35. KW 2010

——-Originalmeldung——-
Datum: 03.09.2010 11:33:49
Betreff: UOKG-Wochenrueckblick 35. KW

DER  WOCHENRÜCKBLICK

Herausgegeben von der

Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-53, Fax: -40

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.
Insbesondere zwei Termine am morgigen Samstag dem 4. September möchten wir Ihnen diese Woche ans Herz legen.

Zum einen wird in der Gedenkstätte Sachsenhausen wird der Einrichtung des sowjetischen Speziallagers Nr. 7 vor 65 Jahren gedacht, zum anderen dem Beginn der sogenannten Bodenreform, auch vor 65 Jahren, in Kyritz.

Informationen zu beiden Veranstaltungen finden Sie in der Anlage. Zahlreiches Erscheinen ist wünschenswert.

Viel Freude beim Lesen,
mit freundlichen Grüßen

Carola Schulze
Florian Kresse

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Sie hadern mit der Demokratie und sehen sich als Bürger zweiter Klasse: Viele Ostdeutsche blicken einer Studie zufolge auch mehr als 20 Jahre nach dem Mauerfall skeptisch auf die deutsche Einheit. Aber auch West-Bürger sind genervt von staatlichen Institutionen.
Spiegel Online

Die Einheit hält er zwar für eine “große Leistung”, doch mit ihrem Ablauf ist Matthias Platzeck nicht einverstanden. Im SPIEGEL übt der SPD-Politiker Kritik an der westdeutschen “Anschlusshaltung” – und fordert einen Komplettumzug der Bundesregierung nach Berlin.
Spiegel Online

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck kritisiert den Verlauf der Wiedervereinigung durch Westdeutschland. Und verlangt Respekt vor den Ostdeutschen. Die FDP hält dies für Jammerei.
Süddeutsche Zeitung

Brandenburgs Ministerpräsident wünscht sich DDR-Hymne. Und will jubeln, wann er es will
Berliner Kurier

Rund 50 Potsdamer folgten einem Aufruf der Bürgerinitiative „Politik in der Mitte“ und trafen sich gestern Abend vor dem Nauener Tor, um gegen die Kandidatur des Linken-Politikers Hans-Jürgen Scharfenberg als Oberbürgermeister zu demonstrieren. Sie trugen Plakate wie „Kein IM als OB“, „Kein Spion auf Potsdams Thron“ und „Kein Scharfenberg IM Rathaus“. Unter den Teilnehmern waren auch zwei Oberbürgermeister-Kandidaten: Barbara Richstein (CDU) und Marcel Yon (FDP).
Märkische Allgemeine

Politiker und Wissenschaftler sind fassungslos, dass Matthias Platzeck (SPD) die deutsche Einheit “Anschluss” nennt.
Die Welt

Der historische Postenweg soll in Gedenken an das Unrecht im geteilten Deutschland wiederhergestellt werden. Doch dafür müssten ein Dutzend Anlieger an der Schönholzer Straße ihre Grundstücke aufgeben – und die fürchten nun eine zweite Enteignung.
Der Tagesspiegel

Ein halbes Jahr nach dem Streit um die Lehrerfortbildung zum Diktaturenvergleich gibt es erneut Ärger um eine Veranstaltung, die sich mit dem SED-Unrecht beschäftigt: Die Landeszentrale für politische Bildung hat angeblich aus Geldmangel eine Veranstaltung zu der Frage abgesagt, ob die DDR ein Unrechtsstaat war. Opfervereine reagieren empört: “Das ist ein politischer Skandal”, urteilt Heidi Bohley vom halleschem Zeitgeschichten-Verein.
Mitteldeutsche Zeitung

Ein neues Internetportal bietet DDR-Opfer für Vorträge an Schulen an. Jugendlichen wird so die Perversion des SED-Regimes deutlich gemacht.
Focus

TV-Serie Weissensee: Die neue ARD-Familienserie spielt in der DDR der 80er Jahre und handelt von zwei Familien in Ostberlin, den Kupfers und den Hausmanns, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Und doch sind sie eng miteinander verbunden. Immer Dienstags, ab 14. 9.
Das Erste
Zu der Serie die Darstellerin Katrin Sass in
Bild

Dr. Bettina Greiner hat auf Point Alpha aus ihrer Studie „Verdrängter Terror“ gelesen – und das Publikum berührt.
Hünfelder Zeitung

In der Frankfurter Außenstelle der Birthlerbehörde wurden jetzt nicht nur Säcke mit zerrissenen Aufzeichnungen eines leitenden Angestellten des ehemaligen Halbleiterwerkes entdeckt, der für die Stasi spitzelte. Auch zu Sportreisekadern und Dopingfällen in Cottbus ist brisantes Material aufgetaucht. Die Protokolle und Aufzeichnungen zahlreicher Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit wurden bei der Auflösung des MfS nur sehr oberflächlich zerrissen. Deshalb werden sie derzeit von Fachkräften der Behörde manuell rekonstruiert.
Märkische Oderzeitung

Die Enquete-Kommission des Landtags zur politischen Aufarbeitung der Nachwendejahre in Brandenburg hat sich am Freitag auf inhaltliche Details zu den acht Themenschwerpunkten geeinigt. Für Diskussionen sorgte in der dritten Sitzung unter anderem der gemeinsame Vorschlag von Peer Jürgens (Linke) und Helmut Müller-Enbergs, Spezialist der Stasi-Unterlagenbehörde, mögliche frühere „MfS-Kooperationen von Abgeordneten der ersten vier Landtage“ zu untersuchen.
Märkische Oderzeitung

Mit rund 350 000 Besuchern im Jahr gehört die Gedenkstätte in Berlin-Hohenschönhausen zu den erfolgreichsten Museen in Berlin. Einen größeren Andrang könnte das ehemalige Stasi-Untersuchungsgefängnis schon aus Raumgründen kaum verkraften. Direktor Hubertus Knabe hat sich auch deshalb entschlossen, ein neues Angebot aufzulegen: Über eine Internet-Plattform können Schulen und andere Bildungseinrichtungen Kontakt zu ehemaligen Stasi-Häftlingen aufnehmen und mit ihnen einen Vortrag in der jeweiligen Institution vereinbaren.
Märkische Allgemeine

Die Diskussion um geänderte Straßennamen für Parchims Weststadt wird politisch. Argumentierten die Ini tiatoren eines Absichtsbeschlusses – CDU und SPD – eher verschämt historisch, geht Die Linke mit einem offenen Brief des Kreisvorstandes Parchim an die Fraktionen des Stadtparlaments in die Offensive. Darin heißt es: “Die Straßennamen sind Teil der Geschichte der DDR, die mit dem Einigungsvertrag der Bundesrepublik Deutschland beigetreten ist. Wenn auch die DDR als Staatsgebilde erloschen ist, so trifft das auf ihre Geschichte nicht zu.”
Schweriner Volkszeitung

Die Stadt hat den CDU-Politiker und letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière, zur Feier des 20. Jahrestages der Deutschen Einheit am 2. Oktober 2010 nach Paderborn eingeladen. Nachdem dieser jetzt in einem öffentlichen Interview das System der ehemaligen DDR neu bewertet hat -Zitat: “Die DDR war kein vollkommener Rechtstaat, aber auch kein Unrechtsstaat.”- hält ihn die Junge Union Paderborn nicht mehr für einen geeigneten Festredner.
Wochenspiegel Paderborn

Die Freiheit der Nein-Sager – Ein Sammelband entlarvt die DDR-Mythen der Angepassten und Ängstlichen.
Die Welt

ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN

Die Kommunisten haben Albert Graf von Schlieffen das Land genommen, die Bundesrepublik gibt es ihm nicht zurück. Auch 20 Jahre nach der Einheit finden die Opfer der Bodenreform keinen Frieden mit dem Rechtsstaat
Die Welt

20 Jahre Mauerfall – für die meisten Schüler ist das Ereignis heute kaum greifbar. In Freiburg hat sich eine Klasse auf ein Experiment eingelassen: Schüler wurden zu Akteuren einer DDR-Schauschulstunde.
Tagblatt.de

1954 saß Willimar Feine als Gefangener im Stasi-Knast. Um seine Vergangenheit aufzuarbeiten, kehrt er zum ersten Mal nach 56 Jahren nach Suhl zurück. Wir haben ihn begleitet.
Freies Wort

Pläne des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zur Einrichtung von Isolierungslagern für missliebige Personen waren jetzt Thema einer Veranstaltung in der Stasi-Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 in Potsdam. Als Experten waren Thomas Auerbach, 1976 als Oppositioneller verhaftet und ausgebürgert, und seit 1993 Mitarbeiter bei der Behörde für die Unterlagen der Staatssicherheit (BStU), sowie der Historiker Stefan Wolle eingeladen.
Märkische Allgemeine

Das Gebäude, in dem sich das Museum in der „Runden Ecke“ heute befindet, wurde 1913 von der Alten Leipziger Feuerversicherung erbaut. Vom April 1945 an nutzte die US-Armee die Räume am Dittrichring, bevor sie kurz darauf in die Verwaltungszuständigkeit der Roten Armee fielen. Mit der Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) am 2. Februar 1950 bezog die Dienststelle und spätere Bezirksverwaltung Leipzig das Gebäude.
Leipziger Volkszeitung

Vor 20 Jahren wurde die Öffnung der Stasi-Akten beschlossen. Sie versprühen ihr Gift noch lange nach dem Ende der DDR.
Der Sonntag

Milde lächelnd verlässt Willy Brandt das SPD-Kreisbüro. Dutzende Menschen schauen den Regierenden Bürgermeister freundlich an; er ist gewohnt, Interesse auf sich zu ziehen. Dennoch ist die Szene, die ein Fotograf der West-Berliner SPD-Zeitung “Der Telegraf” heute vor genau 50 Jahren festhielt, alles andere als normal. Denn sie spielte sich im Ost-Berliner Bezirk Friedrichshain ab; es war Brandts letzter öffentlicher Auftritt im Ostteil vor dem 13. August 1961.
Die Welt

Nach einem Verhandlungs- und Entscheidungsmarathon wurde am 31. August 1990 der „Einigungsvertrag“ in Ost-Berlin unterzeichnet. Damals bewährte sich das provisorische Bonner Grundgesetz. Seit dem Beitritt der DDR zu seinem Geltungsbereich ist es eine vollgültige Verfassung.
Frankfurter Allgemeine

AUS DEN VERBÄNDEN

UOKG-Kongress – „Mission erfüllt? 1990- Die Rolle von Politik, Medien, Gesellschaft bei der Aufdeckung von DDR-Unrecht“

Veranstaltungsdatum: Sonnabend, 16. Oktober 2010, Einlass ab 9.30 Uhr, Beginn 10.00 Uhr

Veranstaltungsort: Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin

Der Kongress soll in einer Rückschau Ereignisse vergegenwärtigen, die im Jahre 1990 die Auseinandersetzung mit dem Unrecht der DDR maßgeblich bestimmten; die Volkskammer verabschiedete u.a. das „Gesetz über die Sicherung und Nutzung der personenbezogenen Daten des ehemaligen MfS/AfNS“ und ein Rehabilitierungsgesetz für Opfer politischer Verfolgung. Gleichzeitig nahm die DDR-Justiz Ermittlungen wegen Amtsmissbrauch, Korruption und Wahlfälschung auf.
Schließlich gehen wir mit dem Abstand von 20 Jahren auch bilanzierend der Frage nach, inwiefern sich die damaligen Erwartungen bezüglich einer umfassenden Aufarbeitung des DDR-Unrechts erfüllt haben bzw. welche Defizite bis in die Gegenwart hinein existent sind.

Die Veranstaltung wird durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.

Eintritt: 10 bzw 5 € (ermäßigt), inklusive Mittags- und Abendimbiss, Kaffee und Kuchen

Veranstaltungsende: ca. 19.30 Uhr

Programm

„Die Ahndung von Partei- und Staatskriminalität der DDR seit dem Beginn der 90er Jahre- eine Bilanz“
Christoph Schaefgen, Generalstaatsanwalt a.D., leitete die Berliner Staatsanwaltschaft zur Aufdeckung von DDR-Regierungs- und Wirtschaftskriminalität

„Dokumentation des Verbrechens- die Zentrale Erfassungsstelle Salzgitter und ihre Rolle ab 1990“
Dr. Hans-Jürgen Grasemann, Oberstaatsanwalt, 1988-1994 stellv. Leiter der Zentralen Erfassungsstelle Salzgitter

„Das Volkskammergesetz vom 24. August 1990 und der Kampf um die Öffnung der Stasi-Akten“

Dr. Christian Booß, Historiker, Journalist, Berlin

Podium I
„MfS/AfNS-Auflösung vor Ort- Erfahrungsberichte“
Tobias Hollitzer, Bürgerkomitee Leipzig e.V.
Reinhard Schult, 1990 Mitglied des Staatlichen Komitees zur Auflösung des MfS und des Neuen Forums, Berlin

Podium II
„Erstes öffentliches Gedenken an die Opfer der sowjetischen Speziallager“
Eberhard Hoffmann, Initiativgruppe Lager Mühlberg e.V.
Andreas Weigelt, Historiker, Forschungsschwerpunkt sowjetisches Speziallager Nr. 6 Jamlitz

Podium III
„Abgeordnete in der Volkskammer1990- Beschäftigung mit Diktaturfolgen als Teil der Arbeit des Parlaments“
Maria Michalk, MdB, gehörte von März bis Oktober 1990 als Mitglied der CDU-Fraktion der ersten frei gewählten Volkskammer an
Stephan Hilsberg, Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer, Februar bis Juli 1990 Geschäftsführer der Sozialdemokratischen Partei in der DDR (SDP), 1990-2009 Mitglied des Deutschen Bundestages, 2000 bis 2002 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

„Medien- und Verlagslandschaft im Jahre 1990- Instrumente zur Öffentlichmachung von DDR-Unrecht“
Dr. Annette Leo, Historikerin, Mitbegründerin der ersten unabhängigen DDR-Zeitschrift „die andere“

„Das Schicksal von politischen Häftlingen nach der deutschen Wiedervereinigung- Bilanz ihrer sozialen Lage nach 20 Jahren“

Dr. Sibylle Plogstedt, Publizistin, Journalistin

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Die „Arbeitsgemeinschaft Recht und Eigentum“ bitte um aktive Mitwirkung bei der Vorbereitung und Durchführung einer Aufklärungskampagne zum 2. September 1945.

Am 02.September 1945 verkündete der KPD-Vorsitzende Wilhelm Pieck in Kyritz die sogenannte „Bodenreform“, die dann zu den fortgesetzten Verfolgungen und Vertreibungen mit allen ihren Formen der Repression und vielfältigen Konsequenzen führte, auch für Vertriebene und Neusiedler.

Genauere Informationen sowie weitere Hinweise der ARE entnehmen Sie bitte dem angehängten Rundschreiben.

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Die internationale Gesellschaft für Menschenrechte lädt ein zur Pressekonferenz zum Thema:

“Haftentlassung politischer Gefangener in Kuba und die Haltung der EU-Staaten gegenüber dem Castro-Regime”

mit:
Juan Carlos Acosta, am 17. August 2010 aus der Haft entlassener politischer Gefangener, zur Zeit Madrid;
Sylvia Iriondo, Präsidentin der Nichtregierungsorganisation “Mothers Against Repression” (M.A.R. – Mütter gegen Unterdrückung auf Kuba), Miami;
Janisset Rivero-Gutierrez, Nationale Sekretärin des “Directorio Democrático Cubano”, Miami;
Arnold Vaatz, MdB, Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und ehemaliger politischer Gefangener der DDR, Berlin;
Dieter Dombrowski, MdL, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg und ehemaliger politischer Gefangener der DDR, Potsdam;
Martin Lessenthin, Sprecher des Vorstands der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Frankfurt am Main

Termin: Dienstag, 7. September 2010
Beginn: 10:00 Uhr
Ort: Jakob-Kaiser Haus, Raum 1.513, Dorotheenstraße 101, 10115 Berlin

weitere Infos auf der Homepage der IGFM

REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG

Die UOKG-Mitarbeiterin Katrin Behr setzt sich mit ihrem Verein OVZ-DDR für die Opfer von politisch motivierten Zwangsadoptionen in der ehemaligen DDR ein.
Frau Behr leitet seit diesem Jahr auch eine Beratungsstelle für Betroffene.
Ihre Arbeit findet breite Resonanz und wird auch von der internationalen Presse aufgegriffen.

Sie erreichen Frau Behr in der Geschäftsstelle der UOKG:

Postanschrift:
Ruschestr. 103, Haus
10435 Berlin

Besucheradresse:
Frankfurter Allee 187
10365 Berlin

Tel: 030-55 77 93 54
Fax: 030 – 55 77 93 40
www.uokg.de

Die Homepage des Vereins OVZ-DDR finden Sie hier.

Dazu noch ein Artikel aus dem
Guardian – „The legacy of forced adoptions“ (englischsprachig)

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Wir möchten Sie noch auf die Interessengemeinschaft ehemaliger DDR-Flüchtlinge aufmerksam machen. Dieser Verein kämpft für eine gerechte Berentung von Übersiedlern aus der DDR.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage

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Außerdem weisen wir Sie auf das aktuelle Programm des Osteuropazentrums Berlin hin. Den Link zum Osteuropazentrum finden Sie künftig auch unten im Wochenrückblick.

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN

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Köln – 3. August bis 4. September

Jochen Stern berichtet von seinen Erfahrungen mit dem NKWD

Nicht alle Opfer kommunistischer und stalinistischer Gewaltherrschaft und Verfolgungen hatten die Möglichkeit der Öffentlichkeit von ihren Leiden zu berichten.

Trotzdem dürfen diese Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten. Dies ist auch das Anliegen des bekannten Film- und Fernsehschauspielers Jochen Stern. Er selbst wurde 1947 vom NKWD verhaftet und in Bautzen inhaftiert. Seine Erlebnisse schildert er in seiner Autobiographie „Von Mimen und anderen Menschen“, aus deren Neuauflage er am 19. und 25. August zum ersten Mal im Theater im Bauturm lesen wird.

Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie im folgenden Text und das komplette SommerGäste .10 Programm auf unserer Webseite
www.theater-im-bauturm.de

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Noch bis zum 3. Oktober ist auf dem Berliner Alexanderplatz die Open-Air-Ausstellung „Friedliche Revolution 1989/1990“ zu sehen. Das diesjährige Sommerkino fügt sich dort ein und bietet ein passendes Filmprogramm.
Informationen dazu finden Sie hier.


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Schloss Wendgraben – 5. bis 7. September 2010

Planwirtschaft in der DDR

Tagung der Konrad-Adenauer Stiftung in Kooperation mit der BstU Außenstelle Magdeburg.

Weitere Informationen hier

Noch bis zum 3. Oktober ist auf dem Berliner Alexanderplatz die Open-Air-Ausstellung „Friedliche Revolution 1989/1990“ zu sehen. Das diesjährige Sommerkino fügt sich dort ein und bietet ein passendes Filmprogramm.
Informationen dazu finden Sie hier.

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Dingelstädt – 6. September 2010 – 19:30

1984 und die politische Wirklichkeit in der DDR

Baldur Haase vergleicht Textauszüge aus George Orwells „1984“ mit seiner eigenen Biographie in der DDR

Ort:
Aula des St. Josef Gymnasiums, Dingelstädt

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Potsdam – 6. September 2010 – 18:00 Uhr

Potsdam wählt: Für die Freiheit – Wir wollen keinen linken Stasi-Bürgermeister!

Montagsdemo gegen den Kandidaten der Linken für die Potsdamer OB-Wahl, Hans Jürgen Scherfenberg, der viele Jahre als IM für das Ministerium für Staatssicherheit tätig war.

Treffpunkt: 17:30 auf dem Vorplatz vor dem Nauener Tor.

Weitere Information unter
Politik in der Mitte

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Berlin – 9. September 2010 – 19:00 Uhr

Vernissage: „geschichts codes: Deutsche Einheit

Eine Veranstaltung des ARD-Hauptstadtstudios in Kooperation mit der Stiftung Aufarbeitung.

Der Gestaltungswettbewerb 2010 fragte Studierende nach ihrem Foto der Deutschen Einheit. Eingesandt wurden sehr persönliche Bilder, mit denen die Studierenden der Öffentlichkeit ihre Sicht, Haltung und Einstellung zur Deutschen Einheit verdeutlichen wollen. Zu sehen sind erstaunliche An- und Einsichten zum Stand der Deutschen Einheit. „Wir sind ein Volk!“ Der gleichnamige Plakat-Wettbewerb 2005 lud Studierende dazu ein, die Deutsche Einheit in ihrer nationalen Bedeutung, aber auch in ihrer internationalen Dimension grafisch umzusetzen. Große Kreativität, Witz aber auch Nachdenkliches sind in den Plakaten der Studierenden zu finden. Ausgewählte Plakate ergänzen die aktuelle Fotoausstellung und laden zum Diskurs ein, wie Studierende 2010 und 2005 das Thema Deutsche Einheit künstlerisch inszenierten.

Ort:
ARD-Hauptstadtstudio,
Wilhelmstraße 67a,
10117 Berlin

Einladung bis zum 7. September erforderlich unter:
kommunikation@ard-hauptstadtstudio.de

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Berlin – 10. September 2010 – 18:00 Uhr

2000 Zeichnungen – inhaftiert
Vernissage

Mit einer Vernissage bei Epicentro art in Berlin wird am 10. September 2010 die Ausstellungsinstallation “2000 Zeichnungen – inhaftiert” eröffnet. Dabei werden 2000 Zeichnungen des Künstlers GVOON alias Arthur Schmidt noch einmal in „Freiheit“ gezeigt, bevor sie anschließend symbolisch verhaftet und in die ehemalige zentrale Stasi-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen abtransportiert werden. Dort werden alle Zeichnungen in sechs Räumen des ehemaligen Vernehmertraktes in einer raumübergreifenden Ausstellungsinstallation zugänglich gemacht.

Die Besucher können sie dort bis zum 3. Oktober „befreien“, in dem sie eine der Zeichnungen gegen ihren Namen austauschen und mit nach Hause nehmen. Mit dem Projekt will der Künstler das Trauma seiner eigenen Inhaftierung in der DDR verarbeiten. Zugleich soll daran erinnert werden, dass die berüchtigte Stasi-Haftanstalt vor 20 Jahren im Zuge der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 für immer geschlossen wurde.

Ort: Galerie Epicentro art, Karl-Marx-Allee 82-84, 10243 Berlin

Anmeldungen bei André Kockisch, Tel. 030 / 98 60 82-413, Email: a.kockisch@stiftung-hsh.de.

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Potsdam – 13. September 2010 – 19:00 Uhr

“Der Geschichte in die Speichen greifen” – Jugendlicher Widerstand in der frühen DDR

Begrüßung:
Veronika Kolb, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Einführung:
Gerhard Schmale, Zeitzeuge
Filmpräsentation:
„Vier Schüler gegen Stalin“
(Autoren: Steffen Lüddemann und Hanno Brühl)

Diskussion:
Gerhard Schmale, Enrico Heitzer,Historiker und Autor eines Buches

über die Altenburger Gruppe

Diskussionsleitung: Dr. Jens Gieseke, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Ort:
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a
14467 Potsdam

weitere Infos und Veranstaltungsflyer hier

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Berlin – 16. September 2010 – 20.00 Uhr

„Deutschland 2.0 – Eine vorläufige Bilanz der deutschen Einheit“

Lesung und Diskussion mit dem Autor Claus Christian Malzahn
Ort: Hertie School of Governance, Friedrichstr. 180, 10117 Berlin

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Berlin – 17.-19. September 2010

„Aufklärung versus Schweigen. Geheimpolizei, Künstler und die Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturen“

Eine Veranstaltung des internationalen literaturfestivals berlin/Berliner Festspiele in Kooperation mit der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Heinrich-Böll-Stiftung im Rahmen des Programms „Reflections_Fokus Osteuropa“ beim 10. internationalen literaturfestival berlin

Eintrittskarten erhalten Sie ausschließlich beim internationalen literaturfestival berlin/Berliner Festspiele (Tel.: 030/ 25489100) und direkt am Veranstaltungsort. Informationen hierzu sowie das detaillierte Programm finden Sie unter www.berlinerfestspiele.de.

Ort: Collegium Hungaricum Berlin, Dorotheenstr. 12, 10117 Berlin

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Berlin – 23. September 2010 – 19.00 Uhr

„Knastmauke“.
Das Schicksal von politischen Häftlingen der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung
Buchvorstellung mit der Autorin Dr. Sibylle Plogstedt und Podiumsdiskussion

Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

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Hamburg – 8.September 2010 – 18.00-20.15 Uhr

Stasi-Opfer: Unsichtbare Wunden. Spätfolgen politischer Repression in der DDR

18.00 Uhr Begrüßung und Einführung in das Thema

Prof. Dr. Dipl.-Psych. B. Löwe

18.10 Uhr Psychische und körperliche Spätfolgen politischer Verfolgung – Übersicht zu empirischen Befunden

PD Dr. C. Spitzer

18:30 Uhr Unsichtbare Wunden – oder: Wo holt uns die Vergangenheit ein?
Dr. K.-H. Bomberg

Im Anschluss Lieder zum Thema
Dr. K.-H. Bomberg

Referenten:
Professor Dr. med. Dipl.-Psych. Bernd Löwe
Direktor der Universitären Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Schön Klinik Hamburg-Eilbek

PD Dr. med. Carsten Spitzer
Leitender Oberarzt der Universitären Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Schön Klinik Hamburg-Eilbek

Dr. Karl-Heinz Bomberg
Facharzt für Anästhesie, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker, Berlin

Ort: Universitäre Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Klinik Hamburg-Eilbek, Dehnhaide 120, 22081 Hamburg, Auditorium, Haus 7, 4. Stock

Tel.: 040 – 20 92 72 01

Anmeldung bis zum 6. September

Fax: 040-20 92 72 02, per Post oder E-Mail: Akarsters@SChoen-Kliniken.de


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Bitte beachten Sie auch die Veranstaltungshinweise in dem Newsletter des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Sachsen Anhalt.
Newsletter des LStU Sachsen Anhalt

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Außerdem lohnt es sich, einen Blick auf die die regional gegliederte Übersicht über die derzeit stattfindenden Ausstellungen der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
BStU Austellungsübersicht, BStU Veranstaltungskalender

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Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:

Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Robert Havemann Gesellschaft e.V.
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnernung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft

Osteuropazentrum Berlin

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