39. KW 2011

——-Originalmeldung——-
Datum: 23.09.2011 09:54:06
Betreff: UOKG-Wochenrueckblick 39. KW
DER  WOCHENRÜCKBLICK

Herausgegeben von der

Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.

Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-53, Fax: -40Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.
Eine angenehme Lektüre wünschen

Carola Schulze
Florian Kresse

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Der Fund bislang unbekannter Unterlagen zur Stasi-Überprüfung der ersten Landtagsabgeordneten nach 1990 hat Mitgliedern der Enquetekommission zur Aufarbeitung der Nachwendejahre Verwunderung und Empörung ausgelöst.
Potsdamer Neueste Nachrichten

In einem Gutachten für die Enquete-Kommission wird dem Land ein gutes Zeugnis ausgestellt
Potsdamer Neueste Nachrichten

Nächste Krise in Brandenburgs Enquete-Kommission: Erneut springt mit Prof. Stefan Appelius ein Gutachter ab – mit heftigen Vorwürfen gegen Rot-Rot.
Potsdamer Neueste Nachrichten

Die Gewinner des “einheitspreis 2011 – Bürgerpreis zur Deutschen Einheit” stehen fest. Im zehnten Jahr des mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Wettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb werden acht Preisträgerinnen und Preisträger geehrt. Sie wurden von einer unabhängigen Jury unter Vorsitz von Dr. h.c. Joachim Gauck ausgewählt. Seit März waren rund 270 Bewerbungen und Nominierungen bei der bpb eingegangen.
Bildungsclick.de

Die schwarz-gelbe Koalitions-Mehrheit im Bundestag will das umstrittene Stasi-Unterlagen-Gesetz gegen den erklärten Widerstand des Bundeskanzleramtes in der kommenden Woche verabschieden.
Mitteldeutsche Zeitung via Presseportal.de
hierzu auch eine Pressemitteilung des Bundestags

Die SPD-Bundestagsfraktion droht mit einer Verfassungsklage gegen die von der Bundesregierung geplante Novelle zum Stasi-Unterlagen-Gesetz.
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Zu dem Thema Stasi-Leute in der BStU ein Interview mit dem Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Lutz Rathenow im
ZDF Morgenmagazin
sowie ein Kommentar in der
Märkischen Allgemeinen

und ein weiterer Artikel in der
Mitteldeutschen Zeitung

Was tun mit dem Erbe kommunistischer Spitzeldienste? Die Frage stellte sich 1989/90 im gesamten Ostblock. So früh wie in Deutschland wurden die Akten nirgendwo freigegeben. Zu Ende ist die Aufarbeitung noch lange nicht.
Deutsche Welle

Für 28 Jahre Mauer hatte sich die linksradikale “Junge Welt” am 13. August bedankt. Anschließend kündigte Fraktionschef Gysi einen Anzeigenboykott an. Den wird es nicht geben.
Tagesspiegel

Wustermarker Wählergemeinschaft fordert nach Offenbarung von Stasikontakten Rücktritt des Wustermarker Bürgermeisters
Märkische Allgemeine

Über die Vertreibung der Deutschen ist noch viel zu sagen: Erika Steinbach wehrt sich gegen Diffamierungen und die Relativierung von verletztem Menschenrecht.
FAZ

Seit März dieses Jahres ist Roland Jahn als Nachfolger von Joachim Gauck und Marianne Birthler Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Unter dem Titel “Ein Rebell als Behördenchef” hat Gerald Praschl nun die erste Biografie über Jahn geschrieben.
D-Radio

In Zeiten, in denen selbst der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher darüber sinniert, ob linke Köpfe recht haben, macht sich die Links-Partei selbst zum Gespött.
Frankfurter Rundschau


ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN

Wolfgang Lehmann wurde in der SBZ und DDR gefoltert., floh in den Westen. Sein Lebensbericht schockiert
BZ

Der Vorstellungstermin bei Erich Honecker kam überraschend und verlief anders als erwartet. Honecker brauchte dringend einen Dolmetscher – und wollte Wolfgang Ghantus. «Er hat mich fröhlich und burschikos empfangen», erinnert der sich an die Begegnung im Jahr 1950.
Mitteldeutsche Zeitung

Geburtsstunde von Bündnis 90 – Vor 20 Jahren gründeten Bürgerrechtsgruppen der ehemaligen DDR eine neue Partei
D-Radio.de

Wie Rentner in der DDR wirklich lebten – Altersarmut in der DDR
Super Illu

Gewandhaus-Architekt war bei der Stasi – „Als IM habe ich mich eigentlich nie gefühlt“
Leipziger Volkszeitung

Tatjana Sterneberg wollte einen Italiener heiraten und landete dafür drei Jahre im Gefängnis
Märkische Allgemeine


DIVERSES

Die Stühle reichten am Dienstagabend im Perleberger DDR-Geschichtsmuseum nicht aus: So viele Interessenten waren gekommen, um sich über die Zwangsaussiedlungen aus dem Grenzgebiet der Prignitz am 3. Oktober 1961 und ihre Folgen für die Opfer zu informieren.
Märkische Allgemeine

Das Thema «Staatssicherheit» wird nach Ansicht von Experten in der deutschen Literatur äußerst selten behandelt. «Es gab und gibt nur wenige Ausnahmen, die bemerkenswerteste ist dabei Uwe Johnson», sagte der Berliner Literaturwissenschaftler, Matthias Braun,
Ostseezeitung

Spricht man bei Gedenkveranstaltungen, Tagungen oder Bundestagsreden von den Opfern der SED-Diktatur, so wird eine Opfergruppe häufig vergessen: die Zwangsausgesiedelten. Auf Point Alpha erinnerten sich Zeitzeugen und berichteten von ihren Erlebnissen.
Fuldaer Zeitung
In Südthüringen

Der Umgang deutscher Schriftsteller mit dem Thema «Staatssicherheit» in der DDR und danach steht an diesem Donnerstag im Mittelpunkt der Uwe-Johnson-Tage 2011.
Ostseezeitung
NDR

Mit Jeans und Maultrommel: Buch über DDR-Jugendkultur
In seinem “Kunden-Buch” zeichnet Musik-Kenner Michael Rauhut ein facettenreiches Porträt der DDR-Jugendkultur.
Ostthüringer Zeitung

Darf man sich über Hitler und Ulbricht lustig machen? Leander Haußmann (52, „Sonnenallee“) darf das!
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Schüler, die nichts von der DDR wissen und die Walter Ulbricht nicht kennen, lernt Burkhard Seeberg immer häufiger kennen. „In den Schulen hat keiner mehr das geteilte Deutschland erlebt“, sagt der 56-Jährige. Gegen dieses Vergessen und Unwissen kämpft er an.
Münsterländische Zeitung

Seit September 2011 ist in der Godewind Edition vom Lexikus Verlag der mitreißende biographische Roman “Wie ich meine Jugend überlebte” erhältlich, der dem Autor Fenske bereits im Vorfeld viele Sympathien und Aufmerksamkeit entgegengebracht hat. Heute lebt der Autor in Nordrhein-Westfalen, aber die Handlung spielt nahe Berlin.

Im teilweise autobiographischen Roman erfährt der Leser vom Schicksal Mäxchen Olgarts, der als Junge nach Stalinschem Recht zu 10 Jahren Lagerhaft im Gulag Sachsenhausen verurteilt wird und diese Haft mit vielen Schutzengeln durchhält.
Weitere Informationen und ein Interview mit dem Autor finden Sie hier

REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG

Kinder als Staatseigentum: Katrin Behr ist vier, als die DDR-Behörden sie ihrer Mutter wegnehmen und in eine linientreue Familie stecken. Die Opfer solcher Zwangsadoptionen leiden bis heute. Die Geschichte eines Traumas.
Süddeutsche Zeitung


VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN


Berlin – 24. September 2011 – 11.00 Uhr

UOKG-Tagung
„Zwangsausgesiedelte als Opfer von Mauer und deutscher Teilung“

Ort:
Rotes Rathaus Berlin, Eingang Jüdenstraße, Raum 338

Tagungsgebühr: 10 €/ ermäßigt 5 € inklusive Imbiss

11.00 Uhr
Eröffnung des Kongresses durch Rainer Wagner, Bundesvorsitzender der UOKG

11.15-11.55 Uhr
„Die beiden Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze“
Inge Bennewitz, Publizistin

11.55-12.05 Uhr Diskussionsmöglichkeit

12.05-12.35 Uhr

„Zwangsaussiedlung im eigenen Land- ein Zeitzeugenbericht“
Ernst-O. Schönemann, 1. Stellvertreter des UOKG-Bundesvorsitzenden

12.35-13.05 Uhr

„Psychische Beeinträchtigungen infolge Zwangsaussiedlung- zwei Studien“
Inge Bennewitz, Publizistin
13.05-13.15 Uhr Diskussionsmöglichkeit´

13.15-14.00 Uhr Mittagspause/Imbiss

14.00-14.30 Uhr

„Mahnung und Erinnerung an den Verlust der Heimat in Hohen Neuendorf 1961“

Uwe Scholz, Zeitzeuge

14.30-15.15 Uhr

„Waren die Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze eine Deportation?“

Brigitta Kögler, Rechtsanwältin

15.15-15.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit

15.30-16.00 Uhr Kaffeepause

16.00-16.30 Uhr

„ ‚In der Tasche die geballte Faust‘ – Die Bernauer Straße – meine Schicksalsstraße“
Jörg Hildebrandt, Publizist

16.30-17.15 Uhr

„Die Zwangsräumungen und Zwangsumsiedlungen in der Bernauer Straße“
Dr. Gerhard Sälter, Historiker, Gedenkstätte Berliner Mauer
17.15 Uhr Abschlussdiskussion

Die Veranstaltung wird von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert

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Berlin, - 25.9.2011 – 19.30 Uhr

Hinter der Mauer.
Glienicke – Ort der deutschen Teilung
D
er unbekannte Ort

Als im November 1989 die Mauer fiel, konnte man die »Sondersicherheitszone « Klein-Glienicke erstmals ohne Passierschein betreten. Viele Menschen kamen, um diese »terra incognita« – diesen unbekannten Ort – das erste Mal zu betreten. Wir stellen mit Peter Rohn und Rolf Hirche zwei Männer vor, die mit ganz unterschiedlicher Perspektive dieser einst hermetisch abgeriegelten Zone begegneten. Der Potsdamer Peter Rohn mit dem »Ostblick« und der West-Berliner Rolf Hirche mit dem »Westblick«. Beide haben auf ihren »Exkursionen« nach Klein-Glienicke fotografiert. Besonders Rohn hat in einer beeindruckenden Sequenz von Fotos ein gültiges Zeugnis dieser Zeit geschaffen. Diskussion mit Peter Rohn und Rolf Hirche sowie einer Präsentation mit ihren Fotos aus der Zeit der Maueröffnung in Klein-Glienicke.

Moderation: Jens Arndt

Ort:
Orangerie des Schlosses Glienicke,
Königstraße 36, 14109 Berlin

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Am 27. September 2011 um 19.00 Uhr lädt die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde zu einer hochkarätig besetzten Veranstaltung zum Thema “Häftlingsfreikauf aus der DDR” ein.
Weitere Infos finden Sie hier

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Berlin – 28. September 2011 – 18.30 Uhr

Erinnerung und Gesellschaft. Formen der Aufarbeitung von Diktaturen in Europa“

Veranstalter sind die Landesvertretung, die Werner Reimers Stiftung und die Bundesstiftung Aufarbeitung. Anlass ist das Erscheinen eines Sammelbandes zum Thema der Veranstaltung.

Ausführliche Programminformationen finden Sie auf der Webseite . http://www.stiftung-aufarbeitung.de/veranstaltungen-2011-1572.html?id=1723

Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung bis zum 21. September möglich. Informationen zum Anmeldeprozedere finden Sie ebenfalls auf der Webseite.

Ort: Hessische Landesvertretung beim Bund, In den Ministergärten 5, 10117 Berlin

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Berlin – 29. September 2011 – 20.00 Uhr

Vorstellung der September-Ausgabe 2011 von HORCH UND GUCK-Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur mit Film und Diskussion:

Armut in der DDR – Abgeschrieben im sozialen Märchenland?

Gezeigt wird:
DAS HAUS, Dokumentarfilm von Thomas Heise
(Progress Film-Verleih)

In Diskussion:
Dr. Stefan Appelius, Historiker, Potsdam
Peter Grimm, Redakteur von HORCH UND GUCK

Ort: Buchhandlung 89, Grünberger Str. 84, 10245 Berlin-Friedrichshain

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Berlin 5. Oktober 2011 – 19:00 Uhr

Die Vergessenen. Tod, wo andere Urlaub machen

wie viele Menschen versuchten, über Drittländer aus der DDR in die Freiheit zu fliehen, ist bislang nur wenig erforscht und aufgearbeitet worden. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur nimmt den 50. Jahrestag des Mauerbaus zum Anlass, um an die Menschen zu erinnern, die über Bulgarien in den Westen fliehen wollten. Wie viele Menschen diesen Versuch mit ihrem Leben bezahlten, wie viele von ihnen gefangengenommen und jahrelang in DDR-Gefängnissen saßen, ist nach wie vor nicht bekannt.

Die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur präsentiert den bewegenden Dokumentarfilm „Die Vergessenen. Tod, wo andere Urlaub machen“ von Freya Klier und Andreas Kuno Richter, der in Koproduktion mit RTL und mit Förderung durch die Bundesstiftung Aufarbeitung erstellt wurde. Wir freuen uns sehr, dass am anschließenden Gespräch neben der Autorin Freya Klier auch Thomas Müller teilnimmt, dessen Fluchtversuch über die bulgarische Grenze im Film erzählt wird.

Ort:
Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin

zum Programmflyer


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Hannover – 14.10.2011 – 13:00 Uhr

Teilung – Unrecht – Aufarbeitung

Eine Veranstaltung des Niedersächsichen Innenministeriums mit der VOS.

Anmeldungen bis zum 30.9. 2011 erbeten.

Anmeldung und weitere Informationen unter:

Nds. Ministerium für Inneres und Sport
Referat 45,
Postfach 221,
30002 Hannover
Email:
mi-referat-45@mi.niedersachsen.de
Fax: 0511 / 120 99 4664

Veranstaltungsort:
Akademie des Sports
Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10,
30169 Hannover

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Am 7. November 2011 findet zum vierten Mal das ganztägige Hohenschönhausen-Forum statt. Unter dem Titel “Vom Verrat der Intellektuellen – Diktaturverklärung gestern und heute” diskutieren Experten über die Rolle von Philosophen, Schriftstellern und Künstlern in Diktaturen. Wer Interesse hat, sollte sich bereits jetzt den folgenden Termin vormerken:

07. November 2011
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstr. 13a, 13055 Berlin


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Bitte beachten Sie auch die Veranstaltungshinweise in dem Newsletter des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Sachsen Anhalt, den Sie auf dessen Homepage finden.

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In der Anlage finden Sie den Veranstaltungsplan der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus für das vierte Quartal 2011

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Desweiteren möchte ich Sie auf die regelmäßigen Veranstaltungen des „Osteuropazentrums Berlin (OEZ) aufmerksam machen. Weitere Informationen über das OEZ und dessen Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage http://www.osteuropa-zentrum.de/

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Außerdem lohnt es sich, einen Blick auf die die regional gegliederte Übersicht über die derzeit stattfindenden Ausstellungen der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
BStU Austellungsübersicht, BStU Veranstaltungskalender

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Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:

Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Robert Havemann Gesellschaft e.V.
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnernung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft

Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus

Havemann-Gesellschaft

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