45. KW 2012

——-Originalmeldung——-
Datum: 17.11.2012 01:33:21
Betreff: Wochenrueckblick 45. KW

DER  WOCHENRÜCKBLICK

Herausgegeben von der

Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,  ich wünsche Ihnen eine interessante und  informative Lektüre. Irina Bitter

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Ikeas seltsame Aufarbeitung Der schwedische Möbelkonzern Ikea stellt eine Studie vor, in der es darum geht,  ob politische Gefangene in der DDR für den Weltkonzern arbeiten mussten. Schon  jetzt ist sie umstritten: Die Studie kommt von Unternehmensberatern, nicht Wissenschaftlern. fr-online.de

Zur Vorstellung der Studie lud die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG)  ein, der über 30 Vereine und Verbände politisch Verfolgter aus der sowjetischen Besatzungszone und  der DDR angehören. Ihr Vorsitzender Rainer Wagner würdigte die Bereitschaft Ikeas, die Vorwürfe gegen  den Konzern zu untersuchen. “Hier hat wenigstens mal einer einen Anfang gemacht”, sagte er der  ”Berliner Zeitung”. Ziel müsse eine grundsätzliche Aufarbeitung unter Beteiligung aller betroffener  Unternehmen sein. “Am Ende müsste eine Entschädigung stehen.” berliner-zeitung.de Ikea-Zwangsarbeiter-Studie sorgt schon vorab für Streit tagesschau.de Die Untersuchung lasse die wissenschaftlichen Mindeststandards vermissen, erklärte der Verein.  Sie sei nicht von unabhängigen Experten, sondern von der Unternehmensberatung Ernst & Young  erstellt worden, “womöglich sogar gegen Bezahlung”. otz.de

Die DDR-Opfer-Hilfe hält die Studie für eine „unwissenschaftliche Show-Veranstaltung“. Der Verein  spricht der Untersuchung die Neutralität ab – obwohl Ikea zugegeben hat, dass Beschäftigte von der  Zwangsarbeit wussten.  handelsblatt.com welt.de Ikea hat seine Verantwortung für die Zwangsarbeit eingeräumt. Ex-Häftling Alexander Arnold erzählt, wie es war. bz-berlin.de Die schwedische Möbelkette Ikea hat die Zwangsarbeit politischer DDR-Häftlinge für das Unternehmen bedauert. zeit.de Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat kritisiert Ikea-Studie business-on.de welt.de

Hohenschönhausen-Preis 2012. Ehrung für Erich Loest Der Leipziger Schriftsteller Erich Loest, Jahrgang 1926, wurde jetzt in Berlin mit dem Hohenschönhausen-Preis  ausgezeichnet. Der Preis würdigt Loests Verdienste um die Überwindung und heutige Aufarbeitung der SED-Diktatur.  superillu.de

Buchpräsentation in Berlin: “Freigekauft – Der DDR-Menschenhandel” Berlin. Der Freikauf von politischen Häftlingen in der DDR durch die Bundesrepublik Deutschland zwischen 1963 und 1989 ist eines der dunklen Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte. Vor 50 Jahren nahm dieser Austausch von Gefangenen unter strenger Geheimhaltung seinen Anfang. bild.de youtube.com bild.de/news bild.de 95.847 Mark verlangte die DDR für einen Häftling Mehr als 3,5 Milliarden Mark zahlte die Bundesrepublik, um insgesamt 33.755 Häftlinge aus der DDR frei  zu bekommen. Ein neues Buch dokumentiert den Sklavenhandel des SED-Regimes welt.de Die Lücken der Vergangenheit füllen 13 Folgen zur Geschichte der Freien Erde haben gezeigt, wie sich Staatssicherheit, Partei, Zeitung und  Gesellschaft wechselseitig beeinflusst haben. Erforscht hat das Christiane Baumann.  nordkurier.de

Staatsminister unterstützt Roland Jahn Im Streit um den geplanten „Campus der Demokratie“ in der ehemaligen Stasi-Zentrale in  Berlin-Lichtenberg hat der Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, Roland Jahn, prominente  Rückendeckung bekommen. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte der MZ.  „Die Aufklärung muss weiter gehen. Von daher hat die Idee eines Campus der Demokratie  meine Sympathie.“  welt.de

“Es geht nicht um Abrechnung, es geht um Aufklärung” Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn im Gespräch mit Johannes Beleites Roland Jahn habe “bei seiner Antrittsrede öffentlich das Kriegsbeil gegen die MfS-Mitarbeiter in der Behörde  ausgegraben”, monierte Richard Schröder ein halbes Jahr nach dem Amtsantritt des neuen Bundesbeauftragten  für die Stasi-Unterlagen. Die Debatte um Jahns Versprechen, ehemalige Stasi-Mitarbeiter nicht länger beschäftigen  zu wollen, hat lange Zeit die übrigen Aktivitäten seiner Behörde überdeckt. bpb.de

Jahn kritisiert Querelen um Stasi-Beauftragten Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, hat die jahrelangen Querelen  um die Besetzung des Postens des Stasi-Landesbeauftragten in Sachsen-Anhalt scharf kritisiert.  Jahn sagte, es sei ein schlechtes Signal für die Opfer der DDR-Staatssicherheit, dass die Stelle  wegen politischer Querelen und Rechtsstreitigkeiten seit zweieinhalb Jahren unbesetzt ist. Mit  Blick auf die Beschwerde eines Mitbewerbers vor dem Bundesverfassungsgericht sagte Jahn:  ”Es ist das gute Recht eines jeden Bürgers, den Rechtsweg bis zum Ende zu gehen. Es sollte aber  hinterfragt werden, ob die Besetzung des Amtes deswegen unbedingt gestoppt werden muss.” mdr.de

Stasi-Beauftragte für Sachsen-Anhalt. Seit zweieinhalb Jahren wird gesucht Der Bundesbeauftragte Roland Jahn ist verärgert: Seit zweieinhalb Jahren ist die Stelle des  Stasi-Beauftragten in Sachsen-Anhalt unbesetzt.  taz.de

Platzeck empfängt SED-Opferverbände Potsdam. war eine Premiere mit Brisanz: 23 Jahre nach dem Mauerfall hat die rot-rote Landesregierung gestern  erstmals Vertreter von insgesamt 23 Opferverbänden und Aufarbeitungsinitiativen empfangen. „Das ist ein Anfang“,  sagte Vera Lengsfeld, Landesvorsitzende der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) der MAZ. Bislang habe das  Land eine Anerkennung der Arbeit der SED-Opfer vermissen lassen. maerkischeallgemeine.de

Stasi-Expertin zog bitteres Fazit Gießen. Zu einem Gedenkvortrag zum 23. Jahrestag des Mauerfalls hatte die Junge Union Gießen am Freitag ins  Kerkradezimmer der Kongresshalle geladen. Doch über den 9. November 1989, der die beiden Teile Deutschlands  wieder zusammenbringen sollte, referierte Birgit Siegmann nicht. wetterauer-zeitung.de

Suche nach Wiedergutmachung Fürstenwalde. Sechs Männer und fünf Frauen haben am Dienstag im Laufe des Tages das Gespräch mit Reinhard  Schult gesucht. “Das ist eine durchschnittliche Zahl”, sagt der Bürgerberater, ein Mitarbeiter der Beauftragten des  Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur, Ulrike Poppe. Reinhard Schult bietet Opfern  des SED-Regimes Rechtsberatung, praktische Hilfe und allgemeine Informationen an. Auch heute noch sei das  Thema für viele Menschen hoch aktuell, nicht selten führten die Erfahrungen aus der Vergangenheit noch zu emotional  aufgeladenen Gesprächen. “Meine Beratung verläuft aber ganz sachlich”, sagt Schult.   moz.de

Einheitsdenkmal ohne Sasha Waltz Berlin. Kaum ein bundesdeutsches Denkmal ist so umstritten wie das vom Bundestag beschlossene Einheits- und  Freiheitsdenkmal. Jetzt droht eine typische Politiker-Zwangshandlung: Wir bauen, weil wir beschlossen haben zu bauen. fr-online.de tagesspiegel.de

Geschichte zum Anklicken DDR Museum veröffentlicht zum Mauerfall-Jubiläum Online-Ausstellung mit dem Google Cultural Institute deutsche  Geschichte ins Netz: Pünktlich zum 23. Jahrestag des Mauerfalls erzählt das „Wendetagebuch“ die Ereignisse rund um  Mauerfall und Wiedervereinigung aus der Sicht eines einfachen Bürgers. Der fiktive Autor Uwe Neumann ist kein Held  und kein übermäßig überzeugter SED-Anhänger, er ist kein Intellektueller, doch von gesundem Menschenverstand.  niederlausitz-aktuell.de

Immer an der Wand lang Ultraläufer haben den 160 Kilometer langen Berliner Mauerweg als Rennstrecke entdeckt. Ihnen geht es nicht nur um den Sport sondern, auch um die Geschichte der Rundroute. tagesspiegel.de

Wie wirklich war die Wirklichkeit? Eine Lange Nacht über den Umgang mit DDR-Geschichte Vor fast einem Vierteljahrhundert fiel die Mauer – welche Bilder von der DDR sind im kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert? Im Rückblick auf die Diktatur duldet die Demokratie viele Interpretationen – allem Bemühen um Aufarbeitung und Aufklärung zum Trotz. dradio.de

Kommunismus soll europaweit aufgearbeitet werden — Gedenken zum 9.November 1989 Die Aufarbeitung des Kommunismus als europäische Aufgabe ist Gegenstand einer Konferenz, die am 07.11.  in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen stattfand.  lokalkompass.de

Stasi-Affäre: Hiddensees Bürgermeister droht Absetzung Hiddensee. Nachdem die Ehrenkommission des zuständigen Amtsausschusses von seiner früheren  Stasi-Tätigkeit überzeugt ist, muss Hiddensees Bürgermeister Thomas Gens (parteilos) nun mit seiner Abwahl rechnen.  ostsee-zeitung.de ndr.de

Glasstele Nummer 18 wird in Mühlberg eingeweiht Mühlberg Auf 17 Glasstelen können sich Besucher schon jetzt über die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers  Stalag IV B und des Speziallagers Nr. 1 des sowjetischen Geheimdienstes NKWD bei Mühlberg informieren.  lr-online.de

„Wir fühlten uns von Anfang an ausgegrenzt“ Bodo Platt, früherer Häftling im KGB-Gefängnis Leistikowstraße, über seine Haftzeit und den Dauerkonflikt  um die Gedenkstätte. Sie haben im früheren KGB-Gefängnis in der Leistikowstraße eingesessen, sind heute  Sprecher der Zeitzeugeninitiative und Kritiker der neuen Dauerausstellung. Unter welchen Umständen kamen  Sie 1948 in das Haus?   pnn.de

Schicksalstag 9. November. Zwei Menschen, zwei Geschichten
Gerhard Lauter – er verfasste am 9. November 1989 das neue “Reisegesetz”, das Schabowski am frühen  Abend so schusselig bekannt gab.  dl.dropbox.com

Studie: Jeder sechste Ostdeutsche rechtsextrem Regelmäßig misst die Friedrich-Ebert-Stiftung rechtsextreme Einstellungen. Obwohl es Deutschland  insgesamt wirtschaftlich vergleichsweise gut geht, nimmt fremdenfeindliches Denken weiter zu. dw.de

BEI UNS IN NEW YORK Gysis Welt New York gehört, aus verständlichen Gründen, zu den beliebtesten Reisezielen deutscher Politiker. Im  Wirtschaftsministerium sprechen sie noch heute darüber, wie seinerzeit Karl-Theodor zu Guttenberg  seine Schau auf dem nächtlichen Times Square abzog. Diese Woche war ein anderes Show-Talent aus  Berlin in der Stadt: Gregor Gysi, Fraktionschef der Linken im Deutschen Bundestag. Er eröffnete das neue  Büro der parteinahen Rosa-Luxemburg-Stiftung. Seit die SED-Nachfolgepartei PDS in den Bundestag gewählt  wurde, haben die Linken Anspruch auf Steuergeld für eine Stiftung wie alle anderen auch und sie wissen,  wie damit umzugehen ist. sueddeutsche.de

NORDKOREAs Diktator nimmt sich Stalin zum Vorbild Wiederholt hat Kim Jong-un seine hohen Militärs vorgeführt. Dennoch lassen es die Generäle geschehen.  Sie kennen ihre Rolle im Regime. Schon Stalin trieb mit seiner Armeeführung tödliche Spiele. welt.de

