03. KW 2012

Von: UOKG-Wochenrückblick

Datum: 20.01.2012 08:58:22

An: info@uokg.de

Betreff: UOKG-Wochenrueckblick 3. KW

DER WOCHENRÜCKBLICK

Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer
Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365
Berlin, Tel. 030 557793-52/-53, Fax: -40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick. Ab dieser
Woche erscheint der Wochenrückblick wieder wie gewohnt
wöchentlich
Eine angenehme Lektüre wünschen
Carola Schulze
Florian Kresse

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Der Bericht zur Stasi-Überprüfung der Landtagsabgeordneten sollte aus Sicht der
SPD in einem Fall zu Konsequenzen führen. SPD-Fraktionschef Ralf Holzschuher
empfiehlt Gerlinde Stobrawa, Abgeordneter der Linkspartei aus dem Osten
Brandenburgs, den Verzicht auf ihr Parlamentsmandat.
Lausitzer
Rundschau

Berliner
Morgenpost

Potsdamer Neueste Nachrichten

Zu diesem Thema ein Kommentar in der
Märkischen
Allgemeinen

Leugnen, relativieren, herausreden. So reagierte Gerd-Rüdiger Hoffmann (Linke),
als 2009 seine IM-Vergangenheit herauskam
Potsdamer Neueste
Nachrichten

Sie begann friedlich und endete mit übler Randale: die Luxemburg-Liebknecht-Demo
an der „Gedenkstätte der Sozialisten“ in Friedrichsfelde.
Am Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus dann die Eskalation: Unter lauten
„Stalin!“-Rufen umzingelte eine Gruppe Jugendlicher das Mahnmal, trat auf
Kränze und Stein ein, bespuckte sie. Als andere Demonstranten einschritten, kam
es zur Schlägerei, bei der auch zwei Fotografen angegriffen wurden.
B-Z
Brandenburgs Richter sollten dem Beispiel der Landtagsabgeordneten folgen und
sich zu ihrer Vergangenheit bekennen – ein Beitrag von Axel Vogel,
Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Brandenburger Landtag in der
Märkischen
Allgemeinen

Das Interesse der Bürger an den Stasi-Akten war auch 2011 weiterhin hoch. Wie
die Jahn-Behörde am Donnerstag in Berlin mitteilte, stellten im vergangenen
Jahr 80.611 Bürger einen Antrag auf persönliche Akteneinsicht. Im Jahr 2010
waren es 87.514 Anträge gewesen.
Rheinische
Post

Muss das sein? Müssen 22 Jahre, nachdem die DDR unterging, immer noch Menschen
mit dem Brandzeichen “Stasi” versehen werden? Oder muss man es nicht
irgendwann gut sein lassen und den oft geforderten Schlussstrich ziehen?
Ein Kommentar in der
Thüringer
Allgemeinen

Ein Jenaer Professor soll unter getarnter Identität in der DDR ür die
Staatssicherheit gespitzelt haben. Mit dem Bundeschef der
Stasi-Unterlagenbehörde, Roland Jahn, sprach darüber Martin Debes.
Ostthüringer
Zeitung

Der frühere Chef der Stasi-Unterlagen-Behörde, Joachim Gauck, hat erneut die
geplante Versetzung von Ex-Stasi-Leuten aus der Aufarbeitungsbehörde
kritisiert. An den jetzigen Amtschef Roland Jahn gewandt sagte Gauck am
Samstag, eine solche Sanktion halte er nach 20 Jahren für nicht
verhältnismäßig.
Berliner
Morgenpost

Das Bündnis „Bürger für Wustermark“ (BfW) wird nun doch nicht Mitte Februar den
Startschuss für das Abwahlbegehren gegen den mit Stasikontakten konfrontierten
Bürgermeister Holger Schreiber (parteilos) geben. Erst im Frühjahr, im März
oder April, wollen die Mitstreiter einen neuen Vorstoß wagen, wie deren
Sprecher Hans-Joachim Witzel auf Anfrage bestätigte. „Wir haben keine Eile
mehr“, sagte er am Donnerstag.
Märkische Oderzeitung
Die Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde in Neubrandenburg will die
Öffentlichkeitsarbeit in diesem Jahr forcieren. Das interessante Programm
steht, es ist aber gar nicht so einfach umzusetzen.
Nordkurier
Preußenkönige ja, Kommunisten lieber nicht: Mit seinem Vorschlag, das Denkmal
von Marx und Engels aus der Mitte Berlins zu verdrängen, hat der Bayer Peter
Ramsauer jetzt Ärger auf sich gezogen.
Potsdamer
Neueste Nachrichten

