DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.
Eine informative Lektüre wünscht Ihnen
Irina Bitter
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Hörgang öffnet in früherem Stasi-Gefängnis
Bautzen. Besucher der früheren Stasi-Sonderhaftanstalt in Bautzen sollen künftig die Geräuschkulisse in Haft besser nachempfinden können. Am 6. Juni öffnet der „Hörgang Bautzen II“, teilte die Gedenkstätte in der Spreestadt am Dienstag mit. Dabei soll akustisch ein Eindruck vermittelt werden, was Isolation und Überwachung für die Insassen in dem berüchtigten Gefängnis bedeuteten. Diese Form der Vermittlung sei in der Gedenkstättenlandschaft bislang einmalig.
Wie nahe war die Mauer wirklich?
Potsdam. Mit viel Enthusiasmus erforschen Schüler der Goethe-Gesamtschule als „Grenzreporter“ Klein Glienicke. Zehn Stunden Geschichtsunterricht am Stück, das können Schüler doch unmöglich aushalten. Doch dieses Klischee widerlegten Achtklässler der Babelsberger Goethe-Gesamtschule auf einem Workshop der Projektreihe „Grenzreporter“ am Donnerstag und Freitag in Klein-Glienicke eindrucksvoll.
Ein zerrissenes Menschenleben
Essenheim. Die Filmabende des Essenheimer Kunstvereins, die dieser in seiner Reihe Dokumentar-Film-Kunst durchführt, sind mittlerweile gewiss kein Geheimtipp mehr. Auch beim 51. Film, der – wie in den letzten Jahren immer in den Sommermonaten – in einem Essenheimer Weingut, diesmal im Weingut Braunewell, gezeigt wurde, war das Kelterhaus voll besetzt. Zahlreiche Autos auf den Zuwegen machten deutlich, dass viele Gäste einen weiten Anreiseweg in Kauf genommen hatten, um den Film „Vaterlandsverräter“ zu sehen.
Als die SED den Mauerbau probte
Vor 60 Jahren sperrte die SED die innerdeutsche Grenze ab und übertrug der Stasi deren Überwachung. Angeblich, um Agenten aus der BRD fernzuhalten, in Wirklichkeit, um die Massenflucht zu stoppen.
Gedenkstätten-Leiter fordert Opferrente für DDR-Zwangsumgesiedelte
Halle. Der Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, Sascha Möbius, hat eine Opferrente für Zwangsumgesiedelte aus dem DDR-Grenzgebiet gefordert. Anlässlich des 60. Jahrestags des Grenzausbau-Beginns sagte Möbius am Samstag MDR Info, dass damals rund 8.300 Menschen zwangsumgesiedelt wurden. Viele Betroffene seien noch heute traumatisiert. Deshalb sei es ihm ein besonderes Anliegen, mit einem regionalen Gedenktag am 26. Mai daran zu erinnern, dass auch Zwangsumgesiedelte Opfer des DDR-Regimes seien und eine Opferrente bekommen sollten.
Wie die SED Tausende DDR-Bürger deportierte
Vor 60 Jahren begannen in der DDR die Zwangsumsiedlungen aus dem Grenzgebiet. Mehr als 10.000 “unzuverlässige Elemente” wurden deportiert. Doch viele wollten sich nicht vertreiben lassen.
Trotz psychischer und physischer Schäden SED-Opfer warten jahrelang auf Anerkennung
Tausende Menschen wurden in der DDR aus politischen Gründen zu Unrecht verurteilt und weggesperrt. Manche Opfer des DDR-Regimes kämpfen bis heute mit den Folgen der Repressalien. Doch viele scheuen sich wegen langer und komplizierter Verfahren, Entschädigung zu beantragen. Der Berliner Beauftragte für Stasi-Unterlagen fordert eine Neuregelung.
SED-Opfer warten jahrelang auf Anerkennung von Gesundheitsschäden
Berlin. Mehr als 22 Jahre nach dem Mauerfall ringen Opfer politischer Verfolgung in der DDR weiter um die Anerkennung von Gesundheitsschäden. „Die Verfahren dauern noch immer viele Jahre“, kritisierte der Berliner Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Martin Gutzeit, in seinem Jahresbericht für 2011. Er forderte eine gesetzliche Neuregelung für ein vereinfachtes Prozedere.
Experte plädiert für Museums-GmbH
Potsdam. Rupert Graf Strachwitz stellt Überlegungen zur Neugliederung der städtischen Museen vor.
Ökonomisch vernünftig ist eine gemeinnützige GmbH, langfristig ideal wäre eine Stiftung – das ist das Fazit erster Überlegungen von Rupert Graf Strachwitz für eine neue Betriebsform des Potsdam-Museums.
Debes Zwischenruf: USPD-KPD-SPD-SED-PDS-WASG-LINKE
Martin Debes erklärt, warum der Streit in der Linken über Personal und Inhalte insbesondere mit dem Verhältnis der Partei zu ihrer alten Tante SPD zu tun hat. Er wollte es allen noch einmal zeigen. Er wollte die Linke, die doch er vor allen anderen erschaffen hatte, aus ihrer Agonie erwecken, in den Bundestagswahlkampf führen und neuerlich zweistellig werden, trotz Piraten und anderer politischer Wegelagerer.
Benno Rougk zu den Hintergründen der Zusammenarbeit von CDU und Linken
Die Brandenburger Linken sind nicht blöd! Im Gegenteil: Während sich ihre Bundespartei öffentlich zerlegt und die Landespartei die Mühen der Regierungs-Ebene kennen lernt, scheinen die hiesigen SED-Nachfolger ihre letzte Chance ergreifen zu wollen um wieder vorne mitzumischen.
Die Bundesrepublik war der größte Quellenkatalog aller Zeiten
Im Gespräch mit Stephan Mündges erläutert Stasi-Aufklärer Helmut Müller-Enbergs, wie Betriebsgeheimnisse aus dem Westen die DDR-Wirtschaft am Laufen hielten. Herr Müller-Enbergs, vor über zwanzig Jahren wurde die Mauer eingerissen. Warum sollen wir uns nach so langer Zeit immer noch mit den Stasi-Akten beschäftigen? Wer nicht weiß, was damals gelaufen ist, der weiß nicht, wovor er sich in Zukunft schützen muss. Wir wollen nie wieder einen Sozialismus Marke DDR oder einen Nationalsozialismus Marke Hitler.
Alte DDR-Seilschaften noch da
Potsdam. Warum gibt es in Brandenburg so viele große Agrarbetriebe? Weil die DDR-Agrarelite nach der Wende die Vorherrschaft behalten hat, so eine Studie. Die Struktur der Brandenburger Landwirtschaft erinnert dank alter Seilschaften noch heute an DDR-Zeiten: Viele Agrar-Großbetriebe mit großen Flächen und wenige Einzelbauern und Familienbetriebe.
Verstrickung westlicher Firmen in Stasi-Geschäfte entlarvt
TA-Serie “Stasi im Westen” (Teil 2): Die frühere Bundestagsabgeordnete der Grünen, Ingrid Köppe, mischte nach 1990 die Untersuchungen zu den Westfirmen der Stasi auf.
25 Milliarden Deutsche Mark beschaffte die “Kommerzielle Koordinierung”, kurz KoKo, unter der Leitung von Alexander Schalck-Golodkowski im Westen für die DDR, finanzierte mit teils illegalen Geschäften Luxusgüter für die SED-Führung. Wie beschaffte die KoKo all diese Devisen? Wer arbeitete für sie? Welche westliche Firmen hingen mit drin und wusste die bundesdeutsche Regierung Bescheid?
Leserbrief: West-Firmen nicht verantwortlich für Zwangsarbeit
Zum Beitrag “Westfirmen an Zwangsarbeit in der DDR erinnert” (TA vom 7. Mai) schrieb unsere Leserin Vera Brühl aus Elxleben, dass die Firmen aus dem Westen für die Zwangsarbeit nicht verantwortlich sind. Laut unserer Leserin sollen die SED Bonzen zahlen.
