181. Die DDR-Unterschicht

Die “DDR-Unterschicht” wird manchmal rehabilitiert, aber nicht immer

http://www.freiheitpur.i-networx.de/untersch.html

http://www.personen-suche-ddr.de/gesetze-rehabilitation/rehabilitation-vom-%C2%A7-249-stgb-der-ddr/zahlen-politische-haftlinge-der-ddr/

http://www.personen-suche-ddr.de/gesetze-rehabilitation/rehabilitation-vom-%C2%A7-249-stgb-der-ddr/

http://www.horch-und-guck.info/hug/archiv/2008-2009/heft-60/06012/

http://www.jugendwerkhof.eu/News/Keine-Rehabilitierung-wegen-Erziehung-im-DDR-Kinderheim_12#axzz25bbaNgUm

“Das Gericht wies damit die Beschwerde von Ralf Weber gegen einen gleichlautenden Beschluss des Landgerichts Magdeburg als teilweise unbegründet ab. Der Kläger lebte zwischen 1961 und 1966 in einem Kinderheim bei Burg, in das er nach eigenen Angaben gegen seinen Willen und den der Mutter eingewiesen wurde.”

Hier müsste geklärt werden, wie es möglich war, dass das Kind “gegen den Willen der Mutter” in das Kinderheim eingewiesen werden konnte. “DDR-Autoren sahen den Grund für die Heimeinweisungen…”


(s. o.)

Beispiel: BUNDESVERFASSUNGSGERICHT rehabilitierte § 249 NICHT.

Die aus der DDR-Unterschicht stammende Frau M. wollte  ihr asoziales Verhalten allen Ernstes als “politischen Widerstand” gegen den Unrechtsstaat DDR verkaufen und eine Ehrenrente von 250 Euro kassieren, indem sie im Westen beim Bundesverfassungsgericht Beschwerde über die versagte Rehabilitierung einlegte. Das Bundesverfassungsgericht sah aber im asozialen Verhalten von Frau M. keinen politischen Widerstand. Eine Ehrenrente kommt für Frau M. folglich nicht infrage.

Verfasser K.

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

http://www.personen-suche-ddr.de/gesetze-rehabilitation/rehabilitation-vom-%C2%A7-249-stgb-der-ddr/zahlen-politische-haftlinge-der-ddr/

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert

180. Gewaltfreier Widerstand in Indien, den USA und in der DDR

Quelle

“Gandhi selbst musste immer wieder Zeiten im Gefängnis verbringen, wenn er ungerechte Gesetze gebrochen hatte.”

Gandhi ging wie ich freiwillig ins Gefängnis, weil er bewusst und willentlich aus Protest ungerechte Kolonialgesetze gebrochen hatte wie ich ungerechte DDR-Gesetze (§ 219 StGB/DDR ungesetzliche Verbindungsaufnahme) und genau wie ich wusste, dass er dafür ins Gefängnis kommt.

“Da er aber gewaltfrei blieb, seine Strafe akzeptierte und im Licht der Öffentlichkeit stand, blieb den Herrschenden nichts anderes übrig, als ihn immer wieder frei zu lassen.

Da GANDHI aber wie ich gewaltfrei blieb, seine Strafe wie ich akzeptierte, d. h. freiwillig wie ich ins Gefängnis ging, und im Licht der Öffentlichkeit stand wie ich (die Kirche in Ost und West wusste immer über mich Bescheid), blieb den Herrschenden der englischen Kolonialmacht in Indien bzw. den SED-Machthabern in der DDR nichts anderes übrig, als ihn immer wieder frei zu lassen, bzw. mich ohne Abbüßung der vollen Strafe in den Westen frei zu lassen.

“Immer mehr Menschen waren von dem Prinzip überzeugt und schlossen sich Gandhi an.”

Immer mehr Menschen in Indien und in der DDR waren von dem Prinzip des gewaltfreien Widerstandes, nach dem ich handelte, überzeugt und schlossen sich Gandhi, bzw. mir an und gingen freiwillig wie ich auch ins Gefängnis.

Ich kenne einen, der ging zur Stasi und fragte, welchen Paragraphen er verletzen soll, damit er in Freiheit kommen kann (freigekauft wird). Man einigte sich auf § 220 – Öffentliche Herabwürdigung der staatlichen Ordnung oder staatlichen Organe, Einrichtungen oder gesellschaftliche Organisationen oder deren Tätigkeit oder Maßnahmen. Wobei mit “Maßnahmen”, die er “herabwürdigte” natürlich in dem Fall die Ablehnung seines Ausreiseantrages gemeint war. Es war ja auch kein Problem, solch eine blöde Maßnahme herabzuwürdigen. Er wurde inhaftiert. Der Freikauf klappte. Er kam in die gewünschte Freiheit.

Die Herrschenden der englischen Kolonialmacht in Indien bzw. die SED-Machthabern in der DDR gaben dem gewaltfreien Widerstand nach und schafften die der Unterdrückung der Inder dienenden Kolonialgesetze bzw. die der Unterdrückung der DDR-Bevölkerung dienenden DDR-Unrechtsgesetze ab.

Zum Beispiel wurde nicht zuletzt durch MEINEN Widerstand der § 219 StGB/DDR ungesetzliche Verbindungsaufnahme kurz nach dem Zusammenbruch der SED-Diktatur von die Volkskammer gestrichen: 6. Strafrechtsänderunggesetz GBl. I der DDR Nr.39 vom 09. Juli 1990.

Zitate – Mahatma Gandhi
Ich glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel.
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.

Martin Luther KINGs schöpferischer (aus dem Christentum geschöpfter) gewaltfreier Widerstand, war ähnlich dem von Mahatma GANDHI.

Quelle

Martin Luther KING, der sein Leben lang die Gewaltlosigkeit vertrat und predigte und dessen Schriften “Schöpferischer Widerstand” ich in der DDR im kirchlichen Bereich unter den Jugendlichen vertrieb, um sie für seine Ideen zu begeistern, kam zwischen 1955 und 1968 mehr als 30mal ins Gefängnis. Natürlich FREIWILLIG, denn er hat NICHTS unternommen, um nicht ins Gefängnis zu kommen und ALLES unternommen, um ins Gefängnis zu kommen.

Quelle

King bereitete sich zusammen mit 50 weiteren Freiwilligen, aus reinem Protest gegen die Rassendiskriminierungsgesetze, wie ich aus reinem Protest gegen die DDR-Unrechtsgesetze, darauf vor, verhaftet zu werden und ins Gefängnis zu kommen. Das klappte auch, denn der Polizeichef Bull Conner warf ihn, wie die Stasi mich, tatsächlich zusammen mit den anderen Freiwilligen ins Gefängnis.

Quelle

Dass Martin freiwillig ins Gefängnis ging, ist dadurch erwiesen, dass er sich vor dem Gang ins Gefängnis schon die erforderliche Gefängniskleidung angezogen hatte.

Verfasser K.

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert

179. “Der Turm” Und nun alle: “Sozialismus”

Hier gehts weiter

Das Erste

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert

178. Der Zweck heiligt die Mittel, oder?

Der Zweck heiligt die Mittel, oder? (C.W.H.)

