Aus dem inzwischen geschlossenen Gästebuch der VEREINIGUNG 17. JUNI 1953 e.V.
Noch einmal zu EIGENARTIG
Im Gästebuch 17. Juni fand ein anonymer Teilnehmer es EIGENARTIG, dass ich in Berlin-Hohenschönhausen bzw. in Potsdam in Stasi-U-Haft war, mein Prozess auch in Potsdam war, die Kopien meine Stasi-Unterlagen aber den Stempel von der BStU-Magdeburg tragen.
Die Antwort ist ganz einfach: Als ich in Berlin bei der BStU-Zenrale meinen Antrag auf Akteneinsicht stellte, schieb man zurück und fragte, wo ich die Unterlagen gern einsehen möchte. Dabei nannte man einige Orte, darunter auch Magdeburg. Ich hätte sie auch in Berlin oder sonst wo ansehen können, wenn ich gewollt hätte. Meine Frau und ich nahmen Magdeburg, weil, von Köln aus kommend, das der nächste Ort hinter der Grenze war. Als wir uns die Unterlagen angesehen hatten, bestellten wir die Kopien. Natürlich wurden die von der bearbeitenden Stelle abgestempelt. Das hat nichts damit zu tun, dass die Stasi die Unterlagen in Magdeburg erstellt hat.
In Magdeburg wurde auch mein Antrag auf Ausstellung einer BStU-Unbedenklichkeitsbescheinigung bearbeitet. Wie man an der Bescheinigung sehen kann, stützt sich die Auskunft auf den bisher erschlossenen Bestand der Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes in der Zentralstelle in Berlin und den Außenstellen Potsdam, Berlin und Cottbus, also den Stellen, wo ich in Stasi-U-Haft bzw. im politischen Strafvollzug war.
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