“ANTIFA HEIßT ANGRIFF!” oder “Letztes Aufgebot im Gerichtssaal”
12. Juni 2012, UM 10:00 Uhr, AMTSGERICHT BERLIN-TIERGARTEN, SAAL 371, Turmstraße 91, 10559 Berlin *)
Unübersehbar steht mit schwarzer Farbe auf die rote Backsteinmauer geschmiert “ANTIFA heißt Angriff”. Und das direkt vor dem Stadtteil-Museum Berlin Prenzlauer Berg.
Dass der Name ANTIFA in Berlin seit Jahren durch Linksextremisten (rot lackierte Faschisten) für Ihre Angriffe auf Häuser und Autos missbraucht wird, ist den Berlinern nur hinreichend bekannt.
Dass allerdings sieben ehemalige politische Häftlinge der SED-Diktatur, die von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch machten, mit einem Plakat “Kommunismus 100 Mio Tote”, dies konnte dieser Mopp nicht tolerieren. So kam es am 8. Januar 2011 direkt vor der Berliner URANIA, durch eine gut organisierte Schlägertruppe zu einem massiven körperlichen Angriff auf mich und sechs weitere Demokraten. Damit zeigte sich deutlich eine neue Qualität in der politischen Auseinandersetzung.
Es hätte auch ein Angriff von Neonazis auf Andersdenkende sein können. Fast nur schwarze Kleidung. Auf den Mützen, Shirts und Fahnen schwarz-rot-weiße Symbole, gleiche Sprüche “Wir kriegen Euch alle!”, gleiche Springerstiefel mit Stahlkappen. Einziger Unterschied, die Farbe der Schnürsenkel.
Zwei Tatverdächtige stehen nun seit dem 22. Mai 2012 vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten. Am zweiten Prozesstag wurden die beiden jungen Angeklagten von mir und Vera Lengsfeld eindeutig wiedererkannt, als direkt Beteiligte an dem Angriff auf uns. Morgen findet nun der dritte Prozesstag statt. Vielleicht gibt es ein Urteil, vielleicht ist es nicht der letzte Prozesstag. Mal sehen was die Verteidigung als “letztes Aufgebot” zur Entlastung zu bieten hat.
Eine Einsicht oder ein Mitgefühl der unmittelbar oder mittelbar beteiligten Tatverdächtigen zum Geschehenen gibt es jedenfalls nicht. Im Gegenteil, nur höhnisches Grinsen.
DER PROZESS IST ÖFFENTLICH. WIR WÜRDEN UNS ÜBER VIELE ZUSCHAUER IM SAAL (Ort und Uhrzeit siehe oben) FREUEN, DIE UNS MIT IHRER ANWESENHEIT UNTERSTÜTZEN.
Mario Röllig 11. Juni 11:39
*) siehe auch 148 Rat eines VOS-Mitgliedes: VOS sollte DKP auf Zahlung von Schmerzensgeld verklagen
Verfasser K.