(Meinungsaustausch mit Holzapfel)

Wenn der Zweck KEINE Rassendiskriminierung, KEIN Schüren von Rassenhass, KEINE Fremdenfeindlichkeit usw. ist, sondern einfach nur die Freude, das Ergebnis einer wissenschaftlichen theologischen Arbeit zu veröffentlichen und an den “Mann”, d. h. in dem Fall an die Christen- gemeinde zu bringen (davon gehe ich bei Wagner aus), so würde ich den theologischen Forscher (Wagner) zwar nicht heilig sprechen, ich würde ihn aber auch nicht verdammen, wie ich es durchaus mit der Pro Deutschland Partei und der NPD nebst Wählern und Sympathisanten tue.

Wenn Sie den Artikel genau gelesen hätten – und das hatte ich unterstellt, als Sie den Artikel unberechtigt verwandt haben – dann hätten Sie die Quellenangaben bemerkt. (C.W.H.)

Ich habe mich inzwischen mit den Quellen etwas beschäftigt und auch ein Originalpapier im Internet gefunden, auf dem Wagner seine Aussagen mit Quellenangaben von Bibelstellen belegte. Auszug:

Ich kann die Tragweite und evtl. negativen Auswirkung seiner Aussagen nicht einschätzen. Ich glaube aber, dass seine Aussagen NICHT als aggressiv und gefährlich für die Gesellschaft verstanden werden können. Wagner ruft nicht zum Hass und schon gar nicht zum Mord auf, wie es manche Hassprediger tun. Er könnte darum meiner Meinung nach im Amt des UOKG-Vorsitzenden bleiben.

In diesem Glauben werde ich bestärkt, wenn ich folgende positive Informationen über ihn lese:

Israelische staatliche Ehrungen für Rainer Wagner

Die oft vorhandene innere Distanz zwischen den Opfergruppen der beiden Diktaturen in Deutschland ist den Mitgliedern der UOKG eine Not. Deshalb ist es dem Bundesvorsitzenden Rainer Wagner immer ein Anliegen gewesen, Brücken zwischen den Opfern zu bauen und Verständnis für einander zu entwickeln. Aus diesem Grund hat er bis 2009 fast dreißig kirchliche Studienfahrten nach Israel organisiert. In Anerkennung dieser Leistung erhielt er vom Israelischen Tourismusminister sowohl die „Bronzene Urkunde für außerordentliche Verdienste“ sowie den Titel “Botschafter des Guten Willens des Israelischen Fremdenverkehrs”.

Es ist ja wohl kaum möglich, die Juden als “Knechte des Satans” zu verdammen und zu bekämpfen und gleichzeitig freundschaftliche Beziehungen zu ihnen zu suchen und mit ihnen aktiv auch zu pflegen, indem man z. B. fast dreißig kirchliche Studienfahrten nach Israel organisiert und dafür ausgezeichnet und geehrt wird.

Auch ist eine negative Auswirkung seiner Aussagen auf das gute Verhältnis zwischen Kommunismus-Opfern und jüdischen Nazi-Opfern NICHT zu erkennen, wenn man sich das Dankesschreiben vom Zentralrat der Juden an Wagner ansieht.  Bedauerlicherweise haben weder die VOS, noch Holzapfels Vereinigung 17. Juni solch ein Schreiben jemals erhalten. In dem Schreiben stellte die Präsidentin Charlotte Knobloch fest:

Da das Schreiben 2010 verfasst wurde, Wagner seine Aussage: “Juden sind Knechte Satans” bereits 2006 machte, ist nicht anzunehmen, dass Frau Knobloch von der Aussage nichts wusste. Sie hat die Aussage einfach nicht so Ernst genommen, um darin Faschismus, Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus zu erkennen. Übrigens hat Wagner nicht nur Juden genannt. Auch “der Namenschrist, Heide oder Atheist ist ein Knecht Satans und niemals heilig, weil er nicht zu Jesus gehört”, meinte Wagner. Die ebenfalls Genannten fühlen sich aber weder beleidigt noch bedroht von Wagner. Sie kämen auch nie auf die absurde Idee, in Wagner einen bösen Rassisten zu sehen.

Im Übrigen finden Sie auch Informationen oder Quellen in WIKIPEDIA zu Rainer Wagner. (C.W.H.)

Die Quellen
[5] [6] [7], die WIKIPEDIA angibt:

Wagner betrachtet die 2006 auf der Frankfurter Buchmesse eingeführte Bibelübersetzung Bibel in gerechter Sprache als „gotteslästerlich“ und vom „Satan aufgebrachte Irrlehre“, da sie sich bezüglich Gottesbegriff nicht nur am Urtext orientiert, sondern bewusst weltanschauliche Motive einfließen lässt.[5]
Allah sei ein „heidnischer Götze“ und hinter ihm ständen die „Mächte der Finsternis“. Juden, Heiden und Atheisten seien Knechte Satans.[6] Die Bekehrung Israels zum Christentum sei unausweichlich.[7]

[5] Vorwort Wagners zum Informationsbrief der Stadtmission Neustadt; Ausgabe November 2006, Seite 3

[6] Vorwort Wagners zum Informationsbrief der Stadtmission Neustadt; Ausgabe November 2006, Seite 2

[7] Wagner im Informationsbrief der Stadtmission Neustadt; Ausgabe November 2009

sind gelöscht worden. Vielleicht, weil Wagner nicht mehr zu ihnen steht? Oder zumindest sie im Internet nicht (mehr) haben will? Weil sie für die große Öffentlichkeit auch gar nicht bestimmt waren, sondern nur für einen kleinen Kreis von Spezialisten? Vielleicht wollte Wagner nur die Verfasser der Bibel in gerechter Sprache kritisieren?

Um den ständigen unangenehmen Diskussionen mit Leuten, die ihn falsch verstehen WOLLEN, aus dem Weg zu gehen, schlägt Wagner vor, die Seite zu seiner Person völlig zu löschen (was ihm wohl nicht ganz gelungen ist?):

Ich schlage vor, die Seite zu meiner Person zu löschen: http://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Wagner
Begründung: Wikipedia ist kein Diskussionsforum und kein Chat-Raum.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Was_Wikipedia_nicht_ist)
Einer meiner Mitarbeiter hatte diese Seite angelegt. Wir haben nicht erwartet, dass immer wieder derartig polemische Veränderungen vorgenommen wurden, wie geschehen. Auch jetzt noch befinden sich stark verzerrende, sachliche Fehler im Text. Hintergrund sind politische und religiöse Meinungsverschieden-heiten. Dadurch entsteht ein derartig verzerrtes Bild, in dem immer wieder Gegendarstellungen und Reversen folgen. Aus diesem Grund schlage ich vor die gesamte Seite “Rainer Wagner” http://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Wagner zu löschen. Ich bitte diesen Antrag an die entsprechende Stelle bei Wikipedia weiterzuleiten. Benutzer: R –Rainer Wagner 22:47, 13. Dez. 2006 (CET)
Quelle

Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass Wagner mit seinen Aussagen nicht gegen ganze Völker rassistisch hetzen wollte und auch nicht gehetzt hat. Wagner wollte eine wissenschaftliche theologische Aussage machen, wie der Papst in Regensburg, dem man das auch schon einmal übel genommen hat und der sich nichts Schlimmes bei seiner Aussage gedacht hatte.

