http://www.jungewelt.de/termine/index.php?id=14250
Die Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen (jetzige Gedenkstätte) zimmerte eine Anklage von dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe mit Hilfe des Unrechtsparagraphen 219 StGB-DDR “Ungesetzlicher Verbindungsaufnahme” zusammen. Die Verbindungsaufnahme
bestand z. B. mit der bundesdeutschen und in der ehemaligen DDR akkreditierten Journalistin Marlies Menge, die in der SPD-nahen politischen Wochenzeitschrift “Die Zeit” über die eigenständige kirchliche Friedensarbeit in der DDR berichtete:
http://www.opk-akte-verfasser.de/friedenswerkstatt.htm
Für die Staatssicherheit waren diese einfachen Zeitungsberichte genauso bedeutungsvoll und für die Existenz des Unrechtsstaates DDR natürlich genauso bedrohlich wie Spionage selber. Entsprechend hoch war die Bestrafung (dreieinhalb Jahre)… eigentlich für Nichts:
Rehabilitierungsbeschluss: “Der Betroffene hat das verfassungsmäßige
politische Grundrecht auf Meinungsfreiheit wahrgenommen, indem er Kontakte
zu Personen außerhalb des Gebietes der DDR aufgenommen hat, ohne im Sinne
des 6. Strafrechtsänderungsgesetzes Spionage- oder Agententätigkeit auszuüben.”
Ob Herbert Kierstein, 31 Jahre Untersuchungsführer im Bereich Spionagedelikte gegen die DDR, das meint? Das ist die Frage, die ich ihm gern stellen würde. Da ich fernab in Köln wohne und nicht in Berlin, würde ich die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld bitten, die Frage zu stellen.
——-Originalmeldung——-
Von: Hugo Diederich
Datum: 08/22/12 07:41:26
An: BGST VOS
Betreff: Gegen Verhöhnung der Opfer – Aufruf zum Protest am 23.08.
Aufruf – Gegen das Vergessen – Gegen Verhöhnung der Opfer
ES WIRD FREUNDLICHST UM WEITERLEITUNG DIESES AUFRUFES GEBETEN!
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kameradinnen und Kameraden,
liebe Mitstreiter und Unterstützer,
im Jahr 2009 wurde vom Europäischen Parlament mit großer Mehrheit der 23. August zum Europäischen Tag des Gedenkens für die Opfer aller totalitären und autoritären Diktaturen in Europa des 20. Jahrhunderts ausgerufen.
In der Erklärung heisst es u.a. “…auch eine gesamteuropäische Gedenkstätte für die Opfer zu errichten. Das Gedenken an die Vergangenheit müsse wach gehalten werden, da es keine Aussöhnung ohne Wahrheit und ohne Erinnerung geben könne. Europa benötige eine gemeinsame Sicht seiner Geschichte und müsse Kommunismus, Nazismus und Faschismus als gemeinsames Vermächtnis anerkennen.” Der Gedenktag entstand aufgrund des Nichtangriffspaktes zwischen Hitler und Stalin vom 23. August 1939.
Wir, die Mitglieder der VOS e.V. – Gemeinschaft von Verfolgten und Gegnern des Kommunismus, rufen Sie / Euch auf mit uns gemeinsam an die vielen Millionen Opfer zu erinnern, und ein Zeichen zu setzen gegen zunehmende totalitäre Tendenzen in unserer Gesellschaft.
Am 23.08.2012, um 19:00 Uhr findet in den Geschäftsräumen der linksextremen Tageszeitung “Junge Welt”, in Berlin-Mitte die Vorstellung des neuen Stasi-Buches “Drachentöter” statt.
Darin werden erneut die ehemaligen politischen Häftlinge der sowjetischen Geheimpolizei NKWD und der DDR-Staatssicherheit in schlimmster Weise verhöhnt, die in den heutigen Gedenkstätten Berlin-Hohenschönhausen, in Gera, in Halle, in Dresden und in Rostock als Zeitzeugen wichtige Erinnerungsarbeit leisten.
Deshalb treffen wir uns ab 18:30 Uhr direkt vor dem Veranstaltungsort einen medienwirksamen friedlichen Protest. Wir würden uns freuen, wenn Sie / Ihr zahlreich kommt, um dem Treiben der Stasi-Leute dort entgegenzutreten.
