DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre.
Irina Bitter
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Lutz Rathenow zum 60. – Stachel im Fleisch des DDR-Systems
Nähern wir uns dem Strausberger Platz in Berlin-Mitte. Hier haben Lutz Rathenow und seine Familie – wohl nicht ganz zufällig und im kleinen Triumph über die Wendung der Geschichte – 1990 erstmals eine geräumige Wohnung bezogen, mit direktem Blick auf den Fernsehturm. Wenn Lutz Rathenow heute vor einem steht, ist kaum vorstellbar, dass dieser freundlich neugierige, vor Ideen sprühende Graubart mit seinem Schalk im Blick einst ein Staatsfeind gewesen sein soll, mit dem sich Stasi-Minister Erich Mielke höchstpersönlich befasste.
Stasi-Unterlagenbehörde
Behördenleiter Roland Jahn schlägt einen Campus der Demokratie vor – seine Kritiker wollen sein Amt 2019 schließen. Der „Campus der Demokratie“ bezeichne „die Absicht, einen authentischen Ort, in dem der Repressionsapparat einer Diktatur gesteuert wurde, heute positiv zu nutzen“, erläuterte er. Der Ort ist die ehemalige Stasi-Zentrale in der Normannenstraße. Dorthin soll die gesamte Behörde umziehen.
Thierse fordert Plan für Zukunft der Stasi-Unterlagenbehörde
Der Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Thierse (SPD) fordert von der Bundesregierung einen Plan für die Zukunft der Stasi-Unterlagenbehörde. Der Behördenleiter «Roland Jahn unternimmt den Versuch, aus der Behörde eine dauerhafte Einrichtung zu machen», sagte Thierse der «Berliner Zeitung». «Die Behörde ist aber nicht für die Ewigkeit gedacht.» Thierse fügte hinzu: «Das Stasi-Unterlagen-Gesetz bietet bis 2019 eine stabile Existenz-Grundlage. In den Koalitionsvereinbarungen von Schwarz-Rot wie von Schwarz-Gelb ist vereinbart, dass in dieser Legislaturperiode Vorschläge erarbeitet werden, in welcher institutionellen Form die Aufgaben der BStU nach 2019 fortgeführt werden sollen und können.»
Besetzung des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen
Der Landtag trifft mit der Wahl der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR eine eigenständige (politische) Entscheidung über die politische Befähigung der Bewerber, die nicht den Maßgaben des Art. 33 Abs. 2 GG unterfällt. Die Wahlentscheidung ist einer gerichtlichen Überprüfung nicht zugänglich, weil sie sich außerhalb rechtlicher Bewertungskategorien bewegt und keine gesetzliche Bestimmung besteht, die eine dahingehende inhaltliche Überprüfung der Wahl durch den Landtag vorsieht.
OVG Magdeburg weist Beschwerde zurück
Wahl des Stasi-Landesbeauftragten durch Landtag nicht gerichtlich überprüfbar
Das OVG des Landes Sachsen-Anhalt hat mit Beschluss vom Montag erneut die Beschwerde eines Mitbewerbers um das Amt des Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR zurückgewiesen. Das Gericht bestätigte damit eine bereits am 8. August 2012 ergangene Entscheidung des VG Halle.
Chemnitzer Stadträte gegen Stasi-Überprüfung
Chemnitz. Ein Viertel der Mitglieder des Chemnitzer Stadtrats, die älter sind als 40 Jahre, hat keine Einwilligung zur Überprüfung auf eine Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit der DDR erteilt. Die Überprüfung hatte der Stadtrat selbst auf Antrag der CDU bei Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) in Auftrag gegeben. Dazu sollten Stadträte, die 1990 mindestens 18 Jahre alt waren, bis Ende August eine Erklärung abgeben, dass sie damit einverstanden sind. Linken-Fraktionschef Hans-Joachim Siegel verwies auf Erklärungen, die er und seine Fraktionskollegen in der Vergangenheit abgegeben hätten. (FP)
Rentenstreit nimmt kein Ende
Ab 1960 wurden Überschüsse in der Rentenversicherung durch den Staat abgeschöpft. Von 1957 bis 2002 wurden umgerechnet rund 700 Milliarden Euro inklusive Verzinsung der Rentenversicherungskasse nicht erstattet. Ab 1974 haftet die Angestelltenversicherung für Defizite der Arbeiterrentenversicherung. Bis einschließlich 2002 wurden 195 Milliarden D-Mark überwiesen. 1990 erfolgte die Überführung der DDR mit Zusatz- und Sonderversorgungssystemen in die gesetzliche Rentenversicherung der Bundesrepublik. Diese muss damit auch für die Renten aller Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes der DDR (Ministerien, alle Behörden, Volkspolizei, Nationale Volksarmee, Staatssicherheit, Schulen, Hochschulen, wissenschaftliche Institute und so weiter) aufkommen.
Der Fall Drygalla und seine Folgen
Einer der wichtigsten Fürsprecher der Rostocker Ruderin Nadja Drygalla ist nun selbst ins öffentliche Visier geraten. Hans Sennewald, Vizepräsident ihres Vereins RC Rostock, Vorsitzender des Landesruderverbandes Mecklenburg-Vorpommern und Bronzemedaillengewinner mit dem Deutschland-Achter 1992, gab zu, sich in der DDR als Stasi-Spitzel verpflichtet zu haben. Die Tageszeitung „Die Welt“ hatte zuvor seine handschriftliche Verpflichtungserklärung gegenüber dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) als Faksimile abgedruckt.
Ausstellung in der Oberkirche zeigt Fluchtschicksale von Sportlern
Cottbus “ZOV Sportverräter – Spitzenathleten auf der Flucht?” ist der Titel einer Ausstellung des Zentrums für deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg, die vom 24. September bis 25.
Oktober in der Oberkirche St. Nikolai Cottbus gezeigt wird. “Mehr als drei Millionen Menschen haben zwischen 1949 und 1989 die DDR verlassen, viele von ihnen illegal und unter gefährlichen Umständen”, sagt Pfarrer Christoph Polster. Auch der Sport, ein expliziter Vorzeigebereich des SED-Staates, war erheblich vom Phänomen der “Republikflucht” betroffen. Hunderte von Top-Athleten wandten sich von der DDR ab und suchten ihr Heil im ideologisch verfemten Westen. Die Hoffnungsträger des sozialistischen Systems wurden somit in der Sicht der DDR-Führung zu seinen “Verrätern”.
Regierung setzt Aufklärung über DDR-Geschichte fort
Wiesbaden. Die hessische Landesregierung will ihr vor drei Jahren begründetes Projekt zur Aufklärung über die DDR-Geschichte fortsetzen.
Der Schwerpunkt des Projekts liegt vor allem auf Unrecht und Willkür des DDR-Regimes, wie schon der Titel besagt: »Politisch-historische Aufarbeitung der SED-Diktatur«. Leiterin ist Jutta Fleck, die als »Frau vom Checkpoint Charlie« in langen Mahnwachen die Ausreise ihrer Kinder aus der DDR gefordert hatte.
Schüler sollen Historie selbst entdecken und nicht fertig vorgesetzt bekommen
Die Schüler stehen hinter dem Rednerpult, aufgeregt, manche ein bisschen verunsichert. Der Blick aus dem Fenster gibt die Sicht frei auf den ehemaligen Grenzstreifen, der jetzt ein Park ist. Hier in der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße präsentieren sie die Ergebnisse ihres Workshops „Die Grenzreporter – Geschichte selbst gemacht“. Etwa 100 Brandenburger Schüler, darunter auch eine Gruppe aus Potsdam, beschäftigten sich im Mai mit deutsch-deutscher Geschichte und untersuchten, wie der Grenzverlauf die Entwicklung von sechs Gemeinden, die durch die Mauer brutal geteilt wurden, beeinflusste. Was 1961 und in den 28 Jahren nach dem Mauerbau in Klein Glienicke passierte, erforschten 16 Neuntklässler der Babelsberger Goethe-Gesamtschule.
pnn.de
„Krone“ spitzelte an der Uni – Stasi-Ausstellung mit Lokalbezug
Tübingen. „Rechtssicherheit spart Staatssicherheit“: Mit Losungen wie dieser begehrten Demonstranten im Herbst 1989 gegen die „Stasi“ auf. Das gelbe Transparent hängt im Foyer des Landratsamts und gehört zur Ausstellung „Feind ist, wer anders denkt“ – zusammengestellt vom Bildungszentrum des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, kurz: BStU.
Ausstellung zeigt streng beobachtete Greizer Kulturszene zu DDR-Zeiten
Greiz. “Es geht hier um Personen, die aufgrund ihres geistigen und intellektuellen Potenzials in den Fokus der Stasi geraten sind”, erklärt Rainer Koch zur Ausstellung “Solche und solche Greizer Kulturszene unter Beobachtung 1968 bis 1978″, die am Sonntag im Unteren Schloss eröffnet wurde. Der Museumsleiter betont, dass es ihm vor allem um die Künstler geht, die sich von der Bespitzelung nicht von ihrem Schaffen abbringen lassen haben.
Ausstellung „Von Sprachlosigkeit betroffen“ gestern in der Kreisverwaltung eröffnet
Perleberg. Die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur führt einmal jährlich eine Woche lang verstärkt in einem Landkreis Beratungen durch, zeigt Ausstellungen und organisiert Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen zu Themen der DDR-Geschichte. In diesem Jahr findet die Veranstaltungswoche im Landkreis Prignitz statt (die MAZ berichtete).
Neuer CDU-Fraktionschef sieht mehr Chancen für Wahl 2014
Brandenburg. Für seinen weiteren Oppositionskurs gab Dombrowski das Motto «hart, aber fair» vor. Er hatte die Linie Ludwigs öffentlich immer mitgetragen. Der 61-Jährige gilt als streitbar, er setzt sich nach eigenen leidvollen Erfahrungen engagiert für die Opfer von Stasi- und DDR-Diktatur ein. «Wir sind dem Ziel, zu einem Wechsel in Brandenburg 2014 zu kommen, nicht nur näher gekommen am heutigen Tag, sondern auch schon in den letzten Monaten», meinte Dombrowski. Er ist derzeit auch Generalsekretär der Partei und war der einzige Kandidat für die Fraktionsspitze. Er hatte Ludwig zuletzt schon monatelang während ihrer Mutterschutzzeit vertreten.
Fokus DDR
Berlin. Die Aufgabe des Deutschen Historischen Museums war es die schon langsam verblassenden Erinnerung an die DDR entgegenwirken und mit Hilfe der Sonderausstellung „Fokus DDR“ die ehemalige DDR in den Fokus zu stellen. Denn so mansche Abkürzungen wie HO (Handelsorganisation) oder PdR (Palast der Republik) und das Wissen über den ehemaligen deutschen Teilstaat war teilweise in Vergessenheit geraten. Viele Begriffe sind uns heute fremd geworden oder gar nicht bekannt. Teilweise sagen die bekannten Abkürzungen wie SED oder FDJ dem Großteil der deutschen Bevölkerung noch etwas aber Begriffe wie EKO, WBS 70 oder ABV sind doch weitgehend unbekannt.
Systemkritische Kunst unter den Augen der Stasi
Bad Belzig. Kennengelernt habe er Roger Loewig „in typischer DDR-Manier“. Während seiner Arbeit bei Kunstschmied Fritz Kühn in Berlin sei der Kontakt Anfang der 1960er-Jahre über einen Mitarbeiter des evangelischen Kunstdienstes zustande gekommen, erzählte Kunsthistoriker Martin Damus am Donnerstagabend in der Bad Belziger Marienkirche. Ein Podiumsgespräch mit ihm und Ulrike Poppe, Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, war die letzte Begleitveranstaltung der heute zu Ende gehenden Roger-Loewig-Ausstellung „Ich komme aus Vergangenheiten“.
Rostocker Kunsthalle zeigt Werke Hermann Glöckners
Rostock. Nach umfassenden Umbauarbeiten eröffnet die Rostocker Kunsthalle ihr Erdgeschoss mit einer Ausstellung über das Schaffen des Künstlers Hermann Glöckner (1889 – 1987). Hermann Glöckner wurde 1889 in Cotta bei Dresden geboren. Er gilt als Mitbegründer der Stilrichtung des Konstruktivismus. In der DDR blieb ihm die Anerkennung als Künstler lange verwehrt. Sein moderner Stil wurde von der SED kritisch betrachtet. Später ging er nach Westdeutschland, 1987 starb er in West-Berlin.
Strittmatter-Biografie soll weiter erforscht werden
Spremberg. Kein Ende in der Strittmatter-Debatte: Jetzt will die Stadt Spremberg sogar selbst einen Historiker beauftragen, um weitere Forschungen über die Vergangenheit des Dichters und Spremberger Ehrenbürgers anzukurbeln. Auf Vorschlag der Fraktion SPD/FDP/Pro Georgen berg-Slamen soll ein anerkannter Historiker umfangreiche Recherchen in den Militärarchiven Berlin und Freiburg, im Berlin Document Center, im ehemaligen zentralen SED-Parteiarchiv sowie in der Akademie der Künste und im Archiv des Stasi-Bundesbeauftragen vornehmen.
Sergej Lochthofen erzählt die Geschichte seines Vaters
Ein deutscher Kommunist flieht vor den Nazis in die Sowjetunion. Der Geheimdienst verbannt ihn in den Gulag. Er überlebt. Sein Sohn, Sergej Lochthofen, erzählt in dem Buch “Schwarzes Eis” die Geschichte seines Vaters Lorenz, auch die Geschichte nach der Verbannung, als der Vater nach Gotha und Sömmerda kommt. Lorenz Lochthofen wird verbannt ans Ende der Welt. Hinter dem Polarkreis erwarten ihn lange Winter und Jahrzehnte der Sklaverei. Ein Grab im Gulag ist schon vorbereitet. Doch er hat Glück - und einen unbeugsamen Überlebens-Willen.
Stalins Golgatha – das größte Massengrab bei Kiew
Ukrainer, Polen, Russen und Italiener: In Bykiwnja bei Kiew wurde das wohl größte Massengrab des Sowjet-Terrors in der Ukraine entdeckt. Jetzt wird die Gedenkstätte eingeweiht.
Seit Perestrojka und Wende hatten Bürgerrechtler, Historiker und Journalisten auf beiden Seiten der Grenze nach Verschollenen gesucht. Die Ukrainer vermuteten, dass sich im Wald von Bykiwnja (russisch: Bykownja) Massengräber aus der Stalinzeit befinden. Bisher war auf einer Gedenktafel, um die Spuren zu verwischen, von “Opfern der Faschisten” die Rede gewesen. Jetzt meldeten sich immer mehr Angehörige der Opfer und Augenzeugen zu Wort, die Presse berichtete, am Ende stürzte darüber 1988 der Innenminister der damals noch existierenden Sowjetrepublik, der die Medien bei ihrer Arbeit behindern wollte.
ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN
Vortrag in der Volkshochschule zur Domowina
Lübben. Kaum jemand konnte sich in der DDR der politischen Beeinflussung, gesellschaftlichen Bevormundung und staatlichen Drangsalierung entziehen. Das traf auch für die Dachorganisation der etwa 60 000 Sorben/Wenden, die Domowina, zu. Konkrete Fakten und Details zu diesem Thema legte der Historiker Dr. Timo Meskank aus Leipzig bei einem Vortrag am Mittwochabend in der Volkshochschule auf den Tisch.
Vom Kreis Teltow zum Kreis TF. Vor 60 Jahren gab es eine Verwaltungsreform
Zossen. Der Landschaftsname Teltow für die Region zwischen Nuthe und Dahme, Notte und Spree ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Als die SED nach der DDR-Gründung den Kurs zum sozialistischen Aufbau einschlug, sollte eine Reform kleinere und besser überschaubare Verwaltungseinheiten schaffen. Unter Geheimhaltung vorbereitet, wurde die Verwaltungsreform auf der 2. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 verkündet und am 23. Juli 1952 von der Volkskammer als „Gesetz zur weiteren Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern der Deutschen Demokratischen Republik“ beschlossen.
Filmemacherin Karin Kaper über ihre Mutter und deren Vertreibung
Hamm. Versöhnung ist gar nicht das Thema. In dem Dokumentarfilm „Und das leben geht weiter“ zeigen die Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies drei Frauen aus Deutschland und Polen, die Opfer von Flucht und Vertreibung wurden, wobei sich ihre Lebenswege dramatisch kreuzten. Die Schwestern Ilse und Hertha Queißer wurden mit ihrer Familie im Sommer 1946 aus dem niederschlesischen Niederlinde vertrieben. Ihrem Schicksal wird das der Familie Zukowski aus Ostpolen gegenübergestellt:
Buch
Schwarzes Eis: Der Lebensroman meines Vaters
448 Seiten Verlag: Rowohlt (com) (1. Oktober 2012)
«Was ihm in diesen Tagen und Monaten widerfuhr, das war die Umwertung all seiner bisherigen Erfahrungen: Was als sicher galt, war zerbrochen. Was sauber schien, lag im Schmutz. Was wahr zu sein hatte, wurde Lüge. Selbst das Eis wollte nicht mehr rein und sauber sein.»Dieses Buch handelt von einem Mann, der in den blutigen politischen Glaubenskämpfen des 20. Jahrhunderts seinen Idealen treu bleibt, obwohl sie ihn fast das Leben kosten. Mit Erfindungsreichtum, Humor und der Hilfe des Zufalls kommt Lorenz Lochthofen durch – ohne zu verbittern. Schicksalsschläge und unerklärliche Wendungen, Liebe und Verlust, Aufbruch und Enttäuschung, Willkür und Grausamkeit: Sergej Lochthofen erzählt das Leben seines Vaters wie einen packenden, tatsachengestützten Roman – einen Lebensroman.
Sergej Lochthofen ist Journalist. Geboren 1953 in Workuta (Russland), kam er als Fünfjähriger mit den Eltern in die DDR, wo er eine russische Schule besuchte; er studierte Kunst auf der Krim und Journalistik in Leipzig. Von 1990 bis Ende 2009 verantwortete er die Zeitung Thüringer Allgemeine. das Medium-Magazin wählte ihn zum regionalen «Chefredakteur des Jahres»; Fernsehzuschauer kennen ihn als Stimme des Ostens im ARD-Presseclub oder in der Phoenix-Runde.
Buch
Riemann, Dietmar
Schöne Grüße aus der DDR
Fotografien 1975–1989, Bildband mit Texten von Roman Grafe
ISBN 978-3-89812-943-5
Aus den letzten 15 Jahren »real existierenden Sozialismus« zeigt Dietmar Riemann absurde Bilder: leere oder karikierend gefüllte Schaufenster, Durchhalteparolen und eine ausgezehrte DDR. Mit seiner Kamera hat er derartige Szenen u.a. in Berlin, Saßnitz, Fürstenwalde/Spree, Stralsund, Rostock, Cottbus, Tangermünde, Bad Doberan und Thüringen festgehalten.
Seine im hohen Maße kalkulierten und komponierten Fotografien geben einen Einblick in eine untergegangene Welt, die bis heute nachwirkt. Riemanns Bilder sind präzise, eingängig und oft geradezu ikonenartig. Es gibt kaum ein anderes fotografisches Werk, das Alltägliches aus der Endzeit der DDR auf so hohem Niveau dokumentiert.
Dietmar Riemann, geb. 1950 in Hainichen, studierte an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst Fotografie. Bekannt wurde der Fotograf mit Ausstellungen und Buchveröffentlichungen, u.a. durch den damals aufsehen erregenden Bildband mit Franz Fühmann »Was für eine Insel in was für einem Meer – Leben mit geistig Behinderten«, der 1986 – dem Jahr, als Riemann seinen Ausreiseantrag stellte – erschien.
Buch
Michael Beleites
Leitbild Schweiz oder Kasachstan? Zur Entwicklung der ländlichen Räume in Sachsen
Das Buch zeigt auf, dass die heutige Sondersituation der ostdeutschen Landwirtschaft ihre historische Wurzeln in der Agrarpolitik in SBZ und DDR hat. So sieht Michael Beleites die heutige Situation vor allem als Folge kommunistischer Systemverbrechen. In der Anlage finden Sie seine Thesen zum Buch.
Das Buch kann für 8,- Euro über den Buchhandel erworben werden oder direkt bei der
ABL Bauernblatt Verlags GmbH
Bahnhofstraße 31
59065 Hamm
verlag@bauernstimme.de
Für Buchvorstellungen, Vorträge oder Diskussionsrunden zum Thema steht Michael Beleites zur Verfügung.
Hörbuch
Nicht geständig – Der Plakatprotest im Stasi-Verhör
Dietrich Koch und Eckhard Koch. Hrsg. von Pro Universitätskirche e. V. Leipzig.
Das Hörbuch ist zu beziehen für 3 Euro bei Dietrich Koch
Pro Universitätskirche
Kurfürstenstr. 43
45479 Mülheim /Ruhr
Das Hörbuch mit 2 CD’s entstand aus 50 Vorträgen zum Thema in ganz Deutschland.
Die Leipziger Universitätskirche St. Pauli war ein bedeutender Ort von Theologie, Kultur und Wissenschaften der deutschen Geschichte. Nach 1945 war die Unikirche die am besten besuchte und mit Kunstwerken am reichsten ausgestattete Kirche Leipzigs. Am 30. Mai 1968 wurde die
Unikirche trotz Protesten vieler Leipziger gesprengt. Drei Wochen später entrollte sich in der Leipziger Kongreßhalle vor dem Publikum des III. Internationalen Bachwettbewerbs automatisch ein großes gelbes Plakat mit der Aufschrift „Wir fordern Wiederaufbau“. Daran beteiligt waren die
jungen Physiker Stefan Welzk, Harald Fritzsch, Rudolf Treumann und Dietrich und Eckhard Koch.
Dietrich Koch ist der einzige am Plakatprotest Beteiligte, der deshalb verurteilt wurde. In der vorgelegten Hörfassung liest Dietrich Koch aus seinen Büchern über die Sprengung und vor allem die Stasihaft „Das Verhör“ und „Nicht geständig“ von seinen eigenen Erfahrungen. Zum ersten
Mal hat Eckhard Koch drei Texte eigenen Erlebens gesprochen: Zur Erfindung der Weckerauslösemechanik zum Plakat, die zweite Hausdurchsuchung der Stasi in Dresden bei ihm und seine Vernehmung in der Bautzener Straße.
Das Sächsische Staatsministerium der Justiz hat die Herausgabe des Hörbuchs durch eine Zuwendung unterstützt, der Sächsische Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen hat dabei geholfen.