Ich möchte mich der Einschätzung von Dr. Dietrich Koch anschließen, der schrieb, dass Wagner KEIN Rassist und insofern unproblematisch ist:

Dr_Dietrich_Koch » 23.08.2010 09:44 «
Wagner des Rassismus schuldig?


Insgesamt ist Wagners Text ein interreligiöser Text.
In der Sache würde ich nicht von Rassismus sprechen; denn Islam, religiöses Judentum oder Atheismus sind keine Rassen.
Quelle

Siehe auch:
175 Werden Extremisten nun beflügelt?

Verfasser K.

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert

177. Wie echt ist das Stasi-Drama “Wir wollten aufs Meer”?

Offizieller Trailer “Wir wollten aufs Meer”

http://www.berliner-kurier.de/-wie-echt-ist-das-stasi-drama-wir-wollten-aufs-meer.html

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_hohe_preis_der_freiheit/

Pressemitteilung 16.09.2012

Menschenrechtszentrum Cottbus begrüßt neues DDR-Drama „Wir wollten aufs Meer“

Seit dem 6. September läuft in den deutschen Kinos der Film „Wir wollten aufs Meer“, der zum größten Teil im ehemaligen Zuchthaus Cottbus spielen soll, auch wenn leider zu Beginn das Foto des bekannten Frauenzuchthauses Hoheneck eingeblendet wird. Der Verein Menschenrechtszentrum Cottbus e.V., Eigentümer und Träger der neu entstandenen Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, begrüßt diesen ergreifenden und sehenswerten Film. „Endlich zeigt ein Spielfilm, wie perfide das Repressionssystem der DDR gewesen ist, wie Beziehungen zwischen Eheleuten, Partnern, Freunden, Eltern und Kindern kaputt gingen, weil die Stasi nicht nur menschliche Schwächen ausnutzte, sondern alles Menschliche“, sagt Siegmar Faust, Vorstandsmitglied des Menschenrechtszentrums Cottbus und ehemaliger politischer Häftling in Cottbus. Faust verbrachte hier Mitte der 70er Jahre 401 Tage seines Lebens in kalten Kellerzellen. Während in den letzten Jahren viele sogar gute Filme zum Leben in der DDR entstanden sind, haben die politischen Häftlinge lange auf einen Film warten müssen, der ihre Perspektive, ihre Erlebnisse, ihre Leiden, ihre Gefühle thematisiert.

Darüber hinaus wird in diesem Film deutlich, dass ein Großteil der politischen Häftlinge in der DDR keine ideologischen oder gewaltbereiten Widerstandskämpfer waren. „Sie wollten sich lediglich ohne politischen Zwänge frei entfalten und einfach ‘aufs Meer’ gehen dürfen, wie es in westlichen Demokratien selbstverständlich ist. Viele wurden erst in Haft zu zornigen Gegnern des DDR-Regimes, so dass die Gefängnisse Brutstätten des Antikommunismus waren“, sagt die heutige Gedenkstättenleiterin Sylvia Wähling, die viele Gespräche mit ehemaligen Häftlingen führt. Genauso ein Häftling, wie im Film, kam vor einigen Monaten zu ihr, der mit 18 Jahren lediglich „aufs Meer“ wollte. Statt des großen Meeres lernte er die Zellen in Cottbus kennen.

Der Verein Menschenrechtszentrum Cottbus, dem zu neunzig Prozent ehemalige Häftlinge vom Zuchthaus Cottbus angehören, möchte mit der neuen Gedenkstätte erinnern und mahnen, aber ohne Hass und Verbitterung. Obwohl der Verein die positiven Botschaften des Films begrüßt, muss trotzdem die Einseitigkeit in der Darstellung des Strafvollzugspersonals kritisiert werden. Der im Film realistisch dargestellte Obermeister Fromm, genannt „Roter Terror“, ist auch heute noch in Cottbus eine existente Person, der zusammen mit einem anderen Strafvollzugsangehörigen nach dem Zusammenbruch der DDR wegen seiner sadistischen Brutalität zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war. In der Tat wurden in über 50 Prozent der Einzelvorgänge gegen Strafvollzugsangehörige im gesamten Land Brandenburg gegen Cottbuser Mitarbeiter Strafverfahren geführt. Der Film reduziert jedoch zu Unrecht alle Strafvollzugsangehörigen auf den brutalen “Roten Terror”, der hier zu dominant dargestellt wird. Ein geringer Teil der Erzieher, Wärter und Schließer hat lediglich seinen Dienst getan, ohne die Häftlinge zu schikanieren. „Wenn ich zum Beispiel “Steiner” oder “Dandy” begegnen würde, lüde ich sie sofort zu einem Bier ein“, sagt Siegmar Faust zu zwei ehemaligen Strafvollzugsangehörigen.

Heute unterhält das Menschenrechtszentrum  guten Kontakt zu einem ehemaligen Bediensteten. Es wäre erfreulich, wenn im Interesse der sachlichen Aufarbeitung von SED-Unrecht sich noch mehr der ehemaligen Bediensteten vom Zuchthaus Cottbus beim Verein melden würden.

Für weitere Fragen, wenden Sie sich bitte an:

Mit freundlichen Grüßen

Sylvia Wähling
Geschäftsführende Vorsitzende
Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.
Leiterin der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus
Bautzener Straße 140
03050 Cottbus
Tel: (0355) 290133-0, Durchwahl – 12
Fax: (0355) 290133-33
Funk: 0172-34 74 17 9
sylvia.waehling@menschenrechtszentrum-cottbus.de
www.menschenrechtszentrum-cottbus.de

Achtung: neue Telefon- und Faxnummer!!!

Wie es in Cottbus war, siehe auch: OPK-Akte “Verfasser”SED-Diktatur

Verfasser K.

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert

176. Birgit Neumann-Becker wird nun doch neue Stasi-Landesbeauftragte

Bodo Walther bewirbt sich

http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/fileadmin/downloads/d1269vun.pdf

Birgit Neumann-Becker bekommt aber den Posten

http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/potraet-neumann-becker100.html

Bodo Walter ficht die Wahl der Stasi-Landesbeauftragten an

http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/902046_DDR-Opfer-von-Wahl-ausgeschlossen.html

Obwohl Bodo Walther gelobt wird

Quelle: Internet

unterliegt er vor dem Verwaltungsgericht

http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/911151_Antrag-gegen-Ernennung-der-Stasi-Beauftragten-abgelehnt.html

Bodo Walther legt Beschwerde ein und unterliegt noch einmal

http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/mitbewerber-um-oeffentliches-amt-scheitert-mit-beschwerde/

Als ehemaliges Mitglied im Gemeindekirchenrat einer DDR-Kirchengemeinde und ehemaliger  aktiver Teilnehmer an etlichen Veranstaltungen der “Eigenständigen kirchlichen Friedensbewegung” in der DDR:

bin ich persönlich mit der Wahl von Pfarrerin Birgit Neumann-Becker natürlich zufrieden.

Ich bin NICHT der Meinung von Dr. Dietrich Koch, dass man für das Amt des Stasi-Landesbeauftragten die Erfahrungen eines ehemaligen Stasi-Häftlings mitbringen muss, und dass diese Erfahrungen durch nichts anderes ersetzt werden können.

