DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick. Eine informative Lektüre wünscht Ihnen
Irina Bitter
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
An: DEUTSCHER BUNDESTAG
Folter muss in das deutsche Strafgesetzbuch aufgenommen werden
In Deutschland ist der Foltertatbestand gemäß Art. 4 des Übereinkommens gegen Folter vom 10.12.1984 (BGBl. 1990 II, S. 246) immer noch nicht umgesetzt!
siehe: www.aufenthaltstitel.de/folter.html
Deutschland wurde deswegen schon mehrmals ermahnt !
siehe: www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien/Pakte_Konventionen/CAT/cat_state_report_germany_5_2009_cobs_2011_de.pdf
Wir fordern deshalb vom Deutschen Bundestag den Foltertatbestand sofort in das deutsche Strafgesetzbuch aufzunehmen!
Helmut Gobsch
Anerkannter ehemaliger politischer Häftling
Opfer kommunistischer Verbrechen
Telefon : 0345 – 80 40 559
e-mail: helmut@gobsch.de
Vera Lengsfeld neue VOS Landesvorsitzende
Die Delegiertenversammlung der VOS Berlin-Brandenburg wählte einen neuen Vorstand. Damit soll zugleich ein Schlussstrich unter die Querelen der letzten Monate innerhalb des Landesverbandes gesetzt werden. Die neue Vorsitzende ist die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld. Die stellvertretenden Vorsitzenden sind Edda Schönherz und Mario Röllig. Der ehemalige Landesvorsitzende Dr. Frieder Weiße hat das Amt des Kassenwarts übernommen. Die VOS ist der größte Verband der Verfolgten der Kommunistischen Gewaltherrschaft. Es ist das erklärte Ziel des neuen Vorstandes, diesen Verfolgten mehr als bisher eine Stimme in der Öffentlichkeit zu geben. Zu den vorrangigen Themen wird das Bemühen um eine Veränderung des Opferrentengesetzes gehören.
Dazu erklärt Vera Lengsfeld:
“Wir wollen eine Ehrenpension statt einer Opferrente. Diese Rente soll an alle ehemals politisch Inhaftierten der sowjetischen Besatzungszone und der DDR gezahlt werden, unabhängig von ihrem Einkommen.
Außerdem muss der Betrag der Inflation angepasst werden. Wir werden nicht hinnehmen, dass mit deutschem Steuergeld ausländische Banken gerettet werden, für die Widerstandskämpfer gegen die kommunistische Diktatur aber kein Geld da ist.”
Für die kommenden Monate hat sich der Landesverband mehrere öffentlichkeitswirksame Aktionen vorgenommen. Zu Daten, die mit der Geschichte der kommunistischen Diktatur zusammenhängen, planen wir gezielte Veranstaltungen, beginnend mit dem 13. August.
Ein weiterer Schwerpunkt werden Veranstaltungen zur Vertiefung des antitotalitären Konsens in unserer Gesellschaft sein. Antifaschismus ist nur mit Antikommunismus glaubhaft.
Die VOS wurde 1950 in Berlin gegründet. Sie ist der älteste und größte Opferverband und vereint bundesweit Tausende Opfer der SED-Diktatur und deren Sympathisanten.
Mädler-Villa in Leipzig: Zur Zukunft des NKWD/Stasi-Gefängnisses
derzeit läuft auf dem Gelände der „Mädler-Villa“ in Leipzig der Abriss ehemaliger Stasi-Gebäude. Bei den Abrissarbeiten wurde im Kellerbereich ein überbautes Gefängnis der sowjetischen Geheimpolizei entdeckt, das später auch der Staatssicherheit als Untersuchungsgefängnis diente. Eine durch das „Museum in der Runden Ecke“ initiierte bauarchäologische Untersuchung legte einen Komplex mit 28 Zellen frei. Dieser authentische Ort, der stellvertretend für den frühen Terror des Regimes steht, ist nun akut vom Abriss bedroht. Der Sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Lutz Rathenow, spricht sich deshalb nachdrücklich dafür aus, die noch existierenden Gebäudeteile des NKWD/Stasi-Gefängnisses unter Denkmalschutz zu stellen, um so ein sichtbares Zeichen der Etablierung kommunistischer Machtstrukturen in Leipzig zu erhalten. Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an Tobias Hollitzer, den Leiter des Museums in der Runden Ecke, Tel.: 0341/9612443, Fax: 0341/9612499, E-Mail: mailto:mail@runde-ecke-leipzig.de
Sehr geehrter Herr Dr. Schwarz,
ich habe von den Bemühungen der Leipziger Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ erfahren, die sich seit Anfang April abbruchbegleitend um das ehemalige NKWD/MfS-Gefängnis auf dem Gelände der Mädler-Villa bemüht.
Fachlich unterstützt wird sie dabei von einem in diesem Tätigkeitsfeld ausgewiesenen Büro für Zeitgeschichte und Denkmalpflege Schulz +Drieschner GbR aus Berlin.
Vor zwei Wochen hat der Leiter der Gedenkstätte, Tobias Hollitzer, an Ihr Amt einen Antrag auf Unterschutzstellung der noch vorhandenen Gebäudeteile gestellt. Herr Hollitzer informierte mich über diesen Antrag. Ich unterstütze ihn nachdrücklich. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ hat dankenswerterweise eine bauarchäologische Untersuchung durchführen lassen, um die Informationen zu dokumentieren, die sich noch aus dem Bauwerk selbst entnehmen ließen, da die schriftliche Überlieferung offenbar lückenhaft ist. Das entsprechende Kurzgutachten des Büros für Zeitgeschichte
und Denkmalpflege beschreibt den Wert dieses Ortes und die noch gefunden
Relikte aus der Bau- und Nutzungszeit eindrücklich.
Leider stehen derzeit ausschließlich die Villa und der Garten mit der Entstehungszeit
1902 auf der Denkmalliste. Das Bürgerkomitee Leipzig informierte mich, dass auch nach Befassung durch Ihr Amt eine Unterschutzstellung nach wie vor mehr als fraglich sei. Aus meiner Sicht wäre es kaum nachvollziehbar, wenn ein so ein Denkmal aus der Frühzeit der kommunistischen Diktatur in Leipzig nicht unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Die
„Mädler-Villa“ steht stellvertretend für den frühen Terror des Regimes, weil das Gebäude durch die sowjetische Geheimpolizei genutzt wurde. Dieser Aspekt der Geschichte sollte gleichberechtigt zur Villa und ihrem früheren Park gehören.
Der Gefängnisbau und die Nutzung der Villa durch die sowjetische Geheimpolizei NKWD und später durch die Staatssicherheit zeigen wie kein anderer Ort genau diesen Wechsel und die Kontinuität von NKWD und Staatssicherheit. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ fordert zu Recht einen sichtbaren Umgang mit diesem Zeugnis der Etablierung kommunistischer Machtstrukturen in Leipzig.
