“Viele”, vor allem Sympathisanten von Rechtsextremen, “halten den Umgang mit Drygalla für Sippenhaft. Doch ist es unwahrscheinlich, dass Drygalla mit einem führenden Kader der norddeutschen Neonazis zusammen ist und dessen Ansichten über Rasse, Juden und generell die Ungleichwertigkeit von Menschen nicht zumindest toleriert? Neonazisein ist kein Beruf, den man nach Feierabend hinter sich lässt, sondern eine Lebenseinstellung, die gerade den Alltag prägt.
Drygalla hätte ganz leicht jeden Verdacht wegwischen können, indem sie noch am Donnerstagabend erklärt hätte, dass sie sich von Antisemitismus und Rassismus distanziert. Die Aufregung hätte sich schnell gelegt, übrig geblieben wäre höchstens die Frage, wie man eine solche Beziehung gestaltet. Aber das wäre dann wirklich Privatsache.
Drygallas Bekenntnis zu olympischen Werten allein reicht nicht.
Viele Rechtsextremisten tolerieren andere Ethnien durchaus. Sie halten sie nur eben nicht für gleichwertig und weisen ihnen eine untergeordnete Rolle in ihrer genetisch sortierten Welt zu.”
Der Artikelschreiber von ZEIT ONLINE (s. u.) macht nicht den Eindruck, verblödet zu sein.
Eher trifft es auf den zu, der folgende Aussage gemacht hat: “Ein Jude, der neben dir steht, der stinkt nicht, aber ein Kanake stinkt in der U-Bahn” genetisch bedingt, “wenn er zwanzig Zentitimeter neben dir steht”.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-08/drygalla-pro-contra/seite-2