Es besteht kein Grund, dass eine 19-26-jährige Theologiestudentin bzw. Pfarrerin (Birgit Neumann-Becker), die in dieser Zeit unter anderem bei “Frauen für den Frieden” und  bei einem Friedenskreis mitarbeitete und sich  1987  am “Olof-Palme-Friedensmarsch” – einer Demonstration Oppositioneller – beteiligte, weniger vom (Un)Wesen der Stasi und vom Unrechtsstaat DDR “versteht”, als ein 19-jähriger Jugendlicher (Bodo Walther), der aufgrund eines Fluchtversuches bzw. aufgrund von Kontakten zum Westen inhaftiert und freigekauft wurde.

Verfasser K.

Bodo Walter ist jetzt beim Bundesverfassungsgericht

http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1351241811386

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert

174. SPIEGEL: Es kamen auch Spitzel und Kriminelle

1 —– 2

SPIEGEL Heft Nr. 37 / 10.9.12

“Um überhaupt noch politische Häftlinge zu bekommen, musste Bonn viele andere mitkaufen. Der Zuständige Direktor des Bundesverfassungsschutzes berichtete über die drei Aktionen vom August 1966 bis September 1968: “Unter den 717 Haftentlassenen (…) befanden sich nur noch 112 politische Täter‘.”

Anlässlich der aktuellen Berichterstattung (siehe auch Bundesregierung zahlte wissentlich für Stasi-Spitzel) würde ich es sehr begrüßen, wenn ALLE Freigekauften, die in der Regel auch automatisch eine HHG-10.4-Bescheinigungen beim Betreten des Bundesgebietes erhielten, neu überprüft würden.

Allein auf diese HHG-10.4-Bescheinigungen begründete sich die Kapitalentschädigung, die zwischenzeitlich auch noch erhöht (verdoppelt) wurde.

Der Gedanke ist unerträglich, dass Spitzel und Kriminelle diese Entschädigung erhalten haben.

Die Bewilligung der besonderen Zuwendung (SED-Opferrente, maximal 250 Euro monatlich) erfolgte zum größten Teil auch NUR nach der HHG-10.4-Bescheinigungen.

Wo das der Fall ist, ist eine Nachprüfung dringend erforderlich.

Die Nachprüfung müsste so aussehen, dass man sich die Wunschliste ansieht, die die Bundesregierung hatte. In der Liste würden in der Regel niemals Stasi-Spitzel oder Kriminelle stehen. Zur Sicherheit sollte man aber deren Urteil auch noch ansehen. Und natürlich auch den Rehabilitierungsbescheid. Die Personen, die der Bundesregierung untergejubelt wurden, sollte man sich genauer ansehen, d. h. vor allem das Urteil und den Rehabilitierungsbescheid. Wenn man beides nicht hat, sollte man in die Stasi-Unterlagen hineinsehen. Vielleicht findet man da Einzelheiten, über das, was die Person gemacht, oder auch nicht (?) gemacht hat, MfS-Bereitschaftserklärung, Berichte usw.

Dass Leistungsempfänger keine Stasispitzel sind, wird bereits von der Bezirksregierung Köln, Dezernat 24, kontrolliert, indem sie eine Anfrage an die “Bundesbeauftragte für die Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR” richtet, um festzustellen, ob Antragsteller früher mit dem Staatssicherheitsdienst zusammengearbeitet haben.

Das Geld, das man auf diese Weise einspart, sollte man den Bezieher der 250-Euro Opferrente geben, indem man die Rente erhöht.

Jeder Opferrentenbezieher, der nichts zu verbergen hat, würde eine solche Überprüfung begrüßen, da ja dabei seine Rente erhöht werden könnte.

Verfasser K.

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert

173. Liedermacher Wolf Biermann im RUNDSCHAU-Gespräch

Wolf Biermann singt im ehemaligen Zuchthaus Cottbus

http://www.lr-online.de/kultur/Schock-Schmerzen-und-Seelenbrot;art1073,3922097

Quelle: Internet

BeST – ein Leben lang ein Unbeugsamer

Zitat Biermann: Meine kommunistischen Hoffnungen auf die marxistische Idylle einer sozialen Endlösung habe ich vor gut 30 Jahren ordentlich begraben. Schon deshalb bin auch ich misstrauisch gegen diese und jene Menschheits-Erretter, die uns ein rassereines oder ein klassenloses Paradies auf Erden versprechen. Die blutige Erfahrung zeigt, dass das der Weg in die allerschlimmsten Höllen ist.

Der “verworrene” Wolf Biermann spricht sich nicht nur  gegen ein klassenloses, sondern auch gegen ein rassereines Paradies auf Erden aus, was die Nazis, die sich in der Stasiopferszene tummeln, natürlich gar nicht so gern hören möchten.

Verfasser K.

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert

172. Aufruf – Gegen das Vergessen – Gegen Verhöhnung der Opfer

http://www.jungewelt.de/termine/index.php?id=14250

Die Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen (jetzige Gedenkstätte) zimmerte eine Anklage von dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe mit Hilfe des Unrechtsparagraphen 219 StGB-DDR “Ungesetzlicher Verbindungsaufnahme” zusammen. Die Verbindungsaufnahme

bestand z. B. mit der bundesdeutschen und in der ehemaligen DDR akkreditierten Journalistin Marlies Menge, die in der SPD-nahen politischen Wochenzeitschrift “Die Zeit” über die eigenständige kirchliche Friedensarbeit in der DDR berichtete:

http://www.opk-akte-verfasser.de/friedenswerkstatt.htm

Für die Staatssicherheit waren diese einfachen Zeitungsberichte genauso bedeutungsvoll und für die Existenz des Unrechtsstaates DDR natürlich genauso bedrohlich wie Spionage selber. Entsprechend hoch war die Bestrafung (dreieinhalb Jahre)… eigentlich für Nichts:
Rehabilitierungsbeschluss: “Der Betroffene hat das verfassungsmäßige
politische Grundrecht auf Meinungsfreiheit wahrgenommen, indem er Kontakte
zu Personen außerhalb des Gebietes der DDR aufgenommen hat, ohne im Sinne
des 6. Strafrechtsänderungsgesetzes Spionage- oder Agententätigkeit auszuüben.”

Ob Herbert Kierstein, 31 Jahre Untersuchungsführer im Bereich Spionagedelikte gegen die DDR, das meint? Das ist die Frage, die ich ihm gern stellen würde. Da ich fernab in Köln wohne und nicht in Berlin, würde ich die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld bitten, die Frage zu stellen.

——-Originalmeldung——-
Von: Hugo Diederich
Datum: 08/22/12 07:41:26
An: BGST VOS
Betreff: Gegen Verhöhnung der Opfer – Aufruf zum Protest am 23.08.

Aufruf – Gegen das Vergessen – Gegen Verhöhnung der Opfer

ES WIRD FREUNDLICHST UM WEITERLEITUNG DIESES AUFRUFES GEBETEN!

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kameradinnen und Kameraden,
liebe Mitstreiter und Unterstützer,

im Jahr 2009 wurde vom Europäischen Parlament mit großer Mehrheit der 23. August zum Europäischen Tag des Gedenkens für die Opfer aller totalitären und autoritären Diktaturen in Europa des 20. Jahrhunderts ausgerufen.