Die sogenannte “Zwangsarbeit” von DDR-Häftlingen kann man nicht so sehen wie dargestellt.
Die Dritte Generation Ostdeutschland” – Wer sie sind und was sie wollen
“Die Dritte Generation Ostdeutschland” wurde 2010 als ehrenamtliche Initiative von neun jungen Menschen aus Ost und West gegründet und dient der Vernetzung und Unterstützung der zwischen 1975 und 1985 in der DDR Geborenen.
Stasi-Hinweise zu fünf Abgeordneten
Bernau/Eberswalde. Heute trifft sich der Barnimer Kreistag zu seiner 20. Sitzung in dieser Wahlperiode. Letzter Tagesordnungspunkt im öffentlichen Teil ist die Auswertung der Überprüfung der Abgeordneten auf eine Tätigkeit für den Staatssicherheitsdienst der DDR.
DDR-„Agrareliten” dominierten nach 1990
Enquetekommission stellt Gutachten zur Landwirtschaft in Brandenburg vor
Potsdam – Die Dominanz großer Agrarbetriebe in Brandenburg ist aus Expertensicht eine Folge der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) in der DDR. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten, das heute in der Enquetekommission des Landtages zur Aufarbeitung der SED-Diktatur vorgestellt wurde. Danach konnten sich Kleinbauern trotz des umfassenden Strukturwandels in der Nachwendezeit nur schwer auf märkischem Boden etablieren.
Enquetekommission berät zu Nach-Wende-Landwirtschaft
In der Enquetekommission des Brandenburger Landtags zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ist am Freitag ein Gutachten zur Entwicklung der Landwirtschaft nach dem Ende der DDR vorgestellt worden. Es verweist auf eine “augenfällige Kontinuität agrarischer Eliten” über den Umbruch hinaus.
Skulptur macht dunkle Geschichte bewusst
Hötensleben. Der 13. August 1961 mit dem Berliner Mauerbau ist vielen ein bekanntes Datum, eher vergessen ist dagegen der 26.Mai 1952. Dafür, dass dieser Tag, an dem die DDR-Staatsführung mit der völligen Abriegelung der innerdeutschen Grenze und den Zwangsaussiedlungen begann, zukünftig mehr in das Bewusstsein rückt, wurde am Sonnabend am Grenzdenkmal in Hötensleben der Grundstein gelegt. Gemeinsam hatten die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, der Grenzdenkmalverein Hötensleben und der Verein Grenzenlos – Wege zum Nachbarn eine Gedenkveranstaltung organisiert. Und damit auch dem Wunsch zahlreicher von der Zwangsaussiedlung Betroffener entsprochen. Auch zukünftig soll regelmäßig am Grenzdenkmal an die sogenannte “Aktion Ungeziefer” erinnert werden
Mit Ulbricht durchs Maisfeld
Aschersleben. Den meisten, die ihre Kindheit und Jugend in Aschersleben verbracht haben, ist der Mann als Freiheit- und später als MZ-Fotoreporter in Erinnerung. Schließlich sorgte er jahrzehntelang dafür, dass die Ereignisse in der Lokalpresse ins rechte Bild gesetzt wurden. Er tauchte immer dann auf, wenn im Kindergarten gefeiert, in der Schule besonders gut gelernt, in der Arbeitsgemeinschaft gebastelt, im Sportverein gewonnen, beim Fahnenappell ausgezeichnet, am 1. Mai demonstriert oder im Freibad gerade eine muntere Hitzeschlacht geschlagen wurde.
Wie die DDR Axel Springer diffamierte
Ab 1968 ließ die DDR-Regierung eine TV-Serie produzieren, die den Verleger diffamierte.
„Ich bin kein nationalistischer Träumer. Wiedervereinigung, das heißt für mich zuallererst Freiheit hüben und drüben.“ Der Kampf für Deutschlands Einheit in Freiheit war ein Credo von Axel Springer. Schon 1954, lange vor dem Bau der Mauer, geriet er daher ins Visier des Ministeriums der Staatssicherheit der DDR.
Protestler trifft Protestanten
Der DDR-Barde Stephan Krawczyk singt über und mit Martin Luther
Stephan Krawczyk ist der Sprachkünstler, und auch das verbindet ihn mit Martin Luther. Den will der Liedermacher vom Sockel der heldenhaften Verehrung herunterholen. Und setzt ihm auf seiner neuen CD ein lebensnahes dichterisches Denkmal.
Ohne Oskar Lafontaine Linke bald wieder reine Ostpartei?
Hauen und Stechen vor dem Parteitag Anfang Juni – wer soll die Partei führen?
Die Umfragen sind im Keller. Die letzten Wahlen gingen verloren. Doch die Linkspartei befasst sich weiter mit sich selbst.
Dabei läuft der Countdown! Nur eine Woche vor dem Bundesparteitag in Göttingen drohen die Linken auseinanderzubrechen. Für die beiden Vorstandsposten gibt es inzwischen neun Bewerber.
Gedenkfeier für DDR-Opfer an der Grenze
In Hötensleben, dem ehemaligen Grenzort in der Nähe von Helmstedt, ist am Sonnabend der Opfer des Ausbaus der innerdeutschen Grenze gedacht worden. Vor 60 Jahren hatte das DDR-Regime mit Zwangsumsiedlungen und Sperranlagen begonnen. Mit einer Kranzniederlegung erinnerte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) an die DDR-Verordnung, die am 26. Mai 1952 ausgegeben wurde.
Prozesse Festival «Zappanale» kann weitermachen
Karlsruhe/Bad Doberan. Ein Stück DDR-Widerstand darf weiterleben: Das Festival «Zappanale», das sein Debüt im Frühjahr 1989 noch unter Aufsicht der Stasi feierte, hat sich vor Gericht durchgesetzt.
Und das ist ganz im Sinne seines widerborstigen Namensgebers Frank Zappa, sind sich die Organisatoren sicher. «Zappa stand für die Freiheit der Künstler und der Musik und gegen ein Monopol der Musikindustrie – und dafür stehen wir auch», sagt Thomas Dippel, Vorsitzender des verantwortlichen Vereins Arf-Society in Bad Doberan (Mecklenburg-Vorpommern).
Gillhoff-Preisträger war Stasi-IM
Die Stasi-Landesbeauftragte Marita Pagels-Heineking übt Kritik an der Vergabe des Gillhoff-Preises. Die renommierte Auszeichnung soll am 9.Juni 2012 an den plattdeutschen Autor Jürgen Rogge gehen – einen Psychiater, der nicht nur Bücher geschrieben hat, sondern auch Berichte für die Stasi.
Christoph Dieckmann: “Ich war in mir selbst frei”
Christoph Dieckmann war mit einem Leseauftritt zu Gast im TA-Café in der Ilmenauer Stadtbibliothek. Nicht zum ersten Mal in der Region, erkannte er viel in den vergangenen Jahren neu Geschaffenes. Mitgebracht hatte Christoph Dieckmann sein Buch “Freiheit, die ich meine” – unbeherrschte Geschichten”, aus dem er las.
Albert Schweitzers unheimliche Nähe zur DDR
Ostberlin umgarnte und unterstützte den Urwalddoktor, der sich mit Lobeshymnen revanchierte. Diese Beziehung zum SED-Regime sorgte im Westen für Irritationen. Der Nobelpreisträger habe die politische Dimension verdrängt oder verkannt, sagen Forscher.
