite” zu Wort: Der ehemalige Stasi-Major Bernd Roth spricht mit Bürgerreporterin Ines Klein über seine Beweggründe und seinen Anteil bei der Abschiebung Jahns. “Kann man so jemandem vergeben?”, will Jan-Niklas Schönemann wissen. Die Antwort von Roland Jahn gibt es in der Sendung…

erfurt.tlz.de

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Berlin, Di. 07. August 2012, 18.00

Podiumsdiskussion

Veranstaltungsreihe 2x Deutschland: Politik des Dialogs. Das SED-SPD-Papier von 1987

Nach jahrelangen Gesprächen veröffentlichten westdeutsche Sozialdemokraten und ostdeutsche Kommunisten im August 1987 ein gemeinsames Papier. “Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit” thematisierte unter anderem Fragen der Friedenssicherung, des friedlichen Wettbewerbs der Gesellschaftssysteme und die Notwendigkeit einer Kultur des politischen Streits und des Dialogs. Das Dokument sorgte in Ost und West für großes Aufsehen. 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung diskutieren Zeitzeugen und Wissenschaftler über Entstehung und Folgen des umstrittenen Papiers von SED und SPD.

Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

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Berlin, Di. 07. August 2012, 19:00

Regine Igel, Journalistin und Sachbuchautorin

BUCHPREMIERE “Terrorismus-Lügen” – Wie die Stasi im Untergrund agierte

Die Stasi ist mit der DDR untergegangen, aber ihre Offiziere, Agenten und IMs sind noch unter uns. Ihre früheren Aktivitäten im Terrorismus sind bis heute nicht aufgeklärt. So bleibt es schwierig, ein lückenloses Bild von den Umtrieben der Geheimdienste im Kalten Krieg zu zeichnen. Regine Igel enthüllt anhand bislang unbeachteter Stasi-Akten, auf welch perfide Weise die Destabilisierung des Feindes im Westen betrieben wurde. Sie zeigt, wie eng der Ostberliner Geheimdienst nicht nur mit Linksterroristen und internationalen Terrorgruppen, sondern auch mit Rechtsterroristen kooperierte und welche Terror-Legenden man erfand, um die wirkliche Motivation der Täter zu verschleiern. Faktenreich, aufklärerisch, brisant…

Ort: Förderverein
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin

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Berlin, Di.  7. August 2012

Ausstellung zu DDR-Haft

Freigekauft – Wege aus der DDR-Haft

Erstmals widmet sich eine ausführliche Ausstellung dem Freikauf von DDR-Häftlingen durch die Bundesrepublik. Die Schau »Freigekauft – Wege aus der DDR-Haft« dokumentiert die Lebenswege von sechs ehemals freigekauften Häftlingen aus unterschiedlichen Jahrzehnten.

Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Stiftung Berliner Mauer
Marienfelder Allee 66/80
12277 Berlin

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Berlin, Ausstellung

Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo

Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt. Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand, galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei.

Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin

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Neubrandenburg, Mi. 08. August 2012, 19.00

Ausstellungseröffnung mit Film und Gespräch

Freiheit und Zensur. Filmschaffen in der DDR zwischen Anpassung und Opposition

Einführung und Moderation: Holm-Henning Freier (BStU)

2011 wäre das größte Monument deutscher Teilung 50 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass wurde eine Plakatausstellung zum Thema “Freiheit und Zensur” konzipiert. Diese zeigt die Einflussnahme der DDR-Politik auf Film, Kultur und Gesellschaft. Zur Ausstellungseröffnung führt Herr Freier mit einem Vortrag in das Thema ein. Nach einem ersten Rundgang durch die Ausstellung wird in der Friedenskirche der Spielfilm “Berlin – Ecke Schönhauser” gezeigt.

Beginn Filmvorführung: 20.00 Uhr

Inhalt des Films: Gruppenporträt einer Handvoll “Halbstarker”, die sich tagtäglich unter der Hochbahnbrücke an der Schönhauser Allee treffen. Jeder der Jungen hat andere Gründe, um der drückenden Enge seines Elternhauses zu entfliehen. Halb aus Protest, halb aus Langeweile begehren sie gegen die Regeln des Zusammenlebens auf. Sie hören Musik, streiten sich mit Passanten, begehen kleine Delikte. Als Dieter und “Kohle” – zwei der Jugendlichen – wegen vermeintlichen Totschlags in den Westen fliehen, werden sie in einem Heim interniert. Dort kommt “Kohle” ums Leben. Dieter kehrt geläutert nach Ost-Berlin zurück und verspricht, nun ein verantwortungsvolles Leben zu führen. Seine Freundin erwartet ein Kind von ihm.