DVD-COLLECTION Zeitzeugen im Gespräch
Ernst Bittcher
Heroischer Kampf um den Reichstag? Ein sowjetischer Mythos verblasst
85 Minuten, Produktion: Detlef W. Stein, Schnitt: Margarita Stein Mitarbeit: Olga Strauss OSTEUROPAZENTRUM BERLIN – VERLAG – Brücken nach Osteuropa
Der Flakhelfer Ernst Bittcher (Jg. 1928) wurde in den letzten Tagen des II. Weltkrieges im Zentrum von Berlin eingesetzt und erlebte u.a. die Eroberung des Reichstages mit.
Die Grundlage dieses Films ist ein mehrstündiges Interview, das unser Team im November 2009 in Berlin mit Herrn Bittcher geführt hat.
Die seit 1945 von der kommunistischen Historiographie vertretene Version, nach der tausende sowjetische Soldaten bei einer letzten großen blutigen Schlacht gegen die Deutsche Wehrmacht fielen, werden durch neueste wissenschaftliche Arbeiten, aber auch durch die Aussagen von Herrn Bittcher widerlegt. Der „Große Vaterländische Krieg“ ist für die Sowjetunion mit dem Hissen der roten Fahne über dem Reichstag in Wahrheit unspektakulär zu Ende gegangen.
Der Film wird mit persönlichen Dokumenten sowie Fotos von Herrn Bittcher ergänzt. Diese Dokumentation ist eine einzigartige Schilderung des wahrscheinlich letzten deutschen Augenzeugen zu den Kämpfen um den Berliner Reichstag.
Buch
Ernst-O. Schönemann
Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
Broschur, 14 x 21 cm, 374 Seiten, 19,90 € ISBN: 978-3-942437-02-8
Plötzlich stehen Lastkraftwagen vor der Tür. Sie waren nicht bestellt. Uniformierte wecken die Familie kurz vor Tagesanbruch mit Sturmklingeln. In vier Stunden sollen die privaten Sachen gepackt sein. Was bis dahin nicht eingeladen ist, darf nicht mitgenommen werden.
Die Geschichte der Familie Otto Schönemanns, einer Handwerkerfamilie, klingt, als spielte sie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in vormalig deutschem Gebiet. Tatsächlich spielt sie 1961 in der DDR, nahe der Elbe in einem kleinen Ort an der innerdeutschen Grenze.
Der Sohn des Handwerkers ist der Autor dieser autobiographischen Geschichte. Als 20jähriger trifft ihn und seine 60jährigen Eltern die Aktion der DDR-Führung ,,Festigung”. Dabei sollten Personen von fragwürdiger politischer Einstellung von der Grenze entfernt werden, um dadurch zu deren „Festigung“ beizutragen. Im Parteideutsch der SED waren die Auszusiedelnden ,,Ungeziefer“, und wurden dementsprechend behandelt. Ihre Traumatisierung gelangte erst nach dem Untergang der DDR an die Öffentlichkeit. Der Autor beschreibt seine persönlichen Erlebnisse aus der Perspektive eines Opfers der kommunistischen Diktatur.
Der Autor setzt Tausenden Zwangsausgesiedelten in seinem Buch ein literarisches Denkmal, reflektiert die politischen Bedingungen in der DDR, die Repressalien und Beschränkungen, dem gegenüber aber auch den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe der Menschen. Enttäuscht resümiert er die völlig unzureichende Aufarbeitung der SED-Diktatur, den ungeahnt milden juristischen Umgang mit den Tätern nach 1990 sowie die saturierten Renten für das SED- und Stasi-Führungspersonal.
Die heutige verantwortlichen Politiker verweigern den Zwangsaus-gesiedelten bis heute die Herstellung ihrer Würde. Sie erhielten bisher nicht einen Cent Entschädigung!
Buch
Vorwärts und nicht vergessen? Die Vergangenheitspolitik der Partei DIE LINKE und ihrer Vorgängerin PDS
(Wallstein, 292 S., br., 29,90 €).
Für die ehemalige DDR-Staatspartei hat die Aufarbeitung der Geschichte und die Selbstverortung in historischen Kontexten eine besondere Bedeutung. Das liegt an ihrem Selbstverständnis. Als Partei mit marxistisch-leninistischer Denktradition ist der historische Materialismus Teil ihres Geschichtsverständnisses. Ferner trägt sie als ehemalige SED eine historische Erblast, die sie nicht nur aufarbeiten will, sondern für die sie dabei sogar das »Aufarbeitungsmonopol« beansprucht.
Buch
Werner Adermann
Fussballplatz, Kriegsschauplatz, Pritschenplatz Lebenserinnerungen aus zwei Diktaturen
Broschur, 14 x 21 cm, 19,90 € ISBN 978-3-942437-06-6 OSTEUROPAZENTRUM BERLIN – VERLAG – Brücken nach Osteuropa
Aus dem Vorwort
Ich habe nie Tagebuch geschrieben. Und als ich einmal im Leben den Gedanken hatte, festzuhalten, was ich im Lager erlitt, wurde es mir durch Gewaltanwendung verboten. Später fehlten mir Zeit und Kraft. Sehr viel später, als ich die Klippen meines Lebensweges in der Tat überwunden hatte – allerdings erst, nachdem die Weltpolitik völlig unerwartet 1989/90 ihren Anteil dazu beigetragen hatte – wurde ich dann von mehreren Seiten gedrängt, mich als Zeitzeuge nicht zu versagen. Meine Aufzeichnungen sind weder ein Tagebuch, noch ein Tatsachenbericht, schon gar kein Roman oder eine Fiktion, sondern ein unter zwei deutschen Diktaturen erlebtes und erlittenes Schicksal, in Episoden festgehalten.
Werner Adermann, geboren 1922 in Berlin absolvierte eine Ausbildung als Landvermessungstechniker und war ein begeisterter Sportler in der Fußballamateurliga in Berlin bis 1941. Als politischer Sympathisant der SPD und so genannter ,,antisowjetischer Spion” wurde er 1946 zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt (§ 58 der StGB der UdSSR) und zunächst in das sowjetische ,,Speziallager Sachsenhausen” gebracht. Er verstarb nach schwerer Krankheit im Februar 2012 in Berlin.
Buch
Roland Wiedmann
Die Diensteinheiten des MfS 1950-1989. Eine organisatorische Übersicht
ersch. im MfS-Handbuch „Anatomie der Staatssicherheit“, hrsg. vom Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen
Demokratischen Republik, Berlin 2012, ISBN 978-3-942130-28-8
„Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) bildete einen Grundpfeiler der SED-Diktatur.
Die Entwicklung des SED-Staates schlug sich in den Aufgaben und Strukturen des Staats- sicherheitsdienstes nieder“, so leitet Autor Roland Wiedmann sein neues Nachschlagewerk zum Ministerium für Staatssicherheit ein. Der jetzt erschienene Band der MfS-Handbuchreihe „Die Diensteinheiten des MfS 1950-1989“ zeichnet die Organisation des Ministeriums und seine bürokratische Entfaltung über die gesamte Existenz der DDR hinweg nach. Das über 500 Seiten starke Kompendium gibt eine Übersicht über rund 200 Diensteinheiten des MfS, von den Hauptverwaltungen über die Hauptabteilungen und Abteilungen bis hin zu zentralen Arbeitsgruppen und Sekretariaten. In Form lexikalischer Einträge stellt es detailliert u. a. die Strukturen, Aufgaben, dienstlichen Bestimmungen, Personalbestände und Entwick- lungen der einzelnen Diensteinheiten vor. Organigramme sowie eine beigefügte CD ergänzen die Recherche- und Nachschlagemöglichkeiten des Lexikons, das über www.bstu.de erworben werden kann.
Buch
Dirk Brauns
Im Inneren des Landes
Dirk Brauns’ Roman über einen tief verletzten NVA-Soldaten, der seinen Peiniger von einst zur Rede stellt. Der 1968 in Ost-Berlin geborene Autor erteilt Täter und Opfer abwechselnd das Wort. Ihre Rollenprosa trifft unkommentiert auf den Leser. Doch wer ist hier Opfer, wer Täter? Das literarische Debüt leuchtet zwei Lebenswege aus, die 1988, unter den Bedingungen der DDR, kollidierten. Eigentlich haben beide beruflich die Wende gut verkraftet. Nur privat steht nicht alles zum Besten.
Buch
Klaus Behnke u. Jürgen Wolf (Hrsg.)
DIE STASI AUF DEM SCHULHOF
Der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch das Ministerium für Staatssicherheit
Mit einem Vorwort von Joachim Gauck
2. verbesserte und ergänzte Auflage, 304 Seiten, Broschur
Rund sechs Prozent der 173 000 inoffiziellen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit waren im Jahr 1989 unter 18 Jahre alt. Sie wurden zur Bespitzelung ihrer Mitschüler und Freunde und zur Überwachung von deren Freizeitaktivitäten eingesetzt.
Das Buch enthält traurige Beispiele vom weiteren Schicksal ehemals junger Menschen, deren Leben durch die Anwerbung als IM von der Staatssicherheit ruiniert wurde. Frankfurter Allgemeine Zeitung Die Autoren dieses Bandes weisen auf den unerhörten Missbrauch der Kinder und Jugendlichen hin, dessen sich das DDR-System schuldig machte. Süddeutsche Zeitung Die Beiträge zeigen erst das ganze Ausmaß dieses Jugendmissbrauchs. Die dokumentierten Fälle bilden nur die Spitze eines Eisberges. Doch ihre Geschichte ist kein Thema von gestern. Die Zeit
In die zweite, erweiterte und verbesserte Auflage mit dem Original-Vorwort von Joachim Gauck wurden zusätzlich literarische Texte von Jürgen Fuchs und Herta Müller aufgenommen.
Buch
„In der Wahrheit leben“. Texte von und über Ludwig Mehlhorn
Herausgegeben von Stephan Bickhardt, 264 Seiten, Taschenbuch. Schriftenreihe des Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen“. Evangelische Verlagsanstalt Leipzig.
Das Buch wurde nunmehr in unterschiedlichsten Zeitungen besprochen und hat eine breite Presseresonanz gefunden:
„[…] Der Herausgeber hat einige Beiträge der Untergrundzeitung, manchmal leicht gekürzt, in diesem Büchlein veröffentlicht, die besonders typisch für Ludwig Mehlhorns Gedankenwelt sind. Da geht es um Polen, die Vergangenheit, aber auch um die damalige Gegenwart. Und wenn er von den Vorurteilen auf beiden Seiten schreibt, dann scheinen sie mir zu einem Teil immer noch nicht überwunden zu sein, weil „der Weg zum Miteinander von Polen und Deutschen ein Lernprozess ist, der zu einem guten Teil noch vor uns liegt“. (S.51)…
Abgedruckt sind hier einige seiner Initiativen: Dazu gehört der Brief des damals knapp 35-Jährigen an die beiden Bischöfe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Martin Kruse (Berlin-West) und Gottfried Forck (Region Ost). Anlass für ihn war deren Briefwechsel zum 13. August 1961 (dem 25. Jahrestag des Mauerbaus). Knapp 12 Druckseiten umfasst das äußerst kritische Schreiben Ludwig Mehlhorns, das sehr persönlich gehalten ist. Wer es heute liest und die DDR-Zeit bewusst erlebt hat, wird an vieles wieder von der Zeit nach dem Mauerbau bis 1989 erinnert. Zu Beginn sagt der Verfasser: „Ich nehme meine eigenen Erfahrungen als Beispiel und schreibe die folgenden Zeilen nicht, um endlich einmal lange angestauten Frust loszuwerden, sondern weil diese Erfahrungen alles andere als untypisch sind – zumindest für Menschen, die sich noch nicht in ihrer kleinen beschaulichen Welt eingerichtet haben“. (S. 107). Die Beispiele, die Ludwig Mehlhorn in diesem Brief aus eigenem Erleben anführt „mögen sich etwas weitschweifig lesen“ (S. 110), so schreibt er. Das haben vielleicht die beiden Bischöfe damals gedacht. Ich finde es gut, dass der Herausgeber diesen Brief hier in voller Länge wiedergibt. Es müsste in Lehrbüchern der Oberstufe stehen, weil ein mutiger Mann das ausdrückt, was viele so gedacht haben. Gleichzeitig zeigt er aber auch, dass der evangelische Christ Ludwig Mehlhorn Vertrauen darein setzt, dass die Kirchenoberen seine ernsthaften Gedanken zur Kenntnis nehmen.” In: ( “Altmarkkurier” (Üelzen / Stendal / Salzwedel) vom 04. August 2012. )
Buch
Bernd Roth
Brigitte Werner (Herausgeber), Michael Goschütz (Herausgeber)
Berichte eines STASI-Täters oder Das Leben ist nur ein Gefühl
Ich bin ein STASI-Täter. Hier ist mein Lebensbericht. Schon mit sechzehn Jahren berichtete ich als inoffizieller Mitarbeiter – Spitzel – an das „Ministerium für Staatsicherheit“. Nach einem Studium wurde ich Mitarbeiter des Mielke-Ministeriums und arbeitete dort 16 Jahre.