Sächsisches Landesamt für Denkmalpflege
Gebietsreferent Dr. Alberto Schwarz
Schlossplatz 1
01067 Dresden
vorab per Fax 0351-48 43 04 99
Der Landesbeauftragte
Ihr Ansprechpartner
Herr Lutz Rathenow
Einweihung im Museum in der „Runden Ecke“
Nach der feierlichen Einweihung im März im Museum in der „Runden Ecke“ bekam heute das Museum im Stasi-Bunker als Teil der Gedenkstätte das Kulturerbesiegel verliehen. Der Landrat des Leipziger Landes Dr. Gerhard Gey, der Macherner Bürgermeister Frank Lange und der Sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Lutz Rathenow enthüllten gemeinsam mit dem Leiter der Gedenkstätte Tobias Hollitzer die blau emaillierte Plakette am Macherner Museum.
Mit dem Siegel erinnert die Europäische Union an wichtige Stätten europäischer Geschichte und Identitäten. Seit Januar 2011 beteiligt sich Deutschland mit den „Stätten der Reformation“ unter der Ägide der Stiftungen „Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt“ und dem „Eisernen Vorhang“ unter Leitung der Stiftung Berliner Mauer. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker begrüßt es sehr, zusammen mit der Nikolaikirche und dem Leipziger Innenstadtring als eine authentische Stätte des „Eisernen Vorhangs“ in das Kulturerbe aufgenommen worden zu sein.
Nähere Informationen erhalten Sie in der angehängten Pressemitteilung, die Sie auch auf unserer Internetseite abrufen können:
Schwerin. In der Debatte um die SED-Vergangenheit der Neubrandenburger IHK Hauptgeschäftsführerin Petra Hintze (63) gerät Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) in die Kritik. Der Regierungschef hatte am Wochenende die Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen, Marita Pagels-Heineking, scharf attackiert. Pagels-Heineking hatte in der OZ mit Blick auf Hintze und ähnliche Fälle erklärt, die alten Netzwerke der SED seien noch immer aktiv.
Stasi-Beauftragter Jahn: Jugendlichen Geschichte besser vermitteln
Bautzen. Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, sieht große Reserven bei der Vermittlung von deutscher Geschichte an Jugendliche. Das gelte für Ost und West gleichermaßen, sagte Jahn am Montag bei einem Besuch im sächsischen Bautzen. „Jugendliche wissen noch immer zu wenig über die Unterschiede zwischen Demokratien und Diktaturen.“ Er verstehe seine Behörde samt Außenstellen als Dienstleister, das zu ändern.
Falscher Text auf Gedenktafel
Panketal. Manchmal kommt es im Leben anders, als man denkt. Das mussten nun auch die Gemeindevertreter von Panketal erleben. Sie hatten im Juni 2010 beschlossen, Erinnerungstafeln zum Gedenken an die friedliche Revolution von 1989/1990 an insgesamt vier Orten anzubringen. Auch an der Sankt Annen Kirche. Doch der Text wurde verändert – ein Grund, sich wieder mit dem Thema zu beschäftigen.
Eine deutsche Wendekarriere
Bochum. Wie ein Mann aus dem Schattenreich der Stasi im Westen nach der Wende beim Klassenfeind in Bochum, Essen und Hamburg aufstieg. Professor Wilhelm Ahrens machte eine Bilderbuch-Karriere im Westen, doch zuvor versorgte er im Auftrag der Stasi das DDR-Regime mit West-Geld.
Filmfest München 2012
Es geht um Verrat und die vergiftete Stasi-Atmosphäre der DDR: Zwei Freunde, die einen Traum teilen, werden darüber zu Feinden. In “Wir wollten aufs Meer” spielt August Diehl den Intriganten, den das Leben auf die falsche Seite treibt. Eine Figur, die er sofort verstanden hat, sagt er.
Raus aus der Geschichte?
Der Fall „IM Walter“ des DDR-Filmpublizisten Fred Gehler löst heftige Reaktionen aus. Warum die Stasi-Vergangenheit nicht ruhen darf: Ein Beitrag über Erfahrungen mit Herkunft und Würde.
Diese Geschichte endet nie: die der Staatssicherheit, des DDR-Geheimdienstes. Mit jedem neu entdeckten Stasi-Fall, mit jeder IM-Akte, die aufgefunden wird in der Jahn-Behörde, wird deutlich, wie unerledigt diese Geschichte ist. Oder vielmehr: Wie schlecht sie „erledigt“ wurde. Und wie erledigt die jeweils Betroffenen dann im Regelfall sind.
Die geheimen Stasi-Firmen im Westen
Bayreuth. DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski war auch in Oberfranken mit geheimen Firmen aktiv. Der Stasi-Oberst, der heute 80 Jahre alt wird, steuerte Tarnfirmen in Bayreuth, Bad Staffelstein und Coburg.
DDR-Heimkind: Torsten Nagel will Schicksalsgenossen finden
Weimar/Bad Blankenburg. “Dieses Heim war vom ersten bis zum letzten Tag die Hölle”, erinnert er sich an die Zeit im Spezialkinderheim Bad Blankenburg. Zwölfjährig war der Junge von den Küste in das Heim in Thüringen verfrachtet worden. Vorausgegangen war der frühe Tod seines Vaters. Der sensible Mann, ein Landwirt, hatte sich erhängt als Torsten vier Jahre alt war. Torsten sagt von sich: “Ich war gut erzogen, aber verhaltensauffällig. hyperaktiv würde man heute wohl dazu sagen”. Unsere Zeitung veröffentlichte am 29. April 2010 ein Gespräch mit Torsten Nagel (Jahrgang 1965), der als Kind bereits leiden musste. Nun geht er an die Öffentlichkeit, damit die dunkle Seite der Geschichte der DDR-Heimerziehung nicht länger verklärt oder und unter den Teppich gekehrt wird.
Stasi-Schicksale bewegen auch Jahrzehnte später in Bad Muskau
Bad Muskau. Mehr als 100 Gäste waren gekommen, um zu hören, was der Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, Roland Jahn, zu sagen hatte. Damit hat der Förderverein Fürst-Pückler-Park am Dienstag die neue Veranstaltungsreihe Muskauer Schloss-Gespräch erfolgreich gestartet.
Sellering greift Stasi-Unterlagenbeauftragte an
Schwerin. In der Debatte um die SED-Vergangenheit der Neubrandenburger IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Hintze hat Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) die Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen, Marita Pagels-Heineking, attackiert. „Wenn es Vorwerfbares gegen Frau Hintze aus DDR-Zeiten geben sollte, dann sollte man dies konkret benennen und nicht diffus von angeblich noch aktiven alten Netzwerken reden, wie dies die Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen tut“, sagte Sellering am Freitag. Pagels-Heineking hatte zuvor kritisiert, dass IHK-Führungspersönlichkeiten zuvor Partei- und Sicherheitsorganen der DDR angehört hätten, ohne dass dies ihre spätere Karriere behindert habe (OZ berichtete).
43.035 Tote: Die schreckliche Bilanz der Speziallager nach 1945
Die Sowjetunion nutzte etliche Lager in Ostdeutschland, um nach dem Krieg neue
Gefangene zu internieren. Am heutigen Dienstag erhält das Berliner “Haus am Checkpoint
Charlie” die Liste mit den Namen jener, die in den Speziallagern der SBZ und DDR starben
Gedenken an Opfer des Kriegsgefangenenlagers Rheinberg
Auf dem Annaberger Friedhof fand ein Gedenken zu Ehren der vielen Deutschen statt, die
nach dem Zweiten Weltkrieg im Kriegsgefangenenlager Rheinberg litten. Ein Ex-US-Major
entschuldigt sich
Actionhelden aus dem Gulag
Im Internet ist der Film “Ich diene der Sowjetunion” seit Monaten zu sehen. Er schildert,
wie ein Schriftsteller, wegen eines Druckfehlers als Volksfeind verurteilt, mit anderen
Gulag-Häftlingen am Weißen Meer 1941 eine Einheit deutscher Invasoren vernichtet.
Danach werden er und seine Kameraden von Truppen des Sowjet-Geheimdiensts NKWD
erschossen
Von höchster Faszination
Potsdam. Die Errichtung einer Kunsthalle an der Stelle des Hotels „Mercure“ ist eine einmalige Chance für Potsdam. Dass dieses neue Gebäude eine Kunsthalle werden wird, ist eine fast perfekte Lösung. Die Halle wird die Sicht auf Potsdam etwa vom Brauhausberg nicht verstellen und muss auch architektonisch in einer Beziehung, aber auch in einem Spannungsverhältnis zum Stadtschloss, zum Marstall und hoffentlich auch einmal zur Garnisonkirche stehen. Hier entsteht Zukunft auf dem Weg zur Gestaltung einer der schönsten deutschen Städte.
Sachsen eröffnet Beratungsstelle für DDR-Heimkinder in Leipzig
Leipzig. Helle Räume, dunkle Vergangenheit: Die Anlauf- und Beratungsstelle für DDR-Heimkinder hat am Montagmorgen Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (CDU) eröffnet. In der Einrichtung können sich Betroffene, die noch immer an den Folgen der Misshandlungen im Heim leiden, psychologische Hilfe holen. Darüber hinaus können dort Leistungen aus dem „Fonds Heimerziehung in der DDR“ beantragt werden.
doebelner-allgemeine.de
Wissenschaft: Studenten auf den Spuren der DDR
Potsdam. Studierende der Informationswissenschaften, der Kulturarbeit, des Interface Designs und der Sozialarbeit an der Fachhochschule Potsdam suchen im Rahmen eines InterFlex-Projektes nach Spuren der DDR-Geschichte und dokumentieren Erinnerungen an das Alltagsleben im sozialistischen Potsdam. Durch Archivarbeit, Erkundungen und Gesprächen mit Zeitzeugen werden unterschiedliche Themen erschlossen. Das Material soll in Rauminstallationen, digitalen Visualisierungen und mit auf Smartphones aktivierbaren Informationen verfügbar gemacht. So würden zentrale Aspekte des DDR Alltags dauerhaft hörbar, sichtbar und fühlbar.
Geheimnisse der Stasi-Hochschule
Potsdam. In Golm sprechen der Historiker Manfred Görtemaker und Ulrike Poppe über die Geschichte des Standorts. Erstaunlich, wie wenig über die einst im Stadtteil Golm gelegene Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), ab 1965 als „Juristische Hochschule“ (JHS) verbrämt, bekannt ist. Selbst die Brandenburgische Beauftragte zur Aufarbeitung der SED–Diktatur, Ulrike Poppe, fragt bei der Diskussion am Mittwochabend, ob es für die damaligen Studenten Uniformzwang gegeben habe. Ja, springt ihr ein Zuhörer und Zeitzeuge bei, sie saßen tatsächlich in Uniform in den Vorlesungen.
Stasi-Prüfung sorgt für dicke Luft
Kontrovers und streckenweise sehr emotional ist es im jüngsten Kreistag Dahme-Spreewald zugegangen. Er hatte zu entscheiden, ob und wie die Prüf-Ergebnisse auf Mitarbeit bei der DDR-Staatssicherheit von Abgeordneten veröffentlicht werden sollen. Positive Ergebnisse förderte der Bericht bei drei Kreistags-Mitgliedern zutage.
Stasi-Bericht jetzt öffentlich
Köngswusterhausen. Der Landkreis hat die Ergebnisse der Stasi-Überprüfung von Kreistagsmitgliedern in seinem Amtsblatt veröffentlicht. Wie berichtet hatte die Überprüfung ergeben, dass drei der 57 Kreistagsmitglieder inoffizielle Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit waren.
Angst vor weniger Freiheit. Proteste gegen Chinas Führung
Mit einer Militärparade hat Chinas Staatspräsident Hu die 15-jährige “Wiedervereinigung” mit Hongkong gefeiert. Die altkommunistische Manier der Zeremonie ist den Bewohnern der britischen Ex-Kolonie mehr als fremd. Sie fürchten den wachsenden Einfluss des Festlands – insbesondere auf die ihnen zugesicherte Presse- und Meinungsfreiheit. Mit Massenprotesten begegnen sie dieser Entwicklung, vor allem nach dem ungeklärten Tod eines Dissidenten.
Der Bundestag – selbstentmächtigt
Der Bundestag hat sich mit seiner mehrheitlichen Zustimmung zum ESM selbst entleibt. Dieser Freitag, dieser 29. Juni 2012 ist der bisherige Tiefpunkt des deutschen Nachkriegsparlaments. Auch wenn sich Jürgen Trittin gegen den folgenden Vergleich verwahrt hat: Dieser Tag dürfte in die Geschichtsbücher eingehen wie der 23. März 1933, als der Reichstag Hitlers Ermächtigungsgesetz zustimmte. Damals hielt die SPD mutig und ehrenvoll dagegen, heute macht sie mit. Ihre Rolle von damals hat sie abgetreten an die einstige SED, dann SED-PDS, dann Die Linkspartei. PDS, heute Die Linke. Wohl sind beide Ermächtigungen inhaltlich unterschiedlich, auch in ihren Folgen. |
Eberswalder Stasi-Debatte bleibt ohne Konsequenzen
Eberswalde (MOZ) Für die Stadtverordneten ist das Thema Mitarbeit im Staatssicherheitsdienst beendet. Das Vertrauensgremium hat am Donnerstagabend ihren Abschlussbericht vorgelegt. Personelle Konsequenzen gibt es nicht.
Ich habe geglaubt, über alles Bescheid zu wissen
Neubrandenburg. 1989 ist Angela Kuboth in Neubrandenburg eine wichtige, eine einflussreiche Frau an der Quelle der Macht. Sie ist Mitglied der Kreisleitung der SED, wo auch die Chefs der Betriebe und der Klinik sitzen. Im Sekretariat der Kreisleitung, dem inneren Zirkel der Macht, werden jede Woche „alle Dinge durchgesprochen“. Angela Kuboth muss dort erscheinen. Im Sekretariat werden Themen entwickelt und vorgegeben. Dort wird bei kritischen Themen entschieden, was geschrieben wird und was nicht. Angela Kuboth kämpft für ihre Themen. „Ich habe geglaubt, über alles Bescheid zu wissen. Was unabhängige Recherche ist, habe ich erst nach der Wende erfahren.“
Mehr Wissen über Hitler, SED und die Bundesrepublik
Verband der Geschichtslehrer fordert mindestens zwei Stunden Geschichtsunterricht pro Woche
Hitler, DDR, Wiedervereinigung – einer aktuellen Studie zufolge steht es um das Geschichtswissen deutscher Schüler eher schlecht. Peter Lautzas vom Verband der Geschichtslehrer Deutschlands hält jedoch die Forschungsergebnisse für zu undifferenziert, sieht beim Geschichtsunterricht aber durchaus Verbesserungsbedarf.
Stasi-Prüfung brachte keine Belastung für Kreis-Grüne
Seelow. In einer öffentlichen Mitteilung hat die Kreistagsfraktionsmitglieder Grüne/B90-Pro Zukunft über das Ergebnis der Überprüfung bei der Stasi-Unterlagenbehörde informiert. Entsprechend dem Beschluss des Kreistages hätten alle sechs Mitglieder der Fraktion bei der Stasi-Unterlagenbehörde einen Antrag zur Überprüfung auf Mitarbeit im MfS/AfNS gestellt. Das Ergebnis für alle sechs Fraktionsmitglieder sei jetzt mitgeteilt worden. “Demzufolge liegen bei der Stasi-Unterlagenbehörde für keines der Fraktionsmitglieder Informationen über eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit dem MfS/AfNS vor”, heißt es in der Mitteilung, die auch an Kreistagspräsident Wolfgang Heinze (Linke) ging.
Preisträger im Wettbewerb zum Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal gekürt
Die Vertreterin des Bundes Dr. Sigrid Bias-Engels erklärte: “Der gewaltfreie Protest und die Zivilcourage vieler DDR-Bürger in der Friedlichen Revolution insbesondere in Leipzig werden mit den preisgekrönten Entwürfen in eine eindrucksvolle künstlerische Formensprache umgesetzt. Durch den Beschluss des Deutschen Bundestages und der Förderung des Kulturstaatsministers mit bis zu fünf Millionen Euro konnte das Denkmalprojekt ín die Tat umgesetzt werden. Der heute ausgewählte Siegerentwurf regt zur persönlichen Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Geschichte an. Das herausragende Engagement der Menschen für Freiheit, Demokratie und Einheit und gegen die SED-Diktatur wird nun durch das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal dauerhaft in Erinnerung bleiben.”
Urteil gegen Verena Becker Schwer erträglich
Von der RAF geht keine Bedrohung mehr aus. Doch das Schweigen ist ihr letzter Trumpf. Auch Verena Becker mag zu einer erhellenden Aussage bereit gewesen sein. Womöglich wurde sie wieder auf Linie gebracht. Ein Rechtsstaat tut sich freilich mit Schlussstrichen schwer: Er ist mit der Aufarbeitung auch lange zurückliegender Verbrechen beschäftigt und damit, dass Untaten nie wieder geschehen mögen. Das gilt für die Verbrechen der Nazi-Herrschaft wie für die unter dem Dach der DDR. Womöglich werden die Morde der rechtsterroristischen NSU für weitere Erschütterungen sorgen – wie noch immer die längst aufgelöste „Rote Armee Fraktion“.
REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland
In den Jahren 1949 bis 1975
Aus einer Übereinkunft von Bund, westdeutschen Bundesländern und Kirchen (Errichter des Fonds “Heimerziehung West”) ist der Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975“ hervorgegangen, der zum 1. Januar 2012 errichtet wurde. Bis zum 31. Dezember 2014 können betroffene ehemalige Heimkinder mit der zuständigen Anlauf- und Beratungsstelle Vereinbarungen über Leistungen aus dem Fonds schließen.
Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990 …
Beratung für einstige Heimkinder der DDR beginnt
Opfer der DDR-Heimerziehung können sich ab Montag in Potsdam beraten lassen. Bei der brandenburgischen Diktaturbeauftragten Ulrike Poppe in der Hegelallee wird eine spezielle Anlaufstelle für ehemalige Heimkinder der DDR eröffnet. Dort werden Betroffene unter anderem bei der Aufarbeitung ihrer Lebensgeschichte, der Suche nach Akten und dem Beantragen von Hilfsleistungen unterstützt.
Ehemalige Heimkinder: Statt Fonds Rehabilitation und Opferrente
Berlin. Für traumatisierte DDR-Heimkinder steht mit dem 1. Juli ein 40-Millionen-Hilfsfonds zur Verfügung. Am 2. Juli öffnen für sie in den ostdeutschen Ländern Anlauf- und Beratungsstellen. Doch glücklich sind die Betroffenen damit nicht.
ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN
Buch
Wolfgang Welsch
Staatsfeind Nr. 1
In seiner Autobiografie schildert Wolfgang Welsch seine Erlebnisse als “Staatsfeind Nr. 1″ des DDR-Regimes. Wegen versuchter “Republikflucht” aus der DDR wurde Wolfgang Welsch 1964 zu zehn Jahren Haft verurteilt. 1971 kaufte die Bundesregierung ihn frei. Nach dem Studium in Gießen betätigte er sich als Fluchthelfer und baute ein effizientes Netzwerk auf, mit dem er 200 DDR-Bürger in den Westen schleuste. Die Stasi ordnete mindestens drei Mordanschläge auf ihn an …
Buch
Ruth Hoffmann
Stasi-Kinder: Aufwachsen im Überwachungsstaat
„Genossen, wir müssen alles wissen!“, war das Motto von Erich Mielke. Im Westen faselte man schon vom gläsernen Bürger, lange bevor Internet und Facebook das Leben durchsichtiger machten. In der DDR waren die Bürger gläsern. Dort bedeutete Mielkes Anspruch, dass jeder – ohne Ausnahme – präventiv im Auge zu behalten sei. Denn jeder, auch der zuverlässigste DDR-Bürger, könnte ja den Schalmeien-Klängen des Gegners erliegen. „Wer im Volk nicht auf Linie ist“, schreibt Ruth Hoffmann, „wird, operativ bearbeitet’“. In Mielkes MfS kamen auf einen hauptamtlichen Mitarbeiter 180 DDR-Bürger (zum Vergleich: Der KGB brachte es nur auf ein Verhältnis von 1:595), die inoffiziellen Mitarbeiter (IM) sind dabei nicht mitgerechnet. Im Schicksalsjahr 1989 ist die Versorgungslage im Arbeiterparadies zwar miserabel, aber den MfS lässt sich die DDR 4,195 Milliarden Mark kosten.
Buch
Mario Morgner
Geheimsache Bernsteinzimmer
Morgner ist Journalist und Hobbyhistoriker und legt damit bereits sein zweites Bernsteinzimmer-Buch vor. Anders als beim ersten Mal (Verlorenes Weltwunder – das Bernsteinzimmer) widmet er sich diesmal ausschließlich den Stasi-Recherchen zum verschollenen Schatz. Immerhin habe der Chef des Ministeriums für Staatssicherheit Erich Mielke die Suche danach zum offiziellen, geheim zu haltenden Vorgang – Deckname “Puschkin” – erklärt. Morgner konzentriert sich bei seinen Recherchen auf fünf Personen, versucht deren Lebensläufe nachzuvollziehen und aufzuzeigen, welche Rolle hochrangige Nazis, ein Soldat oder ein Lügenbaron beim Verstecken des Bernsteinzimmers und der späteren Suche danach spielten. “Vielleicht spornt dieses Buch einige Leser an, eigene Forschung auf dem Gebiet des Kunstraubes zu betreiben”, so der Autor.
Pannen einer Behörde
Celler Loch, Fall Tiedge oder Traube: Mehrmals gerieten Verfassungsschützer in die Schlagzeilen.
In mehr als 60 Jahren Bundesamt für Verfassungsschutz (BfG) hat es immer wieder Pannen gegeben:
Der Fall Kuron: 1990 kommt heraus, dass der für Spionageabwehr zuständige Verfassungsschützer Klaus Kuron für Geld acht Jahre lang Interna an die DDR verraten hat.
Gegenmittel zu Resignation und Politikverdrossenheit
Das Leben von Cornelius Weiss steht stellvertretend für viele Menschen in Ostdeutschland. Der Altrektor der Universität Leipzig und ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete erzählt in seiner Autobiografie sein Leben, das ohne die gesellschaftlichen Umbrüche seit dem Zweiten Weltkrieg wohl ganz anders verlaufen wäre.
Wie ich aus Deutschland eine Diktatur machen wollte
“Die Bildung bürgerlicher Parteien wurde verhindert”: Sergei Tjulpanow leitete von 1945 bis 1949 die Propaganda- und Informations-Abteilung der SMAD. Nun erscheint sein geheimer
Tätigkeitsbericht.
DIVERSES
Die Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen
Die Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen möchte dazu anregen, sich nicht nur mit der DDR, sondern auch mit neuen Formen des Linksextremismus auseinanderzusetzen. Spezielle Seminare und Workshops für Schüler und andere Interessierte sollen diese anregen sich mit Ideologie, Strukturen und Aktionsformen des Linksextremismus auseinanderzusetzen – und dabei zu erkennen, dass die Demokratie auch heute gefährdet ist. Das Angebot wendet sich vor allem an Lehrer der Fächer Deutsch, Geschichte und Politik. Es ist vorläufig kostenlos und kann sowohl in der Gedenkstätte als auch bundesweit an Schulen durchgeführt werden. Speziell geschulte Referenten begleiten die Schüler auf einer interaktiven Entdeckungstour, die sie von Karl Marx bis zu den Autonomen in Berlin führt. Am Ende sollen sie selbst erkennen, dass politischer Extremismus nicht „cool“ ist, sondern ihre eigene Freiheit bedroht.
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Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen
Ich habe heute mit der Untersuchung von Spezialheimen (Spezialkinderheimen, Jugendwerkhöfen, Durchgangsheimen) der Jugendhilfe der DDR im heutigen Land Sachsen begonnen. Anders als bei früheren Untersuchungen möchte ich eine größere Zahl von Zeitzeugen einbeziehen.
Bitte helfen Sie mir, den folgenden Zeitzeugenaufruf zu verbreiten:
Zeitzeugenaufruf „Sachsenheime“: http://www.christian-sachse.de/
Das Ergebnis wird im Frühjahr 2013 in Form eines Buches erscheinen.
Vielen Dank für Ihre/Deine tatkräftige Unterstützung
Christian Sachse
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Hansaviertel und Karl-Marx-Allee sollen Weltkulturerbe werden
Das Hansaviertel und die Karl-Marx-Allee in Berlin sollen nach dem Wunsch einer Bürgerinitiative zum Unesco-Weltkulturerbe werden.
Die Skater- Streetwear-Messe verlässt das Stasi-Hauptquartier
Die Bright wird zur 16. Ausgabe nicht länger im ehemaligen Stasi-Hauptquartier in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg untergebracht sein, sondern ab Januar 2013 in der Szene-Location Alte Münze direkt im Zentrum Berlins stattfinden.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin Historikerin und plane zu dem Thema „Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR“ an der Freien Universität Berlin bei Professor Wolfgang Wippermann zu promovieren.
Als Historikerin muss ich meine Forschung auf schriftliche Quellen aus dem untersuchten Zeitraum stützen. Diese Quellen können zum Beispiel sein Briefe, Tagebücher, Akten, Urteile, Bescheinigungen u. a.
Viele dieser personenbezogenen Papiere und Dokumente lagern in Archiven, bei Ämtern oder befinden sich in Privatbesitz. Zu recht sind sie aus Datenschutzgründen, wenn sie von öffentlichen Stellen aufbewahrt werden, erst nach einer Speerfrist von 30 Jahren nach dem Tod der jeweiligen Personen bzw. 110 Jahre nach deren Geburt frei zugänglich. Für die Forschung stellt dies ein Hindernis dar. Um innerhalb der Speerfrist personenbezogene Unterlagen für die Forschung einsehen und nutzen zu können, bin ich auf die schriftliche Zustimmung der Betroffenen angewiesen.
Deshalb bitte ich alle, die in der DDR in irgendeiner Form mit politisch motiviertem Kindesentzug konfrontiert waren und bereit sind, mir ihre Unterlagen zu Forschungszwecken zugänglich zu machen, sich bei mir zu melden. Das können sein:
– Eltern, denen die Kinder entzogen wurden / werden sollten,
– Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden / werden sollten,
– Menschen, die Kinder angenommen haben,
– Menschen, die in Ämtern, Einrichtungen etc. der DDR (Jugendhilfe, Stasi etc.) gearbeitet haben.
Mit Ihrer schriftlichen Zustimmung könnte ich zu Ihren biographischen Fallbeispielen in den einschlägigen Archiven recherchieren und zu dem Thema forschen. Auf Wunsch werde ich Ihren Namen in meiner Doktorarbeit anonymisieren.
Inhaltlich interessiere ich mich vor allem für folgende biographische Fallbeispiel:
– Wenn Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde / werden sollte.
– Wenn Kinder in Heime eingewiesen oder zu Pflegefamilien vermittelt wurden / werden sollten.
– Wenn Kinder (zwangs-)adoptiert wurden / werden sollten.
– Wenn werdende Mütter zur Abtreibung überredet oder gezwungen wurden / werden sollten.
Besondere Bedeutung bekommen diese Fällen, wenn sie im Zusammenhang standen mit:
– Haftzeiten der Eltern.
– der Ausreise, der Abschiebung oder dem Freikauf der Eltern.
– der Einstufung der Eltern als sogenannte Asoziale.
– der Minderjährigkeit der Eltern.
– der Psychiatrisierung der Eltern.
Dabei kann eine Ehe-Scheidung, eine Krankheit, ein Arbeitsstellenwechsel etc. als Anlass genutzt worden sein, um einen Prozesse einzuleiten, der für unangepasste DDR-Bürger mit dem Entzug ihrer Kinder endete. Auf diese Zusammenhänge möchte ich meinen Forschungsschwerpunkt legen und fragen, in welchen Situationen und wie Kinder gegen ihre Eltern instrumentalisiert wurden, um
den Eltern zu drohen, sie zu bestrafen, sie zu erpressen oder sie zu isolieren. Fälle in denen ein drohender Kindesentzug abgewehrt werden konnte, sind ebenso aussagekräftig, wie Fälle, in denen die staatliche Macht in der Kindeswegnahme gipfelte.
Ich weiß, dass Kindesentzug ein hoch sensibler Bereich ist und emotional noch zusätzlich erschwert wird, wenn der Kindesentzug politisch motiviert war. Ich denke aber, dass dieses Thema bearbeitet werden sollte, um aus der Geschichte zu lernen und damit die Hintergründe der biografischen Brüche der Betroffenen sichtbar und erklärbar werden. Die Betroffenen und ihre Familien sind Menschen, die Opfer eine menschenverachtenden, staatlich gewollten Praxis wurden. Und sie sind Zeitzeugen, die helfen können, dieses Unrecht aufzudecken und sichtbar zu machen. Mir ist
bewusst, dass es ein großer Vertrauensvorschuss Ihrerseits ist, mir Ihre Dokumente zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank!
Wenn Sie keine schriftlichen Nachweise haben, aber bereit wären, mir mündlich in Form von Interviews Ihre Erlebnisse zu berichten, die im Zusammenhang mit „Politisch motiviertem Kindesentzug in der DDR“ standen, wäre ich Ihnen ebenfalls sehr dankbar. Diese Interviews würden anhand eines standardisierten Fragekatalogs verlaufen und ich würde sie mitschneiden – nur Ton, kein Bild. Ergänzend würde ich dennoch gerne in den Archiven zu Ihnen recherchieren, ob sich nicht doch noch der eine oder andere Hinweis oder Nachweis finden lässt.
Zu meiner Person:
Ich bin Jahrgang 1972 und habe bis 1993 in Dresden gelebt. Ich war kein Mitglied der FDJ und hatte keine Jugendweihe. Ich habe das Abitur und mein Studium nach der Wende auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Das Thema interessiert mich, da ich im Sommer 2011 im Nachlass meiner Mutter Unterlagen gefunden habe, die belegen, dass mein leiblicher Vater mehrfach politischer Häftling in der DDR war. Diese Information war mir neu und wirft ein anders Licht auf die Zeitgleichheit meiner Adoption durch meinen Stiefvater und der Ausreise meines leiblichen Vaters
aus der DDR. Möglicherweise wurde er mit den während seiner Haftzeiten entstandenen Unterhaltsschulden erpresst und ich letztlich als „Lösegeld“ gegen ihn instrumentalisiert. Meine leiblichen Eltern sind verstorben und ich versuche über Archivbestände Klarheit zu erlangen. Meine privaten Rechercheaufträge in den Archiven laufen noch und ich möchte darüber hinaus das Thema „Politisch motivierter Kindesentzug“ anhand meines und vergleichender Fälle wissenschaftlich
untersuchen und öffentlich machen.
So können Sie Kontakt zu mir aufnehmen:
Email:annettkowalski@gmx.de
Mobil:0151 – 45 37 65 41 (Ich rufe auch gerne zurück.)
Post: Annett Kowalski
Postfach 36 03 47
10973 Berlin
Herzlichen Dank und mit den besten Grüßen,
Annett Kowalski
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Berlin, Sa. 07. Juli 2012, 10.00
Führung über das Gelände des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit
Von 1950 bis 1990 war das Ministerium für Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg ansässig. Es bezog zunächst das Gebäude des ehemaligen Lichtenberger Finanzamtes und dehnte sich von dort allmählich aus. Die bisherige Wohnbebauung wurde abgerissen oder in Büros umgewandelt. Neue Bürohochhäuser und ein Archivgebäude kamen hinzu, eine Kirche und zwei Straßenzüge verschwanden. So entstand für die Zentrale des Staatssicherheitsdienstes ein gewaltiges abgesperrtes Karree, das Sie nun auf einer Geländeführung erkunden können.
Ort: Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Archiv der Zentralstelle
Eingang Haus 7
Ruschestraße 103
10365 Berlin
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Berlin, So. 8. Juli 2o12, 17.00
Lebensgeschichten mit Jürgen Tomm
Zu Gast: Max Dehmel, Ministerialrat a.D. für Wirtschaft (offiziell) und für fast alle Arten von Kunst und Kultur (inoffziell) u. a. in verschiedenen Bundesministerien und bei der “Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in der DDR”
Der Tagesspiegel fand einmal eine Bezeichnung für ihn, auf die sich alle sofort einigen konnten: “Der allzeit fidele Max”: Dr. Max Dehmel, Ministerialrat a.D., geboren 1936 in Breslau, studierte in Bonn und Berlin, promovierte in Freiburg zum Dr. jur., war kurze zwei Jahre Rechtsanwalt in Frankfurt/M. und von 1967 bis zu seiner Pensionierung Referent und Referatsleiter für Wirtschaft in verschiedenen Ministerien wie auch im Bundeskanzleramt und bei der “Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in der DDR”. Doch so trocken sich das anhört – Max Dehmel war immer (auch) zuständig für Medien, Film, Kunst und Kultur oder er machte sich seine eigenen Kontakte. In der “Ständigen Vertretung” war er eine halboffizielle Anlaufstelle für viele Künstler und Schriftsteller, ihr Kontaktmann in den Westen. Und Kontakte knüpfen und Kontakte für andere nutzen – das gelang und gelingt nicht vielen so heiter und zugleich kompetent wie Max Dehmel. Im Gespräch mit Jürgen Tomm erzählt Max Dehmel, wie er geworden ist, was er geworden ist, und warum: Lebensgeschichte(n) als Zeitgeschichte(n).
Ort: Buchhändlerkeller
Carmerstr. 1 - parterre, nahe Steinplatz,
10623 Berlin-Charlottenburg
www.buchhaendlerkeller-berlin.de
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Berlin, Di. 10. Juli 2012, 19:00
Kuno Karls, Mecklenburger Heimatforscher, Helmut Ebel
„Zwangsaussiedlungen –Zeitzeugenberichte“
Der Film zeigt die Berichte von 15 Betroffenen der Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze (1952 Aktion „Ungeziefer“ und 1961 „Kornblume“), von denen insgesamt ca. 12 000 Menschen erfasst wurden. Dieses wichtige Dokument aus Mecklenburg zeigt für die Nachwelt die Grausamkeiten des DDR-Regimes gegen seine eigenen unbescholtenen Bürger auf. Stigmatisierung, Kriminalisierung, Benachteiligungen unterschiedlichster Art, Behinderung im Broterwerb, Fortkommen und der beruflichen Entwicklung, psychische Belastungen durch die Unmöglichkeit der Verarbeitung der erlebten Traumata bis hin zum Selbstmord waren die Sekundärfolgen der Vertreibungen.
Ort: Förderverein
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin
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Leipzig, Ausstellung bis zum 9. September 2012
«Exit. Reise ohne Rückkehr» ist der Titel einer neuen Ausstellung in der Leipziger Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde. Die Ausstellung berichtet über das Schicksal der Thüringer Pfarrersfamilie Weidner. Durch ihr Engagement in einer Umweltgruppe gerieten Pfarrer Reinhard Weidner und seine Ehefrau Sibylle ins Visier der Stasi. Als ihnen der Landesbischof die kirchliche Unterstützung entzog, lautete für die Weidners die Frage: Ausreise oder Haft? Im Mai 1989 ging die Familie in die Bundesrepublik. Eintritt frei! bild.de
Ort: BStU
Dittrichring 24
04109 Leipzig
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Magdeburg , 1. Juli 2012 – 27. September 2012
Ausstellung
Gesichter der Friedlichen Revolution
An unzähligen Orten zwischen Suhl und Hiddensee traten Menschen 1989/90 für demokratische Verhältnisse in der DDR ein und gestalteten den Weg zur deutschen Einheit mit. Wer waren die Frauen und Männer, die sich erfolgreich gegen die Diktatur zur Wehr setzten? Die Ausstellung Gesichter der Friedlichen Revolution stellt ihnen bekannte und unbekannte Beteiligte vor.
Veranstalter: Robert-Havemann-Gesellschaft
Ort: BStU Außenstelle Magdeburg
Georg-Kaiser-Straße 7
39116 Magdeburg
Dresden, 26. Juli 2012 – 19. Oktober 2012
Ausstellung
Gesichter der Friedlichen Revolution
Ort: BStU, Außenstelle
Dresden Riesaer Str. 7, Seiteneingang “C”
01129 Dresden
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Lübeck-Schlutup, Ausstellung bis zum 8. Juli 2012
Der Aufstand gegen die SED-Diktatur am 17. Juni 1953 und die damaligen politischen und wirtschaftlichen Hintergründe.
Die Ausstellung ist eine Präsentation der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg Vorpommern. Die Ausstellung wird am 17. Juni 2012 um 15 Uhr eröffnet und ist bis zum 8. Juli 2012 zu den Museumsöffnungszeiten freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen.
Ort: Grenzdokumentationsstätte
Mecklenburger Straße 12
Lübeck-Schlutup
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Perleberg, bis zum 13. Aug. 2012
Sonderausstellung
Mauer – Gitter –Stacheldraht
Ausstellung der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft
Die politische Verfolgung in der SBZ/ DDR von 1945 bis 1989 wird in der Ausstellung durch verschiedene Lebensläufe von Opfern dargestellt. Frauen und Männer, von denen diese Ausstellung berichtet, gehören zu denen, die unsere Demokratie unter Einsatz ihres Lebens mit erkämpft haben und dennoch oft genug zu den Vergessenen unserer jüngeren Geschichte zählen.
Ort: DDR-Geschichtsmuseum im Dokumentationszentrum Perleberg
Feldstraße 98 (gegenüber der Feuerwehr)
19348 Perleberg
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Berlin, Mi. 11.Juli.2012, 19.00
Erinnerung an Siegfried Heinrichs
Siegfried Heinrichs – DDR-Häftling, Dichter und Verleger
Im April starb im Alter von 70 Jahren der Verleger Siegfried Heinrichs. 27 Jahre lang hatte er den Oberbaumverlag in Berlin-Neukölln geführt. Im kommunistischen Machtbereich sowie in anderen Diktaturen unterdrückte Autoren konnten hier in kleiner Auflage publizieren. Heinrichs Empathie für verfemte Literaten rührte aus seinem eigenen Erleben: 1964 war er wegen eines Romanmanuskripts verhaftet worden – in der DDR, die er 1974 verließ. Seine Erfahrungen goss er in Gedichte und Prosa.
Die Weggefährten Utz Rachowski und Axel Reitel werden mit Lesungen seiner sowie eigener Texte an den Verleger und Dichter erinnern. Beide sind Schriftsteller, veröffentlichten im Oberbaumverlag, stammen aus dem Vogtland und waren wie Heinrichs im SED-Staat politisch verfolgt und nach längerer Haft ausgebürgert worden. Zudem wird die Geschichte des Verlages umrissen, der ein Zuschussunternehmen blieb und den Heinrichs mit einer Erwerbstätigkeit als Materiallagerleiter finanzierte. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Bürgerkomitee “15. Januar” e.V.
Utz Rachowski (Schriftsteller, Reichenbach), Axel Reitel (Journalist, Berlin), Moderation: Gerold Hildebrand (Redakteur der Aufarbeitungszeitschrift “Horch und Guck”). Eintritt frei.
Ort: Buchhandlung 89
Grünberger Straße 84
10245 Berlin-Friedrichshain
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Hildburghausen, Do. 19. Juli 2012 9.00 – 12.00 13.30 – 18.00
Von “Opferrente” bis Stasi-Akten-Einsicht – das Beratungsangebot zu Fragen der Rehabilitierung von SED-Unrecht
Seit 2002 bietet die “Beratungsinitiative” im Auftrag der Thüringer Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen regelmäßig Beratungstage an. Ziel dieses Angebots ist es, allen Bürgerinnen und Bürgern des Freistaats Thüringen die Möglichkeit zu geben, sich wohnortnah zu den Rehabilitierungsmöglichkeiten nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen und die daran geknüpften Entschädigungs- und Unterstützungsleistungen für Betroffene und Hinterbliebene zu informieren.
Ort: Landratsamt Hildburghausen
Raum 1.02.
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Berlin, Do. 26. Juli 2012, 19.00
B U C H L E S U N G
Immo Sennewald
Ikarus mit dem Bleigürtel/Babels Berg
Alles ist möglich: Menschen landen auf dem Mond, zwischen West- und Ostberlin kann man wieder telefonieren, ein Diskus fliegt kilometerweit, ein Deutscher bekommt den Friedensnobelpreis, in einer Thüringer Kleinstadt gibt es das europaweit beste Japan-Restaurant: Anfang der 70er Jahre sprechen viele Zeichen für Aufbruch, Fortschritt und unbegrenztes Vergnügen bei erotischen Abenteuern jenseits der Familienplanung. Gustav Horbel aus Lauterberg ist in der Hauptstadt Berlin gelandet, um Physik zu studieren, denn er ist sehr neugierig darauf, was die Welt im Innersten zusammenhält. In Berlins Straßen, in Bars und Theatern, im Thüringer Wald und in den Reichsbahnzügen dazwischen lernt er dann viel mehr darüber als in Labors und Hörsälen. Während er mit Prüfungen an der Universität wenig Scherereien hat, macht er in den Prüfungen des Lebens keine besonders gute Figur, er will einfach zu hoch hinaus. Ob das am Geist dieser 70er Jahre liegt, in denen alles möglich scheint? Zwischen Traum, Wahn und Wirklichkeit stolpert Gustav durch eine bewegte Zeit. Gott sei Dank nimmt ihn immer wieder jemand bei der Hand, manchmal ein berühmter Mann, manchmal die schönste Frau der Welt. Eintritt frei.
Ort: Buchhandlung89
Grünberger Str. 84
10245 Berlin
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Potsdam, vom 29. Juli bis 2. August 2012
Sommerworkshop für Jugendliche zum Thema „Leben mit der Mauer“
Eine Woche lang werden sich Jugendliche mit der Geschichte der deutschen Teilung und den Folgen des Mauerbaus auseinandersetzen, Gedenkstätten besuchen, zu historischen Orten fahren, Zeitzeugengespräche führen und miteinander arbeiten.
Vor 51 Jahren, am 13. August 1961, wurde die Berliner Mauer errichtet. Auf Befehl des SED-Generalsekretärs und Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, besetzten entgegen seiner eigenen Ankündigung (Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!) bewaffnete Angehörige der Polizei der DDR und der Kampfgruppen aus Ostberliner Betrieben die Straßen zwischen Ost- und West-Berlin. Währenddessen verlegten Pioniere Stacheldraht und Bauarbeiter vermauerten nach Westen liegende Fenster und Türen an den Grenzstraßen Ost-Berlins. Einige Wochen später errichteten sie eine Mauer. Bis zum 9. Oktober 1989 entwickelte sich diese zu einem monströsen, betonierten Grenzsystem und verhinderte die Ausreise von DDR-Bürger_innen aus dem Osten in den Westen. Die Grenze prägte das Leben der meisten Menschen in der DDR, auch wenn sie vielen nicht sichtbar war – sie begann bereits fünf Kilometer vorher mit einem Sperrgebiet.
Anmeldefrist bis zum 15. Juni 2012
E-Mail: silvana.hilliger@lakd.brandenburg.de
www.aufarbeitung.brandenburg.de
Ort: Landesjugendring Brandenburg e.V.
Breite Straße 7a
14467 Potsdam
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Berlin, Di. 31. Juli 2012, 19.00
Die West-Geheimdienste und die Flüchtlinge aus der DDR. Flüchtlinge und Spione im “goldenen Zeitalter” der westlichen Spionage (1945-1965)
Vortrag und Expertengespräch
Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66/80
12277 Berlin
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Berlin, Di. 07. August 2012, 18.00
Podiumsdiskussion
Veranstaltungsreihe 2x Deutschland: Politik des Dialogs. Das SED-SPD-Papier von 1987
Nach jahrelangen Gesprächen veröffentlichten westdeutsche Sozialdemokraten und ostdeutsche Kommunisten im August 1987 ein gemeinsames Papier. “Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit” thematisierte unter anderem Fragen der Friedenssicherung, des friedlichen Wettbewerbs der Gesellschaftssysteme und die Notwendigkeit einer Kultur des politischen Streits und des Dialogs. Das Dokument sorgte in Ost und West für großes Aufsehen. 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung diskutieren Zeitzeugen und Wissenschaftler über Entstehung und Folgen des umstrittenen Papiers von SED und SPD.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Berlin, Ausstellung
Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo
Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt. Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand, galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei.
Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin
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Berlin, Do. 09. August 2012, 18:00
Filmpräsentation
Kurzer Prozess – Eine Seefahrt in den Stasi-Knast
Fünf Tage nach dem Bau der Mauer am 13. August 1961 besteigt eine Gruppe junger Christen im Ostseebad Wolgast in der DDR einen Ausflugsdampfer. Die Jugendlichen machen einen Scherz und schreiben dem Kapitän einen Zettel mit der „untertänigsten“ Bitte, doch „wegen der guten Stimmung an Bord“ zur dänischen Insel Bornholm zu fahren. Aus einem kleinen Spaß wird bitterer Ernst: Wegen versuchter Republikflucht werden die beiden „Rädelsführer” in einem Schauprozess zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. 50 Jahre später begeben sich fünf Jugendliche für die Dokumentation von Eikon Nord auf Spurensuche.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Berlin, Mo, 13. August 2012, 10:30
SONDERVERANSTALTUNG ZUM TAG DES MAUERBAUS VOR 51 JAHREN
Andacht und Kranzniederlegung
Ort: Kapelle der Versöhnung
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Berlin, bis 16. September 2012
Ausstellung: Die Meldung. Schüler, Punks und Pioniere in der DDR.
Fotografien von Volker Döring
Die Autorin Nele Güntheroth, einst selbst Lehrerin für Mathe und Physik in Ost-Berlin, hat dafür die Erinnerungen von Lehrern zusammengetragen. Ihre Erkenntnisse ergänzen in der Ausstellung die historischen Bilder der Fotografen Volker Döring, der zwischen 1984 und 1989 mit seiner Kamera an den Schulen des Prenzlauer Bergs unterwegs war.
Ort: Museum Pankow – Standort Prenzlauer Allee
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Ausstellungshalle
Prenzlauer Allee 227/228
10405 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00 Uhr, Eintritt frei.
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Potsdam, Ausstellung „Alltag und Diktatur in der DDR“
Seit 1. Februar 2011 gibt es in der ständigen Ausstellung ein neues Kapitel zur DDR-Geschichte. Es zeigt aus alltagsgeschichtlicher Perspektive, auf welche Weise und mit welchen Methoden die SED-Diktatur die Lebenswelt der DDR-Bürger beeinflusste und wie diese darauf reagierten. Sechs Themenbereiche stellen Lebenswelten und Erfahrungen junger Menschen in der DDR exemplarisch vor und erzählen Alltagsgeschichte mit regionalem Bezug:
Das Beispiel der Bildung von Neubauernwirtschaften auf dem Rittergut Kränzlin bei Neuruppin und das Schicksal einer enteigneten Familie zeigen, wie die Bodenreform als Instrument des Gesellschaftswandels 1945 das Agrarland Brandenburg in seiner ökonomischen und sozialen Struktur von Grund auf veränderte. An der Ausgrenzung und Verfolgung der Jungen Gemeinde 1953 in Guben wird deutlich, wie rigoros die SED in den 1950er-Jahren ihren „Klassenkampf“ auf ideologischem Gebiet führte und wie sie versuchte, über die FDJ auf Jugendliche Einfluss zu nehmen.
Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
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Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2012, soll 19:30 Uhr im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie die Uraufführung des „Jürgen-Fuchs-Zyklus“ von H.Johannes Wallmann stattfinden. Wir möchten Sie einladen, ein besonders interessantes Konzert durch Ihre Subskription zu ermöglichen und zu besuchen. Subskription heißt: Sie ermöglichen das Zustandekommen einer Aufführung, indem Sie sich vorab verbindlich eine Eintrittskarte reservieren (schon zu Mozarts Zeiten wurde dies so praktiziert). Zumal es keine öffentliche Förderung für das Projekt gab, laden wir Sie ein, bis zum 31. Mai Ihre Karten für dieses außergewöhnliche Konzert zu bestellen; eine Karte ist zum Preis von 30.- € (Schüler/Studenten/Arbeitslose: 10.- €) erhältlich.
Sofern am 31. Mai genügend Subskriptionen vorliegen, kann das Konzert am 3. Oktober 2012 stattfinden. Wenn nicht, bleiben Ihre Karten für die Uraufführung an einem anderen Termin gültig oder Ihre Einzahlung wird auf Wunsch zurücküberwiesen. Wie schon bei Wallmanns Reiner-Kunze-Zyklus, der in Kooperation mit Deutschlandfunk und der Robert-Havemann-Gesellschaft 2009 am gleichen Ort mit großem Erfolg uraufgeführt wurde, setzen wir erneut auf Ihre Unterstützung und das Subskriptionsprinzip.
Bitte überweisen Sie Ihren Subskriptionsbeitrag bis zum 31. Mai 2012 auf folgendes Konto:
INTEGRAL-ART Wallmann GbR
Kto-Nr.: 423 670 909
BLZ: 860 100 90 (Postbank Leipzig)
Verw.zweck: Fuchs-Zyklus / Ihr Vor- und Familienname / bestellte Kartenanzahl (voll/erm.)
Nach der Überweisung richten Sie bitte eine kurze Mail an: info@integral-art.de, damit Ihnen Ihre Überweisung bestätigt sowie weitere Informationen zugesandt werden können.
Ort: Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie
Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin
Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft