Datum: 27.01.2012 20:39:36
An: uokg-wochenrueckblick@gmx.de
Betreff: UOKG-Wochenrueckblick 4.KW
DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände
Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-53, Fax:-40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen
Wochenrückblick.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!
Carola Schulze
Florian Kresse
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Potsdamer Landtag bleibt bei Stasi-Thema uneins.
Grüne und Liberale verweigern sich gemeinsamer Resolution von CDU und Rot-Rot. Gerlinde
Stobrawa soll gehen – der Gesundheit wegen.
CDU-Generalsekretär Dieter Dombrowski über seine
umstrittene Initiative im Brandenburger Landtag und die Folgen seines Antrags
mit Rot-Rot.
In einem offenen Brief haben Mitglieder der
Gemeindevertretung von Bad Saarow (Oder-Spree) den Rücktritt ihrer
ehrenamtlichen Bürgermeisterin Gerlinde Stobrawa (Linke) wegen Stasi-Vorwürfen
gefordert.
27 Bundestagsabgeordnete der Linkspartei werden vom
Verfassungsschutz beobachtet.
Kommentar des Schriftstellers Richard Wagner in der Tagespost
Die Stasi-Akten sind nach Einschätzung des
Bundesbeauftragten Roland Jahn bisher nicht umfassend zum Thema
Rechtsextremismus in der DDR ausgewertet worden. Die Behörde selbst habe nur
begrenzte Kapazitäten und habe zu diesem Thema nicht schwerpunktmäßig
geforscht, sagte Jahn.
Bundesbeauftragter Jahn: Rolle der Kirchen für
friedliche Revolution hinterfragen.
Der Wettbewerb für das Leipziger Freiheits- und
Einheitsdenkmal tritt in eine neue Phase. Ein Auswahlgremium hat aus den 325
vorliegenden Bewerbungen 41 für die weitere Teilnahme empfohlen.
Die West-Berliner Polizei hat offenbar die
Hintergründe des tödlichen Schusses auf den Studenten Benno Ohnesorg bei einer
Demonstration gegen den Schah von Persien am 2. Juni 1967 vertuscht. Damit
wurde der Kriminalbeamte Karl-Heinz Kurras, der Ohnesorg erschossen hatte,
geschützt. Neue Ermittlungen der Bundesanwaltschaft und Recherchen des SPIEGEL haben ergeben, dass Kurras den Schuss
offensichtlich unbedrängt aus nächster Nähe und umgeben von mehreren Polizisten
abgegeben hat.
Das vom „Spiegel“ veröffentlichte, angeblich neue
Bildmaterial zum Todesschützen Karl-Heinz Kurras sei der Staatsanwaltschaft
bekannt gewesen. Es gebe daher keinen Grund, die Ermittlungen zum Tod von Benno
Ohnesorg wieder aufzunehmen.
Die Hintergründe: Der Fall Kurras in den Ermittlungen und vor Gericht
Im Mai 2009 wurde bekannt, dass Karl-Heinz Kurras im
Auftrag der Stasi spionierte. Das löste neue Ermittlungen zum Todesschuss aus -
bis heute ohne eindeutiges Ergebnis.
Der jahrelange Rechtsstreit um die IM-Tätigkeit des Schönberger Bürgermeisters Michael Heinze (Die Linke) ist
beendet. Das Oberverwaltungsgericht Greifswald wies sämtliche Klagen wegen
Heinzes Stasi-Mitarbeit ab (Az. 2 L 220/11).
Der Betrugsprozess gegen den schillernden Hotelier
Axel Hilpert verzögert sich erneut. Eigentlich sollte bei der zweiten
Verhandlung im Potsdamer Landgericht am Mittwoch die Anklage verlesen
werden, die dem einstigen DDR-Devisenbeschaffer und Stasi-Mitarbeiter schweren
Subventionsbetrug vorwirft.
Gedenkstätte Berliner Mauer: Niemand hat die Absicht…
eine Mauer in der Bernauer Straße zu errichten. Es sieht aber zur Zeit so aus.
Geldstrafe wegen Todesdrohung gegen DKP-Frau:
Christel Wegner hatte die Wiedereinführung der Stasi befürwortet. Einen
57-Jährigen erzürnte das so sehr, dass er sie per E-Mail mit dem Tod bedrohte.
ZEITHISTORISCHE THEMEN
18. Oktober 1989. Karl-Wilhelm Fricke kommentiert den
Rücktritt Erich Honeckers.
„Ostspione im Hohen Norden“
Jeder zehnte Westdeutsche kann ein STASI-Opfer sein,
kommt jetzt heraus. Über ahnungslose Reisende aus dem Westen wurden Dossiers
angelegt, beispielsweise über Detlef S., dessen Name, Adresse und Biografie zur
Legende für einen ostdeutschen Spion wurden. Der renommierte Wissenschaftler
arbeitete als inoffizieller Mitarbeiter für die Auslandspionage der Stasi –
zusammen mit einem ebenfalls anerkannten finnischen Physiker.
Die Reportage deckt exklusiv den
Spionagefall Detlef S. auf, konfrontiert erstmals die beiden
Stasi-IMs und deren Führungsoffiziere mit den Akten, trifft die Witwe von
Detlev S., unter dessen Namen der Ost-Agent operierte.
Vom Inbegriff des Militarismus zum respektierten
Ahnherrn: Die sonderbare Karriere Friedrichs des Großen unter Ulbricht und
Honecker. Eine Spurensuche
REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
Eine abschließende Beratung zum Thema „Rentenrecht
für DDR-Altübersiedler und –Flüchtlinge“ fand am 26. Januar im Deutschen
Bundestag statt.
Hier können Sie einen filmischen Mitschnitt der Bundestagsdebatte sehen:
Opferentschädigung 1. und 2. Klasse?
Jahrelang wurden sie
in Heimen und Werkhöfen drangsaliert. Heute fürchten viele frühere
DDR-Heimkinder, dass die geplante Entschädigung für Ostdeutschland an ihren
Bedürfnissen vorbeigeht.
AUS DEN VERBÄNDEN
UOKG-Presseerklärung vom 23. Januar 2012
UOKG: „Träger des DDR-Unrechtsystems sind die
Nutznießer des deutschen Sozialsystems“
Wie aus einer Pressemitteilung des Deutschen
Bundestags hervorgeht, soll es nach dem Willen des Bundestags eine
überplanmäßige Ausgabe bis zu einer Höhe von 14,44 Millionen Euro bei den
Erstattungen an Sozialversicherungsträger für Rentenleistungen an Angehörige
der ehemaligen Nationalen Volksarmee und ihre Hinterbliebenen geben. Bei den
Erstattungen an Sozialversicherungsträger für Rentenleistungen an Angehörige
des aufgelösten MfS/AfNS und ihre Hinterbliebenen soll es eine überplanmäßige
Ausgabe bis zu einer Höhe von 3,56 Millionen
Euro geben. Grund hierfür sei „die Behebung eines Programmfehlers bei der
Rentenversicherung.“
Anlässlich dessen erneuert der Bundesvorsitzende des Dachverbands der SED-Opfer
seinen Protest gegen die rentenrechtliche Ungleichbehandlung zwischen Tätern
und Opfern des SED-Regimes:
„Die Träger des DDR-Unrechtsystems sind die Nutznießer des deutschen
Sozialsystems, die Opfer werden übersehen oder mit Almosen abgefunden.
Es gibt keinen Inflationsausgleich für die Häftlingsrente, keine Entschädigung
für die an der innerdeutschen Grenze Zwangsausgesiedelten und für die in die
Sowjetunion
zwangsverschleppten Frauen, keine Beweislastumkehr bei der Anerkennung von
Haftfolgeschäden und nach wie vor besteht die skandalöse Wiedereingliederung
der DDR-Flüchtlinge in das DDR-Rentensystem.
Es ist grotesk; die Täter werden für die treuen Dienste am SED-Staat belohnt,
die Opfer haben das Nachsehen. Dagegen protestieren wir auf das Heftigste.“
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UOKG-Pressemitteilung vom 24. Januar 2012:
„Beobachtung der Linken nach wie vor notwendig“
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Die UOKG-Geschäftsstelle und die UOKG-Beratungsstelle
sind nach erfolgter Sanierung des Gebäudes am 26. Januar wieder in das Haus 1
auf dem Gelände in der Berliner Ruschestraße umgezogen. Wegen momentaner
technischer Probleme ist das UOKG-Büro voraussichtlich erst wieder ab Dienstag
der kommenden Woche telefonisch, per Mail und Fax erreichbar. Wir bitten um
Verständnis!
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Schwerin – 28. Januar 2012 – 15.00 Uhr
Wissen wie es war- Die Akten sind offen!
Veranstaltungsreihe: 20 Jahre Einsicht in die
Stasi-Akten
Zeitzeugen, die im Januar 1992 zu den ersten
Akteneinsichtsnehmenden in der BStU-Außenstelle Schwerin gehörten, berichten
von ihren Erinnerungen, Gefühlen und Erfahrungen. Gäste sind Heiko Lietz
(Schwerin) und Ulrich Schacht (Schweden). Moderiert wird das Podiumsgespräch
durch die Pressesprecherin des BStU Dagmar Hovestädt.
Im Rahmenprogramm werden “Zeitreise”-Beiträge
des NDR von damals gezeigt (zur Verfügung gestellt vom NDR, Landesfunkhaus
M-V.).
Nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit,
Anträge auf Akteneinsicht in die Stasi-Unterlagen zu stellen.
Ort: Stadtbibliothek Schwerin, Perzina-Saal,
Wismarsche Str. 144,
19053 Schwerin
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Berlin – 28.01.2012 –
12.00 Uhr
„gesprengt doch unvergessen“
Gedenkandacht und Erinnerung an die Sprengung der Kirche der Versöhnung
Vor 27 Jahren wurde die Kirche der Versöhnung im Grenzstreifen durch das
SED-Regime gesprengt. Am 22. Januar veranlasste die DDR-Regierung die Sprengung
des Kirchenschiffs und nur sechs Tage später, am 28. Januar, auch die Sprengung
des Kirchenturms. Mit einem Gottesdienst am 22. Januar und einer Andacht am 28.
Januar gedenkt die Versöhnungsgemeinde und die Gedenkstätte Berliner Mauer
dieser Sprengung.
Ort: Kapelle der Versöhnung, Bernauer Straße 4, 10115 Berlin
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Berlin – 30.01.2012 – 18.00 Uhr
Das braune Erbe der Diktatur? Rechtsextremismus in
der DDR und im vereinigten Deutschland
Podiumsdiskussion
182 Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 verzeichnete
die Amadeu-Antonio-Stiftung bis heute. Nach der bundesweiten Mordserie der
Neonazi-Terrorgruppe NSU ist die öffentliche Debatte über den Rechtsextremismus
in Deutschland neu entbrannt: Worin liegen die Ursachen? Gibt es Unterschiede
im Ost-West-Vergleich? Beweist die „Zwickauer Terrorzelle“ einmal mehr, dass
rechte Gewalt in erster Linie ein ostdeutsches Problem ist? Liegen die Ursachen
in den autoritären Verhaltensstrukturen der sozialistischen Diktatur?
Diese Fragen diskutieren die Gäste der gemeinsamen Podiumsveranstaltung der
Bundesstiftung Aufarbeitung und des Bildungsportals Professorin Beate Küpper
von der Hochschule Niederrhein, die zur Entwicklung von Vorurteilen und
Diskriminierung forscht, spricht über menschenfeindliche Einstellungen im
Ost-West-Vergleich. Anschließend diskutieren die Vorsitzende der
Amadeu-Antonio-Stiftung Anetta Kahane, der Historiker Patrice G. Poutrus, der
Gründer der Aussteigerinitiative Exit Bernd Wagner und Professorin Beate Küpper
über aktuelle Ansätze zur Prävention und die Grenzen der bildungspolitischen
und sozialtherapeutischen Intervention.
Zu Beginn der Veranstaltung werden Ausschnitte des Films „Die Nationale Front –
Neonazis in der DDR“ gezeigt, der von der Bundesstiftung Aufarbeitung gefördert
wurde.www.deinegeschichte.de.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Rostock – 01. Februar 2012 – 19.00 Uhr
Wissen wie es war- Einsicht durch Einsicht?!
20 Jahre Öffnung des Stasi-Erbes. Bilanz und
Perspektive
Programm:
Warum ich meine Akte wollte
Motive, Erlebnisse und Erfahrungen
Vortrag mit Christoph Kleemann
Stasi-Aufarbeiter hatte keiner gelernt
Die ersten Wochen einer Weltneuheit und die Dimension der Schicksale
Vortrag mit Dr. Volker Höffer, BStU-Außenstellenleiter Rostock
Filmsequenzen zu Akteneinsichten Anfang 1992
Was hat es gebracht? Was ist noch offen?
Podiumsgespräch mit:
Roland Jahn, Bundesbeauftragte für die
Stasi-Unterlagen
Johann Georg Jaeger, MdL/Die Grünen
Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für
politische Bildung M-V
Gerhard Rogge, ehem. Unabhängiger
Untersuchungsausschuss
Moderation: Stefan Horn, Leiter NDR-Ostseestudio
Rostock
Ort: Petrikirche Rostock, Gustav-Adolf-Saal, Alter
Markt, 18055 Rostock
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Genthin – 02. Februar
2012 – 19.00 Uhr
Inoffizielle Stasi-Mitarbeiter im ehemaligen Kreis Genthin
Vortrag und Gespräch
Referent: Jörg Stoye, Leiter BStU-Außenstelle Magdeburg
Ort: Hotel und Restaurant Müller,
Ziegeleistr. 1, 39307 Genthin
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Potsdam – 7. Februar 2012 – 15.00 Uhr
„Frag nach. Blick zurück. Das Los mit der Mauer“
Eine Exposition der Fotografin Simone Ahrend zur
Jugendgeschichtsarbeit
Eröffnung der Ausstellung
Programm:
Ulrike Poppe, Aufarbeitungsbeauftragte des Landes Brandenburg,
begrüßt die Anwesenden
Daniel Friedrich, 17 Jahre, berichtet von seinen
Projekterfahrungen beim Jugendprogramm »Zeitensprünge«
Simone Ahrend, Diplom-Kommunikationsdesignerin,
Fotografin, spricht über die lichtbildnerische Projektarbeit mit Kindern und
Jugendlichen
Jugendliche der Zeitensprüngeprojekte führen durch
die Ausstellung
Ort: In den Räumen der Beauftragten des Landes
Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur
Hegelallee 3, 14467 Potsdam
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Berlin – 07. Februar 2012 – 19.00 Uhr
Vera Lengsfeld
Ich wollte frei sein: Die Mauer, die Stasi, die
Revolution
Stasi-Tochter, Dissidentin, Politikerin: Drei Leben
sind es, die Vera Lengsfeld in sich vereint. Als Tochter eines Stasi-Offiziers
wird sie ganz im Sinne des SED-Regimes erzogen. Doch früh schleichen sich bei
ihr Zweifel am System ein. Als junge Erwachsene zieht sie die Konsequenz und
engagiert sich in der Bürgerrechtsbewegung, wofür sie mit Berufsverbot,
Verhaftung und letztlich Ausweisung bestraft wird. Nach dem Fall der Mauer
kehrt die Dissidentin Lengsfeld in ihre Heimat zurück und startet ihre Karriere
als Politikerin und Verfechterin freiheitlicher Demokratie. Umso schmerzlicher
trifft sie die Nachricht, dass ausgerechnet ihr Ehemann sie jahrelang
bespitzelt haben soll.
Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des
Kommunismus/Stalinismus, Nikolaikirchplatz 5-7, 10178 Berlin-Mitte
(Nikolaiviertel)
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Berlin – 08.02.2012 –
18.00 Uhr
Alltagserfahrungen in der Diktatur
Öffentlicher Vortrag
Veranstalter:
Bundesstiftung
zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Lehrstuhl Geschichte Osteuropas der Humboldt-Universität zu Berlin
Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe
»Stalinistischer Terror in der Sowjetunion und in Osteuropa. Neue Forschungen
zu Tätern, Opfern, Folgen« sprechen Joachim Gauck und György Dalos gemeinsam
mit Jörg Baberowski über den Alltag in Diktaturen.
Wie weit reichte der totalitäre Anspruch des Regimes in den Alltag des
Einzelnen? Welche Freiräume gab es und wie ließen sie sich behaupten? Welche
Handlungszwänge bestimmten das Leben der Menschen in Diktaturen sowjetischen
Typs?
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung
der SED-Diktatur, Kronenstr. 5,
10117 Berlin
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Berlin – 14. Februar 2012 – 18.00 Uhr
Das Trauma der zweiten Generation: Erfahrungen von
Kindern politischer Häftlinge aus der DDR
Schätzungsweise 300.000 Menschen waren in der
Sowjetischen Besatzungszone und der DDR aus politischen Gründen in Haft. Für
viele von ihnen war die Zeit der Gefangenschaft die schlimmste ihres Lebens.
Doch nicht nur für sie war die Haft traumatisierend. Auch ihre Kinder wurden
auf vielfältige Weise in Mitleidenschaft gezogen. Oft wirken die seelischen
Verletzungen bis in die zweite Generation.
Wissenschaftler der Universität Leipzig haben
erstmals untersucht, wie sich die Erfahrung politischer Verfolgung auf die
Kinder der Inhaftierten ausgewirkt hat. Nach der Vorstellung ihrer
Forschungsergebnisse diskutieren Experten und Betroffene über eine bisher kaum
wahrgenommene Spätfolge der kommunistischen Diktatur – das Trauma der zweiten
Generation.
Programm
Begrüßung:
Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte
Berlin-Hohenschönhausen
Forschungsergebnisse: Vorstellung zweier Studien zum
Trauma der zweiten Generation
Grit Klinitzke, Dipl.-Psychologin
Maya Böhm, Dipl.-Psychologin
Film: Jeder schweigt von etwas anderem (Auszüge),
Dokumentation von Marc Bauder und Dörte Franke
Podiumsgespräch:
Myriam Ceglarek, Fotografin, Tochter eines DDR-Inhaftierten
Dagny Dewath, Schauspielerin, Tochter eines
DDR-Inhaftierten
Ulrich Schacht, im Gefängnis geboren und selbst in
DDR-Haft
Dr. Stefan Trobisch-Lütge, Psychologe, Leiter der
Beratungsstelle „Gegenwind“ für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur
Moderation: Helmuth Frauendorfer, Stellv. Direktor
der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstr. 5, 10117
Berlin
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Berlin – 23. Februar 2012 – 19.00 Uhr
Vorstellung der Dezember-Ausgabe 2011 „HORCH
UND GUCK-Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur“ – mit
Diskussion
Antifaschismus” – Legitimation und Lebenslüge
der DDR?
Informationen zu dieser Ausgabe
Es diskutieren:
Konrad Weiß, Freier Publizist und Dokumentarfilmer
Peter Grimm, Redakteur von “Horch und Guck”
Ort: Haus der Jugend Köpenick (HdJK),
Seelenbinderstr. 54, 12555 Berlin
(5 Minuten vom S-Bahnhof Köpenick, Tram 60 | 61 | 62 | 63 | 68)
Eintritt frei!
Die Veranstaltung wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der
SED-Diktatur.
WEITERE INFORMATIONEN FINDEN
SIE AUF FOLGENDEN SEITEN
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus /
Stalinismus
www.berliner-mauer-dokumentationszentrum.de