26. KW 2012

——-Originalmeldung——-

Datum: 29.06.2012 00:01:04
Betreff: Wochenrueckblick 26. KW

DER  WOCHENRÜCKBLICK
Herausgegeben von der

Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-51, Fax: -40

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.  Eine informative Lektüre wünscht Ihnen

Irina Bitter

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Festempfang des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit im Roten Rathaus anlässlich des Jubiläums “20 Jahre UOKG”

Vorstellung der UOKG-Festschrift

Wir möchten uns bei allen Menschen, Vereinen und Institutionen bedanken, die uns Glückwünsche zum 20jährigen Bestehen übermittelt haben und in den 20 Jahren unserer Arbeit mit Rat und Tat und – nicht zu vergessen – mit finanziellen Mitteln unterstützt haben. Dazu gehören die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Berliner Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen und all die Spender, die in unserer Arbeit eine wichtige politische Aufgabe sehen.

uokg.de

IKEA verurteilt die Beschäftigung von politischen Gefangenen in der Produktion aufs Schärfste

und nimmt die Vorwürfe, dass dies bei der Produktion von IKEA-Produkten in den 60er- bis 80er-Jahren in der ehemaligen DDR passiert sein soll, sehr ernst. Zeitzeugen oder Menschen, die Angaben zu Produktion von IKEA Produkten in der ehemaligen DDR machen möchten, erreichen das Team von Ernst & Young

• telefonisch: montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr unter der kostenfreien Nummer 0800 0007303

• per E-Mail: DDRAufarbeitung.IKEA@de.ey.com oder

(die gesamte Pressemitteilung von IKEA zur Zwangsarbeiterfrage

finden Sie weiter in der Rubrik „Rehabilitierung und Entschädigung“)

Ikea will Zwangsarbeit-Vorwürfe aufklären

Nach Wochen des Schweigens hat Ikea erklärt, sich um die Vorwürfe ehemaliger DDR-Häftlinge zu kümmern. Diese verlangen eine Entschädigung, weil sie in Haft für den Möbelriesen unter Zwang schuften mussten.

handelsblatt.com

Gesetzliche Neureglung der Rentenansprüche für Übersiedler und Flüchtlinge aus der DDR

Berlin. Der Petitionsausschuss spricht sich für eine gesetzliche Neureglung der Rentenansprüche für Übersiedler und Flüchtlinge aus der DDR aus, die nach 1936 geboren wurden. In seiner Sitzung am Mittwochmorgen beschloss der Ausschuss daher einstimmig, eine dahingehende Petition dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales zur Erwägung zu überweisen und den Fraktionen zur Kenntnis zu geben.

bundestag.de

Mit aller Gewalt – Heimerziehung in der DDR

Sie galten als verhaltensgestört oder schwererziehbar. Heimkinder wuchsen in der DDR mit Drill und Folter auf. Und mussten arbeiten bis zur totalen Erschöpfung. Die Opfer haben nun Anspruch auf Wiedergutmachung.

Große Schüler-Befragung Hitler oder Honecker? Mir doch egal!

War der Nationalsozialismus eine Demokratie oder eine Diktatur? Und was ist mit der DDR? Eine Studie zeigt, dass viele Schüler erschreckend wenig über die deutsche Geschichte wissen. Die Forscher warnen: Deutschlands Jugend braucht dringend mehr Aufklärung.

spiegel.de

spiegel.de 1

spiegel.de 2

spiegel.de 3

spiegel.de 4

Für viele deutsche Schüler sind Diktatur und Demokratie gleichwertig

Ursache dieser Fehleinschätzungen ist nach Einschätzung der Forscher um den Politikwissenschaftler Klaus Schroeder das geringe politisch-historische Wissen von Schülern.

wienerzeitung.at

pressrelations.de

zeit.de

stern.de

Diktatur erforschen - Demokratie gestalten

Ettersburg. Wie gern und intensiv beschäftigen sich junge Thüringer mit Umbrüchen und Diktaturerfahrungen in der jüngeren deutschen und europäischen Geschichte? Der Schülerwettbewerb “Diktatur erforschen - Demokratie gestalten” der Weimarer Stiftung Ettersberg, der seit neun Jahren Seminarfacharbeiten zu diesen Themen anregt und bewertet, gibt darauf eine eindeutige Antwort.

thueringer-allgemeine.de

Willkommen in der DDR

Dessau-Rosslau. Die Kommunen Wengelsdorf und Zorbau sind am Dienstag mit ihren Klagen vor dem Landesverfassungsgericht gegen die Gemeindegebietsreform gescheitert. “Beide Beschwerden wurden zurück gewiesen”, sagte Sprecher Frank Straube, “die Eingemeindungen von Wengelsdorf nach Weißenfels und Zorbau nach Lützen sind endgültig und unumkehrbar.”

mz-web.de

Die Linke in Ostdeutschland Ein gesamtdeutscher Fehler

Sie kamen aus der SED. Sie wollten einen realistischen Sozialismus. Und dann gerieten sie an Oskar Lafontaine. Die Geschichte einer Entfremdung.

fr-online.de

“17. Juni entlarvt das DDR-Regime”

Thüringen . Die DDR-Geschichte und der Umgang mit ihr polarisieren die Menschen in Thüringen. Auch über den Volksaufstand im Jahr 1953 gibt es unterschiedliche Ansichten – vor allem über die Bedeutung. Der 17. Juni wurde 2003 zum 50. Jahrestag in seinem eigentlichen Charakter neu entdeckt - nämlich als Volksaufstand, was er auch war. In der DDR-Propaganda galt er natürlich als faschistischer Putsch.

thueringer-allgemeine.de

1200 Euro Geldstrafe für Stasi-Beschimpfung

Grevesmühlen. Das Amtsgericht in Grevesmühlen verurteilte gestern einen Regierungsrat, weil er im Dezember zwei Frauen unter anderem als Stasi-Spitzel betitelt haben soll.
Bis zum Schluss hat Martin G. abgestritten, jemals das Wort „Stasi-Spitzel“ in den Mund genommen zu haben. Das Amtsgericht in Grevesmühlen sah das gestern am Ende der zweitägigen Verhandlung jedoch anders. Es verurteilte den Regierungsrat wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe in Höhe von 1200 Euro. G. soll am 16. Dezember vergangenen Jahres in Metelsdorf zwei Frauen beschimpft haben – unter anderem als Stasi-Spitzel.

