49. KW 2012

——-Originalmeldung——-
Datum: 14.12.2012 21:51:46
Betreff: Wochenrueckblick 49. KW

DER WOCHENRÜCKBLICK

Herausgegeben von der

Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wünsche Ihnen eine interessante und  informative Lektüre.

Irina Bitter

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Wer den Stasi-Beauftragten abschafft, gefährdet Menschenleben Das Amt des Thüringer Stasi-Beauftragten soll reformiert werden. Wissen Sie warum?  Das Amt muss weiterentwickelt werden, um die ursprüngliche Intention an die heutige Zeit anzupassen.  In Sachsen ist die Zahl der Betroffenen, die sich beraten lassen, in diesem Jahr gestiegen. Auch die Zahl  der Anträge auf Akteneinsicht hat deutlich zugenommen.  thueringer-allgemeine.de

Wie viele Beauftragte sich Thüringen leisten kann – oder auch nicht Erfurt. Ab dem nächsten Jahr soll es einen neuen Landesbeauftragten geben. Dies zumindest steht in  einem Gesetzentwurf, den die Koalitionsfraktionen von CDU und SPD ersonnen haben. otz.de

Gesteigertes Vertrauen in Verlautbarungen des Bundesbeauftragten Der Aussage des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR, dass ein  Betroffener als IM für den Staatssicherheitsdienst tätig gewesen sei, kann ein gesteigertes Vertrauen  entgegen gebracht werden. Bei dem Bundesbeauftragten handelt es sich um eine Bundesoberbehörde,  der durch Gesetz die Aufgabe zugewiesen ist, die Stasi-Unterlagen auszuwerten und zu archivieren.  rsw.beck.de

Pläne für DDR-Geheimdienstzentrale Wenn das Mielke wüsste: Der Chef der MfS-Unterlagenbehörde möchte die frühere Zentrale des DDR-Geheimdienstes zum Campus der Demokratie machen. Roland Jahn sieht das Lichtenberger  Areal als lebendigen Ort für Forschung, Bildung und Diskussion – und träumt von einem  Stones-Konzert auf dem Dach. tagesspiegel.de pnn.de

IM “Christoph” – das geschützte Vertrauen auf Auskünfte der Stasi-Unterlagenbehörde Der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR ist eine  Bundesoberbehörde. Demgemäß ist die Presse mit einem gesteigerten Vertrauen in dessen  Verlautbarung geschützt. rechtslupe.de

BGH stärkt Presserechte bei Verdacht auf Stasi-Tätigkeit Der Bundesgerichtshof hat die Rechte der Presse bei einem Verdacht der Stasi-Tätigkeit eines  Politikers gestärkt. Ein wichtiges Indiz für die Zulässigkeit einer Verdachtsberichterstattung sei  dabei, dass die Stasi-Unterlagenbehörde sich in dem jeweiligen Fall klar positioniert habe,  entschied der Bundesgerichtshof (BGH) am Dienstag in Karlsruhe. derwesten.de welt.de

Meinungs- und Medienmonopol der SED “Unsere Presse – die schärfste Waffe der Partei” – so lautete der auf Lenin zurückgehende Leitsatz  der SED-Führung. Die Medien in der DDR waren nicht frei, sie hatten eine eindeutige Funktion: Sie  mussten im Sinne des Sozialismus wirken. Die Sendung zeigt die Instrumentalisierung von Presse,  Hörfunk und Fernsehen für Propaganda- und Agitationszwecke. Sie stellt die Strukturen dar, die  Mechanismen und die Wirkung der Medien in der DDR.  br.de

Gerlinde Stobrawa verlässt den Landtag Brandenburg Potsdam. Die umstrittene Landtagsabgeordnete der Linken, Gerlinde Stobrawa, hat ihr Mandat  niedergelegt. Als Grund für ihren Rückzug gab die 63-Jährige gesundheitliche Gründe an. maerkischeallgemeine.de rbb-online.de pnn.de

Auf Gerlinde Stobrawa folgt René Kretzschmar Umstrittene Linke-Abgeordnete verlässt den Landtag Brandenburg / Nachfolger steht fest maerkischeallgemeine.de
Stasi-Vorwürfe: Gens wehrt sich
Hiddensee. Nach den Stasi-Vorwürfen geht Hiddensees Bürgermeister Thomas Gens (parteilos) in  die Offensive. Vor der umstrittenen Gemeindevertreter-Sitzung am Donnerstagabend (bei  Redaktionsschluss noch nicht beendet) griff der 42-Jährige die Ehrenkommission des  Amtsausschusses West-Rügen an. Das Gremium habe „die Rechtsstaatlichkeit mit Füßen  getreten“, sagte Gens gegenüber der OZ. ostsee-zeitung.de

Linkspartei-Politiker Porsch unterliegt im Streit um MfS-Vorwürfe neues-deutschland.de

Möbel-Gigant in der KritikSteuertricks, Stasi, Spionage – die dunklen Seiten des Ikea-Imperiums Über 655 Millionen Besucher zählt Ikea weltweit pro Jahr. Der Möbelgigant gibt sich freundlich, die  Preise sind niedrig. Doch immer wieder machen die Schweden mit Schlagzeilen von sich reden, die  so gar nicht zum Image passen wollen. focus.de

Enquetekommission: Gutachter loben “Brandenburger Weg” Potsdam. Die im Brandenburg der Nachwendezeit getroffenen politischen Grundsatzentscheidungen  können sich im Vergleich mit anderen Ost-Ländern durchaus sehen lassen. Zu diesem überwiegend  positiven Fazit der Ära Stolpe kommen Forscher aus Leipzig und Berlin in einem Gutachten für die  Enquetekommission. moz.de

Schule der Verräter Die Stasi suchte ihre Inoffiziellen Mitarbeiter sogar unter Kindern und Jugendlichen. Nach der Wende  blieben Mielkes kleine Helfer allein zurück. Viele wurden vergessen. Sind sie Täter oder Opfer?  tagesspiegel.de

Vom Chemnitzer Kaßberg in den Westen Eines der dunkelsten Kapitel der DDR-Geschichte versteckt sich auf dem beschaulichen Chemnitzer  Kaßberg. In unmittelbarer Nachbarschaft des beliebten Wohngebiets befindet sich das leer stehende  Kaßberg-Gefängnis. Ein imposanter Bau und zugleich ein Ort nahezu unbekannter Geschichte – die  Geschichte vom Menschenhandel in der SED-Diktatur. mdr.de