In der Erklärung heisst es u.a. “…auch eine gesamteuropäische Gedenkstätte für die Opfer zu errichten. Das Gedenken an die Vergangenheit müsse wach gehalten werden, da es keine Aussöhnung ohne Wahrheit und ohne Erinnerung geben könne. Europa benötige eine gemeinsame Sicht seiner Geschichte und müsse Kommunismus, Nazismus und Faschismus als gemeinsames Vermächtnis anerkennen.” Der Gedenktag entstand aufgrund des Nichtangriffspaktes zwischen Hitler und Stalin vom 23. August 1939.

Wir, die Mitglieder der VOS e.V. – Gemeinschaft von Verfolgten und Gegnern des Kommunismus, rufen Sie / Euch auf mit uns gemeinsam an die vielen Millionen Opfer zu erinnern, und ein Zeichen zu setzen gegen zunehmende totalitäre Tendenzen in unserer Gesellschaft.

Am 23.08.2012, um 19:00 Uhr findet in den Geschäftsräumen der linksextremen Tageszeitung “Junge Welt”, in Berlin-Mitte die Vorstellung des neuen Stasi-Buches “Drachentöter” statt.

Darin werden erneut die ehemaligen politischen Häftlinge der sowjetischen Geheimpolizei NKWD und der DDR-Staatssicherheit in schlimmster Weise verhöhnt, die in den heutigen Gedenkstätten Berlin-Hohenschönhausen, in Gera, in Halle, in Dresden und in Rostock als Zeitzeugen wichtige Erinnerungsarbeit leisten.

Deshalb treffen wir uns ab 18:30 Uhr direkt vor dem Veranstaltungsort einen medienwirksamen friedlichen Protest. Wir würden uns freuen, wenn Sie / Ihr zahlreich kommt, um dem Treiben der Stasi-Leute dort entgegenzutreten.

Termin:    Donnerstag, den 23.08.2012, um 18:30 Uhr
Ort:          Ladengalerie (Geschäftsräume) der Tageszeitung “Junge Welt” Torstr. 6, in 10119 Berlin-Mitte

Hugo Diederich    Bundesvorsitzender  VOS
Vera Lengsfeld     Landesvorsitzende VOS Berlin-Brandenburg
Edda Schönherz    stellvertretende Landesvorsitzende VOS Berlin-Brandenburg
Mario Röllig         stellvertretender Landesvorsitzender VOS Berlin-Brandenburg

http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/stasi-kumpel-treffen-verharmloste-untaten-article1525167.html

Bitte rufen Sie an oder schicken Sie eine E-Mail (wie ich), dass Gunnar Schupelius natürlich Recht hat, dass das Verhalten der Stasi-Leute unerträglich ist. Eigentlich müsste man das betrafen, wie Hildigund Neubert es forderte, genauso als wenn man den Holocaust leugnet: Stasi-Beauftragte fordert Strafen für Leugnung von DDR-Verbrechen

Verfasser K.

Pressemitteilung   23.08.2012

+++Die Medien sind freundlichst um Verbreitung gebeten+++

Vorstellung des neuen Stasi-Buches “Drachentöter”

VOS setzt Zeichen gegen Verhöhnung der Opfer

Im Jahr 2009 wurde vom Europäischen Parlament mit großer Mehrheit der 23. August zum Europäischen Tag des Gedenkens für die Opfer aller totalitären und autoritären Diktaturen in Europa des 20. Jahrhunderts ausgerufen.

Gleichzeitig findet in diesem Jahr, an diesem Tag um 19:00 Uhr in den Geschäftsräumen der linksextremen Tageszeitung “Junge Welt”, in Berlin-Mitte die Vorstellung des neuen Stasi-Buches “Drachentöter” statt.

Darin werden erneut die ehemaligen politischen Häftlinge der sowjetischen Geheimpolizei NKWD und der DDR-Staatssicherheit in schlimmster Weise verhöhnt, die in den heutigen Gedenkstätten Berlin-Hohenschönhausen, in Gera, in Halle, in Dresden und in Rostock als Zeitzeugen wichtige Erinnerungsarbeit leisten.

Der Autor Kierstein war 31 Jahre lang Vernehmer des DDR-Staatssicherheitsdienstes, davon 25 Jahre in Hohenschönhausen.

Daher hat der Landesverband der VOS alle Demokraten zum Protest aufgerufen.

Termin:    Donnerstag, den 23.08.2012, um 18:30 Uhr
Ort:          Ladengalerie (Geschäftsräume) der Tageszeitung “Junge Welt”
Torstr. 6, in 10119 Berlin-Mitte

Hugo Diederich, VOS-Bundesvorsitzender, erklärt:

Das Leid der Opfer wird öffentlich durch die Täter relativiert und geleugnet.

Hier ist die Politik gefragt. Eine Zusammenrottung der Täter in gemeinnützig, “staatlich”- anerkannten Vereinen wie der GRH oder ISOR gehört verboten.

Die VOS wurde 1950 in Berlin gegründet. Sie ist der älteste und größte Opferverband und vereint bundesweit Tausende Opfer der SED-Diktatur und deren Sympathisanten.

PRESSEMITTEILUNG 22.08.2012

Gedenkstätte protestiert gegen Veranstaltung mit früherem Stasi-Vernehmer

Direktor: „Den Ewiggestrigen entgegentreten“

Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat sich dem Aufruf von DDR-Opferverbänden angeschlossen, gegen die Buchvorstellung eines ehemaligen Stasi-Vernehmers zu protestieren. Das Buch „Drachentöter“ des früheren Stasi-Offiziers Herbert Kierstein wird am morgigen Donnerstag (23.08., 19 Uhr) in den Räumen der Tageszeitung „Junge Welt“ in der Berliner Torstraße vorgestellt. „Es ist Aufgabe aller Demokraten, den Ewiggestrigen entgegenzutreten. Die öffentliche Leugnung der kommunistischen Verbrechen sollte in Berlin nicht unkommentiert hingenommen werden.“ Knabe forderte die Berliner Politik auf, sich ebenfalls vor die Opfer der SED-Diktatur zu stellen. „Die Stasi-Opfer haben zu DDR-Zeiten genug gelitten. Sie brauchen die Solidarität aller, wenn ihr Leid öffentlich relativiert oder geleugnet wird.“

Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) hatte dazu aufgerufen, gegen die Veranstaltung zu protestieren. Kierstein stellt sein im Spotless Verlag erschienenes Buch „Drachentöter“ am Europäischen Tag des Gedenkens für die Opfer aller totalitären und autoritären Diktaturen vor. Laut Mitteilung des Verlages behauptet er darin, das in Stasiopfer-Gedenkstätten vermittelte DDR-Bild sei „fernab der historischen Wirklichkeit“. Kierstein war 31 Jahre lang Vernehmer des DDR-Staatssicherheitsdienstes, davon 25 Jahre im zentralen Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen. Die Tageszeitung „Junge Welt“ war bereits im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, weil sie sich am 50. Jahrestag des Mauerbaus auf ihrer Titelseite unter anderem für „28 Jahre Hohenschönhausen ohne Hubertus Knabe“ (s. u.) bedankt hatte.