Die Ausgestaltung der Gedenkstätte Andreasstraße nimmt nach jahrelangen
Debatten zunehmend konkretere Formen an. In den kommenden Monaten soll in einer
öffentlichen Debatte das Feinkonzept erarbeitet werden, sagte Kultusminister
Christoph Matschie (SPD) am Dienstag.
Thüringer
Allgemeine

Thüringen ordnet seine Gedenkstätten-Landschaft: Zeitzeugen und Zeithistoriker
erinnern in verschiedener Weise an die SED-Diktatur.
Frankfurter
Allgemeine

MDR
Thüringer
Allgemeine

Planung für Erfurter Gedenkstätte verläuft an Zeitzeugen vorbei
Ostthüringer
Zeitung

Stasi-Museum für elf Millionen saniert – Einblick
in die Machtzentale der DDR
Rheinische
Post


Welt
Tagesspiegel
Die Büroräume von Stasi-Chef Mielke sind jetzt saniert. 20 Jahre, nachdem die
ersten Bürger Einsicht in ihre Akten nahmen, kommen 6.000 Besucher nach
Lichtenberg. Joachim Gauck wird erst beklatscht – und dann ausgepfiffen.
TAZ
Marianne Birthler, Ex-Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, bekommt heute
den Verdienstorden des Landes Berlin
Märkische
Oderzeitung

Der sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen fordert eine Aufnahme
der Stasi-Akten in das Weltdokumentenerbe. Eine entsprechende Pressemitteilung
finden Sie im Anhang.
ZEITGESCHICHTLICHE
THEMEN

Nach Recherchen des
ARD-Politikmagazins „Kontraste“ und des RBB-Politikmagazins „Klartext“ belegen
rekonstruierte Stasi-Akten, dass die DDR-Staatssicherheit jahrzehntelang an der
deutsch-deutschen Grenze heimlich Pässe von Bundesbürgern abfotografiert hat.

Potsdamer Neueste Nachrichten
„Den Blick schärfen
für das, was das Menschsein ausmacht“, mit diesen Worten erklärte der
stellvertretende Schulleiter des St. Elisabeth-GymnasiumsHalle, Thomas Dölle,
die Einladung des Schriftstellers und einstigen DDR-Gegners Reiner Kunze. Der
Autor sei ein begnadeter Beobachter des Menschen und stelle ihn – ebenso wie
dasElisabeth-Gymnasium – in die Mitte seines Bemühens. Grund genug also, sich
auch einmal im direkten, persönlichen Kontakt mit und von ihm anregen zu
lassen.


Halle
Forum

Der 15. Januar nimmt
in der Aufarbeitung der DDR-Geschichte einen wichtigen Platz ein: An diesem Tag
stürmten 1990 mehr als zehntausend Berliner die Stasi-Zentrale in der
Normannenstraße.

Märkische
Allgemeine

Was in Stalins
Lagern geschah: Der Schriftsteller Eugen Ruge hat die Erinnerungen seines
Vaters, des Historikers Wolfgang Ruge, herausgegeben. Sie erzählen vom Sterben
einer Utopie

Welt

DIVERSES
Eben noch Stasi,
jetzt schon Gazprom-Unterhändler: In seinem Spielfilmdebüt kombiniert
Doku-Regisseur Marc Bauder ein Nachwende-Familiendrama mit dubiosen Seilschaften
beim Bau der Ostsee-Pipeline. Drehscheibe der Machenschaften ist das
schillernde Luxushotel Neptun.

Spiegel
Udo Lindenberg über seine Stasi-Akte: “Diese Schnüffelhunde konnten mich und meine Mädchen
nie kriegen”

BZ
Die Ausstellung “Feind ist, wer anders denkt”, gastiert derzeit in Weil
am Rhein.
Badische
Zeitung

Der Fernsehfilm “Es ist nicht vorbei” ist für den Grimme-Preis
nominiert
Finanz
Nachrichten

Amüsante Geschichten in einem Buch über die Nationalmannschaft der DDR
Märkische
Allgemeine

Potsdam präsentiert sich als Modellfall einer politischen und bürgerschaftlichen
Verhandlung über die Stellung der Vergangenheit in der Gegenwart – mit einer
bemerkenswerten Besonderheit: Das architektonische DDR-Erbe ist in dieser
Auseinandersetzung kaum repräsentiert.
Potsdamer Neueste Nachrichten
Julia Franck
schildert in “Rücken an Rücken” die DDR als eine Art böse
verwunschene Märchenwelt. Die Handlung erstreckt sich von der Mitte der
50er-Jahre bis zum Mauerbau und der Einführung der Wehrpflicht bei der NVA
1962. Alltagsszenen aus der DDR sind allerdings selten – die politische Ebene
dient vor allem als Katalysator einer Familientragödie.

D-Radio
AUS DEN VERBÄNDEN
Die UOKG hat sich mit einer Pressemitteilung im Fall Stobrawa geäußert:
In dem am vergangenen Freitag veröffentlichten Abschlussbericht
zur Überprüfung der Brandenburger Landtagsabgeordneten auf Stasi-Tätigkeit wird
die Abgeordnete der Linkspartei Gerlinde Stobrawa als
Informelle Mitarbeiterin eingestuft. Die Expertenkommission hielt die bisherige
Aussage von Stobrawa, sie habe als Mitarbeiterin beim Rat des Bezirks Frankfurt
(Oder) nur dienstliche Kontakte zum MfS gehabt, für „nicht glaubhaft“.


Die Kommission kommt zu dem Schluss, die von Stobrawa an das MfS gelieferten
Informationen „gingen über den dienstlichen Rahmen hinaus und hatten
denunziatorischen Inhalt“.
Die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) fordert
Gerlinde Stobrawa auf, nun die notwendige Konsequenz zu ziehen und ihr
Landtagsmandat niederzulegen. Dies ist auch angesichts einer aktuellen Umfage,
in der sich mehr als zwei Drittel der Brandenburger gegen ehemalige
Stasi-Mitarbeiter in politischen Ämtern und öffentlicher Verwaltung
aussprachen, ein alternativloser Schritt.

REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
Der Berliner Senat hat für missbrauchte ehemalige Heimkinder eine
Beratungsstelle eingerichtet. Am Donnerstag eröffnete Bildungssenatorin Sandra
Scheeres (SPD) offiziell die Einrichtung im Nachbarschaftshaus Friedenau. Die
SPD-Politikerin sagte dabei den Betroffenen “unkomplizierte” und
“unbürokratische” Hilfe bei der Bewältigung des erlittenen Unrechts
zu. Für die Vertreter der ehemaligen Heimkinder ist die Einrichtung allerdings
nur ein erster Schritt.
T-Online
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN

Berlin
- 28.01.2012 – 12:00 Uhr
Gedenkandacht: Erinnerung an die Sprengung der Kirche der Versöhnung vor 26
Jahren

Gedenkandacht

Am 28. Januar 1985 wurde die Kirche der Versöhnung, die im Grenzstreifen stand,
durch das SED-Regime gesprengt. Eine Gedenkandacht soll an dieses Ereignis
erinnern.
Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer
Bernauer Str. 119
13355 Berlin


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Genthin – 2. Februar 2012 – 19:00 Uhr
Inoffizielle Stasi-Mitarbeiter im ehemaligen Kreis Genthin: So lautet der Titel
eines interessanten Info-Abends am 2. Februar um 19 Uhr im Hotel und Restaurant
Müller an der Ziegeleistraße.
Anhand von realen Beispielen will Referent Jörg Stoye Ziele, Methoden und die
unangenehmen Folgen der Stasi-Tätigkeit für die Menschen in der Region deutlich
machen.
Volksstimme
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Donnerstag – 23. Februar 2012 – 19 Uhr
“Antifaschismus” -
Legitimation und Lebenslüge der DDR?

Haus der Jugend Köpenick (HdJK), Kreisjugendring Köpenick
Seelenbinderstraße 54
12555 Berlin-Köpenick
Diskussion mit
KONRAD WEIß, Freier Publizist und Dokumentarfilmer
Peter Grimm, Redakteur con “Horch und Guck”
Eine Veranstaltung von „Horch und Guck“
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Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:
Stiftung
Gedenkstätte Berliner Mauer

Bundesstiftung
Aufarbeitung

Gedenkstätte
Berlin-Hohenschönhausen

Robert Havemann
Gesellschaft e.V.


Bundesbeauftragte
für die Stasi-Unterlagen
Stiftung
Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnernung an die Opfer politischer
Gewaltherrschaft

Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der
Opfer des Stalinismus

Havemann-Gesellschaft

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