Das Rätsel «Tripperburg» Halle (Saale). Wurden in den 70er Jahren Frauen in Halle willkürlich in eine geschlossene Abteilung  für Geschlechtskrankheiten des städtischen Bezirkskrankenhauses eingeliefert? Wurden an ihnen  medizinische Experimente durchgeführt und wurden sie dort unter Zwang als inoffizieller  Mitarbeiter der Stasi angeworben? mz-web.de

Von “Zelleninformatoren” und Haftbedingungen in der Rostocker U-Haft der Stasi Dr. Tobias Wunschik, Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Forschung des BStU und Experte für den  DDR-Strafvollzug in der DDR, verfasste daraufhin gemeinsam mit Jenny Schekahn eine Studie über  diese “Zelleninformatoren”, ihre Haftbedingungen sowie die angeblichen Delikte aller Häftlinge in  dieser Haftanstalt. So entstand eine erste wissenschaftliche Untersuchung über die Haftbedingungen  im Stasi-Gefängnis der ehemaligen Bezirkshauptstadt an der Ostsee. bstu.bund.de

Wir werden im Abi sogar in Stasi geprüft Hier wird nicht nur für Mathe- und Deutschklausuren gepaukt. Am Friedrich-Ebert-Gymnasium in  Wilmersdorf wird auch in Stasi geprüft. Alisa (20) und Ezgi (16) wälzen dicke Ordner. Alle Akten haben  den Stempel des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU). Die beiden Mädchen schnüffeln  nicht nur aus Neugier in den Dokumenten, sie lernen darin für ihre Prüfungen. Als einzige Berliner  Schule unterhält das Friedrich-Ebert-Gymnasium ein Archiv mit Hunderten Akten aus dem Reich des  Stasi-Ministers Mielke. bz-berlin.de

Die Gegenwart der Vergangenheit Eine neue Studie von Historiker Michael Schwartz beschäftigt sich mit der erschütternden Frühgeschichte des Bundes der Vertriebenen. Ein Schritt zur Aufarbeitung der Vergangenheit, dem weitere Schritte folgen müssen. tagesspiegel.de

In der DDR-Kunst wandelte sich Bild und Funktion des Arbeiters Der TLZ-Gastautor Paul Kaiser ist der Kurator der Ausstellung “Abschied von Ikarus. Bildwelten in der in  der DDR”, die derzeit im Neuen Museum Weimar zu sehen ist. In seinem Beiträg erläutert er, wie sich  Bild und Funktion in der DDR-Kunst wandelte und am Ende der Werktätige ungeschönt als Spiegel der  Gesellschaft stand. tlz.de

Sonderausstellung in der Flohburg “Von Liebe und Zorn – Jung sein in der Diktatur” Nordhausen. Erfurt in den 1970er Jahren. Die Freunde “Barry” und “Fetzer” sind jung und voller Träume.  Paris oder San Francisco würden sie gerne sehen, oder nur einmal ein Konzert von Pink Floyd besuchen. In  dem Land, in dem sie leben, sind solche Sehnsüchte unerwünscht. Der Staat tut alles dafür, dass aus  Jugendlichen wie Berry und Fetzer “sozialistische Persönlichkeiten” werden. Als offensichtlich wird, dass  die Bildungs- und Kulturpolitik der SED bei den beiden Freunden keine Früchte trägt, wird zu anderen  Maßnahmen gegriffen. Diese reichen von anfänglich kleinen Einschränkungen im Alltag bis hinzu  harten Repressionsmaßnahmen. thueringer-allgemeine.de

Lengsfeld las auf Point Alpha Vera Lengsfeld erzählt in ihrer Autobiografie „Ich wollte frei sein. Die Mauer, die Stasi, die Revolution“  von ihrem schwierigen Leben zu DDR-Zeiten, in denen sie sogar von ihrem eigenen Ehemann bespitzelt wurde.  fuldaerzeitung.de

