37. KW 2010

Datum: 17.09.2010 08:31:08
Betreff: UOKG-Wochenrueckblick 37. KW

DER  WOCHENRÜCKBLICK

Herausgegeben von der

Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-53, Fax: -40

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.

Viel Freude beim Lesen,
mit freundlichen Grüßen

Carola Schulze
Florian Kresse

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Einheitspreis 2010 – Bundeszentrale für politische Bildung ehrt acht Preisträger bei den zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit in Bremen. Unter den Preisträgern befindet sich auch Alexander Latozky.

Zum Tod von Bärbel Bohley am 11. September 2010:
Rheinischer Merkur
MDR
FAZ
Tagesanzeiger
Frankfurter Rundschau
Die Zeit

Dazu ein Nachruf von Vera Lengsfeld im
Berliner Kurier
und von Helmuth Kohl in der Bild

Außerdem finden Sie weitere Nachrufe auf der Homepage der Havemann-Gesellschaft.

Im Gedenken an die verstorbene DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley ist seit Mittwoch am Berliner Alexanderplatz ein Kondolenzbuch ausgelegt.
RBB

Magdeburg – Der Linke-Landtagsabgeordnete André Lüderitz hat in der DDR mehrere Jahre hauptamtlich für die Stasi gearbeitet. Der 51-Jährige bestätigte am Freitag eine Meldung der „Mitteldeutschen Zeitung“, wonach er Berufssoldat beim Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ war, das dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstand.
Leipziger Volkszeitung

Ein halbes Jahr nach dem Streit um die Lehrerfortbildung zum Diktaturenvergleich gibt es erneut Ärger um eine Veranstaltung, die sich mit dem SED-Unrecht beschäftigt: Die Landeszentrale für politische Bildung hat angeblich aus Geldmangel eine Veranstaltung zu der Frage abgesagt, ob die DDR ein Unrechtsstaat war. Opfervereine reagieren empört: “Das ist ein politischer Skandal”, urteilt Heidi Bohley vom halleschem Zeitgeschichten-Verein.
Mitteldeutsche Zeitung

In Berlin werden auch 20 Jahre nach der Vereinigung Ost-West-Vorurteile gepflegt – Vor allem in Berlin ist die Abgrenzung zwischen Ost und West deutlich zu spüren, erklärte der Politikwissenschaftler Prof. Klaus Schroeder am Montag bei der Vorstellung seines Buchs „Das neue Deutschland“ (WJS, 19,95 Euro).
B-Z

Der letzte DDR-Verteidigungsminister scheint an den Spätfolgen eines Stasi-Attentats zu leiden. Wegen Schmerzen in der Herzgegend wurde er mit einem Hubschrauber in die Intensivstation (Stralsund) geflogen.
Bild

Die Deutschen jammern, fluchen oder jubeln inzwischen über vieles gemeinsam, und auswärtige Gäste vermögen kaum noch Unterschiede zwischen ehemaligen Bundes- und DDR-Bürgern zu sehen. Doch unter dieser vermeintlich einheitlichen Oberfläche schlummern noch nachwirkende Kräfte des Lebens in gegensätzlichen Systemen, die das Zusammenwachsen behindern.
Welt

Der juristische Streit um die Nennung des Namens eines ehemaligen Stasi-Spitzels aus Erfurt auf einer Internetseite geht am Dienstag in eine weitere Runde. Das Oberlandesgericht München verhandelt die Klage des ehemaligen Inoffiziellen Mitarbeiters (IM) gegen die Veröffentlichung seines Namens und Fotos auf der Website über das Ministerium für Staatssicherheit in Erfurt. Der Mann war im April 2009 in erster Instanz unterlegen. Damals hatte das Landgericht München I seine Klage mit der Begründung abgewiesen, Meinungs- und Informationsfreiheit hätten Vorrang vor dem Recht des Klägers auf Anonymität.
MDR

Am Sonntag ist Oberbürgermeisterwahl in Potsdam. Amtsinhaber Jann Jakobs (SPD) droht eine Stichwahl. Gegen Dauerkonkurrent Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke), dem seine Stasi-Vergangenheit kaum schadet, wird es wohl wieder eng.
Morgenpost
Der Tagesspiegel
Neues Deutschland

Sollte Linke-Kandidat Hans-Jürgen Scharfenberg bei der Wahl am Sonntag oder in einer folgenden Stichwahl zum Potsdamer Stadtoberhaupt gewählt werden, wäre er der erste Oberbürgermeister in Deutschland überhaupt mit einer bekannten Vergangenheit als Stasi-Spitzel.
Potsdamer Neueste Nachrichten

Nicht immer nur die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen betonen: Dafür setzen sich die ehemaligen Regierungschefs der neuen Bundesländer ein. Regionale Unterschiede gebe es auch zwischen Nord und Süd und zwischen Bayern und Hessen, und die würden auch weiterhin bestehen, betonten sie am Donnerstag auf einer Konferenz in Berlin. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung sollten alle Deutschen stolz auf die historische Leistung sein. Mitteldeutsche Zeitung

Das Haus 1, Erich Mielkes einstiges Hauptquartier, wird saniert: “Kaputtsaniert” sagen Grüne und bürgerbewegte Museumsleute, “denkmalgerecht”, kontert der Bund.
TAZ

Die Gedenkstätte Berliner Mauer soll bis 2012 um weitere 700 Meter verlängert werden. Doch Anwohner wollen ihre Grundstücke für das Gesamtkonzept nicht hergeben.
TAZ

In Mittelsachsen streitet ein Rentner gegen eine Denkmalinschrift. In seinen Augen setzt sie die beiden deutschen Diktaturen undifferenziert gleich. Er hat deshalb selbst zum Pinsel gegriffen
TAZ

Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat sich gegen eine einseitige Sicht auf das Leben in der früheren DDR ausgesprochen. Ihn störe, dass sich manche Darstellung des Lebens im Osten ausschließlich auf die Staatssicherheit beschränke, sagte Platzeck am Donnerstag bei einer Diskussion mit Berufsschülern in Frankfurt (Oder).
Ad-hoc News

Die vorgeschlagene neue Vorsitzende der Enquetekommission zur Aufarbeitung der Nachwendejahre in Brandenburg, Susanne Melior, will vor allem die junge Generation ansprechen. „Durch unsere Arbeit erwarte ich vor allem einen Erkenntnisgewinn für junge Leute”, sagte Melior heute in Potsdam zu ihren Zielen.
Märkische Allgemeine

Zu dem Buch von Thomas Köhler, ehemaliger Vizepräsident des DDR-Sportbundes, in dem er das DDR-Staatsdoping verharmlost:
Süddeutsche Zeitung
Welt
Frankfurter Neue Presse
Mitteldeutsche Zeitung

Nach den Doping-Geständnissen des ehemaligen Spitzenfunktionärs Thomas Köhler hat dieser sich bei den Opfern der DDR entschuldigt. “Das tut mir sehr leid”, so Köhler.
Handelsblatt

Dopingopfer lehnen die angebliche Entschuldigung des früheren DDR-Sportfunktionärs Thomas Köhler ab. „Ein bisschen Wahrheit reicht nicht. Er hätte die Hosen runter lassen müssen“, sagt Uwe Trömer, Sprecher des Dopingopfer-Hilfevereins.
FAZ

DDR-Dopingopfer Birgit Boese im Interview über die Thesen von Ex-Funktionär Thomas Köhler, Pillen für Kinder und Gesundheitsfolgen bis heute.
Der Tagesspiegel

PRITZWALK – „Ich habe stark angenommen, dass eine Stasi-Überprüfung der Abgeordneten und Mitglieder der Stadtverwaltung vorgenommen wird.“ Leider sei dies wohl doch nicht so einfach, schreibt Jürgen Hinke in einem weiteren Brief an die MAZ zum Thema Stasi-Überprüfung. Im Mai hatte der Pritzwalker diese für das Stadtparlament angemahnt.
Märkische Allgemeine

Schwerin. „Auf einem guten Weg! 20 Jahre Deutsche Einheit – Mecklenburg-Vorpommern“ war am Dienstagabend noch das Motto einer Festveranstaltung des Landtages im Schweriner Schloss. Bei der Sitzung des Parlamentes am Mittwoch aber war der Chef der Linksfraktion, Helmut Holter, gar nicht dieser Meinung: „Es war keine wirkliche Vereinigung, sondern ein Beitritt“, sagte er während der Aktuellen Stunde zum Thema.
Nordkurier

Die ARD startet zum 20. Jahr der Einheit eine Familienserie Ost – und schafft einen Erfolg. Der Sechsteiler “Weissensee” gibt Menschen der ehemaligen DDR ihre Würde zurück.
Die Zeit

Zu diesem Thema ein Interview mit dem Darsteller Uwe Kokisch, der selbst wegen eines Fluchtversuchs in Stasi-Haft saß.
Welt

Die Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen zeigt ab Dienstag (14. September) 2000 Zeichnungen des in der DDR inhaftierten Künstlers Arthur Schmidt alias Gvoon. Schmidt versuche, mit der Aktion auch seine eigene Inhaftierung vor 30 Jahren zu verarbeiten, teilte ein Sprecher der Gedenkstätte mit.
Berlin Online

ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN

Über eine Wanderausstellung zum Thema der sowjetischen speziallager.
Märkische Oderzeitung

Im Januar 1993 ging Thorsten Klapsch in Berlin durch einen Tunnel – und stand plötzlich in einer anderen Welt. Menschenleer dämmerte der Palast der Republik vor sich hin, aber alles war noch da: die senfgelben Sessel, das Casino, die Uralt-Computer. So konnte Klapsch einmalige Fotos machen
Spiegel Online

Neue Medikamente, die an DDR-Bürgern getestet wurden. Als Birgit H. aus Hohenschönhausen darüber im KURIER las, schrillten bei der 47-Jährigen alle Alarmglocken. Sofort waren die Erinnerungen an die schrecklichen Tage vor 32 Jahren in der Charité wieder da. „Ich bin sicher, dass ich damals als 15-Jährige Opfer wurde“, sagt sie.
Berliner Kurier

In der Ministersuite sollen die Wände gewackelt haben. Stasi-Chef Erich Mielke bekam einen Tobsuchtsanfall, als er in der dritten Januarwoche 1979 erfuhr, dass nicht nur ein aussichtsreicher Nachwuchsagent seiner Elitetruppe Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) in den Westen geflohen war, sondern dass der auch Geheimreferate des “Genossen Minister” mitgenommen hatte – und Mielke damit rechnen musste, dass seine Reden demnächst im Westen veröffentlicht würden.
Welt

Wettleuchten statt Wettrüsten: Um mit dem schillernden Westen mitzuhalten, starteten DDR-Betriebe in den fünfziger Jahren eine Lichtrevolution. Bunte Leuchtreklame sollte die sozialistische Moral und den Absatz von Ost-Produkten beflügeln – leider hatte manche Werbung einen Haken.
Spiegel Online

Er hetzte gegen die DDR – und soll für sie spioniert haben: Der Karikaturist Gernot Hilliger galt im Westen als “schnellster Portraitzeichner der Welt” und Gegner des SED-Regimes. Erstmals komplett ausgewertete Akten legen jedoch nahe, dass er Jahrzehntelang enge Freunde an die Stasi verraten hat.
Der Spiegel

Lothar de Maizière, letzter DDR-Ministerpräsident, erzählt in seinem jetzt erscheinenden Buch über die Nacht der Grenzöffnung, die Zeit als Vorsitzender der DDR-CDU und seine Freundschaft zu Gregor Gysi. Die SZ veröffentlicht einen Auszug.
Sächsische Zeitung

Wer das nicht selbst erlebt hat, versteht manches nicht. Zum Beispiel den Satz: „Die Angst sitzt tief – bis heute.“ Ein halbes Jahrhundert ist vergangen, aber wenn sie über die Zwangsaussiedlung aus dem Grenzgebiet sprechen wollen, dann beginnt die Stimme zu stocken, bricht schließlich ab, als wäre dieses himmelschreiende Unrecht eben erst passiert, vollkommen unvermittelt abgeholt und mit einigen Habseligkeiten aus den eigenen vier Wänden mit ungewissem Ziel abtransportiert zu werden.
Märkische Allgemeine

Die Gegenspionage, »Äußere Abwehr« genannt, gehörte sicherlich zu den erfolgreichsten Arbeitsfeldern der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Mit Gegenspionage ist das inoffizielle Eindringen in gegnerische Nachrichtendienste gemeint, bei der HV A bevorzugt in den Bundesnachrichtendienst (BND), das Bundesamt und die Landesämter für Verfassungsschutz, das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter sowie den Militärischen Abschirmdienst (MAD).
Neues Deutschland

AUS DEN VERBÄNDEN

UOKG-Kongress – „Mission erfüllt? 1990- Die Rolle von Politik, Medien, Gesellschaft bei der Aufdeckung von DDR-Unrecht“

Veranstaltungsdatum: Sonnabend, 16. Oktober 2010, Einlass ab 9.30 Uhr, Beginn 10.00 Uhr

Veranstaltungsort: Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 119, 13355 Berlin

Der Kongress soll in einer Rückschau Ereignisse vergegenwärtigen, die im Jahre 1990 die Auseinandersetzung mit dem Unrecht der DDR maßgeblich bestimmten; die Volkskammer verabschiedete u.a. das „Gesetz über die Sicherung und Nutzung der personenbezogenen Daten des ehemaligen MfS/AfNS“ und ein Rehabilitierungsgesetz für Opfer politischer Verfolgung. Gleichzeitig nahm die DDR-Justiz Ermittlungen wegen Amtsmissbrauch, Korruption und Wahlfälschung auf.
Schließlich gehen wir mit dem Abstand von 20 Jahren auch bilanzierend der Frage nach, inwiefern sich die damaligen Erwartungen bezüglich einer umfassenden Aufarbeitung des DDR-Unrechts erfüllt haben bzw. welche Defizite bis in die Gegenwart hinein existent sind.

Die Veranstaltung wird durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.

Eintritt: 10 bzw 5 € (ermäßigt), inklusive Mittags- und Abendimbiss, Kaffee und Kuchen

Veranstaltungsende: ca. 19.30 Uhr

Programm

„Die Ahndung von Partei- und Staatskriminalität der DDR seit dem Beginn der 90er Jahre- eine Bilanz“
Christoph Schaefgen, Generalstaatsanwalt a.D., leitete die Berliner Staatsanwaltschaft zur Aufdeckung von DDR-Regierungs- und Wirtschaftskriminalität

„Dokumentation des Verbrechens- die Zentrale Erfassungsstelle Salzgitter und ihre Rolle ab 1990“
Dr. Hans-Jürgen Grasemann, Oberstaatsanwalt, 1988-1994 stellv. Leiter der Zentralen Erfassungsstelle Salzgitter

„Das Volkskammergesetz vom 24. August 1990 und der Kampf um die Öffnung der Stasi-Akten“

Dr. Christian Booß, Historiker, Journalist, Berlin

Podium I
„MfS/AfNS-Auflösung vor Ort- Erfahrungsberichte“
Tobias Hollitzer, Bürgerkomitee Leipzig e.V.
Reinhard Schult, 1990 Mitglied des Staatlichen Komitees zur Auflösung des MfS und des Neuen Forums, Berlin

Podium II
„Erstes öffentliches Gedenken an die Opfer der sowjetischen Speziallager“
Eberhard Hoffmann, Initiativgruppe Lager Mühlberg e.V.
Andreas Weigelt, Historiker, Forschungsschwerpunkt sowjetisches Speziallager Nr. 6 Jamlitz

Podium III
„Abgeordnete in der Volkskammer1990- Beschäftigung mit Diktaturfolgen als Teil der Arbeit des Parlaments“
Maria Michalk, MdB, gehörte von März bis Oktober 1990 als Mitglied der CDU-Fraktion der ersten frei gewählten Volkskammer an
Stephan Hilsberg, Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer, Februar bis Juli 1990 Geschäftsführer der Sozialdemokratischen Partei in der DDR (SDP), 1990-2009 Mitglied des Deutschen Bundestages, 2000 bis 2002 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen

„Medien- und Verlagslandschaft im Jahre 1990- Instrumente zur Öffentlichmachung von DDR-Unrecht“
Dr. Annette Leo, Historikerin, Mitbegründerin der ersten unabhängigen DDR-Zeitschrift „die andere“

„Das Schicksal von politischen Häftlingen nach der deutschen Wiedervereinigung- Bilanz ihrer sozialen Lage nach 20 Jahren“

Dr. Sibylle Plogstedt, Publizistin, Journalistin

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Mit einer Andacht und einer Lesung blickten Mitglieder des Bürgerkomitees des Landes Thüringen e.V. und Gäste auf die 20-jährige Vereinsarbeit zurück.
Freies Wort

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Das Thema Doping in der DDR wegen des Buches von Thomas Köhler wieder sehr aktuell. Daher möchten wir Sie auf die Homepage der Doping-Opfer-Hilfe aufmerksam machen. Die Doping-Opfer-Hilfe ist sehr aktiv in der Aufarbeitung des Staatsdopings in der ehemaligen DDR. Die Doping-Opfer-Hilfe ist zudem Mitgliedsverein der UOKG

Zu dem Buch von Thomas Köhler hat die Doping-Opfer-Hilfe eine Presseerklärung veröffentlicht.

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN

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Noch bis zum 3. Oktober ist auf dem Berliner Alexanderplatz die Open-Air-Ausstellung „Friedliche Revolution 1989/1990“ zu sehen. Das diesjährige Sommerkino fügt sich dort ein und bietet ein passendes Filmprogramm.
Informationen dazu finden Sie hier.

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Berlin – 17.-19. September 2010

„Aufklärung versus Schweigen. Geheimpolizei, Künstler und die Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturen“

Eine Veranstaltung des internationalen literaturfestivals berlin/Berliner Festspiele in Kooperation mit der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Heinrich-Böll-Stiftung im Rahmen des Programms „Reflections_Fokus Osteuropa“ beim 10. internationalen literaturfestival berlin

Eintrittskarten erhalten Sie ausschließlich beim internationalen literaturfestival berlin/Berliner Festspiele (Tel.: 030/ 25489100) und direkt am Veranstaltungsort. Informationen hierzu sowie das detaillierte Programm finden Sie unter www.berlinerfestspiele.de.

Ort: Collegium Hungaricum Berlin, Dorotheenstr. 12, 10117 Berlin

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Berlin – 17. September 2010 – 15.00 Uhr

Gedenktafelenthüllung für Dr. Martin Luther King jr.

Am 13. September 1964 versucht der 21-jährige Michael Meyer aus der DDR zu fliehen. Grenzsoldaten beschießen ihn. Ein amerikanischer Sergeant rettet den Schwerverletzten, indem er ihn an einem Seil über die Mauer in den Westen zieht. Der Baptistenpastor Dr. Martin Luther King jr., der zu diesem Zeitpunkt gerade in Berlin ist, besucht den Ort des Geschehens in der Stallschreiberstraße.
Zum Gedenken an dieses Ereignis wird eine Gedenktafel festlich enthüllt.

Ort:
Stallschreiberstr. 42, 10969 Berlin-Kreuzberg

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Berlin – 18. September 2010 – 18.30 Uhr

„Rock und Subkultur in der DDR“

Ort: Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Str. 119
13355 Berlin
Programm

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Rostock – 21. September 2010 – 19.00 Uhr

Von Liebe und Zorn- Eine Ausstellung über „Jung Sein in der DDR”
Ausstellungseröffnung

Der Verein Freiheit e.V. Erfurt und die Außenstelle der BStU in Rostock laden zur Eröffnung einer Sonderausstellung in die Rostocker Dokumentations- und Gedenkstätte der Stasi-Unterlagen-Behörde ein. Gezeigt wird eine interaktive Wanderausstellung aus Erfurt über Jugendträume in der DDR und ihr Zerplatzen – auch dokumentiert in Stasi-Akten aus den Archiven der BStU.

Ort: Dokumentations- und Gedenkstätte der BStU in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Stasi, Hermannstraße 34b (Zugang über Augustenstraße/Grüner Weg), 18055 Rostock

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Berlin – 21. September 2010 – 19.00 Uhr

Erinnerungsorte an die kommunistischen Diktaturen im Europa des 20. Jahrhunderts

Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung SED-Diktatur

Die Stiftung erarbeitet eine Dokumentation zu Erinnerungsorten (Gedenkstätten, Gedenkzeichen und Museen), die an Opposition, Widerstand und Verfolgung in den kommunistischen Regimes in den Ländern Ost-, Ostmittel- und Südosteuropas sowie in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion erinnern. In die Dokumentation werden darüber hinaus jene Staaten Europas einbezogen, die zeitweilig im Einflussbereich der UdSSR lagen und in denen unter einem sowjetischen Besatzungsregime politisches Unrecht geschah. Damit entsteht im Rahmen des Projektes eine Dokumentation über die “Topographie der Erinnerung” in den jeweiligen Regionen.

Ort: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus/ Stalinismus, Nikolaikirchplatz 5-7, 10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)

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Berlin – 22. September 2010 – 11.00-16.00 Uhr

„Presse-ntation“ – Umgang mit den Medien

Fortbildungsveranstaltung
Derzeit ist das Thema Aufarbeitung in den Medien höchst gefragt, aber was kommt nach dem Jahrestagshype? Professonelle Öffentlichkeitsarbeit plant langfristig. Wie können insbesondere NGOs bei den Medien »landen«? Was wollen Journalisten? Welche Redaktion will wie bedient werden? Was ist bei der Zusammenarbeit zu beachten? Gibt es gemeinsame Interessen? Wie Kontakte aufbauen und pflegen? Wie transportiert man welche Botschaft? Welche Formen der Pressearbeit gibt es und welche kommen wann in Frage? Wie sich vorbereiten? Welche Materialien wie aufbereiten? Mit Übungen, Checklisten und Handouts.

Referent: Christian Booß
Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.
Ort: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstr. 5, 10117 Berlin

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Berlin – 22.09.10 – 19.00 Uhr

Tränen aus Eis- Zwangsadoptionen in der DDR

Autorinnenlesung mit Eva Siebenherz
Mit einem Teil des Erlöses aus dem Buchverkauf werden Betroffene bei Suche nach Angehörigen unterstützt.

Ort: Frauenzentrum Schokoladenfabrik, Seminarraum, Naunynstr. 72

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Berlin – 22. September 2010 – 19:00 Uhr

„Meine Akte gehört mir!“Der Kampf um die Öffnung der Stasi-Akten

Es diskutieren:

Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Rolf Schwanitz, Mitglied im Volksammerabgeordneten-Untersuchungsausschuss, MdB
Tom Sello, Projektleiter bei der Robert-Havemann-Gesellschaft
Dr. Eckart Werthebach, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz a.D.

Moderation: Christhard Läpple, ZDF

Einführung: Dr. Klaus Bästlein, Referent beim Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen

Ort:
Landesvertretung Sachsen-Anhalt beim Bund
Luisenstr. 18,
10117 Berlin

Eine Veranstaltung der Havemann Gesellschaft und des LstU Berlin.

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Berlin – 23. September 2010 – 19.00 Uhr

„Knastmauke“.
Das Schicksal von politischen Häftlingen der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung
Buchvorstellung mit der Autorin Dr. Sibylle Plogstedt und Podiumsdiskussion

Ort: Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

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Berlin – 23. September 2010 – 19:00 Uhr

DJ Westradio. Meine glückliche DDR-Jugend“
Lesung und Gesprächsabend mit dem Autor Sascha Lange
Ort:
Buchhandlung89
Grünberger Straße 84
10245 Berlin

Tel.: 030 / 29 04 96 11
Fax.: 030 / 29 04 96 13
veranstaltungen@buchhandlung89.de
www.buchhandlung89.de

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Berlin – 27. September 2010 – 19:00 Uhr

20 Jahre Wiedervereinigung – 20 Jahre Schließung des Stasi-Gefängnisses Berlin-Hohenschönhausen

Programm:

Begrüßung:

Dr. Hubertus Knabe
Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Grußwort

Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages
Ansprache:
Über unsere Freiheit
Prof. Dr. Michael Wolffsohn
Historiker an der Universität der Bundeswehr München

Schlusswort
Horst Schüler
Ehrenvorsitzender der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG)
Musikalische Umrahmung
Streicherduo der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“

Empfang

Wegen der begrenzten Zahl an Sitzplätzen ist eine vorherige Anmeldung erforderlich:

Tel.: 030 / 98 60 82-413
Fax: 030 / 98 60 82-464
Email: a.kockisch@stiftung-hsh.de

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Berlin – 29. September 2010 – 19.00 Uhr

“Der Verrat – Wie die Stasi Kinder und Jugendliche als Spitzel missbrauchte.”

Film-Urauführung und Gespräch:

Ein Film von Andreas Richter

Ort: Kulturzentrum “Wabe”, Berlin Prenzlauer Berg, Danziger Straße 101

Der Film (45 Min.) ist am 3. Oktober 2010 um 23:15 Uhr auch auf RTL zu sehen.

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Bitte beachten Sie auch die Veranstaltungshinweise in dem Newsletter des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Sachsen Anhalt.
Newsletter des LStU Sachsen Anhalt

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Außerdem lohnt es sich, einen Blick auf die die regional gegliederte Übersicht über die derzeit stattfindenden Ausstellungen der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
BStU Austellungsübersicht, BStU Veranstaltungskalender

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Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:

Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Robert Havemann Gesellschaft e.V.
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnernung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft

Osteuropazentrum Berlin

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