Kritik an gekreuzigtem Gedenkstätten-Direktor
News vom Montag, 24.03.2014
Ein Bild des gekreuzigten Direktors der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, in einer Berliner Ausstellung stößt auf heftige Kritik. Unter dem Titel “Totaler Theoretiker” zeigt es Knabe an einem Kreuz, die eine Hand zum Hitlergruß gereckt, die andere zur kommunistischen Arbeiterfaust geballt.
Knabe fühlt sich als Gedenkstättendirektor diffamiert, der SED-Opferverband UOKG spricht von Verunglimpfung und will Strafanzeige wegen Volksverhetzung stellen. Zudem wandte sich der UOKG-Bundesvorsitzende Rainer Wagner an Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mit der Bitte, sich “in geeigneter und wenn nötig öffentlicher Form schützend” vor Knabe zu stellen. Als Senatschef ist Wowereit zugleich Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Gedenkstätte Hohenschönhausen, dem Stiftungsbeirat steht Wagner vor. Für den UOKG-Bundesvorsitzenden ist das Bild ein ungeheurer Vorgang. “Diese geschmacklose und herabwürdigende Darstellung spottet jeder Beschreibung und beleidigt nicht nur Herrn Knabe selbst, sondern die ganze Gedenkstätte und alle Opfer der SED-Diktatur”, erklärte er am 24. März 2014.Die Ausstellung ist unter dem Namen “Konfliktstoff” im Café Sybille in der Karl-Marx-Allee in Berlin-Friedrichshain zu sehen. Präsentiert werden Schnitt-, Naht- und Stick-Collagen des 38-jährigen Textilkünstlers Jan Bejsovec. Der gebürtige Sachse beschäftigt sich in seiner politischen Kunst mit Themen wie staatlicher Folter, globalem Terrorismus, politischer Propaganda oder die Ost-West-Problematik. Nächste geplante Station der Ausstellung ist von April an eine Filiale der Deutschen Bank. In einem Begleittext zu dem Kunstwerk heißt es, das Knabe-Bild thematisiere die umstrittene Totalitarismustheorie, nach der in Wesen und Wirkung alle totalitären politischen Systeme gleich sind. Diese von seriösen Historikern lange widerlegte Theorie werde in Deutschland nur noch von den Epigonen des Antikommunismus als Propaganda verwendet. Das “Gesicht” dieser noch tief im Kalten Krieg verwurzelten Gruppe sei Hubertus Knabe, der als Direktor die Gedenkstätte mit unwissenschaftlichen Mitteln zur politischen Einflussnahme missbrauche. 3sat.de
Hubertus Knabe
Politischer Streit um Kreuzigungs-Kunst
23. März 2014 11:07 Uhr Uwe Steinschek und Kerstin Hense
Café Sibylle zeigt Kreuzigungs-Kunst mit Hubertus Knabe. Opferverband will Anzeige gegen den Künstler erstatten.Empörung über politische Kunst an einem Ort, an dem es sonst eher entspannt zugeht. Das Café Sibylle in der Karl-Marx-Allee zeigt die Werke des Künstlers Jan Bejsovec (38). Darunter ein Kreuzigungs-Bild, auf dem Prof. Hubertus Knabe zu sehen ist. Der bekannte Historiker und Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen reckt darauf eine Hand zum Hitlergruß, die andere ballt er zur sozialistischen Faust.
(Im Begleittext ) wird der Historiker als Mitglied einer Gruppe bezeichnet, die noch tief im Kalten Krieg verwurzelt ist. Er missbrauche seine Stellung als Direktor der Gedenkstätte eines Haftkrankenhauses der Staatssicherheit der DDR mit unwissenschaftlichen Mitteln zur politischen Einflussnahme.
Knabe selbst sieht in diesem Kunstwerk nicht nur sich selbst herabgewürdigt: “Es geht im Zusammenhang mit dem Haftkrankenhaus um Menschen, die gelitten haben. Und auf Personen zu zielen, die Diktatur-Opfern einen Ort des Gedenkens geben, sprengt jede Vorstellungskraft.” bz-berlin.de
Wenn der 38-jährige Textilkünstler und gebürtige Sachse Jan Bejsovec sich in seiner politischen Kunst mit Themen wie staatlicher Folter beschäftigt, sollte er das auch mit aller Konsequenz tun. Er wird feststellen, dass in dem ehemaligen berüchtigten Stasi-Haftkrankenhaus bzw. Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen (der heutigen Gedenkstätte) nach allen Regeln der (in Potsdam-Eiche erlernten) Kunst staatlich gefoltert wurde:
207. Strafanzeige und Strafantrag wegen Folter
Die Folter bestand im Wesentlichen aus Isolations- bzw. Vernichtungshaft und verdeckter Verabreichung von Psychopharmaka.
Wikipedia: Die Isolationshaft ist wegen ihrer Auswirkungen auf den Häftling sehr umstritten und wird von Kritikern auch als Vernichtungshaft bezeichnet. … Die Unterbringung von Gefangenen unter Isolationsbedingungen wird … weltweit von Menschenrechtsorganisationen geächtet und als Foltermethode bezeichnet……
Chriss´ Blog Über Gott und die Welt…
206. Sprach der Henker und lehnte sich zurück
Und was die Gleichsetzung totalitärer Regime anbelangt, so sollte man das zwar unterlassen. Dr. Knabe unterlässt das ja auch. Es sollte uns aber nicht hindern, gewisse Ähnlichkeiten festzustellen.
Zum Beispiel der Klassenwahn der Kommunisten ähnelt stark dem Rassenwahn der Nationalsozialisten. Jürgen Fuchs spricht vom “Auschwitz in den Seelen”. In Berlin-Hohenschönhausen wurden zwar in der Regel keine Menschen systematisch verbrannt, so doch aber ihre Seelen.
Aufsehen und Kritik erregte Jürgen Fuchs, als er im Dezember 1991 das, was die Staatssicherheit mit politischer Haft und „Zersetzungsmaßnahmen“ gegen wenigstens sechs Millionen Menschen in der DDR bewirkt hatte, mit dem Begriff „Auschwitz in den Seelen“ bezeichnete. Der Dichter und Liedermacher Wolf Biermann, Sohn des in Auschwitz ermordeten jüdischen Kommunisten Dagobert Biermann wie auch selbst Ziel von „Zersetzungsmaßnahmen“ der Staatssicherheit, verteidigte ihn ausdrücklich. Wikipedia.
Der Textilkünstler sollte auch noch folgendes zur Kenntnis nehmen:
Martin Mejstřík formulierte u. a. die Forderung: „Genau wie die Verbrechen des Nationalsozialismus im Nürnberger Prozess müssen auch die kommunistischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit von einem internationalen Tribunal verurteilt werden“. Der Kommunismus sei keine Philosophie, sondern eine verbrecherische Ideologie, so Mejstřík. Wikipedia
Unterzeichner der Erklärung über die Verbrechen des Kommunismus ist z. B. unser Bundespräsident Pfarrer Joachim Gauck:
Erstunterzeichner Joachim Gauck
Herr Dr. Hubertus Knabe ist ein hervorragender international anerkannter Geschichtswissenschaftler, der sich um die richtige Aufarbeitung des verbrecherischen Kommunismus verdient gemacht hat. Als ehemaliger Gefangener des Stasi-Gefängnisses Berlin-Hohenschönhausen und Opfer des Kommunismus gab ich ihm, bzw. seinem Kamerateam, ein 92-minütiges Interview.
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Im Interview schilderte ich die Ereignisse meiner 6-jährigen politischen Verfolgung, meines Berufsverbots und meiner Inhaftierung im Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen, Potsdam und Cottbus und schließlich meine Befreiung nach 1 1/2 Jahren Haft durch Freikauf.
Verfasser K.
Siehe auch: 253. Den “KONFLIKTSTOFF” finden Kommunismus-Opfer leider nur in Deutschland vor