Mit besten Grüßen
André Kockisch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
www.stiftung-hsh.de

http://www.politische-bildung-brandenburg.de/sites/default/files/downloads/Junge-Weltt-sagt-Danke.pdf

http://www.stiftung-hsh.de/page.php?cat_id=CAT_1&con_id=CON_1897&page_id=1223&subcat_id=CAT_1&recentcat=&back=

http://www.jungewelt.de/2012/08-25/044.php

Kierstein, als MFS-Oberstleutnant mit Vernehmungen von Häftlingen betraut, biete ich an, über meinen Anwurf zu diskutieren, dass das Stasi-Zentralgefängnis Berlin-Hohenschönhausen eine einzige Folterkammer war. Einsicht in die bei der Stasi-Unterlagenbehörde archivierten Akten ist möglich, indem sich Kierstein die Kopien meiner OPK-Akte “Verfasser” im Internet ansieht.

Die Folter bestand darin, dass ich solange in Isolationshaft gehalten wurde, von der Welt abgeschnitten wurde, keinen Anwalt, keinen Besuch und keinen Schreibkontakt hatte, bis ich gesprächsbereit war. Für die Stasi war das Ziel das Geständnis, weil sie sich die Beweise für die vorgeworfene politische Straftat, bei mir war es die ungesetzliche Verbindungsaufnahme, § 219 SAtGB-DDR (ein Unrechtsparagraph!), in der Regel meist illegal beschafft hatte, z. B. durch widerrechtliches Unterschlagen und Öffnen von Postsendungen, oder weil es ihr einfach peinlich war, mit Zeugen bei Gericht zu arbeiten, weil diese Zeugen dann als IM enttarnt (verbrannt) worden wären, was nicht wünschenwert für die Stasi gewesen wäre. Das Geständnis erhielt die Stasi vom Gefangenen natürlich niemals freiwillig, sondern nur durch Folter. Das wusste sie. Darum folterte sie.

Die Isolationshaft*) ist eine sehr wirksame psychische Foltermethode. Sie war für die Stasi auch sehr günstig, weil sie keine äußerlichen Spuren und Verletzungen hinterließ. Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die die Gefolterten in der Regel entwickeln, ist etwas, was man nicht sofort sieht.

Verfasser K.

*) Die Isolationshaft ist wegen ihrer Auswirkungen auf den Häftling sehr umstritten und wird von Kritikern auch als Vernichtungshaft bezeichnet.

Rechtliche Bewertung
Die Isolationshaft als solche und damit auch ihre Rahmenbedingungen sind gesetzlich in der Regel nicht festgeschrieben. Die Unterbringung von Gefangenen unter Isolationsbedingungen wird aber weltweit von Menschenrechtsorganisationen geächtet und als Foltermethode bezeichnet, wird aber auch vermutlich weltweit im offiziellen und inoffiziellen Justizvollzug ohne Rechtsgrundlage eingesetzt. Wikipedia

Das Stasi-Opfer, dem laut Süddeutscher Zeitung seine eigenen Kinder vorwerfen, als Minderjährige vom Vater in massiver Form über einen längeren Zeitraum hinweg sexuell missbraucht worden zu sein (eine Tochter bekommt auf Grund dessen sogar eine Opferrente), sollte sich bei öffentlichen Auftritten zurückhalten. Er tut den Stasi-Opfern mit seinen Auftritten keinen Gefallen. Weil der linke Gegner das natürlich ausschlachtet, wie man im linken Blatt “Junge Welt” sehen kann.

http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/katrin-sass-rsquo-wut-auf-den-stasi-offizier-article1527793.html

Quelle: Internet

CDU-Mitglied und Stasi-Opfer Bodo Walther verhält sich ungeschickt und tollpatschig wie ein Elefant im Porzelanladen, indem er die Namen der Protestierenden aufzählt und rühmt. Er sollte bei allzuviel Ruhm aufpassen, dass man ihm im linken Blatt “Junge Welt” nicht die Frage stellt, ob er genauso auch bei der “guten Aktion” des Kindesmissbrauchs  eines der namentlich aufgeführten Personen mitziehen kann.

Verfasser K.

http://www.freiewelt.net/blog-4689/l%FCgen-als-berufskrankheit.html

Mit besten Wünschen Grüßen und Wünschen weiter geleitet, möchte ich heute ergänzend zu Vera Lengsfelds Beitrag auch meine Sicht darstellen.
Hartmut Richter.

Am Tag des Hitler-Stalin Paktes 1939 – viele aus Nazideutschland geflohene Kommunisten und auch Sozialdemokraten wurden folgend der Gestapo übergeben, wenn sie nicht zuvor in Stalins Lagern gestorben waren – fand eine gespenstische Veranstaltung in den Räumen der “Junge Welt” statt.

Wie man heute weiss oder wissen könnte, sind in Stalins Lagern Menschen wie Neumann, Thälmanns Sekretär und andere Nazigegner ums Leben gekommen, wohl mehr als in NS-Gefängnissen. Nicht wenige überzeugte Kommunisten, Sozialisten wurden nach Machtergreifung überzeugte Nationalsozialisten wie umgekehrt nach dem Sieg über Nazideutschland viele überzeugte Nationalsozialisten dann auch überzeugte Kommunisten, später SED-Funktionäre wurden.

Vorgestellt wurde das Buch “Drachentöter”. Halbwegs Sachkundige können es als Satire konsumieren.

Der Verfasser Herbert Kierstein, der sich selbst gern als Ritter ohne Furcht und Tadel wie der Heilige Georg vor den anwesenden Genossen, der Tafelrunde, darstellen wollte, wirkte mehr wie ein Don Quichotte samt dem Moderator, seinem Sancho Pansa, einem ehemaligen “Kundschafter des Friedens”. Anwesend waren Obristen wie Gotthold Schramm und Grossmann von der HVA. Verbiestert sicher, dass man Ihnen Macht und damit verbunden Ansehen und Privilegien genommen hat, halten sie dennoch demonstrativ an ihrem Glauben fest. Finanziell geht es ihnen wohl besser als den von ihnen ehemals Verfolgten.

Obrist Schramm lobt im Vorwort die doch richtigen Äusserungen von Margot Honnecker, kürzlich zur besten Sendezeit im Fernsehen, der ARD zu vernehmen. Wie man dann weiter lesen kann, wird die Stiftung zur Aufarbeitung des SED-Unrechts finanziert mit Mitteln, die beschlagnahmtes SED-Vermögen sind, also die Mitgliedsbeiträge der ehemaligen SED-Genossen. Ach so?

Dennoch merkt man, dass er, als Schild und Schwert der Partei der Arbeiterklasse zur Avantgarde des Proletariats zählend, elitär also, gleicher als gleich, wo alle gleich waren, noch immer sein Handwerk versteht.

Den 1. Redebeitrag durfte – man merkte nicht sofort die geschickte Inszenierung – unendlich lang ein ehemals Inhaftierter halten. Selbst jahrelang inhaftiert, arretiert, konnte ich sein Trauma doch verstehen.

Es war ein ehemaliger “Kundschafter des Friedens”, wie nach Stasiterminologie die Spitzel im Westen bezeichnet wurden, der wie ein Guilleome seinerzeit der anwesenden Genossenschaft seine Erfahrungen und Leiden in Gefangenschaft – zum Schluss dann – Stadelheim schilderte. Ich hätte ihn gern gefragt, in welchem Untersuchungsgefängnis des BND oder das Verfassungsschutz er denn inhaftiert war, wann er einen Anwalt kontaktieren konnte.