ln-online.de

ostsee-zeitung.de

Dresdner Stasi-Gedenkstätte wird erweitert

Dresden. In Dresden beginnt der Ausbau der Stasi-Gedenkstätte zum Begegnungs- und Bildungsort. In der kommenden Woche sollen die dazu nötigen Sanierungsarbeiten beginnen, wie die Gedenkstätte am Donnerstag mitteilte. Mit 1,9 Millionen Euro stammt der größte Teil des dazu benötigten Geldes aus dem Vermögen von Parteien und Massenorganisation der DDR, hieß es. 350.000 Euro steuere die Stadt bei.

dnn-online.de

Stasi-Bunker Kulturerbe

Leipzig. Der frühere Stasi-Bunker in Machern (Landkreis Leipzig) erhält das europäische Kulturerbesiegel. Die Auszeichnung, mit der die Europäische Union wichtige Stätten europäischer Geschichte und Identitäten würdigt, wird am 4. Juli verliehen, so das Bürgerkomitee Leipzig. Im März habe bereits das Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig als Teil der Erinnerungsorte „Eiserner Vorhang“ die Auszeichnung erhalten. Das Museum im Stasi-Bunker ist als Außenstelle Teil der Leipziger Gedenkstätte.

nwzonline.de

„Wir waren nicht überzeugt“

Potsdam. Warum Brandenburg nicht an der Schroeder-Studie teilnahm

Das Brandenburger Bildungsministerium hat eine Teilnahme an der Studie des Forschungsverbundes SED-Staat abgelehnt. Zwei Gründe waren dafür ausschlaggebend: methodische Zweifel an der Vorgängeruntersuchung und finanzielle Forderungen.

maerkischeallgemeine.de

Wahlvorschläge für Wissenschaftliches Beratungsgremium bei Stasi-Unterlagen-Behörde

Berlin. Die fünf Bundestagsfraktionen haben gemeinsam Wahlvorschläge (17/10089) für die vom Bundestag zu benennenden Mitglieder des Wissenschaftlichen Beratungsgremiums bei der Stasi-Unterlagen-Behörde vorgelegt.

bundestag.de

Arnold Vaatz (CDU) über Aufklärung und Aufarbeitung der Stasi-Tätigkeit im Westen

Warum muss man über die Staatssicherheit der DDR auch zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer noch reden? Weil es ein Thema ist, das offen geblieben ist. Denn wir haben ja gesehen, dass auch in den letzten Jahren Dinge ans Licht kamen, die man so nicht geahnt hatte. Zum Beispiel dass der Polizist Kurras, der den Studenten Ohnesorg erschossen hat, ein Stasi-Mann war.

thueringer-allgemeine.de

Ernest Wichner über die Arbeit von Oskar Pastior für die Securitate

Der rumänisch-deutsche Dichter Oskar Pastior hat als Informant der rumänischen Staatssicherheit wohl keinem geschadet, meint der stellvertretende Vorsitzende der Oskar-Pastior-Stiftung Ernest Wichner. Die Schuld des Schriftstellers sei schwer einzuschätzen.

dradio.de

Vorsitzender der Gesellschaft für Designgeschichte kritisiert Umgang mit DDR-Produktdesign

Trabis und Ampelmännchen verbinden viele spontan mit DDR-Design. Dass es weit mehr gibt, das sich zu zeigen lohnt, dokumentiert die “Sammlung industrielle Formgestaltung”. Seit 2005 ist sie im Besitz des Hauses der Geschichte.

dradio.de

Der Prozeß um den Angriff auf protestierende Antikommunisten

Der Prozeß um den Angriff auf protestierende Antikommunisten im Umfeld der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2011 ist am Dienstag in Berlin mit einem Freispruch und einer Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung zu Ende gegangen. Der Angeklagte Matthias H. (23), von dessen Tatbeteiligung das Gericht überzeugt war, erhielt eine auf Bewährung ausgesetzte Freiheitsstrafe von acht Monaten, die Bewährungszeit wurde auf zwei Jahre festgesetzt. An Nebenkläger Dr. Frieder Weiße soll H. ein Schmerzensgeld von 600 Euro zahlen, sofern das Urteil rechtskräftig wird.

jungewelt.de

Beratungsstelle für DDR-Heimkinder öffnet am Montag. Neuer Verein will Betroffene unterstützen

Schwerin. In Mecklenburg-Vorpommern können sich ehemalige DDR-Heimkinder ab kommenden Montag an eine spezielle Beratungsstelle in Schwerin wenden. Die bei der Stasi-Landesbeauftragten Marita Pagels-Heineking angesiedelte Einrichtung biete kompetente Ansprechpartner, die den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stehen, sagte Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag in Schwerin.

epd.de

schwerin-news.de

Berlins kleinstes Denkmal in Friedrichsfelde: Wenn Opfer ante portas stehen

Von Melsheimers Urnennische nimmt eine unsichtbare Schicksalslinie ihren Ausgang. Die Schicksalslinie aber ignoriert die Kehre, quert die Straße und ist an jenem provokativen Stein angelangt, der seit mehr als einem halben Jahrzehnt für eine produktive Gedenkstörung sorgt. Die Provokation ist etwa 50 Zentimeter breit, 35 Zentimeter hoch, 15 Zentimeter dick und ruht leicht angeschrägt auf einem kurzen Fuß – es ist das wohl kleinste Denkmal Berlins mit der (im Frühjahr 2012) leider kaum noch lesbaren Aufschrift “Den Opfern des Stalinismus”.

in-berlin-brandenburg.com

Thüringer Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige DDR-Heimkinder

Sie haben diese Woche in Saalfeld erstmals seit Bekanntwerden des Opferfonds eine Sprechstunde für ehemalige DDR-Heimkinder abgehalten. Wie war die Resonanz?

Es gab viele Anfragen und auch Hausbesuche habe ich abgehalten. Immerhin betrifft es eine sechsstellige Zahl von Bürgern unter uns, ohne dass bisher über ihr Schicksal groß etwas bekannt geworden ist.

saalfeld.otz.de

Der Pate von Brandenburg

Premium Stasi-Spitzel, Immobilienmagnat, Betrüger – Aufstieg und Fall des Axel Hilperts zeigen, wie alte DDR-Seilschaften noch immer ein ganzes Bundesland beherrschen. Im Kreml regiert die Angst. Kreml, so haben die Potsdamer den riesigen roten Klinkerbau getauft, oben auf dem Brauhausberg.

ftd.de

Seine Akte ist noch offen

China. Ai Weiwei ist frei – und darf China doch nicht verlassen. Vergangene Woche bestellte ihn die Polizei ein. Sie teilte ihm, mit freundlichem Handschlag, seine Entlassung in den Stand eines freien Bürgers mit: “Deine einjährige Bewährungsfrist auf Kaution ist zu Ende. Du hast dich gut benommen.” Dann kam der Nachsatz: “Ins Ausland darfst du nicht.

welt.de

REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG

IKEA Deutschland GmbH & Co. KG

Public Relations

Presseinformation

IKEA intensiviert Untersuchung der DDR-Vergangenheit

Hotline soll zur Aufklärung der Produktionsbedingungen bei Lieferanten in der ehemaligen DDR beitragen

Hofheim-Wallau, 25. Juni 2012. Das schwedische Möbelunternehmen hat eine Hotline eingerichtet, unter der sich Menschen melden können, die zur Aufklärung der Produktionsbedingungen von IKEA Produkten bei Lieferanten in der ehemaligen DDR beitragen möchten. Die Angaben werden im Rahmen einer bereits laufenden, externen Untersuchung entgegengenommen. IKEA erhofft sich von diesem Schritt ein möglichst vollständiges Bild der damaligen Ereignisse zu erhalten. Beauftragt mit der Aufklärung der Sachverhalte ist eine gesetzlich zur Unabhängigkeit und Verschwiegenheit verpflichtete Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Mit einem spezialisierten Team aus Historikern, Sozialwissenschaftlern und Ermittlungsexperten wird die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die DDR-Vergangenheit von IKEA aufarbeiten.

IKEA akzeptiert keine Zwangsarbeit

IKEA verurteilt die Beschäftigung von politischen Gefangenen in der Produktion aufs Schärfste und nimmt die Vorwürfe, dass dies bei der Produktion von IKEA-Produkten in den 60er- bis 80er-Jahren in der ehemaligen DDR passiert sein soll, sehr ernst. Sollte das tatsächlich passiert sein, so ist dies völlig unakzeptabel und zutiefst bedauerlich. Unsere Produkte müssen unter akzeptablen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Seit 2000 gilt bei uns ein sehr strenger Verhaltenskodex (IWAY), um dies sicherzustellen. Mithilfe eines gut entwickelten Kontrollsystems überprüfen wir, dass dieser Kodex eingehalten wird. Wir führen jährlich mehr als 1.000 angekündigte und unangekündigte Kontrollen bei unseren Lieferanten durch.

Zeitzeugen oder Menschen, die Angaben zu Produktion von IKEA Produkten in der ehemaligen DDR machen möchten, erreichen das Team von Ernst & Young

• telefonisch: montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr unter der kostenfreien Nummer 0800 0007303 oder aus dem Ausland (gebührenpflichtig) 00496196 996 14023,

• per Fax: 0049 6196 996 19854

• per E-Mail: DDRAufarbeitung.IKEA@de.ey.com oder

• per Post:

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stichwort: IKEA DDR Aufarbeitung

Mergenthalerallee 3-5

65760 Eschborn

Alle Angaben können selbstverständlich auch anonym übermittelt werden.

Ansprechpartnerin für die Presse:

Sabine Nold

Pressesprecherin

IKEA Deutschland GmbH & Co. KG

Tel.: (06122) 585 4475

Fax: (06122) 585 4121

E-Mail: sabine.nold@ikea.com

ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN

Die Stasi-Leute rannten in ihre eigene Todes-Falle

Freigegebene Verhörprotokolle über eine gescheiterte Tunnelflucht von 1962 entlarven den Spitzel, der alles verriet. Der Versuch der Stasi, die Beteiligten zu stellen, endete in einem Blutbad

welt.de

Wie die DDR-Staatssicherheit Fußballspieler und Fanvereine unter Kontrolle bringen wollte

Die DDR-Staatssicherheit sagte: „Der Kopf muss weg.“ Und so geschah es dann auch buchstäblich: Flüchtete ein Sportler aus dem Arbeiter- und Bauernstaat, wurden auf Pressefotos und in den Bildarchiven Köpfe verschoben und wegretuschiert. Vorher kleinwüchsige Sportler mutierten so unversehens zu Riesen, wie Jutta Braun berichten kann. Die Sportwissenschaftlerin von der Universität Potsdam untersucht die Rolle der Stasi für den Fußball, die Fankultur und den Sport in der DDR. Etwa 600 Republikflüchtlinge aus dem Bereich des Sports der DDR seien dokumentiert, die Dunkelziffer immer noch hoch.

pnn.de

Walther Rathenau — der frühe Vordenker Europas

Im Juni 1922 wurde der Politiker Rathenau von Rechtsextremen ermordet. Sein Nachlass offenbart sein fortschrittliches, europäisches Denken. Jemanden wie ihn könnten wir in der Krise gut gebrauchen.

welt.de

Strittmatter-Tagebücher in Berlin vorgestellt

Der erste Band der Tagebücher des 1994 gestorbenen Schriftstellers Erwin Strittmatter („Der Laden“) ist am Samstag in Berlin vorgestellt worden. Dabei las der Schauspieler Jörg Gudzuhn in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Auszüge aus den Tagebuchnotizen.

focus.de

Wie Lindenberg Honecker aus der Reserve lockte

Halle-Saale. Mitte Juni 1987 hat Erich Mielke die Lage noch fest im Griff. Und damit das so bleibt, erlässt der Chef des Ministeriums für Staatssicherheit die Weisung 42 / 87. Inhalt der “streng vertraulichen” Dienstsache, die an alle Diensteinheiten geht: Aufklärung von “antisozialistischen Aktionen”, die im Vorfeld eines eventuellen Besuches von Staats- und Parteichef Erich Honecker in der Bundesrepublik gegen den höchsten Repräsentanten der DDR und seine Delegation geplant sein könnten. “Alle geeigneten Möglichkeiten”, fordert Mielke, seien gezielt zu nutzen, “um solche Informationen zu erarbeiten.”

mz-web.de

Arzt verrät Patienten und versorgt die Stasi mit Blanko-Krankenscheinen

Magdeburg. Mehr als 21 Jahre lang spitzelte IM “Erich Mattke” für den Staatssicherheitsdienst der DDR. Noch am 1. November 1989 verriet der damalige Bereichsarzt aus der Kreispoliklinik Haldensleben seinem Führungsoffizier, welche Leute aus dem Kreis Haldensleben er bei den Montagsgebeten im Magdeburger Dom gesehen hatte. Für den 6. Dezember verabredete er sogar den nächsten Treff mit der Geheimpolizei. Doch daraus wurde nichts mehr.

volksstimme.de

Alltag zwischen Hoffnung und Zwängen

Für viele DDR-Bürger ist die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin ein “Ort der Hoffnung” gewesen. Für die Stasi indes war es der “Ort des Klassenfeindes”, der rund um die Uhr bewacht wurde. Im Rahmen der Tagung “Grenzen trennen – Grenzen verbinden” in der Politischen Akademie in Tutzing sprach der ehemalige Leiter der Ständigen Vertretung, Botschafter Hans Otto Bräutigam, jetzt über die schwierigen Verhandlungen mit der DDR-Staatsführung

sueddeutsche.de

Die Stasi dokumentierte die gescheiterte Flucht

1962 wollte Dieter Hötger seine Frau aus Ost-Berlin in den Westen holen. Dabei lief er in eine Falle, die die Staatssicherheit ihm gestellt hatte. Mit Fotos dokumentierte die Mielke-Behörde den Fall.

welt.de

DIVERSES

„Ick hab’ für die DDR gekämpft“ – Devisenbeschaffer Schalck-Golodkowski wird 80

Rottach-Egern. Es ist ruhig geworden um den einstigen Milliardenbeschaffer der DDR. „Alexander Schalck-Golodkowski gibt keine Interviews mehr, er beteiligt sich nicht am politischen Diskurs“, sagt einer seiner engsten Vertrauten. Der zurückgezogen mit seiner zweiten Ehefrau Sigrid im idyllischen Rottach-Egern am Tegernsee lebende frühere Staatssekretär im DDR-Ministerium für Außenhandel wird am nächsten Dienstag (3. Juli) 80 Jahre alt.

dnn-online.de

Es gibt noch viel zu entdecken. Maler der Leipziger Schule

POTSDAM – 25 Bilder nennt der Mäzen Hasso Plattner schon sein eigen und zwar von Malern wie Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke, Bernhard Heisig und Arno Rink. 25 weitere Bilder möchte der Milliardär noch ankaufen, um sie in einer privaten Kunsthalle in Potsdam auszustellen.

maerkischeallgemeine.de

Jubiläum der Suchthilfe Prignitz: Thomas Kochan fand „alkoholzentrierte Gesellschaft“ in der DDR

Wittenberge. Thomas Kochan hat nicht nur seine Doktorarbeit zur Alkoholkultur in der DDR geschrieben, er betreibt in Berlin ein Geschäft für „authentische Spirituosen“. Mit anderen Worten, er weiß, wovon er redet, wenn er die DDR eine „alkoholzentrierte Gesellschaft“ nennt.

maerkischeallgemeine.de

DDR-Minister Gerhard Pohl ertrank im See

Gerhard Pohl (74), letzter DDR-Wirtschaftsminister, ist im Schwielochsee ertrunken.

berliner-kurier.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin Historikerin und plane zu dem Thema „Politisch motivierter Kindesentzug in der DDR“ an der Freien Universität Berlin bei Professor Wolfgang Wippermann zu promovieren.

Als Historikerin muss ich meine Forschung auf schriftliche Quellen aus dem untersuchten Zeitraum stützen. Diese Quellen können zum Beispiel sein Briefe, Tagebücher, Akten, Urteile, Bescheinigungen u. a.

Viele dieser personenbezogenen Papiere und Dokumente lagern in Archiven, bei Ämtern oder befinden sich in Privatbesitz. Zu recht sind sie aus Datenschutzgründen, wenn sie von öffentlichen Stellen aufbewahrt werden, erst nach einer Speerfrist von 30 Jahren nach dem Tod der jeweiligen Personen bzw. 110 Jahre nach deren Geburt frei zugänglich. Für die Forschung stellt dies ein Hindernis dar. Um innerhalb der Speerfrist personenbezogene Unterlagen für die Forschung einsehen und nutzen zu können, bin ich auf die schriftliche Zustimmung der Betroffenen angewiesen.

Deshalb bitte ich alle, die in der DDR in irgendeiner Form mit politisch motiviertem Kindesentzug konfrontiert waren und bereit sind, mir ihre Unterlagen zu Forschungszwecken zugänglich zu machen, sich bei mir zu melden. Das können sein:

– Eltern, denen die Kinder entzogen wurden / werden sollten,

– Kinder, die ihren Eltern weggenommen wurden / werden sollten,

– Menschen, die Kinder angenommen haben,

– Menschen, die in Ämtern, Einrichtungen etc. der DDR (Jugendhilfe, Stasi etc.) gearbeitet haben.

Mit Ihrer schriftlichen Zustimmung könnte ich zu Ihren biographischen Fallbeispielen in den einschlägigen Archiven recherchieren und zu dem Thema forschen. Auf Wunsch werde ich Ihren Namen in meiner Doktorarbeit anonymisieren.

Inhaltlich interessiere ich mich vor allem für folgende biographische Fallbeispiel:

– Wenn Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde / werden sollte.

– Wenn Kinder in Heime eingewiesen oder zu Pflegefamilien vermittelt wurden / werden sollten.

– Wenn Kinder (zwangs-)adoptiert wurden / werden sollten.

– Wenn werdende Mütter zur Abtreibung überredet oder gezwungen wurden / werden sollten.

Besondere Bedeutung bekommen diese Fällen, wenn sie im Zusammenhang standen mit:

– Haftzeiten der Eltern.

– der Ausreise, der Abschiebung oder dem Freikauf der Eltern.

– der Einstufung der Eltern als sogenannte Asoziale.

– der Minderjährigkeit der Eltern.

– der Psychiatrisierung der Eltern.

Dabei kann eine Ehe-Scheidung, eine Krankheit, ein Arbeitsstellenwechsel etc. als Anlass genutzt worden sein, um einen Prozesse einzuleiten, der für unangepasste DDR-Bürger mit dem Entzug ihrer Kinder endete. Auf diese Zusammenhänge möchte ich meinen Forschungsschwerpunkt legen und fragen, in welchen Situationen und wie Kinder gegen ihre Eltern instrumentalisiert wurden, um

den Eltern zu drohen, sie zu bestrafen, sie zu erpressen oder sie zu isolieren. Fälle in denen ein drohender Kindesentzug abgewehrt werden konnte, sind ebenso aussagekräftig, wie Fälle, in denen die staatliche Macht in der Kindeswegnahme gipfelte.

Ich weiß, dass Kindesentzug ein hoch sensibler Bereich ist und emotional noch zusätzlich erschwert wird, wenn der Kindesentzug politisch motiviert war. Ich denke aber, dass dieses Thema bearbeitet werden sollte, um aus der Geschichte zu lernen und damit die Hintergründe der biografischen Brüche der Betroffenen sichtbar und erklärbar werden. Die Betroffenen und ihre Familien sind Menschen, die Opfer eine menschenverachtenden, staatlich gewollten Praxis wurden. Und sie sind Zeitzeugen, die helfen können, dieses Unrecht aufzudecken und sichtbar zu machen. Mir ist

bewusst, dass es ein großer Vertrauensvorschuss Ihrerseits ist, mir Ihre Dokumente zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank!

Wenn Sie keine schriftlichen Nachweise haben, aber bereit wären, mir mündlich in Form von Interviews Ihre Erlebnisse zu berichten, die im Zusammenhang mit „Politisch motiviertem Kindesentzug in der DDR“ standen, wäre ich Ihnen ebenfalls sehr dankbar. Diese Interviews würden anhand eines standardisierten Fragekatalogs verlaufen und ich würde sie mitschneiden – nur Ton, kein Bild. Ergänzend würde ich dennoch gerne in den Archiven zu Ihnen recherchieren, ob sich nicht doch noch der eine oder andere Hinweis oder Nachweis finden lässt.

Zu meiner Person:

Ich bin Jahrgang 1972 und habe bis 1993 in Dresden gelebt. Ich war kein Mitglied der FDJ und hatte keine Jugendweihe. Ich habe das Abitur und mein Studium nach der Wende auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Das Thema interessiert mich, da ich im Sommer 2011 im Nachlass meiner Mutter Unterlagen gefunden habe, die belegen, dass mein leiblicher Vater mehrfach politischer Häftling in der DDR war. Diese Information war mir neu und wirft ein anders Licht auf die Zeitgleichheit meiner Adoption durch meinen Stiefvater und der Ausreise meines leiblichen Vaters

aus der DDR. Möglicherweise wurde er mit den während seiner Haftzeiten entstandenen Unterhaltsschulden erpresst und ich letztlich als „Lösegeld“ gegen ihn instrumentalisiert. Meine leiblichen Eltern sind verstorben und ich versuche über Archivbestände Klarheit zu erlangen. Meine privaten Rechercheaufträge in den Archiven laufen noch und ich möchte darüber hinaus das Thema „Politisch motivierter Kindesentzug“ anhand meines und vergleichender Fälle wissenschaftlich

untersuchen und öffentlich machen.

So können Sie Kontakt zu mir aufnehmen:

Email:annettkowalski@gmx.de

Mobil:0151 – 45 37 65 41 (Ich rufe auch gerne zurück.)

Post: Annett Kowalski

Postfach 36 03 47

10973 Berlin

Herzlichen Dank und mit den besten Grüßen,

Annett Kowalski

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN

Magdeburg , 1. Juli 2012 – 27. September 2012

Ausstellung

Gesichter der Friedlichen Revolution

An unzähligen Orten zwischen Suhl und Hiddensee traten Menschen 1989/90 für demokratische Verhältnisse in der DDR ein und gestalteten den Weg zur deutschen Einheit mit. Wer waren die Frauen und Männer, die sich erfolgreich gegen die Diktatur zur Wehr setzten? Die Ausstellung Gesichter der Friedlichen Revolution stellt ihnen bekannte und unbekannte Beteiligte vor.

Veranstalter: Robert-Havemann-Gesellschaft

Ort: BStU Außenstelle Magdeburg

Georg-Kaiser-Straße 7

39116 Magdeburg

Dresden, 26. Juli 2012 – 19. Oktober 2012

Ausstellung

Gesichter der Friedlichen Revolution
Ort: BStU, Außenstelle

Dresden Riesaer Str. 7, Seiteneingang “C”

01129 Dresden

—————————–

Bautzen, Mo. 2. Juli 2012, 19.00

Gesprächsrunde mit Roland Jahn und Lutz Rathenow

Am 2. Juli 2012 werden der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, und der Sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Lutz Rathenow, in Bautzen bei einer öffentlichen Diskussion zu Gast sein. Roland Jahn folgt der Einladung der Bundestagsabgeordneten Maria Michalk. Neben der Abendveranstaltung wird Roland Jahn zwei Schulen in Kamenz und Bischofswerda besuchen und dort mit den Schülern diskutieren. In Bautzen wird er die Gedenkstätte und den Gedenkort auf dem Karnickelberg aufsuchen. Dort wird er mit Harald Möller, dem Vorsitzenden des Bautzen-Komitees, zusammentreffen.

Bei der öffentlichen Abendveranstaltung, die im Versammlungsraum der Gaststätte „Zum Echten“ stattfindet, werden Roland Jahn und Lutz Rathenow über verschiedene Aspekte der Vergangenheitsaufarbeitung und über ihre persönliche Verantwortung sprechen. Dabei wird es auch um den künftigen Umgang mit den Stasi-Akten gehen. Beide wollen aber vor allem interessierten Bürgern für ihre Fragen und für ein Gespräch zur Verfügung stehen.

Dem Landesbeauftragten ist es wichtig, mit dieser gemeinsamen Veranstaltung die enge und gute Zusammenarbeit zweier unterschiedlicher Behörden zu dokumentieren.

Ort: „Zum Echten“

Lauengraben 16

02625 Bautzen

———————————

Berlin, Mi. 04. Juli 2012, 18.00

Buchpräsentation

Der Tjulpanov-Bericht. Wie die Sowjets in Ostdeutschland die Diktatur errichteten

Oberst Tjulpanov stand seit 1945 der sowjetischen Besatzungsbehörde vor, welche die Parteien und gesellschaftlichen Organisationen, die Propaganda- und Publikationsorgane sowie den Kulturbetrieb in der Sowjetzone aufbaute und »anleitete«. In kurzen Abständen verfasste er schriftliche Berichte an seine Vorgesetzten in Berlin-Karlshorst, die diese meist nach Moskau weiterleiteten. Verschiedentlich wandte er sich auch direkt an leitende Funktionäre im Außenministerium und im zentralen Parteiapparat. Viele seiner Berichte gelangten zu Stalin, dem die deutschen Angelegenheiten äußerst wichtig waren. 1948 überprüfte eine hochrangige Untersuchungskommission des ZK der KPdSU die Tätigkeit Tjulpanovs und fasste seine zwischen 1945 und 1948 erstellten Stellungnahmen in einem Gesamtbericht zusammen. Dr. Gerhard Wettig hat diesen geheimen Bericht in einem Moskauer Archiv gefunden und mit Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung gemeinsam mit Dr. Wladislaw Hedeler ins Deutsche übersetzt, eingeleitet und kommentiert. Das Hannah-Arendt-Institut hat dieses Schlüsseldokument für die Sowjetisierung Ostdeutschlands 2012 in seiner Schriftenreihe veröffentlicht. Zur Buchvorstellung laden das Dresdner Institut, das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst und die Bundesstiftung Aufarbeitung gemeinsam ein.
Begrüßung: Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung
Buchvorstellung: Dr. Jörg Morré, Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst
Diskussion: Dr. Gerhard Wettig, Historiker und Osteuropaexperte
Dr. Jörg Morré

Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

———————————–

Lübeck-Schlutup, Ausstellung                  bis zum 8. Juli 2012

Der Aufstand gegen die SED-Diktatur am 17. Juni 1953 und die damaligen politischen und wirtschaftlichen Hintergründe.

Die Ausstellung ist eine Präsentation der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg Vorpommern. Die Ausstellung wird am 17. Juni 2012 um 15 Uhr eröffnet und ist bis zum 8. Juli 2012 zu den Museumsöffnungszeiten freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen.

Ort: Grenzdokumentationsstätte

Mecklenburger Straße 12

Lübeck-Schlutup

———————————

Perleberg, bis zum  13. Aug. 2012

Sonderausstellung

Mauer – Gitter –Stacheldraht

Ausstellung der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft

Die politische Verfolgung in der SBZ/ DDR von 1945 bis 1989 wird in der Ausstellung durch verschiedene Lebensläufe von Opfern dargestellt. Frauen und Männer, von denen diese Ausstellung berichtet, gehören zu denen, die unsere Demokratie unter Einsatz ihres Lebens mit erkämpft haben und dennoch oft genug zu den Vergessenen unserer jüngeren Geschichte zählen.

Ort: DDR-Geschichtsmuseum im Dokumentationszentrum Perleberg

Feldstraße 98 (gegenüber der Feuerwehr)
19348 Perleberg

————————

Berlin, Sa. 07. Juli 2012, 10.00

Führung über das Gelände des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit

Von 1950 bis 1990 war das Ministerium für Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg ansässig. Es bezog zunächst das Gebäude des ehemaligen Lichtenberger Finanzamtes und dehnte sich von dort allmählich aus. Die bisherige Wohnbebauung wurde abgerissen oder in Büros umgewandelt. Neue Bürohochhäuser und ein Archivgebäude kamen hinzu, eine Kirche und zwei Straßenzüge verschwanden. So entstand für die Zentrale des Staatssicherheitsdienstes ein gewaltiges abgesperrtes Karree, das Sie nun auf einer Geländeführung erkunden können.

Ort: Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Archiv der Zentralstelle
Eingang Haus 7
Ruschestraße 103
10365 Berlin

———————————

Berlin, Di. 10. Juli 2012, 19:00

Kuno Karls, Mecklenburger Heimatforscher,  Helmut Ebel

„Zwangsaussiedlungen –Zeitzeugenberichte“

Der Film zeigt die Berichte von 15 Betroffenen der Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze (1952 Aktion „Ungeziefer“ und 1961 „Kornblume“), von denen insgesamt ca. 12 000 Menschen erfasst wurden. Dieses wichtige Dokument aus Mecklenburg zeigt für die Nachwelt die Grausamkeiten des DDR-Regimes gegen seine eigenen unbescholtenen Bürger auf. Stigmatisierung, Kriminalisierung, Benachteiligungen unterschiedlichster Art, Behinderung im Broterwerb, Fortkommen und der beruflichen Entwicklung, psychische Belastungen durch die Unmöglichkeit der Verarbeitung der erlebten Traumata bis hin zum Selbstmord waren die Sekundärfolgen der Vertreibungen.

Ort: Förderverein
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus e.V.
Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin

——————————

Berlin, Mi. 11.Juli.2012, 19.00

Erinnerung an Siegfried Heinrichs

Siegfried Heinrichs – DDR-Häftling, Dichter und Verleger

Im April starb im Alter von 70 Jahren der Verleger Siegfried Heinrichs. 27 Jahre lang hatte er den Oberbaumverlag in Berlin-Neukölln geführt. Im kommunistischen Machtbereich sowie in anderen Diktaturen unterdrückte Autoren konnten hier in kleiner Auflage publizieren. Heinrichs Empathie für verfemte Literaten rührte aus seinem eigenen Erleben: 1964 war er wegen eines Romanmanuskripts verhaftet worden  – in der DDR, die er 1974 verließ. Seine Erfahrungen goss er in Gedichte und Prosa.
Die Weggefährten Utz Rachowski und Axel Reitel werden mit Lesungen seiner sowie eigener Texte an den Verleger und Dichter erinnern. Beide sind Schriftsteller, veröffentlichten im Oberbaumverlag, stammen aus dem Vogtland und waren wie Heinrichs im SED-Staat politisch verfolgt und nach längerer Haft ausgebürgert worden. Zudem wird die Geschichte des Verlages umrissen, der ein Zuschussunternehmen blieb und den Heinrichs mit einer Erwerbstätigkeit als Materiallagerleiter finanzierte. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Bürgerkomitee “15. Januar” e.V.

Utz Rachowski (Schriftsteller, Reichenbach), Axel Reitel  (Journalist, Berlin), Moderation: Gerold Hildebrand  (Redakteur der Aufarbeitungszeitschrift “Horch und Guck”). Eintritt frei.

Ort: Buchhandlung 89

Grünberger Straße 84

10245 Berlin-Friedrichshain

——————————————

Hildburghausen, Do. 19. Juli 2012     9.00 – 12.00   13.30 – 18.00

Von “Opferrente” bis Stasi-Akten-Einsicht – das Beratungsangebot zu Fragen der Rehabilitierung von SED-Unrecht

Seit 2002 bietet die “Beratungsinitiative” im Auftrag der Thüringer Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen regelmäßig Beratungstage an. Ziel dieses Angebots ist es, allen Bürgerinnen und Bürgern des Freistaats Thüringen die Möglichkeit zu geben, sich wohnortnah zu den Rehabilitierungsmöglichkeiten nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen und die daran geknüpften Entschädigungs- und Unterstützungsleistungen für Betroffene und Hinterbliebene zu informieren.

Ort: Landratsamt Hildburghausen

Raum 1.02.

suhl.thueringer-allgemeine.de

———————————

Berlin, Do. 26. Juli 2012,  19.00

B U C H L E S U N G

Immo Sennewald

Ikarus mit dem Bleigürtel/Babels Berg

Alles ist möglich: Menschen landen auf dem Mond, zwischen West- und Ostberlin kann man wieder telefonieren, ein Diskus fliegt kilometerweit, ein Deutscher bekommt den Friedensnobelpreis, in einer Thüringer Kleinstadt gibt es das europaweit beste Japan-Restaurant: Anfang der 70er Jahre sprechen viele Zeichen für Aufbruch, Fortschritt und unbegrenztes Vergnügen bei erotischen Abenteuern jenseits der Familienplanung. Gustav Horbel aus Lauterberg ist in der Hauptstadt Berlin gelandet, um Physik zu studieren, denn er ist sehr neugierig darauf, was die Welt im Innersten zusammenhält. In Berlins Straßen, in Bars und Theatern, im Thüringer Wald und in den Reichsbahnzügen dazwischen lernt er dann viel mehr darüber als in Labors und Hörsälen. Während er mit Prüfungen an der Universität wenig Scherereien hat, macht er in den Prüfungen des Lebens keine besonders gute Figur, er will einfach zu hoch hinaus. Ob das am Geist dieser 70er Jahre liegt, in denen alles möglich scheint? Zwischen Traum, Wahn und Wirklichkeit stolpert Gustav durch eine bewegte Zeit. Gott sei Dank nimmt ihn immer wieder jemand bei der Hand, manchmal ein berühmter Mann, manchmal die schönste Frau der Welt. Eintritt frei.

Ort: Buchhandlung89

Grünberger Str. 84

10245 Berlin

———————————

Potsdam, vom 29. Juli bis 2. August 2012

Sommerworkshop für Jugendliche zum Thema „Leben mit der Mauer“

Eine Woche lang werden sich Jugendliche mit der Geschichte der deutschen Teilung und den Folgen des Mauerbaus auseinandersetzen, Gedenkstätten besuchen, zu historischen Orten fahren, Zeitzeugengespräche führen und miteinander arbeiten.

Vor 51 Jahren, am 13. August 1961, wurde die Berliner Mauer errichtet. Auf Befehl des SED-Generalsekretärs und Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, besetzten entgegen seiner eigenen Ankündigung (Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!) bewaffnete Angehörige der Polizei der DDR und der Kampfgruppen aus Ostberliner Betrieben die Straßen zwischen Ost- und West-Berlin. Währenddessen verlegten Pioniere Stacheldraht und Bauarbeiter vermauerten nach Westen liegende Fenster und Türen an den Grenzstraßen Ost-Berlins. Einige Wochen später errichteten sie eine Mauer. Bis zum 9. Oktober 1989 entwickelte sich diese zu einem monströsen, betonierten Grenzsystem und verhinderte die Ausreise von DDR-Bürger_innen aus dem Osten in den Westen. Die Grenze prägte das Leben der meisten Menschen in der DDR, auch wenn sie vielen nicht sichtbar war – sie begann bereits fünf Kilometer vorher mit einem Sperrgebiet.

Anmeldefrist bis zum 15. Juni 2012

E-Mail: silvana.hilliger@lakd.brandenburg.de

www.aufarbeitung.brandenburg.de

Ort: Landesjugendring Brandenburg e.V.

Breite Straße 7a

14467 Potsdam

—————————–

Berlin, Di. 31. Juli 2012, 19.00

Die West-Geheimdienste und die Flüchtlinge aus der DDR. Flüchtlinge und Spione im “goldenen Zeitalter” der westlichen Spionage (1945-1965)

Vortrag und Expertengespräch

Ort: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66/80

12277 Berlin

——————————-

Berlin, Di. 07. August 2012, 18.00

Podiumsdiskussion

Veranstaltungsreihe 2x Deutschland: Politik des Dialogs. Das SED-SPD-Papier von 1987

Nach jahrelangen Gesprächen veröffentlichten westdeutsche Sozialdemokraten und ostdeutsche Kommunisten im August 1987 ein gemeinsames Papier. “Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit” thematisierte unter anderem Fragen der Friedenssicherung, des friedlichen Wettbewerbs der Gesellschaftssysteme und die Notwendigkeit einer Kultur des politischen Streits und des Dialogs. Das Dokument sorgte in Ost und West für großes Aufsehen. 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung diskutieren Zeitzeugen und Wissenschaftler über Entstehung und Folgen des umstrittenen Papiers von SED und SPD.

Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

——————————

Berlin, Ausstellung

Fußball für die Stasi – Der Berliner Fußball-Club Dynamo

Der BFC Dynamo, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga, war in der DDR nicht sehr beliebt. Als Teil der Sportvereinigung Dynamo, die unter der Ägide des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke stand, galt der Verein als Stasi-Club. Diese Ausstellung dokumentiert die ideologische Funktion des BFC. Der Eintritt ist frei.

Ort: Bildungszentrum des BStU
Zimmerstraße 90
10117 Berlin

————————-

Berlin, Do. 09. August 2012,  18:00

Filmpräsentation

Kurzer Prozess – Eine Seefahrt in den Stasi-Knast

Fünf Tage nach dem Bau der Mauer am 13. August 1961 besteigt eine Gruppe junger Christen im Ostseebad Wolgast in der DDR einen Ausflugsdampfer. Die Jugendlichen machen einen Scherz und schreiben dem Kapitän einen Zettel mit der „untertänigsten“ Bitte, doch „wegen der guten Stimmung an Bord“ zur dänischen Insel Bornholm zu fahren. Aus einem kleinen Spaß wird bitterer Ernst: Wegen versuchter Republikflucht werden die beiden „Rädelsführer” in einem Schauprozess zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. 50 Jahre später begeben sich fünf Jugendliche für die Dokumentation von Eikon Nord auf Spurensuche.

Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5
10117 Berlin

———————————

Berlin, Mo, 13. August 2012, 10:30

SONDERVERANSTALTUNG ZUM TAG DES MAUERBAUS VOR 51 JAHREN

Andacht und Kranzniederlegung
Ort: Kapelle der Versöhnung
———————————–

Berlin, bis 16. September 2012

Ausstellung: Die Meldung. Schüler, Punks und Pioniere in der DDR.

Fotografien von Volker Döring

Die Autorin Nele Güntheroth, einst selbst Lehrerin für Mathe und Physik in Ost-Berlin, hat dafür die Erinnerungen von Lehrern zusammengetragen. Ihre Erkenntnisse ergänzen in der Ausstellung die historischen Bilder der Fotografen Volker Döring, der zwischen 1984 und 1989 mit seiner Kamera an den Schulen des Prenzlauer Bergs unterwegs war.

Ort: Museum Pankow – Standort Prenzlauer Allee
Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Ausstellungshalle
Prenzlauer Allee 227/228

10405 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So 10.00 – 18.00 Uhr, Eintritt frei. 

——————————–

Potsdam, Ausstellung „Alltag und Diktatur in der DDR“
Seit 1. Februar 2011 gibt es in der ständigen Ausstellung ein neues Kapitel zur DDR-Geschichte. Es zeigt aus alltagsgeschichtlicher Perspektive, auf welche Weise und mit welchen Methoden die SED-Diktatur die Lebenswelt der DDR-Bürger beeinflusste und wie diese darauf reagierten. Sechs Themenbereiche stellen Lebenswelten und Erfahrungen junger Menschen in der DDR exemplarisch vor und erzählen Alltagsgeschichte mit regionalem Bezug:
Das Beispiel der Bildung von Neubauernwirtschaften auf dem Rittergut Kränzlin bei Neuruppin und das Schicksal einer enteigneten Familie zeigen, wie die Bodenreform als Instrument des Gesellschaftswandels 1945 das Agrarland Brandenburg in seiner ökonomischen und sozialen Struktur von Grund auf veränderte. An der Ausgrenzung und Verfolgung der Jungen Gemeinde 1953 in Guben wird deutlich, wie rigoros die SED in den 1950er-Jahren ihren „Klassenkampf“ auf ideologischem Gebiet führte und wie sie versuchte, über die FDJ auf Jugendliche Einfluss zu nehmen.

Ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam

——————————-

Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 2012, soll 19:30 Uhr im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie die Uraufführung des „Jürgen-Fuchs-Zyklus“ von H.Johannes Wallmann stattfinden. Wir  möchten Sie einladen, ein besonders interessantes Konzert durch Ihre Subskription zu ermöglichen und zu besuchen. Subskription heißt: Sie ermöglichen das Zustandekommen einer Aufführung, indem Sie sich vorab verbindlich eine Eintrittskarte reservieren (schon zu Mozarts Zeiten wurde dies so praktiziert). Zumal es keine öffentliche Förderung für das Projekt gab, laden wir Sie ein, bis zum 31. Mai Ihre Karten für dieses außergewöhnliche Konzert zu bestellen; eine Karte ist zum Preis von 30.- € (Schüler/Studenten/Arbeitslose: 10.- €) erhältlich.

Sofern am 31. Mai genügend Subskriptionen vorliegen, kann das Konzert am 3. Oktober 2012 stattfinden. Wenn nicht, bleiben Ihre Karten für die Uraufführung an einem anderen Termin gültig oder Ihre Einzahlung wird auf Wunsch zurücküberwiesen. Wie schon bei Wallmanns Reiner-Kunze-Zyklus, der in Kooperation mit Deutschlandfunk und der Robert-Havemann-Gesellschaft 2009 am gleichen Ort mit großem Erfolg uraufgeführt wurde, setzen wir erneut auf Ihre Unterstützung und das Subskriptionsprinzip.

Bitte überweisen Sie Ihren Subskriptionsbeitrag bis zum 31. Mai 2012 auf folgendes Konto:

INTEGRAL-ART Wallmann GbR

Kto-Nr.: 423 670 909

BLZ: 860 100 90 (Postbank Leipzig)

Verw.zweck: Fuchs-Zyklus / Ihr Vor- und Familienname / bestellte Kartenanzahl (voll/erm.)

Nach der Überweisung richten Sie bitte eine kurze Mail an: info@integral-art.de, damit Ihnen Ihre Überweisung bestätigt sowie weitere Informationen zugesandt werden können.

Ort: Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie

Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin

Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:

Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen

Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus
Havemann-Gesellschaft

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.