FORUM: Als Menschen zu „Ungeziefer“ erklärt wurden
Vor 60 Jahren ließ das DDR-Regime mehr als 8300 Bürger aus den innerdeutschen Grenzgebieten zwangsaussiedeln
Es ist das Jahr sieben nach Auschwitz. „Aktion Ungeziefer“ nennt die Stasi jene Geheimoperation, die auf Entschluss des DDR-Ministerrats missliebige Bürger und deren Angehörige aus den innerdeutschen Grenzgebieten entfernen soll. Nur wenige Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft, deren Propaganda politische und ideologische Feinde als „Ungeziefer“, „Parasiten“ und „Ratten“ entmenschlichte.
Opferrente für DDR-Zwangsumgesiedelte gefordert
Halle. Der Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, Sascha Möbius, hat eine Opferrente für Zwangsumgesiedelte aus dem DDR-Grenzgebiet gefordert.
Wettbewerb zur Pressefreiheit: Vom schweren Versuch, Zensur zu simulieren
Leinefelde. Alles beginnt mit alten Zeitungen. Die aus den 70er-Jahren sind schon ziemlich vergilbt, die von 1989 kann man noch gut lesen.
Was die Schüler jetzt interessiert, ist aber nicht die Papierqualität, sondern der Inhalt. Sie wollen erforschen, wie eine Zeitung geschrieben ist, die einer einzigen Partei, der SED, gehörte. Sie durchforsten Überschriften und Aufmacher. Sie versuchen, die Wirkung von Meldungen und Bildern zu erfassen. Doch leicht fällt den Sechstklässlern das wirklich nicht.
Die Opfer des Spielzeugs
Sonneberg . Gerne reden die Sonneberger von ihrer großen Tradition als Spielzeugstadt. Doch diejenigen, die dieses Spielzeug zu DDR-Zeiten herstellten, leiden heute unter den Folgen ihrer Arbeit, denn PVC und Weichmacher haben ihre Gesundheit ruiniert.
CDU will keine Stolpersteine in Werder
Werder (Havel). Keine Stolpersteine in Werder? Die CDU-Fraktion will die Debatte um die Verlegung der Messingplatten jedenfalls beenden. In einem Antrag zur Stadtverordnetenversammlung am nächsten Donnerstag heißt es, dass es schon eine Erinnerungstätte gibt: die Gedenkstätte für „Opfer von Krieg und Gewalt“ auf dem alten Friedhof.
China bleibt vom Rechtsstaat weit entfernt
China. Die Lage ist ernst: China geht hart gegen Dissidenten vor. Seit zwei Monaten ist es erlaubt, sie in geheimen Gefängnissen verschwinden zu lassen. Doch das Rechtsbewusstsein in der chinesischen Bevölkerung wächst stetig.
Der Transnistrienkonflikt nach den Präsidentschaftswahlen in Russland, Moldau und Tiraspol
Moldau. Nach dem Meseberger Memorandum vom Juni 2010 zwischen Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Medwedew haben die Bemühungen um eine Lösung des Transnistrienkonflikts zu einer Wiederaufnahme der offizieller Verhandlungen im 5+2 Format (Chişinău, Tiraspol, Russland, Ukraine, OSZE + EU und USA als Beobachter) im November 2011 geführt. Im April 2012 konnte eine Verständigung über die Grundsätze, Verfahren und die Agenda ihres weiteren Verlaufs erzielt werden.
Große Gegensätze zwischen Spielorten
Fußball Deutsche Mannschaft spielt bei EM-Vorrunde in ukrainischen Städten Lwiw und Charkow
Die Ukraine ist knapp doppelt so groß wie Deutschland. Die Landessprache wird nur im Westen gesprochen. Die Spielstädte könnten unterschiedlicher nicht sein. Lwiw liegt 80 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt und gehörte fast 700 Jahre zu Polen oder zum Habsburger Reich.
In Charkow ist die offizielle Landessprache so gut wie unbekannt, Russland liegt bloß 60 Kilometer entfernt. Die mit 1,4 Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt des Landes ist alles andere als eine Tourismushochburg.
REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
Suhl, Sa. 09. Juni 2012, 13.00 – 19.00
Beratungsangebot zu Fragen der Rehabilitierung von SED-Unrecht
Seit 2002 bietet die „Beratungsinitiative“ im Auftrag der Thüringer Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen regelmäßig Beratungstage an. Ziel dieses Angebots ist es, allen Bürgerinnen und Bürgern des Freistaats Thüringen die Möglichkeit zu geben, sich wohnortnah zu den Rehabilitierungsmöglichkeiten nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen und die daran geknüpften Entschädigungs- und Unterstützungsleistungen für Betroffene und Hinterbliebene zu informieren.
Ort: BStU, Außenstelle Suhl, Raum 10
Weidbergstraße 34
98527 Suhl
ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN
Buch
André Kubiczek
Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn
Piper Verlag 2012, 480 S.
Sein Vater war ein strammer DDR-Genosse, seine Mutter eine laotische Schönheit. Ihre ebenso romantische wie tragische Liebesgeschichte schildert André Kubiczek in seinem neuen Buch.
Schon wieder eine autobiografische Familiengeschichte aus der verflossenen DDR. Hatten wir nicht erst zuletzt Eugen Ruges “In Zeiten des abnehmenden Lichts” und Marion Braschs “Ab jetzt ist Ruhe”? Nun also kommt André Kubiczek mit seiner Lebensrückschau unter dem klangvollen Titel “Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn”. Das hört sich nicht nur exotisch an, das ist es auch.
Buch
Christoph Dieckmann
Freiheit, die ich meine – unbeherrschte Geschichten
Rückbesinnungen des Autors auf die eigene Kindheit im elterlichen Pfarrhaus, auf Urlaubsreisen in der umgrenzten DDR mit Wartburg, Feengrotten, Inselsberg und Kickelhahn, dem Brocken und der Barbarossahöhle, später am Meer, welches sich nicht daran störte, Ostsee zu heißen.
Buch:
Karlheinz Breinig
Im Kofferraum in den Westen
Heute sitzt Karlheinz Breinig, graue Haare, graues Hemd, mit goldener Uhr am Handgelenk, im siebten Stock seiner Hemminger Wohnung und sagt: „Wenn ich mich an diesen Tag erinnere, bekomme ich noch immer eine Gänsehaut.“
Die Familie geht die Operation Republikflucht reichlich naiv an. Einem befreundeten Mittelsmann überreichen sie Passfotos und ein Feuerzeug im Lederetui als Erkennungszeichen. Zwischen zehn Uhr und elf Uhr soll ein Herr mit einer Mercedes-Limousine die Familie in Halle abholen. Dann gibt er Breinig sein Feuerzeug zurück und fährt zum Autobahnrastplatz Hermsdorfer Kreuz. Dort wartet eine Dame mit feuerrotem Haar und gültigen Papieren in einem weißen Opel Admiral auf die Flüchtlinge. Sie soll die vier Breinigs nach Westberlin bringen. Kostenpunkt: 60 000 D-Mark. Natürlich kommt alles anders.
Buch
Dirk von Nayhauß und Maggie Riepl
Der dunkle Ort – 25 Schicksale aus dem DDR-Frauengefängnis Hoheneck
Tausende Frauen waren von 1950 bis 1989 als “Politische” in Hoheneck inhaftiert. Viele Familien sind dadurch und danach zerbrochen. So wie bei Anita Goßler. Die heute 78-Jährige wird im Mai 1953 zu fünf Jahren verurteilt, weil ihr Freund eine alte Pistole hat. Im Januar 1983 wird Monika Schneider in Prag verhaftet. Die Ostberlinerin hat sich dort mit ihrem Freund aus dem Westen getroffen, der sie zur Flucht überreden will. Ihr Arbeitskollege, ein Stasispitzel, hat die Pläne verraten. Hoheneck – das berüchtigte Frauenzuchthaus der DDR. In der mächtigen Burg sind politische Gefangene zusammen mit Kriminellen inhaftiert. Es ist kalt, die Zellen sind überfüllt, die sanitären Verhältnisse katastrophal.