Regie: Gerhard Klein, DDR 1957

Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase

Darsteller: Ekkehard Schall, Ilse Pagé, Harry Engel

Produktionsfirma: DEFA-Studio für Spielfilme

Länge: 79 Minuten, schwarz/weiß

Im Anschluss der Filmvorführung besteht die Möglichkeit zum Gespräch. Der Eintritt ist frei.

Ort: Ev.-Lutherische Friedensgemeinde
Semmelweisstraße  50
17033 Neubrandenburg

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Berlin, Do. 09. August 2012, 18.00

Filmpräsentation

Kurzer Prozess – Eine Seefahrt in den Stasi-Knast

Fünf Tage nach dem Bau der Mauer am 13. August 1961 besteigt eine Gruppe junger Christen im Ostseebad Wolgast in der DDR einen Ausflugsdampfer. Die Jugendlichen machen einen Scherz und schreiben dem Kapitän einen Zettel mit der „untertänigsten“ Bitte, doch „wegen der guten Stimmung an Bord“ zur dänischen Insel Bornholm zu fahren. Aus einem kleinen Spaß wird bitterer Ernst: Wegen versuchter Republikflucht werden die beiden „Rädelsführer” in einem Schauprozess zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. 50 Jahre später begeben sich fünf Jugendliche für die Dokumentation von Eikon Nord auf Spurensuche.

Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

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Berlin, Do. 09. August 2012, 18.00

Filmpräsentation:  Kurzer Prozess – Eine Seefahrt in den Stasi-Knast

Fünf Tage nach dem Bau der Mauer am 13. August 1961 besteigt eine Gruppe junger Christen im Ostseebad Wolgast in der DDR einen Ausflugsdampfer. Die Jugendlichen machen einen Scherz und schreiben dem Kapitän einen Zettel mit der „untertänigsten“ Bitte, doch „wegen der guten Stimmung an Bord“ zur dänischen Insel Bornholm zu fahren. Aus einem kleinen Spaß wird bitterer Ernst: Wegen versuchter Republikflucht werden die beiden „Rädelsführer” in einem Schauprozess zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. 50 Jahre später begeben sich fünf Jugendliche für die Dokumentation von Eikon Nord auf Spurensuche.

Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

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Asbach / Sickenberg, So, 12. August 2012, 12.00

Das Grenzmuseum “Schifflersgrund” erinnert zum 51. Jahrestag des Mauerbaus, am 12. August 2012 um 14.00 Uhr an diese unmenschliche Trennung eines Volkes. Herr Landtagspräsident Norbert Kartmann, Hessen und Frau Franka Hitzing, stellvertretende Landtagspräsidentin Thüringen sowie der Honorarkonsul von Polen für Thüringen, Herr Hans Hoffmeister, werden diese Ereignisse kommentieren. Landrat Herr Dr. Werner Henning, Eichsfeldkreis und Landrat Herr Stefan Reuß, Werra-Meissner-Kreis entrichten Grußworte, eine Abordnung der US-Garnison Wiesbaden wird ebenfalls teilnehmen. Bereits ab 12.00 Uhr wird eine Stern-Radwanderung ab Hohengandern, Wahlhausen, Bad Sooden-Allendorf und der Burg Ludwigstein zum Grenzmuseum stattfinden. Nähere Einzelheiten der Fahrstrecke werden noch mitgeteilt. dtoday.de

Ort: Grenzmuseum “Schifflersgrund”
37318 Asbach / Sickenberg

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Berlin, Mo, 13. August 2012, 10:30

SONDERVERANSTALTUNG ZUM TAG DES MAUERBAUS VOR 51 JAHREN

Andacht und Kranzniederlegung
Ort: Kapelle der Versöhnung

Bernauer Str. 111
13355 Berlin
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Berlin, Di. 14 August 2012, 19.00

Gegen das Vergessen

Veranstaltung  der „Konrad-Adenauer-Stiftung“ im Umfeld des Gedenktages des Mauerbaus am 13. August. Eine außergewöhnliche Veranstaltung,  deren Besuch wir Ihnen nachdrücklich empfehlen.

der Sänger  Detlef Jablonski wird einige seiner Lieder vortragen und die Autorin Grit Poppe aus ihrem Buch „Abgehauen“, die Geschichte  einer Flucht aus der DDR,  lesen.

Ort: Gegenwind – Beratungsstelle für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur

Bredowstr. 36

10551 Berlin – Moabit

(Zwischen den U-Bahnhöfen Turmstr. und Birkenstr.)

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Potsdam, Fr. 17. August 2012, 18.00

Wie weiter mit der Gedenkstätte Leistikowstraße?

Lesung und Podiumsdiskussion

Begrüßung: Dr. Richard Buchner – 1. Vorsitzender des Gedenkvereins

Lesung: Klaus Büstrin liest aus Erinnerungen ehemaliger Häftlinge des Gefängnisses

Podiumsdiskussion: Ein ehemaliger Häftling des Gefängnisses als Zeitzeuge Martin Gorholt (Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg)

Dr. Hubertus Knabe (Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen); Vera Lengsfeld (Publizistin, ehemalige MdB); Dr. Ines Reich (Leiterin der Gedenkstätte Leistikowstraße, angefragt); Katherina Reiche (MdB, angefragt); Linda Teuteberg (MdL Brandenburg); Moderation: Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums)

Nach dreijähriger Vorbereitungszeit ist die Gedenkstätte „Ehemaliges KGB-Gefängnis“ im April dieses Jahres mit einer neuen Dauerausstellung wiedereröffnet worden. Sie kann nun – restauriert und durch einen Funktionsbau ergänzt – ihrem satzungsgemäßen Zweck als Gedenkstätte ganzjährig entsprechen. Dabei können die Zeitzeugen-Berichte der ehemaligen Häftlinge ebenso wie wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse am authentischen Ort die sowjetischen Repressionen der Nachkriegszeit in SBZ und DDR veranschaulichen. In wie weit die neue Ausstellung diesem

Zweck dient, wo Fragen offen sind, wo Themen ergänzt und die Gestaltung des Gedenkens und der Begegnungen im weitesten Sinne tatsächlich ermöglicht werden sollten, und wie der Auftrag der politischen Bildung in fairem Miteinander erfüllt werden kann – darüber soll am 17. August diskutiert werden.

Rückfragen an: Dr. Richard Buchner, (Tel. 030 / 801 24 71) richard.buchner@web.de Eintritt frei

Ort: Gedenkstätte Leistikowstraße

Leistikowstraße 1

14469 Potsdam

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Berlin, So. 19. August 2012, 11.00
SCHIFFSTOUR: WASSER- UND GRENZGESCHICHTEN IM GETEILTEN BERLIN

Strecke: Rundtour vom Treptower Hafen bis zum Humboldthafen / Moabit

Dauer: 3,5 Stunden
Anmeldung: www.sternundkreis.de | T: 030 5463600
Preis: 22 Euro pro Person
Ort: Anlegestelle Treptower Hafen

Puschkinallee 15

12435 Berlin

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Berlin, Di. 21. August 2012, 19.00

Macht aus dem Staat Gurkensalat

Jörn Luther und Ulrich Jadke

»Wehr Dich«, »Schlagt zurück« und »Macht aus dem Staat Gurkensalat« forderten die Graffiti, die im Vorfeld des Nationalfeiertags der DDR im Oktober 1983 an den verfallenden Fassaden der Klassikerstadt Weimar auftauchten.Vier der an der Aktion beteiligten Sprayer erzählen ihre Geschichte und entwerfen zugleich ein lebendiges Panorama des letzten Jahrzehnts der DDR. Neben den Referenten schrieben außerdem noch Holm Kirsten und Thomas Onißeit für das literarische Dokument einer unangepassten Jugend im untergehenden Sozialismus. In fünfzig inhaltlich korrespondierenden Kurzgeschichten erzählen die Autoren von jugendlichem Aufbegehren, von den Skurrilitäten des Erwachsenwerdens, von früher existenzieller Erfahrung, vom Willen zur Individualität, von Gehen und Bleiben.

Ort: Förderverein
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin

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Berlin, Di. 04. September 2012, 18.00

Podiumsdiskussion. Veranstaltungsreihe 2x Deutschland:

“Als Deutsche unter Deutschen”. Der Staatsbesuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik 1987

Vor 25 Jahre besuchte erstmals in der Geschichte beider deutscher Staaten ein Staatsoberhaupt der DDR die Bundesrepublik. Am 7. September 1989 wurde Erich Honecker mit allen militärischen und protokollarischen Ehren in Bonn empfangen. Im Mittelpunkt des fünftägigen „Arbeitstreffens“ standen die Verbesserung der innerdeutschen Beziehungen, insbesondere beim Reise- und Besuchsverkehr, Familienzusammenführungen, Wirtschaftskontakte und der Umweltschutz. Das deutsch-deutsche Gipfeltreffen markierte für den Staats- und Parteichef der DDR einen Höhepunkt seiner politischen Anerkennungsbemühungen. Bundeskanzler Helmut Kohl dagegen betonte nachdrücklich die Offenheit der deutschen Frage.

Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

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Berlin, bis 16. September 2012

Ausstellung: Die Meldung. Schüler, Punks und Pioniere in der DDR.

Fotografien von Volker Döring

Die Autorin Nele Güntheroth, einst selbst Lehrerin für Mathe und Physik in Ost-Berlin, hat dafür die Erinnerungen von Lehrern zusammengetragen. Ihre Erkenntnisse ergänzen in der Ausstellung die historischen Bilder der Fotografen Volker Döring, der zwischen 1984 und 1989 mit seiner Kamera an den Schulen des Prenzlauer Bergs unterwegs war.

Ort: Museum Pankow – Standort Prenzlauer Allee
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Ausstellungshalle
Prenzlauer Allee 227/228

10405 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00 Uhr, Eintritt frei. 

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Potsdam, Ausstellung „Alltag und Diktatur in der DDR“
Seit 1. Februar 2011 gibt es in der ständigen Ausstellung ein neues Kapitel zur DDR-Geschichte. Es zeigt aus alltagsgeschichtlicher Perspektive, auf welche Weise und mit welchen Methoden die SED-Diktatur die Lebenswelt der DDR-Bürger beeinflusste und wie diese darauf reagierten. Sechs Themenbereiche stellen Lebenswelten und Erfahrungen junger Menschen in der DDR exemplarisch vor und erzählen Alltagsgeschichte mit regionalem Bezug:
Das Beispiel der Bildung von Neubauernwirtschaften auf dem Rittergut Kränzlin bei Neuruppin und das Schicksal einer enteigneten Familie zeigen, wie die Bodenreform als Instrument des Gesellschaftswandels 1945 das Agrarland Brandenburg in seiner ökonomischen und sozialen Struktur von Grund auf veränderte. An der Ausgrenzung und Verfolgung der Jungen Gemeinde 1953 in Guben wird deutlich, wie rigoros die SED in den 1950er-Jahren ihren „Klassenkampf“ auf ideologischem Gebiet führte und wie sie versuchte, über die FDJ auf Jugendliche Einfluss zu nehmen.

Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam

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Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2012, soll 19:30 Uhr im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie die Uraufführung des „Jürgen-Fuchs-Zyklus“ von H.Johannes Wallmann stattfinden. Wir  möchten Sie einladen, ein besonders interessantes Konzert durch Ihre Subskription zu ermöglichen und zu besuchen. Subskription heißt: Sie ermöglichen das Zustandekommen einer Aufführung, indem Sie sich vorab verbindlich eine Eintrittskarte reservieren (schon zu Mozarts Zeiten wurde dies so praktiziert). Zumal es keine öffentliche Förderung für das Projekt gab, laden wir Sie ein, bis zum 31. Mai Ihre Karten für dieses außergewöhnliche Konzert zu bestellen; eine Karte ist zum Preis von 30.- € (Schüler/Studenten/Arbeitslose: 10.- €) erhältlich.

Sofern am 31. Mai genügend Subskriptionen vorliegen, kann das Konzert am 3. Oktober 2012 stattfinden. Wenn nicht, bleiben Ihre Karten für die Uraufführung an einem anderen Termin gültig oder Ihre Einzahlung wird auf Wunsch zurücküberwiesen. Wie schon bei Wallmanns Reiner-Kunze-Zyklus, der in Kooperation mit Deutschlandfunk und der Robert-Havemann-Gesellschaft 2009 am gleichen Ort mit großem Erfolg uraufgeführt wurde, setzen wir erneut auf Ihre Unterstützung und das Subskriptionsprinzip.

Bitte überweisen Sie Ihren Subskriptionsbeitrag bis zum 31. Mai 2012 auf folgendes Konto:

INTEGRAL-ART Wallmann GbR

Kto-Nr.: 423 670 909

BLZ: 860 100 90 (Postbank Leipzig)

Verw.zweck: Fuchs-Zyklus / Ihr Vor- und Familienname / bestellte Kartenanzahl (voll/erm.)

Nach der Überweisung richten Sie bitte eine kurze Mail an: info@integral-art.de, damit Ihnen Ihre Überweisung bestätigt sowie weitere Informationen zugesandt werden können.

Ort: Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie

Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin

Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:

Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft

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