DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-53, Fax: -40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.
Mit freundlichen Grüßen
Carola Schulze
Florian Kresse
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Brandenburgs Justizminister Volkmar Schöneburg will im Fall der stasibelasteten Richter und Justizmitarbeiter keine Namen oder Einsatzorte nennen.
In der Debatte über den Umgang mit Stasi-Grenzfällen in der Justiz sind die Fronten im Brandenburger Landtag weiter verhärtet.
In Brandenburg muss nach Auffassung des Historikers Helmut Müller-Enbergs in der Debatte um Stasi-Vergangenheit von Landesbediensteten endlich das Kartell des Schweigens beendet werden.
Die Debatte über einstige Stasi-Grenzfälle in der Justiz Brandenburgs geht weiter und wird unterschiedlich bewertet.
Eine parlamentarische Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Danny Eichelbaum nach Fällen von Stasi-Belastung sorgt jetzt in Brandenburger Justizkreisen für helle Aufregung. Denn mit der Antwort der Landesregierung wird allmählich klar, dass vieles im Vorleben der Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte des Landes im Dunkeln liegt.
Sachsens Grüne dringen auf mehr Kompetenzen für den neu gewählten Stasi-Beauftragten Lutz Rathenow.
Roland Jahn eröffnete die Wanderausstellung „Feind ist, wer anders denkt“ in Münster.
Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen Hubertus Knabe hat dazu aufgerufen, bei der chinesischen Botschaft in Berlin gegen die Festnahme des Künstlers Ai Weiwei zu protestieren.
In dieser Woche wurde dort das „Internationale Doping-Archiv“ eröffnet, eine Einrichtung, die es so in Deutschland noch nicht gibt. Ins Leben gerufen haben es die Verantwortlichen der Doping-Opfer-Hilfe.
Anlässlich des 25. Jahrestags des Anschlags auf die Diskothek „La Belle“ in West-Berlin am 5. April 1986 fordert der Chef des Forschungsverbunds SED-Staat an der Freien Universität Berlin, Klaus Schroeder, mehr Forschung über die Verwicklung der DDR in den internationalen Terrorismus.
Die Stadt Jena erinnert mit einer Gedenkwoche an den vor 30 Jahren in Stasi-Haft verstorbenen Matthias Domaschk.
Der vor 30 Jahren in Stasi-Haft gestorbene Matthias Domaschk erhält an seiner letzten Ruhestätte in Jena ein Ehrengrab.
Doppelausstellung zu 50 Jahre Mauerbau in der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg
Vor 50 Jahren wurde die „Nationale Mahn- und Gedenkstätte“ Sachsenhausen eröffnet.
Peter Seele, 82-jähriger ehemaliger Häftling des KGB-Gefängnisses Potsdam Leistikowstraße, erhielt Kopien aus seinen Haftakten.
Mit Teilnehmern aus ganz Deutschland begeht die Arbeitsgemeinschaft Fünfeichen am Sonntag in Neubrandenburg ihr 20-jähriges Bestehen.
Jugendministerin Martina Münch hat gemeinsam mit der Aufarbeitungsbeauftragten Ulrike Poppe den Auftakt für das diesjährige Jugendprogramm „Zeitensprünge“ gegeben.
ZEITHISTORISCHE THEMEN
Peter Rösch war mit seinem Freund Domaschk am 10. April 1981 im Zug nach Berlin bei Jüterbog verhaftet und in die Stasi-U-Haft Gera verfrachtet worden, wo Domaschk unter ungeklärten Umständen am 12. April starb.
Der Schriftsteller Lutz Rathenow sprach mit Achtklässlern über die DDR.
Ohne Moskau konnte die NVA keinen Schritt tun, auch nicht in Richtung Westberlin. Dennoch wurde noch 1988 die Übung „Bordkante 88“ durchgeführt. Nach dem Szenario ging es um die Eroberung von Magdeburg, das sich allerdings in der Hand eines Regierenden Bürgermeisters und der westlichen Alliierten befand.
Verbrechen im Schatten der Mauer- Schmuggel, spektakuläre Banküberfälle, Mord: Die Ermittler in Ost und West wussten sich trotz unzähliger bürokratischer Hürden zu helfen.
Das deutsch-deutsche Schriftstellertreffen vor 50 Jahren im Schatten der Ost-West-Konfrontation
Die DDR trieb beim Ausbau der innerdeutschen Grenze enormen Aufwand. Das Bundesarchiv und „Welt Online“ dokumentieren unbekannte Unterlagen der Grenztruppen.
Drehbuchautorin Annette Leo über ihren Film „Im Schatten des Gulag – als Deutsche unter Stalin geboren“
Noch bevor die DDR ihren Bürgern den Grenzübertritt in den Westen verbot, forderte die deutsche Teilung ein Opfer: Im April 1951 erschoss ein Grenzpolizist den Schneidermeister Paul Tippach. Das SED-Regime vertuschte den Fall. Für die Bewohner in Grenznähe hatte er dennoch dramatische Folgen.
Im Visier der tschechoslowakischen Staatssicherheit – eine Fotoschau
REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
Zu den wenigen Rehabilitationskliniken, die sich auf Traumata politisch Verfolgter und deren Behandlung spezialisiert haben, gehört die Helios Klinik Bad Grönenbach.
Weitere Informationen finden Sie hier:
http://www.helios-kliniken.de/klinik/bad-groenenbach-psychosomatik.html
AUS DEN VERBÄNDEN
UOKG fordert die Benennung des Platzes vor dem Bundesfinanzministerium in „Platz des 17. Juni“.
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Jahresgedenkveranstaltung 2011 der Arbeitsgemeinschaft Fünfeichen
Sonntag, 10. April 2011, 12.00 -16.30 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Fünfeichen, Konzertkirche Neubrandenburg
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Die Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-1950 e.V. informiert über folgende Termine:
Sonnabend, 30. Juli 2011, Jahreshauptversammlung
Sonntag, 31. Juli 2011, Gedenkveranstaltung
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Verband ehemaliger Rostocker Studenten (VERS) informiert:
Seminar am 10. Juni 2011 in Bad Kissingen
Im Mittelpunkt des diesjährigen Sommerseminars des VERS stehen die Entwicklungen in den ehemaligen Ostblockstaaten im Verlauf der vergangenen 20 Jahre. Namhafte Referenten werden zum Thema Stellung nehmen und aus den jeweiligen Ländern berichten.
Detaillierte Informationen zum Seminar auf der Webseite des Vereins unter „Aktuelles“:
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Berlin – 12. April 2011 -19.00 Uhr
Der Traum ist aus . . . Zum dreißigsten Todestag von Matthias Domaschk
Podiumsdiskussion mit:
ROLAND JAHN, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
SIEGFRIED REIPRICH, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Veranstalter: Robert-Havemann-Gesellschaft
Ort: Vertretung des Freistaates Thüringen beim Bund, Mohrenstraße 64, 10117 Berlin-Mitte
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Brandenburg/ Havel – 12. April 2011 – 17.00 Uhr
MfS – Schild Schwert der Partei
Zum Wirken der Staatssicherheit in der Region
Vortrag
Referent: Rüdiger Sielaff, BStU
Ort: Rathaus, Altstädtischer Markt 10, 14470 Brandenburg/ Havel
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Leverkusen – 12. April 2011 – 19.00 Uhr
„Stalins Bart ist ab“
Lesung und Diskussion mit Erika Riemann, Autorin
Ort: CBT-Wohnhaus Upladin, Veranstaltungssaal, Opladener Platz 8, 51379 Leverkusen
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Berlin – 12.04.2011 – 19.30 Uhr
Jüdische Gräber im Grenzstreifen: Die Berliner Familie Jaschkowitz und die Erinnerung an sie in der Gedenkstätte Berliner Mauer
Vortrag von Dr. Christian Dirks (Historiker), anschliessendes Gespräch mit Dr. Hermann Simon (Centrum Judaicum) und Dr. Axel Klausmeier (Stiftung Berliner Mauer).
Ort: Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin
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Bautzen – 13.04.2011 – 19.00 Uhr
BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH mit Thomas Raufeisen: Der Tag, an dem uns Vater erzählte, dass er ein DDR-Spion sei. Eine deutsche Tragödie
Veranstaltungsort: Gedenkstätte Bautzen, Weigangstraße 8a, 02526 Bautzen
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Berlin – 13. April 2011- 19.00 Uhr
Lesung „Die Schillergruft“ von Juergen K. Hultenreich
Ort: Buchhandlung89, Berlin-Friedrichshain, Grünberger Str. 84
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Schwerin – 13. April 2011 -19.00 Uhr
Buchpräsentation
Christian Sachse: Der letzte Schliff. Jugendhilfe der DDR im Dienst der Disziplinierung von Kindern und Jugendlichen (1945-1989).
mit dem Autor Christian Sachse,
Moderation: Marita Pagels-Heineking (LStU MV)
Ort: LStU, Jägerweg 2, 19053 Schwerin
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Berlin – 14. April 2011 – 19.00 Uhr
Lebenswelt Todeszone
Vorstellung des Themenheftes von Horch & Guck „Lebenswelt Mauer“ und Podiumsdiskussion
Ort: DDR- Museum, Karl-Liebknecht-Str. 1, 10178 Berlin
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Berlin – 14.4.2011 –
Tschernobyl, 26. April 1986. Die Umweltbewegungen in der DDR und Osteuropa nach dem Reaktorunfal
Podiumsdiskussion zum 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe
Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstr. 5, 10117 Berlin
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Die LStU Sachsen bietet in Dresden vier Fortbildungen zum Thema Mauerbau an. Einzelheiten finden Sie hier:
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Veranstaltungen der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus/Stalinismus
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Rundbrief/Veranstaltungstermine der LStU Sachsen-Anhalt
DIVERSES
Informationen des OSTEUROPA – ZENTRUMS BERLIN
(Ruschestr. 103, 10365 Berlin, www.osteuropa-zentrum.de)
HISTORY TV
Sendezeit: Donnerstags von 11.30 – 12.30 Uhr
im Berliner Kabelprogramm des OKB
und weltweit im Internet über VIDEOSTREAM über: www.alex-berlin.de
14.04.2011, Wiederholung: 19.04.11 von 1.00 – 2.00 Uhr
Ein bürgerlicher Politiker im Dienst der SED ? Der Fall Karl Haman
Referenten: DR. ILKO-SASCHA KOWALCZUK (Historiker, BStU)
DR. JÜRGEN FRÖLICH (Historiker, Friedrich-Naumann-Stiftung)
Aufzeichnung einer Veranstaltung der BStU, der Friedrich-Naumann-Stiftung und des OEZ BERLIN am 21. September 2006 im Berliner Rathaus
21.04.2011, Wiederholung: 26.04.11 von 1.00 – 2.00 Uhr
Geschichte und Mythos der polnischen Heimatarmee (Armija Krajowa) im II. Weltkrieg Referent: DR. BERNHARD CHIARI (Historiker, Militärgeschichtliches Forschungsamt, Potsdam)
Aufzeichnung einer Veranstaltung des OEZ BERLIN.
28.04.2011
Zwischen Staatsdoktrin und Alltagssorgen: Arbeit und Sozialpolitik
in den kommunistischen Staaten Ostmitteleuropas 1970 – 1989
Referent: DR. PETER HÜBNER (Historiker, Potsdam)
Aufzeichnung einer Veranstaltung des OEZ BERLIN im Berliner Rathaus
RADIO HISTORY
Sendezeit: Von 11.00 – 12.00 Uhr
im Berliner Kabelprogramm des ALEX-OKB auf 96,2 MHz
und WELTWEIT als Audiostream über: www.alex-berlin.de
30.04.11
THE FIGHT FOR FREEDOM AND DEMOCRACY
IN EUROPE
Referent: VLADIMIR BUKOVSKY (Cambridge/ GB)
Produktion: MARGARITA STEIN
Aufzeichnung einer Veranstaltung im Stasi-Museum Berlin
WEITERE INFORMATIONEN FINDEN SIE AUF FOLGENDEN SEITEN
www.stiftung-aufarbeitung.de
www.bstu.bund.de
www.berliner-mauer-dokumentationszentrum.de
www.havemann-gesellschaft.de
www.stiftung-hsh.de
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Osteuropa-Zentrum Berlin