AUS DEN VERBÄNDEN Gesprächsrunde Berlin, Do. 13. Dezember 2012 NACHGEFRAGT! Gesprächsrunde des Bundespräsidenten und der Bundesstiftung Aufarbeitung Was ist “typisch deutsch”? Was sind die Gemeinsamkeiten von Ost und West nach mehr als 20 Jahren  Wiedervereinigung? Was ist “typisch deutsch”? Darüber soll am 13. Dezember 2012 in einer Gesprächsrunde  mit dem Bundespräsidenten in Schloss Bellevue diskutiert werden.
Im Vorfeld dieser Veranstaltung ist auch Ihre Meinung gefragt! Gerne können Sie uns Ihre Fragen zum Thema  unter www.erinnern-und-gestalten.de bis zum 29. November 2012 mitteilen. Aus den eingesandten Fragen  wählen wir die spannendsten aus und laden die Fragesteller ins Schloss Bellevue ein. Im Rahmen der Veranstaltung  haben diese dann die Möglichkeit, ihre Frage direkt und live an die Podiumsteilnehmer zu richten.
An der nicht-öffentlichen Veranstaltung “Typisch deutsch” wird ein junges Publikum teilnehmen, vor allem  Studierende verschiedener Universitäten sowie junge Akteure und Multiplikatoren aus dem Bildungsbereich.
Die Gesprächsrunde “Typisch deutsch” ist Teil der Veranstaltungsreihe “Vergangenheit erinnern – Demokratie  gestalten”, die der Bundespräsident und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gemeinsam  ausrichtet. Medienpartner ist der Deutschlandfunk.

REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG

Wie misst man Unrecht? Ein Gesetz und seine Folgen Vor 20 Jahren, am 4. November 1992, trat das strafrechtliche Rehabilitierungsgesetz als erstes Gesetz zur  Rehabilitierung und Entschädigung von SED-Unrecht in Kraft. Damit entstand die Möglichkeit, alle in der  DDR aus politischen Gründen ergangenen Urteile aufzuheben und die Betroffenen zu rehabilitieren. Zwei  Jahre später ermöglichte das zweite Rehabilitierungsgesetz, verwaltungsrechtliches und berufliches  Unrecht zu rehabilitieren. Beide Gesetze bilden die Grundlage für die Entschädigung von erlittenem  Unrecht. Was konnten diese Gesetze tatsächlich leisten? Was lief gut, was blieben bis heute ungelöste  Probleme? Lutz Rathenow – Schriftsteller und Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen – zieht Bilanz. mdr.de

Hilfe zu DDR-Unrecht Bad Belzig. Die Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur  (LAkD) bieten Beratungen für Bürger an, die unter der SED-Diktatur der DDR gelitten haben und durch Maßnahmen  des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in ihren Rechten verletzt worden sind.   maerkischeallgemeine.de

ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN

Das Zuchthaus Cottbus 2012 Zum 22. Jahrestag der Deutschen Einheit und zur Eröffnung der Gedenkstätte „Zuchthaus Cottbus“ liegt eine dritte Auflage dieser Sonderausgabe der „Cottbuser Blätter“ vor. Gegenüber der ersten Ausgabe vom 9. November 2009 wurde der Umfang um 26 Seiten erweitert, allein im Vergleich zur zweiten Auflage konnten 77 Fotos, Grafiken und Dokumente ergänzt werden. Einem Wunsch der früheren „Politischen“ von Cottbus folgend, enthält die neue Ausgabe ein Namensregister, was ihnen helfen soll, Informationen über frühere Haftkameraden zu finden. Diesem Ziel dient auch die um Cottbuser Haftzeiten ergänzte Beschriftung der Porträt-Fotos. Von den seit 2009 verstorbenen Zeitzeugen wurden die Lebensdaten vervollständigt. Jetzt stellt sich auch das „Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.“ vor, wird über die Eröffnung der Gedenkstätte berichtet und werden die Ergebnisse der ersten Cottbuser Häftlingsbefragung präsentiert. Dokumentiert werden die Haft von Mitgliedern der „Weißen Rose“ in Cottbus und die Entdeckung der letzten „Nacht- und Nebel-Gefangenen“ aus der NS-Zeit (in Paris) sowie ihr Besuch in Cottbus als Ehrengast des Oberbürgermeisters. Weitere Publikationen zur Thematik sind in Arbeit. Das Autorenteam freut sich über Kritik und Anregung unter: t.kittan@gmx.de.  Der Buchpreis beträgt 22,90 Euro (Regia Verlag & Städtische Sammlungen Cottbus).

Buch Freigekauft – Der DDR-Menschenhandel Ralf Georg Reuth, Hans-Wilhelm Saure, Andreas H. Apelt. BILD/ Kai Diekmann (Hrsg.), Piper-Verlag, Umfang: 208 S.
Fotos: Farbe und schwarz-weiß, Preis: 17,99 Euro
ISBN 978-3-492-05556-7 Freigekauft – Der DDR-Menschenhandel“: BILD erklärt ein geheimnisumwittertes Kapitel deutsch-deutscher  Geschichte. Es ist eines der geheimnisumwitterten Kapitel deutsch-deutscher Geschichte: Der Freikauf von politischen Häftlingen durch die Bundesrepublik Deutschland in den Jahren zwischen 1963 und 1989. Vor 50  Jahren nahm dieser Handel unter strenger Geheimhaltung seinen Anfang. Aus diesem Anlass veröffentlicht  BILD zusammen mit der Deutschen Gesellschaft e.V. das Buch „Freigekauft – Der DDR-Menschenhandel“.  Der bewegende Bild- und Textband beleuchtet die Ereignisse rund um den Freikauf von über 33.000 politischen  Häftlingen aus den Gefängnissen der DDR durch die Bundesrepublik Deutschland. Er schildert auch den Kampf  um Familienzusammenführungen, besonders der mehr als 2000 Kinder, die durch den Mauerbau von ihren  Eltern getrennt wurden.  Das 208 Seiten starke Werk informiert sowohl über die Ursprünge der sogenannten  „humanitären Bemühungen“ als auch über die historischen Hintergründe des über 26 Jahre währenden  „Menschenhandels“, der die Devisenkasse des SED-Staates mit rund 3,5 Milliarden D-Mark füllte. Mit jetzt  freigegebenen Geheimdokumenten, beeindruckenden Fotografien – einige davon bislang unveröffentlicht –  und seltenen Zeitzeugenberichten von Freigekauften und Akteuren schildert der Band in eindrücklicher  Weise persönliche Schicksale aus dieser Zeit. Autoren sind die BILD-Journalisten Ralf Georg Reuth und  Hans-Wilhelm Saure sowie der Publizist Andreas H. Apelt. „Mit diesem Buch wollen wir einen Beitrag leisten, die Erinnerung an den Freikauf und damit an die zweite  Diktatur in Deutschland wachzuhalten. Denn nur wer um die Unfreiheit weiß, kennt den Wert der Freiheit  und wird für diese eintreten“, so Herausgeber und BILD-Chefredakteur Kai Diekmann.

Mehr als drei Milliarden D-Mark flossen in die SED-Kassen durch den Freikauf von politischen DDR-Häftlingen Von 1963 bis 1989 bezahlte die Bundesrepublik für mehr als 33 000 Gefangene, die so in den Westen und die  Freiheit kamen. Diese Fakten sowie Schicksale von Betroffenen und einstigen Akteuren versammelt der Text-  und Bildband „Freigekauft – der DDR-Menschenhandel“, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. focus.de Jeder DDR-Häftling war 95.847 DM wert Die Bundesregierung kaufte mehr als 33.000 politische Gefangene frei. Noch immer sind viele Akten über  das Geschäft unzugänglich  welt.de

Geschichte der Freikäufe von DDR-Häftlingen – Ausstellung in der Erinnerungsstätte „Freigekauft – Wege aus der DDRHaft“. Es ist bundesweit die erste Ausstellung, die darstellt,  wie ein Drittel der politischen Häftlinge aus den DDR-Gefängnissen durch die BRD freigekauft  wurde: gegen Geld und Güterlieferungen. Die Rolle der evangelischen Kirche kommt dabei etwas zu kurz tafischer.blog.de

Wir wollten die DDR reformieren Dillenburg. Die Jugendlichen hatten eine lebenslustige Frau vor sich, 50 Jahre alt, mit schwarzem Haar.  Noch vor gut 25 Jahren galt sie als “gemeingefährliche Person”, als “Staatsfeind”: Ingrid Miethe, einst in  der Protestbewegung der DDR engagiert, berichtete jetzt Dillenburger Schülern von ihrer Geschichte. mittelhessen.de

Vom frühen Zerfall der Staatssicherheit in den 80er Jahren Halle. Die beiden Offiziere, die die Wohnung des verhafteten Verräters bewachen sollten, hatten  zuvor natürlich von Alexander Solshenizin gehört. Aber gelesen? Nein, vom sowjetischen Staatsfeind  Nummer 1 waren Anfang der 80er Jahre in der DDR keine Bücher zu haben. Und zwei hauptamtliche  Stasi-Leute wären wohl auch nie darauf gekommen, mal reinzuschmökern in den verbotenen  ”Archipel Gulag”, wenn das anders gewesen wäre.   mz-web.de

Die heimlichen Leser in Post-Uniform Die Staatssicherheit überwachte den Briefverkehr in der DDR in großem Ausmaß. Im Bezirk Suhl  wurde die Post in Zella-Mehlis überprüft.  Pro Tag wurden in der DDR zwischen 30 000 und 120 000 Briefe  gelesen und ausgewertet; Peter Hellström geht von 90 000 aus. In den Hauptpost- und Briefverteilämtern  hatte die Abteilung M Außenstellen eingerichtet, die in der Struktur der Deutschen Post als “Stellen 12″  firmierten und deren Arbeit geheim war. insuedthueringen.de

Vater Stasi-Offizier, Sohn Republik-Flüchtling Rolf Tröbner arbeitete als “Hauptamtlicher” bei der DDR-Staatssicherheit, überwachte den Alltag seiner Kinder.  Als ein Sohn flüchtet, drangsaliert und inhaftiert wird, zerbricht die Familie – fast. welt.de

Das Misstrauen saß mit am Tisch Hagenow. “Mein Vater arbeitet beim MDI”, Ministerium des Inneren, so mussten die Kinder antworten, wenn sie  nach der Arbeitsstelle der Eltern gefragt wurden. Tagtäglich gab es Misstrauen, Angst und Kontrollen auch in den  eigenen Familien der Stasi-Mitarbeiter. Die Kinder wurden zu lügen angehalten und durften nicht darüber reden,  dass es in Wirklichkeit das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) war, in dem ihre Väter arbeiteten. nnn.de

Wir sprechen Deutsch Es ist das Festival für den deutschen Film. Beim Kinofest in Lünen sind rund 50 Kurz- und Langfilme zu sehen. Seit vielen  Jahren lebt Katrine  in Norwegen, hat einen Mann, eine erwachsene Tochter. Nun holt die Vergangenheit sie ein. Katrine  war Stasi-Agentin und wurde eingeschleust, um Informationen über die norwegische Marine zu sammeln. Juliane Köhler  spielt die Hauptrolle in “Zwei Leben”, dem Eröffnungsfilm des Kinofestes Lünen.  welt.de

Ein Luther für alle Fälle Mit Luther geht irgendwie alles: Erst wird er zum Gründungsvater des Deutschen Reichs stilisiert, später  macht die SED aus ihm einen Sozialisten. fr-online.de

Seine Lehre aus der DDR: „Nutzt euer Wahlrecht“ Zeitzeuge spricht vor Schülern über den Einsatz der Staatssicherheit gegen die eigenen Bürger Königsbrunn Die Chance auf einen nachhaltigen Unterricht in Zeitgeschichte und Politik haben für die zwei kommenden  Wochen die Schüler des Gymnasiums Königsbrunn. Konrad Felber, Leiter der Dresdner Außenstelle der Bundesbehörde  für Staatsicherheitsunterlagen der ehemaligen DDR (BStU), eröffnete dort die Ausstellungen „Stasi Ohn(e)Macht“ und  „Die heile Welt der Diktatur“. augsburger-allgemeine.de

DDR-Alltag im Fokus “Mythos und Wirklichkeit – wie die SED-Diktatur den Alltag der DDR-Bürger bestimmte”: Unter diesem Motto ist bis  Ende November eine Ausstellung im Hofer Bürgerzentrum zu sehen.  br.de

Ein Regime ohne Graustufen Dorsten. Ein gleichsam interessantes, wie auch trauriges Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte schlug am Freitag  Dr. Henrik Bis-pinck im Alten Rathaus am Markt auf. Der 35-jährige Stasi-Experte beleuchtete in einem sehr detaillierten  Vortrag die Nachbeben, die durch die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann im einstigen Arbeiter und  Bauernparadies ausgelöst wurden. derwesten.de

Die Stasi-Bombe im Fluchttunnel Im November 1962 stellte die DDR-Staatssicherheit einer Gruppe von Fluchthelfern eine Falle. Beim Öffnen des Tunnels  sollte eine Bombe gezündet werden. Doch jemand hatte die Schnüre gekappt.

9. November 1989 – als die Reisefreiheit verkündet wurde Als Dolmetscherin für Journalisten erlebte Wiebke Reed (die Ex-Frau von DDR-Superstar Dean Reed ) die legendäre  Veranstaltung. Mit der Chefin einer Schauspieler-Agentur sprach Ildiko Röd.  maerkischeallgemeine.de

Irmgard Tepelmann: Das „Lager des Schweigens“ Beetzendorf. Irmgard Tepelmanns Vater starb drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in einem sowjetischen  Speziallager – darüber berichtete die Beetzendorferin im Salzwedeler Gymnasium. „Ich bin die Tochter des Herrmann  Gause“, stellte sie sich vor.  az-online.de

Helau – die Stasi war immer dabei Die Gratwanderung fing schon mit dem Motto der Sitzungen an: Wenn ein DDR-Karnevalsclub zu einer „Reise um die  Welt“ einlud, schickte die Stasi garantiert einen Reisebegleiter mit, erzählt Rolf Fliedner, Ehrenpräsident des Landesverbandes  der Thüringer Karnevalsvereine. Der habe dann im Laufe des Kostümballs alles aufgeschrieben, was ihm nicht staatstragend  genug vorkam. Vorsicht sei geboten gewesen: „Jeder der lachte, verriet sich ja.“  wiesbadener-kurier.de

Stasi-Akten und Gießkanne mit doppeltem Boden Im Rathaus und vier Schulen wird vom Geschäft der Stasi und dem Ende der DDR vor 23 Jahren erzählt. Beklemmende Schilderungen von Zeitzeugen augsburger-allgemeine.de

Bekenntnisse eines Gründervaters Er gilt als ein Genie der Freundschaft. Aber in seinen Tagebüchern 1966 – 1972 schimpft Hans Werner Richter mit ätzender Schärfe über die großen Schriftsteller und Kritiker seiner Zeit. Vor allem über die Mitglieder der Gruppe 47, deren Gottvater er war. tagesspiegel.de

Warum Komponist Wallmann seine Vergangenheit nicht vergessen kann Erfurt. “Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist nicht einmal vergangen.” Die so oder leicht abgewandelt ins  Deutsche übertragenen Sätze - “The past is never dead. Its not even past.” - gehören inzwischen zu den  berühmtesten Zitaten jüngerer Geschichte. Christa Wolf hat es an den Anfang ihrer  “Kindheitsmuster”  gestellt. Aber es ist auch jenseits der Dichter ein Muster für unseren Alltag geworden. thueringer-allgemeine.de

DDR-Geschichte auf amerikanisch Es ist eine ganz andere Akte als sonst üblich: Zwei hauen über die Grenze ab, einer bleibt zurück und kommt  dafür in den Knast. Und ein Amerikaner will wissen, warum und was aus dem dritten Mann geworden ist.  nordkurier.de

Buch Ralf Schröder Unaufhörlicher Anfang. Vorboten eines Romans Hg. von Michael Leetz. Edition Schwarzdruck, 624 S., brosch., 35 €. Jetzt, im »Unaufhörlichen Anfang«, verlässt der Mann, der sich selber nie so wichtig nahm (und  gestern fünfundachtzig Jahre alt geworden wäre), seinen stillen Posten und erzählt seine Geschichte.  Erzählt von Kindheit und Krieg, vom Slawistik-Studium, von naiver Stalin-Bewunderung und den Hoffnungen,  die dem Denkmalsturz Stalins folgten, von nüchterner Verlagsarbeit, Büchern und Autorenbegegnungen,  von altem und neuem Denken und den Umbrüchen, die der Herbst 1989 mit sich brachte. neues-deutschland.de

Buch Uli Schöler Wolfgang Abendroth und der „reale Sozialismus“. Ein Balanceakt. Berlin 2012 (Verlag für Berlin-Brandenburg), 216 S., 19,95 € Der Politikwissenschaftler Uli Schöler erörtert in dem Buch „Wolfgang Abendroth und der ‚reale Sozialismus’. Ein Balanceakt“ das Verhältnis eines „Gründungsvaters“ der deutschen Politikwissenschaftler zur DDR-Diktatur zwischen Apologie und Kritik. Direkt an den Quellen orientiert gelingt dem Autor ein anschauliches Bild der politischen Entwicklung eines bedeutenden Intellektuellen zwischen Demokratie und Sozialismus, Ideologie und Wissenschaft. hpd.de

Buch Dirk Brauns Im Inneren des Landes Galiani Berlin, Berlin 2012, 224 Seiten Zwei ehemalige NVA-Soldaten, ein abgewracktes Kasernengelände und ein Schuss im Hausflur: In seinem Romandebüt berichtet der Journalist und Autor Dirk Brauns von Menschen, die auf komplizierte Weise in ihrer Geschichte gefangen sind. Ein spannungsgeladenes Buch. dradio.de

Buch Ewa Bojenko-Izdebska, Kamila Mazurek, Weronika Priesmeyer-Tkocz (Hgg.)  Gemeinsame Wege? Transformation in Ostdeutschland und Polen Wspólne drogi? Transformacja w Polsce i w Niemczech (zweisprachig in Deutsch und Polnisch), Pb, 14 x 21 cm, 642 Seiten, 18 Abbildungen, 39,90 € ISBN: 978-3-942437-08-0 WEITERES ZUR BUCHPREMIERE AM 22.11.12 UM 18.00 UHR IM BERLINER RATHAUS

Buch Krisztán Csaplár-Degovics, Miklós Mitrovits, Csaba Zahorán (Eds.)  After Twenty Years – Reasons and Consequences of the Transformation in Central and Eastern Europe Broschur, 14 x 21 cm, 420 Seiten, 34, 90 € ISBN 978-3-940452-29-0  Dieser Sammelband enthält wissenschaftliche Essays über verschiedene Aspekte der Transformation in Ungarn  und Osteuropa. Die politischen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen werden dabei von  den Verfassern in den größeren historischen Kontext eingebunden.

Buch Alfred Bischoff (Hg.) Auswahlbibliographien zur Geschichte des Kommunismus in Europa,  Band IV Deportation der deutschen Minderheit in Russland, der Sowjetunion und Osteuropa Hardcover, 14×21 cm 644 Seiten, 69,90 € ISBN 978-3-942437-01

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN

Bautzen, So. 18. November 2012, 17.00 Chorkonzert für Menschenrechte in der Gedenkstätte Bautzen Mit vorgetragenen Erinnerungen des Schauspielers Jochen Stern Gedenkstätte Bautzen ein »Chorkonzert für Menschenrechte« statt. Kirchliche und weltliche Lieder  aus vier Jahrhunderten werden von dem Projektchor der Kirchgemeinden aus Oppach und Umgebung  gesungen. Der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Jochen Stern (Tatort, Großstadtrevier,  Der Laden, Good Bye Lenin!) liest zwischen den Liedern aus seinen Erinnerungen als ehemaliger  politischer Gefangener des Speziallagers Bautzen. Zwei Sonntage vor dem Ersten Advent erinnert der Volkstrauertag an die Toten der zwei Weltkriege  und an die Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen. Der Gedenktag mahnt zur Versöhnung, zur  Verständigung und zum Frieden. Während der Diktaturen des vergangenen Jahrhunderts waren  tausende Menschen zu Unrecht in den Bautzener Gefängnissen eingesperrt. In Erinnerung an deren  Schicksale veranstaltete die Gedenkstätte Bautzen bereits im vergangenen Jahr ein Chorkonzert.  Erst mit dem ehrenamtlichen Engagement von Bürgern der Region konnte dieses überhaupt ermöglicht werden. Bereits seit Wochen proben die Chormitglieder nun für ihren diesjährigen Auftritt am kommenden Sonntag  im ehemaligen Gefängnis Bautzen II. Jochen Stern arbeitete seine Haftzeit und seine Erfahrungen mit der  kommunistischen Diktatur literarisch auf. Er war zwischen 1948 und 1954 im Speziallager Bautzen  eingesperrt, weil er sich für einen demokratischen Neuanfang in der sowjetischen Besatzungszone  engagierte. Für seinen Einsatz um Demokratie und Menschenrechte wurde er fast auf den Tag genau  vor drei Jahren von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Der Eintritt ist frei. Alle sind herzlich eingeladen! Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit
Ort: Gedenkstätte Bautzen
Weigangstraße 8a
02625 Bautzen ———————————-

Berlin, Mi. 21. November 2012, 19.00 1982  — Die neue Opposition in der DDR Um das Jahr 1982 entsteht in der DDR eine neue Opposition. Zunächst handelt es sich um einige hundert  Aktivisten, die Menschenrechts-, Friedens-, Frauen- und Umweltinitiativen bilden. Das geschah nicht nur in  Berlin. Die Geheimpolizei reagierte mit Zersetzungsmaßnahmen. Es gab einzelne Verhaftungen und  West-Medien berichteten darüber. In der Veranstaltung sollen die Vorgänge näher analysiert werden.  Nach einem Kurzvortrag des Historikers Christoph Wunnicke diskutieren Akteure über die Geschehnisse.  Dr. Jutta Begenau, Reinhard Weißhuhn und Tom Sello waren in Berlin aktiv, Michael Beleites in Sachsen.  Der Moderator Peter Wensierski berichtete als West-Korrespondent über die Ereignisse.   Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.  Ort: Rathaus von Berlin-Mitte Karl-Marx-Allee 31 Robert-Havemann-Saal Fahrverbindung: U-Bhf Schillingstraße

———————————–

Vortrag Dresden, Do. 22. November 2012, 19.00 Die Herausforderungen an die Stasi-Unterlagen-Behörde im 3. Jahrzehnt ihres Bestehens Die Gedenkstätte Bautzner Straße lädt Sie recht herzlich zu einer Kooperationsveranstal­tung mit der  Wilhelm-Külz-Stiftung und dem BStU ein.  Die Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen ist noch nicht  abgeschlossen. Das zeigt z. B. die nach wie vor ungebrochene Nachfrage nach Akteneinsicht. Auch  darum kann es noch keinen Schlussstrich geben.Was aber ist in Sachen Aufarbeitung künftig noch zu  leisten? Wie muss sich die Stasi-Unterlagen-Behörde in Zukunft aufstellen? Welche Rolle sollen  authentische Orte für die Be­hörde spielen wie z. B. das ehemalige Stasi-Gelände auf der Bautzner  Straße in Dresden? Kann die Idee eines „Campus der Demokratie“ – wie aktuell in Berlin diskutiert – ganz  oder in Teilen auf Dresden übertragen werden? Überlegungen und Antworten auf die Herausforderungen des BStU im dritten Jahrzehnt des Bestehens der  Behörde sollen im Mittelpunkt des Gespräches zwischen dem Bundesbe­auftragten Roland Jahn und dem  FDP-Kulturpolitiker Reiner Deutschmann stehen. Referenten: Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) Reiner Deutschmann (MdB), Kulturpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Moderation: Dr. Jörg Kürschner, MDR Der Eintritt ist kostenfrei. Wir bitten um Anmeldung per E-Mail oder telefo­nisch. Wir würden uns sehr über Ihr Kommen freuen. Bei Rückfragen können Sie sich gern unter den unten  angegebenen Kontaktdaten an uns wenden. Ort: Gedenkstätte Bautzner Straße  Bautzner Straße 112a, Seminarraum 2. Etage 01099 Dresden  —————————————- Berlin, Do. 22. November 2012, 18.00 Albanien 1912 – 2012. 100 Jahre staatliche Unabhängigkeit Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Albanien und der Deutsch-Albanischen  Freundschaftsgesellschaft (DAFG). Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amtes. PROGRAMM – 18.00 : Begrüßung (Detlef W. Stein, OEZ BERLIN; S.E. Valter Ibrahimi, Botschafter der Republik      Albanien, Berlin)
- 18.15 : Volkstanzgruppe des albanischen Kulturvereins ALBUNIVERS (Berlin) – 18.30 : ALBANIEN – 100 Jahre Unabhängigkeit. Eine historische Einführung    Referenten: Andreas Hemming (Universität Jena), Jochen Blanken (DAFG, Hamburg)
- Diplomatische Beziehungen Albanien-Deutschland  1912-2012 :  Enrico Seewald (Politologe, Potsdam)
- Die Republik Albanien auf dem Weg in die EU : Dr. Marzenna Guz-Vetter (EU-Kommission, Berlin) – Die gegenwärtigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen  Deutschland und Albanien :    Hans-Jürgen Müller (Präsident der Deutsch-Albanischen Wirtschaftsgesellschaft, Berlin)
- Albanische Kultur in Berlin :  Mereme Llubani (Vorsitzende des Kulturvereins ALBUNIVERS, Berlin) Moderation: Detlef W. Stein (Leiter OSTEUROPA ZENTRUM BERLIN) Anschließend kleiner Empfang. Freier Eintritt ! Ort: Berliner Rathaus (Raum 338),  Eingang über Jüdenstrasse 10117 Berlin —————————————

Berlin, Do. 22. November 2012, 19.00 Chansonabend mit gelesenen Texten  Wenn sich der Untergrund bewegt Der Berliner Autor, Liedermacher und Arzt Karl-Heinz Bomberg investiert gerne langes Nachdenken in kurze  Niederschriften. Manchmal wird vom Wind dir kühlserviert komprimierte Ein- und Ansichten. 119 Textchen. Kurz.  Knapp. Trocken. Treffend (Bestell-Nr.: 9783942150934, 12,90 € ).  Dieser kleine Band mit Aphorismen,  Gedanken, Versen und mehr noch mit verdichteten Assoziationen liest sich nicht leicht, manchmal muss man sich  die Worte gehört vorstellen, manchmal muss man ein zweites Mal lesen, um den Sinn und die Sinnlichkeit zu verstehen.  Karl-Heinz Bomberg versteht es, Kalauer zu schreiben, die keine Kalauer sind, sondern Geistesblitze,  die zum Denken verführen. Die Verse sind gegen eine Oberflächlichkeit gerichtet und ein schlichtes Glück:  ”Ohne Fensterputz kein Lichtblick”… Genüsslich, wie man  vielleicht eine Zigarre paffen könnte, sollte man die Worte lesen. Es lohnt sich. Eintritt frei. Ort: Buchhandlung 89 Grünberger Straße 84 10245 Berlin ——————————— Mühlhausen , Do. 22. November 2012, 10.00 – 17.00 Opferrente  bis Stasi-Akten-Einsicht Ein Bürgersprechtag der Beratungsinitiative im Auftrag der Landesbeauftragten zu den  SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen findet am Donnerstag, 22. November, von 10.00 Uhr  bis17.00Uhr in Mühlhausen, Landratsamt Unstrut-Hainich-Kreis, Brunnenstraße 97,  Raum 110 statt. Es sind auch telefonische Rücksprachen unter: 03601 802024 während  der Sprechzeiten möglich. Anträge auf Rehabilitierung können noch bis 31.12.2019  gestellt werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Antragstellung auf  Akteneinsicht in die Unterlagen der Staatssicherheit bei der Bundesbeauftragten. Ort: Mühlhausen Landratsamt Unstrut-Hainich-Kreis Brunnenstraße 97, Raum 110 ———————————

Vortrag Berlin, Mo. 26. November 2012, 18.00 Erinnerung der Repression – Repression der Erinnerung Eingeschränkte Bürgerrechte, Wahlmanipulationen, »gelenkte Demokratie« – Russland steht immer wieder im Fokus kritischer Debatten. Die Bundesstiftung Aufarbeitung nimmt dies zum Anlass, den Blick auf einen weiteren Bereich gesellschaftlicher Entwicklungen zu lenken: Wie stellt sich das heutige Russland seiner Vergangenheit? Elena Zhemkova, die Geschäftsführerin  der Moskauer Menschenrechtsorganisation »Memorial International«, berichtet in ihrem Vortrag  vom »erlaubten« und »verbotenen« Erinnern. Sie beschreibt das Spannungsverhältnis zwischen der  Aufarbeitung kommunistischer Verbrechen und der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Ihr Vortrag  ist auch mit »Repression der Erinnerung« überschrieben, denn die Auseinandersetzung mit der  kommunistischen Diktatur verläuft in Russland nicht ohne Konflikte. Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin ———————————

Berlin, Di. 27. November 2012, 19.00 Dr. Stefan Winckler Gerhard Löwenthal – Ein Beitrag zur politischen Publizistik der Bundesrepublik Deutschland Kaum ein Journalist prägte die publizistische Landschaft in der Bundesrepublik der 1970er und 1980er  Jahre so stark wie Gerhard Löwenthal. Wurde er in der DDR teils als Staatsfeind Nummer 1 deklariert,  so galt er vielen Kollegen im Westen als polemischer Aufpeitscher wider die Entspannungspolitik.  Stefan Winckler beleuchtet zum ersten Mal Werdegang und politische Hintergründe des streitbaren  Moderators des ZDF-Magazins. Wie entfaltete sich die ungewöhnliche Karriere des Holocaustüberlebenden  Löwenthal? Wie formten sich seine moralischen und politischen Standpunkte? Und wie wurde er zu dem  konservativen Journalisten, als der er in der alten Bundesrepublik Mediengeschichte schrieb? Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V. Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)

———————————

Buchpräsentation Berlin, Di. 4. Dezember 2012, 18.00 Freiheit, die ich meinte. Die Historikerin Helga Grebing im Gespräch Die 1930 geborene Historikerin Helga Grebing stand in ihrem Leben zweimal vor der Herausforderung,  sich von totalitären Überzeugungen zu lösen: als BDM-Führerin vom Nationalsozialismus in den Jahren  1945/46 und nach 1947, als Absolventin der Vorstudienanstalt (spätere Arbeiter- und Bauernfakultät der  Berliner Humboldt-Universität), vom SED-Kommunismus. In einer Autobiographie blickt Helga Grebing  auf jene Jahre zurück und entfaltet dabei das Lebensbild einer Generation, die den Zweiten Weltkrieg  als Kinder und Jugendliche erlebt und verarbeitet hat und schon kurz nach Kriegsende die politische Teilung  der Welt in Berlin intensiv miterlebte. Die Bundesstiftung Aufarbeitung und der Verlag für Berlin-Brandenburg  laden aus Anlass des Erscheinens dieses Buchs zu einem Gesprächsabend mit Helga Grebing ein.  Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin ———————————

Gesprächsrunde Berlin, Do. 13. Dezember 2012 NACHGEFRAGT! Gesprächsrunde des Bundespräsidenten und der Bundesstiftung Aufarbeitung  Was ist “typisch deutsch”? Was sind die Gemeinsamkeiten von Ost und West nach mehr als 20 Jahren  Wiedervereinigung? Was ist “typisch deutsch”? Darüber soll am 13. Dezember 2012 in einer Gesprächsrunde  mit dem Bundespräsidenten in Schloss Bellevue diskutiert werden.
Im Vorfeld dieser Veranstaltung ist auch Ihre Meinung gefragt! Gerne können Sie uns Ihre Fragen zum Thema  unter www.erinnern-und-gestalten.de bis zum 29. November 2012 mitteilen. Aus den eingesandten Fragen wählen  wir die spannendsten aus und laden die Fragesteller ins Schloss Bellevue ein. Im Rahmen der Veranstaltung haben  diese dann die Möglichkeit, ihre Frage direkt und live an die Podiumsteilnehmer zu richten.
An der nicht-öffentlichen Veranstaltung “Typisch deutsch” wird ein junges Publikum teilnehmen, vor allem Studierende  verschiedener Universitäten sowie junge Akteure und Multiplikatoren aus dem Bildungsbereich.
Die Gesprächsrunde “Typisch deutsch” ist Teil der Veranstaltungsreihe “Vergangenheit erinnern – Demokratie gestalten”,  die der Bundespräsident und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gemeinsam ausrichtet. Medienpartner ist der Deutschlandfunk.

Ausstellungen Wanderausstellung Rostock, 27. Oktober – 01. Dezember 2012  Das Frauengefängnis Hohneneck - 25 Porträts ehemaliger politischer Häftlinge
Ort: BStU-Außenstelle Rostock
Die Heinrich Böll Stiftung (Berlin) hat zum Buch „Der dunkle Ort. – 25 Porträts ehemaliger politischer  Häftlinge“  eine bemerkenswerte Ausstellung geschaffen. Diese kann dort gegen Transportgebühr  angefordert werden. (5 Kisten)
Ansprechpartner: Michael Stognienko, Tel.: 030 / 285 34-241,
E-Mail: stognienko@boell.de ———————————-

Sonderausstellungen in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus Ort: Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus“, (Menschenrechtszentrum Cottbus),  Bautzener Str. 140 03050 Cottbus  Gewalt hinter Gittern. Gefangenenmisshandlungen in der DDR  04. September 2012 bis 28. Februar 2013 Prügel, Schlafentzug, Isolationshaft – physische und psychische Misshandlungen gehörten in  den Gefängnissen der DDR zum Alltag. Ob Untersuchungshaft oder Strafvollzug, der Allmacht  des Gefängnispersonals waren kaum Grenzen gesetzt. Die Sonderausstellung dokumentiert  die brutale Gewalt in DDR-Gefängnissen. Sie gibt Tätern und Opfern ein Gesicht – und zeigt  auch das Versagen des Rechtsstaats bei der Aufarbeitung. Leidtragende sind bis heute die ehemaligen Häftlinge.  Von Liebe und Zorn. Jung Sein in der Diktatur 04. September 2012 bis 31. Januar 2013 Vor etwa 30 Jahren träumten „Barry“, „Fetzer“ und ihre Erfurter Freundinnen und Freunde von  einer besseren Welt in Liebe und Toleranz. Sie träumten von San Francisco und Paris. Und von  Pink-Floyd-Konzerten. Aber da sie in der DDR lebten, waren diese Dinge für sie so unerreichbar  wie der Mond. Denn es gab eine Mauer, die sie von all dem trennte. Die Ausstellung erzählt ihre  Geschichte(n), zeigt auf, wie sie versuchten, im DDR-Alltag ihr ANDERS-SEIN zu leben und deshalb  Einschränkungen, bis hin zu harten Repressionsmaßnahmen erleben mussten.  Freiheit und Zensur – Filmschaffen in der DDR zwischen Anpassung oder Opposition 04. September bis 31. Oktober 2012 Anhand ausgewählter DEFA-Filme aus der staatlichen DDR-Filmproduktion werden jüngere  deutsche Geschichte (1946-1990) und die Einflussnahme der DDR-Politik auf Film, Kultur und  Gesellschaft dargestellt. Neben den Filminhalten wird die Zeitgeschichte betrachtet und  ein politischer Kontext hergestellt.  Eingesperrt… U-Haft bei der Staatssicherheit 04. September bis 31. Dezember 2012 Auf der Basis von Einzelschicksalen früherer Häftlinge, Texten, Dokumenten, Fotos und  Grafiken wird über die Zustände in der Untersuchungshaft der Staatssicherheit informiert.  Die bisherige Dauerausstellung der Außenstelle in Frankfurt (Oder) des Bundesbeauftragten  für die Stasiunterlagen wird erstmalig als Wanderausstellung in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus gezeigt.  Einblicke in das Zuchthaus Cottbus 04. September 2012 bis Sommer 2013 Bis die Dauerausstellung der Gedenkstätte fertig gestellt ist, können Besucher kurze Einblicke  in die Geschichte des Zuchthauses Cottbus, zum Alltag von Häftlingen und Strafvollzugspersonal  sowie zu den Themen Widerstand und Zwangsarbeit im Zuchthaus Cottbus bekommen.  Öffnungszeiten und Eintrittspreise  Dienstag – Freitag, 10:00 – 16:00 Uhr, Samstag und Sonntag nur nach Vereinbarung, Montag Ruhetag  Erwachsene: 3,00 € (p.P.), ermäßigt: 2,00 € (Schüler, Studenten, Rentner, Bezieher von Arbeitslosengeld  oder Arbeitslosenhilfe) Gruppenführungen: 50,00 € (Gruppe bis max. 25 Personen)  Ort: „Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus“, (Menschenrechtszentrum Cottbus), Bautzener Str. 140, 03050  Cottbus (Nähe Hauptbahnhof, Parkplätze vorhanden), Tel.: 0355-290 133-0, info@menschenrechtszentrum-cottbus.de www.menschenrechtszentrum-cottbus.de ——————————

Berlin, 8. August bis 31. März 2013 Freigekauft – Wege aus der DDR-Haft Die Aktionen zählen zu den geheimsten Kapiteln der deutsch-deutschen Geschichte: Von 1963 bis 1989 kaufte die  Bundesregierung über 33.000 politische Häftlinge aus Gefängnissen der DDR frei – Menschen, die meist wegen  Fluchtversuchen, Fluchthilfe oder Widerstandshandlungen vom SED-Regime verfolgt und inhaftiert worden waren.  Im Gegen-zug erhielt die DDR Warenlieferungen im Wert von über drei Milliarden DM. In der Sonderausstellung  stehen die Biografien von sechs Betroffenen im Vordergrund. Es werden nicht nur die unmenschlichen Haftbedingungen  und der Freikauf thematisiert, sondern auch die Ankunftsbedingungen im Westen und der Aufbruch in ein neues Leben.  Ein wichtiger Teil der Ausstellung ist außerdem den politischen Akteuren gewidmet, wie Ludwig A. Rehlinger und den  beiden Anwälten Wolfgang Vogel auf DDR-Seite und Jürgen Stange auf westdeutscher Seite. Erstmals werden  Ausschnitte aus ihrer Korrespondenz als Tondokument eingesprochen zu hören sein.
Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 18:00 Uhr Der Eintritt ist frei. Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde Marienfelder Allee 66 ———————————– Berlin, Ausstellung  Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt.  Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand,  galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei. Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin

Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen: Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.