Buch
Ruth Hoffmann
Stasi-Kinder. Aufwachsen im Überwachungsstaat, 320 Seiten
Die „Stasi-Kinder“ erzählen ganz unterschiedliche Geschichten aus ihrer Vergangenheit. Da ist Neubert, dessen Vater eine Cordhose in den Müll geworfen habe, weil sie aus dem Westen war. Da ist die Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld (59), deren Eltern zu ihr standen, als die DDR-Obrigkeit sie als Kriminelle abstempeln wollte. Und da sind die Geschwister Thomas, Lutz und Sabine, deren Vater Rolf Tröbner aus seiner Arbeit wie alle anderen Stasi-Leute ein Geheimnis machte. „Er war Angestellter im Ministerium des Inneren. Aus die Maus“, sagt Thomas Tröbner.
Buch
Heike Bachelier
Ein ganz normaler Feind. Das Leben des Peter Wulkau in den Akten der Stasi.
Droemer Verlag, München 2012. 416 Seiten.
Auf die Frage des IM „Karen“, ob seine Berichte bei der Staatssicherheit zuverlässig unter Verschluss seien, antwortete ihm Major Schulze im März 1984 beschwichtigend, „dass die Schränke des MfS dicht sind, solange wir das wollen“. Es würde ausschließlich an ihm liegen, ob diese Schränke dicht blieben. Welch ein Irrtum! An IM „Karen“ hat es jedenfalls nicht gelegen, dass die Schränke der Stasi schließlich doch gegen deren Willen geöffnet wurden und das Wirken ihrer offiziellen und inoffiziellen Mitarbeiter offenbarten.
Eine Flucht mit Fluchthelfern
Halle. Jetzt, mit fast 70, fand Karlheinz Breinig, sei es Zeit, seine Erinnerungen aufzuschreiben. Und so entstand, nach fünfjähriger Niederschrift, “Im Kofferraum in den Westen”. Der Titel weist auf den größten Wendepunkt in seinem Leben hin – die Geschichte einer Flucht: Breinig ist Mitte der 70er Jahre geflohen, gemeinsam mit Frau und zwei Söhnen, im Kofferraum eines Westberliner Autos.
DIVERSES
Die Stasi-Unterlagenbehörde bietet
eine dreijährige duale Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste
Die Institution – zuständig für fast 160 Kilometer Aktenmaterial des früheren DDR-Geheimdienstes – bietet eine dreijährige duale Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in Archiv und Bibliothek. Zu deren Aufgaben gehört das Erschließen, Zugänglichmachen, Bereitstellen, Aufbewahren und Vermitteln von Medien und Informationen.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin Historikerin und plane zu dem Thema „Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR“ an der Freien Universität Berlin bei Professor Wolfgang Wippermann zu promovieren.
Als Historikerin muss ich meine Forschung auf schriftliche Quellen aus dem untersuchten Zeitraum stützen. Diese Quellen können zum Beispiel sein Briefe, Tagebücher, Akten, Urteile, Bescheinigungen u. a.
Viele dieser personenbezogenen Papiere und Dokumente lagern in Archiven, bei Ämtern oder befinden sich in Privatbesitz. Zu recht sind sie aus Datenschutzgründen, wenn sie von öffentlichen Stellen aufbewahrt werden, erst nach einer Speerfrist von 30 Jahren nach dem Tod der jeweiligen Personen bzw. 110 Jahre nach deren Geburt frei zugänglich. Für die Forschung stellt dies ein Hindernis dar. Um innerhalb der Speerfrist personenbezogene Unterlagen für die Forschung einsehen und nutzen zu können, bin ich auf die schriftliche Zustimmung der Betroffenen angewiesen.
Deshalb bitte ich alle, die in der DDR in irgendeiner Form mit politisch motiviertem Kindesentzug konfrontiert waren und bereit sind, mir ihre Unterlagen zu Forschungszwecken zugänglich zu machen, sich bei mir zu melden. Das können sein:
– Eltern, denen die Kinder entzogen wurden / werden sollten,
– Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden / werden sollten,
– Menschen, die Kinder angenommen haben,
– Menschen, die in Ämtern, Einrichtungen etc. der DDR (Jugendhilfe, Stasi etc.) gearbeitet haben.
Mit Ihrer schriftlichen Zustimmung könnte ich zu Ihren biographischen Fallbeispielen in den einschlägigen Archiven recherchieren und zu dem Thema forschen. Auf Wunsch werde ich Ihren Namen in meiner Doktorarbeit anonymisieren.
Inhaltlich interessiere ich mich vor allem für folgende biographische Fallbeispiel:
– Wenn Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde / werden sollte.
– Wenn Kinder in Heime eingewiesen oder zu Pflegefamilien vermittelt wurden / werden sollten.
– Wenn Kinder (zwangs-)adoptiert wurden / werden sollten.
– Wenn werdende Mütter zur Abtreibung überredet oder gezwungen wurden / werden sollten.
Besondere Bedeutung bekommen diese Fällen, wenn sie im Zusammenhang standen mit:
– Haftzeiten der Eltern.
– der Ausreise, der Abschiebung oder dem Freikauf der Eltern.
– der Einstufung der Eltern als sogenannte Asoziale.
– der Minderjährigkeit der Eltern.
– der Psychiatrisierung der Eltern.
Dabei kann eine Ehe-Scheidung, eine Krankheit, ein Arbeitsstellenwechsel etc. als Anlass genutzt worden sein, um einen Prozesse einzuleiten, der für unangepasste DDR-Bürger mit dem Entzug ihrer Kinder endete. Auf diese Zusammenhänge möchte ich meinen Forschungsschwerpunkt legen und fragen, in welchen Situationen und wie Kinder gegen ihre Eltern instrumentalisiert wurden, um
den Eltern zu drohen, sie zu bestrafen, sie zu erpressen oder sie zu isolieren. Fälle in denen ein drohender Kindesentzug abgewehrt werden konnte, sind ebenso aussagekräftig, wie Fälle, in denen die staatliche Macht in der Kindeswegnahme gipfelte.
Ich weiß, dass Kindesentzug ein hoch sensibler Bereich ist und emotional noch zusätzlich erschwert wird, wenn der Kindesentzug politisch motiviert war. Ich denke aber, dass dieses Thema bearbeitet werden sollte, um aus der Geschichte zu lernen und damit die Hintergründe der biografischen Brüche der Betroffenen sichtbar und erklärbar werden. Die Betroffenen und ihre Familien sind Menschen, die Opfer eine menschenverachtenden, staatlich gewollten Praxis wurden. Und sie sind Zeitzeugen, die helfen können, dieses Unrecht aufzudecken und sichtbar zu machen. Mir ist
bewusst, dass es ein großer Vertrauensvorschuss Ihrerseits ist, mir Ihre Dokumente zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank!
Wenn Sie keine schriftlichen Nachweise haben, aber bereit wären, mir mündlich in Form von Interviews Ihre Erlebnisse zu berichten, die im Zusammenhang mit „Politisch motiviertem Kindesentzug in der DDR“ standen, wäre ich Ihnen ebenfalls sehr dankbar. Diese Interviews würden anhand eines standardisierten Fragekatalogs verlaufen und ich würde sie mitschneiden – nur Ton, kein Bild. Ergänzend würde ich dennoch gerne in den Archiven zu Ihnen recherchieren, ob sich nicht doch noch der eine oder andere Hinweis oder Nachweis finden lässt.
Zu meiner Person:
Ich bin Jahrgang 1972 und habe bis 1993 in Dresden gelebt. Ich war kein Mitglied der FDJ und hatte keine Jugendweihe. Ich habe das Abitur und mein Studium nach der Wende auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Das Thema interessiert mich, da ich im Sommer 2011 im Nachlass meiner Mutter Unterlagen gefunden habe, die belegen, dass mein leiblicher Vater mehrfach politischer Häftling in der DDR war. Diese Information war mir neu und wirft ein anders Licht auf die Zeitgleichheit meiner Adoption durch meinen Stiefvater und der Ausreise meines leiblichen Vaters
aus der DDR. Möglicherweise wurde er mit den während seiner Haftzeiten entstandenen Unterhaltsschulden erpresst und ich letztlich als „Lösegeld“ gegen ihn instrumentalisiert. Meine leiblichen Eltern sind verstorben und ich versuche über Archivbestände Klarheit zu erlangen. Meine privaten Rechercheaufträge in den Archiven laufen noch und ich möchte darüber hinaus das Thema „Politisch motivierter Kindesentzug“ anhand meines und vergleichender Fälle wissenschaftlich
untersuchen und öffentlich machen.
So können Sie Kontakt zu mir aufnehmen:
Email:annettkowalski@gmx.de
Mobil:0151 – 45 37 65 41 (Ich rufe auch gerne zurück.)
Post: Annett Kowalski
Postfach 36 03 47
10973 Berlin
Herzlichen Dank und mit den besten Grüßen,
Annett Kowalski
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Sprengung vor 44 Jahren 500 Leipziger erinnern an gesprengte Paulinerkirche
Mehr als 500 Menschen haben am Mittwoch in Leipzig an die Sprengung der Universitätskirche St. Pauli vor 44 Jahren erinnert. Zum Auftakt läuteten die Glocken der Leipziger Innenstadtkirchen in der historischen Stunde der Zerstörung. Anschließend luden das Aktionsbündnis “Neue Universitätskirche St. Pauli”, die Stiftung Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig und der Paulinerverein auf dem Augustusplatz zum Gedenken ein.
Chinesische Botschaft verbietet Fotografieren bei Schloss Schönbrunn
Seit die Vertretung Chinas nach Hietzing übersiedelt ist, drohen Securities bei Missachtung des Verbots mit Polizei und Verhaftung – zu Unrecht, wie Innen- und Außenministerium bestätigen.
Die Residenz in Hietzing dient repräsentativen Zwecken. Staatsbesuche empfängt der chinesische Botschafter üblicherweise hier. Die Objektwahl “sei Zufall”, sagt Botschaftssprecher Zhang. An die vielen Touristen im Schloss, immerhin rund 97.000 Chinesen jährlich, habe man dabei nicht gedacht.
Internet: Spott gegen Honecker & Co: Webseite sammelt Flüsterwitze
Von verbotenen Dingen geht ein ganz besonderer Reiz aus – so auch im Fall der Flüsterwitze aus der DDR. Eine Zeitung hat nun eine Sammlung dieser Witze online gestellt.
Sowjetischer Prestigebau
Das sogenannte „Haus an der Uferstraße“ gehört wohl zu den kuriosesten Sehenswürdigkeiten Moskaus. Einst im Jahr 1930 für Parteifunktionäre gebaut, hat es die Sowjetgeschichte aus nächster Nähe erlebt – und gilt noch heute als schicke Wohnadresse. Seinen Namen hat das Haus seiner Würdigung in einem Roman von Juri Trifonow zu verdanken.
Auf Mörderjagd in der Lausitz
Der spektakulärste Kriminalfall der DDR wird neu verfilmt. Dafür kehrt sogar die Volkspolizei nach Bautzen zurück. Vor dem Volkspolizei-Kreisamt biegt ein dunkelgrüner 353er Wartburg um die Ecke. Auf diesen Moment hat Berno Ploß schon stundenlang gewartet. Jetzt endlich kommt sein Einsatz. sz-online.de
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
A U F R U F
Berlin, Fr. 1. Juni 2012, 13.00 – 14.00
Freiheit für die demokratische Opposition in Russland
am Freitag Mittag trifft Kreml-Chef Putin in Berlin ein, wo er mit militärischen Ehren empfangen wird. Das können wir nicht beeinflussen, wohl aber ein Zeichen setzen, dass wir die schwer unterdrückte demokratische Opposition Russlands unterstützen. Wir haben vom Besuch leider sehr spät erfahren und müssen deshalb eine Blitzaktion starten: Am Freitag, dem 1.6. 12 versammeln wir uns mit dem übergreifenden Spruchband „ Freiheit für die demokratische Opposition in Russland „ von 13.00 – 14.00 Uhr gegenüber der russischen Botschaft auf dem Mittelstreifen Unter den Linden.
„Wir“ – das sollten so viele Menschen wie möglich sein! Denn wir wollen ja Medien dazu laden, um unser Anliegen maximal zu multiplizieren – es wirkt weniger gut, stehen da nur 30 Leutchen…
Überwindet also Eure Trägheit! Erinnert Euch an das offenbar ferne 20.Jahrhundert, als auch wir durch Unterstützer aus aller Welt ermutigt wurden… Kommet zuhauf! Mit Instrumenten, Kindern, Omas – und eigenen kleinen Plakaten… denn es gibt vieles in Russland einzufordern.
Freya Klier – Regisseurin/Schriftstellerin ( Writers-in-Prison – Beauftragte des dt. Exil-PEN )
Ekkehard Maaß – Publizist ( Deutsch-Kaukasische Gesellschaft)
Tom Sello – Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Robert-Havemann-Gesellschaft)
Ort: gegenüber der russischen Botschaft
auf dem Mittelstreifen Unter den Linden.
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Magdeburg, Sa. 2. Juni 2012 ab 11:00
Tagung
Die Zwangsaussiedlungen aus dem Grenzgebiet der DDR zur Bundesrepublik Deutschland – ein fast vergessenes Kapitel deutscher Geschichte und eine vergessene Opfergruppe kommunistischer Verfolgung?
Anlässlich des 60. Jahrestages der „Aktion Ungeziefer“ veranstaltet die Konferenz der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR und zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
Ort: Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Moritzplatz
Umfassungsstraße 76
39124 Magdeburg
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DAS ENDE DER SED – Die letzten Tage des Zentralkomitees der SED
Spielfassung von theater 89, Musik Jörg Huke
Unter dem Druck anhaltender Massenproteste und einer massiven Ausreisewelle entmachteten Politbüro und Zentralkomitee der SED am 17. und 18. Oktober 1989 Generalsekretär Erich Honecker. Doch statt der erhofften Stabilisierung der Macht unter Thronfolger Egon Krenz begann der rapide Zerfall der Partei. Tonmitschnitte der letzten Sitzungen des SED-Zentralkomitees, die zu DDR-Zeiten strengster Geheimhaltung unterlagen und niemals veröffentlicht werden sollten, offenbaren die damaligen Vorgänge im innersten Machtzirkel der SED. Wie ein Flugschreiber dokumentieren sie die letzten verzweifelten Rettungsversuche, erbitterten Wortgefechte und tumultartigen Szenen vor dem Absturz der SED-Herrschaft im Herbst 1989. Was unmittelbar politisch und weithin geschichtlich folgenreich war, lässt sich heute in der zeitlichen Distanz als Gleichnis über Realitätsferne und -blindheit von Machteliten in abgehobenen, totalitären Strukturen lesen. Die Theater-Uraufführung findet am Schauplatz der historischen “Uraufführung”, dem ehemaligen Sitzungssaal des SED-Zentralkomitees – heute Europasaal – im Auswärtigen Amt statt.
Die Spielfassung beruht auf den Abschriften der Original-Tonbandmitschnitte der letzten Sitzungen des SED-Zentralkomitees, veröffentlicht in: Hans-Hermann Hertle/Gerd-Rüdiger Stephan (Hg.), Das Ende der SED. Die letzten Tage des Zentralkomitees der SED. Mit einem Vorwort von Peter Steinbach, 5. durchgesehene Auflage, Ch. Links Verlag: Berlin 2012.
Vorstellungen
Berlin, Sa. 2. Juni 2012 19.00
Ort: ZIONSKIRCHE
Zionskirchstraße 32
10119 Berlin
Potsdam, Sa. 9. Juni und Do 14. Juni 2012
Ort: Gedenkstätte Lindenstraße
Lindenstr. 54
14467 Potsdam
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Pössneck, Sa, 2. Juni 2012, 17.00
Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
In der Edition DDR GESCHICHTE – Zeitzeugen.
Buchpräsentation mit dem Autor ERNST SCHÖNEMANN (Berlin)
Plötzlich stehen Lastkraftwagen vor der Tür. Sie waren nicht bestellt. Uniformierte wecken die Familie kurz vor Tagesanbruch mit Sturmklingeln. In vier Stunden sollen die privaten Sachen gepackt sein Was bis dahin nicht eingeladen war, durfte nicht mitgenommen werden.
Die Geschichte der Familie von Otto Schönemann klingt, als würde sie in Ostpreußen spielen – wie vor 66 Jahren, als die Menschen in Trecks vor der nahenden Front fliehen mussten.
Aber sie spielt 1961, nahe der Elbe in der ältesten Stadt der Prignitzregion – in einem kleinen über 1000 Jahre alten Ort an der niedersächsischen Grenze. Es trifft eine Handwerkerfamilie mit 99jahriger Tradition. Der Autor setzt Tausenden Zwangsausgesiedelten (was nach dem Völkerrecht einer Deportation in Friedenszeiten entspricht) in seinem Buch ein literarisches Denkmal, reflektiert die politischen Bedingungen in der DDR, die Repressalien und Beschränkungen, aber auch den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe der Menschen untereinander.
Die Politik verweigert den Deportierten bis heute die Wiederherstellung ihrer Würde. Sie erhielten bisher nicht einen Cent Entschädigung.
Ort: Shedhalle Pössneck
Carl Gustav Vogel Str. 3
07381 Pössneck
Pössneck, So, 3. Juni 2012, 12.30
BULGARIEN – 1300 Jahre Geschichte in Europa
Vorstellung einer neuen Edition im OEZ BERLIN VERLAG
Mit dem Herausgeber DETLEF W. STEIN (Balkanspezialist, Zeithistoriker; Berlin)
Ort: Shedhalle Pössneck
Carl Gustav Vogel Str. 3
07381 Pössneck
www.mitteldeutsche-buchmesse.de
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Berlin, Mo. 4. Juni 2012, 17.00
Öffentliche Begehung des geplanten Gedenkortes Rummelsburger Bucht
Die Rummelsburger Bucht ist eine der gefragtesten Wohnlagen in Lichtenberg. Die wenigsten Anwohner und Besucher des Areals zwischen Hauptstraße und Rummelsburger See wissen um die wechselhafte Geschichte des Ortes Nun soll auf dem Gelände ein Gedenk- und Informationsort eingerichtet werden. Am kommenden Montag können Interessenten an einer öffentlichen Begehung des Areals teilnehmen. Ob der eigentliche Gedenkort in einem noch heute von der Polizei genutzten Gebäude eingerichtet wird, wo sich zu DDR-Zeiten Verhörzellen befanden, eine Open-Air-Ausstellung aufgebaut wird oder ganz etwas anderes, darüber wird in den kommenden Monaten beraten. „Es sind noch alle Optionen offen“, sagt Geisel.
Ort: Ehemaliger Wasserturm
Friedrich-Jacobs-Promenade.
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Oranienburg , Di. 05. Juni 2012, 18:30
Russenzeit – Zeitzeugengespräch mit Lukas Timm
Vortrag und Gespräch mit Lukas Timm, ehemaliger Häftling des Speziallagers Sachsenhausen
Ort: Besucherinformationszentrum Brandenburgische Gedenkstätten
Straße der Nationen 22
16515 Oranienburg OT Sachsenhausen
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Berlin, Do. 5. Juli 2012, 19.00
Freiheit für Dr. Linse! Stasientführungen im geteilten Berlin
Vortrag und Podiumsgespräch mit Experten und Zeitzeugen
Ort: Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer
Bernauer Str. 119
13355 Berlin
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Berlin, Di. 5. Juni 2012, 18.00 – 20.00
Podiumsdiskussion
Berlin 1987. Zwischen doppeltem Stadtjubiläum und Reagan-Besuch
Die Unterzeichnung des Grundlagenvertrags vor 40 Jahren zählt ebenso dazu wie der Staatsbesuch Erich Honeckers in Bonn, die 750-Jahr-Feier in Berlin, die Rede Ronald Reagans an der Mauer oder die Verabschiedung des SED-SPD-Papiers vor 25 Jahren. Diese Jubiläen sind Anlass für eine achtteilige Veranstaltungsreihe, in der an wichtige Stationen der innerdeutschen Beziehungen in den 1970erund
1980er-Jahren erinnert werden soll. Im Gespräch mit Wissenschaftlern, Politikern und Zeitzeugen wird danach gefragt, wie sich die Deutschen mit dem Status quo des geteilten Landes arrangierten, welche Ereignisse zur innerdeutschen Annäherung beitrugen, wie die internationale Politik das Geschehen in Deutschland beeinflusste und welche Folgen bis heute zu spüren sind.
Die Veranstaltung wird von der Deutschen Gesellschaft e. V. organisiert und in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR durchgeführt. Der Eintritt ist frei.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Berlin, Mi. 6. Juni 2012, 19.30
Präsentation der Aufarbeitungszeitschrift Horch und Guck, Heft 75 .Vorstellung der Ausgabe 1/2012: Sport im SED-Staat – Sieg um jeden Preis
Thema: Der 1. FC Union Berlin – ein Widerstands-Club in einer “sportlichen Fürsorgediktatur”?
Podiumsgespräch mit:
Dr. Jutta Braun (Historikerin, Universität Potsdam; Vorsitzende des Zentrums Deutsche Sportgeschichte)
Dr. René Wiese (Historiker, Gymnasiallehrer, Berlin; Vorsitzender des Zentrums Deutsche Sportgeschichte)
Gerald Karpa (Sportjournalist, Berlin)
Moderation: Peter Grimm (Redakteur von Horch und Guck). Eintritt frei.
Ort: Voodoo Lounge
Käthe-Niederkirchner-Straße 5-6
10407 Berlin-Prenzlauer Berg
Weitere Informationen siehe:
Veranstaltungen & Aktuelles
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Berlin, Do. 07. Juni 2012, 18.00
Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung
Dr. Siegfried Suckut, bis 2005 Leiter der Abteilung Bildung und Forschung der Stasi-Unterlagenbehörde, hat seine aufsehenerregenden Forschungsergebnisse im Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2012 veröffentlicht, dessen Erscheinen Anlass für diese Abendveranstaltung ist.
Begrüßung:
Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Vortrag:
Dr. Siegfried Suckut, Historiker, Berlin
Moderation:
Dr. Ulrich Mählert, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungsanschrift
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Berlin, Sa. 9. Juni 2012, 13.00 – 22.00
Bürgertag: “Wissen wie es war” – 20 Jahre Einsicht in die Stasi-Akten
die Gedenkstätte Lindenstraße lädt Sie gemeinsam mit dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur .
Ort: Gedenkstätte Lindenstraße,
Lindenstraße 54/55
14467 Potsdam
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Berlin, Mo. 11. Juni 2012, 19.30
RUSSLAND – zwischen Stalinismus-Erbe und europäischer Integration
Referenten: EBERHARD BEHRENS (Autor von “Russland mit meinen Augen”)
DR. RICHARD BUCHNER (Zeithistoriker, Berlin)
Moderation: DETLEF W. STEIN (Verlagsleiter)
Ort: Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek
Bizetstraße 41
13088 Berlin (Nähe Antonplatz; Weißensee)
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Senftenberg, Di. 12. Juni 2012, 14.00 – 20.00
Bürgerberatung, Ausstellungseröffnung und Vortrag
Ausstellungseröffnung und Vortrag der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Außenstelle Frankfurt/Oder, die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und die CDU – Senftenberg laden in Kooperation mit dem Bürgerkomitee 15. Januar e. V., der Opferhilfe Land Brandenburg e. V. und der Caritas Regionalstelle Senftenberg.
Ort: ASB Begegnungsstätte Lausitzer Seenland
Kormoranstraße 1
01968 Senftenberg
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HEIMAT WEH Ausstellungstriologie über Vertreibungen
Berlin – «Heimatweh» – unter diesem Titel soll eine Ausstellung in Berlin an das Schicksal von Millionen Vertriebenen in Europa erinnern. Die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen fasst damit ihre drei Ausstellungen aus den vergangenen Jahren zusammen.
B e g l e i t v e r a n s t a l t u n g e n zur Ausstellungstriologie. Bei allen Veranstaltungen ist ein Grußwort von Erika Steinbach, MdB vorgesehen.
Berlin, Di. 12. Juni 2012, 18:30 – 20:30 Uhr
Unbewältigte Vergangenheit
Aktuelle Verarbeitung von Flucht und Vertreibung in Literatur und Film
Über die Versuche von Bewältigung, Aufarbeitung und die Motivation der Literaten, Filmemacher und Wissenschaftler wird der bekannte Literaturkritiker Prof. Dr. Hellmuth Karasek mit Prof. Dr. Barbara Stambolis, Cand. phil. Alina Laura Tiews und Michael Majerski (Arkona-Film – Produzent) nach einem Grusswort von Prof. Dr. Hans Walter Hutter, Prasident der Stiftung Haus der Geschichte, diskutieren.
Ort: Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3
10117 Berlin
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Berlin, Do. 14. Juni 2012, 20.15
Buchvorstellung: Hinter den Kulissen. Inoffizielle Schweriner Theatergeschichten
Die gemeinsame Veranstaltung der Landesbeauftragen für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Im Mittelpunkt des Buches steht mit dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin einer der renommiertesten Spielorte der DDR. Die Journalistin Christiane Baumann wendet sich einer bislang unbeachteten Facette des Schweriner Theaterlebens zu: dem Einfluss des DDR-Staatssicherheitsdienstes auf das Schauspielensemble und seine Arbeit. Beschrieben wird das unbekannte Agieren „hinter den Kulissen“, es werden Zusammenhänge, Hintergründe und (biografische) Bruchstellen kenntlich gemacht, politische Einflussnahme, persönlicher Verrat, aber auch künstlerischer Eigensinn und Widerspruch markiert. So erhält man am Beispiel des Schweriner Ensembles spannende Einblicke in die Theaterwelt der DDR. In einem Podiumsgespräch analysieren die Theaterexperten und Zeitzeugen Dr. Matthias Braun, Bärbel Röhl, Sylvia Krupicka und Ernst-Jürgen Wahlberg die Einflussnahme von SED und MfS auf die Theater- und Kunstszene der DDR. Nähere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link:
http://www.stiftung-aufarbeitung.de/uploads/2012-pdf/2012-06-14_flyer.pdf
Ort: Studiobühne des Maxim-Gorki Theaters
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Eintrittskarten zum Preis von 3 € sind ab sofort an der Theaterkasse sowie am Veranstaltungstag an der Abendkasse erhältlich.
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Geisa, 15. Juni – 16. Juni 2012
Seminar Point Alpha Akademie
Kultur und Medien zwischen Ost und West
Kultur in der DDR hatte die Aufgabe, zur Förderung des Sozialismus beizutragen.
Dementsprechend war im offiziellen Sprachgebrauch von sozialistischer (National-) Kultur die Rede und jegliche Abweichung von den staatlichen Vorgaben rief sogleich das Ministerium für Staatssicherheit auf den Plan. Daher bot nur eine – dafür umso vielfältigere – Subkulturszene in der DDR die Möglichkeit, Protest zu äußern und sich „Räume der Freiheit“ zu erkämpfen.
Im Rahmen dieses zweitägigen Seminars der Point Alpha Akademie und der Friedrich-Naumann- Stiftung für die Freiheit werden – ausgehend von der Beschäftigung mit der Kulturpolitik der DDR – auch Kontakte zwischen ost- und westdeutscher (Sub-) Kulturszene sowie die wechselseitige Darstellung des jeweils anderen Deutschlands in den Medien beider Staaten thematisiert. Gleichzeitig wird auf die internationale Situation geblickt und der Frage nach der Bedeutung von Musik und Radio im Kalten Krieg nachgegangen.
Die Point Alpha Akademie und die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit konnten für die Veranstaltung namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen, u. a. Dr. Matthias Braun von der Bundesbehörde für Stasiunterlagen, Professor Donsbach –
Kommunikationswissenschaftler und Dresden sowie Professor Matthias Tischer,
Musikwissenschaftler aus Neubrandenburg. In einem Salongespräch werden Joachim Jauer, ehem. Leiter des ZDF-Büros in der DDR und Irina Liebmann, Schriftstellerin, ihre journalistischen Perspektiven aus Ost und West auf die DDR darstellen.
Die Veranstaltung wird vom hessischen Institut für Qualitätsentwicklung und in Thüringen vom Thillm als Lehrerfortbildung anerkannt. Einige Seminarplätze sind noch frei. Weitere Informationen zu Programm, Preisen und Anmeldung gibt es per E-Mail akademie@pointalpha.com und telefonisch unter 036967- 5935901 bzw. unter www.pointalpha.com/2012
Ort: Point Alpha Akademie
Schloßplatz 4
36419 Geisa
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Berlin, Do. 19. Juni 2012, 18.00
Buchpräsentation
Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren
Wie liest sich große Geschichte im Leben eines Einzelnen? Was erinnert ein Arbeiter aus Lichtenberg vom vergangenen Jahrhundert? Als Zeitzeuge, Idealist und politischer Akteur schildert Erwin Jöris (geb. 1912) sein Jahrhundert zwischen Weltrevolution, Illegalität, Krieg, Utopie und Enttäuschung. Ein Leben immer mitten in den politischen Brennpunkten: in den Straßenschlachten der untergehenden Weimarer Republik, im Widerstand gegen Hitler, als Konzentrationslager- Häftling, in der sowjetischen Aufbau-Euphorie und dem Großem Terror Stalins, ausgeliefert von der Lubjanka an die Gestapo, als Wehrmachtssoldat vor Moskau und in russischer Kriegsgefangenschaft, im Ruinen-Berlin mit früher DDR-Hoffnung und einem NKWD-Urteil: 25 Jahre Gulag im ewigen Eis.
Der Schweizer Historiker Dr. Andreas Petersen, Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Betreiber der Geschichtsagentur zeit&zeugen, hat das Leben des hundertjährigen Erwin Jöris in die Zeit eingebettet, die Interviews in den Archiven von Berlin, Moskau bis Swerdlowsk nachrecherchiert, Weggefährten befragt und diesen Lebensstoff mit der neueren Forschungsliteratur gegengelesen. Entstanden ist ein Jahrhundertdiktat, in dem sich das Schicksal von Erwin Jöris im Schicksal seines Jahrhunderts spiegelt.
Begrüßung: Dr. Robert Grünbaum, Stv. Geschäftsführer der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Einführung: Ernest Wichner, Leiter des Literaturhauses Berlin
Buchvorstellung: Andreas Petersen liest aus: »Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren«
Andreas Petersen im Gespräch mit Erwin Jöris (Filmausschnitte, 2002) und Ernest Wichner
Soweit es gesundheitlich möglich ist, wird Erwin Jöris anwesend sein.
Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Salzgitter-Bad, Mi. 20. Juni 2012, 19.00
Vortrag: Alltag im SED-Unrechtsregime
Die Bürgerrechtlerin Freya Klier wird auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung einen Vortrag über den Alltag in der DDR halten.
Seit über zwanzig Jahren berichtet die Autorin und Regisseurin vor allem jungen Leuten vom Leben in dem Unrechtsstaat. Sie erklärt, was es bedeutet, eingesperrt zu sein und seine Meinung nicht frei äußern zu können. Sie lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf einzelne Opfer und erinnert an kaum bekannte Facetten der Geschichte der Diktaturen.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Nähere Auskünfte gibt es bei der Konrad-Adenauer-Stiftung,
0511 / 40080980.
Ort: Hotel Ratskeller
Marktplatz 10
38259 Salzgitter-Bad
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Berlin, Do. 21. Juni 2012, 17:30
Podunavske Švabe – Die Donauschwaben
Vergangenheitsbewältigung in Serbien
Den Verbrechen an deutschen Zivilisten im Tito-Jugoslawien zwischen 1944 und 1948 widmet sich
dieser mutige serbische Film. Im Anschluss diskutiert Bosiljka Schedlich, von der Stiftung UBERBRÜCKEN mit dem Regisseur Marko Cvejic und Michael Heimann von der Donauschwäbischen Kulturstiftung.
Ort: Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3
10117 Berlin
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Halle Saale, bis 27. Juni 2012
Ausstellung
Von Liebe und Zorn. Jung Sein in der Diktatur.
Der Kurator der Ausstellung, Uwe Kulisch vom Verein Freiheit e. V. Erfurt. Die interaktive Ausstellung wird noch in der Außenstelle Halle zu sehen sein. Fünf Hörstationen mit Tondokumenten sowie begleitendes Text- und Bildmaterial unterstützen das Eintauchen in die Geschichte. Der Eintritt ist frei.
Ort: BStU, Außenstelle Halle (Saale)
Blücherstraße 2
06122 Halle
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Berlin, Di. 31. Juli 2012, 19.00
Die West-Geheimdienste und die Flüchtlinge aus der DDR. Flüchtlinge und Spione im “goldenen Zeitalter” der westlichen Spionage (1945-1965)
Vortrag und Expertengespräch
Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66/80
12277 Berlin
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Berlin, bis 16. September 2012
Ausstellung: Die Meldung. Schüler, Punks und Pioniere in der DDR.
Fotografien von Volker Döring
Die Autorin Nele Güntheroth, einst selbst Lehrerin für Mathe und Physik in Ost-Berlin, hat dafür die Erinnerungen von Lehrern zusammengetragen. Ihre Erkenntnisse ergänzen in der Ausstellung die historischen Bilder der Fotografen Volker Döring, der zwischen 1984 und 1989 mit seiner Kamera an den Schulen des Prenzlauer Bergs unterwegs war.
Ort: Museum Pankow – Standort Prenzlauer Allee
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Ausstellungshalle
Prenzlauer Allee 227/228
10405 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00 Uhr, Eintritt frei.
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Potsdam, Ausstellung „Alltag und Diktatur in der DDR“
Seit 1. Februar 2011 gibt es in der ständigen Ausstellung ein neues Kapitel zur DDR-Geschichte. Es zeigt aus alltagsgeschichtlicher Perspektive, auf welche Weise und mit welchen Methoden die SED-Diktatur die Lebenswelt der DDR-Bürger beeinflusste und wie diese darauf reagierten. Sechs Themenbereiche stellen Lebenswelten und Erfahrungen junger Menschen in der DDR exemplarisch vor und erzählen Alltagsgeschichte mit regionalem Bezug:
Das Beispiel der Bildung von Neubauernwirtschaften auf dem Rittergut Kränzlin bei Neuruppin und das Schicksal einer enteigneten Familie zeigen, wie die Bodenreform als Instrument des Gesellschaftswandels 1945 das Agrarland Brandenburg in seiner ökonomischen und sozialen Struktur von Grund auf veränderte. An der Ausgrenzung und Verfolgung der Jungen Gemeinde 1953 in Guben wird deutlich, wie rigoros die SED in den 1950er-Jahren ihren „Klassenkampf“ auf ideologischem Gebiet führte und wie sie versuchte, über die FDJ auf Jugendliche Einfluss zu nehmen.
Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
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Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2012, soll 19:30 Uhr im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie die Uraufführung des „Jürgen-Fuchs-Zyklus“ von H.Johannes Wallmann stattfinden. Wir möchten Sie einladen, ein besonders interessantes Konzert durch Ihre Subskription zu ermöglichen und zu besuchen. Subskription heißt: Sie ermöglichen das Zustandekommen einer Aufführung, indem Sie sich vorab verbindlich eine Eintrittskarte reservieren (schon zu Mozarts Zeiten wurde dies so praktiziert). Zumal es keine öffentliche Förderung für das Projekt gab, laden wir Sie ein, bis zum 31. Mai Ihre Karten für dieses außergewöhnliche Konzert zu bestellen; eine Karte ist zum Preis von 30.- € (Schüler/Studenten/Arbeitslose: 10.- €) erhältlich.
Sofern am 31. Mai genügend Subskriptionen vorliegen, kann das Konzert am 3. Oktober 2012 stattfinden. Wenn nicht, bleiben Ihre Karten für die Uraufführung an einem anderen Termin gültig oder Ihre Einzahlung wird auf Wunsch zurücküberwiesen. Wie schon bei Wallmanns Reiner-Kunze-Zyklus, der in Kooperation mit Deutschlandfunk und der Robert-Havemann-Gesellschaft 2009 am gleichen Ort mit großem Erfolg uraufgeführt wurde, setzen wir erneut auf Ihre Unterstützung und das Subskriptionsprinzip.
Bitte überweisen Sie Ihren Subskriptionsbeitrag bis zum 31. Mai 2012 auf folgendes Konto:
INTEGRAL-ART Wallmann GbR
Kto-Nr.: 423 670 909
BLZ: 860 100 90 (Postbank Leipzig)
Verw.zweck: Fuchs-Zyklus / Ihr Vor- und Familienname / bestellte Kartenanzahl (voll/erm.)
Nach der Überweisung richten Sie bitte eine kurze Mail an: info@integral-art.de, damit Ihnen Ihre Überweisung bestätigt sowie weitere Informationen zugesandt werden können.
Berlin, Mi. 3. Oktober 2012
Uraufführung: Jürgen-Fuchs-Zyklus. DIE GELBE LANDSCHAFT
Musik im Raum für Sopran, Bariton, Saxophon-Quartett und Percussion
zu Gedichten und Texten von Jürgen Fuchs
In dieser Musik im Raum vertont der Komponist H. Johannes Wallmann Gedichte und Texte von Jürgen Fuchs. Fuchs war ein besonders mutiger Lyriker, Schriftsteller und DDR-Systemkritiker, der
1976 im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen inhaftiert und später in die Bundesrepublik ausgebürgert wurde. 1999 starb er – ähnlich wie Rudolf Bahro und Gerulf Pannach – an einem seltenen Blutkrebs.
Zwar wird Jürgen Fuchs weithin als DDR-Oppositioneller wahrgenommen, aber sein künstlerisches Werk geriet dabei fast gänzlich ins Hintertreffen. Dieser Zyklus setzt daher den Akzent auf das künstlerische Werk von Jürgen Fuchs. Denn zunächst war es seine hochsensible Lyrik, mit der Jürgen Fuchs bei den DDR-Funktionären aneckte und so immer mehr veranlasst wurde, systemkritische oppositionelle Positionen zu beziehen.
Die Gedichte und Texte von Jürgen Fuchs werden in diesem Zyklus gesungen, gesprochen, geraunt, geflüstert – begleitet von Percussionsinstrumenten und vier Saxophonen.
Ort: Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie
Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin
Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft