193. Bild-Reporter PETER ROSSBERG und HANS-W. SAURE sind den verschwundenen SED-Millionen auf der Spur

Bild-Reporter PETER ROSSBERG und HANS-W. SAURE​ (Mitautor des Buches “Freigekauft”) sind den verschwundenen SED-Millionen auf der Spur:

VIZE-CHEF DER EU-JUSTIZBEHÖRDE

Hat dieser Top-Beamte SED-Millionen verschoben?

Von PETER ROSSBERG und HANS-W. SAURE—————-06.01.2013 – 12:21 Uhr

Als Vize-Präsident der EU-Justizbehörde Eurojust koordiniert Carlos Zeyen grenzübergreifende Ermittlungen gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus.

Doch ausgerechnet der Name dieses ranghohen EU-Beamten taucht in bislang geheimgehaltenen Unterlagen zu verschobenem SED-Vermögen auf.

Nach einer Klage von BILD gab das Bundesinnenministerium diese Akten jetzt frei. In einem Schreiben an den Bundesnachrichtendienst von 1996 wird Carlos Zeyen als Gesellschafter und Geschäftsführer von drei Firmen genannt, die „unmittelbar vom ZK der SED angeleitet und verwaltet“ wurden.​

Rückblick: Mit Beginn der Auflösung der DDR begannen ehemalige Funktionäre der SED und von DDR-Massenorganisationen Vermögen illegal zu sichern und bei Seite zu schaffen.

Bis 1998 konnte die „Unabhängige Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen“ (UKPV) 2,64 Milliarden Mark sicher stellen, die veruntreut worden waren. Experten gehen jedoch davon aus, dass einige hundert Millionen Euro aus altem SED-Vermögen unentdeckt in dunkle Kanäle flossen. Die Gelder wurden vermutlich ins Ausland geschafft.

Im Zusammenhang mit diesen Ermittlungen tauchte der Name des Vize-Chefs von Eurojust auf.

Bevor Zeyen zum Super-Ermittler in der EU-Behörde in Den Haag aufstieg, arbeitete er mehrere Jahre als Rechtsanwalt in Luxemburg. Für den SED/PDS-Strohmann Werner Girke übernahm er 1989 treuhänderisch Geschäftsanteile an einer Firma „Ravenburgh Ltd.“ auf Gibraltar.

Allein auf Konten dieser Firma zahlte Strohmann Girke 5,2 Mio. Mark (etwa 2,6 Mio. Euro) ein, die aus illegalem SED-Vermögen stammten.

Diese und zwei weitere Zeyen-Firmen wurden laut Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) gegründet, „um Vermögen der SED ins Ausland zu transferieren und so dem Zugriff der BvS zu entziehen“.​

1993 deckten Beamte der BvS den geheimen Deal auf. Die Firmenanteile, die Carlos Zeyen und ein Anwaltskollege treuhänderisch für den SED/PDS-Strohmann Girke hielten, wurden an die BvS übertragen. Zeyen wusste angeblich nichts über die illegale Herkunft des Geldes.

Dieter Freund von der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben: „Am 8. Juli 1994 überwiesen die Herren Rechtsanwälte Zeyen und Feider einen Betrag von 6 720 876 D-Mark in Bezug auf alle drei Unternehmen an den für die BvS tätigen Rechtsanwalt.“

Carlos Zeyen wollte sich auf BILD-Anfrage zu den SED-Millionen offiziell nicht äußern. Telefonisch gab er zunächst umfangreich Auskunft, zog seine Aussagen dann aber wieder zurück.

Im Dezember trat er noch in Berlin als Redner auf einem Kongress von der Friedrich-Ebert-Stiftung und transparency zum Thema „Strafverfolgung der Korruption“ auf.​

http://www.bild.de/politik/inland/ddr/carlos-zeyen-verschobene-sed-millionen-27963978.bild.html

JUSTIZBEHÖRDE EUROJUST IM ZWIELICHT

Illegale SED-Millionen – Skandal weitet sich aus

Vorwürfe gegen Vize-Chef der EU-Justizbehörde ++ Ex-PDS-Chef Bisky verwickelt

Von HANS-W. SAURE​ und PETER ROSSBERG—————-22.01.2013 – 17:30 Uhr

BILD.de hat vor wenigen Wochen aufgedeckt, dass der Vize-Präsident der EU-Justizbehörde EUROJUST, Carlos Zeyen, in seiner früheren Funktion als Rechtsanwalt in die Verschiebung illegaler SED-Millionen verwickelt war.

Jetzt erschüttern neue Vorwürfe die Glaubwürdigkeit des EU-Top-Beamten schwer – der Skandal weitet sich aus!

Denn jetzt kommt nach BILD.de-Recherchen heraus: Carlos Zeyen ist auch in einen zweiten Skandal um die Verschiebung von SED-Vermögen verwickelt.

DUNKLE MACHENSCHAFTEN MIT SED-MILLIONEN

Schon im Oktober 1990 wurde die seltsame Verbindung von Carlos Zeyen zur SED/PDS öffentlich: Es geht um die „EMG Elektronische Mediengesellschaft Holding AG“ in Luxemburg. Carlos Zeyen und sein Anwalts-Kollege Marc Feider gründeten die Firma am 1. Juni 1990.

In einer eidesstattlichen Erklärung von Feider heißt es: „Bei der Gründung habe ich und Rechtsanwalt Carlos Zeyen sämtliche Aktien übernommen. Die Übernahme der Aktien erfolgte für Rechnung und auf Risiko des Regisseurs Wolfgang Wenzel, wohnhaft in Berlin“.

Wenzel war ein Strohmann der SED/PDS – ausgestattet mit illegalen Millionenbeträgen!

Die EMG hatte mehrere Unterfirmen und Ableger.

Unter den Aktionären bzw. Gesellschaftern der verschiedenen Firmen waren Lothar Bisky, langjähriger Spitzenfunktionär und Vorsitzender der PDS und heutigen Linkspartei, die damalige PDS-Abgeordnete Marion Morgenstern und Gerd Pelikan, Leiter einer SED/PDS-Arbeitsgruppe zur „Sicherung“ des Parteivermögens.

In einem Bericht der Unabhängigen Kommission zur Ermittlung des DDR-Parteivermögens (UKPV) für den Bundestag heißt es: „Die Partei initiierte die Gründung der EMG-Gruppe als medienpolitischen Grundpfeiler der PDS zur Vermögenssicherung für die PDS…Im einzelnen wurden die beiden Aktiengesellschaften diskret über luxemburgische Rechtsanwälte und verlässliche, der Partei verbundene Treuhänder gegründet und Bankkonten bei luxemburgischen Geldinstituten eingerichtet.”

Reinhard Krämer gehörte der Unabhängigen Kommission von 1990 bis zu ihrer Auflösung 2006 an.

Der Experte erklärte auf Anfrage von BILD.de: „Herr Zeyen war ein wichtiger Berater von SED/PDS Treuhändern und SED/PDS Führungsmitgliedern zu Zeiten der Wende. Die von ihm verantworteten Konstrukte dienten zur Verschleierung von PDS-Vermögen und PDS- Eigentumsverhältnissen. Teilweise dauerte es Jahre, bis die Kommission Vermögenswerte, die bei Herrn Zeyen verborgen lagen, für gemeinnützige Zwecke in den neuen Bundesländern aktivieren konnte.“

RÜCKBLENDE

Mit Beginn der Auflösung der DDR begannen ehemalige Funktionäre der SED und von DDR-Massenorganisationen Vermögen illegal zu sichern und bei Seite zu schaffen.

Bis 1998 konnte die „Unabhängige Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen“ (UKPV) 2,64 Milliarden Mark sicher stellen, die veruntreut worden waren.

Experten gehen jedoch davon aus, dass einige Hundert Millionen Euro aus altem SED-Vermögen unentdeckt in dunkle Kanäle flossen. Das Geld wurde vermutlich ins Ausland geschafft.

http://www.bild.de/politik/inland/ddr/skandal-um-illegale-sed-millionen-weitet-sich-aus-28207952.bild.html#

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