AUS DEN VERBÄNDEN

Liebe Mitglieder und Freunde vom Menschenrechtszentrum Cottbus, am gestrigen Tag hat IKEA im Rahmen einer Veranstaltung der UOKG (Union der Opferverbände Kommunistischer  Gewaltherrschaft) in Berlin zugegeben, spätestens seit 1981 gewusst zu haben, dass möglicherweise – wie der  Geschäftsführer von IKEA Deutschland, Peter Betzel, betonte – politische Gefangene für die Herstellung von  IKEA-Möbeln eingesetzt wurden. Als erste Menschenrechtsorganisation in der Bundesrepublik hatte 1982 die  Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) davon berichtet, wurde aber als „Kaltekrieger“ abgestempelt.  Betzel betonte in seinem Bericht, den ich Ihnen in der Anlage schicke, dass IKEA nur Endprodukte in der DDR kaufte.  Auf unsere Frage hin, wie es mit den Zulieferbetrieben ist, konnte er nichts sagen. Der jetzige Bericht sei nur eine erste Zwischenbilanz. Die UOKG wird die Thematik IKEA und Zwangsarbeit in den DDR-Gefängnissen wissenschaftlich erforschen. Diese  Forschungsarbeit soll auch von IKEA unterstützt werden. Wir sind der Ansicht, dass diese Forschungsarbeit nicht  nur die Endprodukte betreffen sollte. Es sollte genauso erforscht werden, wo und unter welchen Bedingungen  die Zulieferer für die Endproduktion in der DDR arbeiten ließen. Wir möchten wissen, ob möglicherweise das  Zuchthaus Cottbus davon betroffen war. Auf dem Gefängnisgelände hat der VEB-Sprela produzieren lassen.  Waren sie möglicherweise Zulieferer für IKEA-Produkte? Ich bitte diejenigen unter Ihnen, die bei Sprela  gearbeitet haben, zur Aufklärung beizutragen und uns folgende Fragen zu beantworten: Angaben zu Ihrer Person (Name, Adresse, Telefon, Haftgrund und Haftzeit) Wie lange haben Sie bei Sprela gearbeitet? Was für Materialien haben Sie verarbeitet? Waren sie gesundheitsgefährdend? Was genau haben Sie hergestellt? Bitte beschreiben Sie das Produkt (Formen und Größen), die Arbeitsprozesse, die Maschinen. Haben Sie gewusst, für welchen Zweck Sie diese Gegenstände produzieren? Wofür konnte man sie verwenden? Haben Sie möglicherweise irgendwelche Verpackungsmaterialien oder Kisten gesehen, woraus ein Bestimmungsort oder Firma zu entnehmen war? Bitte beschreiben Sie Ihre Arbeitsbedingungen (Norm, Schutzmaßnahmen, Bekleidung, usw.) Gab es zu Ihrer Zeit eventuell einen Arbeitsunfall bei Sprela? Wurde er behandelt? Gab es Folgen? Gab es eventuell während Ihrer Haftzeit und Arbeit bei Sprela eine Änderung in der Produktion? D.h. dass Sie plötzlich  ganz andere Produkte herstellen sollten? In diesem Fall bitte genauso wie oben die Produktion beschreiben. Wie viele Personen waren zusammen mit Ihnen in dieser Produktionsstätte? Wo war sie genau – im EG des  Sprelagebäudes oder im 1. OG? Wenn Sie besondere Erlebnisse bei Sprela zu berichten haben, fügen Sie sie bitte hinzu. Liebe Freunde, bitte entschuldigen Sie uns, wenn wir Sie mit so vielen Fragen überfordern. Sie dienen der korrekten  und leichteren Erfassung. Wenn Sie uns aber diese Fragen beantworten, tragen Sie zur Aufklärung eines dunklen Kapitels der deutsch-deutschen Geschichte erheblich bei. Wir werden unsere Erkenntnisse dem Wissenschaftler  anbieten, der die Forschungsarbeit leisten wird. Wir möchten uns aber nicht auf seine Erkenntnisse verlassen, die  er über irgendwelche offiziellen Unterlagen aus Archiven (BStU u.ä.) irgendwann gewinnen wird. Unser Wunsch ist,  Ihre Erinnerungen und Erlebnisse festzuhalten, weil sie uns Wert sind. Wir kennen ein paar Unterlagen von VEB-Pentacon,  die nichtssagend sind. Unterlagen von Firmen, die untergegangen sind, sind mühsam zusammenzukriegen und geben  grundsätzlich eine sehr eingeschränkte Realität wieder. Mit Ihren Informationen können wir für unsere Dauerausstellung  und eine zukünftige Sonderausstellung über die Zwangsarbeit die Aufarbeitung der Geschichte unseres Gefängnisses  und des Unrechts, was Ihnen geschah, vorantreiben. Andererseits sollten Ihre Informationen auch dazu beitragen,  dass solche Unternehmen wie IKEA, die erheblich von Ihrer Arbeit profitiert haben könnten, vielleicht perspektivisch  eine Entschädigung in irgendeiner Form zahlen. Erste Forderungen dazu gab es gestern. Ich betone jedoch nochmal,  dass wir nicht wissen, ob VEB-Sprela in Cottbus ein Zulieferbetrieb für die IKEA-Möbelproduktion in den DDR-Gefängnissen  war. Noch sind wir ganz am Anfang einer Forschungsarbeit. Helfen Sie uns bitte dabei! Leiten Sie diese Email auch an andere  ehemalige Cottbus-Häftlinge weiter. Danke!

Mit freundlichen Grüßen

Sylvia Wähling Geschäftsführende Vorsitzende Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. Leiterin der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus Bautzener Straße 140 03050 Cottbus Tel: (0355) 290133-0, Durchwahl – 12 Fax: (0355) 290133-33 Funk: 0172-34 74 17 9 sylvia.waehling@menschenrechtszentrum-cottbus.de www.menschenrechtszentrum-cottbus.de

ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN

Der Wahrheitssucher. Szenische Lesung zu Stefan Heym im Berliner Theater im Palais Dieser Autor war so etwas wie das Gewissen eines Landes. Mitte der sechziger Jahre avancierte er darum  neben Robert Havemann und Wolf Biermann zum Hauptfeind des SED-Parteiapparats. Erich Honecker  erklärte auf dem 11. Plenum des ZK der SED im Dezember 1965 dem berüchtigten »Kahlschlag«-Plenum:  »Werktätige haben in Briefen gegen Stefan Heym Stellung bezogen, weil er zu den ständig negativen  Kritikern der Verhältnisse in der DDR gehört. neues-deutschland.de

90 Jahre Landkreis: Kurt Hecht amtierte als Gothaer Landrat Gotha. Am 10. September 1949 vermeldete die SED-Zeitung “Das Volk” die Wahl von Kurt Hecht zum neuen  Landrat. Das war so vorgesehen, ging allerdings nicht so problemlos über die Bühne, wie sich das die SED  gewünscht hatte. “Die LDP und CDU machten, obwohl sie in einer vorangegangenen Kreis-Antifablocksitzung  eine andere Haltung eingenommen hatten, die Abstimmung zu einer politischen Machtprobe”, schreibt das SED-Blatt. gotha.thueringer-allgemeine.de

Erwin Jöres. Kommunist geht durch die Hölle von Hitler und Stalin Halle(Saale). Die Bilanz seines politischen Lebens fällt nüchtern aus, der Schmerz, die Angst, der Hunger sind  unvergesslich. Und die Verzweiflung auch, gegen die er sich mit aller Kraft gestemmt hat. “Ich habe das alles  nur überlebt, weil ich den Willen hatte, das zu durchleben”, sagt Erwin Jöris. 100 Jahre alt ist er in diesem Jahr  geworden, geboren 1912 wie Erich Honecker. “Ich habe versucht, Lebensmut zu beweisen, auch für die  anderen, die das nicht konnten. Nicht mehr konnten.” mz-web.de

Versuch einer Lokalisierung von Erinnerungen an alte Ostberliner Knäste (1995) Man sollte denken, daß die Bundesrepublik Deutschland sich gern als das menschlichere System präsentiert  und dementsprechend freudig die Stasi- und Justizfolterhöhlen aus der DDR-Zeit all denjenigen vorführt, die  sie sehen wollen oder nicht. Karawanen von Schülern, sollte man glauben, werden durch diese Stätten der  Unmenschlichkeit geführt und mehr oder freiwillig mit den Opfern des SED-Regimes konfrontiert. Dem ist nicht so. belfalas.de

Buch Krzysztof Wojciechowski (Hrsg.) Andersdenkende.  Oppositionelle aus dem Raum Frankfurt (Oder) – Gorzów Wielkopolski berichten Der 2. Band in der Publikationsreihe der brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragten ist erschienen: Dreizehn  polnische und ostdeutsche Dissidenten geben konkrete Einblicke in ihre Lebenswelt unter der kommunistischen  Diktatur. Sie beschreiben die oft beschwerlichen Wege vom Arrangement über die Abkehr bis hin zum Widerstand.  Zur Sprache kommen die Unterschiede des oppositionellen Daseins in Polen und in der DDR, die mit der jeweiligen  Geschichte und Tradition in beiden Ländern, aber auch mit den spezifischen politischen Rahmenbedingungen  verbunden sind. Mit den Interviews sind hervorragende Zeitdokumente entstanden, die jene geistigen und  moralischen Ressourcen vermitteln können, aus denen die Kraft erwuchs, ein hoch gerüstetes politisches  System zu Fall zu bringen. Über den Herausgeber:  Krzysztof Wojciechowski, geb. 1956 in Warschau, arbeitet seit 1991 an der  Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, für die er das Collegium Polonicum in Slubice,  eine gemeinsame Einrichtung der Viadrina und der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań, leitet. Er ist  Gründer des Vereins „My Life – erzählte Zeitgeschichte e. V.“ (mylife-online.eu ), dessen Archiv Hunderte  Biografien von Bewohnern des deutsch-polnischen Grenzgebietes umfasst. Das Buch ist ab dem 17.12.2012 im Buchhandel erhältlich und kostet 19,00 €. Es kann auch bei der  Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur für 3,00 €  Bereitstellungsgebühr plus 1,20 € Versandkosten bestellt werden.

Buch Ute Becker
Erschütterungen
Der Versuch eines Lebens

Broschur, 14 x 21 cm, 402 Seiten, 24 Fotos, 19,90 €
ISBN 978-3-940452-31-3
Ute Becker wurde im August 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, in das bombardierte Berlin hinein geboren.  Neben künstlerischen Stu­dien und Ausbildungen führte ihr bewegtes und bewegendes Leben nach West- und  Südosteuropa, und später in die Umwelt-Politik in Westberlin.

Buch
Detlef W. Stein, William Totok (Hg.)
Die Kirche in Osteuropa im Kommunismus
Hardcover, 14 x 21 cm, 462 Seiten, 49,90 €
ISBN: 978-3-940452-49-8 Edition Südosteuropaforschungen, Band III
Dieser Band basiert auf zeithistorischen Beiträgen, die in der Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte,  Literatur und Politik (HJS) in den letzten Jahren veröffentlicht wurden.
Die Zeitschrift wurde zwischen 2000 bis 2009 vom Arbeitskreis für Geschichte und Kultur in Ostmittel- und  Sudosteuropa und dem Osteuropa-Zentrum Berlin herausgegeben.
Es wurden in erster Linie Aufsätze und Studien berücksichtigt, die sich mit dem Thema Kirche im Kommunismus  beschäftigten. Zwei neue Beiträge setzen sich mit dem Thema des antikommunistischen Widerstandes in  Osteuropa und in der DDR auseinander. Kirchenpolitische Ereignisse im schwierigen gesellschaftspolitischen  Umfeld in den kommunistischen Staaten stehen dabei im Mittelpunkt.
Buch
Susanne Baumbach
Kindheit und Jugend in drei Diktaturen
Gebunden, 14 x 21 cm, 16,90 € ISBN 978 3-942437-15-8  Edition DDR GESCHICHTE – Zeitzeugen  JANUAR 2013
Susanne Baumbach (Jg.1934) in Berlin geboren ist die Tochter eines Kaufmanns und einer Buchhändlerin,  sowie die Älteste von 6 Geschwistern.
Die Autorin ruft mit diesem autobiographisch geprägten Buch längst Vergangenes zurück in unsere Gegenwart.  Sie möchte dass die Erinnerung wach bleibt, wie in früherer Zeit gelebt wurde – oder zwangsläufig gelebt  werden musste. Die Hauptperson im Buch kann es selbst kaum glauben, dass sie Bürgerin dreier Regime war.  Ihre Kindheit erlebte sie im Deutschen Reich, nach 1945 war sie Schülerin in der Sowjetisch besetzten Zone und  in der DDR erlernte sie ihren späteren Beruf. Als ihre Eltern in den dreißiger Jahren heirateten, gehörten sie  dem Mittelstand an. Aus dessen Sicht stammen auch die Auffassungen über Kindererziehung, die sich  grundlegend unterschieden, von den heutigen. Die verbreitete Meinung war: „Ein Sohn hat einmal eine  Familie zu ernähren und ein Mädchen heiratet ohnehin!“ Folglich sollte eine Tochter auf eine mögliche  Ehe vorbereitet und einem Sohn die optimale Ausbildung garantiert werden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand ihre Mutter ohne Ehemann da, mittellos, mit 5 Kindern  und musste sich allen daraus ergebenden Herausforderungen im Berlin der Nachkriegszeit stellen. Und  es ging jetzt vor allem um eines: Die Erlangung der Selbständigkeit im Privaten, wie auch in der beruflichen  Orientierung – und damit der Beginn eines neuen Lebens.

die Ausgabe Nr. 3/2012 des Newsletters “Aufarbeitung Aktuell” ist online Über nachfolgenden Link http://stiftung-aufarbeitung.de/uploads/2012-pdf/nl-2012-3.pdf gelangen Sie zu  unserem elektronischen Infobrief, der dreimal jährlich über neue Ausstellungen, Forschungsprojekte, neu  erschlossene Archivalien, innovative Multimediaprojekte und neu verlegte “graue Literatur” informiert.  Die bisherigen Ausgaben des Newsletters finden Sie auf der Stiftungswebseite unter der RubrikRecherche  – Newsletter” (http://stiftung-aufarbeitung.de/newsletter-aufarbeitung-aktuell-1171.html ). www.geschichtsmesse.de

Buch Sybil Volks Torstraße 1 dtv, München, 398 Seiten, Euro 19,90, ISBN 978-3-423-28004-4 Dieses Haus hat einiges mitgemacht. Es steht an der Torstraße in Berlin. Erst gehörte es einem jüdischen Kaufmann,  dann zog ausgerechnet die Verwaltung der Hitlerjugend dort ein, später das Zentralkomitee der SED. focus.de

Buch Julia Schoch Selbstporträt mit Bonaparte Piper, 142 Seiten, Euro. 16,99 Euro. In dem Roman „Selbstporträt mit Bonaparte“ schlägt die 38-Jährige Julia Schoch einen hohen Ton an – dafür könnte  man sie als legitime Erbin von Christa Wolf rühmen. Ihr elegischer Sound, gespickt mit Konjunktiven, wird viele Leser  ansprechen. Auch thematisch schweift sie gern zurück in das „verschlafene“, „starre“, „verriegelte Land“ mit seinem  „süßen Frieden der Ausweglosigkeit“. Für Julia Schoch ist die DDR vor allem ein Synonym für ihre verlorene Kindheit,  die durch die Revolution abrupt beendet wurde. Ihr Buch kreist aber nicht um einen utopischen Gesellschaftsentwurf,  sondern um eine verschwundene Person, ebenfalls mit DDR-Biografie.  maerkischeallgemeine.de

Buch Tomas Kittan Das Zuchthaus Cottbus 2012 Zum 22. Jahrestag der Deutschen Einheit und zur Eröffnung der Gedenkstätte „Zuchthaus Cottbus“  liegt eine dritte Auflage dieser Sonderausgabe der „Cottbuser Blätter“ vor. Gegenüber der ersten  Ausgabe vom 9. November 2009 wurde der Umfang um 26 Seiten erweitert, allein im Vergleich  zur zweiten Auflage konnten 77 Fotos, Grafiken und Dokumente ergänzt werden. Einem Wunsch  der früheren „Politischen“ von Cottbus folgend, enthält die neue Ausgabe ein Namensregister,  was ihnen helfen soll, Informationen über frühere Haftkameraden zu finden. Diesem Ziel dient  auch die um Cottbuser Haftzeiten ergänzte Beschriftung der Porträt-Fotos. Von den seit 2009  verstorbenen Zeitzeugen wurden die Lebensdaten vervollständigt. Jetzt stellt sich auch das  „Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.“ vor, wird über die Eröffnung der Gedenkstätte berichtet  und werden die Ergebnisse der ersten Cottbuser Häftlingsbefragung präsentiert. Dokumentiert  werden die Haft von Mitgliedern der „Weißen Rose“ in Cottbus und die Entdeckung der letzten  „Nacht- und Nebel-Gefangenen“ aus der NS-Zeit (in Paris) sowie ihr Besuch in Cottbus als Ehrengast des Oberbürgermeisters. Weitere Publikationen zur Thematik sind in Arbeit. Das Autorenteam freut sich über Kritik und Anregung unter: t.kittan@gmx.de.  Der Buchpreis beträgt 22,90 Euro (Regia Verlag & Städtische Sammlungen Cottbus) und  kann beim Autor – Dr. Tomas Kittan – erworben werden.

Buch Ralf Georg Reuth, Hans-Wilhelm Saure, Andreas H. Apelt. Freigekauft – Der DDR-Menschenhandel BILD/ Kai Diekmann (Hrsg.), Piper-Verlag, Umfang: 208 S.
Fotos: Farbe und schwarz-weiß, Preis: 17,99 Euro
ISBN 978-3-492-05556-7 Freigekauft – Der DDR-Menschenhandel“: BILD erklärt ein geheimnisumwittertes Kapitel deutsch-deutscher  Geschichte. Es ist eines der geheimnisumwitterten Kapitel deutsch-deutscher Geschichte: Der Freikauf von politischen Häftlingen durch die Bundesrepublik Deutschland in den Jahren zwischen 1963 und 1989. Vor 50  Jahren nahm dieser Handel unter strenger Geheimhaltung seinen Anfang. Aus diesem Anlass veröffentlicht  BILD zusammen mit der Deutschen Gesellschaft e.V. das Buch „Freigekauft – Der DDR-Menschenhandel“.  Der bewegende Bild- und Textband beleuchtet die Ereignisse rund um den Freikauf von über 33.000 politischen  Häftlingen aus den Gefängnissen der DDR durch die Bundesrepublik Deutschland. Er schildert auch den Kampf  um Familienzusammenführungen, besonders der mehr als 2000 Kinder, die durch den Mauerbau von ihren  Eltern getrennt wurden.  Das 208 Seiten starke Werk informiert sowohl über die Ursprünge der sogenannten  „humanitären Bemühungen“ als auch über die historischen Hintergründe des über 26 Jahre währenden  „Menschenhandels“, der die Devisenkasse des SED-Staates mit rund 3,5 Milliarden D-Mark füllte. Mit jetzt  freigegebenen Geheimdokumenten, beeindruckenden Fotografien – einige davon bislang unveröffentlicht –  und seltenen Zeitzeugenberichten von Freigekauften und Akteuren schildert der Band in eindrücklicher  Weise persönliche Schicksale aus dieser Zeit. Autoren sind die BILD-Journalisten Ralf Georg Reuth und  Hans-Wilhelm Saure sowie der Publizist Andreas H. Apelt. „Mit diesem Buch wollen wir einen Beitrag leisten, die Erinnerung an den Freikauf und damit an die zweite  Diktatur in Deutschland wachzuhalten. Denn nur wer um die Unfreiheit weiß, kennt den Wert der Freiheit  und wird für diese eintreten“, so Herausgeber und BILD-Chefredakteur Kai Diekmann.

Buch Ralf Schröder Unaufhörlicher Anfang. Vorboten eines Romans Hg. von Michael Leetz. Edition Schwarzdruck, 624 S., brosch., 35 €. Jetzt, im »Unaufhörlichen Anfang«, verlässt der Mann, der sich selber nie so wichtig nahm (und  gestern fünfundachtzig Jahre alt geworden wäre), seinen stillen Posten und erzählt seine Geschichte.  Erzählt von Kindheit und Krieg, vom Slawistik-Studium, von naiver Stalin-Bewunderung und den Hoffnungen,  die dem Denkmalsturz Stalins folgten, von nüchterner Verlagsarbeit, Büchern und Autorenbegegnungen,  von altem und neuem Denken und den Umbrüchen, die der Herbst 1989 mit sich brachte. neues-deutschland.de

Buch Uli Schöler Wolfgang Abendroth und der „reale Sozialismus“. Ein Balanceakt. Berlin 2012 (Verlag für Berlin-Brandenburg), 216 S., 19,95 € Der Politikwissenschaftler Uli Schöler erörtert in dem Buch „Wolfgang Abendroth  und der ‚reale Sozialismus’. Ein Balanceakt“ das Verhältnis eines „Gründungsvaters“  der deutschen Politikwissenschaftler zur DDR-Diktatur zwischen Apologie und Kritik.  Direkt an den Quellen orientiert gelingt dem Autor ein anschauliches Bild der  politischen Entwicklung eines bedeutenden Intellektuellen zwischen Demokratie  und Sozialismus, Ideologie und Wissenschaft. hpd.de

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN

Vortrag und Diskussion Berlin, Mo, 24. Dezember 2012, 19.00
BERLIN-GESCHICHTE BAUEN UND ERZÄHLEN DAS DOPPELTE STADTJUBILÄUM 1987 UND DIE RÜCKKEHR ZUR HISTORISCHEN STADTMITTE Vortrag und Diskussion u.a. mit dem Kulturwissenschaftler Ulrich Eckhardt und dem Architekten Roland Korn. In  Kooperation mit dem Institut für Soziologie und dem Institut für Stadt- und Regionalplanung der Technischen  Universität Berlin und urbanophil.e.V.   www.tu-berlin.de Berlin hat vieles doppelt: Zoos, Opernhäuser, Kongresshallen sind die oft beschworenen Relikte der Teilung der Stadt. Doch auch bei vielen anderen städtebaulichen Entwicklungen hat es Parallelitäten und Gemeinsamkeiten gegeben – ungeachtet der konträren politischen Systeme und der in beiden Teilstädten gültigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konstellationen. Im geteilten Berlin folgte die Stadtentwicklung meist der politischen Logik der Systemkonkurrenz und der gegenseitigen Abgrenzung. Parallel – aber oft auch höchst unterschiedlich – setzten sich international wirkende Einflüsse und zeitgeschichtliche Strömungen in beiden Teilstädten durch, etwa die Rehabilitierung der Stadtgeschichte und des industriellen Erbes sowie die Nutzung des öffentlichen Raumes als Ort für künstlerische Interventionen. 25 Jahre nach dem in beiden Stadthälften groß gefeierten 750. Stadtjubiläum wird die Vortragsreihe „Teilung und Mauer – Städtebauliche Entwicklung im doppelten Berlin“ fortgesetzt, bei der zentrale Stadtentwicklungsprojekte aus der Epoche der Teilung mit Akteuren von damals analysiert und diskutiert sowie mit einem frischen Blick von heute kontrastiert werden. Veranstaltet wird die Vortragsreihe von der Stiftung Berliner Mauer gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin und mit urbanophil e.V.. Ort: Besucherzentrum Bernauer Straße 119, 13355 Berlin

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Berlin, Di. 08. Januar 2013, 19.00 Elfriede Brüning, 102-jährige Schriftstellerin Lästige Zeugen. Tonbandgespräche mit Opfern der Stalinzeit Das erschütternde Buch, basiert zum Teil auf Interviewaufzeichnungen mit Frauen die Zwangsarbeit im Gulag leisten  mußten. Begonnen hatte Elfriede Brüning (Jg. 1910) mit dieser Arbeit schon Jahre vor dem Ende der DDR, es konnte  aber erst danach erscheinen. Im Vorwort schrieb sie im Dezember 1989 u.a.: „Die Betroffenen aber, die nach ihrer  Befreiung bei uns lebten, sind keine Antikommunisten. Mit einigen habe ich gesprochen. Ihre Liebe gehört nach wie  vor der Sowjetunion, den sowjetischen Menschen, denen sie oft sogar ihr Überleben verdanken. So hat die Erinnerung  an die Lichtpunkte menschlicher Hilfsbereitschaft, von denen sie alle erzählen, allmählich die düsteren Ereignisse aus  ihrem Gedächtnis verdrängt, und es wird ihnen immer schwerer darüber zu sprechen. Auch wurden sie allzu lange  zum Schweigen – zum Verschweigen – angehalten . . .“ Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte

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Lesung Berlin, Fr. 11. Januar 2013, 19.00
Das System Unfreiheit. Ausbürgerung aus der DDR – Freiheit in Westberlin
Lesung mit JO STRAUSS (Berlin)
DDR 1985: Ein Berliner Paar landet glücklich nach dem Bulgarienurlaub auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld.  Eine gesonderte Personenkontrolle durch die Grenzpolizisten dämpft ihre Freude, die Heimat wieder erreicht  zu haben. Die politische Geheimpolizei Stasi des “Arbeiter- und Bauernstaates” konfrontiert sie in den folgenden  Tagen mit der Flucht ihres Sohnes nach Westdeutschland.
Und so geraten sie in einen Strudel von Ereignissen und Schikanen der Stasi, die beide einer Mittäterschaft bei  der Flucht überführen sollen. Monatelange Verhöre und Psychoterror des Geheimdienstes lassen keinen weiteren  Ausweg als die Ausreise nach West-Berlin. Das Ehepaar wird nach einigen Monaten kurzfristig zu ihrem Sohn in  den Westen abgeschoben – verliert aber alles Eigentum in Ost-Berlin an das sozialistische Regime.
Eine authentische OST-WEST-Geschichte, die hier ergreifend geschildert wird.
Ort: Studio im Hochhaus. Kunst- und Literaturwerkstatt
Zingster Str. 25 13051 Berlin (Nähe S. Bhf. Hohenschönhausen) —————————————

Vortrag Chemnitz, Do. 17. Januar 2013, 18.30 “Ein gut gehütetes Geheimnis…” Die U-Haft der Stasi in Leipzig von 1952 bis 1990 Referent: Martin Albrecht, BStU Moderator: Dr. Clemens Heitmann, BStU Die Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig befand sich in unmittelbarer  Nähe zum Stadtzentrum. Dennoch blieb ihr Standort vielen Leipzigern verborgen. Im Rahmen seiner Masterarbeit am Historischen Seminar der Universität Leipzig erforschte Martin Albrecht  die Geschichte des Gefängnisses von seiner Entstehung 1952 bis zur Auflösung 1989/90. Hierfür wertete er  Stasi-Unterlagen aus, führte Interviews mit ehemaligen Inhaftierten und erstellte erste Häftlingsstatistiken.  Der Vortrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der Haftanstalt sowie die Haftbedingungen und den  Alltag der – meist politischen – Gefangenen. Der Eintritt ist frei. Ort: Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium
Aula
Hohe Straße 25
09112 Chemnitz
———————————– Berlin, bis 31. März 2013 Freigekauft – Wege aus der DDR-Haft Die Aktionen zählen zu den geheimsten Kapiteln der deutsch-deutschen Geschichte: Von 1963 bis 1989 kaufte die  Bundesregierung über 33.000 politische Häftlinge aus Gefängnissen der DDR frei – Menschen, die meist wegen  Fluchtversuchen, Fluchthilfe oder Widerstandshandlungen vom SED-Regime verfolgt und inhaftiert worden waren.  Im Gegen-zug erhielt die DDR Warenlieferungen im Wert von über drei Milliarden DM. In der Sonderausstellung  stehen die Biografien von sechs Betroffenen im Vordergrund. Es werden nicht nur die unmenschlichen Haftbedingungen  und der Freikauf thematisiert, sondern auch die Ankunftsbedingungen im Westen und der Aufbruch in ein neues Leben.  Ein wichtiger Teil der Ausstellung ist außerdem den politischen Akteuren gewidmet, wie Ludwig A. Rehlinger und den  beiden Anwälten Wolfgang Vogel auf DDR-Seite und Jürgen Stange auf westdeutscher Seite. Erstmals werden  Ausschnitte aus ihrer Korrespondenz als Tondokument eingesprochen zu hören sein.
Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 18:00 Uhr                                                           Der Eintritt ist frei. Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde Marienfelder Allee 66

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Seminar Wendgräben, 21. –  23. Januar 2013   Alltag in der DDR Die einzelnen Themen, den Programmablauf und die Zeiten im Detail sowie das Anmeldeformular können  Sie dem nachfolgenden Link entnehmen.  http://www.kas.de/wendgraeben/de/events/53288/ Über Ihre Teilnahme würden wir uns freuen. Bitte geben Sie das Programm auch an Freunde oder Bekannte  weiter. 39279 Wendgräben Tel.: 039245-952 355 Fax: 039245-952 223 E-mail: andreas.schulze@kas.de www.kas.de/wendgraeben Ort: Bildungszentrum Schloss Wendgräben Wendgräbener Chaussee 1 39279 Wendgräben

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Lesung und Gespräch Gera, Di. 22. Januar 2013, 19.30 Tod an der Grenze. Der Fall Rudi Arnstadt Referenten:  Dr. Jan Schönfelder, Historiker, Publizist und freier Journalist Dr. Rainer Erices, Mediziner und freier Journalist Deutsch-deutsche Grenze bei Wiesenfeld am 14. August 1962. In die Sommerhitze peitschen plötzlich Schüsse.  Der DDR-Grenzoffizier Rudi Arnstadt sinkt tödlich getroffen zu Boden. Der Todesschuss wurde von einem Mann  des Bundesgrenzschutzes abgefeuert. Aus dem Scharmützel mitten im Kalten Krieg entwickelt sich eine  jahrzehntelange Propagandaschlacht. War der Todesschuss eine vorsätzliche Provokation? Oder war er  Notwehr? Bis heute ist die Todessache Rudi Arnstadt nicht eindeutig geklärt. Jan Schönfelder und Rainer Erices haben erstmals alle verfügbaren Akten zu dem tödlichen Grenzzwischenfall  systematisch ausgewertet und miteinander verglichen. Sie zeigen, wie die DDR den Todesfall missbrauchte  und verfälschte. Die Autoren zeigen aber auch das Desinteresse der zuständigen Justiz an einem Fall deutscher  Zeitgeschichte. Der Eintritt ist frei. Ort: Landgericht Gera
H6 – 019 (alter Schwurgerichtssaal)
Rudolf-Diener-Straße 2
07545 Gera ——————————– Ausstellungseröffnung Berlin, Di. 29. Januar 2013, 11.30 Wir wollen freie Menschen sein! Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 2013 jährt sich der Volksaufstand gegen die kommunistische Diktatur in der DDR zum 60. Mal. Rund um den  17. Juni 1953 war das »Haus der Ministerien«, heute Sitz des Bundesfinanzministeriums, Ziel Zehntausender  Demonstranten. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat eine Ausstellung zum 17. Juni 1953  erarbeitet, die 2013 in einer Auflage von 2.500 Exemplaren bundesweit sowie in mehreren Sprachfassungen  weltweit zu sehen sein wird. Das Bundesministerium der Finanzen, die Bundesstiftung Aufarbeitung und der  Deutschlandfunk freuen sich, diese Ausstellung am 29. Januar 2013 am historischen Ort in Berlin der  Öffentlichkeit präsentieren zu können.
Teilnahme nur auf Einladung und nach Anmeldung
Tel.: 030-31 98 95-0  Fax.: 030-31 98 95-210
buero@bundesstiftung-aufarbeitung.de www.bundesstiftung-aufarbeitung.de Veranstalter: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Bundesministerium der Finanzen
Deutschlandfunk Ort: Bundesministerium der Finanzen
Wilhelmstraße 97
10117 Berlin ———————————- Seminar  Wendgräben, 11. – 13. Februar 2013 Kindheit und Jugend in der DDR Die einzelnen Themen, den Programmablauf und die Zeiten im Detail sowie das Anmeldeformular können  Sie dem nachfolgenden Link entnehmen.  http://www.kahttp://www.kas.de/wendgraeben/de/events/53401/ Über Ihre Teilnahme würden wir uns freuen. Bitte geben Sie das Programm auch an Freunde oder Bekannte  weiter.  Tel.: 039245-952 353 Fax: 039245-952 366 E-mail: alexandra.mehnert@kas.de www.kas.de/wendgraeben Ort: Bildungszentrum Schloss Wendgräben Wendgräbener Chaussee 1 39279 Wendgräben

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Suhl, 28. Februar bis 2. März 2013 6. Geschichtsmesse „Geschichte lernen im 21. Jahrhundert – Demokratie und Diktatur nach 1945 in Deutschland und Europa“
Die Bundesstiftung Aufarbeitung lädt ein zur Teilnahme an der sechsten Geschichtsmesse. Auch 2013 bietet die Veranstaltung ein  umfangreiches Programm mit Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Filmen. Wie immer informiert das dreitägige Forum über  Ausstellungen, Schulprojekte, Dokumentarfilme, Publikationen und Veranstaltungsvorhaben zur deutschen und europäischen  Teilungsgeschichte. Nach den zahlreichen Veranstaltungen, Initiativen und Projekten, die zu den Jahrestagen der Friedlichen  Revolution und Deutschen Einheit, des Mauerbaus und des Volksaufstands vom 17. Juni 1953 entstanden sind, bilanziert das  Tagungsprogramm Diktaturaufarbeitung in Deutschland und Europa seit 1990 und wirft den Blick in die Zukunft: Wie wird im  Jahr 2014 europäische Zeitgeschichte geschrieben, wenn sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal, der des Zweiten  Weltkrieges zum 75. Mal, die Revolutionen gegen die kommunistischen Diktaturen zum 25. Mal und die EU-Osterweiterung zum  zehnten Mal jähren? Wie kann im Klassenzimmer und in außerschulischen Bildungseinrichtungen diese Geschichte vermittelt werden?
Informationen rund ums Programm und zur Anmeldung finden Sie hier:
Programm
Anmeldeunterlagen
Die Geschichtsmesse ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung, die jeweils einem Thema der deutsch-deutschen Geschichte im  europäischen Kontext gewidmet ist. Die dreitägige Fachtagung zählt jährlich 200 bis 250 Besucherinnen und Besucher. Sie vertreten  deutschlandweit Kulturämter, Schulen, Volkshochschulen und Bildungseinrichtungen aller Art, sie kommen aus Kultusministerien, aus  Aufarbeitungsinitiativen und Geschichtsvereinen, aus Lehrerfort- und Weiterbildungsinstituten und aus der Wissenschaft. Auf der  dreitägigen Veranstaltung können eigene Projekte und Initiativen vorgestellt werden. Sie bietet aber auch eine Gelegenheit für  diejenigen, die sich informieren und Anregungen erhalten möchten, wie man Veranstaltungen, Ausstellungen, Workshops,  Projektarbeit und vieles mehr im eigenen Heimatort umsetzen kann. Ziel der Tagung ist es, eine möglichst breite, öffentliche  Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Zeitgeschichte zu befördern.

Ausstellungen

Sonderausstellungen in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus Ort: Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus“, (Menschenrechtszentrum Cottbus),  Bautzener Str. 140 03050 Cottbus

Gewalt hinter Gittern. Gefangenenmisshandlungen in der DDR  04. September 2012 bis 28. Februar 2013 Prügel, Schlafentzug, Isolationshaft – physische und psychische Misshandlungen gehörten in  den Gefängnissen der DDR zum Alltag. Ob Untersuchungshaft oder Strafvollzug, der Allmacht  des Gefängnispersonals waren kaum Grenzen gesetzt. Die Sonderausstellung dokumentiert  die brutale Gewalt in DDR-Gefängnissen. Sie gibt Tätern und Opfern ein Gesicht – und zeigt  auch das Versagen des Rechtsstaats bei der Aufarbeitung. Leidtragende sind bis heute die ehemaligen Häftlinge.

Von Liebe und Zorn. Jung Sein in der Diktatur 04. September 2012 bis 31. Januar 2013 Vor etwa 30 Jahren träumten „Barry“, „Fetzer“ und ihre Erfurter Freundinnen und Freunde von  einer besseren Welt in Liebe und Toleranz. Sie träumten von San Francisco und Paris. Und von  Pink-Floyd-Konzerten. Aber da sie in der DDR lebten, waren diese Dinge für sie so unerreichbar  wie der Mond. Denn es gab eine Mauer, die sie von all dem trennte. Die Ausstellung erzählt ihre  Geschichte(n), zeigt auf, wie sie versuchten, im DDR-Alltag ihr ANDERS-SEIN zu leben und deshalb  Einschränkungen, bis hin zu harten Repressionsmaßnahmen erleben mussten.

Eingesperrt… U-Haft bei der Staatssicherheit 04. September bis 31. Dezember 2012 Auf der Basis von Einzelschicksalen früherer Häftlinge, Texten, Dokumenten, Fotos und  Grafiken wird über die Zustände in der Untersuchungshaft der Staatssicherheit informiert.  Die bisherige Dauerausstellung der Außenstelle in Frankfurt (Oder) des Bundesbeauftragten  für die Stasiunterlagen wird erstmalig als Wanderausstellung in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus gezeigt.

Einblicke in das Zuchthaus Cottbus 04. September 2012 bis Sommer 2013 Bis die Dauerausstellung der Gedenkstätte fertig gestellt ist, können Besucher kurze Einblicke  in die Geschichte des Zuchthauses Cottbus, zum Alltag von Häftlingen und Strafvollzugspersonal  sowie zu den Themen Widerstand und Zwangsarbeit im Zuchthaus Cottbus bekommen.  Öffnungszeiten und Eintrittspreise  Dienstag – Freitag, 10:00 – 16:00 Uhr, Samstag und Sonntag nur nach Vereinbarung, Montag Ruhetag  Erwachsene: 3,00 € (p.P.), ermäßigt: 2,00 € (Schüler, Studenten, Rentner, Bezieher von Arbeitslosengeld  oder Arbeitslosenhilfe) Gruppenführungen: 50,00 € (Gruppe bis max. 25 Personen)  Ort: „Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus“, (Menschenrechtszentrum Cottbus), Bautzener Str. 140, 03050  Cottbus (Nähe Hauptbahnhof, Parkplätze vorhanden), Tel.: 0355-290 133-0, info@menschenrechtszentrum-cottbus.de www.menschenrechtszentrum-cottbus.de

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Berlin, Ausstellung Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt.  Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand,  galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei. Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin

Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:

Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft

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