Buch
Jan Schönfelder, Rainer Erices
Todessache Rudi Arnstadt: Zwischen Aufklärung und Propaganda
1962 kam es an der innerdeutschen Grenze zu einem Schusswechsel. Die DDR nutzte den Tod eines Hauptmanns für eine beispiellose Propagandaschlacht. Ein neues Buch zeigt die wahren Hintergründe. Schuld ist wohl der Hafer. Denn Halme dieser schnell wachsenden Nutzpflanze verdecken vor einem halben Jahrhundert die Markierungssteine 330 und 331 an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen. Deshalb stirbt im Hochsommer 1962 ein Mensch, und fast genau 36 Jahre später wahrscheinlich ein weiterer Mann. So weit dieses deutsche Rätsel überhaupt aufzuklären ist, gelingt das einem neuen Buch der beiden Journalisten Jan Schönfelder und Rainer Erices über die “Todessache Rudi Arnstadt”.
Buch
Reinhard Buthmann
Konfliktfall “Kosmos”. Die politische Geschichte einer Jugendarbeitsgruppe in der DDR
Böhlau Verlag, 978-3-412-20742-7, Preis: € 39.90
Die Jugendarbeitsgruppe KOSMOS (JAGK) mit ihrer DDR-weiten Organisation störte durch ihre Erfolge die Deutungshoheit der SED in Raumfahrtinstitutionen, Sternwarten und Schulen. Von der weltweiten Faszination der Raumfahrt angesteckt, gingen ihre Mitglieder vielfältige ausländische Kontakte ein. Sie schmuggelten, konspirierten, schrieben und propagierten aus Technikbegeisterung, sie trotzten der Zensur. Die JAGK wurde ein Fall für den Staatssicherheitsdienst. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) schritt ein, überwachte und zersetzte schließlich die Gruppe.
In langjähriger Forschung wurde für diesen Band die Geschichte der JAGK zusammengetragen. Er führt zu den Hintergründen der Machtausübung der SED, des MfS und der militärischen Aufklärung im Kalten Krieg.
Buch
Grit Poppe
Abgehauen
Cecilie Dressler Verlag 2012, 9,95 € , ISBN 978-3791516332, ab 14 Jahren. Mit Nachwort, Glossar zu DDR-Begriffen und kurzer Chronik 1989/90
Soeben erschienen ist “Abgehauen”, der Nachfolgeroman von “Weggesperrt” (der die Jugendwerkhof-Problematik thematisiert). Es ist die Geschichte einer Flucht. 1989 in der DDR, Geschlossener Jugendwerkhof Torgau: Die rebellische Gonzo soll hier, wie schon ihre Freundin Anja, Heldin von “Weggesperrt”, zu einer “sozialistischen Persönlichkeit” umerzogen werden. Hilflos ist sie den Methoden der Erzieher ausgeliefert und zerbricht fast an dieser Erfahrung. Als sie in ihren alten Jugendwerkhof zurückgebracht werden soll, gelingt ihr die Flucht. Sie will endlich frei sein! In einer Kleingartenanlage trifft sie René, der in den Westen abhauen will. Gemeinsam schaffen sie es über die grüne Grenze bis in die Prager Botschaft. Die Geschichte basiert auf Zeitzeugen-Interviews sowie historischen Tatsachen.
Buch
Regine Igel
Terrorismus-Lügen. Wie die Stasi im Untergrund agierte
Herbig 2012, 336 Seiten, 22,90 Euro (Von Armin Görtz)
In ihrem heute erscheinenden Buch „Terrorismus-Lügen“ weist Regine Igel nach, dass die Staatssicherheit nicht nur der RAF unter die Arme griff. Die SED-Propaganda pries die Mauer als antifaschistischen Schutzwall – doch als 1981 tatsächlich ein Rechtsterrorist auf den Boden des Sozialismus vordrang, hieß das Regime ihn willkommen. Udo Albrecht hatte als Gründer eines „Freikorps Adolf Hitler“ die Palästinenser im Nahost-Konflikt unterstützt. Nun war er aus der bundesdeutschen U-Haft entsprungen, und der Eiserne Vorhang öffnete sich für ihn wie von Zauberhand. Die Stasi heuerte den Neuzugang als Agenten an, kleidete ihn im Ostberliner Centrum-Warenhaus für 813,60 Mark neu ein und schickte ihn wieder in den Nahen Osten, wo sich seine Spur verlor.
Buch
Detlef W. Stein, William Totok (Hg.)
Die Kirche in Osteuropa im Kommunismus
Edition Südosteuropaforschungen, Band III Hardcover, 14 x 21 cm, 462 Seiten, 49,90 €
ISBN: 978-3-940452-49-8 OSTEUROPAZENTRUM BERLIN – VERLAG – Brücken nach Osteuropa
Dieser Band basiert auf zeithistorischen Beiträgen, die in der Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik (HJS) in den letzten Jahren veröffentlicht wurden.
Die Zeitschrift wurde zwischen 2000 bis 2009 vom Arbeitskreis für Geschichte und Kultur in Ostmittel- und Sudosteuropa und dem Osteuropa-Zentrum Berlin herausgegeben.
Es wurden in erster Linie Aufsätze und Studien berücksichtigt, die sich mit dem Thema Kirche im Kommunismus beschäftigten. Zwei neue Beiträge setzen sich mit dem Thema des antikommunistischen Widerstandes in Osteuropa und in der DDR auseinander. Kirchenpolitische Ereignisse im schwierigen gesellschaftspolitischen Umfeld in den ehemaligen kommunistischen Staaten stehen dabei im Mittelpunkt.
Buch
Tytus Jaskułowski
Nachrichten aus einem Land das doch existierte. Lageberichte aus den DDR-Bezirken zwischen Februar und Oktober 1990
Die Edition ist eine einzigartige Darstellung mit Quellentexten zur DDR-Geschichte.
Band 1, Gebunden, 14 x 21 cm, 312 Seiten, 34,90 € ISBN 978-3-940452-11-5 OSTEUROPAZENTRUM BERLIN – VERLAG – Brücken nach Osteuropa
Die in dieser Edition veröffentlichten Dokumente “Einschätzungen zur Lage in den Bezirken”, die die letzte DDR-Regierung regelmäßig aus den Bezirken des Landes spiegeln den Alltag der Bürger wieder, die mit vielen wirtschaftlichen und sozialen Problemen leben und kämpfen mussten.
„Nachrichten aus einem Land, das niemals existierte“ – so lautet der Titel eines der interessantesten Bücher über den Verlauf der letzten Monate und Tage der Deutschen Demokratischen Republik
Buch
Mord an der Mauer: Der Fall Peter Fechter
Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff
Anlässlich des 50. Todestags Peter Fechters präsentieren die WELT am SONNTAG und die BERLINER MORGENPOST ab sofort eine umfassende Dokumentation mit neuen Erkenntnissen zum Tod des wahrscheinlich bekanntesten Maueropfers.
Erscheint im Quadriga Verlag Berlin in Kooperation mit der WELT am SONNTAG und der BERLINER MORGENPOST. Das Buch ist ab sofort für 19,99 Euro über welt.de/shop oder telefonisch unter 0800/182 72 63 (gebührenfrei) bestellbar.
DIVERSES
Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin Historikerin und plane zu dem Thema „Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR“ an der Freien Universität Berlin bei Professor Wolfgang Wippermann zu promovieren.
Als Historikerin muss ich meine Forschung auf schriftliche Quellen aus dem untersuchten Zeitraum stützen. Diese Quellen können zum Beispiel sein Briefe, Tagebücher, Akten, Urteile, Bescheinigungen u. a.
Viele dieser personenbezogenen Papiere und Dokumente lagern in Archiven, bei Ämtern oder befinden sich in Privatbesitz. Zu recht sind sie aus Datenschutzgründen, wenn sie von öffentlichen Stellen aufbewahrt werden, erst nach einer Speerfrist von 30 Jahren nach dem Tod der jeweiligen Personen bzw. 110 Jahre nach deren Geburt frei zugänglich. Für die Forschung stellt dies ein Hindernis dar. Um innerhalb der Speerfrist personenbezogene Unterlagen für die Forschung einsehen und nutzen zu können, bin ich auf die schriftliche Zustimmung der Betroffenen angewiesen.
Deshalb bitte ich alle, die in der DDR in irgendeiner Form mit politisch motiviertem Kindesentzug konfrontiert waren und bereit sind, mir ihre Unterlagen zu Forschungszwecken zugänglich zu machen, sich bei mir zu melden. Das können sein:
– Eltern, denen die Kinder entzogen wurden / werden sollten,
– Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden / werden sollten,
– Menschen, die Kinder angenommen haben,
– Menschen, die in Ämtern, Einrichtungen etc. der DDR (Jugendhilfe, Stasi etc.) gearbeitet haben.
Mit Ihrer schriftlichen Zustimmung könnte ich zu Ihren biographischen Fallbeispielen in den einschlägigen Archiven recherchieren und zu dem Thema forschen. Auf Wunsch werde ich Ihren Namen in meiner Doktorarbeit anonymisieren.
Inhaltlich interessiere ich mich vor allem für folgende biographische Fallbeispiel:
– Wenn Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde / werden sollte.
– Wenn Kinder in Heime eingewiesen oder zu Pflegefamilien vermittelt wurden / werden sollten.
– Wenn Kinder (zwangs-)adoptiert wurden / werden sollten.
– Wenn werdende Mütter zur Abtreibung überredet oder gezwungen wurden / werden sollten.
Besondere Bedeutung bekommen diese Fällen, wenn sie im Zusammenhang standen mit:
– Haftzeiten der Eltern.
– der Ausreise, der Abschiebung oder dem Freikauf der Eltern.
– der Einstufung der Eltern als sogenannte Asoziale.
– der Minderjährigkeit der Eltern.
– der Psychiatrisierung der Eltern.
Dabei kann eine Ehe-Scheidung, eine Krankheit, ein Arbeitsstellenwechsel etc. als Anlass genutzt worden sein, um einen Prozesse einzuleiten, der für unangepasste DDR-Bürger mit dem Entzug ihrer Kinder endete. Auf diese Zusammenhänge möchte ich meinen Forschungsschwerpunkt legen und fragen, in welchen Situationen und wie Kinder gegen ihre Eltern instrumentalisiert wurden, um
den Eltern zu drohen, sie zu bestrafen, sie zu erpressen oder sie zu isolieren. Fälle in denen ein drohender Kindesentzug abgewehrt werden konnte, sind ebenso aussagekräftig, wie Fälle, in denen die staatliche Macht in der Kindeswegnahme gipfelte.
Ich weiß, dass Kindesentzug ein hoch sensibler Bereich ist und emotional noch zusätzlich erschwert wird, wenn der Kindesentzug politisch motiviert war. Ich denke aber, dass dieses Thema bearbeitet werden sollte, um aus der Geschichte zu lernen und damit die Hintergründe der biografischen Brüche der Betroffenen sichtbar und erklärbar werden. Die Betroffenen und ihre Familien sind Menschen, die Opfer eine menschenverachtenden, staatlich gewollten Praxis wurden. Und sie sind Zeitzeugen, die helfen können, dieses Unrecht aufzudecken und sichtbar zu machen. Mir ist
bewusst, dass es ein großer Vertrauensvorschuss Ihrerseits ist, mir Ihre Dokumente zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank!
Wenn Sie keine schriftlichen Nachweise haben, aber bereit wären, mir mündlich in Form von Interviews Ihre Erlebnisse zu berichten, die im Zusammenhang mit „Politisch motiviertem Kindesentzug in der DDR“ standen, wäre ich Ihnen ebenfalls sehr dankbar. Diese Interviews würden anhand eines standardisierten Fragekatalogs verlaufen und ich würde sie mitschneiden – nur Ton, kein Bild. Ergänzend würde ich dennoch gerne in den Archiven zu Ihnen recherchieren, ob sich nicht doch noch der eine oder andere Hinweis oder Nachweis finden lässt.
Zu meiner Person:
Ich bin Jahrgang 1972 und habe bis 1993 in Dresden gelebt. Ich war kein Mitglied der FDJ und hatte keine Jugendweihe. Ich habe das Abitur und mein Studium nach der Wende auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Das Thema interessiert mich, da ich im Sommer 2011 im Nachlass meiner Mutter Unterlagen gefunden habe, die belegen, dass mein leiblicher Vater mehrfach politischer Häftling in der DDR war. Diese Information war mir neu und wirft ein anders Licht auf die Zeitgleichheit meiner Adoption durch meinen Stiefvater und der Ausreise meines leiblichen Vaters
aus der DDR. Möglicherweise wurde er mit den während seiner Haftzeiten entstandenen Unterhaltsschulden erpresst und ich letztlich als „Lösegeld“ gegen ihn instrumentalisiert. Meine leiblichen Eltern sind verstorben und ich versuche über Archivbestände Klarheit zu erlangen. Meine privaten Rechercheaufträge in den Archiven laufen noch und ich möchte darüber hinaus das Thema „Politisch motivierter Kindesentzug“ anhand meines und vergleichender Fälle wissenschaftlich
untersuchen und öffentlich machen.
So können Sie Kontakt zu mir aufnehmen:
Email:annettkowalski@gmx.de
Mobil:0151 – 45 37 65 41 (Ich rufe auch gerne zurück.)
Post: Annett Kowalski
Postfach 36 03 47
10973 Berlin
Herzlichen Dank und mit den besten Grüßen,
Annett Kowalski
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Gedenkveranstaltung Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen
vom 22. bis 23. September 2012
Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945 –1950 e.V. gedenkt in diesem Jahr am 22. und 23. September ihrer Toten
Programm
Freitag, 21.09.2012
Anreise der Gäste zum Stadthotel Oranienburg, die von weit her kommen sowie der Helfer zur Vorbereitung, Fahrt zum Schmachtenhagener Forst: praktische Pflegearbeiten
18.00 Uhr - gemeinsames Abendessen
Samstag, 22.09.2012
ab 08.30 Uhr - Frühstück
10.00 Uhr - Anreise der weiteren Mitglieder und Begleiter, Besichtigung des umgestalteten ehem. KZ-Sonderlagers / Zone II des sowj. Speziallagers
13.00 Uhr – gemeinsamer Mittagsimbiss im Stadthotel,
14.30 – 16.00 Uhr – Mittagsruhe oder Zeit für Erinnerungsarbeit
16:00 – 16.30 Uhr – Kaffeepause
16.30 – 18.30 Uhr – Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Rehabilitierung Deutscher durch die Russische Föderation – Geschichte, Stand und Perspektiven“ mit den Herren: Dr. Klaus-Dieter Müller (Leiter der Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Dresden), Dr. des. Enrico Heitzer (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen), Joachim Krüger (MdA und Vorsitzender unserer AG),
ab 19.00 Uhr - gemeinsames Abendessen im Stadthotel,
ab 20.30 Uhr - Das Buch von Werner Adermann: „Fußballplatz – Kriegsschauplatz – Pritschenplatz“ (Lebenserinnerungen aus zwei Diktaturen), vorgestellt von Herrn Joachim Krüger und Herrn Detlef W. Stein (Verlagsleiter des OstEuropaZentrum Berlin-Verlag),
Sonntag, 23.09.2012
bis 08.45 Uhr - Frühstück,
09.00 Uhr - Fahrgemeinschaften zu den Massengräbern im Schmachtenhagener Forst; dort – und anschließend am Gräberfeld an der Düne – Totengedenken,
11:00 Uhr – gemeinsames Erinnern der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (GMS) und unserer Arbeitsgemeinschaft an den Massengräbern am Hochkreuz und Gedenkstein (Kommandantenhof)
Gastrednerin: Frau Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst (Ministerin für Wissenschaft, Forschung u. Kultur des Landes Brandenburg),
Gottesdienst: Herr Pfr. Andreas Rüß (Henstedt-Ulzburg)
ca. 12:15 Uhr - Gedenken am Stein an der Mauer zwischen Zone I und Zone II,
danach Imbissangebot der GMS im Lagerdreieck,
danach Ende der Veranstaltung, bei Bedarf Transfer zum Stadthotel Oranienburg.
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Lesung
Gera, Sa. 22. September 2012, 19.00-24.00
Lesung von Baldur Haase (Jena) aus dem noch unveröffentlichten Buchmanuskript „Aktenzeichen Stasi – gelöst“ (Arbeitstitel).
Ort: Gedenk- und Begegnungsstätte im Torhaus Gera
Amthordurchgang 9
07545 Gera
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Ausstellung
Potsdam
Alltag und Diktatur in der DDR
Seit 1. Februar 2011 gibt es in der ständigen Ausstellung ein neues Kapitel zur DDR-Geschichte. Es zeigt aus alltagsgeschichtlicher Perspektive, auf welche Weise und mit welchen Methoden die SED-Diktatur die Lebenswelt der DDR-Bürger beeinflusste und wie diese darauf reagierten. Sechs Themenbereiche stellen Lebenswelten und Erfahrungen junger Menschen in der DDR exemplarisch vor und erzählen Alltagsgeschichte mit regionalem Bezug:
Das Beispiel der Bildung von Neubauernwirtschaften auf dem Rittergut Kränzlin bei Neuruppin und das Schicksal einer enteigneten Familie zeigen, wie die Bodenreform als Instrument des Gesellschaftswandels 1945 das Agrarland Brandenburg in seiner ökonomischen und sozialen Struktur von Grund auf veränderte. An der Ausgrenzung und Verfolgung der Jungen Gemeinde 1953 in Guben wird deutlich, wie rigoros die SED in den 1950er-Jahren ihren „Klassenkampf“ auf ideologischem Gebiet führte und wie sie versuchte, über die FDJ auf Jugendliche Einfluss zu nehmen.
Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
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Dresden, Mo. 24. September 2012, 19.00
Finissage der Wanderausstellung
„9. Oktober 1989 – Tag der Entscheidung in Leipzig“ Revolutionstage in Sachsen
Mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ demonstrierten am 9. Oktober 1989 mindestens 70.000 Menschen
friedlich auf dem Leipziger Ring. Die bereitstehenden 8.000 bewaffneten Kräfte mussten sich angesichts dieser Massen zurückziehen. An diesem Abend entschied sich in der Messestadt, ob die Revolution eine blutige oder eine friedliche werden würde.
Die Friedliche Revolution wurde von vielen mutigen Bürgern in ganz Sachsen getragen, die mit ihren
Demonstrationen Demokratie und Freiheit forderten. Brennpunkte des Geschehens waren vor allem Dresden und Plauen. Die Entscheidung jedoch fiel in Leipzig. Über die Wechselwirkungen und die damaligen Ereignisse diskutieren Bürgerrechtler, die im Herbst 1989 demonstriert haben und kommen zum Abschluss der Wanderausstellung mit dem Publikum ins Gespräch. Es diskutieren: Frank Neubert, Dresden, Jörg Schneider, Plauen, Frank Richter, Leipzig (angefragt) und Barbara Timm, Berlin.
Moderation: Sven Felix Kellerhoff, Berlin, Die Welt
Laufzeit und Ausstellungsort:
Sächsischer Landtag
29. August bis 27. September 2012;
Mo-Fr 10.00 -18.00 Uhr,
Sa-So 10.00 -16.00 Uhr,
Eintritt frei
Termine für öffentliche Führungen:
24.09.2012, 17.00 Uhr
Ort: Sächsischer Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
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Podiumsdiskussion
Berlin, Mo. 24. September 2012, 18.00 – 20.00
“Freiheit im Blick – Die Dissidenz und ihre Idee von Europa”
Wolfgang Eichwede feierte am 12. Juni seinen 70. Geburtstag. Er ist der Gründer der Forschungsstelle Osteuropa in Bremen und hat dort in den 80er Jahren den Dissidenten in Osteuropa eine Stimme verliehen. Seine von ihm begonnene Sammlung des „Samisdat“ ist die wichtigste und umfangreichste weltweit. Zusammen mit einem der bedeutendsten Theoretiker der Opposition in Osteuropa, dem Chefredakteur der Zeitung „Gazeta Wyborcza“, Adam Michnik, dem „Praktiker“ des Samisdat und späteren Bürgermeister von Budapest, Gábor Demszky und Arsenij Roginskij, dem Mitbegründer von Memorial, wollen wir folgende Fragen diskutieren: Welchen Freiheitsbegriff hatte die Opposition in Osteuropa? Hatten die osteuropäischen Intellektuellen eine eigene Europaidee? Was haben uns die Dissidenten von damals für das Europa von heute zu sagen? Was kann die neu entstehende Opposition in Osteuropa von den Erfahrungen
der Dissidenten lernen?
Begrüßung:
PROF. DR. RITA SÜSSMUTH, Bundestagspräsidentin a. D.
RALF FÜCKS, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung
Podium:
PROF. DR. WOLFGANG EICHWEDE, Historiker, Gründungsdirektor der Forschungsstelle Osteuropa, Bremen
GÁBOR DEMSZKY, Jurist und Soziologe, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Budapest
ADAM MICHNIK, Historiker, Chefredakteur der Gazeta Wyborcza, Warschau
ARSENIJ ROGINSKIJ, Historiker, Vorstandsvorsitzender von Memorial, Moskau
Moderation:
DR. HEIKE DÖRRENBÄCHER, Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, Berlin
Die Podiumsdiskussion wird auf Deutsch, Englisch und Russisch mit Simultandolmetschung geführt. Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir Sie zu einem Glas Wein ein. Ihre Anmeldung erbitten wir bis zum 22. September 2012 an office@dgo-online.org.
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstr. 8
10117 Berlin
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Berlin, Di. 25. September 2012, 18.00
Grenzüberschreitungen. Die Schriftverwirklichungsgesellschaft DDR und ihre literarischen Handlungsmöglichkeiten
Die DDR bezeichnete sich selbst gern als „Leseland“ und sah sich offiziell in der Nachfolge der großen Dichter und Denker. Dennoch war die Angst vor dem geschriebenen Wort groß. Neben der Staatssicherheit und der „Schere im Kopf“ sorgte die staatliche Zensur dafür, dass nur erschien, was in den Herrschaftskanon passte. Wie aber konnte man trotz dieser Hindernisse literarisch unangepasst tätig sein? Welche Rolle spielten dabei westdeutsche Medien? Anlässlich der Übergabe des Archivs von Lutz Rathenow an die Bundesstiftung Aufarbeitung wird über das Verhältnis von Literatur und Macht sowie über die Handlungsspielräume des Einzelnen im Literaturbetrieb der DDR diskutiert werden.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Beratungstermine
Sachsen. 25.09 -25.10.2012
Zusätzliche regionale Beratungsangebote des LStU Sachsen
Seit Jahren bietet der Sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen neben seiner
Beratung in der Dresdner Geschäftsstelle regionale Bürgersprechstunden zu Fragen der Rehabilitierung von SED-Unrecht an. Die hohe Nachfrage zeigt, dass dieses Thema noch immer
virulent ist und verschiedene Aspekte des DDR-Unrechts häufig erst verzögert zutage treten. Für
viele Betroffene markiert der Renteneintritt den Beginn des persönlichen Aufarbeitungsprozesses,
oft geht es um Rentennachteilsausgleiche. Die regionalen Angebote sind deshalb so
wichtig, weil viele der Ratsuchenden aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität auf die Vorort-
Angebote angewiesen sind.
Die nächsten Beratungstermine finden in folgenden Städten statt:
Zittau 25.09.2012 Rathaus Zittau, Markt 1, Ratssaal, 2. OG, Tel. 03583/ 752192
Ebersbach 26.09.2012 Rathaus Ebersbach-Neugersdorf, Reichsstraße 1, Sitzungszimmer
Radeberg 27.09.2012 Stadtverwaltung Radeberg, Hauptstr. 2, Fraktionszimmer,
Tel. 03528/ 450238
Schkeuditz 09.10.2012 Kolonnaden, Rathausplatz 3 (neben Rathaus)
Bad Lausick 10.10.2012 Stadtverwaltung Bad Lausick, Markt 1, Beratungsraum Zimmer 31,
2.OG, Tel. 034345/ 70152
Geithain 11.10.2012 Stadtverwaltung. Geithain, Ratssaal, Markt 11, Tel. 034341/ 466-0
Oschatz 17.10.2012 Stadtverwaltung. Oschatz, Rathaus, Neumarkt 1, Zi. 002,
Tel. 03435/ 970-29
Wurzen 16.10.2012 Rathaus Wurzen, Friedrich-Ebert-Straße 2, Zimmer 151 (1. Etage)
Tel. 03425/ 8560-103
Delitzsch 23.10.2012 LRA Nordsachsen, Richard-Wagner-Straße 7a, Haus B,
Raum 4.12 (Untergeschoss), Tel. 034202/ 988-6248
Markranstädt 24.10.2012 Mehrgenerationenhaus Markranstädt, Weißbachweg 1, Raum 2
Tel. 034205/ 449942
Borna 25.10.2012 Stadtverwaltung Borna, Bürgerhaus „Goldener Stern“, Markt 11,
Fraktionszimmer, Tel. 03433/ 873-0
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Erfurt, Mi. 26. September 2012, 19.00
„Die Rückkehr des Freiheitssinns“ Hayek-Gesprächskreis mit Vera Lengsfeld
„Wir treffen uns ab 19.00 Uhr im „Due Angeli“ am Domplatz 31, um gegen 19.30 Uhr in der Tradition Friedrich August von Hayeks einen Vortrag mit Vera Lengsfeld über das Thema: „Die Rückkehr des Freiheitssinns“ zu hören und zu diskutieren. Vera Lengsfeld ist Mitglied der Hayek-Gesellschaft und lebt als freie Autorin in Berlin. Es besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Abendessen a la carte im Restaurant ‚Due Angeli‘.“ ef-magazin.de
Ort: „Due Angeli“
am Domplatz 31
99084 Erfurt
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Potsdam, Do. 27. September 2012, 19.00
Dr. Sibylle Plogstedt
Knastmauke
Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen“ laden die Gedenkstätte Lindenstraße, das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Kooperation mit der Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ herzlich ein zu
Lesung und Gespräch: Dr. Sibylle Plogstedt
Knastmauke. Das Schicksal von politischen Häftlingen der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung
Die Autorin Sibylle Plogstedt hat für ihr Buch „Knastmauke“ 800 Häftlinge befragt und 25 von ihnen aufgesucht und intensiv über ihre Erfahrungen gesprochen. Plogstedt’s Buch beleuchtet die Erwartungen und Enttäuschungen der SED-Opfer nach der Wiedervereinigung. Was ist aus den etwa 200.000 politischen Gefangenen der DDR geworden? Gegenwärtig muss fast die Hälfte von ihnen mit weniger als 1.000 € im Monat auskommen. Frauen sind besonders benachteiligt. Studien haben belegt, dass die meisten ehemaligen politischen Häftlinge unter Traumatisierungen durch
das erlebte Unrecht leiden.
Dr. Sybille Plogstedt studierte Sozialwissenschaften in Berlin und promovierte über das Thema „ Arbeitskämpfe in der sowjetischen Industrie (1917-1933)“. Von 1969-1971 war sie aus politischen Gründen in Prag inhaftiert. Seit 1990 arbeitet sie als freie Journalistin, Filmemacherin und Autorin für verschiedene Medien. Ihre Schwerpunkte sind soziale Fragen, Frauenthemen und Osteuropa. 2011 erhielt sie den Hedwig-Dohm-Preis des Journalistinnenbundes für ihr Lebenswerk und im selben Jahr wurde sie für ihr Buch „Knastmauke“ mit dem Bürgerpreispreis zur deutschen Einheit der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet. Eintritt: 3 €.
Ort: Gedenkstätte Lindenstraße 54/55
Lindenstraße 54/55
14467 Potsdam
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Gießen, Fr. 28. September 2012, 13.30 – 17.00
Zwischen Mauerbau und Montagsdemos – DDR-Bild(er) im Unterricht
Wie soll ich mir Staat und Gesellschaft in der DDR vorstellen? – Dies ist eine berechtigte Frage junger Menschen heute, die keine eigene Erinnerung an diese Zeit mehr haben. Gleichzeitig wird ihnen die deutsche Nachkriegsgeschichte aber in Bildern und Ereignissen vermittelt, die nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit zeigen können.
Die Geschichtsdidaktik war dabei Vorreiter eines verstärkten Interesses am Quellengehalt von Fotos und Bildern. Dieses schlug sich in einem „visual turn“ der historischen Forschung seit Ende der 1990er Jahre nieder. Allerdings stehen Lehrkräfte und Mittler der politischen Bildung, die solche Ansätze didaktisch aufgreifen wollen, vor besonderen Herausforderungen.
Welche Visualisierungen prägten und prägen das öffentliche Bild von der DDR? Welche Ereignisse und Perspektiven sind prominent und welche bleiben „unterbelichtet“? Welche Veränderungen sind zu verzeichnen? In diesem Seminar wollen wir zum einen ein Resümee ziehen, wie Bilder unsere Wahrnehmung und Vermittlung der DDR-Geschichte prägen. Zum anderen sollen fachdidaktische Herausforderungen und Chancen des reflektierten und kreativen Umgangs mit (DDR-)Bildern im Unterricht präsentiert und diskutiert werden. Dabei sind die Teilnehmer eingeladen, ihre unterrichtspraktischen Erfahrungen einzubringen. Abgerundet wird dies durch die Vorstellung konkreter medialer Angebote. Teilnahmegebühr und Fahrtkosten: Für diese Veranstaltung wird eine Teilnahmegebühr in Höhe von 10 EUR erhoben.
Ort: Kerkrade-Zimmer
Kongresshalle Gießen
Berliner Platz 2
35390 Gießen
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Asbach / Sickenberg, So. 30. September 2012, 14.00
Gedenkveranstaltung zum
Tag der Deutschen Einheit im Grenzmuseum Auftritt des Thüringer Polizeiorchesters
Ort: Grenzmuseum »Schifflersgrund«
37318 Asbach / Sickenberg
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Podiumsdiskussion
Berlin, Mo. 1. Oktober 2012, 18.00 – 20.00
Russland – Aufbruch und Regression
In Russland gärt es. Das haben die Massenproteste nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen gezeigt. Russland verändert sich. Der Prozess gegen Pussy Riot und die Einschränkung des Demonstrationsrechtes zeigen, dass die Macht in Russland sich bedroht fühlt. Die Zeitschrift OSTEUROPA hat einen neuen Themenband vorgelegt, der die Bereiche Staat und Gesellschaft, Zentrum und Peripherie, Wirtschaft und Soziales sowie Russland und die Welt von namhaften russischen, deutschen und internationalen Experten analysieren lässt. Diesen Band wollen wir Ihnen vorstellen und mit Ihnen über die Veränderungen in Russland diskutieren. Wir haben drei Autoren – Maria Lipman vom Carnegie-Zentrum, die die Entwicklungen in den Regionen
aufmerksam verfolgt, Boris Dubin vom Meinungsforschungszentrum Levada sowie den Russland-Experten Hans-Henning Schröder von der Stiftung Wissenschaft und Politik – eingeladen, den folgenden Fragen nachzugehen: Welche Veränderungen gibt es in den russischen Regionen? Bröckelt die Legitimation der Macht in Russland? Welche Szenarien sind für die laufende Regierungsperiode zu erwarten? Gibt es in Russland Parallelwelten zwischen Zentrum und Regionen? Wer sind die Menschen, die mit der Politik in Russland unzufrieden sind, und was wollen sie?
Begrüßung:
DR. MARZENNA GUZ-VETTER, Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, Berlin
MICHAEL ROICK, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Potsdam
Podium: BORIS DUBIN, Levada-Zentrum, Moskau
MARIA LIPMAN, Carnegie-Zentrum, Moskau
PROF. DR. HANS-HENNING SCHRÖDER, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
Moderation:
DR. MANFRED SAPPER, Zeitschrift OSTEUROPA, Berlin
Die Podiumsdiskussion wird auf Deutsch und Russisch mit Simultandolmetschung geführt. Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir Sie zu einem Glas Wein ein. Ihre Anmeldung erbitten wir bis zum 26. September 2012 mit dem beigefügten Formular an
anmeldung-ip@freiheit.org
Ort: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland
Unter den Linden 78
10117 Berlin
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Feature-Premiere und Podiumsdiskussion
Berlin, Mo. 1. Oktober 2012, 19.00
Dritte Generation Ostdeutschland – Wie aus DDR-Kindern BRD-Bürger wurden
der Veranstaltungsreihe KULTURRADIO IM ARD HAUPTSTADTSTUDIO
Soziologen sprechen von einer Dritten Generation Ostdeutschland, zu der die Geburtsjahrgänge 1975 bis 1985 gehören – immerhin 2,4 Millionen Menschen. Diese mittlerweile 26- bis 36-Jährigen haben den größeren Teil ihres Lebens nach der Wiedervereinigung verlebt. Dennoch wissen oder ahnen sie, dass das Land, in dem sie geboren wurden, in dem sie zur Schule oder in den Kindergarten gegangen sind, dessen Medien ihnen geläufig waren, Prägungen hinterlassen hat. Angesichts aktueller wirtschaftlicher, politischer und ökologischer Probleme denken sie über Alternativen nach und schauen fragend in die Vergangenheit: Was war das für ein Land, in dem sie geboren wurden? Von welchen Illusionen und Idealen wurden ihr Denken und Handeln bestimmt?
Auf dem Podium: Hans-Joachim Maaz, Psychoanalytiker, Publizist („Die narzisstische Gesellschaft“)
Andrea-Hanna Hünniger, Autorin („Das Paradies: Meine Jugend nach der Mauer“)
Wolfgang Engler, Soziologe, Publizist („Die Ostdeutschen als Avantgarde“)
Johannes Staemmler, Projekt 3te Generation Ostdeutschland
Moderation: Ulla Fiebig, TV-Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio
Der Eintritt ist frei.
Anmeldungen sind erforderlich bis 28. September 2012.
Telefon: 030 / 22 88-11 10, Fax: 030 / 22 88-11 09
E-Mail: kontakt@ard-infocenter.de
Ort: ARD-Hauptstadtstudio
Wilhelmstraße 67 a
10117 Berlin
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Berlin, Di. 2. Oktober 2012, 19.00
Andreas Petersen präsentiert sein Buch:
Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren. Ein Jahrhundertdiktat. Erwin Jöris
Geboren im Dezember 1912, tauchte er als KPD-Jugendführer 1933 in die Illegalität ab und fand sich im KZ Sonnenburg wieder. Im Moskauer Hotel Lux traf er nach seiner Flucht die Größen der kommunistischen Internationale. Er schuftete hinterm Ural, 1937 wurde er in Swerdlowsk Zeuge des Großen Terrors und 1938 verschleppte ihn der NKWD in die berüchtigte Lubjanka. Von dort an die deutsche Gestapo ausgeliefert, bekam er 1941 als Soldat den Marschbefehl Richtung Osten. Im Endkampf um Berlin geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und kam im Nachkriegsjahr in ein Waldarbeiterlager vor Moskau. Zurück im zerstörten Berlin-Lichtenberg verhafteten ihn 1951 die NKWD-Häscher erneut. Das Fernurteil: 25 Jahre Workuta. Nach seiner Entlassung 1956 floh er in den Westen.
Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
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Filme
rbb, Di. 2. Oktober 2012,
20.15 Uhr “Es ist nicht vorbei“ , Fernsehfilm von Franziska Meletzky mit Anja …
22.45 Uhr „Die Frauen von Hoheneck“, Film von Dietmar Klein und Kristin Derfler …
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Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2012, soll 19:30 Uhr im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie die Uraufführung des „Jürgen-Fuchs-Zyklus“ von H.Johannes Wallmann stattfinden. Wir möchten Sie einladen, ein besonders interessantes Konzert durch Ihre Subskription zu ermöglichen und zu besuchen. Subskription heißt: Sie ermöglichen das Zustandekommen einer Aufführung, indem Sie sich vorab verbindlich eine Eintrittskarte reservieren (schon zu Mozarts Zeiten wurde dies so praktiziert). Zumal es keine öffentliche Förderung für das Projekt gab, laden wir Sie ein, bis zum 31. Mai Ihre Karten für dieses außergewöhnliche Konzert zu bestellen; eine Karte ist zum Preis von 30.- € (Schüler/Studenten/Arbeitslose: 10.- €) erhältlich.
Sofern am 31. Mai genügend Subskriptionen vorliegen, kann das Konzert am 3. Oktober 2012 stattfinden. Wenn nicht, bleiben Ihre Karten für die Uraufführung an einem anderen Termin gültig oder Ihre Einzahlung wird auf Wunsch zurücküberwiesen. Wie schon bei Wallmanns Reiner-Kunze-Zyklus, der in Kooperation mit Deutschlandfunk und der Robert-Havemann-Gesellschaft 2009 am gleichen Ort mit großem Erfolg uraufgeführt wurde, setzen wir erneut auf Ihre Unterstützung und das Subskriptionsprinzip.
Bitte überweisen Sie Ihren Subskriptionsbeitrag bis zum 31. Mai 2012 auf folgendes Konto:
INTEGRAL-ART Wallmann GbR
Kto-Nr.: 423 670 909
BLZ: 860 100 90 (Postbank Leipzig)
Verw.zweck: Fuchs-Zyklus / Ihr Vor- und Familienname / bestellte Kartenanzahl (voll/erm.)
Nach der Überweisung richten Sie bitte eine kurze Mail an: info@integral-art.de, damit Ihnen Ihre Überweisung bestätigt sowie weitere Informationen zugesandt werden können.
Ort: Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie
Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin
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Berlin, Sa. 6. Oktober 2012, Beginn 11.00
UOKG-Kongress
Politische Schauprozesse als Mittel kommunistischer Herrschaftstechnik
Die Veranstaltung wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der
SED-Diktatur.Schirmherr der Veranstaltung ist der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit.
2012 jährt sich der Slánský-Prozess, in dessen Verlauf in der Tschechoslowakei elf Todesurteile
wegen „Bildung eines staatsfeindlichen Verschwörungszentrums“ gefällt wurden, zum 60. Mal.
Dies nimmt die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) zum Anlass,
um der Thematik der politischen Schauprozesse, die in besonders drastischer Weise die Diktaturen
innewohnende Menschenveraschtung aufzeigt, eine Veranstaltung zu widmen.
Der schwerpunktmäßig die DDR-Zeit behandelnde Kongress möchte im Sinne der politischen
Aufklärung gegen eine undifferenzierte und nostalgische Sichtweise auf totalitäre Strukturen wirken
und somit den Wert demokratischer Systeme markant herausstellen.
11.00 Uhr Eröffnung des Kongresses durch Rainer Wagner (UOKG-Bundesvorsitzender)
11.10 Uhr „Gefangen in Hohenschönhausen. Opfer politischer Schauprozesse in der DDR“ Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
11.25 Uhr „Abschreckung und Propaganda- Todesurteile in DDR-Schauprozessen der Fünfzigerjahre“ Dr. Roger Engelmann, Historiker, BStU Berlin
ca. 12.00-12.10 Uhr Diskussionsmöglichkeit
12.10-12.40 Uhr „Der RIAS-Schauprozess 1955: Aufarbeitung in Sachlichkeit, ohne Hass und Rache“
Richard Baier, letzter Überlebender des RIAS-Schauprozesses
ca. 12.40-12.50 Uhr Diskussionsmöglichkeit
12.50-13.30 Uhr Pause für Imbiss und Kaffee
13.30-14.15 Uhr „Der Güstrower Schauprozess 1950“
Dr. Peter Moeller, wurde als Oberschüler im Güstrower Schauprozess verurteilt
14.15-14.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit
14.30-15.15 Uhr „Zur Einflussnahme der SED-Organe auf die Justiz am Beispiel Manfred Smolka“
Rechtsanwalt Roland J. Lange
15.15-15.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit
15.30-16.15 Uhr „Ein Besuch bei Josefa Slánská, der Witwe des hingerichteten Rudolf Slánský“
Doris Liebermann, Autorin und Journalistin
16.15-16.30 Uhr Abschlussdiskussion und Resümee
Musikalische Umrahmung der Veranstaltung durch Dr. Karl-Heinz Bomberg, Arzt und
Liedermacher, mit Ausschnitten aus seinem Programm „Du hast mir ein kleines Licht gebracht“
Tagungsgebühr: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Mauer statt und wird
unterstützt durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer, Besucherzentrum
Bernauer Str. 119
13355 Berlin
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Berlin, So. 7. Oktober 2012, 11:00
Demokratie jetzt: Rechtsradikalismus als Gefahr und Herausforderung für die Demokratie
Rechtsradikalismus regte sich als Form jugendlichen Protests gegen die SED-Herrschaft schon in der späten DDR, in der Nazismus angeblich mit Stumpf und Stiel ausgerottet war. Konrad Weiß widerlegte diese Propagandabehauptung seinerzeit in einem viel beachteten Samisdat-Artikel in KONTEXT. Später arbeitete er mit dem Rechtsextremismus-Experten Bernd Wagner zusammen. Als Sozialarbeiter begegnete Thomas Grund Anfang der 1990er Jahre den späteren Mitgliedern der Terrorgruppe NSU. Mit dem Rechtsradikalismus heute ist Patrick Dahlemann (SPD) als Abgeordneter in seinem Wahlkreis in der Region Pasewalk in besonderer Weise befasst.
Im Herbst 1989 forderte die Bürgerbewegung in der DDR Demokratie jetzt. Die Friedliche Revolution brachte uns demokratische Verhältnisse und bald darauf die Deutsche Einheit.
Demokratie aber ist keine ein für allemal gewonnene Errungenschaft. Sie muss immer wieder „jetzt“ gelebt und gestaltet werden. Jetzt ist Rechtsextremismus eine Bedrohung und Herausforderung für unsere Demokratie: Die bloße empörte Ablehnung des Rechtsextremismus, die gefordert und weithin auch gegeben ist, aber reicht nicht aus, denn schwierige Fragen stellen sich:
Kann man mit Feinden der Demokratie demokratisch und mit erklärten Hassern ohne Hass umgehen? Um sie zu beantworten, muss nach den sozialen und politischen Ursachen von Rechtsextremismus gefragt werden. Eine vergleichende Betrachtung kann da helfen.
Wir wollen die Frage nach den Ursachen damals und heute stellen und über die Herausforderung des Rechtsextremismus für die Demokratie heute diskutieren in einem Podiumsgespräch, das Stephan Bickhardt führen wird mit Konrad Weiß, Patrick Dahlemann, Thomas Grund und Bernd Wagner sowie den Zuhörern am
Programm
10. 00 Uhr Gottesdienst, Pfarrer Jochen Görtz (Predigt zu 2. Mose 34,4-10)
11. 00 Uhr Begrüßung Dr. Hans-Jürgen Fischbeck
11. 15 Uhr Podiumsgespräch
Patrick Dahlemann, Landtag Mecklenburg-Vorpommern
Thomas Grund, Sozialarbeiter in Jena
Bernd Wagner, EXIT-Deutschland, Initiative für Ausstieg aus dem Rechtsextremismus
Konrad Weiß, Filmemacher, Autor, Rechtsextremismusexperte
Moderation: Stephan Bickhardt, Polizeiseelsorger Leipzig und Westsachsen
ab 13.00 Uhr Gespräche und Kaffee
Eine Veranstaltung der Bartholomäusgemeinde und der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. unterstützt vom Berliner Landesbeauftragten für Stasiunterlagen
Das Buch “In der Wahrheit leben. Texte von und über Ludwig Mehlhorn”, mit Aufsätzen zum Thema, kann erworben werden.
Ort: Bartholomäus-Kirche am Königstor
Friedenstr. 1
Berlin-Friedrichshain
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Berlin, Di. 9. Oktober 2012, 18.00 – 20.00
Im Rahmen der 8-teiligen Veranstaltungsreihe „2 x Deutschland. Innerdeutsche Beziehungen 1972-1990“
Gekaufte Freiheit. Häftlingshandel zwischen DDR und Bundesrepublik Deutschland
Die Veranstaltung wird von der Deutschen Gesellschaft e. V. organisiert und in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR durchgeführt.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur,
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Berlin, Di. 9. Oktober 2012, 18.00
Veranstaltungsreihe 2x Deutschland:
Gekaufte Freiheit. Häftlingshandel zwischen DDR und Bundesrepublik Deutschland
Zwischen 1963 und 1989 kaufte die Bundesregierung über 33.000 politische Häftlinge aus den Gefängnissen der DDR frei. Rund 3,5 Milliarden D-Mark flossen so in die klamme Devisenkasse des SED Staates. Das ist die Bilanz von 26 Jahren Häftlingsfreikauf zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Für das Ministerium für Staatssicherheit handelte es sich um eine »politisch operative Sondermaßnahme«, für den Westen waren es »besondere Bemühungen im humanitären Bereich«.
Die Veranstaltung geht diesem besonders geheimnisumwitterten Kapitel deutsch-deutscher Geschichte nach. Wie kam der Häftlingshandel zustande, wie lief er ab und wer waren die Akteure in Ost und West? Welche Interessen hatten die beiden deutschen Regierungen, dieses brisante Geschäft über Jahrzehnte zu verfolgen? Wer waren die Freigekauften, was bedeuteten für sie Haft und Ausreise in den Westen? Welche politische Tragweite hatten die lange geheim gehaltenen Verhandlungen für die offiziellen innerdeutschen Beziehungen und für die Stabilität der SED-Diktatur?
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Geisa, 11./12. Oktober 2012
Jugend in Diktaturen
„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“ lautet ein Bonmot, das Napoleon zu geschrieben wird. In diesem Sinn haben sowohl die Nationalsozialisten als auch die Kommunisten Bildung und Erziehung zur Sicherung ihrer Herrschaft genutzt und instrumentalisiert. Mit der Veranstaltungsreihe „Jugend in Diktaturen“ lädt die Point Alpha Akademie dazu ein, sich vergleichend mit Folgen von autoritären und totalitären Systemen für das Leben Jugendlicher auseinanderzusetzen.
Neben den Analysen spezifischer Herrschaftsmechanismen und systemstützender Jugendorganisationen werden auch weniger angepasste oder oppositionelle Jugendkulturen vorgestellt und untersucht. Dabei sollen vor allem die Wechselwirkung zwischen Staatsdoktrin, Propaganda und den Alltagerfahrungen Jugendlicher thematisiert werden.
Mit Wissenschaftlern, Experten und Multiplikatoren der historisch-politischen Bildungsarbeit wird außerdem der Frage nachgegangen, wie dieses Thema angemessen in schulischen und außerschulischen Bildungsplänen umgesetzt werden kann und welche Rückschlüsse sich für die Schülerinnen und Schüler für die Gegenwart ergeben.
Die Auftaktveranstaltung der Seminarreihe fokussiert das Leben von Jugendlichen in den beiden deutschen Diktaturen. In vergleichender Perspektive sollen die Auswirkungen der Zeit von 1933-1945 bzw. 1945-1989 auf junge Menschen untersucht und diskutiert werden.
Teilnahmegebühr und Fahrtkosten
Tagungsgebühr inkl. Vollverpflegung: 80,- € (DZ), 100,- € (EZ), 60,- € (ohne Übernachtung)
Anmeldung: Nähere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie bei der Point Alpha Akademie per E-Mail unter akademie@pointalpha.com oder telefonisch unter 036967 – 5935901.
Ort: Point Alpha Akademie Geisa
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Wendgräben, 12. – 14. Oktober 2012
Die NVA in der DDR
Die NVA hatte die Sicherstellung der territorialen Integrität und die Wahrnehmung aller militärischer Bündnisverpflichtungen durch den Warschauer Vertrag zu gewährleisten.
Des Weiteren war sie beauftragt, die Sicherheit auch gegen “innere Feinde” aufrecht zu erhalten. Nach 1990 wurde die NVA aufgelöst.
Wir wollen gemeinsam die Geschichte der nationalen Volksarmee (NVA) von 1956 bis 1990, die Tradition und das Feindbild, die Ausbildung in der NVA: Politische Schulung und die Ideologie betrachten. Ein weiterer Schwerpunkt ist “Aus zwei mach eins!” – Die Armee der Einheit.
Die einzelnen Themen, den Programmablauf und die Zeiten im Detail sowie das Anmeldeformular können Sie dem nachfolgenden Link entnehmen. http://www.kas.de/wendgraeben/de/events/52095/ Tel.: 039245-952 353, Fax: 039245-952 366
E-mail: alexandra.mehnert@kas.de, www.kas.de/wendgraeben
Ort: Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.,
Bildungszentrum Schloss Wendgräben
Wendgräbener Chaussee 1
39279 Wendgräben
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Berlin, Di. 16. Oktober 2012, 19.00
Sonja Margolina, russische Autorin, liest aus ihrem erfolgreichen Roman:
Brandgeruch
Hierzulande sind Verschwörungstheorien verpönt, wenn man dagegen nach Russland blickt, scheinen sie oft das einzige Mittel zu sein, um sich seltsame, undurchschaubare Vorgänge zu erklären. In ihrem Buch Brandgeruch öffnet Sonja Margolina einen Blick auf das System Russland und die Verbindungen zwischen Kirche und Geheimdienst, denen – so steht zu befürchten – die Realität nicht viel hinzuzufügen hat.
Die in Moskau geborene Autorin ist eine der renommiertesten Russland-Kennerinnen und wurde vor allem mit den Sachbüchern “Das Ende der Lügen. Russland und die Juden im 20. Jahrhundert” sowie “Trinken und Macht in Russland” bekannt. Sie ist Beiratsmitglied des Netzwerks für Osteuropa-Berichterstattung “n-ost”. Brandgeruch ist ihr erster Roman.
Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
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Berlin, Do. 18. Oktober 2012, 19.00
Der dunkle Ort, 25 Schicksale aus dem DDR-Frauengefängnis Hoheneck
Dirk von Nayhauß und Maggie Riepl haben 25 Frauen porträtiert,
die in Hoheneck inhaftiert waren. Eine davon ist Helga Müller. Sie berichtet darüber und liest aus dem Buch.
Ort: Ev. Samariter-Kirche
10247 Berlin
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Wanderausstellung
Rostock, 27. Oktober – 01. Dezember 2012
Das Frauengefängnis Hohneneck - 25 Porträts ehemaliger politischer Häftlinge
Ort: BStU-Außenstelle Rostock
Die Heinrich Böll Stiftung (Berlin) hat zum Buch „Der dunkle Ort. – 25 Porträts ehemaliger politischer Häftlinge“ eine bemerkenswerte Ausstellung geschaffen. Diese kann dort gegen Transportgebühr angefordert werden. (5 Kisten)
Ansprechpartner: Michael Stognienko, Tel.: 030 / 285 34-241,
E-Mail: stognienko@boell.de
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Berlin, Di. 30. Oktober 2012, 19.00
Ulrich Kasten & Hans-Dieter Schütt zeigen ihren spannenden Dokumentarfilm:
Molotow – Der Mann hinter Stalin
Er war der Mann für Stalin, er blieb mächtig auch als Mann nach Stalin, Wjatscheslaw Molotow. Dieser Molotow, lange Jahre sowjetischer Außenminister, verkündete der Welt, was hinter den Mauern des Kremls zur Staatspolitik erklärt worden war. Er verhandelte mit Hitler, mit Roosevelt und Churchill. Er schmiedete wesentlich den geschichtlich bedeutenden Hitler-Stalin-Pakt, und er wurde während des Zweiten Weltkrieges zum Vermittler zwischen Moskau und den Alliierten des Westens. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zum “Vater” jener Stalin-Note, die den Westen zum Friedensvertrag mit Deutschland drängte. Das Leben dieses Politikers ist voller böser, irrwitziger, entlarvender traurig- komischer Geschichten – kein anderer hat im zwanzigsten Jahrhundert über so lange Zeit die Geschichte eines Staates mitbestimmt.
Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
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Berlin, 2. November – 4. November 2012
OEZ BERLIN-VERLAG – Brücken nach Osteuropa
“OSTWESTOST” UNSER 1. LITERATURWEEKEND IN DER CITY
mit Gästen aus Österreich, Bulgarien, Russland, Polen und aus vielen Teilen Deutschlands.
Ausführlichere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter www.oezb-verlag.de
Detlef W. Stein und Team
UNSER NEUER VERLAG FÜR BELLETRISTIK IST DER ANTHEA-VERLAG! www.anthea-verlag.de
Ort: Europäisches Informationszentrum Berlin
Voßstr. 22
10117 Berlin (Nähe Potsdamer Platz)
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Berlin, Di. 13. November 2012, 19.00
Ulrich Schacht liest aus seinen bei Matthes & Seitz Berlin 2012 erschienenen Tagebüchern:
Über Schnee und Geschichte: Notate 1983 – 2011
Die Thüringische Landeszeitung vom 8. Juli 2012 urteilt über Schachts Reflexionen: „Sie vermitteln gleichermaßen subjektive und doch kompetente, inspirierende und waghalsige, ja zum Teil auch verwegene Rückblicke auf die deutsche und europäische Geschichte zwischen 1983 und 2011 … Die Notate entstammen der Feder eines unbequemen Querdenkers … , der von einer christlichwertkonservativen Position auf das politischintellektuell- mediale Establishment insbesondere in Deutschland blickt.“ Ulrich Schacht wurde 1951 im Frauengefängnis Hoheneck geboren und 1973 in der DDR wegen staatsfeindlicher Hetze zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
Ausstellungen
Magdeburg , bis zum 27. September 2012
Ausstellung
Gesichter der Friedlichen Revolution
Ort: BStU Außenstelle Magdeburg
Georg-Kaiser-Straße 7
39116 Magdeburg
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Berlin, 8. August bis 31. März 2013
Freigekauft – Wege aus der DDR-Haft
Die Aktionen zählen zu den geheimsten Kapiteln der deutsch-deutschen Geschichte: Von 1963 bis 1989 kaufte die Bundesregierung über 33.000 politische Häftlinge aus Gefängnissen der DDR frei – Menschen, die meist wegen Fluchtversuchen, Fluchthilfe oder Widerstandshandlungen vom SED-Regime verfolgt und inhaftiert worden waren. Im Gegen-zug erhielt die DDR Warenlieferungen im Wert von über drei Milliarden DM. In der Sonderausstellung stehen die Biografien von sechs Betroffenen im Vordergrund. Es werden nicht nur die unmenschlichen Haftbedingungen und der Freikauf thematisiert, sondern auch die Ankunftsbedingungen im Westen und der Aufbruch in ein neues Leben. Ein wichtiger Teil der Ausstellung ist außerdem den politischen Akteuren gewidmet, wie Ludwig A. Rehlinger und den beiden Anwälten Wolfgang Vogel auf DDR-Seite und Jürgen Stange auf westdeutscher Seite. Erstmals werden Ausschnitte aus ihrer Korrespondenz als Tondokument eingesprochen zu hören sein.
Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 18:00 Uhr Der Eintritt ist frei.
Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66
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Berlin, Ausstellung
Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo
Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt. Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand, galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei.
Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin
Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft