DER WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der
Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre.
Irina Bitter
INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK
Tag der Deutschen Einheit. Die DDR? Was war das noch mal?
Als sie geboren wurden, wuchs Deutschland gerade zusammen, die Unterscheidung in “Wessi” und “Ossi” ist ihnen fremd:
Die SZ sprach mit vier jungen Menschen über die Stasi, deutsch-deutsche Stereotype und die kleinen Unterschiede zwischen Ost und West.
Der Kameramann der Wende
Korschenbroich Beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in der Alten Schule sprach Zeitzeuge Siegbert Schefke darüber,
wie er 1989 heimlich die Montagsdemonstrationen in Leipzig filmte – und wie er zum Widerstand kam.
Kanzler der Wucht und deutscher Selbstzweifel
Am 1. Oktober 1982 bekam die Bundesrepublik mit Helmut Kohl einen Kanzler, der sie in ihren Widersprüchen repräsentierte –
zu Beginn seiner Amtszeit ebenso wie zur Wiedervereinigung. Der Politiker Helmut Kohl ist stets beides gewesen. Ein Draufgänger
und ein Zauderer. Er wollte mit geradezu kreatürlicher Kraft alle Macht, welche die nicht ganz souveräne Bundesrepublik zu vergeben hatte;
er hat aber – zumindest seit er bundespolitische Ambitionen hatte – nie nach der Macht gegriffen, er war nicht der Rüpel, den seine Gegner
in ihm sehen wollten. Der zweitwichtigste Schritt seiner politischen Biografie, der Einzug ins Bundeskanzleramt 1982, hatte nichts Ungestümes.
Tag der Deutschen Einheit. Lammerts flammender Appell für Europa
War das nun der Tag der Deutschen Einheit oder sozusagen der Tag der Europäischen Einheit? Vor allem letzteres, konnte man am Mittwoch
in München meinen. Vor 1500 geladenen Gästen in der Staatsoper würdigt der Festredner, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU),
beim offiziellen Festakt nämlich nicht nur die historische Bedeutung der Deutschen Einheit.
Greifswalder bekommt Bundesverdienstkreuz
Bundespräsident Joachim Gauck hat den Greifswalder Egon Kühlbach mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Kühlbach
habe sich durch sein außerordentliches Engagement verdient gemacht, so Gauck. Der Greifswalder setzt sich dafür ein, die Schicksale
verschollener Menschen im ehemaligen Internierungslager Fünfeichen aufzuklären.
Justizminister Hahn erinnert an Opfer der deutschen Teilung
Rasdorf. Bei einem Festakt am Vorabend des Tages der deutschen Einheit hat der hessische Vizeregierungschef Jörg-Uwe Hahn (FDP)
an die Opfer der deutschen Teilung erinnert. Da viele junge Menschen die Teilung nicht mehr erlebt hätten, sei es umso wichtiger,
«die leidvolle Erinnerung an die Lebensverhältnisse und die Unfreiheit in der DDR, an die Opfer von Schießbefehl und Unterdrückung
lebendig zu halten», sagte Hahn am Dienstag an der Grenzgedenkstätte Point Alpha im osthessischen Rasdorf laut Mitteilung.
Gedenkveranstaltung an Point Alpha
Rasdorf. Am Dienstagabend wurde an der Gedenkstätte Point Alpha bei Rasdorf im Kreis Fulda an die Opfer der deutschen Teilung
erinnert. Volker Bausch, der Direktor der Point Alpha Stiftung, begrüßte anschließend zum Festakt die Gastredner und Besucher auf
das herzlichste. Er erinnerte daran, dass eine aktuelle Studie darauf hinweise, das bisher erst jeder 5. Altbundesbürger im Osten des
Landes und nur Prozent der Ostdeutschen noch nicht im Westen gewesen seien. Hier bestehe noch viel Potenzial, aufeinander zuzugehen.
Staatsanwalt Dr. Hans-Jürgen Grasemann über Ahndung von DDR-Unrecht
Lüneburg. 22 Jahre nach der Wiedervereinigung hat die DDR, die Deutsche Demokratische Republik, für viele ihren Schrecken verloren.
renzanlagen mit Todesschussautomaten und Minenfeldern sind verschwunden, da bleibt bei manchem eine Art Ostalgie hängen:
putzige Trabbis, das Gefühl einer Gemeinschaft, in der man zusammenhielt und obendrein eine angeblich sozialere Gesellschaft
in der Vollbeschäftigung herrschte, auch wenn viele nichts zu tun hatten.
Geboren in der DDR, groß geworden im vereinigten Deutschland
Berlin. Eine neue Generation formiert sich, drängt ins Rampenlicht und fordert Eltern und Westler heraus. Die besondere Herkunft
kann Glück oder Qual sein. Adriana Lettrari schreckt vor Pathos nicht zurück. Sie schreibt: „Wendekinder, mögen wir lernen, uns
selbst mit den Augen unserer Geschichte, der Transformation, wertschätzend zu betrachten“ und „unseren eigenen Fußabdruck
in die Welt zu setzen“. Darin ist die ganze Botschaft der selbst ernannten „Dritten Generation Ost“ schon enthalten. Es geht um
Selbstbewusstsein. Und es geht um Tatkraft. Es geht also um Eigenschaften, die den Klischees über die Ostdeutschen widersprechen.
DDR-Eliten “Auch die Kinder tragen das Brandmal Stasi”
Die Autorin Ruth Hoffmann beschäftigt sich in ihrem Buch „Stasi-Kinder. Aufwachsen im Überwachungsstaat“ mit dem Schicksal der
Söhne und Töchter von hauptamtlichen Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit. Ich glaube, dass diese „Kinder“ es
schwer haben, mit der Vergangenheit abzuschließen. Ihre Eltern waren schließlich Repräsentanten eines Systems, das heute,
gelinde gesagt, kritisch gesehen wird.
Wider den “historischen Analphabetismus”. Schülerwissen über die DDR mangelhaft
Willy Brandt war ein DDR-Politiker, Erich Honecker demokratisch legitimiert und die Mauer wurde von der Sowjetunion errichtet:
Das zumindest glauben Schülerinnen und Schüler, wenn sie zur DDR befragt werden. Multimediale Projekte wollen diese
Wissenslücken schließen und bilden Jugendliche zu “Geschichtsreportern” aus.
Drei Enteignungen
Ein Schicksal in Deutschland, ein deutsches Schicksal – Wovon am Tag der Deutschen Einheit wohl kaum gesprochen werden wird.
Gewiss, ein Freudentag, der Tag der Deutschen Einheit am 3.Oktober.Aber schade doch, dass nicht der Tag des „Mauerfalls“ der
deutsche Nationalfeiertag geworden ist. Denn nicht am 3.Oktober 1990 fielen sich die Deutschen von Ost und West freudetrunken
in die Arme. Nicht an jenem 3.Oktober herrschte diese Seligkeit des Augenblicks, als die Deutschen aus der DDR an den Schlagbäumen
vorbei in die „BRD“ stürmten und von den Westdeutschen begeistert begrüßt wurden, sondern elf Monate zuvor am 9.November 1989.
Aber dies Datum kollidierte mit dem 9.November 1938.
Zum Glück hatten die in der DDR nicht genügend Schredder
Dresden. Elf Kilometer Akten und drei Millionen Karteikarten: Jeden letzten Donnerstag im Monat lädt die Dresdner Außenstelle der
Stasi-Unterlagen-Behörde zum Besuchertag in die Riesaer Straße in Dresden-Pieschen. Mitarbeiter führen die Gäste durch das Archiv,
beraten interessierte Besucher in Sachen Akteneinsicht und nehmen auch gleich die entsprechenden Anträge entgegen. Am Abend
kann man bei Lesungen, Filmvorführungen oder Diskussionsrunden andere Sichtweisen auf die Vergangenheit kennenlernen.
Zwischen 30 und 50 Menschen nutzen diese Gelegenheit pro Monat.
dnn-online.de
Der Stasi-Bundesbeauftragte Roland Jahn über den DDR-Erinnerungsort in Erfurt
Erfurt. Der Bundesbeauftrage für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, hat die umstrittenen Umzugspläne für seine Behörde verteidigt.
Er verstehe die Kritik nicht, sagte er auf Anfrage unserer Zeitung. Eine Verlegung des Dienstsitzes in die Berliner Normannenstraße,
wo sich einst das DDR-Ministerium für Staatssicherheit befand, folge einer “inneren Logik”. “Mir ist es wichtig, dass wir gut organisiert
und ökonomisch arbeiten, dass also die Mitarbeiter, besonders die Forscher, die mit den Akten arbeiten, dort sitzen, wo die Akten sind”,
sagte der Behördenchef der Zeitung.
Gedenkstätte Lindenstraße 2013 komplett
Potsdam. Eine Ausstellungsabteilung über die Geschichte der Lindenstraße 54 in der Zeit des Nationalsozialismus soll im Frühsommer
2013 eröffnet werden. Das gab Rathaussprecher Jan Brunzlow gestern auf MAZ-Anfrage bekannt. Die Geschichte des Haft- und
Gerichtsortes Lindenstraße ist eng mit der NS-Diktatur verknüpft. Von 1934 bis 1944 wurde das Gerichtsgebäude vom
Erbgesundheitsgericht genutzt, das auf der Grundlage des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ rund
3400 Frauen und Männer zur Zwangssterilisation verurteilte.
Verrat verjährt nicht
Stasi-Kommissions-Chef Hansjörg Geiger mahnt fortwährende Aufarbeitung an
Seit April 2012 ist der 69-jährige Jura-Professor Hansjörg Geiger der neue Chef der Stasi-Kommission des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB). Der Jurist Geiger baute als deren erster Direktor die Stasi-Unterlagenbehörde in Berlin von 1990 bis 1995 mit auf.
Wiedervereinigung. Was von Grenzen übrig blieb
Frankfurt-Oder. Wer hier wartete, brauchte viel Geduld. Manch einem trieb die Prozedur auch den Angstschweiß auf die Stirn.
Seit dem Wegfall der innerdeutschen Grenze sind Kontrollen jedoch Geschichte. An den Schranken auf dem Weg nach Tschechien
und Polen dauerte es dagegen etwas länger. Erst, als diese Staaten 2004 der Europäischen Union beitraten, konnten Personalausweise
oder Pässe daheim in der Schublade bleiben. Unterdessen gibt es auch hier kaum mehr Spuren der Vergangenheit. Allerdings erinnern
Gedenkstätten etwa an die Zeit des Kalten Krieges.
Warum Südkorea von Deutschland lernen will
Wendepolitiker Rainer Eppelmann berät Seoul in Sachen Wiedervereinigung als Vertreter der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Berlin Rainer Eppelmann war in der DDR Pfarrer und Oppositioneller. Seine Erfahrungen als Wendepolitiker sind heute stark gefragt bei
den Südkoreanern, die mit Blick auf eine Vereinigung Koreas intensiv den deutschen Einheitsprozess analysieren. Die RUNDSCHAU sprach mit ihm.
Stasi am Ball
Kein Lebensbereich war vor ihr sicher: Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR kontrollierte, was aus Sicht der Machthaber überwacht
werden musste. Jugend, Kultur, Kirchen, Betriebe standen dabei im Focus, vor allem aber auch der Spitzensport.
Spitzel im Hörsaal
Aktuelle Studie zum Einfluss der Stasi auf westdeutsche Unis
Die DDR war erstaunlich gut über Interna des bundesdeutschen Politikbetriebs informiert. Welche Rolle westdeutsche Hochschulen für die
Stasi in den 70er- und 80er-Jahren als Informationsquelle gespielt haben, wird nun erstmals an den Unis Kiel, Bremen und Münster erforscht.
Thomas Grossbölting betreut eine Studie zu Stasi-Aktivitäten an bundesdeutschen Unis
Grossbölting. Die Universität Münster sei durchaus im Visier der Stasi gewesen, meint Professor Thomas Er betreut als Historiker der Uni
Münster ein neues Forschungsprojekt zu den Aktivitäten des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit an Universitäten der Bundesrepublik
Deutschland in den 1970er- und 80er-Jahren.
Das Leben einer Anderen (Dokumentation)
Tatjana Sterneberg saß im DDR-Frauengefängnis in den 70er Jahren in Haft. Sie wurde damals von einem guten Bekannten bespitzelt und
verraten. 35 Jahre später treffen Stasi-Opfer und IM aufeinander.
Erinnerung an tragische Lebensgeschichten
Giessen. Bürgerrechtlerin Sibylle Plogstedt hält bei Feierstunde des Magistrats zum Tag der Deutschen Einheit Festvortrag. Auch fast 23 Jahre
nach dem Fall der Mauer ist der Prozess des Zusammenwachsens von Ost- und Westdeutschen noch lange nicht abgeschlossen. „Es bedarf
weiterhin großer gesamtgesellschaftlicher Anstrengungen, um unsere gemeinsame Zukunft zu gestalten“, betonte Oberbürgermeisterin
Dietlind Grabe-Bolz bei der gestrigen Feierstunde des Magistrats zum Tag der Deutschen Einheit im sehr gut gefüllten Konzertsaal des
Rathauses. Den Festvortrag hielt Dr. Sibylle Plogstedt, selbst als Bürgerrechtlerin aktiv und Autorin des Buches „Knastmauke – Das
Schicksal von politischen Häftlingen der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung“.
Insasse bricht sein Schweigen. Vergewaltigt im Stasi-Knast
Brandenburg. „Niemand wagte bisher, mit der Wahrheit rauszukommen.“ William Horne aber will endlich Frieden schließen. Fünfeinhalb
Jahre saß er im Stasi-Knast. Wie viele. Was der heute 81-Jährige erlebte, traute sich keiner zu berichten. Bis heute. Im KURIER erzählt
Horne seine Lebensgeschichte. Sie handelt von Vergewaltigung und Schwulenliebe im Gefängnis.
Wilfried Schwarz feiert heute seinen 75. Geburtstag mit einer Vernissage
Brandenbug. Am Bahnsteig steht ein achtjähriger Junge mit der Mutter und seinen Brüdern. Als der Mann in die Bahn steigt, dreht er sich
noch einmal um und winkt, bis der Zug am Horizont verschwindet. Das Bild vom Abschied seines Vaters hat Wilfried Schwarz noch immer
vor Augen. Er starb im Zweiten Weltkrieg in einem Gefangenenlager, die Bilder begleiten seinen Sohn bis heute. „Ich habe ein
optisches Gedächtnis“, sagt Schwarz.
Abstieg in die Vergangenheit
In einem Bunker in Barnim wollte die Stasi-Spitze einen Atomkrieg überleben. Mit der Wende kam das Aus. Jetzt wird die Anlage
noch einmal geöffnet. Der Bunker kann am 6. und 7. Oktober zwischen 9 und 16 Uhr besichtigt werden. Er liegt an der Straße
zwischen Biesenthal und Sophienstädt. Die Einfahrt befindet sich kurz vor der Brücke der Autobahn A 11 und ist von Biesenthal
ausgeschildert. Weitere Informationen im Netz unter www.ddr-bunker.de
Beschützte Landschaften
In den Wirren des Mauerfalls hatten Umweltschützer aus der DDR einen verwegenen Plan: Sie wollten zehn Prozent des
untergehenden Arbeiter-und-Bauern-Staates unter Naturschutz stellen, aus Ostdeutschland ein Naturparadies machen.
Wie sie es fast geschafft haben und was ihnen heute zu verdanken ist – eine Geschichte aus der Wendezeit.
Jahn verteidigt Umzugspläne für Stasi-Behörde
Erfurt. Der Bundesbeauftrage für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, hat die Umzugspläne seiner Behörde verteidigt.
Er verstehe die Kritik nicht, sagte Jahn der “Thüringer Allgemeinen” laut Vorabbericht. Eine Verlegung des Dienstsitzes
in die Berliner Normannenstraße, wo sich einst das DDR-Ministerium für Staatssicherheit befand, folge einer “inneren Logik”.
Der Versöhner
Potsdam. Das brandenburgische Politik-Urgestein Gunter Fritsch, seit acht Jahren Landtagspräsident, wird morgen 70 Jahre
alt. Der im heute polnischen Landsberg geborene Fritsch hat wie kaum ein anderer Politiker in Brandenburg nach der Wende
eine Fülle von hohen Ämtern ausgefüllt. 1990 trat er in Müncheberg in die frisch gegründete SPD ein. Er wurde Landrat in
Strausberg, dann in Märkisch-Oderland (MOL). Als 1997 der damalige Agrarminister Edwin Zimmermann stolperte, machte
Manfred Stolpe Fritsch zum Nachfolger. 1999 kam die Koalition mit der CDU und Fritsch wurde Fraktionschef im Landtag.
Aus dieser Zeit stammt eine aus Politikern Ostbrandenburgs geschmiedete „MOL“-Truppe, um in der von Potsdamer
Politikern dominierten märkischen SPD einen Ausgleich zu schaffen. Das gelang nicht immer und ist lange Geschichte.
SED-Unrecht in die Lehrpläne
Die Feier fand im Alten Bahnhof Neulußheim statt, weshalb die Gäste vom stellvertretenden Neulußheimer
CDU-Vorsitzenden Andreas Sturm begrüßt wurden. Festredner Harbarth zog eine positive Bilanz der vergangenen 22 Jahre:
“Auch wenn der Weg seit 1990 schwieriger war als ursprünglich gedacht, können wir stolz auf die erreichten Erfolge sein.”
Beispielhaft nannte er den Ausbau von Verkehrs- und Telekommunikationswegen, die Stadtsanierungen, die Verringerung
der Umweltbelastungen und den Aufbau demokratischer Strukturen. “Zuversicht schöpfen wir aus dem Tag der Deutschen
Einheit aber auch in anderer Hinsicht: Die tiefgreifenden Umwälzungen der Jahre 1989 und 1990 belegen eindrucksvoll, welch
ungeheure Kraft überzeugende Ideen und richtig Ziele entfalten können.
Der Kampf gegen den Klassenfeind
Fallbeispiele deutsch-deutscher Sportvergangenheit
Im Kampf gegen den Klassenfeind aus der Bundesrepublik war der Sport ein Mittel der DDR-Politik. Kaderschmieden,
Zwangsdoping und die Bespitzelung von Athleten sollten die eigene Überlegenheit sicherstellen. Die Aufarbeitung
der dunklen Seiten des Sports in Ost und West ist allerdings lückenhaft.
70.000 Podeste für 70.000 Demonstranten
Das Künstler-Duo M+M über seinen Entwurf für das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal
Aus Protest gegen das SED-Regime gingen am 9. Oktober 1989 in Leipzig Zehntausende auf die Straße – bald war die
DDR Geschichte. An diese friedliche Revolution soll nun ein kunterbuntes Denkmal erinnern.
Linke verabschiedet sich von Bunkermentalität
Endlich kehrt Frieden ein: Den neuen Vorsitzenden Kipping und Riexinger scheint es zu gelingen, die Konflikte innerhalb
ihrer Partei zu beenden. Doch die Spekulationen um die Kandidaten für die Bundestagswahl könnten für neuen
Diskussionsstoff sorgen.
Ausstellung zur Mahn- und Gedenkstätte Sophienkirche in Dresden bis 24. Oktober verlängert
Dresden. Die Ausstellung zur Mahn- und Gedenkstätte Sophienkirche im Kulturrathaus Dresden wird bis zum 24. Oktober
verlängert. Wie das Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden am Donnerstag mitteilte, sei das Interesse an der
Schau weiterhin hoch.
Durch den Tunnel in die Freiheit
Der unterirdische Schacht lag nicht weit vom toten Bahnhof „Bernauer Straße“ – genau unter der Berliner Mauer, die damals
Ost und West teilte. 57 Menschen flohen an drei Oktobertagen im Jahr 1964 durch den Tunnel in der Brunnenstraße. Ihre
Schicksale haben Thomas Henseler und Susanne Buddenberg, beides Absolventen der Babelsberger Hochschule für Film
und Fernsehen Konrad Wolf (HFF), recherchiert – und als Comic erzählt. In dieser Woche eröffnete im Berliner U-Bahnhof
„Bernauer Straße“ ihre Plakat-Ausstellung mit dem Titel „Tunnel 57 – Geschichte im Untergrund“. Hier berichten die
Comicautoren aus der Perspektive eines Fluchthelfers von den Vorbereitungen auf West-Berliner Seite, vom Graben
des Tunnels nach Ost-Berlin. Die Ausstellung ist bis 2. November im U-Bahnhof Bernauer Straße zu sehen.
AUS DEN VERBÄNDEN
ARE-KURZINFORMATION– Serienfax / E-Mail-Kette Nr. 219 –vip-
28.09.2012
Liebe ARE-Mitglieder und Mitstreiter für Gerechtigkeit, Recht, Eigentum und Wiedergutmachung zum Aufbau Ost, sehr geehrte Damen und Herren,
Die „Herbstoffensive“ im Zuge unseres Aktionsprogramms 2012/ 2013 unter dem Motto „ Aufbruch für den Rechtsstaat – Energie und Ausdauer in Zielrichtung Recht“
hat jetzt gerade im Anschluss an die Fortschritte des Jahres 2011 (Beispiele: Agrarflächenerwerb, Enquete-Kommission) für unsere gemeinsame Arbeit zum
„ARETätigkeitsbereich 2“( Schadensbegrenzung) einen wichtigen Punkt erreicht: Die in allen fünf jungen Ländern für berechtigte Alteigentümer zum
vergünstigten Preis verfügbaren BVVG-Flächen müssen auf Anfrage offen gelegt werden.
Die Basis hierfür: Das Informationsfreiheitsgesetz und die Rechtsprechung 2011.
Es geht im Falle Agrarland um immerhin annähernd 300.000 ha, die bisher noch nicht veräussert worden sind, und die z.T. günstig für diejenigen erwerbbar sind,
die jetzt schnell handeln. Daher heute auch der Aufruf an Sie, z.B. uns bei der Erbensuche zu helfen und in Ihrem Umfeld für Hinweise und Informationen,
natürlich auch an uns, vordringlich zu sorgen.
Nach dem Fortschritt der Regelung 2011mit dem Vorteil des Stichtagspreises von 2004 (oft weniger als die Hälfte des aktuellen Preises) und der Erweiterung
des Kreises der Anspruchsberechtigung bis zum 4. Glied in der Erbfolge können die Berechtigten nunmehr mit viel mehr Effizienz, Transparenz und Schnelligkeit
zu ihrem Flächenerwerb kommen. Und sie haben auch noch das „ARE-Tandem- Programm“ als entscheidendes Instrument zur wesentlichen Erleichterung!
Wegen der Realisierung der Ansprüche in der gebotenen Eile stehen wir- gegebenenfalls auch über Vollmachten- in den nächsten 2 Monaten verstärkt zur
Verfügung, bitten aber alle Berechtigten, ihre Unterlagen gegebenenfalls schnellstmöglich zu vervollständigen, um Anspruch und Umsetzung nicht zu verspielen.
Weitere wichtige Themen sind für die nächste Zeit:
- Enquete-Kommission Brandenburg und ihr „Pilot-Charakter“ für andere Länder.
Nach Abschluss der Sitzungen zum Bereich V („Landwirtschaft / ländliche Räume“) und Vorlage der Gutachten wird jetzt die Phase der Behandlung der
Konsequenzen im Zuge der Ergebnisberichte und der von uns angestrebten Kurskorrekturen, möglich nur mit Hilfe der drei Oppositionsparteien im Landtag, eingeleitet.
Die Aktionen der Schlussphase, bei denen die ARE zusammen mit dem Bund der Neusiedler-Erben (BNE) durch eine Mahnwache am 21.September vor der Sitzung
der Enquete-Kommission und durch eine „ARE/Info-Demonstration“ am 26.Sept. anlässlich der Plenarsitzung des Landtags mit vielen Transparenten ( s. im Internet)
„aufgemischt“ hat, werden mit dafür sorgen, dass die Thematik auf der Tagesordnung bleibt und der Wunsch der rot-roten Landesregierung nach schnellem Vergessen
bzw. Einschläfern der dramatischen Erkenntnisse und Bewertungen eben n i c h t in Erfüllung gehen.
Die überaus deutlichen gutachterlichen Feststellungen, für die Landes- und
Bundespolitik seit 1990 geradezu verheerend, haben wir für Sie ins Netz gestellt, Es geht vor allem um die Arbeiten und Äußerungen der Gutachter Christian Booß (BStU),
Prof. Bayer ( Univ. Jena), Prof. Klüter (Univ .Greifswald ) und Dr. Purps.
Last but not least: Bitte den 02./03.November 2012vormerken und im Kalender
blockieren: ARE-Bundeskongress in Potsdam mit wichtigen Themen, namhaften Referenten und wirksamen Dokumenten. Thema: „Rechtsstaat, Justiz und neueste Entwicklung“.
Programm und Einzelheiten folgen in wenigen Tagen.
(Am Sonntag, den 04. November 2012 – eine Sonderführung „Durch Kultur, Architektur und
Geschichte“ in Potsdam. Bitte um Anmeldung )
Für heute verabschieden sich mit besten Grüßen und guten Wünschen
Ihr ARE-Team mit
Manfred Graf von Schwerin
http://www.are-org.de/are/files/Kurzinfo%20Nr.219%20.pdf
REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG
Angleichung der SED-Opferrente gefordert
Berlin. 38.000 ehemalige politische Häftlinge bekommen monatlich 250 Euro. Verein fordert jetzt, den Betrag an die Lohnentwicklung zu koppeln.
Der Verein der DDR-Opfer pocht kurz vor den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit auf eine Angleichung der Ostrenten auf Westniveau
sowie einen Inflationsausgleich für die SED-Opferrente. “Wir wollen keine Rentner zweiter Klasse sein”, teilte der stellvertretende Vorsitzende
der DDR-Opfer-Hilfe, Roland Schulz, am Montag mit.
Lieberknecht kritisiert Regierung wegen Ost-Renten
Berlin. Zum Tag der Deutschen Einheit ist die Debatte um die Rentenangleichung in Ost und West wieder entbrannt. Nachdem Thüringens
CDU-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht schon vor ein paar Tagen in der Tageszeitung “Freies Wort” (Suhl) schwere Vorwürfe gegen
die schwarz-gelbe Bundesregierung erhob, legte sie am Dienstag in der “Berliner Morgenpost” nach. “Es ist eine Schande, dass wir es in
Deutschland im Jahr 22 nach Vollendung der Einheit immer noch mit unterschiedlichen Altersbezügen in Ost und West zu tun haben”, sagte sie.
Ehrenpension für Opfer des DDR-Regimes angemahnt
Gießen. Die historischen Stunden des Mauerfalls sowie Bilder von friedlichen Montagsdemonstrationen ruft der Tag der Deutschen Einheit
zunächst in Erinnerung. Eine Feier im Konzertsaal des Rathauses rückte am Mittwoch die Opfer von Haft und Verfolgung unter dem
DDR-Regime in den Mittelpunkt.
ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN
Vier Mal Haft – unter Hitler, Stalin und Ulbricht
Erwin Jöris war Kommunist und Nazi-Gegner, wurde im sowjetischen Exil als “Trotzkist” verfolgt, an Hitler-Deutschland ausgeliefert
und nach 1945 nach Sibirien deportiert. Heute wird er 100 Jahre alt.
Erinnerungen auf Packpapier
Ursprünglich stammt Lorenz aus Dortmund. Dort hatte er eine kommunistische Jugendgruppe geleitet. Nach einem Konflikt mit der SA
war er 1930 nach Moskau geflüchtet. Als in der Sowjetunion der „Große Terror“ gegen angebliche Trotzkisten und Agenten wütet, wird
der Exilant einer von zwei Millionen Opfern dieser blutigen Repressionswelle, mit der Stalin das Land auf einen großen Krieg vorbereitete.
Ein Krieg, der sich in Hitlers Eingreifen in den spanischen Bürgerkrieg 1936 bereits andeutete. Lorenz wird wegen angeblicher trotzkistischer
Tätigkeit fünf Jahre ins Arbeitslager Workuta verbannt.
Die Staatssicherheit wusste alles über ihn
Hohen Neuendorf. “Als kleiner Junge wollte ich zur See fahren.” So beginnt Andreas Mehlstäubl seine Geschichte. Er sitzt auf der Terrasse
seines Reihenhäuschens im Mädchenviertel, über ihm ein Dach aus Weinblättern. Irgendwo im Haus liegt sie, seine Stasi-Akte. Tausend
Seiten dick, vor zwei Jahren kamen noch ein paar Seiten hinzu. Mehlstäubl hat den Namen seiner ersten Frau angenommen, weil er seinen
Vatersnamen nicht mehr ertragen konnte. Der Grund ist in den Akten zu finden: Seit seinem 16. Lebensjahr hat ihn der eigene Vater bespitzelt.
Für diese Liebe kam die Wende zu spät
Zum 3. Oktober ein Beispiel aus dem Alltag des gelebten Sozialismus, den DDR-Verklärerern’ vergessen möchten: Der Kfz-Mechaniker
Dieter Schnack berichtet über seine verbotene Liebe zu einer Frau in der DDR, der die Stasi ein Riegel vorgeschoben hatte. Fünf Tage
zuvor war die Berliner Mauer gefallen. Da hielt es Dieter Schnack nicht mehr aus – wann kommt sie mich endlich besuchen? Wann fährt
auch sie, im Tross der DDR-Bürger, in jenem Treck aus Trabis, in den Westen, an den Bodensee, zu ihm, der sie liebte? Das erste Chaos
an den Grenzübergängen war beendet, die DDR wie entvölkert, es war der November 1989 – und Dieter Schnack wartete auf seine Verlobte.
Die Suche nach dem Vater
Pierre Boom ist der Sohn des Spions Günter Guillaume, des wohl prominentesten Spitzels, den die DDR je ins Ausland schickte. Guillaume
hatte niemand Geringeren als den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt ausspioniert. Die Folgen spürt Boom bis heute.
Leiden und Leben in den letzten Jahren der DDR
Weihnachten 1982: Ganz langsam fährt die Bahn den Elbhang hinauf, die Lichter der Stadt verkümmern zu winzigen Punkten. Im Abteil
sitzt ein Internatsschüler auf dem Weg nach Hause ins Dresdner Turmstraßenviertel – erwartungsfroh und ängstlich zugleich. Mit der
Heimkehr von Christian Hoffmann beginnt die Verfilmung von Uwe Tellkamps preisgekröntem Bestseller “Der Turm”. Thomas Kirchner
hat das 1000 Seiten-Epos über das Leben der Bildungsbürger im Dresdner Stadtteil Weißer Hirsch zwischen Anpassung und Ablehnung
von 1982 und 1989 allerdings komprimiert.
BND-Akte Walter Ulbricht
Jetzt enthüllt: So war der Mann, der die Berliner Mauer bauen ließ, wirklich
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“Walter Ulbricht am 15. Juni 1961. Er war der Mann, der am 13. August 1961 die
Mauer bauen ließ. Er war als Vorsitzender des Zentralkomitees der SED verantwortlich für die Todesschüsse an der Grenze, für
Bespitzelung und Unterdrückung in der DDR. Jetzt enthüllt die bislang geheime Akte des Bundesnachrichtendienstes, die BILD
exklusiv vorliegt, neue Erkenntnisse über DDR-Diktator Walter Ulbricht († 80).
Lieberknecht kritisiert Regierung wegen Ost-Renten
Berlin. Zum Tag der Deutschen Einheit ist die Debatte um die Rentenangleichung in Ost und West wieder entbrannt. Nachdem
Thüringens CDU-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht schon vor ein paar Tagen in der Tageszeitung “Freies Wort” (Suhl)
schwere Vorwürfe gegen die schwarz-gelbe Bundesregierung erhob, legte sie am Dienstag in der “Berliner Morgenpost” nach.
“Es ist eine Schande, dass wir es in Deutschland im Jahr 22 nach Vollendung der Einheit immer noch mit unterschiedlichen
Altersbezügen in Ost und West zu tun haben”, sagte sie.
Buch
Sergej Lochthofen
Schwarzes Eis: Der Lebensroman meines Vaters
448 Seiten Verlag: Rowohlt (com) (1. Oktober 2012)
«Was ihm in diesen Tagen und Monaten widerfuhr, das war die Umwertung all seiner bisherigen Erfahrungen:
Was als sicher galt, war zerbrochen. Was sauber schien, lag im Schmutz. Was wahr zu sein hatte, wurde Lüge. Selbst
das Eis wollte nicht mehr rein und sauber sein.»Dieses Buch handelt von einem Mann, der in den blutigen politischen
Glaubenskämpfen des 20. Jahrhunderts seinen Idealen treu bleibt, obwohl sie ihn fast das Leben kosten. Mit Erfindungsreichtum,
Humor und der Hilfe des Zufalls kommt Lorenz Lochthofen durch – ohne zu verbittern. Schicksalsschläge und unerklärliche Wendungen,
Liebe und Verlust, Aufbruch und Enttäuschung, Willkür und Grausamkeit: Sergej Lochthofen erzählt das Leben seines Vaters wie einen
packenden, tatsachengestützten Roman – einen Lebensroman.
Sergej Lochthofen ist Journalist. Geboren 1953 in Workuta (Russland), kam er als Fünfjähriger mit den Eltern in die DDR,
wo er eine russische Schule besuchte; er studierte Kunst auf der Krim und Journalistik in Leipzig. Von 1990 bis Ende 2009
verantwortete er die Zeitung Thüringer Allgemeine. das Medium-Magazin wählte ihn zum regionalen «Chefredakteur
des Jahres»; Fernsehzuschauer kennen ihn als Stimme des Ostens im ARD-Presseclub oder in der Phoenix-Runde.
Buch
Riemann, Dietmar
Schöne Grüße aus der DDR
Fotografien 1975–1989, Bildband mit Texten von Roman Grafe
ISBN 978-3-89812-943-5
Aus den letzten 15 Jahren »real existierenden Sozialismus« zeigt Dietmar Riemann absurde Bilder:
leere oder karikieren gefüllte Schaufenster, Durchhalteparolen und eine ausgezehrte DDR. Mit
seiner Kamera hat er derartige Szenen u.a. in Berlin, Saßnitz, Fürstenwalde/Spree, Stralsund,
Rostock, Cottbus, Tangermünde, Bad Doberan und Thüringen festgehalten. Seine im hohen
Maße kalkulierten und komponierten Fotografien geben einen Einblick in eine untergegangene
Welt, die bis heute nachwirkt. Riemanns Bilder sind präzise, eingängig und oft geradezu ikonenartig.
Es gibt kaum ein anderes fotografisches Werk, das Alltägliches aus der Endzeit der DDR auf so
hohem Niveau dokumentiert. Dietmar Riemann, geb. 1950 in Hainichen, studierte an der Leipziger
Hochschule für Grafik und Buchkunst Fotografie. Bekannt wurde der Fotograf mit Ausstellungen
und Buchveröffentlichungen, u.a. durch den damals aufsehen erregenden Bildband mit Franz Fühmann
»Was für eine Insel in was für einem Meer – Leben mit geistig Behinderten«, der 1986 – dem Jahr, als
Riemann seinen Ausreiseantrag stellte – erschien.
Buch
Michael Beleites
Leitbild Schweiz oder Kasachstan? Zur Entwicklung der ländlichen Räume in Sachsen
Das Buch zeigt auf, dass die heutige Sondersituation der ostdeutschen Landwirtschaft ihre historische
Wurzeln in der Agrarpolitik in SBZ und DDR hat. So sieht Michael Beleites die heutige Situation vor allem
als Folge kommunistischerSystemverbrechen. In der Anlage finden Sie seine Thesen zum Buch.
Das Buch kann für 8,- Euro über den Buchhandel erworben werden oder direkt bei der
ABL Bauernblatt Verlags GmbH
Bahnhofstraße 31
59065 Hamm
verlag@bauernstimme.de
Für Buchvorstellungen, Vorträge oder Diskussionsrunden zum Thema steht Michael Beleites zur Verfügung.
Hörbuch
Nicht geständig – Der Plakatprotest im Stasi-Verhör
Dietrich Koch und Eckhard Koch. Hrsg. von Pro Universitätskirche e. V. Leipzig.
Das Hörbuch ist zu beziehen für 3 Euro bei Dietrich Koch
Pro Universitätskirche
Kurfürstenstr. 43
45479 Mülheim /Ruhr
Das Hörbuch mit 2 CD’s entstand aus 50 Vorträgen zum Thema in ganz Deutschland.
Die Leipziger Universitätskirche St. Pauli war ein bedeutender Ort von Theologie,
Kultur und Wissenschaften der deutschen Geschichte. Nach 1945 war die Unikirche
die am besten besuchte und mit Kunstwerken am reichsten ausgestattete Kirche Leipzigs.
Am 30. Mai 1968 wurde die Unikirche trotz Protesten vieler Leipziger gesprengt. Drei
Wochen später entrollte sich in der Leipziger Kongreßhalle vor dem Publikum des
III. Internationalen Bachwettbewerbs automatisch ein großes gelbes Plakat mit der
Aufschrift „Wir fordern Wiederaufbau“. Daran beteiligt waren die jungen Physiker
Stefan Welzk, Harald Fritzsch, Rudolf Treumann und Dietrich und Eckhard Koch.
Dietrich Koch ist der einzige am Plakatprotest Beteiligte, der deshalb verurteilt wurde.
In der vorgelegten Hörfassung liest Dietrich Koch aus seinen Büchern über die
Sprengung und vor allem die Stasihaft „Das Verhör“ und „Nicht geständig“ von
seinen eigenen Erfahrungen. Zum ersten Mal hat Eckhard Koch drei Texte eigenen
Erlebens gesprochen: Zur Erfindung der Weckerauslösemechanik zum Plakat, die
zweite Hausdurchsuchung der Stasi in Dresden bei ihm und seine Vernehmung in
der Bautzener Straße. Das Sächsische Staatsministerium der Justiz hat die Herausgabe
des Hörbuchs durch eine Zuwendung unterstützt, der Sächsische Landesbeauftragte
für die Stasiunterlagen hat dabei geholfen.
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN
Berlin, Sa. 6. Oktober 2012, Beginn 11.00
UOKG-Kongress
Politische Schauprozesse als Mittel kommunistischer Herrschaftstechnik
Die Veranstaltung wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der
SED-Diktatur.Schirmherr der Veranstaltung ist der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit.
2012 jährt sich der Slánský-Prozess, in dessen Verlauf in der Tschechoslowakei elf Todesurteile
wegen „Bildung eines staatsfeindlichen Verschwörungszentrums“ gefällt wurden, zum 60. Mal.
Dies nimmt die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) zum Anlass,
um der Thematik der politischen Schauprozesse, die in besonders drastischer Weise die Diktaturen
innewohnende Menschenveraschtung aufzeigt, eine Veranstaltung zu widmen.
Der schwerpunktmäßig die DDR-Zeit behandelnde Kongress möchte im Sinne der politischen
Aufklärung gegen eine undifferenzierte und nostalgische Sichtweise auf totalitäre Strukturen wirken
und somit den Wert demokratischer Systeme markant herausstellen.
11.00 Uhr Eröffnung des Kongresses durch Rainer Wagner (UOKG-Bundesvorsitzender)
11.10 Uhr „Gefangen in Hohenschönhausen. Opfer politischer Schauprozesse in der DDR“ Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
11.25 Uhr „Abschreckung und Propaganda- Todesurteile in DDR-Schauprozessen der Fünfzigerjahre“ Dr. Roger Engelmann, Historiker, BStU Berlin
ca. 12.00-12.10 Uhr Diskussionsmöglichkeit
12.10-12.40 Uhr „Der RIAS-Schauprozess 1955: Aufarbeitung in Sachlichkeit, ohne Hass und Rache“
Richard Baier, letzter Überlebender des RIAS-Schauprozesses
ca. 12.40-12.50 Uhr Diskussionsmöglichkeit
12.50-13.30 Uhr Pause für Imbiss und Kaffee
13.30-14.15 Uhr „Der Güstrower Schauprozess 1950“
Dr. Peter Moeller, wurde als Oberschüler im Güstrower Schauprozess verurteilt
14.15-14.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit
14.30-15.15 Uhr „Zur Einflussnahme der SED-Organe auf die Justiz am Beispiel Manfred Smolka“
Rechtsanwalt Roland J. Lange
15.15-15.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit
15.30-16.15 Uhr „Ein Besuch bei Josefa Slánská, der Witwe des hingerichteten Rudolf Slánský“
Doris Liebermann, Autorin und Journalistin
16.15-16.30 Uhr Abschlussdiskussion und Resümee
Musikalische Umrahmung der Veranstaltung durch Dr. Karl-Heinz Bomberg, Arzt und
Liedermacher, mit Ausschnitten aus seinem Programm „Du hast mir ein kleines Licht gebracht“
Tagungsgebühr: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Mauer statt und wird
unterstützt durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Ort: Gedenkstätte Berliner Mauer, Besucherzentrum
Bernauer Str. 119
13355 Berlin
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Berlin, So. 7. Oktober 2012, 11:00
Demokratie jetzt: Rechtsradikalismus als Gefahr und Herausforderung für die Demokratie
Rechtsradikalismus regte sich als Form jugendlichen Protests gegen die SED-Herrschaft schon in der späten DDR, in der
Nazismus angeblich mit Stumpf und Stiel ausgerottet war. Konrad Weiß widerlegte diese Propagandabehauptung seinerzeit
in einem viel beachteten Samisdat-Artikel in KONTEXT. Später arbeitete er mit dem Rechtsextremismus-Experten
Bernd Wagner zusammen. Als Sozialarbeiter begegnete Thomas Grund Anfang der 1990er Jahre den späteren Mitgliedern
der Terrorgruppe NSU. Mit dem Rechtsradikalismus heute ist Patrick Dahlemann (SPD) als Abgeordneter in seinem Wahlkreis
in der Region Pasewalk in besonderer Weise befasst.
Im Herbst 1989 forderte die Bürgerbewegung in der DDR Demokratie jetzt. Die Friedliche Revolution brachte uns demokratische
Verhältnisse und bald darauf die Deutsche Einheit. Demokratie aber ist keine ein für allemal gewonnene Errungenschaft. Sie
muss immer wieder „jetzt“ gelebt und gestaltet werden. Jetzt ist Rechtsextremismus eine Bedrohung und Herausforderung für
unsere Demokratie: Die bloße empörte Ablehnung des Rechtsextremismus, die gefordert und weithin auch gegeben ist, aber
reicht nicht aus, denn schwierige Fragen stellen sich:Kann man mit Feinden der Demokratie demokratisch und mit erklärten
Hassern ohne Hass umgehen? Um sie zu beantworten, muss nach den sozialen und politischen Ursachen von
Rechtsextremismus gefragt werden. Eine vergleichende Betrachtung kann da helfen.
Wir wollen die Frage nach den Ursachen damals und heute stellen und über die Herausforderung des Rechtsextremismus
für die Demokratie heute diskutieren in einem Podiumsgespräch, das Stephan Bickhardt führen wird mit Konrad Weiß,
Patrick Dahlemann, Thomas Grund und Bernd Wagner sowie den Zuhörern am
Programm
10. 00 Uhr Gottesdienst, Pfarrer Jochen Görtz (Predigt zu 2. Mose 34,4-10)
11. 00 Uhr Begrüßung Dr. Hans-Jürgen Fischbeck
11. 15 Uhr Podiumsgespräch
Patrick Dahlemann, Landtag Mecklenburg-Vorpommern
Thomas Grund, Sozialarbeiter in Jena
Bernd Wagner, EXIT-Deutschland, Initiative für Ausstieg aus dem Rechtsextremismus
Konrad Weiß, Filmemacher, Autor, Rechtsextremismusexperte
Moderation: Stephan Bickhardt, Polizeiseelsorger Leipzig und Westsachsen
ab 13.00 Uhr Gespräche und Kaffee
Eine Veranstaltung der Bartholomäusgemeinde und der Robert-Havemann-Gesellschaft e. V. unterstützt vom Berliner Landesbeauftragten für Stasiunterlagen
Das Buch “In der Wahrheit leben. Texte von und über Ludwig Mehlhorn”, mit Aufsätzen zum Thema, kann erworben werden.
Ort: Bartholomäus-Kirche am Königstor
Friedenstr. 1
Berlin-Friedrichshain
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Berlin, Di. 9. Oktober 2012, 18.00 – 20.00
Im Rahmen der 8-teiligen Veranstaltungsreihe „2 x Deutschland. Innerdeutsche Beziehungen 1972-1990“
Gekaufte Freiheit. Häftlingshandel zwischen DDR und Bundesrepublik Deutschland
Die Veranstaltung wird von der Deutschen Gesellschaft e. V. organisiert und in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung
der SED-Diktatur und dem Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR durchgeführt.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur,
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Berlin, Di. 9. Oktober 2012, 18.00
Veranstaltungsreihe 2x Deutschland:
Gekaufte Freiheit. Häftlingshandel zwischen DDR und Bundesrepublik Deutschland
Zwischen 1963 und 1989 kaufte die Bundesregierung über 33.000 politische Häftlinge aus den Gefängnissen der DDR frei.
Rund 3,5 Milliarden D-Mark flossen so in die klamme Devisenkasse des SED Staates. Das ist die Bilanz von 26 Jahren
Häftlingsfreikauf zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Für das Ministerium für Staatssicherheit
handelte es sich um eine »politisch operative Sondermaßnahme«, für den Westen waren es »besondere Bemühungen
im humanitären Bereich«.
Die Veranstaltung geht diesem besonders geheimnisumwitterten Kapitel deutsch-deutscher Geschichte nach. Wie kam
der Häftlingshandel zustande, wie lief er ab und wer waren die Akteure in Ost und West? Welche Interessen hatten die
beiden deutschen Regierungen, dieses brisante Geschäft über Jahrzehnte zu verfolgen? Wer waren die Freigekauften,
was bedeuteten für sie Haft und Ausreise in den Westen? Welche politische Tragweite hatten die lange geheim
gehaltenen Verhandlungen für die offiziellen innerdeutschen
Beziehungen und für die Stabilität der SED-Diktatur?
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin
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Geisa, 11./12. Oktober 2012
Jugend in Diktaturen
„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“ lautet ein Bonmot, das Napoleon zu geschrieben wird. In diesem Sinn haben sowohl die
Nationalsozialisten als auch die Kommunisten Bildung und Erziehung zur Sicherung ihrer Herrschaft genutzt und instrumentalisiert.
Mit der Veranstaltungsreihe „Jugend in Diktaturen“ lädt die Point Alpha Akademie dazu ein,
sich vergleichend mit Folgen von autoritären und totalitären Systemen für das Leben Jugendlicher auseinanderzusetzen.
Neben den Analysen spezifischer Herrschaftsmechanismen und systemstützender Jugendorganisationen werden auch weniger
angepasste oder oppositionelle Jugendkulturen vorgestellt und untersucht. Dabei sollen vor allem die Wechselwirkung zwischen
Staatsdoktrin, Propaganda und den Alltagerfahrungen Jugendlicher thematisiert werden.
Mit Wissenschaftlern, Experten und Multiplikatoren der historisch-politischen Bildungsarbeit wird außerdem der Frage nachgegangen,
wie dieses Thema angemessen in schulischen und außerschulischen Bildungsplänen umgesetzt werden kann und welche Rückschlüsse
sich für die Schülerinnen und Schüler für die Gegenwart ergeben.
Die Auftaktveranstaltung der Seminarreihe fokussiert das Leben von Jugendlichen in den beiden deutschen Diktaturen. In vergleichender
Perspektive sollen die Auswirkungen der
Zeit von 1933-1945 bzw. 1945-1989 auf junge Menschen untersucht und diskutiert werden.
Teilnahmegebühr und Fahrtkosten
Tagungsgebühr inkl. Vollverpflegung: 80,- € (DZ), 100,- € (EZ), 60,- € (ohne Übernachtung)
Anmeldung: Nähere Informationen zur Anmeldung erhalten Sie bei der Point Alpha Akademie per E-Mail unter
akademie@pointalpha.com oder telefonisch unter 036967 – 5935901.
Ort: Point Alpha Akademie Geisa
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Wendgräben, 12. – 14. Oktober 2012
Die NVA in der DDR
Die NVA hatte die Sicherstellung der territorialen Integrität und die Wahrnehmung aller militärischer Bündnisverpflichtungen
durch den Warschauer Vertrag zu gewährleisten.
Des Weiteren war sie beauftragt, die Sicherheit auch gegen “innere Feinde” aufrecht zu erhalten. Nach 1990 wurde die NVA aufgelöst.
Wir wollen gemeinsam die Geschichte der nationalen Volksarmee (NVA) von 1956 bis 1990, die Tradition und das Feindbild, die
Ausbildung in der NVA: Politische Schulung und die Ideologie betrachten. Ein weiterer Schwerpunkt ist “Aus zwei mach eins!” –
Die Armee der Einheit. Die einzelnen Themen, den Programmablauf und die Zeiten im Detail sowie das Anmeldeformular
können Sie dem nachfolgenden Link entnehmen.
http://www.kas.de/wendgraeben/de/events/52095/ Tel.: 039245-952 353, Fax: 039245-952 366
E-mail: alexandra.mehnert@kas.de, www.kas.de/wendgraeben
Ort: Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.,
Bildungszentrum Schloss Wendgräben
Wendgräbener Chaussee 1
39279 Wendgräben
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Berlin, Mo. 15. Oktober 2012, 18.30
Deutsch-deutsche Doppelpässe der alten Dame – Hertha BSC im Kalten Krieg
Fußball ist mehr als Taktik, Tricks und Tore, das zeigt die Geschichte des Berliner Vereins Hertha BSC im Kalten Krieg.
Kein anderer Bundesligist kann auf eine vergleichbare deutschdeutsche Vereinsgeschichte zurückblicken. Fußball ist
Hoffnung und Leidenschaft, dies galt besonders in der Mauerstadt Berlin. Neben den Herthanern im Westteil
der Stadt gehörten Sportgrenzgänger, »Republikflüchtlinge«, Ost-Mitglieder und Hertha-Fans aus der DDR vor und
nach dem Mauerbau 1961 fest zur Vereinsfamilie. Ihre Biografien erinnern daran, was der Fußball während der
deutschen Teilung möglich machte: Begegnung und Annäherung über Systemgrenzen hinweg.
Andreas Statzkowski | Staatssekretär für Sport und Verwaltung
Rainer Eppelmann | Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung
Bernd Schultz | Präsident des Berliner Fußball-Verbandes e. V.
Vortrag
Dr. René Wiese | Zentrum deutsche Sportgeschichte
Podiumsgespräch
Erich (»Ete«) Beer | 1971 – 79 Spieler bei Hertha BSC
Uwe Klimaschefski | 1963 – 65 Spieler, 1980 – 81 Trainer bei Hertha BSC
Helmut Klopfleisch | Hertha-Fan aus der DDR
Klaus Taube | 1951 bis zum Mauerbau Spieler von Hertha BSC, Sportgrenzgänger, lebte in Ost-Berlin
Moderation:
Robert Ide | Sportjournalist und Autor
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: http://www.stiftung-aufarbeitung.de/uploads/2012-pdf/2012-10-15_flyer.pdf.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ort: Olympiapark Berlin, Hörsaal im Haus des Deutschen Sports
Prinz-Friedrich-Karl-Weg
14053 Berlin
Zwei zusätzliche Angebote umrahmen die Veranstaltung:
Zum einen wird im historischen Kuppelsaal im Haus des Deutschen Sports die Ausstellung „Doppelpässe – wie die
Deutschen die Mauer umspielten“ eröffnet, die vom Zentrum Deutsche
Sportgeschichte u. a. mit Förderung durch die Bundesstiftung Aufarbeitung erarbeitet wurde.
Zum anderen bietet das Sportmuseum Berlin vor der Veranstaltung die Möglichkeit einer kostenfreien Führung
durch den Olympiapark an. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und eine Anmeldung
für die Führung ist erforderlich: Tel. 030-3058300, Mail: Sportmuseum.Berlin@t-online.de. Treffpunkt für die Führung
ist 15.10.2012 um 16 Uhr dann: Olympiapark Berlin, Haus des Deutschen Sports, Adlerplatz, 14053 Berlin.
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Berlin, Di. 16. Oktober 2012, 19.00
Sonja Margolina, russische Autorin, liest aus ihrem erfolgreichen Roman:
Brandgeruch
Hierzulande sind Verschwörungstheorien verpönt, wenn man dagegen nach Russland blickt, scheinen sie oft das einzige Mittel zu sein, um sich seltsame,
undurchschaubare Vorgänge zu erklären. In ihrem Buch Brandgeruch öffnet Sonja Margolina einen Blick auf das System Russland und die Verbindungen
zwischen Kirche und Geheimdienst, denen – so steht zu befürchten – die Realität nicht viel hinzuzufügen hat.
Die in Moskau geborene Autorin ist eine der renommiertesten Russland-Kennerinnen und wurde vor allem mit den Sachbüchern “Das Ende der Lügen.
Russland und die Juden im 20. Jahrhundert” sowie “Trinken und Macht in Russland” bekannt. Sie ist Beiratsmitglied des Netzwerks für
Osteuropa-Berichterstattung “n-ost”. Brandgeruch ist ihr erster Roman.
Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
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Berlin, Mi. 17. Oktober 2012, 19.00
Warten auf Genscher – Was geschah in der Prager Botschaft 1989?
Buchpräsentation mit Grit Poppe
Kaum ein anderes Ereignis hat die Diktatur der SED so ins Wanken gebracht wie die Besetzung der deutschen Botschaft in Prag durch
Tausende Ausreisewillige im Sommer und Herbst 1989. Mit dem Mut der Verzweiflung waren viele über den Botschaftszaun geklettert
und hofften nun, in die Bundesrepublik ausreisen zu dürfen. In ihrem neuen Roman beschreibt Grit Poppe erstmals die dramatischen
Ereignisse in der Prager Botschaft. Ihre 16-jährige Romanheldin war nach einer abenteuerlichen Flucht aus dem Jugendwerkhof Torgau
endlich hier angekommen. Doch was geschah damals hinter den Mauern des Palais Lobkowitz im Prager Burgviertel? Über das Hoffen
und Bangen und die politischen Hintergründe der spektakulären Besetzung diskutiert die Autorin mit dem damaligen deutschen
Botschafter in Prag, Hermann Huber.
Begrüßung
S.E. Dr. Rudolf Jindrák
Botschafter der Tschechischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland
Dr. Hubertus Knabe
Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Diskussion
Grit Poppe
Schriftstellerin
Hermann Huber -Deutscher Botschafter in der ČSSR 1988-1992
Moderation: Helmuth Frauendorfer
Stellv. Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 15. Oktober 2012:
veranstaltungen_berlin@embassy.mzv.cz
Telefon: 030 / 226 380.
Ort: Botschaft der Tschechischen Republik in Berlin
Wilhelmstrasse 44
10117 Berlin
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Berlin, Do. 18. Oktober 2012, 19.00
Der dunkle Ort, 25 Schicksale aus dem DDR-Frauengefängnis Hoheneck
Dirk von Nayhauß und Maggie Riepl haben 25 Frauen porträtiert,
die in Hoheneck inhaftiert waren. Eine davon ist Helga Müller. Sie berichtet darüber und liest aus dem Buch.
Ort: Ev. Samariter-Kirche
10247 Berlin
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Wanderausstellung
Rostock, 27. Oktober – 01. Dezember 2012
Das Frauengefängnis Hohneneck - 25 Porträts ehemaliger politischer Häftlinge
Ort: BStU-Außenstelle Rostock
Die Heinrich Böll Stiftung (Berlin) hat zum Buch „Der dunkle Ort. – 25 Porträts ehemaliger politischer Häftlinge“ eine bemerkenswerte
Ausstellung geschaffen. Diese kann dort gegen Transportgebühr angefordert werden. (5 Kisten)
Ansprechpartner: Michael Stognienko, Tel.: 030 / 285 34-241,
E-Mail: stognienko@boell.de
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Berlin, Di. 30. Oktober 2012, 19.00
Ulrich Kasten & Hans-Dieter Schütt zeigen ihren spannenden Dokumentarfilm:
Molotow – Der Mann hinter Stalin
Er war der Mann für Stalin, er blieb mächtig auch als Mann nach Stalin, Wjatscheslaw Molotow. Dieser Molotow, lange Jahre sowjetischer Außenminister,
verkündete der Welt, was hinter den Mauern des Kremls zur Staatspolitik erklärt worden war. Er verhandelte mit Hitler, mit Roosevelt und Churchill.
Er schmiedete wesentlich den geschichtlich bedeutenden Hitler-Stalin-Pakt, und er wurde während des Zweiten Weltkrieges zum Vermittler zwischen
Moskau und den Alliierten des Westens. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zum “Vater” jener Stalin-Note, die den Westen zum Friedensvertrag
mit Deutschland drängte. Das Leben dieses Politikers ist voller böser, irrwitziger, entlarvender traurig- komischer Geschichten – kein anderer hat im zwanzigsten
Jahrhundert über so lange Zeit die Geschichte eines Staates mitbestimmt.
Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
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Berlin, 2. November – 4. November 2012
OEZ BERLIN-VERLAG – Brücken nach Osteuropa
“OSTWESTOST” UNSER 1. LITERATURWEEKEND IN DER CITY
mit Gästen aus Österreich, Bulgarien, Russland, Polen und aus vielen Teilen Deutschlands.
Ausführlichere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter www.oezb-verlag.de
Detlef W. Stein und Team
UNSER NEUER VERLAG FÜR BELLETRISTIK IST DER ANTHEA-VERLAG! www.anthea-verlag.de
Ort: Europäisches Informationszentrum Berlin
Voßstr. 22
10117 Berlin (Nähe Potsdamer Platz)
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Berlin, Di. 13. November 2012, 19.00
Ulrich Schacht liest aus seinen bei Matthes & Seitz Berlin 2012 erschienenen Tagebüchern:
Über Schnee und Geschichte: Notate 1983 – 2011
Die Thüringische Landeszeitung vom 8. Juli 2012 urteilt über Schachts Reflexionen: „Sie vermitteln gleichermaßen subjektive und doch kompetente,
inspirierende und waghalsige, ja zum Teil auch verwegene Rückblicke auf die deutsche und europäische Geschichte zwischen 1983 und 2011 …
Die Notate entstammen der Feder eines unbequemen Querdenkers … , der von einer christlichwertkonservativen Position auf das
politischintellektuell- mediale Establishment insbesondere in Deutschland blickt.“ Ulrich Schacht wurde 1951 im Frauengefängnis Hoheneck geboren und 1973
in der DDR wegen staatsfeindlicher Hetze zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
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Bernau, Di. 13. November 2012, 19.30
Du hast mir ein kleines Licht gebracht
Karl-Heinz Bomberg, Gesang, Gitarre
Otmar Desch, Klavier
Ort: Evang. Kirche Lobetal
bei Bernau
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Berlin, Do. 22. November 2012, 19.00
Chansonabend mit gelesenen Texten
Wenn sich der Untergrund bewegt
Der Berliner Autor, Liedermacher und Arzt Karl-Heinz Bomberg investiert gerne langes Nachdenken in kurze Niederschriften. Manchmal wird vom Wind dir
kühlserviert komprimierte Ein- und Ansichten. 119 Textchen. Kurz. Knapp. Trocken. Treffend (Bestell-Nr.: 9783942150934, 12,90 € ). Dieser kleine Band mit Aphorismen,
Gedanken, Versen und mehr noch mit verdichteten Assoziationen liest sich nicht leicht, manchmal muss man sich die Worte gehört vorstellen, manchmal muss man ein
zweites Mal lesen, um den Sinn und die Sinnlichkeit zu verstehen. Karl-Heinz Bomberg versteht es, Kalauer zu schreiben, die keine Kalauer sind, sondern Geistesblitze,
die zum Denken verführen. Die Verse sind gegen eine Oberflächlichkeit gerichtet und ein schlichtes Glück: “Ohne Fensterputz kein Lichtblick”… Genüsslich, wie man
vielleicht eine Zigarre paffen könnte, sollte man die Worte lesen. Es lohnt sich. Eintritt frei.
Ort: Buchhandlung 89
Grünberger Straße 84
10245 Berlin
Ausstellungen
Berlin, 8. August bis 31. März 2013
Freigekauft – Wege aus der DDR-Haft
Die Aktionen zählen zu den geheimsten Kapiteln der deutsch-deutschen Geschichte: Von 1963 bis 1989 kaufte die Bundesregierung über 33.000 politische Häftlinge aus
Gefängnissen der DDR frei – Menschen, die meist wegen Fluchtversuchen, Fluchthilfe oder Widerstandshandlungen vom SED-Regime verfolgt und inhaftiert worden waren.
Im Gegen-zug erhielt die DDR Warenlieferungen im Wert von über drei Milliarden DM. In der Sonderausstellung stehen die Biografien von sechs Betroffenen im Vordergrund.
Es werden nicht nur die unmenschlichen Haftbedingungen und der Freikauf thematisiert, sondern auch die Ankunftsbedingungen im Westen und der Aufbruch in ein neues Leben.
Ein wichtiger Teil der Ausstellung ist außerdem den politischen Akteuren gewidmet, wie Ludwig A. Rehlinger und den beiden Anwälten Wolfgang Vogel auf DDR-Seite und Jürgen
Stange auf westdeutscher Seite. Erstmals werden Ausschnitte aus ihrer Korrespondenz als Tondokument eingesprochen zu hören sein.
Öffnungszeiten: Di – So 10:00 – 18:00 Uhr Der Eintritt ist frei.
Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66
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Berlin, Ausstellung
Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo
Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt. Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der
Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand, galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei.
Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin
Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft