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Von: “UOKG-Geschäftsstelle”
Datum: 03/11/11 18:58:53
An: uokg-wochenrueckblick@gmx.de
Betreff: UOKG-Wochenrueckblick 10. KW
DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-53, Fax: -40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.
Mit freundlichen Grüßen
Carola Schulze
Florian Kresse
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Nach zehn Jahren verabschiedet sich die Chefin der Stasi-Unterlagen-Behörde. Ihr Nachfolger steht vor großen Herausforderungen.
„Entscheidung gegen das Schweigen“- Interview mit Marianne Birthler
Marianne Birthler übergab Tätigkeitsbericht.
Hubertus Knabe kritisiert anlässlich des Führungswechsels die Stasiunterlagen-Behörde: Zu teuer, zu komplizierte gesetzliche Vorgaben, Weiterbeschäftigung von Ex-Stasi-Mitarbeitern. Hoffnung setzt Knabe in den Birthler-Nachfolger Roland Jahn.
Trauer um Andreas Bley (1951 – 2011)
Der langjährige Leiter der BStU-Außenstelle Gera ist am 3. März verstorben. Seit 1994 hatte er die BStU-Außenstelle geleitet. Unmittelbar vor seinem Tod hatte er eine Vereinbarung mit mehreren Schulämtern mitunterzeichnet, zukünftig mehr über die Rolle der DDR-Geheimpolizei im Unterricht zu vermitteln.
Lutz Rathenow will für den Posten des Sächsischen Stasi-Beauftragten kandidieren.
Sächsische Verfolgtenverbände fordern Reform beim Stasi-Beauftragten.
Als Anlage finden Sie die „Erklärung der sächsischen Verfolgtenverbände und Aufarbeitungsinitiativen zum Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen“.
100 NVA-Veteranen marschierten am Samstag in Uniform zum Armeejubiläum im Tierpark Berlin auf. Landespolitiker distanzieren sich von dem DDR-Gedenkfest, die SPD fordert Konsequenzen.
Der Tierpark Berlin präzisiert nach dem NVA-Veteranentreffen seine Richtlinien und distanziert sich von den Veranstaltern. Der Berliner Verfassungsschutz hält den NVA-Traditionsverband aber für legal und unbedenklich.
Frisierte Akten, viel Vertrauen: Wie die Stasi in die Polizei kam.
Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 in Potsdam soll im Frühjahr 2012 komplett sein.
ZEITHISTORISCHE THEMEN
Der Schriftsteller Utz Rachowski wurde zu DDR-Zeiten wegen der Gründung eines Philosophie-Clubs von der Schule verwiesen. Später erhielt er wegen „staatsfeindlicher Hetze“ 27 Monate Haft und wurde später ausgebürgert. Heute ist Utz Rachowski Bürger- und Rechtsberater des Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
Dopingopfer Ines Geipel berichtete über Doping in der DDR und die Tricksereien von heute.
„Restschmerzen“ bleiben immer.
Die Stasi-Haft hat sich ins Gedächtnis eingebrannt. Manch ein Betroffener kann Jahre nicht darüber sprechen. Andere reden ununterbrochen über die Zeit in der Zelle. Wie geht es Ex-Gefangenen heute, wie schaffen sie die „Normalität“?
In der Broschüre „Gegen das Vergessen“ beleuchtet Benno Prieß die Verhaftungswelle von Jugendlichen durch das sowjetische Militär im Kreis Güstrow und der Region im Jahr 1946 .
Vor 60 Jahren übergab der sowjetische Geheimdienst das Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen an das Ministerium für Staatssicherheit.
Vom Schlosser zum Agenten. Als Stasi-Agent wurde man nicht geboren. Man wurde dazu gemacht – in vielen Stunden Aus- und Weiterbildung.
Hennecke – der Normbrecher. Tochter von Adolf Hennecke stellt Buch über ihren Vater vor.
REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
DDR-Heimkinder bei Entschädigung Opfer zweiter Klasse
AUS DEN VERBÄNDEN
Die UOKG protestierte in einer Pressemitteilung gegen das Treffen
von NVA-Veteranen im Tierpark Friedrichsfelde.
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Die UOKG äußerte sich in der Pressemitteilung „Gedenkstätte gegen den Willen der Stasi-Opfer?“ zur Debatte um die Gedenkstätte in der Erfurter Andreasstraße.
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SED-Opfer: Wir lassen uns nicht vor den Karren der Neonazis spannen
Am 6. August 2011 findet in Gera ein von der NPD organisiertes Konzert unter dem Motto: „Nie wieder Kommunismus – Freiheit für Deutschland“ statt. Als Anlass dafür wird das Gedenken an die Mauertoten und an die Opfer des
17. Juni vorgegeben.
Der Dachverband der SED-Opferverbände distanziert sich bereits jetzt von dieser Veranstaltung.
Rainer Wagner, Vorsitzender der UOKG, erklärt hierzu:
„Als Opfer einer grausamen politischen Ideologie wollen wir nichts mit Menschen gemein haben, die eine grausame politische Ideologie verherrlichen. Wenn diese Neonazis versuchen, uns vor ihren Karren zu spannen, so sagen wir in aller Deutlichkeit: Nein, nicht mit uns. Wir stehen fest und unverrückbar auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.“
Dabei weist Wagner auf die Bedeutung der Gedenktage hin:
„Der 17. Juni und der 13. August gehören zu den wichtigsten Eckdaten der deutschen Geschichte. Wir brauchen eine würdige und angemessene Erinnerungskultur der schrecklichen Ereignisse jener Tage. Nazi-Konzerte gehören hierzu definitiv nicht.“
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Fördergemeinschaft Recht und Eigentum (FRE)-Sondertagung:
„20 Jahre 1. Bodenreformurteil des BVerfG – ein missverständliches Urteil und seine unseligen Konsequenzen“
16. April 2011 ab 10 Uhr
Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Kutschstall, Am Neuen Markt 9, 14467 Potsdam
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Berlin – 14. und 15. März 2011
Eine Mauer für den SED-Staat. Berlin 1961 und die Folgen
33. Jahrestagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung
Ort: Berliner Rathaus, Ferdinand-Friedensburg-Saal, Jüdenstraße 1, 10178 Berlin
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Rostock – 15. März 2011 – 19.00 Uhr,
Der irrationale Rest
Fluchtversuch, Stasi-Haft und Freikauf in den Westen
Filmabend und Zeitzeugengespräch
Ort: Dokumentations- und Gedenkstätte der BStU in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Stasi, Hermannstr. 34 b,
(Zugang über Augustenstraße/Grüner Weg), 18055 Rostock
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Berlin – 15.03.2010 – 19.00 Uhr,
Fokus DDR–ČSSR
„Bruderorgane“ – Die Zusammenarbeit von DDR-Staatssicherheit und tschechoslowakischer Geheimpolizei
Ort: Bildungszentrum der BStU, Zimmerstr. 90/91, 10117 Berlin
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Schwerin – 15. März 2011 – 19.30 Uhr
Ulrich Schacht: Vereister Sommer. Auf der Suche nach meinem russischen Vater
Buchpräsentation und Lesung mit anschließendem Gespräch.
Veranstalter: Die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (LStU MV)
Ort: Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstr.12, 19055 Schwerin
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Berlin – 16. März 2011 – 18:30
„Gesichter der Friedlichen Revolution“ – Fotografien von Dirk Vogel
Austellungseröffnung der Robert-Havemann-Gesellschaft und der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen mit anschließender Debatte
Begrüßung
Helmuth Frauendorfer, stellv. Direktor Gedenkstätte Berlin -Hohenschönhausen
Einführung
Dr. Olaf Weißbach, Geschäftsführer Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.
Debatte
Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Dr. Hubertus Knabe, Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Moderation
Sven Felix Kellerhoff, Journalist Die Welt / Berliner Morgenpost
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Berlin – 16.03.2011 – 19.00 Uhr
Nahaufnahme – Fotografierter Alltag in West-Berliner Flüchtlingslagern
Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde – Stiftung Berliner Mauer, Marienfelder Allee 66/80, 12277 Berlin
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Berlin -19.03.2011 – 14.00 Uhr
Vom Nebeneinander zum Miteinander: Mauerbau und Willy Brandts Ostpolitik
Ausstellungsführung mit dem Stiftungsdirektor Dr. Axel Klausmeier und anschließendes Gespräch zwischen Prof. Ingrid Stahmer (Senatorin und Bürgermeisterin a.D.) und Klaus Schütz (Reg. Bürgermeister a.D.)
Ort: Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin
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Chemnitz – 17. März 2011 – 19.00 Uhr
Politische Extremisten in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland
Vortrag von Dr. Hans-Jürgen Grasemann, Oberstaatsanwalt
Ort: Bürgerhaus Am Wall, Düsseldorfer Platz 1, 09111 Chemnitz
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Berlin – 22. März 2011 – 19.00 Uhr
„Die Kunst des Erinnerns. Über die Deutungskonkurrenz zwischen Zeitzeugen und Zeithistorikern“
Podiumsgespräch
Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstraße 5, 10117 Berlin
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Leverkusen – 12. April 2011 – 19.00 Uhr
„Stalins Bart ist ab“
Lesung und Diskussion mit Erika Riemann, Autorin
Ort: CBT-Wohnhaus Upladin, Veranstaltungssaal, Opladener Platz 8, 51379 Leverkusen
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Die LStU Sachsen bietet in Dresden vier Fortbildungen zum Thema Mauerbau an. Einzelheiten finden Sie hier:
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Veranstaltungen des Bürgerkomitees Leipzig im März 2011
Veranstaltungen der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus/Stalinismus im März
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Rundbrief/Veranstaltungstermine der LStU Sachsen-Anhalt
DIVERSES
Fernsehtipp:
Montag, 14.03.11 22.15 – 22.30 Uhr, rbb
Roland Jahn – der Stasiaufklärer
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Buchtipp:
Karl Schlögel
Terror und Traum. Moskau 1937
Fischer-Taschenbuch-Verlag 2010, 816 Seiten, 14,95 €
Moskau 1937: Die sowjetische Metropole auf dem Höhepunkt der stalinistischen Diktatur. Karl Schlögel rekonstruiert diese Zeit, in der anderthalb Millionen Menschen dem “Großen Terror” zum Opfer fielen. Doch damit ist nicht alles erzählt: Im Schatten des Terrors will das Regime um Stalin eine neue Gesellschaft aufbauen. Gestützt auf zahllose Dokumente, vergegenwärtigt Schlögel in seinem historischen Meisterwerk eine Zeit, in der Terror und Traum fließend ineinander übergingen.
Karl Schlögel, geboren 1948 im Allgäu, hat an der Freien Universität Berlin, in Moskau und St. Petersburg Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert und lehrt an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.
WEITERE INFORMATIONEN FINDEN SIE AUF FOLGENDEN SEITEN
www.stiftung-aufarbeitung.de
www.bstu.bund.de
www.berliner-mauer-dokumentationszentrum.de
www.havemann-gesellschaft.de
www.stiftung-hsh.de
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Osteuropa-Zentrum Berlin