37. KW 2011

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Datum: 02.09.2011 07:23:51
Betreff: Fw: UOKG-Wochenrueckblick 37. KW

DER  WOCHENRÜCKBLICK

Herausgegeben von der

Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V.
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 557793-52/-53, Fax: -40

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhalten Sie den aktuellen Wochenrückblick.
Eine angenehme Lektüre wünschen

Carola Schulze
Florian Kresse

INFORMATIONEN AUS INSTITUTIONEN UND POLITIK

Ausgerechnet bei der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, die wichtige Stätten politischer Verfolgung unter der einstigen SED-Diktatur wie das berüchtigte DDR-Gefängnis Bautzen oder das einstige sowjetische “Speziallager” Torgau verwaltet, arbeitet ein ehemaliger hauptamtlicher Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit.
Super Illu

„Die Sitzung ist geschlossen!“ – und Walter Momper verlässt die Politik. Er war Chef in Berlin, als die Stadt ihren großen Moment hatte. Danach glückte nicht mehr viel.
Tagesspiegel
Märkische Allgemeine Zeitung

Die meisten Kandidaten für den neuen Landtag Mecklenburg-Vorpommerns müssen sich erst nach der Wahl auf eine erneute Stasi-Überprüfung einstellen. Die Parteien verzichten laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur dapd auf einen Geheimdienst-Check, wollen sich jedoch nach der Landtagswahl für eine Überprüfung einsetzen. Eine formelle Bereitschaftserklärung von ihren Bewerbern zur Überprüfung nach der Wahl verlangte keine Partei.
Ostseeblick Nienhagen

Drei ehemalige SED-Mitglieder wollen Oberhaupt von Brandenburg werden
Märkische Allgemeine

Justizminister Volkmar Schöneburg (Linke) will nun Richter und Staatsanwälte, die aus der DDR-Justiz übernommen worden waren, nachträglich auf Stasi-Kontakte überprüfen. Allerdings ist nur ein hausinterner Aktencheck geplant und keine Anfrage bei der Stasi-Unterlagenbehörde.
Märkische Allgemeine

Die Universität Potsdam hat ihrer Sprecherin, Birgit Mangelsdorf, das Vertrauen ausgesprochen. Gegen die Journalistin waren Vorwürfe wegen einer zu großen Nähe zur ehemaligen Staatssicherheit der DDR erhoben worden.
Märkische Allgemeine

Ein Buch vom eigenen Ruhm gegen den verweigerten Eintritt in die “Hall of Fame” des deutschen Sports. DDR-Radlegende Gustav-Adolf “Täve” Schur ließ sich in Friedrichshain für das neunte Buch über sich feiern. Doch aus dem Jubelabend wurde eine Abrechnung zum DDR-Dopingsystem. Zwei Opfer des DDR-Leistungssports verdarben ihm erst die Show, wurden dann vertrieben
BZ
Süddeutsche Zeitung

Im Frühjahr 2011 hatte es eine heftige öffentliche Debatte gegeben um die Aufnahme von Sprint-Olympiasiegerin Renate Stecher in die “Hall of Fame” des deutschen Sports gegeben, da sie unter Dopingverdacht steht. Nun belegen Dokumente aus dem Weinheimer Dopingarchiv, dass einerseits die Athletin Injektionen mit Dopingmitteln erhalten hat, sie andererseits aber Doping-Spritzen abgelehnt hat.
D-Radio

Die Abspaltung der Solinger Linksfraktion scheint in trockenen Tüchern zu sein. Wie uns soeben folgende Nachricht erreicht, soll die Linksfraktion im Solinger Stadtrat aus der Linkspartei ausgetreten sein. Laut uns vorliegenden Informationen, soll eine, von der Linkspartei unabhängige, Wählergemeinschaft  um die ehemalig Fraktion der Linken gegründet werden.
Solinger Bote

Unterstützt unter anderem durch Mittel der Gerda-Henkel-Stiftung, ist die Gedenkstätte Jugendwerkhof Torgau mit einer wissenschaftlichen Auswertung ihres Sammlungsbestands von 282 Sonderakten befasst. Diese wurden im Rahmen der Rehabilitierungsverfahren im Gedenkstättenarchiv in 476 Personendossiers zusammengetragen. Laura Hottenrott geht es allerdings auch um das, was nicht in den Akten steht. Hottenrott sucht nach einem – wie sie es nennt – multiperspektivischen Zugang. TZ sprach darüber mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Gedenkstätte, die in Berlin zu Hause ist.
Torgauer Zeitung

Kulturstaatsminister Bernd Neumann im Interview mit dem Weser Kurier: “Jüngere Generationen über das Leid der Teilung informieren”.
Bundesregierung.de

Der Bund der Vertriebenen hat abermals Entschädigungen für deutsche Zwangsarbeiter gefordert. Innenminister Friedrich wies die Forderungen sogleich zurück.
FAZ

Sachsen fördert SED-Opferverbände mit 100.000 Euro jährlich – Lutz Rathenow leitet den entsprechenden Beirat
Freie Presse
Lausitzer Rundschau

Bitte beachten Sie auch die angehängte Pressmitteilung des Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen: „Lutz Rathenow begrüßt Förderrichtlinie zur Aufarbeitung von SED-Diktatur und sowjetischer Besatzungs­macht ausdrücklich.“

ZEITGESCHICHTLICHE THEMEN

DDR-Studienfahrten in den Achtzigern: Handverlesene Kontakte zum Nachbarn
Mainpost

Gerd Franke, heute 62, kämpfte für mehr Freiheiten in der DDR und bezahlte schwer dafür: Zwei Jahre lang war er im Stasi-Internierungslager „X“ wegen staatsfeindlicher Hetze inhaftiert. Noch heute quälen ihn Alpträume.
Kölner Stadtanzeiger

Freiheit, Rock’n'Roll und krasse Tricks: Das ist Skateboarding. Kuchenbretter mit Rollen, geklaute Parkbänke als Rampen und Flucht vor Polizisten – das war Skateboarding in der DDR. Jugendliche wie Marco Sladek und Torsten Schubert schufen trotzdem das Unmögliche – eine Ost-Skaterszene.
Spiegel

Die Männer verschwinden, die Frauen wissen von nichts – das war der Plan für die Flucht der Brüder Resch Mitte der achtziger Jahre aus der DDR. Der Grenzübertritt in den Westen gelang, doch nach nur drei Monaten kehrte einer von ihnen zurück – und daheim begann die Katastrophe.
Spiegel

AUS DEN VERBÄNDEN

Bitte Beachten Sie die Mitteilung des Bürgerbüros:

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Ihnen von der am 8. August 2011 von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierten Begegnung mit Vertretern neuer politischer Parteien aus Ägypten im Bürgerbüro berichten, aus der die Idee entstanden ist, einen deutsch-ägyptischen Austausch zu initiieren.

Die drei Berliner Vorstandsmitglieder (Dr. Helmut Nicolaus, Freya Klier, Dr. Uwe Lehmann-Brauns) und die Mitarbeiterinnen des Bürgerbüros sprachen eine Stunde lang mit den ägyptischen Politikern Bassel Adel (Partei  der freien Ägypter) und Anwar Esmat El Sadat (Partei für Reform und Entwicklung) sowie dem Politikwissenschaftler Saleh A. Ahmed vor dem Hintergrund des Umbruchs in Ägypten über die politische und juristische Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Dieser fruchtbare Dialog konnte bei weitem nicht den Gesprächsbedarf beider Seiten decken, so dass im Anschluss Email-Kontakte ausgetauscht wurden, um in Kontakt miteinander zu bleiben sowie aus dem gegenseitigen Interesse heraus, sich auch in Zukunft über Fragen und Probleme der Aufarbeitung einer Diktatur auszutauschen.

Durch das Anbieten einer Art Patenschaft möchten wir ägyptischen Vereinen die Möglichkeit geben, sich an deutsche Aufarbeitungsvereine zu wenden, falls sie Fragen haben oder Unterstützung benötigen. Der Austausch würde vermutlich auf Englisch stattfinden. Im Falle Ihres Interesses würde das Bürgerbüro den Namen Ihrer Institution bzw. Vereins und Ihre Email-Adresse an die Ägypter Bassel Adel und Saleh A. Ahmed weiterleiten, so dass sich diese wiederum direkt bei Ihnen melden können.

Schwer einzuschätzen ist, wie effektiv dieses Angebot letztendlich genutzt wird.

Wir würden uns dennoch freuen, wenn Sie sich als mögliche Paten an dem deutsch-ägyptischen Dialog beteiligen würden.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Esther Schabow
Friederike Reininghaus
Marie Lehmann-Brauns

Bürgerbüro e.V. – Verein zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur


Bernauer Straße 111
13355 Berlin
Tel: 030 – 463 48 06
Fax:030 – 463 57 18
E-Mail: info@buergerbuero-berlin.de
www.buergerbuero-berlin.de

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Am Sonnabend, 03.09.2011, veranstaltet die ARE für die Opfer, Verfolgten und Vertriebenen von 1945-1949 am vor 8 Jahren umgewidmeten DDR-Bodenreformdenkmal in Kyritz zum 66. Jahrestag der Verkündung der „Demokratischen Boden- und Industriereform“ ihre traditionelle Feier zum Gedenken.
Besonderes Anliegen in diesem Jahr ist es, bei diesem Anlass Jürgen Gruhle zu gedenken, dem Verfasser des „Jürgen- Gruhle-Archivs“.
Jürgen Gruhles tödlicher Unfall jährt sich am 03.09.2011. Es soll seiner Persönlichkeit und seiner großen Leistungen in Gegenwart seiner Witwe im Herrenhaus Kampehl besonders gedacht werden.
Im Anschluss wird beim Empfang in Kampehl der zweite Band des „Tagebuches eines Landpfarrers“ von Dr. Ulrich Woronowicz in Gegenwart des Autors vorgestellt werden. Das Buch soll in Kürze erscheinen. Der erste Band, der in einer bisher nicht behandelten Weise die Zwangskollektivierung 1953 bis 1960 in unmittelbarem Miterleben thematisiert, ist laut Verlagsauskunft auf dem Markt erfolgreich.

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Buchenwaldtreffen 2011

Die Initiativgruppe Buchenwald 1945-1950 e.V. führt gemeinsam mit dem Häftlingsbeirat für das Speziallager, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung am Sonnabend, dem 17. September 2011, in der Gedenkstätte Buchenwald das 21. Buchenwaldtreffen durch. Wie in den vergangenen Jahren soll mit dem Treffen an das Speziallager Buchenwald erinnert werden, das die sowjetische Besatzungsmacht im KZ Buchenwald eingerichtet hatte.

Vorläufiges Programm
9.30 Uhr: Abfahrt eines kostenlosen Sonderbusses ab Bahnhof Weimar nach Buchenwald
10.00 Uhr: Festansprache auf dem Gedenkplatz
10.30 Uhr: Grußworte der Ehrengäste
11.15 Uhr: Andacht mit ökumenischem Gottesdienst am Gedenkplatz
11.45-13.00 Uhr: Besuch der Ausstellung und Mittagspause
13.00 Uhr: Einführungsvortrag und Film „Das Speziallager Nr. 2 Buchenwald“ (Kinosaal)
13.45-15.15 Uhr: In Gruppen in der Jugendbegegnungsstätte, Berichte der Häftlinge des Speziallagers als Zeitzeugen und Diskussion
15.30 Uhr: Gemeinsames Abschlußmeeting mit Anfragemöglichkeiten (Kinosaal)
16.00 Uhr: Ende des Treffens
16.15 Uhr: Rückfahrt des kostenlosen Sonderbusses nach Weimar

Von 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr und von 11.45 Uhr bis 12.30 Uhr fahren Shuttle-Busse zwischen Parkplatz und Gedenkplatz bzw. umgekehrt. In Ausnahme-fällen können Besucher mit PKW in Abstimmung mit der Leitung der Gedenkstätte Buchenwald mit ihrem PKW in den Bereich des Gedenkplatzes fahren. In diesem Fall bitten wir diese, dass sie andere Besucher mitnehmen, weil die Parkmöglichkeiten im Bereich des Gedenkplatzes beschränkt sind und die Durchfahrt der Shuttle-Busse und von Rettungsfahrzeugen gewährleistet sein muß.

Gäste und Besucher sind bei allen Veranstaltungen herzlich willkommen.

Heidrun Brauer
Vorsitzende

DIVERSES

Bei der Erforschung des Unterrichts in der DDR sind Wissenschaftler künftig nicht mehr nur auf Kindheitserinnerungen ehemaliger Schüler angewiesen. Erstmals zeigen Videoaufzeichnungen aus der DDR, wie der Unterricht damals wirklich war. Ein Forscherteam um den Universitätsprofessor für empirische Bildungsforschung und Bildungstheorie an der Universität Wien, Henning Schluß, hat rund 230 Videomitschnitte der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) und der Pädagogischen Hochschule Potsdam vor dem Verfall gerettet und vollständig digitalisiert.
Mitteldeutsche Zeitung

Hofheim am Taunus – Sonderausstellung – Sag, was war die DDR? Ein Geschichtsabenteuer für Kinder und Jugendliche
Hessen-Tagblatt

Eine Ausstellung zur Filmkultur der früheren DDR ist am Donnerstag im Brandenburger Landtag in Potsdam eröffnet worden. Schautafeln zu ausgewählten Filmen des ehemaligen DEFA-Studios informieren über ‘Ambivalenzen und Zwänge’ des Regimes, wie der Regisseur Andreas Dresen sagte.
Ad-hoc News

“Ich habe den Befehl gehabt, ich konnte mich nicht widersetzen”, sagt der frühere DDR-Grenzposten. Nach den Schüssen sei man bei einer Tasse Kaffee belobigt worden, es habe auch Geldprämien gegeben.
Nordbayern.de

Vom 8. September bis 11. Oktober findet im Foyer des Ilmenauer Rathauses die Plakatausstellung „Die Mauer. Eine Grenze durch Deutschland“ statt.
Deutschland Today

REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG

Die Außenstelle Erfurt des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR wird in Tabarz eine Außensprechstunde anbieten.
Sie findet am 06. September in der Zeit von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr in der Gemeindeverwaltung Tabarz, Theodor-Neubauer-Park 1, 99891 Tabarz, Sitzungszimmer, statt.
D-Today

Der Runde Tisch zu Missbrauchsfällen in Thüringens Jugendwerkhöfen hat die Phase der Aktensichtung abgeschlossen.
Thüringer Allgemeine

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN

Berlin – 6. September 2011 – 19 Uhr

BUCHPREMIERE des OEZ BERLIN-VERLAGES

Jo Strauss stellt seine in der neuen Edition «DDR-GESCHICHTE – Zeitzeugen»
erschienene authentische Erzählung vor:

Das System Unfreiheit

DDR 1985: Ein Berliner Paar landet glücklich nach dem Bulgarien-Urlaub auf
dem Flughafen Berlin-Schönefeld. Eine gesonderte Personenkontrolle dämpft
ihre Freude, und Stasi-Mitarbeiter konfrontieren sie anschließend mit der
Flucht ihres Sohnes in den Westen. Während monatelanger Verhöre mit
Psychoterror werden beide einer Mittäterschaft bei der Flucht bezichtigt.
Als einziger Ausweg erscheint der Antrag auf Ausreise nach West-Berlin. Das
Ehepaar wird nach einigen Monaten kurzfristig zu seinem Sohn abgeschoben,
doch dort erfüllt sich der
Traum vom neuen Leben in Freiheit nicht.
Moderation: DETLEF W. STEIN (Verlagsleiter)

Ort:
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus e.V.

Nikolaikirchplatz 5-7
10178 Berlin-Mitte (Nikolaiviertel)
Tel.: 030 – 283 43 27 / Fax: 280 97 193

Unter: www.Gedenkbibliothek.de die neuesten Veranstaltungsrezensionen +
Infos

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Berlin – 6. September 2011 – 19:00 Uhr

Zeitzeugen im Gespräch
Eine Gesprächsreihe der Robert Havemann Gesellschaft.

Mit Ralf Hirsch

Ralf Hirsch wird 1960 in Berlin geboren. Er gerät schon als Fünfzehnjähriger in Konflikt mit der Staatsmacht. 1980 bekommt er eine Stelle in der Kirchhofsverwaltung der Auferstehungsgemeinde und engagiert sich in der unabhängigen Friedensbewegung. Der SED-Staat reagiert mit einem Einberufungsbefehl. Hirsch verweigert den Wehrdienst mit der Waffe und wird Bausoldat in Prora. Er ist Gründungsmitglied der Initiative Frieden und Menschenrechte und arbeitet an der Samisdatzeitschrift »grenzfall« mit. Im Zuge der Verhaftungen nach der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration 1988 wird er am 25. Januar festgenommen und am 5. Februar in den Westen abgeschoben. Von West-Berlin aus knüpft er weitere Kontakte zwischen DDR-Oppositionellen und Unterstützern im Westen.

Ort:
Besucherzentrum DDR-Museum
St. Wolfgang Straße (Domaquaree)

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Berlin – 7. September 2011 19.00 Uhr -

Entrissen – Der Tag, als die DDR mir meine Mutter nahm
Lesung mit der Autorin Katrin Behr

Es ist ein kalter Morgen, als die Männer in den langen, dunklen Mänteln kommen und ihre Mutter abholen. Vier Jahre ist Katrin Behr damals alt. Ihr Bruder und sie werden in ein Heim gebracht und bald schon voneinander getrennt: Katrin wird von einer linientreuen Familie aufgenommen und schließlich zwangsadoptiert. Ihre Welt ist aus dem Lot. Noch viele Jahre wartet sie auf die Rückkehr ihrer Mama – vergebens. Erst als Erwachsene, nach dem Fall der Mauer, findet sie endlich eine Spur, die zu ihrer Mutter führt.
Doch diese ist eine gebrochene Frau, viele Jahre in Haft haben sie gezeichnet. Und je mehr Katrin Behr sich mit ihrer eigenen Geschichte befasst, in Archive und auf Ämter geht, um Licht in die Vergangenheit zu bringen, desto mehr Schicksale begegnen ihr: Tausende von Kindern wurden in der DDR ihren Eltern weggenommen, weil diese politisch missliebig oder potenzielle Republikflüchtlinge waren. Und sie suchen noch heute nach ihren wahren Familien.

Ort:
Buchhandlung89
Grünberger Straße 84
10245 Berlin-Friedrichshain
Tel.: 030 – 29 04 96 11
Fax: 030 – 29 04 96 13
E-Mail: kontakt@buchhandlung89.de
www.buchhandlung89.de

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Berlin – 7. September 2011 – 19 Uhr

Bärbel Bohley, Englisches Tagebuch 1988
Lesung und Gespräch

mit:

Irena Kukutz (Herausgeberin)
Jana Hensel (Schriftstellerin) ´
Klaus Wolfram (Verleger)

Vor einem Jahr, am 11. September 2010, starb Bärbel Bohley. Bis zuletzt hatte sie sich mit ihren „England-Tagebuch“ von 1988 beschäftigt, das sie publizieren wollte. Als sie im Februar 1988 direkt aus der Haft in Ostberlin für sechs Monate in den Westen ausreisen musste, wusste sie nicht, ob ihr die mündlich zugesagte Rückkehr gestattet werden würde. In einem Tagebuch verzeichnete sie deshalb jeden ihrer Schritte im ungewollten Exil, die Reaktionen prominenter Politiker und anderer Kontaktpersonen auf ihr Ziel, in die DDR zurückzukehren. Darüber hinaus notiert sie ihre politischen Schlussfolgerungen über den Westen wie den Osten. Auch die Konzeption der Bürgerbewegung NEUES FORUM entstand damals.

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Berlin – 11. September 2011 von 10 bis 17 Uhr

In der Wahrheit leben – in memoriam Ludwig Mehlhorn

Einer der Mitunterzeichner des Gründungsaufrufs war der im Mai diesen Jahres viel zu früh verstorbene Ludwig Mehlhorn. Nichts konnte seinen Anspruch besser ausdrücken als der Name der von ihm mitbegründeten Bürgerbewegung: “Demokratie Jetzt”. Ein Aufruf und eine Mahnung bis heute.
Ludwig Mehlhorn ging es immer um eine neue und bessere Zukunft mit den polnischen und den anderen osteuropäischen Nachbarn. Auch die Entwicklung in den arabischen Staaten verfolgte er aufmerksam und entwickelte noch selbst die Idee zu dieser Tagung.
Die Veranstaltung wird von vier Institutionen ausgerichtet, die mit Ludwig Mehlhorn auf das Engste verbunden waren: Die Robert-Havemann-Gesellschaft, die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, die Evangelische Akademie zu Berlin und die Heinrich-Böll-Stiftung laden Sie herzlich ein.

10 Uhr Gottesdienst
St. Bartholomäus Kirche, Friedenstraße 1, 10249 Berlin

11 bis 17 Uhr Tagung
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Robert-Havemann-Saal
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin
Anfahrt:Tram M4, Bus 142, 200

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Dresden 1. September 2011 um 18:30 Uhr

„Die ewige DDR oder die Zukunft unserer Vergangenheit“
Vortrag mit Lutz Rathenow

Ort:
Hotel Holiday Inn, Stauffenbergallee 25a,
01099 Dresden

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Berlin – 14. September 2011, 19 Uhr – 16. September 2011, 16.15 Uhr

Von der SED-Diktatur zum Rechtsstaat- Der Umgang mit Recht und Justiz in der SBZ/DDR

Tagung

Anmeldung erforderlich über Deutsche Gesellschaft e.V.

Nähere Informationen zur Veranstaltung

Ort: Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund, Mohrenstraße 64, 10117 Berlin

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Berlin – 14. September 2011 – 14:00 bis 17:30 Uhr

„22 Jahre nach dem Fall der Mauer – Schlussstrich versus Erinnerungskultur?“

Podiumsdiskussion der FDP-Bundestagsfraktion am 14. September 2011 in Berlin

In der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin.

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Potsdam – 15. September 2011 – 19.30 Uhr

Filmvorführung „Risse im Land“ und Lesung aus „Die Schuld der Mitläufer“ mit Sibylle Schönemann und Roman Grafe

Informationen

Ort: Thalia Filmtheater, Rudolf-Breitscheid-Str. 50, 14482 Potsdam – Babelsberg

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Berlin – 24. September 2011 – 11.00 Uhr

UOKG-Tagung
„Zwangsausgesiedelte als Opfer von Mauer und deutscher Teilung“

Ort:
Rotes Rathaus Berlin, Eingang Jüdenstraße, Raum 338

Tagungsgebühr: 10 €/ ermäßigt 5 € inklusive Imbiss

11.00 Uhr
Eröffnung des Kongresses durch Rainer Wagner, Bundesvorsitzender der UOKG

11.15-11.55 Uhr
„Die beiden Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze“
Inge Bennewitz, Publizistin

11.55-12.05 Uhr Diskussionsmöglichkeit

12.05-12.35 Uhr

„Zwangsaussiedlung im eigenen Land- ein Zeitzeugenbericht“
Ernst-O. Schönemann, 1. Stellvertreter des UOKG-Bundesvorsitzenden

12.35-13.05 Uhr

„Psychische Beeinträchtigungen infolge Zwangsaussiedlung- zwei Studien“
Inge Bennewitz, Publizistin
13.05-13.15 Uhr Diskussionsmöglichkeit´

13.15-14.00 Uhr Mittagspause/Imbiss

14.00-14.30 Uhr

„Mahnung und Erinnerung an den Verlust der Heimat in Hohen Neuendorf 1961“

Uwe Scholz, Zeitzeuge

14.30-15.15 Uhr

„Waren die Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze eine Deportation?“

Brigitta Kögler, Rechtsanwältin

15.15-15.30 Uhr Diskussionsmöglichkeit

15.30-16.00 Uhr Kaffeepause

16.00-16.30 Uhr

„ ‚In der Tasche die geballte Faust‘ – Die Bernauer Straße – meine Schicksalsstraße“
Jörg Hildebrandt, Publizist

16.30-17.15 Uhr

„Die Zwangsräumungen und Zwangsumsiedlungen in der Bernauer Straße“
Dr. Gerhard Sälter, Historiker, Gedenkstätte Berliner Mauer
17.15 Uhr Abschlussdiskussion

Die Veranstaltung wird von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert

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Hannover – 14.10.2011 – 13:00 Uhr

Teilung – Unrecht – Aufarbeitung

Eine Veranstaltung des Niedersächsichen Innenministeriums mit der VOS.

Anmeldungen bis zum 30.9. 2011 erbeten.

Anmeldung und weitere Informationen unter:

Nds. Ministerium für Inneres und Sport
Referat 45,
Postfach 221,
30002 Hannover
Email: mi-referat-45@mi.niedersachsen.de
Fax: 0511 / 120 99 4664

Veranstaltungsort:
Akademie des Sports
Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10,
30169 Hannover

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Bitte beachten Sie auch die Veranstaltungshinweise in dem Newsletter des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Sachsen Anhalt, den Sie auf dessen Homepage finden.

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Außerdem lohnt es sich, einen Blick auf die die regional gegliederte Übersicht über die derzeit stattfindenden Ausstellungen der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
BStU Austellungsübersicht, BStU Veranstaltungskalender

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Weitere Veranstaltungshinweise und Informationen:

Stiftung Gedenkstätte Berliner Mauer
Bundesstiftung Aufarbeitung
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Robert Havemann Gesellschaft e.V.
Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
Stiftung Sächsischer Gedenkstätten zur Erinnernung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft

Osteuropazentrum Berlin
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus

Havemann-Gesellschaft

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