“Gandhi selbst musste immer wieder Zeiten im Gefängnis verbringen, wenn er ungerechte Gesetze gebrochen hatte.”
Gandhi ging wie ich freiwillig ins Gefängnis, weil er bewusst und willentlich aus Protest ungerechte Kolonialgesetze gebrochen hatte wie ich ungerechte DDR-Gesetze (§ 219 StGB/DDR ungesetzliche Verbindungsaufnahme) und genau wie ich wusste, dass er dafür ins Gefängnis kommt.
“Da er aber gewaltfrei blieb, seine Strafe akzeptierte und im Licht der Öffentlichkeit stand, blieb den Herrschenden nichts anderes übrig, als ihn immer wieder frei zu lassen.
Da GANDHI aber wie ich gewaltfrei blieb, seine Strafe wie ich akzeptierte, d. h. freiwillig wie ich ins Gefängnis ging, und im Licht der Öffentlichkeit stand wie ich (die Kirche in Ost und West wusste immer über mich Bescheid), blieb den Herrschenden der englischen Kolonialmacht in Indien bzw. den SED-Machthabern in der DDR nichts anderes übrig, als ihn immer wieder frei zu lassen, bzw. mich ohne Abbüßung der vollen Strafe in den Westen frei zu lassen.
“Immer mehr Menschen waren von dem Prinzip überzeugt und schlossen sich Gandhi an.”
Immer mehr Menschen in Indien und in der DDR waren von dem Prinzip des gewaltfreien Widerstandes, nach dem ich handelte, überzeugt und schlossen sich Gandhi, bzw. mir an und gingen freiwillig wie ich auch ins Gefängnis.
Ich kenne einen, der ging zur Stasi und fragte, welchen Paragraphen er verletzen soll, damit er in Freiheit kommen kann (freigekauft wird). Man einigte sich auf § 220 – Öffentliche Herabwürdigung der staatlichen Ordnung oder staatlichen Organe, Einrichtungen oder gesellschaftliche Organisationen oder deren Tätigkeit oder Maßnahmen. Wobei mit “Maßnahmen”, die er “herabwürdigte” natürlich in dem Fall die Ablehnung seines Ausreiseantrages gemeint war. Es war ja auch kein Problem, solch eine blöde Maßnahme herabzuwürdigen. Er wurde inhaftiert. Der Freikauf klappte. Er kam in die gewünschte Freiheit.
Die Herrschenden der englischen Kolonialmacht in Indien bzw. die SED-Machthabern in der DDR gaben dem gewaltfreien Widerstand nach und schafften die der Unterdrückung der Inder dienenden Kolonialgesetze bzw. die der Unterdrückung der DDR-Bevölkerung dienenden DDR-Unrechtsgesetze ab.
Zum Beispiel wurde nicht zuletzt durch MEINEN Widerstand der § 219 StGB/DDR ungesetzliche Verbindungsaufnahme kurz nach dem Zusammenbruch der SED-Diktatur von die Volkskammer gestrichen: 6. Strafrechtsänderunggesetz GBl. I der DDR Nr.39 vom 09. Juli 1990.
Zitate – Mahatma Gandhi
Ich glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel.
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
Martin Luther KINGs schöpferischer (aus dem Christentum geschöpfter) gewaltfreier Widerstand, war ähnlich dem von Mahatma GANDHI.
Martin Luther KING, der sein Leben lang die Gewaltlosigkeit vertrat und predigte und dessen Schriften “Schöpferischer Widerstand” ich in der DDR im kirchlichen Bereich unter den Jugendlichen vertrieb, um sie für seine Ideen zu begeistern, kam zwischen 1955 und 1968 mehr als 30mal ins Gefängnis. Natürlich FREIWILLIG, denn er hat NICHTS unternommen, um nicht ins Gefängnis zu kommen und ALLES unternommen, um ins Gefängnis zu kommen.
King bereitete sich zusammen mit 50 weiteren Freiwilligen, aus reinem Protest gegen die Rassendiskriminierungsgesetze, wie ich aus reinem Protest gegen die DDR-Unrechtsgesetze, darauf vor, verhaftet zu werden und ins Gefängnis zu kommen. Das klappte auch, denn der Polizeichef Bull Conner warf ihn, wie die Stasi mich, tatsächlich zusammen mit den anderen Freiwilligen ins Gefängnis.
Dass Martin freiwillig ins Gefängnis ging, ist dadurch erwiesen, dass er sich vor dem Gang ins Gefängnis schon die erforderliche Gefängniskleidung angezogen hatte.
Verfasser K.