Termin: Donnerstag, den 23.08.2012, um 18:30 Uhr
Ort: Ladengalerie (Geschäftsräume) der Tageszeitung “Junge Welt” Torstr. 6, in 10119 Berlin-Mitte
Hugo Diederich Bundesvorsitzender VOS
Vera Lengsfeld Landesvorsitzende VOS Berlin-Brandenburg
Edda Schönherz stellvertretende Landesvorsitzende VOS Berlin-Brandenburg
Mario Röllig stellvertretender Landesvorsitzender VOS Berlin-Brandenburg
http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/stasi-kumpel-treffen-verharmloste-untaten-article1525167.html
Bitte rufen Sie an oder schicken Sie eine E-Mail (wie ich), dass Gunnar Schupelius natürlich Recht hat, dass das Verhalten der Stasi-Leute unerträglich ist. Eigentlich müsste man das betrafen, wie Hildigund Neubert es forderte, genauso als wenn man den Holocaust leugnet: Stasi-Beauftragte fordert Strafen für Leugnung von DDR-Verbrechen
Verfasser K.
Pressemitteilung 23.08.2012
+++Die Medien sind freundlichst um Verbreitung gebeten+++
Vorstellung des neuen Stasi-Buches “Drachentöter”
VOS setzt Zeichen gegen Verhöhnung der Opfer
Im Jahr 2009 wurde vom Europäischen Parlament mit großer Mehrheit der 23. August zum Europäischen Tag des Gedenkens für die Opfer aller totalitären und autoritären Diktaturen in Europa des 20. Jahrhunderts ausgerufen.
Gleichzeitig findet in diesem Jahr, an diesem Tag um 19:00 Uhr in den Geschäftsräumen der linksextremen Tageszeitung “Junge Welt”, in Berlin-Mitte die Vorstellung des neuen Stasi-Buches “Drachentöter” statt.
Darin werden erneut die ehemaligen politischen Häftlinge der sowjetischen Geheimpolizei NKWD und der DDR-Staatssicherheit in schlimmster Weise verhöhnt, die in den heutigen Gedenkstätten Berlin-Hohenschönhausen, in Gera, in Halle, in Dresden und in Rostock als Zeitzeugen wichtige Erinnerungsarbeit leisten.
Der Autor Kierstein war 31 Jahre lang Vernehmer des DDR-Staatssicherheitsdienstes, davon 25 Jahre in Hohenschönhausen.
Daher hat der Landesverband der VOS alle Demokraten zum Protest aufgerufen.
Termin: Donnerstag, den 23.08.2012, um 18:30 Uhr
Ort: Ladengalerie (Geschäftsräume) der Tageszeitung “Junge Welt”
Torstr. 6, in 10119 Berlin-Mitte
Hugo Diederich, VOS-Bundesvorsitzender, erklärt:
Das Leid der Opfer wird öffentlich durch die Täter relativiert und geleugnet.
Hier ist die Politik gefragt. Eine Zusammenrottung der Täter in gemeinnützig, “staatlich”- anerkannten Vereinen wie der GRH oder ISOR gehört verboten.
Die VOS wurde 1950 in Berlin gegründet. Sie ist der älteste und größte Opferverband und vereint bundesweit Tausende Opfer der SED-Diktatur und deren Sympathisanten.
PRESSEMITTEILUNG 22.08.2012
Gedenkstätte protestiert gegen Veranstaltung mit früherem Stasi-Vernehmer
Direktor: „Den Ewiggestrigen entgegentreten“
Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat sich dem Aufruf von DDR-Opferverbänden angeschlossen, gegen die Buchvorstellung eines ehemaligen Stasi-Vernehmers zu protestieren. Das Buch „Drachentöter“ des früheren Stasi-Offiziers Herbert Kierstein wird am morgigen Donnerstag (23.08., 19 Uhr) in den Räumen der Tageszeitung „Junge Welt“ in der Berliner Torstraße vorgestellt. „Es ist Aufgabe aller Demokraten, den Ewiggestrigen entgegenzutreten. Die öffentliche Leugnung der kommunistischen Verbrechen sollte in Berlin nicht unkommentiert hingenommen werden.“ Knabe forderte die Berliner Politik auf, sich ebenfalls vor die Opfer der SED-Diktatur zu stellen. „Die Stasi-Opfer haben zu DDR-Zeiten genug gelitten. Sie brauchen die Solidarität aller, wenn ihr Leid öffentlich relativiert oder geleugnet wird.“
Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) hatte dazu aufgerufen, gegen die Veranstaltung zu protestieren. Kierstein stellt sein im Spotless Verlag erschienenes Buch „Drachentöter“ am Europäischen Tag des Gedenkens für die Opfer aller totalitären und autoritären Diktaturen vor. Laut Mitteilung des Verlages behauptet er darin, das in Stasiopfer-Gedenkstätten vermittelte DDR-Bild sei „fernab der historischen Wirklichkeit“. Kierstein war 31 Jahre lang Vernehmer des DDR-Staatssicherheitsdienstes, davon 25 Jahre im zentralen Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen. Die Tageszeitung „Junge Welt“ war bereits im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, weil sie sich am 50. Jahrestag des Mauerbaus auf ihrer Titelseite unter anderem für „28 Jahre Hohenschönhausen ohne Hubertus Knabe“ (s. u.) bedankt hatte.
Mit besten Grüßen
André Kockisch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
www.stiftung-hsh.de
http://www.jungewelt.de/2012/08-25/044.php
Kierstein, als MFS-Oberstleutnant mit Vernehmungen von Häftlingen betraut, biete ich an, über meinen Anwurf zu diskutieren, dass das Stasi-Zentralgefängnis Berlin-Hohenschönhausen eine einzige Folterkammer war. Einsicht in die bei der Stasi-Unterlagenbehörde archivierten Akten ist möglich, indem sich Kierstein die Kopien meiner OPK-Akte “Verfasser” im Internet ansieht.
Die Folter bestand darin, dass ich solange in Isolationshaft gehalten wurde, von der Welt abgeschnitten wurde, keinen Anwalt, keinen Besuch und keinen Schreibkontakt hatte, bis ich gesprächsbereit war. Für die Stasi war das Ziel das Geständnis, weil sie sich die Beweise für die vorgeworfene politische Straftat, bei mir war es die ungesetzliche Verbindungsaufnahme, § 219 SAtGB-DDR (ein Unrechtsparagraph!), in der Regel meist illegal beschafft hatte, z. B. durch widerrechtliches Unterschlagen und Öffnen von Postsendungen, oder weil es ihr einfach peinlich war, mit Zeugen bei Gericht zu arbeiten, weil diese Zeugen dann als IM enttarnt (verbrannt) worden wären, was nicht wünschenwert für die Stasi gewesen wäre. Das Geständnis erhielt die Stasi vom Gefangenen natürlich niemals freiwillig, sondern nur durch Folter. Das wusste sie. Darum folterte sie.
Die Isolationshaft*) ist eine sehr wirksame psychische Foltermethode. Sie war für die Stasi auch sehr günstig, weil sie keine äußerlichen Spuren und Verletzungen hinterließ. Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die die Gefolterten in der Regel entwickeln, ist etwas, was man nicht sofort sieht.
Verfasser K.
*) Die Isolationshaft ist wegen ihrer Auswirkungen auf den Häftling sehr umstritten und wird von Kritikern auch als Vernichtungshaft bezeichnet.
Rechtliche Bewertung
Die Isolationshaft als solche und damit auch ihre Rahmenbedingungen sind gesetzlich in der Regel nicht festgeschrieben. Die Unterbringung von Gefangenen unter Isolationsbedingungen wird aber weltweit von Menschenrechtsorganisationen geächtet und als Foltermethode bezeichnet, wird aber auch vermutlich weltweit im offiziellen und inoffiziellen Justizvollzug ohne Rechtsgrundlage eingesetzt. Wikipedia
Das Stasi-Opfer, dem laut Süddeutscher Zeitung seine eigenen Kinder vorwerfen, als Minderjährige vom Vater in massiver Form über einen längeren Zeitraum hinweg sexuell missbraucht worden zu sein (eine Tochter bekommt auf Grund dessen sogar eine Opferrente), sollte sich bei öffentlichen Auftritten zurückhalten. Er tut den Stasi-Opfern mit seinen Auftritten keinen Gefallen. Weil der linke Gegner das natürlich ausschlachtet, wie man im linken Blatt “Junge Welt” sehen kann.
CDU-Mitglied und Stasi-Opfer Bodo Walther verhält sich ungeschickt und tollpatschig wie ein Elefant im Porzelanladen, indem er die Namen der Protestierenden aufzählt und rühmt. Er sollte bei allzuviel Ruhm aufpassen, dass man ihm im linken Blatt “Junge Welt” nicht die Frage stellt, ob er genauso auch bei der “guten Aktion” des Kindesmissbrauchs eines der namentlich aufgeführten Personen mitziehen kann.
Verfasser K.
http://www.freiewelt.net/blog-4689/l%FCgen-als-berufskrankheit.html
Mit besten Wünschen Grüßen und Wünschen weiter geleitet, möchte ich heute ergänzend zu Vera Lengsfelds Beitrag auch meine Sicht darstellen.
Hartmut Richter.
Am Tag des Hitler-Stalin Paktes 1939 – viele aus Nazideutschland geflohene Kommunisten und auch Sozialdemokraten wurden folgend der Gestapo übergeben, wenn sie nicht zuvor in Stalins Lagern gestorben waren – fand eine gespenstische Veranstaltung in den Räumen der “Junge Welt” statt.
Wie man heute weiss oder wissen könnte, sind in Stalins Lagern Menschen wie Neumann, Thälmanns Sekretär und andere Nazigegner ums Leben gekommen, wohl mehr als in NS-Gefängnissen. Nicht wenige überzeugte Kommunisten, Sozialisten wurden nach Machtergreifung überzeugte Nationalsozialisten wie umgekehrt nach dem Sieg über Nazideutschland viele überzeugte Nationalsozialisten dann auch überzeugte Kommunisten, später SED-Funktionäre wurden.
Vorgestellt wurde das Buch “Drachentöter”. Halbwegs Sachkundige können es als Satire konsumieren.
Der Verfasser Herbert Kierstein, der sich selbst gern als Ritter ohne Furcht und Tadel wie der Heilige Georg vor den anwesenden Genossen, der Tafelrunde, darstellen wollte, wirkte mehr wie ein Don Quichotte samt dem Moderator, seinem Sancho Pansa, einem ehemaligen “Kundschafter des Friedens”. Anwesend waren Obristen wie Gotthold Schramm und Grossmann von der HVA. Verbiestert sicher, dass man Ihnen Macht und damit verbunden Ansehen und Privilegien genommen hat, halten sie dennoch demonstrativ an ihrem Glauben fest. Finanziell geht es ihnen wohl besser als den von ihnen ehemals Verfolgten.
Obrist Schramm lobt im Vorwort die doch richtigen Äusserungen von Margot Honnecker, kürzlich zur besten Sendezeit im Fernsehen, der ARD zu vernehmen. Wie man dann weiter lesen kann, wird die Stiftung zur Aufarbeitung des SED-Unrechts finanziert mit Mitteln, die beschlagnahmtes SED-Vermögen sind, also die Mitgliedsbeiträge der ehemaligen SED-Genossen. Ach so?
Dennoch merkt man, dass er, als Schild und Schwert der Partei der Arbeiterklasse zur Avantgarde des Proletariats zählend, elitär also, gleicher als gleich, wo alle gleich waren, noch immer sein Handwerk versteht.
Den 1. Redebeitrag durfte – man merkte nicht sofort die geschickte Inszenierung – unendlich lang ein ehemals Inhaftierter halten. Selbst jahrelang inhaftiert, arretiert, konnte ich sein Trauma doch verstehen.
Es war ein ehemaliger “Kundschafter des Friedens”, wie nach Stasiterminologie die Spitzel im Westen bezeichnet wurden, der wie ein Guilleome seinerzeit der anwesenden Genossenschaft seine Erfahrungen und Leiden in Gefangenschaft – zum Schluss dann – Stadelheim schilderte. Ich hätte ihn gern gefragt, in welchem Untersuchungsgefängnis des BND oder das Verfassungsschutz er denn inhaftiert war, wann er einen Anwalt kontaktieren konnte.
Kierstein benutzt dann auch nach Zersetzerart ehemalige Referenten der Gedenkstätte, denen aus unterschiedlichen Gründen Führungen in der Gedenkstätte Hohenschönhausen untersagt wurden. Wie in der Sendung “der Schwarze Kanal” werden dann Aufnahmen gezeigt, die offen oder heimlich bei Führungen gemacht wurden. Sie werden verrissen und sind sicher herausgerissen aus dem Kontext, fragwürdig.
Ich warf ihm in meinem Redebeitrag vor, diesbezüglich besser als Karl-Eduard von Schnitzler zu sein, was er wahrscheinlich als Lob sah.
Vor Beginn der Veranstaltung wurde ich verbal als Menschenhändler beschimpft, von einem “Ritter”, der mit stechendem Klassenfeindsuchblick bei früheren Vernehmungen zum väterlichen Kierstein den Gegenpart, bösen aggressiven Vernehmer, hätte spielen können. Erst als mehr “feindlich-negative Kräfte”, meine Mitstreiter, Mitarbeiter der Gedenkstätte, sich einfanden, ließ er von mir ab.
Stunden vorher schon, wenn man mit “feindlich-negativen, fortschrittsfeindlichen Kräften” rechnet, sind zu solchen Anlässen die alten zum Glauben stehenden Knappen, die Avantgardisten dann da und besetzen die wenigen Plätze.
Wer mich kennt, weiss, dass ich wegen “Staatsfeindlichem Menschenhandel zum Zwecke die DDR zu schädigen” im Namen des Volkes unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu 15 Jahren Freiheitsentzug verurteilt wurde.
Sie nutzen hier Defizite im Wissen auch um Fluchthilfe. Des Ost-Westdialogs wegen, wurden auch in der alten Bundesrepublik solche die Entspannungspolitik gefährdenden Fluchthilfeaktionen diffamiert mit Hilfe auch von Einflussagenten. Die DDR wurde weich und immer weicher gezeichnet. Man sollte hier differenzieren, Demagogen müssen dies scheinbar nicht. Wohl haben Fluchthilfeakteure und Organisationen, wenn auch nur wenige, zwar unverhältnismäßig viel, jedoch nicht annähernd so viel wie die DDR für freigekaufte Gefangene, kassiert. Wer war da der Menschenhändler?
Rehabilitiert wurden Fluchthelfer erst im vereinten Deutschland, Dennoch gibt es auch hier Defizite also Aufklärungsbedarf, in Gedenkstätten, ehemaligen Gefängnissen, Jugendwerkhöfen können auch die subtileren Methoden der “Liquidierung feindlich-negativer Kräfte” demonstriert werden. Das ärgert wohl ehemalige “Avantgardisten” wie Kierstein und Genossen, wird hier doch statt verklärt aufgeklärt.
Prüfen sollte man, ob wir ehemals von diesen Menschen Verfolgten nicht auch das Recht auf einen gewissen Schutz vor solchen Angriffen haben. Überhaupt sollten, wie in anderen ehemaligen Ostblockstaaten diese Verklärung, Relativierung kommunistischen Unrechts, das Tragen und Zeigen der Symbole des Unrechtsregimes bestraft werden? Besser wäre es sicher, wenn aus der Mitte der Gesellschaft heraus, ähnlich wie bei Verklärung von NS-Unrecht, protestiert wird.
Da müssen wir noch viel Aufklärungsarbeit leisten. Reichen für die zu bewältigende Aufgabe da wohl die ehemaligen Mitgliedsbeiträge der SED-Genossen? Besonders Jugendliche dürfen nicht überwältigt werden bei der Vermittlung der von Menschen durch Menschen zugefügten Verletzungen. Hier gilt wohl der Beutelsbacher Konsens und das ist auch gut so. In allen, also auch NS-Gedenkstätten wird er doch wohl beachtet, soweit man von verantwortlicher Seite informiert ist.
Abschließend würde ich, wie auch sicher viele ehemals Verfolgte sich wünschen, dass mehr Menschen nicht nur sie, die Betroffenen reagieren und protestieren bei solchen Veranstaltungen. Wenn Gesine Lötzsch mit ehemaligen Terroristinnen und DKP-Genossinnen neue Wege zum Kommunismus sucht und nur Wenige dagegen protestieren, diese dann auch noch angegriffen werden von fanatisierten Jugendlichen, die sich als “Antifa” verstehen, als Faschisten diffamiert werden, ist das nicht gut. Es zeigt sich hier, dass im vereinten Deutschland bei Beachtung der Singularität der NS-Verbrechen dennoch auch das danach geschehene Unrecht vermittelt werden muss. In DDR-Gedenkstätten kann man dies, wohl sehr zum Ärger der alten Genossen…