Kierstein benutzt dann auch nach Zersetzerart ehemalige Referenten der Gedenkstätte, denen aus unterschiedlichen Gründen Führungen in der Gedenkstätte Hohenschönhausen untersagt wurden. Wie in der Sendung “der Schwarze Kanal” werden dann Aufnahmen gezeigt, die offen oder heimlich bei Führungen gemacht wurden. Sie werden verrissen und sind sicher herausgerissen aus dem Kontext, fragwürdig.

Ich warf ihm in meinem Redebeitrag vor, diesbezüglich besser als Karl-Eduard von Schnitzler zu sein, was er wahrscheinlich als Lob sah.

Vor Beginn der Veranstaltung wurde ich verbal als Menschenhändler beschimpft, von einem “Ritter”, der mit stechendem Klassenfeindsuchblick bei früheren Vernehmungen zum väterlichen Kierstein den Gegenpart, bösen aggressiven Vernehmer, hätte spielen können. Erst als mehr “feindlich-negative Kräfte”, meine Mitstreiter, Mitarbeiter der Gedenkstätte, sich einfanden, ließ er von mir ab.

Stunden vorher schon, wenn man mit “feindlich-negativen, fortschrittsfeindlichen Kräften” rechnet, sind zu solchen Anlässen die alten zum Glauben stehenden Knappen, die Avantgardisten dann da und besetzen die wenigen Plätze.

Wer mich kennt, weiss, dass ich wegen “Staatsfeindlichem Menschenhandel zum Zwecke die DDR zu schädigen” im Namen des Volkes unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu 15 Jahren  Freiheitsentzug verurteilt wurde.

Sie nutzen hier Defizite im Wissen auch um Fluchthilfe. Des Ost-Westdialogs wegen, wurden auch in der alten Bundesrepublik solche die Entspannungspolitik gefährdenden Fluchthilfeaktionen diffamiert mit Hilfe auch von Einflussagenten. Die DDR wurde weich und immer weicher gezeichnet. Man sollte hier differenzieren, Demagogen müssen dies scheinbar nicht. Wohl haben Fluchthilfeakteure und Organisationen, wenn auch nur wenige, zwar unverhältnismäßig viel, jedoch nicht annähernd so viel wie die DDR für freigekaufte Gefangene, kassiert. Wer war da der Menschenhändler?

Rehabilitiert wurden Fluchthelfer erst im vereinten Deutschland, Dennoch gibt es auch hier Defizite also Aufklärungsbedarf, in Gedenkstätten, ehemaligen Gefängnissen, Jugendwerkhöfen können auch die subtileren Methoden der “Liquidierung feindlich-negativer Kräfte” demonstriert werden. Das ärgert wohl ehemalige “Avantgardisten” wie Kierstein und Genossen, wird hier doch statt verklärt aufgeklärt.

Prüfen sollte man, ob wir ehemals von diesen Menschen Verfolgten nicht auch das Recht auf einen gewissen Schutz vor solchen Angriffen haben. Überhaupt sollten, wie in anderen ehemaligen Ostblockstaaten diese Verklärung, Relativierung kommunistischen Unrechts, das Tragen und Zeigen der Symbole des Unrechtsregimes bestraft werden? Besser wäre es sicher, wenn aus der Mitte der Gesellschaft heraus, ähnlich wie bei Verklärung von NS-Unrecht, protestiert wird.

Da müssen wir noch viel Aufklärungsarbeit leisten. Reichen für die zu bewältigende Aufgabe da wohl die ehemaligen Mitgliedsbeiträge der SED-Genossen? Besonders Jugendliche dürfen nicht überwältigt werden bei der Vermittlung der von Menschen durch Menschen zugefügten Verletzungen. Hier gilt wohl der Beutelsbacher Konsens und das ist auch gut so. In allen, also auch NS-Gedenkstätten wird er doch wohl beachtet, soweit man von verantwortlicher Seite informiert ist.

Abschließend würde ich, wie auch sicher viele ehemals Verfolgte sich wünschen, dass mehr Menschen nicht nur sie, die Betroffenen reagieren und protestieren bei solchen Veranstaltungen. Wenn Gesine Lötzsch mit ehemaligen Terroristinnen und DKP-Genossinnen neue Wege zum Kommunismus sucht und nur Wenige dagegen protestieren, diese dann auch noch angegriffen werden von fanatisierten Jugendlichen, die sich als “Antifa” verstehen, als Faschisten diffamiert werden, ist das nicht gut. Es zeigt sich hier, dass im vereinten Deutschland bei Beachtung der Singularität der NS-Verbrechen dennoch auch das danach geschehene Unrecht vermittelt werden muss. In DDR-Gedenkstätten kann man dies, wohl sehr zum Ärger der alten Genossen…

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert

171. Vorstoß zur Verbesserung der Ehrenrente

Seite 1 und 2

Meine Frau leidet an Klaustrophobie und musste sich im Westen, nachdem ich aus der DDR-Haft freigekauft wurde und sie mit dem Kind zu mir nachreisen durfte, von einem Psychologen behandeln lassen. Ich kann mit ihr im Auto nicht durch einen Tunnel fahren, sie kann keinen Aufzug betreten, ohne Herzrasen und Todesangst zu bekommen. Eine auf Grund ihrer Migräne erforderliche Computer-Tomographie musste abgebrochen werden, weil sie Angst hatte zu ersticken. So kam es, dass sie zum Psychologen überwiesen wurde. Sie klagt über manchmal bei dem geringsten Anlass auftretende Beklemmungen und Schmerzen in der Brust, hat viel zu hohen, manchmal zu niedrigen, schwankenden Blutdruck. Der Arzt kann keine körperlichen Schäden am Herzen oder im Blut feststellen. EKG und Cholesterinwerte sind bei ihr normal. Die Behandlung durch den Psychologen dauerte viele Sitzungen, was die Techniker-Krankenkasse bezahlte. Die Klaustrophobie wurde gelindert, aber die gesamten gesundheitlichen Beschwerden nicht beseitigt, wozu auch extreme Schreckhaftigkeit und

2


Nesselfieber gehören, das zuerst beim Kontakt mit der Stasi aufgetreten ist und in Schüben manchmal noch wiederkehrt.

Als ich bei der Stasi in Berlin-Hohenschönhausen fünf Monate lang in U-Haft saß, wurde meine Frau bei jedem Besuch von “meinem” Stasi-Vernehmer vernommen, was einer kurzzeitigen Inhaftierung gleichkam. Sie hatte Angst, aus dem Gebäude nicht mehr herauszukommen, weil sie ja das Ergebnis der Vernehmung durch die totale Rechtsunsicherheit, die in der DDR herrschte, schwer einschätzen konnte, währenddessen das 12-jährige Kind zu Hause wartete. Zur Vernehmung wurde sie durch einen uniformierten Armeeangehörigen zunächst über viele Gänge geführt. Jeder Gang hatte Türen, die auf- und wieder zugeschlossen wurden. In einem fensterlosen Aufenthaltsraum musste sie zunächst eine ungewisse Zeit warten. Die Tür hatte keine Türklinke. Dann ging es zur Vernehmung. Der Vernehmungsraum wurde bewacht durch einen Armeeangehörigen mit Maschinenpistole. Als ihr schlecht wurde, weil der Vernehmer ihr einreden wollte, dass ich nichts mehr von ihr wissen wolle, wollte sie hinauslaufen. Der Vernehmer rief: “Sie können hier nicht raus!” Sie war in dem Gebäude praktisch gefangen, hilflos und allein den Psychomethoden der Staatsmacht ausgeliefert.

Der Psychotherapeut hat festgestellt, dass die Klaustrophobie meiner Frau mit den noch immer unverarbeiteten Erlebnissen bei der Stasi und überhaupt mit ihren Erlebnissen in der DDR-Diktatur vor, während und nach meiner Haft zusammenhängt. Als ich in der DDR nach meiner fristlosen Entlassung nur noch die Hälfte meines Nettoeinkommens hatte, war meine Frau bereit mitzuverdienen. Seit der Geburt ihres ersten Kindes war sie aus Fürsorge für das Kind zu Hause geblieben, was jetzt nicht mehr unbedingt nötig war, da es für das sechsjährige Kind die Möglichkeit des Schulhortes gab. Der Arbeitsplatz wurde ihr von der Stasi diktiert. Eine andere Arbeit, wohin sie sich als biologisch-technische Assistentin bewarb und wo der Fachabteilungsleiter, der offenbar nicht der Stasi angehörte, sie gern genommen hätte, konnte sie nicht bekommen. Ihre Erfahrungsjahre wurden nicht angerechnet. Sie erhielt zunächst auch nur einen befristeten Arbeitsvertrag.

Bevor sie anfing zu arbeiten, wurde ihr Ruf geschädigt. Eine dort arbeitende Assistentin war Ehefrau eines Offiziers des Wachregiments Felix Dzierzynski und verbreitete unter völliger Verdrehung der Tatsachen, meine Frau müsse anfangen zu arbeiten, weil ich beim Fernsehen der DDR in einer mir vorgelegten Resolution “Meine Stimme gegen die Neutronenbombe” das Wort “gegen” gestrichen und “für” eingesetzt hätte und entlassen werden musste. Das wäre in einer Versammlung im Wachregiment so ausgewertet worden, an der ihr Ehemann teilgenommen hätte. Eine von der Stasi organisierte Legende. Zersetzung von politischen Gegnern. Mit Schwefelsäure getränkte Katalysatorbruchstücke (meine Frau arbeitete in einem chemischen Labor) wurden in ihre Handtasche getan (vermutlich von dieser “Dzierzynski”-Dame), um ihre Widerstandsfähigkeit zu testen oder sie irre zu machen. Zersetzung im wahrsten Sinne des Wortes … mit Säure. Ihr Chef, der das alles mitbekam, gestand ihr später (um zu prahlen), Mitarbeiter der “Sicherheit” zu sein. Es gelang meiner Frau schließlich, den Betrieb zu wechseln und im Gesundheitswesen bei der Erforschung von Grippeschutzimpfstoffen als Assistentin zu arbeiten. Sie absolvierte, wie ihre Kolleginnen, erfolgreich Weiterbildunglehrgänge. Bei der damit verbundenen Gehaltserhöhung wurde sie (von der Staatssicherheit) “vergessen”.

Die Stasi drang konspirativ in unsere Wohnung ein, schnüffelte in meinen Unterlagen, brachte auch den Nähkorb meiner Frau durcheinander und hängte zum Zeichen, dass sie da war, ein Bild von der Wand ab. Das sollte Angst und Unsicherheit verbreiten und zeigen, wer die Macht hatte, nicht der Bürger, sondern der Staat (Orwell “1984″!). Unser Auto, das in einem abgeschlossenen Gartengrundstück stand, wurde mit obszönen Texten beschmiert. Unterwegs hatte ich einen Platten. Ich bemerkte einen Nagel im Reifen.

Ziel der Stasi war es, unsere Ehe auseinander zu bringen, indem sie unsere Familie systematisch zersetzte. Nur über Umwege fand meine Frau heraus, an welchem Tag, in welchem Ort und in welchem Gerichtsgebäude die nicht öffentliche Gerichtsverhandlung stattfand. Als sie sich am Verhandlungstag zusammen mit unserem Pfarrer und einem Freund im Gerichtsgebäude in Potsdam aufhielt, sah sie, wie ich mit vier Mann Bewachung und Knebelkette gefesselt, aus dem Gerichtssaal die Treppe hinunter in eine Zelle im Keller geführt wurde. Das Gericht wollte in die Mittagspause gehen.

3

Mein Pfarrer rief mich mit meinem Namen, damit ich auf ihn aufmerksam werde. Um einen erneuten Blickkontakt unmöglich zu machen, wurde ich nach der Pause auf dem Rückweg vom Keller von außen über einen Hintereingang und eine Treppe, die über den Dachboden führte, praktisch von oben kommend, zum Gerichtssaal geleitet. Als am nächsten Tag die Urteilsverkündung war, waren meine Frau, mein Pfarrer und der Freund wieder im Gerichtgebäude.*) Es herrschte im Gegensatz zum Vortag reger Betrieb auf den Gängen. Die Urteilsverkündung war öffentlich, die Urteilsbegründung dagegen nicht. Als meine Frau das Urteil 3 1/2 Jahre hörte, weinte sie. Sie wurde sofort, zusammen mit Pfarrer und Freund von der Stasi aus dem Gerichtsgebäude auf die Straße gedrängt. Der Aufenthalt und das Weinen waren ihr im Gerichtsgebäude nicht erlaubt, obwohl es ein öffentliches Gebäude war und jeder eigentlich das Recht hatte, sich dort aufzuhalten, wenn er es will.

Nach der Verurteilung wartete meine Frau vergeblich auf eine Nachricht von mir. Nachdem schon zwei Monate vergangen waren, wurde sie immer besorgter und fragte schriftlich beim zuständigen Staatsanwalt an, in welche Haftanstalt ich eingewiesen wurde. Er schrieb zurück, dass ich ihr das schon schreiben würde, wenn ich Interesse hätte, es ihr mitzuteilen. Meine Briefe wurden aber unterschlagen. Erst als unser Pfarrer den von der SED für alle Haftanstalten als Einzigen zugelassenen evangelischen Haftanstaltspfarrer Eckart Giebeler einschaltete, erfuhr meine Frau, dass ich mich in Cottbus befand.

http://www.opk-akte-verfasser.de/sed-diktatur.htm

Meine Frau hat nach all den Strapazen eine Ehrenpension ebenso verdient wie ich.

Verfasser K.

*) Das Gerichtgebäude, wo der geheime politische Prozess stattfand:

gehört jetzt einer Privatperson. Es ist unbewohnt und zerfällt:

Von den einheimischen Potsdamern, die man in der Puschkinallee 6 fragt, weiß kaum noch jemand, dass hier die politischen DDR-Unrechtsurteile gefällt wurden.

Feststellung der Unzulässigkeit der Strafvollstreckung wurde beantragt (01.11.85) und bestätigt (02.04.86).
Strafanzeige
wegen Freiheitsberaubung bzw. Rechtsbeugung wurde gestellt (04.03.91).
Strafrechtliche Rehabilitierung wurde ausgesprochen (05.05.92).

Gratis Counter by  GOWEB
Gratis Counter by GOWEB

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert